Photovoltaik für Privathaushalte - Eine Verbraucherinformation - Verbraucherzentrale ...
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2 | Vorschau Strom mit Sonnenenergie erzeugen, selbst nutzen und den > INHALTSÜBERSICHT Überschuss ins Netz einspeisen – das kann inzwischen je- der, der über ein für Photovoltaik geeignetes Dach verfügt. • Standortbedingungen Trotz gesunkener Einspeisevergütungen (nach dem Erneu- erbare-Energien-Gesetz (EEG) aktuell 12,31 Cent pro Kilo- • Größe, Ertrag, Kosten wattstunde für Anlagen bis 10 Kilowatt Nennleistung) sind Photovoltaikanlagen auch für Privathaushalte weiterhin • Komponenten einer Photovoltaikanlage attraktiv. Die Investitionskosten sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, sodass sich die Investition bei intelli- • Solarstrom zu Hause nutzen genter Anlagenplanung und Eigennutzung des selbst er- zeugten Solarstroms rechnet. Durch die Kombination mit • Montage, Blitz- und Brandschutz, Inbetriebnahme einem Speichersystem lässt sich der Eigenverbrauch deut- lich steigern. Die Speichertechnik und der Markt für Spei- • Zertifikate und Gütezeichen, Angebotsvergleich chersysteme haben sich in den letzten drei Jahren rasant weiterentwickelt und auch in diesem Bereich sind die Prei- • Garantien, Recht und Verträge, Versicherung se gesunken. Mit Unterstützung durch Fördermittel des Bundes ist im Einzelfall, bei guter Planung, ein wirtschaft- • Förderung, Einspeisevergütung, Steuern licher Anlagenbetrieb möglich. • Nach der Inbetriebnahme, Kontrolle und Wartung Diese Information gibt eine Übersicht über die wichtigsten Punkte, die bei Planung und Kauf einer Anlage bedacht • Informationsadressen werden sollten.
Standortbedingungen | 3 > Standort Neigung bedingungen Die Neigung liegt im Idealfall bei 30°, abweichende Nei- gungen zwischen 25° und 45° können den Ertrag um bis zu zehn Prozent verringern. Bei einer senkrechten Installation > AUSRICHTUNG an der Fassade kann der Ertrag sogar bis zu 50 Prozent ge- ringer ausfallen. Bevor Sie sich eine Photovoltaik-Anlage anschaffen, soll- ten Sie prüfen, ob das Dach Ihres Hauses geeignet ist. Eine stabile asbestfreie Dacheindeckung ist unbedingte Voraus > Verschattungseinflüsse setzung. Die Ausrichtung der in Frage kommenden Fläche und die Sonneneinstrahlung entscheidet über den Ertrag Die Sonne sollte möglichst ungehindert auf das Dach und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlage. strahlen. Ganzjährige Verschattungen durch benachbar‑ te Bauten oder Bäume können Ertragsminderungen von Optimal ist eine Südausrichtung. Abweichende Ausrichtun drei bis zehn Prozent verursachen. Auch schmale Schatten, gen nach Südost und Südwest sind jedoch auch noch gut: beispielsweise von Leitungen oder Antennen, können eine Es kommt maximal zu einem 5 bis 10 Prozent geringeren starke Leistungsminderung zur Folge haben, da die Solar Ertrag als bei einer ganz nach Süden ausgerichteten An zellen innerhalb der Module in Reihe geschaltet sind. So lage. bestimmt das schwächste Glied die Gesamtleistung. Der Einfluss der Verschattung ist bei einer genauen fachtechni- Bei Dachflächen mit einer Ausrichtung nach Osten und schen Planung (eventuell mit einer Verschattungsanalyse) Westen ist mit einer Ertragsminderung um 10 bis 20 Pro- zu prüfen und bei der Modulbelegung auf dem Dach, Ver- zent zu rechnen. Werden die Photovoltaikmodule bei sol- schaltung und Wechselrichterauswahl zu beachten. chen Ausrichtungen auf beiden Dachflächen installiert, sind die Solarerträge am Vor- und am Nachmittag am höchsten. Besteht zu diesen Zeiten ein erhöhter Strombedarf im Haushalt, kann dies einen guten Effekt auf den Eigenver- brauchsanteil haben. Ob der niedrigere Solarstromertrag pro Jahr durch den positiven Effekt der Eigennutzung aus- geglichen werden kann, ist individuell zu prüfen. Prozentsatz des optimalen Ertrags bei unterschiedlicher Ausrichtung und Neigung.
4 | Größe. Ertrag, Kosten GröSSe, Ertrag, Kosten i Die elektrische Leistung (Nennleistung) einer PV-Anlage wird in Kilowattpeak [kWp] angege- ben. Sie gibt die maximale Leistung unter Standard- Test-Bedingungen an und ermöglicht einen Vergleich der Module. Für die Installation von rund einem Kilowattpeak (1 kWp) Anlagenleistung werden bei Einsatz kristalliner Module etwa sieben bis acht Quadratmeter Fläche benötigt. Der Stromertrag der Anlage schwankt mit der Sonneneinstrah lung und den Jahreszeiten. Weiterhin sind es anlagenspe zische Faktoren wie die Wirkungsgrade von Modulen und Wechselrichtern, die Anpassung der Wechselrichterleis Der typische Eigenverbrauchsanteil am erzeugten Solar- tung und Leitungsverluste, die sich stark auf den mögli- strom übersteigt selten 30 Prozent (bezogen auf die oben chen Ertrag auswirken können. Schließlich ist er abhängig genannte Konstellation). Mit einem Energiemanagement von Umwelteinflüssen wie Verschattung, reflektierendem (gesteuerte Nutzung der Elektrogeräte zu Sonnenzeiten Licht und dem Verschmutzungsgrad der Module. Solche zum Beispiel) und/oder mit einem Batteriespeicher lässt Anlagenverluste können insgesamt bis zu 30 Prozent betra- sich dieser Anteil deutlich erhöhen. gen. Seit die Einspeisevergütung nach dem EEG unter das In Rheinland-Pfalz liegt der jährliche Anlagenertrag im Niveau der Haushaltsstrompreise gefallen ist, gilt als wirt- Durchschnitt bei 850 bis 1000 kWh pro 1 kWp installierter schaftlichste Lösung nicht mehr die maximal mögliche An- Leistung. lagengröße. Entscheidend ist nun das Verhältnis von Haus haltsstromverbrauch und Anlagengröße. Um den durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch ei- nes Drei-Personen-Haushaltes von 3.500 kWh solar zu Der Preis für 1 kWp installierte Leistung sinkt mit steigen e rzeugen, wäre eine installierte PV-Leistung von etwa der Anlagengröße. Für Photovoltaikanlagen bis 10 Kilowatt 4 kWp erforderlich. Der Strom wird allerdings nur selten Leistung liegen die Preise (ohne Mehrwertsteuer) derzeit genau dann im Tagesverlauf erzeugt, wenn er gebraucht bei etwa 1.300 bis 1.600 Euro pro kWp. Wir empfehlen un- wird. Auch jahreszeitlich kommt es zu großen Schwankun- bedingt mehrere Angebote einzuholen. gen in der Stromerzeugung infolge der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung.
Komponenten e iner Photovoltaikanlage | 5 Komponenten einer Die Modulwirkungsgrade1 werden unter Standard-Test- Bedingungen ermittelt und hängen wesentlich von den Photovoltaikanlage Zelltypen, den sonstigen eingesetzten Materialien (z.B. in der Reflexionsschicht) und der Bauweise (z.B. bei der Zell- verschaltung) ab. Die wesentlichen Komponenten einer Photovoltaikanlage sind Solargenerator und Wechselrichter. Die Leistungstoleranz und der Leistungskoeffizient be- schreiben weitere Eigenschaften von Modulen. Die Leis tungstoleranz bezeichnet die mögliche Abweichung von > Module der Nennleistung des Solarmoduls und schwankt herstel- lungsbedingt. Die angegebenen Toleranzbereiche der Her- Der Solargenerator besteht aus elektrisch verschalteten steller sollten einen möglichst engen Bereich ausweisen. Im PV-Modulen, die wiederum jeweils aus mehreren mitei Durchschnitt liegt die Leistungstoleranz derzeit bei weni- nander verbundenen Solarzellen aufgebaut sind. In der ger als +/-3 Prozent. Die Leistungstoleranzen kristalliner Solarzelle findet die Umwandlung des Sonnenlichts in Module liegen überwiegend im positiven Bereich. Solarstrom statt. Auf dem Markt vorhandene Modultypen unterscheiden sich vor allem in den eingesetzten Halblei- Die elektrische Leistung eines Solarmoduls nimmt mit stei- termaterialien der Solarzellen oder spezieller Technolo gender Temperatur ab. Daher ist bei Konstruktionen mit gien. Am weitesten verbreitet ist die kristalline Silizium einer schlechteren Hinterlüftung der Module und somit solarzelle. Andere Halbleitermaterialen sind das amorphe sich leichter bildendem Wärmestau mit geringeren Er Silizium (a-Si), Kupfer und Indium, Gallium und Selen oder trägen zu rechnen. Der Leistungskoeffizient gibt an, um Schwefel (CIS, CIGS) sowie Cadmiumtellurid (CdTe). Die wieviel Prozent die Modulleistung sinkt, wenn sich die Tabelle auf Seite 6 gibt einen Überblick über Modultypen Modultemperatur um ein Grad (Kelvin) erhöht. Typischer und ihre Wirkungsgrade. weise liegt er bei höchstens -0,5 Prozent pro Grad Kelvin. Je näher der Leistungskoeffizient bei Null liegt, umso gerin- ger wirkt sich eine Temperaturerhöhung aus. Gute Werte liegen bei -0,4 Prozent und darunter. 1 Modulwirkungsgrad: gibt das prozentuale Verhältnis von elektrischer Leistungsabgabe eines Moduls zur Leistung des einge- strahlten Lichts unter Standardtestbedingungen an. Photovoltaikanlage mit Eigenverbrauch 1 Solargenerator (Module) 2 Kabel 3 Wechselrichter 4 Stromzähler für Erzeugung (Bei PV-Anlagen mit einer Leistung bis 10 kWp und einem Eigenverbrauch unter 10.000 kWh – optional zur Ertragskontrolle. Bei größeren Anlagen zwingend erforderlich.) 5 Anschluss an öffentliches Stromnetz 6 Einspeisemanagement (Netzbetreiber) 7 Stromzähler für Bezug und Einspeisung
6 | Komponenten einer Photovoltaikanlage Sonder- und Spezialmodule sind Solardachziegel oder transparente Glasmodule zur Fassadenintegration. Stan- dardmodule gibt es mit und ohne Rahmen zur Aufdach- montage oder Dachintegration. Bei gerahmten Modulen kann es bei flacher Neigung zu Ertragseinbußen und Mo- dulschäden kommen, da sich dann Wasser und Schmutz in der Rahmenkante sammeln kann. Bei flachen Dachneigun- gen sind deshalb rahmenlose Module vorteilhaft; von die- sen kann das Regenwasser besser ablaufen. Auch die Stabilität der Module selbst variiert: Eine vier statt drei Millimeter starke Glasabdeckung hat sich auf lan- ge Sicht vor allem bei größeren Modulen bewährt. Die Entscheidung für einen bestimmten Modultyp hängt in erster Linie von Preis und Wirkungsgrad ab. Wer viel Platz und gute Lichtverhältnisse hat, kann eine größere Fläche von Modulen mit einem niedrigeren Wirkungsgrad zu ei- nem günstigeren Preis verbauen. Wer wenig Platz hat und deshalb den Ertrag seiner Anlage optimieren muss, wählt teurere Module mit hohem Wirkungsgrad. Die kristallinen Siliziumzellen beherrschen den Markt (80 - 90 Prozent). Modultypen, Modul- differenziert nach der Zellart wirkungsgrad Preis Besonderheiten 1. Kristalline Module (Marktanteil 85 %) hoch • Monokristalline Siliziumzellen 15 - 18 % – mit rückseitigen Kontakten 16 - 19 % • Polykristalline Siliziumzellen 13 - 17 % + Geringerer Energie- und Material- • Zu Bändern gezogenes Silizium (»Ribbon -Si«) verbrauch bei der Herstellung 2. Dünnschichtmodule mittel + Gute Erträge bei diffuser Strahlung • Amorphe und mikrokristalline Siliziumzellen 7-9% – größerer Platzbedarf und deshalb • Mikromorphe Siliziumzellen 7 - 12 % längere Montagezeiten Andere Halbleitermaterialien: – niedrigere Lebensdauer der Module • Cadmiumtellurid (CdTe)-Zellen 7 - 11 % • CI(G)S-Zellen mit den Elementen Kupfer, 7 - 12 % Indium, Gallium, Schwefel und Selen 2. HIT-Hybridzellen sehr hoch + Große Energieausbeute Kombination aus kristallinem und bei hohen Temperaturen 17 - 20 % amorphem Silizium
Komponenten e iner Photovoltaikanlage | 7 > Wechselrichter Weitere Funktionen: Der Wechselrichter wandelt den vom Solargenerator er- • Einen Ausfall des öffentlichen Netzes muss der Wech- zeugten Gleichstrom (DC: Direct Current) in gewöhnlichen selrichter automatisch erkennen und die Stromein- Wechselstrom (AC: Alternating Current) um, der im Haus- speisung dann abschalten. halt genutzt oder ins Netz eingespeist werden kann. Wei- • Zur Überwachung der Leistungsfähigkeit sollte der terhin erfüllt der Wechselrichter Funktionen, die für die Wechselrichter mit einer Anzeige ausgestattet sein, an Überwachung und Sicherheit der Anlage wichtig sind. der man die Betriebsdaten ablesen kann. Gegen Auf- preis gibt es PC-Schnittstellen zur ausführlichen Aus- Die Leistung von Solargenerator und Wechselrichter müs- wertung und Einrichtungen zur Fernabfrage. sen aufeinander abgestimmt sein, damit die Anlage opti- mal arbeitet. Die Leistung, die der Wechselrichter lang • Ist der Betrieb eines Speichersystems geplant, ist auch fristig aufnehmen kann (= Nennleistung DC), sollte bei eine Schnittstelle zur Überwachung der Stromflussrich einer Anlage mit optimaler Ausrichtung nicht unter der Leis- tung am Hausanschluss nötig. tung des Solargenerators liegen. Andernfalls gehen bei hoher Einstrahlung Stromerträge verloren. Bei Anlagen, die ihre Spitzenleistung aufgrund der Standortbedingungen nie erreichen können, kann der Wechselrichter auch kleiner ! Um bei einer möglichen Netzüberlastung den Zu- fluss an Strom abregeln zu können, müssen kleine Photovoltaik-Anlagen bis 30 kWp so ausgestattet sein, ausgelegt werden. dass der Netzbetreiber bei Netzüberlastung die Stromein- speisung (fern-)regeln kann. Ist dies nicht der Fall, ist die Die Nennleistung AC gibt an, wie viel Wechselstrom per maximale Einspeiseleistung der Anlage von vornherein um manent in das Netz eingespeist werden kann. Die Um 30 Prozent zu reduzieren (Kappung). wandlung in Wechselstrom geschieht, wie bei allen Ener- gieumwandlungen, nicht ohne Verluste. Deshalb ist die Falls keine Kappung der Einspeiseleistung gewünscht ist, DC-Leistung am Eingang eines Wechselrichters größer als muss die PV-Anlage zur Fernabregelung durch den Netzbe- der AC-Wert am Ausgang. Photovoltaikanlagen arbeiten treiber mit einem sogenannten Funkrundsteuerempfänger meist im Teillastbereich, weshalb Wechselrichter bereits ausgestattet werden. Die Kosten trägt der Anlagenbetrei- ab einer Auslastung von zehn Prozent der Nennleistung ber. Rundsteuerempfänger können gekauft oder gemietet des Solargenerators hohe Wirkungsgrade von über 90 % werden. Bei einer Gerätemiete bleibt der Anlagenbetreiber erreichen sollten. flexibel für den Fall, dass sich die Anforderungen an die Steuertechnik ändern. Die Kaufpreise variieren stark. Im Zum Vergleich sollte nicht der maximale Wirkungsgrad Falle einer Abregelung muss der Netzbetreiber Entschädi- herangezogen werden, sondern der Europäische Wir gungszahlungen leisten. kungsgrad, der die unterschiedliche Sonneneinstrahlung im Jahresverlauf und die damit verbundenen Schwankun- gen im Leistungsbereich der Wechselrichter berücksichtigt und einen durchschnittlichen Wirkungsgrad bei mittel d Näheres hierzu im Internet: www.bundesnetzagentur.de, Stichwort: Leitfaden zum EEG-Einspeisemanagement. europäischen Einstrahlungsverhältnissen wiedergibt. Sehr gute Wechselrichter können mittlere Wirkungsgrade von Die Kappung auf 70 Prozent der Einspeiseleistung kann über 96 % erreichen. Sie liegen nur etwa ein Prozent unter unter Umständen die günstigere Variante sein. Insbesonde- dem maximalen Wirkungsgrad. re wenn bereits aufgrund der Standortbedingungen (Ost-/ Westausrichtung, Teilverschattung, ungünstige Dachnei Der Wirkungsgrad des Wechselrichters hängt von der Tem- gung) die Leistung der Anlage reduziert oder ein Eigenver- peratur und damit vom Standort ab. Räume, die sich im brauch von mindestens 30 Prozent des Solarstroms sicher- Sommer stark erhitzen sind wenig geeignet. Beste Umge- gestellt ist. bungsbedingungen sind eine gleichbleibend kühle Tempe- ratur und niedrige Luftfeuchtigkeit sowie eine staubfreie Umgebung. Der Wechselrichter sollte gut zugänglich ange- bracht sein, um eine regelmäßige Kontrolle zu erleichtern. i Es ist sinnvoll, die Frage ob der Kauf eines Funkrund steuerempfängers oder die Kappung im Einzelfall besser ist, bereits bei Angebotseinholung zu thematisie- Beachten Sie auch, dass bei manchen Modellen störende ren und im Angebot zu berücksichtigen. Betriebsgeräusche auftreten können.
8 | Solarstrom zu Hause nutzen Solarstrom Der Eigenverbrauchsanteil lässt sich durch Anpassung des Nutzerverhaltens meist noch steigern: Elektrische Geräte zu Hause nutzen wie Wasch- oder Spülmaschine sollten zu Sonnenzeiten betrieben werden, um die direkte Nutzung des Solarstroms zu erhöhen. Ist die PV-Anlage mit einem Wechselrichter mit > Eigenverbrauch Energiemanagementeigenschaften ausgestattet, können einzelne Verbraucher im Haus gezielt mit Solarstrom ver- Der erzeugte Solarstrom kann vollständig ins öffentliche sorgt werden. Bei günstigen Randbedingungen (Stromver- Netz eingespeist (Volleinspeisung) oder zumindest teilwei- brauch, Geräteausstattung, Verschaltung) lässt sich der se direkt im Haus genutzt werden. Der Überschuss an So- Eigenverbrauch so auf bequeme Weise steigern. larstrom fließt ins Netz (Überschusseinspeisung). Da die Einspeisevergütung deutlich unter den aktuellen Strom Die Erfassung von Netzeinspeisung, Eigenverbrauch und preisen von 26 bis 28 Cent pro Kilowattstunde liegt, lohnt Solarertrag kann unterschiedlich erfolgen. Bei Volleinspei- es sich, einen möglichst großen Teil des Solarstroms selbst sung ist zusätzlich zum vorhandenen Bezugszähler für zu nutzen. den Haushaltsstrom ein weiterer geeichter Zähler für die Erfassung der Solarstromerzeugung erforderlich. Für den Die aktuell erzeugte Solarstrommenge wird in den seltens Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung wird ein Zwei- ten Fällen genau mit dem momentanen Bedarf im Haushalt richtungszähler empfohlen, der den vorhandenen Bezugs übereinstimmen. Daher ist eine hundertprozentige Deckung zähler ersetzt und sowohl den Strombezug aus dem Netz des eigenen Stromverbrauchs kaum möglich. Um einen als auch den eingespeisten Strom erfasst. Die Ausführun- möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil zu erreichen, ori- gen sind grundsätzlich mit dem Netzbetreiber abzustim entiert man sich bei der Planung der PV-Anlage immer stär- men. ker am Stromverbrauch des Haushalts und dessen zeit licher Verteilung (Lastgang). Ein Vier-Personen-Haushalt Bei Anlagen mit einer Leistung über 10 kWp muss zusätzlich erreicht mit einer 5 kWp-Anlage etwa 20 bis 30 % Eigen- ein geeichter Erzeugungszähler zur Erfassung des insge- nutzung des Solarstroms. Die Grafik zeigt die Erträge für samt erzeugten Solarstroms und auch zur indirekten Ermitt- einen solchen Fall. Es wird von einem spezifischen Ertrag lung des Eigenverbrauchs installiert werden. Bei kleineren der PV-Anlage in Höhe von 950 kWh/kWp und einem jährli- Anlagen unter 10 kWp kann auf einen geeichten Zähler ver- chen Stromverbrauch von etwa 4.000 kWh ausgegangen zichtet werden, zumal die Messwerte auch aus dem Wech- (drei Wochen Urlaub im Sommer). selrichter oder Datenlogger ausgelesen werden können. Anteil Eigenverbauch kWh 700 600 500 400 300 200 100 0 Jan Febr März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez Solarstrom Gesamt Netzeinspeisung Direkt genutzt 4.785 [kWh] 3.386 [kWh] 1.399 [kWh]
Solarstrom zu Hause nutzen | 9 > Speichersysteme Technische Anlagenkonzepte Mit Hilfe von Batteriespeichern kann man den Eigenver- Neben dem Batteriespeicher ist mindestens noch ein Bat- brauch im Haus erhöhen, indem man den gespeicherten terieladeregler erforderlich, der Be- und Entladung steuert. Strom in den Morgen- und Abendstunden nutzt, wenn die Die Speicherbatterie kann prinzipiell vor dem Solarwech- PV-Anlage nur noch wenig oder keinen Ertrag liefert. Dies selrichter auf der Gleichstromseite (DC-Kopplung) der PV- kann auch zu einer Entlastung der Netze beitragen und da- Anlage oder danach auf der Wechselstromseite (AC-Kopp bei helfen, die Leistungsspitzen der PV-Anlagen am Mittag lung) angeschlossen werden. Bei der AC-Kopplung ist abzufangen. Weiterhin gibt es Speichersysteme, die auch zusätzlich noch ein Batteriewechselrichter erforderlich, eine Versorgung bei Stromausfall für eine gewisse Zeit welcher den bereits zu Wechselstrom umgewandelten So- sicherstellen können. larstrom (Gleichstrom) zur Speicherung nochmals in Gleichstrom umwandelt. AC-Systeme haben daher höhere Die Speichertechnologien und der Markt für solche Bat Umwandlungsverluste. Sie eignen sich besonders für die teriespeichersysteme haben sich in den letzten Jahren einfache Nachrüstung, da sie sehr flexibel auf die vorhan- stark entwickelt. Die Auswahl und Installation eines Spei- dene Wechselrichterleistung der PV-Anlage ausgelegt wer- chersystems erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und den können. Planung. DC-Systeme benötigen nur einen Wechselrichter, haben Ein hoher Eigenverbrauch mit wirtschaftlichem Ergebnis einen geringeren Platzbedarf und sind etwas effizienter als wird grundsätzlich nur möglich sein, wenn die Stromspei- die AC-gekoppelten Systeme. cherkapazität und die Be- und Entladeleistung der Batteri- en gut auf die Leistung der PV-Anlage sowie den Haus- haltsstrombedarf abgestimmt ist. Die Wirtschaftlichkeit ist im Einzelfall zu prüfen. Unterstützung dabei bietet die Energieberatung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. i Ein Einfamilienhaus mit einer installierten PV- Anlagenleistung von einem Kilowatt pro 1.000 Kilowattstunden Strombedarf kann sowohl einen Eigen verbrauchsanteil1 als auch einen Autarkiegrad2 von durchschnittlich etwa 30 Prozent erzielen. Wird zusätz- lich eine nutzbare Speicherkapazität von einer Kilo wattstunde pro 1.000 Kilowattstunden Strombedarf installiert, lässt sich der Eigenverbrauchsanteil auf 60 Prozent und der Autarkiegrad auf etwa 55 Prozent stei- gern. Eine Vergrößerung der Speicherkapazität auf über zwei Kilowattstunden pro Kilowatt installierter PV-Leistung ist danach nicht sinnvoll. Lithium- Speichersystem 1 Eigenverbrauchsanteil gibt an, welcher Anteil des erzeugten Solarstroms direkt im Haus verbraucht wird. 2 Autarkiegrad gibt an, welcher Anteil des Strombedarfs durch das PV-Speichersystem zeitgleich gedeckt wird.
10 | Solarstrom zu Hause nutzen Eigenschaften, Vorzüge und Schwächen der Batterietypen Das aktuell für den Einsatz in Privathaushalten (PV-An lagenleistung bis 30 Kilowatt) bestehende Speicherange bot konzentriert sich auf Speichersysteme mit Blei-Batteri- en und Lithium-Ionen-Batterien. Ein vollständiges Entladen des Batteriespeichers – die so- genannte Tiefenentladung – würde insbesondere Blei-Bat- teriespeicher schädigen. Eine wichtige Herstellerangabe sind daher die maximale Endladetiefe sowie die nutzbare Batteriekapazität1. Außerdem wird eine Zyklenzahl (Anzahl der Be- und Entladungen) angegeben, nach welcher die Kapazität der Batterie auf 80 Prozent der Gesamtkapazität gesunken ist. Die Zyklenzahl sinkt mit steigender Umge- bungstemperatur. Es werden am Aufstellort Raumtempera- turen von maximal 20°C bis 25°C empfohlen. Ein Durch- schnittshaushalt benötigt im Jahr rund 250 Zyklen, woraus 1 Kapazität: Kenngröße für die gespeicherte Ladung in sich kalendarische Lebensdauern bei Bleibatterien von Amperestunden [Ah]. Es wird unterschieden zwischen der 6 bis 12 Jahren und bei Lithiumbatterien zwischen 5 und maximalen Nennkapazität und der nutzbaren Kapazität 20 Jahren ergeben. für eine maximale Lebensdauer der Batterie. Bleibatterien Lithium-Ionen-Batterien Blei-Säure-Basis Typen Lithium-Eisen-Nanophosphat (LiFePo4, Blei-Gel-Technologie (wartungsfreundlicher) besonders hohe Zyklenfestigkeit, viele Hersteller). Nur wenige Hersteller: Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Akku (Li-NMC), Lithium-Mangan-Oxid (LiMn2O4), Lithium-Titanat-Oxid (LTO – Li4Ti5O12) Eigenschaften Vollzyklen: 1.500 bis 3.000. Vollzyklen: 4.000 bis 15.000 Entladetiefe: 50 bis 60 Prozent. Entladetiefe 80 bis 100 Prozent. Vorteile Bewährte Qualität. Hohe Zyklenzahl, Recyclingkreislauf existiert. fast vollständige Entladung möglich, Relativ günstig. höhere Entladeströme. Nachteile Speicherkapazität ist nur teilweise nutz- Höhere Erstinvestition, bar. Empfindlich gegenüber Be- und wenig Langzeiterfahrung bezüglich Haltbarkeit. Entladungszeiten, die die Lebensdauer maßgeblich bestimmen. Hohe Lebensdauer nur, wenn auf 50 Prozent der Nennkapazität entladen wird.
Solarstrom zu Hause nutzen | 11 Kosten, Fördermittel für Solarspeicher In Abhängigkeit vom Nutzerprofil, der PV-Anlagenleistung und dem Stromverbrauch werden von Anbietern Speicher- größen von zwei bis zwanzig Kilowattstunden Speicherka pazität empfohlen. Die Kosten schwanken, haben aber einen starken Trend nach unten. Bei Speichersystemen auf Lithiumbasis liegen die Kosten aktuell zwischen 1.000 und 1.700 Euro pro nutz- • Für die Batterien muss vom Händler oder Hersteller barer Kilowattstunde Speicherkapazität (netto). Derzeit eine Zeitwertersatzgarantie für einen Zeitraum von befindet sich die Batteriespeichertechnologie am Rande 10 Jahren gegeben werden. der Wirtschaftlichkeit. Bei geringen Renditeerwartungen kann sie im Einzelfall heute bereits wirtschaftlich einge- • Über die fachgerechte und sichere Inbetriebnahme setzt werden. ist als Nachweis eine entsprechende Fachunter nehmererklärung oder der Photovoltaik-Speicher- Die Anschaffung eines Speichersystems macht vor allem pass des Bundesverband Solarwirtschaft für Neuinstallationen und für die Nachrüstung von PV-An- (BSW) vorzulegen. lagen, die seit dem Jahr 2013 in Betrieb sind Sinn, da für die se Anlagen die gesetzlich geregelte Einspeisevergütung nach dem EEG deutlich unter den aktuellen Strombezugs- kosten liegt. Daher ist jede selbst genutzte Kilowattstun- d Informationen im Internet: www.photovoltaik-anlagenpass.de de Solarstrom über die Stromkostenersparnis höher »ver Die KfW hält auf ihrer Interseite weitere Informa gütet« als es nach den Regelungen des EEG der Fall ist. tionen zu den Fördervoraussetzungen bereit: Außerdem gibt es für diese Anlagen Fördermittel über das www.kfw.de/275 KfW-Programm »Erneuerbare Energien – Speicher«. Die Förderung ist für die Installation von PV-Anlagen mit Worauf sollte man bei der Anschaffung Batteriespeicher oder auch für die Nachrüstung e ines eines Solarspeichersystems achten? Speichersystems bestimmt. Sie erfolgt in Form eines zins- vergünstigten Darlehens für die Gesamtanlage mit einem Der Kauf eines Speichersystems bedarf einer gründlichen Tilgungszuschuss für den Batteriespeicher. Das Förderpro- Vorbereitung, um den passenden Speicher auszuwählen gramm der KfW läuft bis 31.12.2018. Der Tilgungszuschuss und das System gut auszulegen. Hierzu ist es zunächst beträgt derzeit bei gleichzeitiger Installation von PV-Anla- sinnvoll, den eigenen tages- und möglichst auch jahres- ge und Speicher 22 % der anrechenbaren Speicherkosten, zeitlichen Verlauf des Haushaltsstromverbrauchs genauer wobei maximal 2.000 Euro Speicherkosten pro Kilowatt- zu betrachten. Wird der Stromzähler täglich morgens und peak installierter PV-Anlagenleistung bezuschusst wer- abends abgelesen, erhält man wichtige Angaben zu den den. Bis zum Ablauf des Programms wird die Höhe des Til- Tages- und Nachtverbräuchen im Haushalt. Eine Aufstel- gungszuschusses halbjährlich um jeweils 3 % reduziert. lung der individuellen Geräteausstattung und Betrachtung der gewöhnlichen Nutzung, sind weitere Aspekte. Auf die- Es sind unter anderen folgende Fördervoraussetzungen ser Basis kann ein Planer oder der Installateur besser ent- zu beachten: scheiden, über welche nutzbare Kapazität und Entladeleis- tung der Speicher verfügen sollte. • Die Leistungsabgabe der PV-Anlage ins Stromnetz ist dauerhaft für mindestens 20 Jahre auf 50 % der Bei der Speicherauswahl sind die Herstellerangaben zu installierten Leistung zu begrenzen. Nenn- und Nutzkapazität (Entladetiefe), Zyklenzahl, kalen- darische Lebensdauer und Entladeleistung zu beachten. • Die Wechselrichter der geförderten Systeme müssen über geeignete Schnittstellen zur Ferneinstellung Speicher verbrauchen, zum Beispiel für ihre Ladeelektro- und -steuerung verfügen. nik, selbst Strom, der dadurch entstehende Mehrverbrauch
12 | Montage, Blitz- und Brandschutz, Inbetriebnahme kann jährlich bei 200 kWh liegen. Hier gibt es große Unter- schiede bei den einzelnen Geräten. Auch sollte die Leis- tung im Leerlauf verglichen werden, um die Stand-by-Ver- ! Wichtig: Batteriespeicher werden auf lange Lauf zeiten ausgelegt, daher sind umfassende Garantien auf die Lebensdauer unabdingbar. Entsprechend den Be- luste niedrig zu halten. dingungen der KfW-Förderung, ist es empfehlenswert auf eine Zeitwertersatzgarantie von mindestens zehn Jahren zu Weiterhin sind die Angaben zum Sicherheitskonzept und achten. zu den erforderlichen Wartungsintervallen zu beachten: Lithiumbatterien bis 15 kW sind wartungsarm, Hersteller geben Intervalle von ein bis zwei Jahren vor. Lithium-Spei- cher sollten insbesondere die Anforderungen des »Sicher d Nähere Informationen zum Sicherheitsleitfaden gibt es auf den Internetseiten des Bundesverband der Solarwirtschaft: www.solarwirtschaft.de heitsleitfadens Li-Ionen-Hausspeicher« erfüllen. Die Ein- oder des Bundesverband Energiespeicher: haltung sollte über ein entsprechendes Produktzertifikat www.bves.de. vom Hersteller nachgewiesen werden können. Die Verbraucherzentrale NRW stellt auf ihrer Internetseite eine Marktübersicht und weitere Bei Bleibatterien sind jährliche Kontrollen und auch halb- Information zu Batteriespeichern zur Verfügung: jährliche Messungen von Spannungen und Temperaturen www.verbraucherzentrale.nrw/sonne. erforderlich, die allerdings durch ein elektronisches Über- wachungssystem erledigt werden. Diese Kosten müssen Auch die Fachzeitschrift PV Magazine veröffent auch bei einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung berücksich- licht jährlich eine Marktübersicht mit weiteren tigt werden. umfangreichen Informationen zu Batteriespeicher- systemen: www.pv-magazine.de. Der Kauf eines Batteriespeichersystems bedarf in jedem Fall einer sehr guten Beratung und gründlichen Vorberei- tung, möglichst mit einem in der Speichersystemauslegung erfahrenen Installateur. Montage, Blitz- Ein besonderer Blitzschutz ist für Photovoltaikanlagen nicht notwendig. Bei vorhandener Blitzschutzanlage soll- und Brandschutz, ten die Module jedoch mit einem Mindestabstand von 50 cm zum Blitzableiter und anderen Metallgegenständen Inbetriebnahme angebracht werden. Zum Schutz der vorhandenen Hauselektrik ist der Einbau Vom TÜV geprüfte Montagesysteme gewährleisten die eines sogenannten Überspannungsableiters im zentralen Qualität bei fachgerechter Montage. Gegebenenfalls muss Anschlusskasten (Sicherungskasten) sinnvoll. Dieser ver- diese überprüft werden, besonders bei einer selbst durch- hindert Spannungsspitzen und damit verbundene Schä- geführten Installation. Wichtig ist vor allem die Begutach- den, sollte der Blitz in der Umgebung ihres Gebäudes ein- tung des Dachstuhls und der Eindeckung. Statik und Sta schlagen. bilität müssen auch bei Wind und Schneelasten für das Zusatzgewicht der Solarmodule geeignet sein. Anzahl und Fachgerecht installierte und gewartete Photovoltaikanla- Ort der Befestigungspunkte muss angemessen gewählt gen erhöhen zwar nicht die Wahrscheinlichkeit eines Bran werden. des, stellen aber im Brandfall ein erhöhtes Risiko dar. Mit dem seit 2006 vorgeschriebenen DC-Freischalter kann eine Eine Montage auf Asbestzementdächern ist grundsätzlich PV-Anlage vom Wechselrichter getrennt und der Wechsel- verboten; hier muss zunächst fachgerecht saniert werden. stromkreis abgeschaltet werden. Nähere Auskünfte hierzu geben die Abfallberatungen der Stadt- und Kreisverwaltungen.
Vergleich von Angeboten, Zertifikate und Gütezeichen | 13 Die wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zum Brand- Die Inbetriebnahme einer PV-Anlage darf nur von einer schutz sind die fach- und brandschutzgerechte Planung, Elektrofachkraft vorgenommen werden. Errichtung und Instandhaltung von PV-Anlagen. Zur Kenn- zeichung und Dokumentation ist ein Eine Einweisung in alle wichtigen Funktionen der An- Hinweisschild am Hausanschlusskas- l age muss in jedem Fall durch den Installateur erf ol- ten anz ub ring en. Weiterhin ist ein gen. Unbedingt erforderlich ist ein Protokoll über die In Übersichtsplan, aus dem die Lage der betriebnahmeprüfung durch den Fachbetrieb, denn es spannungsführenden Leitungen oder dokumentiert die Sicherheit der Anlage und hat somit der Freischalteinrichtungen hervor- haftungsrechtliche Bedeutung. geht, in der Hausverteilung bzw. am PV-Einspeisepunkt aufzubewahren. Neben der mündlichen Einweisung muss der Fachbetrieb eine vollständige schriftliche Anlagendokum entation d Weitergehende Informationen zum Thema brand- schutzgerechte Planung, Errichtung und Instand- haltung finden Sie im Internet: übergeben. Diese wird für spätere Wartungs- oder Repa raturarbeiten benötigt und muss den Mindestanforderun gen nach DIN EN 62446 genügen. www.pv-brandsicherheit.de Vergleich von An • Stabilität gegen UV-Licht, Temperatur, Nässe und Hagel: geboten, Zertifikate IEC* 61215 (kristalline Solarmodule), und Gütezeichen IEC 61646 (Dünnschicht/amorphe), CEC 503 Ispra: entspricht im Wesentlichen IEC 61215 oder Sie sollten mindestens drei verschiedene Unternehmen zu • IEC 61730 (erweiterte Sicherheitsprüfungen aufbau- je einem Vor-Ort Termin einladen um ein detailliertes Ange- end auf den vorgenannten Prüfungen) bot zu erhalten. Der Preis ist jedoch nicht das wichtigste Vergleichskriterium – vor allem sollten Sie das Angebot auf Vollständigkeit prüfen. Alle Teile, von den Modulen bis zum Das RAL-Gütezeichen RALGZ 966 stellt einen Montagezubehör, sollten mit genauer Typenbezeichnung guten Qualitätsstandard hinsichtlich Herstel- und Herstellerangaben im Angebot benannt sein. Sie soll- lung (P 1), Konzeption (P2), Ausführung (P3) und ten sich unbedingt aufstellen lassen, was etwa bei der Service/Betrieb (P4) sowie Prüfbestimmungen Montage enthalten ist und was nicht. Eine fehlende Be- für Solarenergieanlagen sicher. Werden die tech- schreibung kann im Nachhinein zusätzliche Kosten verur- nischen Bestimmungen des RAL GZ 966 als Ver- sachen oder zur Installation minderwertiger Teile führen. tragsbestandteil aufgenommen, sind damit technische Qualitätsstandards rechtsverbindlich vorgegeben. Folgende Zertifikate sind empfehlenswert: Der Photovoltaik-Anlagenpass und der Photovoltaik-Spei • Ausreichende Schutzisolierung: cherpass des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW) wurden gemeinsam mit dem Zentralverband der Deutschen Mindestens Schutzklasse II sollte nachgewiesen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) werden. Diese verhindert das Auftreten gefährlicher erstellt. Mit diesen Vorlagen dokumentiert der Handwerks- Körperströme. betrieb, dass die Anlage nach dem Stand der Technik ge- * (IEC = Internationale Elektrotechnische Kommission)
14 | Vergleich von Angeboten, Zertifikate und Gütezeichen plant und installiert wurde. Der Anlagenpass ist jedoch kein unabhängig geprüftes Qualitätszertifikat. Das Formu- lar enthält auch eine Protokollvorlage für die Abnahme- d Der TÜV Rheinland führt im Internet eine Zertifikatsdatenbank geprüfter Module und Montagesysteme: www.tuv.com/de messung. Es belegt, dass die Anlage bei der Übergabe or dentlich funktioniert. Der Anlagenpass kann nur von regis Der RAL Güteschutz Solar stellt auf seiner trierten Handwerksbetrieben übergeben werden. Internetseite www.ralsolar.de eine Firmendaten bank von Mitgliedsunternehmen und weitere Informationen zur Verfügung. Ausführliche Informationen und eine Daten- bank registrierter Handwerker im Internet: www.photovoltaik-anlagenpass.de Bauteil Empfehlenswerte Angaben im Angebot Module Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Stückpreis, Nennleistung, Zelltyp, Schutzklassse, CE-Richtlinien, Produktgarantie, Datenblatt Wechselrichter Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Stückpreis, Nennleistung und max. Leistung AC/DC, Netzüberwachung (VDE 0126), Europäischer Wirkungsgrad, Produktgarantie, Gehäuseschutzart, Datenblatt. Montagesystem Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Gesamtpreis, Ausführung: einlagig oder Kreuz- verbund, Dacheindeckung (z.B. Pfanneneindeckung), Dachhaken: Anzahl, Material, Materialstärke, Korrosionsbeständigkeit, Gestell- und Bauwerksstatik Kabel und Steckverbinder Hersteller, Typenbezeichnung, Querschnitt, Gesamtpreis Sonstiges Ertragsüberwachungssystem falls gewünscht, Blitzschutz, Zählerschrank und Einspeisezähler. Montage/Installation Befestigung und Verkabelung der Module, Aufbau Unterkonstruktion, Montage Wechselrichter, Verlegung der Kabel, Verschaltung der Komponenten, ggf. Einbauten in vorhandenen Zählerschrank, Wand- oder Deckendurchführungen von Kabeln, Sicherung Service Funktionsnachweis, Anlagendokumentation, Abnahme und Erstellung eines Ab nahmeprotokolls, Einweisung des Kunden, Ertragsprognose, Montageversicherung, Haftpflichtversicherung, Betreiberversicherung falls gewünscht. Preis, Konditionen, Gesamtpreis netto/brutto, Zahlungsbedingungen, Liefertermin, Dauer der Installati- Formalien on, Termin der Betriebsbereitschaft, Verbindlichkeitsfrist, Sondervereinbarungen, Einschränkungen, Angebotsnummer, vollständige Adresse von Anbieter und Kunde Quelle: Photon 8/2011 Hilfe bei der Analyse von Angeboten erhalten Sie in der Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Garantien, Recht und Verträge, Versicherung | 15 Garantien, Hersteller von Solarstrom-Modulen geben immer häufiger Produktgarantien, die über die zweijahrige gesetzliche Ge- Recht und Verträge, währleistung hinaus gehen. Eine Garantie bis zu zehn Jah- ren oder eine garantierte Anlagenleistung bis zu 30 Jahren Versicherung sind keine Seltenheit mehr. > Garantien > Recht und Verträge Die Gewährleistungsfrist ist gesetzlich vorgeschrieben: sie Baugenehmigung: Laut §62 der rheinland-pfälzischen beträgt bei Auf-Dach-Anlagen zwei Jahre, bei In-Dach-Anla- Bauordnung sind Solaranlagen genehmigungsfrei, es sei gen fünf Jahre. Während dieser Fristen muss der Installa- denn, sie sollen auf oder in der Nähe von Natur- oder Kul- teur für den einwandfreien Betrieb der Photovoltaikanlage turdenkmälern installiert werden. einstehen und gegebenenfalls Nachbesserungen vorneh- men oder die Anlage austauschen. Meldung bei der Bundesnetzagentur: Photovoltaikan lagen, die neu in Betrieb genommen werden, sind der Bun- Nahezu alle Hersteller geben eine Leistungsgarantie.Eine desnetzagentur zu melden. Dies regelt das Erneuerbare- Leistungsgarantie sichert eine festgelegte Leistung für Lauf Energien-Gesetz. Danach sind Netzbetreiber nur gegenüber zeiten von 10 bis 25 Jahren zu. Da die Module herstellungs- gemeldeten Anlagenbetreibern verpflichtet, die Einspeise- bedingt Leistungstoleranzen aufweisen, ist es wichtig zu vergütung in vollem Umfang zu zahlen. prüfen, welche Leistung für jeweils welchen Zeitraum ga- Die Meldung sollte frühestens zwei Wochen vor und spä- rantiert wird. testens mit Inbetriebnahme erfolgen und kann nur noch über das Internet auf den Seiten: www.bundesnetzagen- tur.de erfolgen. i Garantien werden – im Gegensatz zu gesetzli- chen Gewährleistungsrechten – von Herstellern freiwillig eingeräumt. Deren genaue Bedingungen kön- Einspeisevertrag: Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist der Stromnetzbetreiber verpflichtet, den Strom nen die Unternehmen weitestgehend selbst festlegen. von PV-Anlagen abzunehmen. Die meisten Netzbetreiber Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, schlagen den Abschluss eines Einspeisevertrags vor. Was dass eine schriftliche Garantieurkunde ausgehändigt Sie wissen sollten, falls Sie von Ihrem Netzbetreiber einen wird, in der die exakten Garantiebedingungen zu finden Einspeisevertrag vorgelegt bekommen: sind wie etwa Angaben zum Garantiegeber sowie zur Dauer und zum Inhalt der Garantie. Da Garantiefälle bei Der Abschluss eines Einspeisevertrages kann nicht erzwun den Modulen eher in den ersten Jahren auftreten ist es gen werden. Die Einspeisung muss ab dem Datum des wichtig, auf geringe Leistungstoleranzen und gute Anschlusses der Anlage an das Netz und deren Inbetrieb- Ersatzleistungen des Herstellers im Garantiefall zu ach- nahme zu den gesetzlich geregelten Bedingungen vorge- ten und nicht nur auf lange Laufzeiten. nommen werden. Neben dem Solargenerator stellt der Wechselrichter die Mit einem Einspeisevertrag können Sie aber Rechtsklarheit am meisten beanspruchte Anlagenkomponente dar, die schaffen und etwaige zukünftige Streitpunkte mit dem Netz eine in der Regel kürzere Lebensdauer aufweist. Daher betreiber vermeiden. Der Vertragstext unterliegt grund- sollten Garantieleistungen und Service (Wartung, Aus- sätzlich der Vertragsfreiheit, allerdings mit der Maßgabe, tausch defekter Teile) unbedingt vor dem Kauf geklärt dass die gesetzlich vorbestimmten Elemente des EEG nicht sein. Standardgarantien liegen meist bei fünf Jahren, verändert werden dürfen oder auf sie verzichtet werden Garantieverlängerungen bis zu zehn Jahren sind oft ge- kann. Was die Dauer des Einspeiseverhältnisses (20 Jahre gen einen Aufpreis zu haben und durchaus empfehlens- plus das Jahr der Inbetriebnahme) und die Einspeisever wert. gütung angeht, sind die gesetzlichen Vorgaben bindend. Wichtigster Punkt im Einspeisevertrag ist regelmäßig eine Vereinbarung über Haftungsobergrenzen im Schadensfall, der für beide Seiten fair formuliert werden sollte.
16 | Garantien, Recht und Verträge, Versicherung Weiter sinnvoll geregelt werden können Details zur Ener- giemessung, Entgeltzahlung (z.B. Abschlagszahlungen), Laufzeit, Kündigung und Gerichtsstand für den Streitfall. Wer umsatzsteuerpflichtig ist, muss die Einspeisevergü- tung inklusive Mehrwertsteuer in Rechnung stellen. Die meisten Netzbetreiber fragen diesen Punkt ab. Sofern der Anlagenbetreiber nicht bei Vertragsschluss auf diesen Punkt hingewiesen wird, sollte er diesen Punkt von sich aus ansprechen. Eine schriftliche Einschätzung und Empfehlung zu Ihrem Einspeisevertrag erhalten Sie vom Energiejuristen der Ver- braucherzentrale Rheinland-Pfalz. Wir bieten die Beratung zu einem Kostenbeitrag von 20 Euro an. Um dieses Ange- bot zu nutzen, muss eine Kopie des vorgelegten Einspeise- vertrags an unsere Beratungsstelle in Mainz (Adresse sie- he Rückseite) gesendet werden. > Versicherung Schließlich kann im Rahmen der Photovoltaikversicherung Photovoltaikanlagen können über eine bestehende Wohn- eine gesonderte Absicherung in Form einer Haftpflichtver- gebäudeversicherung mitversichert sein, sofern sie nicht sicherung für Photovoltaikanlagenbetreiber Sinn machen. in den Versicherungsbedingungen ausdrücklich ausge- Diese ersetzt Schäden Dritter, für die der Betreiber der An- schlossen sind. Je nach Versicherer ist optional eine Mit- lage aufkommen muss und wehrt unberechtigte Ansprüche versicherung bei kleineren Anlagen gegen Mehrbeitrag ab. In Betracht kommen Schäden durch Herabfallen von möglich. Dieser Schutz kann je nach Tarif unterschiedlich Teilen der Anlage oder Schäden durch Einspeisung in das ausgestaltet sein. Der Versicherer ersetzt in der Regel Schä- öffentliche Stromnetz. Wer den Strom nicht nur für sich den durch Brand, Blitzschlag, Explosion, Feuer, Leitungs- nutzt, sondern diesen auch in das öffentliche Netz ein- wasser, Sturm und Hagel. speist, ist als Unternehmer anzusehen. In diesem Fall reicht eine bestehende Privathaftpflichtversicherung beziehungs Sofern zusätzlich eine Elementarschadenversicherung als weise Haus- und Grund besitzerhaftpflicht nicht aus. Ergänzung zur Wohngebäudeversicherung abgeschlossen wurde, ist die Anlage auch gegen Schäden durch Über- Aufgrund der Zunahme von Schäden infolge unsachgemä- schwemmung, Schneedruck, Lawinen, Erdbeben, Erdsen- ßer Montage hat die Versicherungswirtschaft einen Techni- kung und Erdrutsch versichert. schen Leitfaden zur Installation von Photovoltaikanlagen (VdS 3145) herausgegeben. Dieser sollte den Installations- Sofern es sich um eine größere Anlage handelt und dem- betrieben bekannt sein. entsprechend umfassenderer Schutz gewünscht ist, sollte eine spezielle Photovoltaikversicherung abgeschlossen werden. Diese schützt zunächst auch bei Schäden, bei- spielsweise durch Diebstahl, Vandalismus, Konstruktions- und Bedienungsfehler sowie bei weiteren technischen Schäden. Weiterhin kann auch der durch einen Schaden bedingte Er- tragsausfall mitversichert werden. Der Versicherer ersetzt im Schadensfall etwa entgangene Stromverkauf-Erlöse für einen begrenzten Zeitraum.
Förderung, Einspeisevergütung, Steuern | 17 Förderung, • Auf selbst verbrauchten Solarstrom ist eine anteilige EEG-Umlage zu zahlen. Diese Pflicht entfällt für An Einspeisevergütung, lagen mit höchstens 10 kWp installierter Leistung und für max. 10.000 kWh pro Kalenderjahr selbst verbrauch- Steuern tem Strom. Die Bundesnetzagentur hat im Juli 2016 einen »Leitfaden zur Eigenversorgung« mit detaillier- ten Informationen veröffentlicht: > Förderung www.bundesnetzagentur.de/eigenversorgung Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergibt über die • Allgemein besteht die Möglichkeit, den erzeugten Hausbanken zinsgünstige Darlehen im Rahmen des KfW- Strom an Dritte zu veräußern. Der Abnahmepreis ist Programms »Erneuerbare Energien«. dabei frei verhandelbar; eine Direktvermarktung muss aber beim Netzbetreiber spätestens im Vormonat an- gezeigt werden. > Einspeisevergütung • Definition »Inbetriebnahme«: Eine Anlage gilt als in Der von PV-Anlagen erzeugte Strom kann ins öffentliche Betrieb genommen, wenn Sie ortsfest installiert sowie Stromnetz eingespeist oder zumindest teilweise als technisch betriebsbereit ist und Wechselstrom erzeu- Eigenverbrauch selbst genutzt werden. Jede ins öffentliche gen kann. Netz eingespeiste Kilowattstunde wird nach dem Erneuer- bare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Es gilt für zwanzig Jahre der zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme aktuelle Ver- > Steuern gütungssatz. Die Höhe der Vergütung richtet sich nach der Anlagengröße und dem Datum der Inbetriebnahme. Die Eine Anmeldung als Gewerbetreibender beim örtlichen Vergütungssätze werden quartalsweise an die aktuelle Ordnungsamt ist nicht zwingend erforderlich und sollte im Marktentwicklung angepasst. Je nach Größe der im voran- Einzelfall geprüft werden. Private Anlagenbetreiber werden gehenden Jahr bundesweit neu installierten Anlagenleis- steuerrechtlich als Unternehmer behandelt (Umsatzsteu- tung erfolgt eine Erhöhung oder Senkung der Vergütungs- ervoranmeldung erforderlich). Das bedeutet: Auf die Ein- sätze. Die aktuellen Vergütungssätze sind daher in dieser speisevergütung des Netzbetreibers kann Mehrwertsteuer Information nicht aufgeführt. erhoben werden. Sie ist an das Finanzamt abzuführen. Die Entrichtung der Mehrwertsteuer ist im Einspeisevertrag zu d Auf unserer Internetseite stellen wir regelmäßig eine Information mit den aktuellen Vergütungssät- zen als Download ein: www.energieberatung-rlp.de vereinbaren. Die Mehrwertsteuer der Anlagenkosten kann man sich dann als Vorsteuer vom Finanzamt rückerstatten lassen. Außerdem bestehen steuerliche Abschreibungs- möglichkeiten. Über die sogenannte Kleinunternehmerre- Die Förderung von Photovoltaik durch das EEG soll bis gelung kann die Abführung der Umsatzsteuer entfallen. zu einem bundesweiten Gesamtausbau von 52 Gigawatt Auf die Einspeisevergütung des Netzbetreibers wird in die- PV-Anlagenleistung erfolgen. Aktuell sind in Deutschland sem Fall keine Mehrwertsteuer erhoben. PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 40 Giga- watt installiert. Allerdings ist es dann auch nicht möglich, sich die Mehr wertsteuer, die bei der Anschaffung zu zahlen ist, erstatten Weitere wichtige Regelungen im EEG: zu lassen. Für nähere Informationen zur Steuererklärung sollte ein Steuerberater befragt werden. • Alle Daten für die Abrechnung der Einspeisevergütung des Vorjahres sind dem Netzbetreiber bis zum 28. Feb- ruar eines Jahres zu übermitteln. Der Anspruch auf Ein speisevergütung entfällt, solange diese Mitteilungs- t Eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Steuerberater über die rechtlichen und steuerlichen Randbedingungen, die für den Eigenverbrauch des Solar- pflicht nicht erfüllt wird. stroms im Einzelfall gelten, ist ratsam.
18 | Nach der Inbetriebnahme, Kontrolle und Wartung Nach der Inbetrieb • Sicherungen können heraus springen. Sollte dies re gelmäßig passieren, muss der Installateur hinzu gezo- nahme, Kontrolle gen werden. und Wartung • Von Zeit zu Zeit sollte der Betriebsbeginn der Anlage morgens geprüft werden. Beginnt die Netzeinspei sung erst eine Stunde nach Sonnenaufgang, gibt es Gut geplante und installierte Anlagen sind in der Regel zwei mögliche Ursachen: Der Wechselrichter passt mit wartungsarm. Nach einem Jahr sollte aber eine erste Be- seiner Leistung und seiner Eingangsspannung nicht zu triebskontrolle durch den Fachbetrieb erfolgen. Diese um- den Modulen oder er ist falsch eingestellt. fasst eine Kontrolle der Schutzeinrichtungen und sämtli- cher Anlagenteile, die durch Witterungseinflüsse oder • Hat sich die Beschattung der Anlage geändert, kann Tiere beschädigt werden können. Dachdurchdringungen, dies erhebliche Auswirkungen auf den Ertrag haben. Abdichtungen und das Montagesystem sind ebenfalls zu Dazu gehören neue Dachaufbauten beim Nachbarn kontrollieren. wie Satellitenschüsseln oder in die Höhe geschossene Bäume. Prüfen Sie deshalb hin und wieder die Son Weitere Wartungsintervalle sollten je nach örtlichen Gege- neneinstrahlung auf Ihr Dach. benheiten und Anlagengröße mit dem Fachbetrieb festge- legt werden. Nach DIN EN 62446 (»Netzgekoppelte Photo- • Solarmodule mit einer Neigung von mindestens 15 voltaiksysteme – Mindestanforderungen an Systemdoku- Grad werden durch Regen und Schnee in der Regel mentation, Inbetriebnahmeprüfung und wiederkehrende ausreichend gesäubert. Flach installierte Paneele müs Prüfungen«) sollte mindestens alle 4 Jahre eine wiederkeh- sen dagegen nach einigen Jahren durch ein speziali- rende Prüfung stattfinden. Eine Blitzschutzanlage sollte siertes Unternehmen gereinigt werden. Die Kosten mindestens alle 5 Jahre überprüft werden. lassen sich minimieren, wenn sich mehrere Anlagen- betreiber zusammentun und gemeinsam ein Unter- Keine Solaranlage ist vor Betriebsausfällen gefeit. Schat- nehmen engagieren. ten, Schmutz oder Montagefehler können zur Ertragsmin- derung führen. Daher hier einige Hinweise auf mögliche • Trotz Sicherheitsglas ist ein Glasbruch nicht völlig aus- Störungsursachen und ihre Behebung. geschlossen. Kontrollieren Sie hin und wieder die Module auf Glasbruch. Bei eindringender Feuchtigkeit • Wenn trotz Sonnenschein zu wenig oder kein Strom verfärben sich die Module vor allem im Randbereich. erzeugt und eingespeist wird ist das ein erster Hinweis dafür, dass mit der Anlage etwas nicht stimmt. Ein- • Auch hochwertiges Kabelmaterial kann mürbe wer- fachste und wichtigste Kontrollmöglichkeit ist daher den. Nicht optimal befestigte Kabel und Steckkontak- das monatliche Ablesen des Einspeisezählers und te können sich lösen und bei Wind am Gehäuse scheu- der Vergleich des abgelesenen Werts mit der Prognose ern. Besonders nach stürmischen Wetterlagen sollte aus den Planungsunterlagen. eine Sichtkontrolle von Kabeln und Steckkontakten erfolgen. • Empfindlichstes Bauteil der Anlage ist der Wechsel- richter. Fast alle Geräte haben ein Display, auf dem Im Zweifel sollte immer der Installateur hinzugezogen Status- und Fehlermeldungen angezeigt werden. werden, um selbst verursachten Schaden zu vermeiden. Rufen Sie das Funktionsprotokoll in regelmäßigen Eine vollständige Anlagendokumentation erleichtert die Abständen ab. Werden häufige Abschaltungen proto- Fehlersuche. kolliert oder treten Unklarheiten bei der Auswertung des Protokolls auf, sollte der Installateur hinzu gezo- gen werden.
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