Umweltbericht 2020 Umweltmanagementsystem UMS Gemeindeverwaltung Illingen - Rathaus Haus Ritter Bauhof - Gemeinde Illingen
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Umweltbericht 2020 Umweltmanagementsystem UMS Gemeindeverwaltung Illingen Rathaus Haus Ritter Bauhof UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 1
Foto: freier Download Pixabay Bearbeitung: Doris Mittermüller, Umweltamt der Gemeinde Illingen, in Zusammenarbeit mit Guido Barrois, Fachkraft für Arbeitssicherheit, und Francesco Varano, technisches Bauamt und kommunales Energiemanagement KEM Impressum Gemeinde Illingen Der Bürgermeister Hauptstraße 86 66557 Illingen Telefon: 06825/ 409-0 Fax: 06825/ 409-109 Email: gemeinde@illingen.de Internet: www.illingen.de Illingen, den 16.03.2021 UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 2
Inhalt Seite 1. Veränderungen/Neuerungen 4 1.1 Von EMAS zum internen UMS 4 1.2 Gesetzliche Neuerungen 5 1.3 Review aus 2020 5 2. Erfassung und Bewertung der Umweltleistungen für Rathaus/Haus Ritter und Bauhof 7 2.1 Umweltauswirkungen, Chancen, Risiken 7 2.2 Kritische Punkte 10 2.3 Input – Output 11 3. Externe Bereiche 15 3.1 Abwasserzweckverband Illtal AVI 15 3.2 Freizeit-, Hallen- und Bäderbetrieb FHB 16 4. Übersicht über die Gebäude der Gemeinde Illingen 17 4.1 Verbräuche und CO2-Bilanz (KEM) 17 4.2 Sicherheit und prüfpflichtige Anlagen 21 5. Maßnahmen 22 5.1 Umsetzung der Ergebnisse aus der Umweltbetriebsprüfung und externen Dokumenten 22 5.2 Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen 23 5.3 Verbesserungsmaßnahmen – Umweltprogramm 24 6. Dokumentation des UMS 25 7. Mitgeltende Unterlagen (siehe Anlage) 25 8. Kommunikation und Überprüfung 26 Anlage 27 UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 3
1. Veränderungen/Neuerungen 1.1 Von EMAS zum internen UMS Die Gemeinde Illingen hat seit 2003 für die Standorte Rathaus, Haus Ritter und Bauhof ein Umweltmanagement nach EMAS eingerichtet. Im Nachgang zur Novellierung der DIN EN ISO 14001:2015, an die sich EMAS anlehnt, wurde auch die EMAS- Verordnung der EU 2017 und 2018 novelliert, um die Kompatibilität weiterhin zu gewährleisten. Mit der neuen Verordnung und der sukzessiven Aktualisierung ihrer Anhänge I bis IV gingen umfangreiche z.T. sehr aufwendige Neuerungen für die Gemeinde Illingen einher (z. B. die Erfassung und Bewertung ihres internen und externen Kontextes, die Bestimmung der interessierten Parteien und Stakeholder, die Dokumentation von Chancen und Risiken in Verbindung mit den neu zu bewertenden Umweltaspekten nach wesentlich oder nicht wesentlich und den bindenden Verpflichtungen aus gesetzlichen Grundlagen der Organisation oder die Betrachtung des Lebenswegs von Produkten und Dienstleistungen) Die Dokumentation der Neuerungen aus den Anhängen I bis III wurde zum letzten großen EMAS-Audit im September 2018 erstmalig vorgelegt und vom Gutachter mit dem Hinweis auf weitere Ausarbeitung bewertet. Mit Aktualisierung des Anhangs IV wären ab 2019 weitere Neuerungen erforderlich, wie beispielsweise die Beachtung eines branchenspezifischen Referenzdokuments (Beschluss der EU-Kommission vom 19.12.2018) unter Angabe von Kennzahlen und Indikatoren auf der Basis geleisteter Arbeitsstunden und der Bezugsgröße „Vollzeitäquivalent VZÄ pro Jahr“. Das Referenzdokument soll über branchenspezifische Leistungsrichtwerte (z.B. Sollwert für Papierverbrauch pro VZÄ und Jahr) und den Indikatoren (tatsächlicher Verbrauch pro VZÄ und Jahr) das Umweltleistungsniveau einer Organisation bewerten. Da die geforderte Dokumentation immer aufwendiger und theoretischer wird und die Ermittlung von Gesamtarbeitsstunden einen nicht vertretbaren Aufwand für die Verwaltung bedeutet, hat der Bürgermeister auf Anraten der Fachbereiche 1, 3 und 5 sowie der FASi auf die Aufrechterhaltung des formalen Zertifizierungs- und Registrierungsprozesses nach EMAS verzichtet und stattdessen ein internes und praxisorientiertes Umweltmanagementsystem UMS in Anlehnung an EMAS weiterzuführen. Die Umwelterklärung heißt jetzt Umweltbericht und das Gutachteraudit ist durch ein jährliches (externes) Umweltaudit ersetzt, dem eine interne Betriebsprüfung vorangeht. Den Schwerpunkt bei den Umweltaudits legen wir dabei auf die allgemeine Betriebssicherheit, die Einhaltung der Umweltgesetze, die Überwachung der Verbräuche nach bisherigem Muster und die Erarbeitung machbarer Ziele und Maßnahmen nach Bedarf. Das Erhalten des erreichten Standards steht dabei im Vordergrund, weitere Verbesserungen sind im Rahmen unserer Möglichkeiten anzustreben. Die Dokumentation erfolgt nicht mehr in Form einer Umwelterklärung, sondern als jährlicher Umweltbericht. Ergänzend zu den etablierten Standorten werden darin für alle Gebäude der Gemeinde Illingen Übersichtstabellen erarbeitet hinsichtlich der Verbräuche an Heizenergie, Strom und Wasser aus dem KEM sowie der sicherheitsrelevanten Faktoren und der Prüfpflichten. Das vorhandene Handbuch nach EMAS wird sukzessive an das neue UMS-Konzept angepasst und setzt für die weitere Arbeit den Rahmen. Audits Letzte Validierung nach EMAS (großes Audit) 05. und 06.09.2018 ab 2019 Weiterführung als internes UMS Vorbereitende Umweltbetriebsprüfung/internes Audit (Saar-Lor-Lux-UZ, Dr. Stephan Hirsch) 12.09.2019 Umweltaudit (Saar-Lor-Lux-UZ, Dr. Stephan Hirsch) 19.11 2019 Vorbereitende Umweltbetriebsprüfung/internes Audit (Saar-Lor-Lux UZ, Dr. Stephan Hirsch) geplant 24.11.2020 Umweltaudit (Saar-Lor-Lux-UZ, Dr. Stephan Hirsch) 25.03.2021 UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 4
1.2 Gesetzliche Neuerungen Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen AwSV vom 18.04.2017 Nach §43 AwSV muss für den Bauhof ein Anlagenverzeichnis geführt und aktualisiert werden hinsichtlich Anlagenart (z.B. Ölabscheider, Tanks, …), Standort, Volumen, Stoffart, Wassergefährdungsklasse, erforderlichen Prüfungen, Wartungen etc.) Wo? > Handbuch (Formblatt), > Unterweisungsordner Bauhof (ausgefülltes Dokument) Verordnung über die Bewirtschaftung von gewerblichen Siedlungsabfällen und von bestimmten Bau- und Abbruchabfällen Gewerbeabfall-Verordnung GewAbfV vom 18.04.2017 Nach §3 GewAbfV hat die Gemeinde Illingen als Erzeuger und Besitzer von Abfällen diese zu erfassen und ihre Trennung als Vorbereitung zum Recycling zu dokumentieren bzw. eine Nichttrennung zu begründen. Die Dokumentation wurde für Rathaus/Haus Ritter und den Bauhof erstellt. Wo? > Handbuch TRGS 504 Tätigkeiten mit Expositionen gegenüber A- und E-Staub Sie dient zum Schutz der Mitarbeiter/innen vor Staub-Expositionen, wichtig für die Schreinerei beim Bauhof Wo? > Arbeitssicherheit Gefährdungsbeurteilungen Bauhof > Ordner Werkstatt Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV mit Änderung vom 30.04.2019 Sie regelt die Bereitstellung von Arbeitsmitteln durch den Arbeitgeber und ihre Benutzung durch die Beschäftigten bei der Arbeit, sie trifft Aussagen zum Explosionsschutz, zu überwachungsbedürftigen Anlagen (z. B. brennbare Flüssigkeiten, Druckbehälter) und verpflichtet zur Dokumentation von Prüflisten für Arbeitsmittel, Geräte und Anlagen. Wo? > Arbeitssicherheit Unterweisungsordner Bauhof (Prüfpflichten, Unterweisungen, Betriebsanweisungen, Anlagenverzeichnis, Gefahrstoffkataster), >Arbeitssicherheit Explosionsschutzdokument Bauhof Brennstoffemissionshandelsgesetz BEHG, geändert 12.12.2019 Es regelt den neuen nationalen Zertifikatehandel mit fossilen Energien (Nicht-ETS). Ab Januar 2021 25 € pro t CO2 eq, dann 30-35-45-55. Verordnung über das zentrale elektronische Verzeichnis energiewirtschaftlicher Daten - Marktstammdatenregister- VO (MaStRV) vom 21.12.2020 Sie regelt die Registrierungspflicht der EEG/KWK-Marktakteure inclusive Registrierung kommunaler EE-Anlagen und betrifft die Registrierung der kommunalen PV-Anlagen. Wo? > Rechtsverzeichnis; Umsetzung Fachbereich 3 Bauen und Wohnen Gebäudeenergiegesetz GEG vom 08.08.2020 Es enthält Anforderungen an die energetische Qualität von Gebäuden (Energieeinsparung, Nutzung erneuerbarer Energien) und an die Erstellung und die Verwendung von Energieausweisen. Es betrifft Um- und Neubaumaßnahem sowie die Vermietung kommunaler Gebäude. Wo? >Rechtsverzeichnis; Umsetzung Fachbereich 3 Bauen und Wohnen 1.3 Review aus 2020 Die Umweltleitlinien, die der Gemeinderat 2003 für die Standorte Rathaus, Haus Ritter und den Bauhof beschlossen hat, behalten weiter ihre Gültigkeit und werden in einen neuen formalen Zusammenhang gestellt. Denn bei unserem internen UMS beziehen wir auch die Rechtkonformität und die Umweltleistungen unseres Abwasserzweckverbands Illtal (AVI) und unseres Freizeit-, Hallen- und Bäderbetriebs (FHB) als zentrale Aspekte mit ein. Der FHB ist seit 2012 EMAS zertifiziert und erstellt regelmäßig seine Umwelterklärung. Durch diesen integrativen Ansatz in der Betrach- tung entsteht eine umfassende Zusammenschau aller umweltrelevanten Bereiche der Gemeinde Illingen. Ein weiteres Ergebnis aus der Umstrukturierung von EMAS zum internen UMS ist es, das jährliche Review des Bürgermeisters als Organisationsleitung im Anschluss an das Umweltaudit zu erstellen und so auch die aktuelle externe Bewertung direkt mit zu berücksichtigen. Die wesentlichen Inhalte werden in den jeweiligen Umweltbericht des Folgejahres unter Punkt 1 integriert. Das Review bleibt weiter als eigenständiges Dokument im Handbuch hinterlegt. UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 5
Die wesentlichen Ergebnisse kann man wie folgt zusammenfassen: Die im letzten Audit vom 19.11.2019 festgestellten Abweichungen (kritische Unkonformitäten) bzgl. überfälliger technischer Prüfungen in Rathaus und Haus Ritter (Blitzschutz, ortsveränderliche elektrische Geräte) wurden kurzfristig behoben. Für zwei alte Ölheizungen mit Tanks über 1.000 Liter, die einer Sachverständigenprüfung zu unterziehen wären, wurden Alternativen gefunden. Das JUZ in Illingen erhält im November 2020 eine neue Gasheizung, so dass die vorhandenen Öltanks ausgebaut und entsorgt werden können. Für den Friedhof Welschbach wird die neue Gasheizung Anfang 2021 beauftragt, wenn die Restölmenge aufgebraucht ist und neue Haushaltsmittel bereitstehen. Die Feststellungen zu kleineren Unkonformitäten in Rathaus/Haus Ritter und beim Bauhof konnten bis dato nicht vollständig bearbeitet werden. Die softwaregestützte Fernüberwachung der neueren Heizungsanlagen in unseren öffentlichen Gebäuden klappt mittlerweile, die Mitarbeiterschulungen für einen möglichen Fall Asiatischer Schweinepest sind durchgeführt und die Schutz- und Bergematerialien besorgt. Für die CO2-Löscher im Serverraum der EDV gibt es eine Lösung in Form einer MA-Schulung inklusive Anleitungsaushang, damit niemand zu Schaden kommt, und die abgelaufenen Schutzhelme beim Bauhof wurden ausgetauscht und warten noch auf die Entsorgung. Was wir noch nicht geschafft haben, ist die Überarbeitung und Anpassung unseres Umweltmanagement-Handbuchs und der Umweltleitlinien aus EMAS an die neue Struktur unseres UMS. Das Indirekteinleiterkataster der Gemeinde Illingen wird vom AVI geführt und befindet sich in der Aktualisierung. Es werden noch einige Betriebsbegehungen durchgeführt, so dass es voraussichtlich Ende 2020 auf den neuesten Stand gebracht ist. Die Überprüfung durch die Gemeinde/den AVI gemäß Abscheidererlass nach DIN 1999 wurde dabei mitbeauftragt und erfolgte im Zuge der Aktualisierung des Katasters. Bei Verstößen gegen die Genehmigungsauflagen oder defekten Anlagen kann der AVI die Einleitung der Abwässer in das Kanalsystem untersagen. Unser FHB hat sein letztes EMAS-Audit am 07.06.2019 durchlaufen, die letzte Umweltbetriebsprüfung (internes Audit) erfolgte am 27.02.2020. Die Beurteilung der Rechtskonformität (bindende Verpflichtungen) ergab beide Male keine Hinweise auf Nichteinhaltung von Rechtsvorgaben. Es gab auch keine Abweichungen sondern lediglich Empfehlungen, die zum nächsten Audit umzusetzen und bereits erfolgt sind. Sie betreffen die Aktualisierung einiger Dokumente (Betriebsanweisungen, Ersthelferlisten, Brandschutzordnung), kleinere Reparaturen und die Optimierung von Wechselintervallen bei Lüftungsfiltern. An einer technischen Lösung zum frühzeitigen und effizienten Abpumpen von Grundwasser zur Vermeidung von Hochwasserschäden im Freibad wird derzeit gearbeitet. Die Bewertung unserer Umweltleistungen (Input-Output, Umweltprogramm) ist anhand der vorliegenden Daten aus dem Umweltbericht 2019 erfolgt. Positive Entwicklungen gab es beim weiter sinkenden Stromverbrauch, beim deutlich gesunkenen Heizenergieverbrauch für den Bauhof durch die neue Heizungsanlage und bei den ebenfalls sinkenden Kraftstoffverbräuchen aufgrund moderner Diesel und Benziner. Dadurch konnten wir auch den CO2-Ausstoß deutlich verringern. Negative Entwicklungen sind auch zu verzeichnen. Beim Rathaus stieg der Wasserverbrauch für 2019 deutlich an, was mit den Leistungsspülungen zusammenhängt, die wir mittlerweile aus hygienischen Gründen fast täglich durchführen. Die Rohrleitungen stammen aus alter Zeit und haben für den heutigen geringen Verbrauch einen zu großen Durchmesser. Hinzu kommt, dass unser Kaltwasser über eine Entsalzungsanlage beschickt wird, um Korresionen zu vermeiden. Damit nichts absteht oder salzig schmeckt, wird deshalb täglich gespült. Der Heizenergieverbrauch im Rathaus lag 2018 deutlich höher als zuvor. Der Außenfahrstuhl am Rathaus führte zu mehr Heizleistung in den Fluren und den angrenzenden Büros, die Mitarbeiter*innen klagten über zu geringe Raumtemperaturen. Durch eine Kompromissfindung bei der Heizungsregelung konnten wir den Wünschen Rechnung tragen und den Verbrauch 2019 wieder senken. An unserem Umweltprogramm arbeiten wir kontinuierlich weiter: Die anvisierte dauerhafte Stromeinsparung in Rathaus und Haus Ritter seit 2013 hat die erwarteten 3% bei weiten überschritten, wir verbrauchen heute rund 18% weniger als im Bezugsjahr und können das auch halten. Energiesparende Modular-Server und PC´s machen sich zusammen mit dem verringerten Kühlaufwand für unseren Serverraum und fortschreitender LED-Technik bei der Beleuchtung deutlich bemerkbar. Den Heizenergieverbrauch in den 46 öffentlichen Gebäuden konnten wir von rd. 5.000 MWh in 2018 auf 4.800 MWh in 2019 verringern. Heizungsmodernisierungen in Verbindung mit Fernüberwachung und die Aktualisierung von Energieausweisen sind neben der kontinuierlichen Dokumentation im KEM dabei wichtige Instrumente. UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 6
Alle 46 Gebäude verbrauchen im Jahr rd. 1.400 MWh an Strom und werden inklusive der Straßenbeleuchtung, die jährlich rd. 450 MWh beansprucht, durch klimaneutralen Ökostrom versorgt. Unsere CO2-Emissionen für den Bauhof wollten wir dauerhaft unter 150 t aus dem Bezugsjahr 2013 drücken. Auch das ist uns gelungen, wir lagen bereits 2018 um 23% niedriger und konnten das Ergebnis in 2019 auf 30% verbessern! Die neue Heizung, das kontinuierliche Modernisieren des Fuhrparks, Wärmeschutzmaßnahmen im Gebäude und unser Ökostrom trugen nachhaltig zu diesem Erfolg bei. Ausblick Anfang 2020 hat uns v.a. das Thema Corona in ungeahnter Art und Weise beschäftigt und unsere Abläufe in der Verwaltung, beim Bauhof, in Schulen und Kindergärten bis hin zum Kulturamt kräftig durcheinandergewirbelt. Es galt, Veranstaltungen abzusagen, zu verschieben oder umzustrukturieren, Hygienekonzepte u.a. für unsere Bäder zu entwerfen, getrennte Teams zu bilden, ungewohnte Abläufe im Alltagsgeschäft bei Besprechungen oder im Kundenkontakt einzuüben, neue Formen für Gremiumssitzungen zu finden und sich auch durch Wochen mit Notbesetzungen zu quälen. Der Ausfall von Mitarbeiter*innen bei Erkrankung und/oder Quarantäne war und ist allgegenwärtig und hat von allen ein hohes Maß an Flexibilität und Solidarität gefordert. Und es ist noch lange nicht vorbei. Zwischenzeitlich galt es, wichtige Projekte wie die Ortsmitte Illingen, die Sanierung der Illtalhalle, das Thema Feuerwehrgerätehäuser oder die Erschließung innerörtlicher Baugebiete weiter voranzubringen, so gut es unter diesen Bedingungen eben möglich ist. Und das eine oder andere Veranstaltungsangebot wollten wir unseren Bürger*innen auch ermöglichen. Logisch, dass dann nicht alles erledigt werden konnte, was man sich noch in 2019 fürs nächste Jahr voller Elan vorgenommen hatte. Aber wir bleiben dran und wollen auch unser UMS weiterführen, auch wenn wir momentan v. a. bei der Dokumentation ein wenig in Verzug geraten sind. Zu erwähnen wäre noch ILLka, unser „Bürgerbusje“, das wir zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund auf den Weg gebracht haben und das unseren älteren Mitbürgern*innen bedarfsorientiert eine gewisse Mobilität ermöglicht, v.a. dort wo der ÖPNV dies nicht mehr leistet. 2. Erfassung und Bewertung der Umweltleistungen Rathaus/Haus Ritter und Bauhof 2.1 Umweltauswirkungen, Chancen, Risiken Die Umweltauswirkungen unserer Tätigkeiten sind tabellarisch zusammengestellt. Sie werden als wesentlich eingestuft, wenn eine hohe Gesetzesdichte vorliegt, ein großes Umweltrisiko besteht, viele Stoffe bzw. Energie verbraucht werden, erhebliche Abfallmengen entstehen oder es zu Beschwerden aus der Nachbarschaft kommt. Die Chancen werden durch (+) gekennzeichnet, Risiken durch (-). UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 7
Aspekt Direkte Umweltauswirkungen Rathaus/Haus Ritter Bewertung Stoffeinsatz Betriebsstoffe z.T. mit umweltbelastenden Eigenschaften wie reizend bzw. wassergefährdend Wasserverbrauch relativ gering, da nicht prozessbedingt, nicht wesentlich sondern v.a. im Sanitärbereich (relativ geringe Mengen) Büromaterialien: Recycling von Druckerpatronen und Tonerkassetten (Nutzung von Papier mit blauem Engel s. Beschaffung) Energie/ Strom: Verbrauch für Beleuchtung, 75 PC´s, 24 Drucker, 17 Emissionen Server- und Netzwerkeinheiten, Telefonanlage, Zeiterfassung, 2 Kälteanlagen sowie diverse andere Geräte; Strom seit 2012 CO2- wesentlich neutral (relevanter Input und Output, Erdgas: (> 200 MWh) Raumwärme für die beiden Immobilien v.a. Erdgas) (Rathaus und Haus Ritter) Kraftstoff: für Dienstfahren (1 Dienstfahrzeug, private PKW) Einsatz von 2 Klimageräten: Kältemittel R410A und R407C (8,9 bzw. 2,8 t CO2-Äquivalent) (+) Umstellung Dienstwagen auf Elektro/Hybrid (+) Routenoptimierung senkt Verbrauch/Emissionen (-) Fahrverbote in städtischen Ballungszentren (eher selten) (-) SCR-Stickoxid-Reduktion* verursacht mehr CO2 (-) Leckage bei Klimageräten könnte zu CO2-Freisetzung führen Boden Betriebsflächen/Parkflächen sind teilweise mit versickerungsfähigem Belag befestigt nicht wesentlich Lagerung von wassergefährdenden Stoffen in haushaltsüblichen (geringes Risiko) Mengen (Hausmeister) Abfall Hausmüllähnlicher Siedlungsabfall (Gewerbeabfall): alle vorhandenen Fraktionen werden getrennt gesammelt und entsorgt, das gilt v.a. für Papier/Pappe/Karton nicht wesentlich Für den Fall von außergewöhnlichen Abfällen wie Holz, Metalle, (nicht gefährlich) Kunststoffe o.ä. nutzen wir die Kapazitäten des Bauhofs IT-Geräte und andere Elektrogeräte werden i.d.R. im Austausch besorgt Aspekt Indirekte Umweltauswirkungen Rathaus/Haus Ritter Bewertung Bauleitplanung Projekt MELANIE zur nachhaltigen innerörtlichen Entwicklung (spart Bauland und Infrastruktur); Nachverdichtung im Innenbereich Illingen Projekt Zukunft als Bürgerbeteiligungsprojekt zur Gemeindeentwicklung Revitalisierung Ortsmitte Illingen (Industriebrache wesentlich „Höllgelände“) (Neubau und Sanierungen) Leerstandsmanagement, Barrierefreiheit, altersgerechtes Wohnen (+) Beitrag zur Ressourcen- und Energieeffizienz (+) Anpassung an demographischen Wandel (+) Belebung der Ortskerne (+) Verhinderung von Abwanderung (-) ggf. höherer Überzeugungsaufwand hinsichtlich der Bürger Umwelt- und Zwei Naturschutzgroßvorhaben („Täler der Ill und ihrer Naturschutz Nebenbäche“, „Landschaft der Industriekultur LIK.Nord“) wesentlich FSC-/PEFC-Zertifizierung des Gemeindewaldes (Sicherstellung von (+) Bewahrung von Naturräumen (Naturschutz- und FFH-Gebiete) Naturräumen) (-) Begehrlichkeiten durch andere Nutzer (Bauen, Gewerbe) Bürgerberatung Bürgerdienste, die im Innendienst realisiert werden; Nutzung der Gebäudefunktionen (Raumwärme, Strom, Papier etc.) nicht wesentlich Bürgerdienste, die auch mit Außendienst verbunden sind; dann (geringe Stoff- und Energiever- zusätzliche Nutzung von Fahrzeugen (Kraftstoffverbrauch, bräuche) Schadstoffemissionen) *selective catalytic reduction SCR: Chemische katalytische Reaktion zur Umwandlung von Stickoxiden aus Abgasen in Wasser und Stickstoff UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 8
Aspekt Indirekte Umweltauswirkungen Rathaus/Haus Ritter (Fortsetzung) Bewertung Beschaffung Beschaffung von Papier mit Umweltzertifikat Blauer Engel Beschaffung von Strom mit Umweltzertifikat (100% Erneuerbare Energien) wesentlich Verzicht auf Tropenholz (Umweltbelastung bei Beauftragung von Dienstleistungen möglichst aus der Region bei Herstellung) gleicher Qualifikation (+) Beitrag zur Ressourcen- und Energieeffizienz (-) ggf. höherer Überzeugungsaufwand im Gemeinderat Bürgerinformation Bereitstellung von vielfältigem Informationsmaterial, meist in und Pressearbeit gedruckter und/oder digitaler Form, zu Umwelt und Naturschutz (incl. Abfallentsorgung, Hochwasserschutz u.v.m.) nicht wesentlich Druckaufträge verbrauchen Papier, Druckfarbe und weitere (geringe Stoff- und Zusatzmaterialien; es erfolgt ein Transportvorgang (Kraftstoffe, Energieverbräuche) Schadstoffemissionen) (+) Gutes Informationsmaterial mit hoher Streuwirkung (+) zunehmende Digitalisierung aufgrund fortschreitender Technik (-) Information ist i.d.R. kurzlebig, d.h. wenig nachhaltige Wirkung Aspekt Direkte Umweltauswirkungen Bauhof Bewertung Stoffeinsatz Betriebsstoffe z.T. mit umweltbelastenden Eigenschaften wie brennbar, reizend oder wassergefährdend (z.T. Altöle unbekannter Herkunft als wilder Müll) nicht wesentlich Wasserverbrauch relativ gering, da nicht prozessbedingt, sondern (eher geringe Mengen) v.a. im Sanitärbereich; Pflanzenbewässerung im Sommer mit Brunnenwasser Büromaterialien: Recycling von Tonerkassetten; Einsatz von Recyclingpapier (+) Mitarbeiterschutz durch restriktiven Einsatz von Gefahrstoffen (-) Erhöhung Unterweisungsaufwand für MA durch steigende gesetzliche Anforderungen Energie/ Strom: 100 % Öko-Strom, Verbrauch für 6 PC-Arbeitsplätze, Emissionen Bearbeitungsmaschinen (Kfz-Werkstatt, Kompressor, kleine Schreinerei) und Beleuchtung wesentlich Erdgas: Raumwärme für Aufenthaltsräume, Büros und (relevanter Input und Output) Fahrzeughalle; Brennwerttechnik seit Sept. 2016! Kraftstoff: Baustellentransporte und Unterhaltungsarbeiten Infrastruktur, Grünanlagen Schreinerei: Emissionen durch Heizungsabgase, Kleben und Sägen (Anteil Eiche/Buche deutlich unter 10%); Bearbeitungslärm (+) Einsatz umweltfreundlicher Technologien (-) Wirtschaftlichkeit als wesentlicher Faktor Boden Betriebsflächen sind teilweise versiegelt Betrieb einer Abscheideranlage (Fahrzeugwaschplatz) wesentlich Lagerung der Betriebsstoffe im Gefahrstoffcontainer; (Risiko, angrenzendes 2 Tanks für Altöl (un-)bekannter Herkunft (oberirdisch) Überschwemmungsgebiet doppelwandig mit Leckanzeige; einmalig prüfpflichtig) HQ100) befestigte Parkflächen (+) Schutz vor Schadstoffeintrag aus betrieblichen Prozessen (-)Teilentzug von Boden aus dem natürlichem Kreislauf Abfall Gefährliche Abfälle (Ölabscheider, ölverschmutzte Betriebsmittel) in Kleinmengen; Wilder Müll (u.U. auch Altöle, andere Gefahrstoffe) nicht wesentlich Bauschutt/Baustellenabfällen: durch Kleinbaustellen (geringe Mengen) (< 10 m3) Grünschnitt aus Mäh- und Pflegearbeiten (Grüngutsammelstelle Illingen) Aspekt Indirekte Umweltauswirkungen Bauhof Bewertung siehe Gemeinde UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 9
2.2 Kritische Punkte Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über kritische Punkte, die eine besondere Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen können. Kritische Punkte Rathaus Risiko Vorbeugung Rechtsgrundlage Betrieb zweier Klimaanlagen Schädigung Ozonschicht Regelmäßige Überprüfung Chemikalien-Ozonschicht- im Serverraum und Treibhausgaseffekt und Wartung durch Verordnung, durch Freisetzung von zertifizierten Fachbetrieb, Chemikalien-Klimaschutz- Kältemitteln bei Vorhalten der Prüfberichte Verordnung, Leckage/Defekt EU-Verordnung über fluorierte Treibhausgase Bauhof Risiko Vorbeugung Rechtsgrundlage Lagerung und Benutzung Verschmutzung von Boden Verwendung geeigneter Gefahrstoffverordnung, wassergefährdender Stoffe und Wasser durch Leckagen Behältnisse, regelmäßige Verordnung über Anlagen zum (z. B. Altöltanks, Kraftstoffe, oder unsachgemäße Sichtkontrollen und Umgang mit Öle, ölverschmierte Entsorgung, Brandgefahr Überprüfung, wassergefährdenden Stoffen, Putzlappen etc.) Auffangwannen, Um- und Altölverordnung, Abfüllen an definierten Wasserhaushaltsgesetz, Stellen, bedarfsorientierte Saarländisches Wassergesetz Lagerhaltung ohne Vorratskäufe, Entsorgung durch zertifizierte Fachfirmen gegen Nachweis, Mitarbeiterschulung Lagerung brennbarer Verschmutzung von Boden Gefahrstoffcontainer mit Betriebssicherheitsverordnung, Flüssigkeiten und Gase an und Wasser durch Belüftung und Technische Regeln definierter Stelle Leckagen, kritische Blitzschutzanlage, Gefahrstoffe TRGS für Gase 1.000 l Welschbach) (JUZ) und 03/2021 (FH We.) AwSV (Restölverbrauch!) UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 10
2.2 Input – Output Input – Output 2013 - 2020 Rathaus/Haus Ritter EMAS 2003-2017 UMS 2018 ff Betriebsdaten Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Erläuterungen MA Rths./H.R. 83 77 72 69 69 72 67 76 MA inkl. Außenst.* [Anzahl] 161 158 156 148 144 159 163 165 Nutzfläche Rths./H.R. [qm] 1.865 1.865 1.865 1.865 1.865 1.865 1.865 Materialien Papier* [Blatt] 412.712 450.238 422.268 417.600 426.245 (210.550) (k. A.) 492.990 Weitgehend stabil, 2018/2019 keine korrekten Verbrauchsangaben möglich, Kennzahl [Blatt/MA] 2.563 2.850 2.707 2.822 2.960 (1.324) (k. A). 2.988 ab 2020 Ermittlung über Inventur Wasser/Abwasser Wasser [cbm] 291 292 272 285 273 272 321 295 Erhöhung in 2019 wg. Spülungen gegen geschmackliche Beeinträchtigung durch Kennzahl [cbm/MA] 3,5 3,8 3,8 4,1 4,0 3,8 4,8 3,9 die Entsalzungsanlage Rathaus Energie Strom, davon [kWh] 70.380 66.606 65.262 67.219 57.568 52.353 50.921 50.761 weiter sinkend durch Umstellungen im Anteil erneuerbare E. [%] 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100.0 IT-Bereich, weiterer Einsatz LEDs, 100% Kennzahl [kWh/qm] 37,7 35,7 35,0 36,0 30,9 28,1 27,3 27,2 aus erneuerbaren Energien Erdgas Rohdaten [kWh] 216.850 162.373 200.495 222.563 215.908 245.191 206.615 188.203 Anstieg in 2018 wg. Außenfahrstuhl u. niedrigeren Raumtemperaturen in Flur Erdgas witterungsbereinigt** [kWh] 211.804 198.373 217.403 231.466 231.022 291.777 227.277 212.669 und angrenzenden Büros, Normalisie- rung durch Kompromissfindung in der Kennzahl [kWh/qm] 113,6 106,4 116,6 124,1 123,9 156,4 121,9 114,0 Heizungsregelung Erdgas KFZ [kWh] 5.762 4.628 3.532 3.295 2.033 0 0 0 2017 Ersatz des Dienstwagens Benzin [kWh] 9 221 190 110 2.353 3.587 4.124 5.648 Gas/Benzin durch Benzin/Elektro Folgt im Verlauf der Heizenergie, leicht Gesamtenergie [kWh] 287.956 269.829 286.386 302.090 292.976 347.717 282.321 269.078 sinkende Tendenz UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 11
Input – Output 2013 - 2020 Rathaus/Haus Ritter EMAS 2003-2017 UMS 2018 ff Betriebsdaten Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Erläuterungen Emissionen CO2 Strom [t] 0 0 0 ab 2018 getrennte Auflistung nach CO2 Erdgas Hzg. [t] 53,94 45,46 41,40 CO2-Quelle CO2 Benzin KfZ [t] 0,97 1,12 1,53 CO2 gesamt [t] 48,98 36,80 44,94 49,72 48,58 54,91 46,57 42,94 Anstieg 2018 wg. Heizenergie, 2019 wieder auf Niveau der Vorjahre, leicht Kennzahl [t/MA] 0,6 0,5 0,6 0,7 0,7 0,8 0,7 0,6 sinkende Tendenz Kernindikatoren Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Erläuterungen stabil um die 14 kg/MA, seit 2020 Papier [kg/MA] 13,04 14,45 13,72 14,31 15,02 (6,64) (k. A.) 14,98 Inventur Anstieg 2018 wg. Heizenergie, 2019 wieder auf Niveau der Vorjahre, leicht Gesamtenergie [kWh/MA] 3.469 3.504 3.978 4.378 4.246 4.785 4.214 3.474 sinkende Tendenz bleibt unter 20%, es dominiert die Heizenergie bei gleichzeitig sinkendem Stromverbrauch (!) als Quelle unserer Anteil erneuerbare Energie [%] 24,4 24,7 22,8 22,3 19,6 15,2 18,0 19,2 erneuerbaren Energie. Treibhausgase*** nicht nicht nicht nicht nicht Werte sehr gering, daher ohne CO2, CH4, N2O gesamt [tCO2 eq/MA] 0,63 0,51 0,67 relevant relevant relevant relevant relevant Umweltrelevanz *nur für Papierverbrauch: MA inkl. nicht abgrenzbarer Außenstellen, die Papier über Rathaus beziehen **nach Angaben IWU (Institut für Wohnen und Umwelt, Grundlagen Daten Deutscher Wetterdienst) ***nach Angaben GEMIS 4.6/4.8 (Umweltbundesamt) GRÜN Verbesserung, ROT Verschlechterung ( ) mit Wechsel der Zuständigkeiten keine realistischen Verbrauchsdaten beim Papier für 2018, für Ende 2019 Inventur anberaumt, echte Werte ab 2020! UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 12
Input – Output 2013 - 2020 Bauhof EMAS 2003-2017 UMS 2018 ff Betriebsdaten Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Erläuterungen MA [Anzahl] 34 34 37 33 33 33 35 35 Nutzfläche [qm] 1.048 1.048 1.048 1.048 1.048 1.048 1.048 1.048 Wasser/Abwasser Wasser [cbm] 109 86 88 100 81 80 116 115 weitgehend stabil, Schwankungen durch Nutzung von Leitungswasser Kennzahl [cbm/MA] 3,2 2,5 2,4 3,0 2,5 2,4 3,3 3,3 für Grünanlagen in Trockenphasen. Energie Strom, davon [kWh] 23.738 23.738 28.209 28.762 21.369 19.356 17.190 17.872 Weitgehend stabil, Schwankungen Anteil erneuerbare E. [%] 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 abhängig von anfallenden Arbeiten Kennzahl [kWh/qm] 22,7 22,7 26,9 27,4 20,39 18,47 16,40 17,05 in Schreinerei und Werkstatt. Erdgas Rohdaten [kWh] 215.435 190.757 211.259 165.455 164.419 144.212 110.468 99.953 deutliche Einsparung mit neuer Heizung, Optimierung und Erdgas witterungsbereinigt** [kWh] (210.422) (233.050) (229.075) (172.073) 175.928 171.612 121.515 112.947 Fernüberwachung, ergänzt durch Kennzahl [kWh/qm] (200,8) (222,4) (218,6) (164,2) 167,9 163,8 115,9 107,8 Windfang im Bürotrakt. Erdgas KFZ [kWh] 86.671 65.503 60.320 49.799 23.843 15.673 7.179 0 Fuhrparkmodernisierung mit Diesel [kWh] 267.790 246.360 277.940 273.638 297.510 288.600 272.654 274.400 sparsamen Dieselnutzfahrzeugen und Benzinern für den Personen- transport, Erdgasfahrzeuge sind Benzin [kWh] 38.111 27.733 14.192 10.047 11.318 8.785 15.281 18.107 keine Option mehr. Sonderkraftstoff [kWh] 7.440 7.440 7.440 11.160 7.440 7.440 7.440 7.440 nur für Kleingeräte Kraftstoffe gesamt [kWh] 400.013 347.036 359.892 344.645 340.112 320.497 302.555 299.947 Kraftstoffverbrauch sinkend Gesamtenergie [kWh] 634.173 603.824 617.176 545.480 537.409 511.466 441.259 430.766 Gesamtenergieverbrauch sinkend Emissionen CO2 Strom [t] 0 0 0 ab 2018 getrennte Auflistung nach CO2 Erdgas Hzg. [t] 31,73 24,30 21,99 CO2-Quelle CO2 Erdgas KfZ [t] 3,45 1,58 0,00 CO2 Diesel KfZ [t] 76,19 71,98 72,44 CO2 Benzin KfZ [t] 2,38 4,14 4,91 CO2 Sonderkraftstoff [t] 2,02 2,02 2,02 CO2 gesamt [t] 149,50 130,95 135,00 125,00 125,00 115,76 104,02 101,35 sinkend, neue Heizung, bauliche Verbeserungen, weniger Kraftstoffe Kennzahl [t/MA] 4,4 3,9 3,7 3,8 3,8 3,5 3,0 2,9 durch moderne Diesel und Benziner. UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 13
Input – Output 2013 - 2020 Bauhof EMAS 2003-2017 UMS 2018 ff Betriebsdaten Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Erläuterungen Gefährlicher Abfall Ölabscheider Schlämme (130502*) [t] [cbm] ab 2012 5 0 12 4 0 0 0 0 Abfallgemisch Sandfang (130508*) [cbm] 0 0 0 0 0 3 0 11 Sporadische Entsorgung aufgrund Altöle bekannter geringer Mengen. Herkunft 1.000 l Tank 2015 und 2020 erhöhte Mengen (130205*) [t] 0,92 0 0 0 1 0 1 0 durch Mehrfachreinigung aufgrund Altöle unbekannter von Reparaturarbeiten am Herkunft 650 l Tank Abscheider. (130208*) [cbm] 0 0 0 1 0 0 0 0 ölhaltige Materialien (Filter, Wischtücher, Schutzkleidung 150202*) [Liter] 1.920 240 720 1.440 0 720 720 720 Kernindikatoren Einheit 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 gesunken, weniger Heizenergie, Umstellung Fuhrpark auf moderne, Gesamtenergie [kWh/MA] (18.652) (17.760) (16.680) (16.530) 16.285 15.499 12.891 12.308 sparsamere Dieselfahr-zeuge Anteil erneuerbare E. [%] (3,7) (3,9) (4,6) (5,3) 4,0 3,8 3,8 4,1 leicht schwankend um die 4% Gesamtemissionen*** Ausstoß 2020 niedrigster Wert der SO2, NOx, Staub gesamt [kg/MA] 4,65 4,16 4,03 4,34 4,54 4,33 3,79 3,77 letzten sechs Jahre Treibhausgase*** Ausstoß 2020 niedrigster Wert der CO2, CH4, N2O gesamt [tCO2 eq/MA] 4,54 3,98 3,68 3,83 3,86 3,59 3,04 2,97 letzten sechs Jahre **nach Angaben IWU (Institut für Wohnen und Umwelt, Grundlagen Daten Deutscher Wetterdienst) ***nach Angaben GEMIS 4.6/4.8 (Umweltbundesamt) GRÜN Verbesserung, ROT Verschlechterung (..) Heizung mit Störung 2013 bis Herbst 2016 UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 14
Die Gefährdungsbeurteilung der Erdgas-LKW ergab ein erhöhtes Risiko für die Tanks, Leitungen und Ventile durch sehr tief angebrachte Teile der Druckgasleitung und die geringe Bodenfreiheit. Die Schutzbleche der Gastanks waren durch den Einsatz der Fahrzeuge auf stark ausgefahrenen Feldwirtschaftswegen bereits verbogen bzw. aufgerissen und mussten erneuert werden. Aufgrund des hohen Eigengewichtes ist die Zuladung trotz (verführerisch) großer Ladeflächen stark eingeschränkt. Voll beladen zeigen sie in der Topographie von Illingen an Steilstücken einen starken Leistungsabfall. Arbeiten an der Gasanlage inklusive Druckprüfung oder Schweißarbeiten dürfen nur in einer externen Fachwerkstatt erfolgen, d.h. die Fahrzeuge sind bei Defekten längere Zeit nicht einsatzfähig. Hinzu kommen höhere Anschaffungskosten und der Austausch der Gastanks voraussichtlich alle zehn Jahre. Für den Einsatz beim Bauhof sind neue Erdgasfahrzeuge aufgrund ihrer leistungs- und sicherheitstechnischen Einschränkungen daher keine Option mehr. Dies wurde im Rahmen von EMAS bereits 2014 in die Beschaffungskriterien aufgenommen (siehe Handbuch/Formblätter/Beschaffungskriterien). Elektroantrieb ist im Bereich der Transportfahrzeuge aufgrund der zu geringen Reichweite, des ebenfalls sehr hohen Eigengewichts durch die Akkus und der damit verbundenen geringen Zuladungsmöglichkeit keine Option. Elektrofahrzeuge können außerdem in der bauhofeigenen Werkstatt gar nicht mehr gewartet werden und müssen in Fachbetriebe verbracht werden. Deshalb kommen derzeit moderne Dieselnutzfahrzeuge zum Einsatz, die mit zur sinkenden CO2-Emission beim Bauhof beitragen. Die Gesamtemissionen an Schwefeldioxid, Stickoxiden und Stäuben und der Ausstoß von Treibhausgasen sind die niedrigsten der letzten sechs Jahre. 3. Externe Bereiche 3.1 Abwasserzweckverband Illtal AVI Die Gemeinde Illingen bildet zusammen mit dem Zweckverband Gaswerk Illingen den Abwasserzweckverband Illtal AVI. Dem AVI obliegt die Beseitigung von Schmutz- und Niederschlagswasser, dessen Sammlung und Ableitung zu den Entsorgungseinrichtungen des Entsorgungsverbandes Saar EVS mit den dazu gehörigen Unterhaltungsaufgaben und Dokumentationspflichten gemäß §§50 und 50a SWG sowie die Förderung von Fremdwasserentflechtungen, Regenwassernutzung, Flächenentsiegelung und Dachbegrünung. Der AVI verfügt über einen eigenen internen Betriebsbeauftragten für Gewässerschutz gemäß §64 WHG. Ein wichtiger Bereich ist dabei das Indirekteinleiterkataster, das alle Betriebe im Gemeindegebiet listet, die ihr Abwasser über eine Abwasservorbehandlung, z. B. einen Abscheider, ins Kanalnetz abführen bzw. der Abwasserverordnung AbwV mit ihren Anhängen unterliegen. Dazu gehören z. B. Tankstelle, Restaurants aber auch Zahnarztpraxen und Altenheime o.ä. (Grundlage: DWA Merkblatt M115). Grundlage für das Kataster sind die vom Gewerbeamt an den AVI quartalsmäßig übermittelten An-, Ab- und Ummeldungen sowie die vom Landesamt für Umweltschutz LUA als Genehmigungsbehörde ausgestellten Bescheide, z. B. für Zahnarztpraxen. Ergänzend erhält der AVI auch die Baugenehmigungen bzw. Genehmigungsfreistellungen abwasserrelevanter Bauvorhaben von der Bauverwaltung, damit bereits im Vorfeld die Auflagen des LUA bekannt sind. Auch die Gemeinde selber ist mit der Abscheideranlage ihres Bauhofs ein Indirekteinleiter. Das Indirekteinleiterkataster der Gemeinde Illingen befindet sich in der Aktualisierung. Es werden noch einige Betriebsbegehungen durchgeführt, so dass es voraussichtlich Ende 2020 auf dem neuesten Stand ist. Die Überprüfung durch die Gemeinde/den AVI gemäß Abscheidererlass nach DIN 1999 wurde dabei mitbeauftragt und erfolgte im Zuge der Aktualisierung des Indirekteinleiterkatasters. Bei Verstößen gegen die Genehmigungsauflagen oder defekten Anlagen kann der AVI die Einleitung der Abwässer in das Kanalsystem untersagen. Neben den Indirekteinleitern sind auch die Kleineinleiter von Bedeutung. Es handelt sich um Betriebe, die mangels vorhandener Abwasserkanäle nicht an das öffentliche Entsorgungsnetz angeschlossen sind und stattdessen über Kleinkläranlagen, Teichkläranlagen oder geschlossene Abwassergruben verfügen. Der AVI ist beim Bau von dezentralen Abwasserbehandlungsanlagen bereits im Rahmen der Antragstellung zwingend eingebunden und erhält vom LUA eine Durchschrift des jeweiligen Genehmigungsbescheids. Die Überwachung der Anlagen obliegt dem Betreiber (Eigenüberwachung) und dem Landesamt für Umweltschutz. Die Einleiterlaubnis bzw. Bewilligung nach Wasserrecht ist ein weiterer rechtlich relevanter Sachverhalt. Für die Einleitung der behandelten Abwässer aus Kläranlage und Regenüberlaufbauwerken in ein Gewässer besitzt der EVS die wasserrechtlichen Genehmigungen. Sie sind i.d.R. befristet und bei Ablauf muss entweder eine Verlängerung beantragt werden oder eine neue Einleitgenehmigung, wenn die Anlage saniert oder ertüchtigt wurde. Aufgrund der UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 15
oft langwierigen Projekte des EVS (z. B. aufgrund von schwierigen Grundstücksverhandlungen), deren einzelne Maßnahmenabschnitte sich gegenseitig bedingen und voneinander abhängen, kam es vielfach zu Anträgen auf Verlängerung, weil das Gesamtpaket nicht in dem vorgesehenen Zeitrahmen umzusetzen ist. Die Kontrolle der Fristen für die Einleitgenehmigungen obliegt bei den an die Gemeinde Illingen übertragenen EVS-Projekten dem AVI. Dazu werden beim EVS im Sinne der Transparenz quartalsmäßig Projektbesprechungen mit allen Beteiligten und Vertretern des Landesamts für Umweltschutz als Genehmigungsbehörde durchgeführt. Auch die Gemeinde Illingen besitzt die Genehmigung/Erlaubnis nach dem Wasserrecht zum schadlosen Einleiten von benutztem Wassers in ein Gewässer. Das gemeindeeigene „Freibad Sonnenborn“ in Uchtelfangen beispielsweise darf einmal im Jahr nach der Winterperiode das Beckenwasser in den Bärenbach einleiten. Eine Einleiterlaubnis besteht beispielsweise auch für Regenwasser aus Fremdwasserentflechtungsmaßnahmen. Sie sind i.d.R. unbefristet, d.h. bis auf Widerruf durch die Wasserbehörde ausgestellt. Eine entsprechende Übersicht wird beim AVI geführt. Der AVI verfügt über einen internen Betriebsbeauftragten für Gewässerschutz nach §64 WHG. Der Jahresbericht 2019 liegt vor und weist die Kontrollen, Wartungen und Beseitigung von Störungen im Kanalsystem wie z. B. Verstopfungen, Wurzeleinwuchs oder baulichen Defekten aus. Darüber hinaus gibt es einen externen interkommunalen Betriebsbeauftragten für Gewässerschutz, der 2014 für alle Mitgliedskommunen des Zweckverbandes Natura Ill-Theel, also auch für die Gemeinde Illingen, gemeinsam bestellt worden ist. Er erstellt für jede Kommune jährlich einen Bericht mit Kartendokumentation zu den Bauwerken und Einleitstellen, den Zuständigkeiten sowie den baulichen und technischen Zuständen im Kanalnetz. Er prüft und dokumentiert die rechtlichen Vorgaben, die Anlagenüberwachung, durchgeführte Maßnahmen zum Gewässerschutz sowie Störfälle und gibt Empfehlungen zu Organisation, Dokumentation und baulichen Änderungen. Der Informationsaustausch mit dem AVI ist unabhängig vom Jahresbericht durch regelmäßige Besprechungen gewährleistet. Alle Berichte gehen in Sinne der Transparenz auch direkt an den Zweckverband Natura Ill-Theel, der das Naturschutzgroßprojekt „Gewässerrandstreifenprogramm Ill“ weiterhin betreut. Die Vertragsbindung für den interkommunalen Gewässerschutzbeauftragten lief am 31.12.2018 aus. Aufgrund der Personalsituation beim Zweckverband Natura Ill-Theel in diesem Zeitraum und einer geänderten Förderkulisse durch das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Saarland konnte für 2019 keine weitere Vertragsverlängerung erfolgen. Die weitere Verpflichtung ist mit neuer Förderrichtlinie erst ab 2021 möglich und wird vom Zweckverband entsprechend vorbereitet. Der Gewässerschutzbeauftragte ist im Wirtschaftsplan für die nächsten fünf Jahre aufgenommen. 3.2 Freizeit-, Hallen- und Bäderbetrieb FHB Der Freizeit-, Hallen- und Bäderbetrieb ist ein Eigenbetrieb der Gemeinde Illingen und besitzt seit 2012 ein Umweltmanagementsystem nach EMAS, das jährlich überprüft und in einer eigenen Umwelterklärung mit Handbuch ausführlich dokumentiert wird. Die Ergebnisse aus dem letzten Audit sind im Review der Organisationsleitung (Pkt. 1.3) subsummiert. Der vorliegende Umweltbericht enthält daher nur die wichtigsten Aspekte. Zu erwähnen sind dabei die Chlorgasanlagen in Hallen- und Freibad. Sie unterliegen der Verordnung für den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen AwSV (A-Anlagen), sind jährlich zu prüfen und durch einen Fachbetrieb zu warten. Bislang gab es hier keine Beanstandungen. Im Juli 2019 fand eine Begehung der Bäder durch das Landesamt für Umweltschutz statt. Überprüft wurden sicherheitstechnische Aspekte und die dazugehörige Dokumentation. Die Überprüfung verlief nach Angaben des technischen Betriebsleiters ohne Beanstandungen. Ein Bericht wird von der Prüfbehörde nur im Falle von Verstößen erstellt und liegt somit nicht vor. Die Überprüfungen erfolgen in unregelmäßigen Abständen und ohne vorherige Ankündigung. Das letzte EMAS-Audit für den FHB fand am 07.06.2019 statt, die letzte Umweltbetriebsprüfung (internes Audit) erfolgt am 27.02.2020. Es gab beide Male keine Hinweise auf Nicht-Einhaltung von Umweltgesetzen. Für die Verringerung von Hochwasserrisiken im Freibad Uchtelfangen werden derzeit technische Lösungen für das frühzeitige und effiziente Abpumpen des Grundwassers erarbeitet. Daneben war auch die Optimierung der Wechselintervalle bei den Lüftungsfiltern ein Thema. Die Prüfung ergab jedoch anlagebedingte Vorgaben, die nicht veränderbar sind. Der Freizeit-, Hallen- und Bäderbetrieb der Gemeinde Illingen wird nach Novellierung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) als Nicht-KMU (Klein- und mittelständige Unternehmen) eingestuft aufgrund der 25%-Anteilsregelung für Körperschaften öffentlichen Rechts. Er überschreitet UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 16
weiterhin die Bagatellgrenze von 500.000 kWh Jahresenergieverbrauch für Nicht-KMUs und ist damit zu einem Energieaudit verpflichtet. Die EMAS-Zertifizierung ersetzt dieses Energieaudit. 4. Übersicht über die Gebäude der Gemeinde Illingen 4.1 Verbräuche und CO2-Bilanz (KEM) Im Rahmen des kommunalen Energiemanagements KEM werden monatlich alle Zählerstände der gemeindeeigenen Gebäude erfasst, um die Verbräuche an Heizenergie, Strom und Wasser im Blick zu behalten. Ab 2018 wurden die Ergebnisse tabellarisch zusammengefasst. Dabei dienen die Mittelwerte von 2012 bis zum Vorjahr des jeweils letzten Verbrauchsjahres als Vergleichsbasis (Beispiel: Letztes Verbrauchsjahr ist 2019, Mittelwerte errechnen sich aus 2012 bis 2018, siehe nachfolgende Tabelle „Gebäudeübersicht Verbräuche“) Die Heizenergie ist hier witterungsbereinigt auf der Grundlage des Klimafaktors nach EnEV für Energieverbrauchsausweise mit bundesweitem Referenzstandort Würzburg bzw. Potsdam ab Mai 2014. Bei den Input- Output-Daten für die Standorte Rathaus, Haus Ritter und Bauhof wurde für die Witterungsbereinigung mit Einführung von EMAS der Bezugsort Saarbrücken als lokaler Referenzwert zugrunde gelegt und beibehalten, um nicht alle Daten umrechnen zu müssen. Der Unterschied ist nicht sehr groß. Zusätzlich zu den Verbrauchsdaten erfolgt eine Charakteristik anhand der Energieausweise. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Heizenergiekennwert als wichtigste Kennzahl der Gebäude. Die Soll-Wert für vergleichbare Gebäude als Neubau bzw. als modernisierter Altbau sind ebenfalls aufgeführt und helfen bei der Einordnung. Die Gemeinde Illingen hat 2018 und 2019 für ihre Liegenschaften und die Straßenbeleuchtung rd. 1,9 Mio kWh klimaneutralen Ökostrom bezogen und sparte dadurch gegenüber einem durchschnittlichen bundeweiten Strommix 852 t CO2 ein (Quelle: Ökostromzertifikat der energis von 2018). Der Stromverbrauch 2020 ist für viele Liegenschaften wie Schulen und Hallen Corona bedingt gesunken und daher nicht repräsentativ, der Verbrauch 2020 für die Straßenbeleuchtung liegt zwar noch nicht vor, die Größenordnung ist aber die gleiche wie in den Vorjahren. Die acht PV-Anlagen der Gemeinde Illingen produzieren im langjährigen Mittel rd. 70.000 kWh Solarstrom. Die Standorte der Anlagen sind in der Gebäudeliste gekennzeichnet. Gesamtverbrauch Heizenergie [kWh] Strom [kWh] Wasser [cbm] Stromerzeugung PV witterungsbereinigt [kWh] 2018 Liegenschaften 4.961.290 1.395.759 16.943 70.635 inkl. Hallen- und Freibad Straßenbeleuchtung* 458.241 Summe 4.961.290 1.854.000 16.943 70.635 2019 Liegenschaften 4.773.673 1.440.058 16.776 69.147 inkl. Hallen- und Freibad Straßenbeleuchtung* 450.427 Summe 4.773.673 1.890.458 16.776 69.147 2020 Liegenschaften 4.500.464 1.107.803 12.797 73.666 inkl. Hallen- und Freibad Straßenbeleuchtung* Liegt noch nicht vor Summe 4.500.464 nn 12.797 73.666 *Grundlage: ortsteilbezogene Jahresabrechnungen Energieversorger energis CO2-Bilanz KEM 2018 [kWh] CO2 [t] 2019 [kWh] CO2 [t] 2020 [kWh] CO2 [t] Ökostrom Gebäude 1.395.759 0 1.440.058 0 1.107.803 0 Ökostrom 458.241 0 450.427 0 Daten fehlen 0 noch Straßenbeleuchtung Erdgas Gebäude (Rohdaten) 4.204.483 925 4.339.703 955 3.982.712 876 CO2-Ausstoß 0,22 kg/kWh Kompensation PV-Strom -70.635 -16 -69.147 -15 -73.666 -16 Bilanz CO2-Restbelastung 4.133.848 909 4.270.556 940 3.909.046 860 aus Heizenergie UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 17
Gebäudeübersicht Verbräuche 2020 (Grundlage: KEM) Stand: 17.02.2021 Nr. Gebäude Verbräuche 2020 Einstufung lt. Energieausweis Anmerkungen Mittelwerte 2012-2019 in Klammern Erstellungsjahr Heizenergieverbrauchskennwert Heizenergie wb Strom [kWh] Wasser [cbm] [kWh/(qm x a)]* [kWh] Sollwerte in Klammern** 1 FWGH Illingen 112.975 (104.712) 12.413 (13.124) 32 (82) 2010 141,9 (110) Heizung nur im Handbetrieb AN/AUS ohne Regelung 2020 158,4 (110) 2 FWGH Wustweiler 43.233 (40.935) 6.500 (8.760) 14 (26) s. Seelbachhalle Heizung erst ab 2014, MW Heizenergie 2014-2017! 3 FWGH Uchtelfangen 58.209 (54.830) 7.499 (7.902) 13 (23) 2011 49,2 (110) 4 FWGH Hüttigweiler 29.734 (38.694) 3.099 (4.912) 6 (16) 2010 158,5 (110) neue Gasbrennwert-Heizung, Regelungsoptimierung 2020 61,1 (110) 5 FWGH Hirzweiler 60.642 (58.624) 5.466 (5.687) 15 (30) 2011 143,3 (110) 6 FWGH Welschbach 30.056 (41.993) 3.799 (6.926) 5 (26) 2011 165,2 (110) Neue Gasbrennwert-Heizung seit September 2019 mit Fernüberwachung 7 FH Illingen 9.993 (16.513) k.A. 308 (373) kein Ausweis Heizung über Strom, nur 1 Zähler, sonstiger Strom ist vernachlässigbar 8 FH Wustweiler 14.945 (32.624) 742 (1.476) 263 (174) kein Ausweis 9 FH Uchtelfangen 39.521 (38.577) 2.211 (2.739) 187 (238) kein Ausweis 10 FH Hüttigweiler 36.483 (63.185) 2.765 (2.804) 258 (178) kein Ausweis 11 FH Hirzweiler 9.415 (18.128) k.A.. 55 (47) kein Ausweis regelmäßige Gerätekontrolle, neue Thermostate, Nachtspeicheröfen durch Infrarotheizung ersetzt, nur noch 1 Stromzähler, Stromverbrauch Beleuchtung vernachlässigbar 12 FH Welschbach k.A. 341 (448) 83 (96) kein Ausweis Ölheizung, Austausch Anfang 2021 gegen Gasbrennwert geplant 13 Illipse 197.683 (196.119) 112.414 (139.483) 250 (488) 2010 128,1 (110) Heizungsoptimierung 2020 96,3 (110) 14 Schule Auf der Lehn 732.295 (739.625) 63.543 (77.968) 478 (553) 2011 153,1 (105) Energieausweise in drei Gebäudekomplexe aufgeteilt Illingen 244,2 (105) (1PV) 153,5 105) 15 Alte Schule Wustweiler 43.358 (46.226) 3.038 (4.512) 8 (16) Fernüberwachung Heizung 16 Haus der Vereine 155.948 (190.580) 6.585 (9.180) 63 (87) 2011 186,1 (90) Gasversorgung inkl. VHS 17 VHS Wustweiler 4.998 (8.678) 9 (17) s. Haus d. Vereine Heizung über Haus der Vereine, Zähler JUZ für WW (1PV) abgeklemmt UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 18
Nr. Gebäude Verbräuche 2020 Einstufung lt. Energieausweis Anmerkungen Mittelwerte 2012-2019 in Klammern Erstellungsjahr Heizenergieverbrauchskennwert Heizenergie wb Strom [kWh] Wasser [cbm] [kWh/(qm x a)]* [kWh] Sollwerte in Klammern** 18 Sonderschule 451.350 (632.165) 18.459 (26.099) 489 (552) 2010 224,4 (105) Gas und Wasser Sonderschule und Grundschule, Uchtelfangen jeweils 1 gemeinsamer Zähler! Neue Gasbrennwert- (2PV) Heizung, Regelungsoptimierung 2020 153,3 (106) 19 Grundschule Uchtelfangen k.A. 21.986 (23.536) k.A. s. Sonderschule s. Sonderschule (1PV) 20 Schule Hüttigweiler 318.053 (374.028) 58.551 (68.485) 737 (950) 2011 Geb. re 167,9 (198) Wasserversorgung inklusive JUZ, gemeinsamer Zähler, (1PV) Geb. lk 173,7 (183) Fernüberwachung Heizung, bedarfssorientierter Turnhalle 266 (300) Energieausweisnach EnEV 21 Schule Welschbach 292.625 (417.296) 9.214 (17.642) 4 (15) 2010 150,0 (105) Gasversorgung inkl. Halle (1PV) 22 Seelbachhalle 129.698 (179.465) 21.500 (31.856) 147 (213) 2010 198,5 (240) ab 2014 getrennte Hzg. FWGH und Halle, neue 2020 108,3 (205) Gasbrennwert-Heizung, Regelungsoptimierung 23 Halle Uchtelfangen 162.843 (240.262) 58.737 (75.809) 355 (438) 2010 154,4 (240) neue Gasbrennwert-Heizung, Regelungsoptimierung, 2020 184,3 (236) Mehrbelegung Halle, Restaurantbetrieb! 24 Illtalhalle 124.592 (199.123) 13.386 (59.726) 1.368 (509) 2010 243,3 (240) MW bis 2017! 2018 -2019 Umbau, Verbräuche wieder 2020 139,2 (147) ab 2020 SOLL 2020 aus Primärenergie IST/SOLL rechnerisch ermittelt, bedarfsorientierter Energieausweis nach EnEV! 25 Dorfwaldhalle 65.270 (80.459) 8.643 (14.409) 43 (178) 2011 84,9 (240) 2008-2010 Fußbodenerneuerung wg. Wasserschaden, kein regulärer Betrieb, neue Gas-Brennwert-Heizung seit Oktober 2019 ohne Fernüberwachung (Fremdsteuerung) 26 Welschbachhalle k.A. 17.250 (35.250) 84 (161) 2010 198,6 (240) Gas über Schule Welschbach, für Schützenhaus nur Wärmezähler, Heizenergiekennwert über Wärmemengenzähler ermittelt, nicht mehr in Funktion 27 BAUHOF 110.594 (185.682) 19.196 (23.852) 119 (85) 2010 204,3 (110) Fernüberwachung Heizung, neue Gasbrennwert- 2020 119,7 (110) Heizung, Regelungsoptimierung 28 RATHAUS 182.645 (200.370) 46.000 (55.446) 238 (210) 2007 154,18 (k.A.) Denkmalschutz 2018 104,5 (80) UMS der Gemeinde Illingen – Umweltbericht 2020 19
Nr. Gebäude Verbräuche 2020 Einstufung lt. Energieausweis Anmerkungen Mittelwerte 2012-2019 in Klammern Erstellungsjahr Heizenergieverbrauchskennwert Heizenergie wb Strom [kWh] Wasser [cbm] [kWh/(qm x a)]* [kWh] Sollwerte in Klammern** 29 HAUS RITTER 25.584 (25.166) 4.549 (7.933) 63 (58) 2011 44,0 (80) (1PV) 30 Rotonda 20.821 (28.781) 24.000 (27.871) 311 (308) kein Ausweis 31 Kirchenstraße 12 66.321 (72.434) 9.667 (10.649) 37 (43) 2019 318,6 (105) 32 Hirtenbergstraße 17 54.215 (57.752) 12.876 (10.441) 571 (448) kein Ausweis 33 Hirtenbergstraße 22 67.111 (72.390) 6.799 (7.108) 118 (97) kein Ausweis 34 Hauptstraße 36a 19.781 (22.359) 4.004 (3.542) 86 (76) kein Ausweis 35 Kirchenstraße 10 31.106 (43.052) 6.071 (8.344) 64 (111) kein Ausweis 36 Querstraße 7 OV Büro 9.006 (13.651) 681 (842) 45 (2) 2019 238,8 (105) Dauerbeheizung geringer Nutzfläche, 2020 Wasserverlust 37 Möbel Hoffmann 9.841 (12.024) 7 (88) kein Ausweis elektrisch beheizt, Sonderfall Stromzähler ausgebaut 38 Rundturm 11.835 (12.091) 1.522 (12.622) 4 (11) kein Ausweis Strom auch für wechselnde Veranstaltungen 39 Toiletten Minigolfanlage 2.517 (4.383) 6.576 (9.520) 80 (86) kein Ausweis Strom auch für wechselnde Veranstaltungen 40 Parkdeck entfällt 18.028 (20.549) 0 (7) kein Ausweis 41 Tiefgarage entfällt 20.599 (37.955) 234 (189) kein Ausweis Strom inkl. Baustellenverteiler HÖLL 42 Sozialstation 2012 241,7 (80) 2018 verkauft! 43 Hallenbad 454.317 (612.023) 307.904 (516.061) 2.873 (5.844) 2012 264,3 (385) Heizung über Fernwärme 44 Freibad 301.777 (363.708) 150.290 (208.249) 2.593 (3.856) kein Ausweis 45 JUZ Illingen k.A. 10.173 (11.516) 21 (57) 2012 92,4 (105) Ölheizung bis Oktober 2020, ab November 2020 Gasbrennwertheizung 46 JUZ Hüttigweiler 14.789 (24.896) 1.069 (1.607) k.A. kein Ausweis Wasserversorgung über Schule Hüttigweiler * Grundlage: Verbrauchswerte i.d.R. der letzten drei Jahre vor Erstellungsdatum, Ausnahme: Schule Hüttigweiler, Illtalhalle (bedarfsorientiert) ** Sollwerte für: Neubau/Modernisierter Altbau, hier aus Gründen der Übersichtlichkeit Beschränkung auf Heizenergieverbrauchskennwerte als wichtigste Kennzahl wb witterungsbereinigt, Klimafaktor nach EnEV für Energieverbrauchsausweise mit Referenzstandort für Deutschland Würzburg bzw. Potsdam ab Mai 2014 FETT ehemalige EMAS-Gebäude PV Photovoltaikanlage(n) vorhanden Bewertung der Gebäude anhand der Einstufung der Energieausweise: keine/geringe Defizite Referenzwertüberschreitung
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