Politikinstrumente zur Dekarbonisierung - Dr. Martin Pehnt, ifeu Christian Maaß, Hamburg Institut - Agora Energiewende
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LOGO HI Politikinstrumente zur Dekarbonisierung Dr. Martin Pehnt, ifeu Christian Maaß, Hamburg Institut Berliner Energietage, 21.5.2019
Transformation Wärmenetze TWh Biomasse, Müll, andere Kohle Langfristige Struktur der Fernwärme? Bsp. BDI-Studie, Prognos 44 % Strom (WP und PtH) Gas 12 % Solarthermie 7 % Geothermie 9 % Biomasse 13 % Abwärme und MVA Ist Ziel 14 % Gas 2 Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
Neue Maßnahmen Dekarbonisierung Bestandsnetze Transformation planen, Dekarbonisierung Flankierende initiieren und optimieren in Netzen Rahmenbedingungen Kommunale Kohleausstieg Wärmeplanung Kommunale PEF auf THG umstellen CO2-Steuer auf fossile Im GEG-Entwurf nicht enthalten. Heizstoffe/ Fernwärme Aktivierungsmaßnahmen Carbon Floor Price Ausschreibung EE-Wärme in Netzen Reform Stromabgaben, - CO2-Grenzwert/ umlagen für Sektorkopplungsstrom EE-Quote Netztransformations-Plan Preisregulierung Sofortprogramm Transformation Fernwärme Weiterentwicklung KWKG und EEG 3 Öko-Wärmetarif Dr. Martin Pehnt 21.05.2019 ifeu 2019
Neue Maßnahmen Dekarbonisierung Bestandsnetze Transformation planen, Dekarbonisierung Flankierende initiieren und optimieren in Netzen Rahmenbedingungen Kommunale Kohleausstieg Wärmeplanung Kommunale PEF auf THG umstellen CO2-Steuer auf fossile Im GEG-Entwurf nicht enthalten. Heizstoffe/ Fernwärme Aktivierungsmaßnahmen Carbon Floor Price Ausschreibung EE-Wärme in Netzen Reform Stromabgaben, - CO2-Grenzwert/ umlagen für Sektorkopplungsstrom EE-Quote Netztransformations-Plan Preisregulierung Sofortprogramm Transformation Fernwärme Weiterentwicklung KWKG und EEG 4 Öko-Wärmetarif Dr. Martin Pehnt 21.05.2019 ifeu 2019
Kohleausstieg: Bedeutung für Wärmenetze Knapp 30 % der Fernwärme stammt aus Kohle. Der Kohleausstieg – wenn gesetzlich beschlossen – wird in vielen Bestandsnetzen zur Herausforderungen bei der Integration neuer Wärmequellen führen. ● Gestaltung der Transformation mit möglichst hohen Anteilen EE ● Nicht nur 1:1-Substitution Kohle - Gas 5 Quelle: ifeu, mit Daten aus Öko 2018, UBA 2019 Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
CO2-Abgabe, Klimasoli Wärmevollkosten eines MFH Fernwärme vorhanden, Kunde überlegt zu wechseln Fernwärme ist vielerorts bereits die von Netz und Ausgestaltung günstigste Wärmequelle. Höhe der Abgabe abhängig Mit 60 €/t CO2-Abgabe In MFH ist eine EE-Substitution ohne Wärmenetze schwieriger. Eine CO2-Abgabe auf Erdgas und Heizöl verschiebt den Kostenbenchmark deutlich zu Gunsten der Fernwärme. Eine Absenkung der Stromsteuer/EEG-Umlage würde zudem Großwärmepumpen einen Marktzugang ermöglichen. Öl Gas Fernwärme 6 Quelle: ifeu-Datenbank mit MAP 2018 und AEE 2019 Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
Sektorenkopplung – Potenzial von „Überschuss-Strom“ für den Wärmemarkt? Die Rolle der KWK und der Großwärmepumpen Das Potenzial der für den Wärmemarkt zusätzlich verfügbaren Strommengen ist begrenzt. ▪ Nur an lastschwachen Feiertagen mit gleichzeitig hoher EE- Einspeisung erreichen die EE die Netzlast. ▪ Minimierung der Überschüsse durch Stromnetzausbau, E- Mobilität, Lastverschiebung und Stromspeicher. ▪ Überschüsse vorwiegend im Sommerhalbjahr (PV+ Wind). ▪ Im Winter übersteigt der Wärmebedarf die Stromnachfrage um ein Vielfaches. Quelle: Rolf-Michael Lüking, Berliner Energietage 2018 ➢ Mehr und flexiblere Stromerzeugung durch KWK ➢ „Vervielfachung“ der kWh durch Nutzung der © Hamburg Institut Umweltwärme mit Wärmepumpen Seite 8
Wie kann die Fernwärme dem Energiesystem optimal dienen? Die neue Rolle der KWK und Anforderungen an das KWKG Ein Stromsystem mit Fernwärmesysteme mit ▪ hohem, wachsendem Anteil fluktuierender EE ▪ rückläufigen Wärmeverbräuchen ▪ steigendem Stromverbrauch (Mobilität/Wärme) ▪ niedrigem stagnierenden Anteil erneuerbarer ▪ gleichzeitigem Atom- und Kohleausstieg Energien braucht brauchen - mehr KWK-Leistung (GW), bei weniger Arbeit − schnellen und starken Ausbau der EE und (GWh) im Verhältnis zur Leistung Rückgang fossiler Brennstoffe und - mehr Flexibilität bei Erzeugung und Verbrauch. − wachsende Kundenzahlen Das bestehende KWKG wird diesen Anforderungen nicht ausreichend gerecht. Ein reformiertes KWKG ▪ darf keine Fehlanreize zum Aussperren von EE-Wärme setzen (keine bessere Förderung als für EE-Wärme) ▪ muss die Refinanzierung von KWK-Anlagen auch mit niedrigen Jahres-Laufzeiten ermöglichen ▪ Sollte ein Höchstmaß an Interaktion mit dem Strommarkt voraussetzen und sowohl zuschaltbare Stromerzeuger als auch zuschaltbare Lasten anreizen ??Sind kWh-bezogene Boni noch der richtige Förderansatz?? © Hamburg Institut Name des Kunden/Vortrag Seite 9
Sektorenkopplung: Flexibilitätsoptionen und Umgang mit Netzengpässen sowie niedrigen und negativen Strompreisen Status quo Alternative 1 Alternative 2 Alternative 3 KWK KWK Großwärmepumpe KWK E-Kessel KWK Wärme- speicher KWK verdrängt EE-Strom Gaskessel und EE-Strom EE-Strom Großwärmepumpe + KWK + bei Netzengpässen ▪ Wind: An ▪ Wind: An Speicher/Kessel + EE-Strom ▪ Wind: Aus ▪ KWK: Aus ▪ KWK: Aus ▪ Wind: An ▪ KWK: An ▪ Gaskessel: An ▪ E-Kessel: An ▪ Großwärmepumpe: An ▪ KWK: Aus Strom: erneuerbar Strom: erneuerbar Strom: erneuerbar Strom: fossil Wärme: fossil (aber Wärme: erneuerbar Wärme: erneuerbar Wärme: fossil (KWK) weniger effizient als KWK) − relativ günstig und keine − Hohe Laufzeit der − Volkswirtschaftlich Emissionen Wärmepumpe (mit KWK- Verbraucher bezahlt günstiger und − nur sehr geringe Strom oder EE) Strom doppelt. − klimafreundlicher als Laufzeiten E-Kessel − hoher EE Anteil Status quo − dadurch geringer Beitrag − hohe Effizienz − teurer für Versorger für EE-Fernwärme − Günstige Flexibilität für − nur in eine Richtung − niedrige Effizienz das Stromsystem in flexibel für das − nur in eine Richtung beide Richtungen © Hamburg Institut Stromsystem flexibel 10
Förderquoten in Bezug zu Investitionskosten im Vergleich: KWK und Großwärmepumpe mit 10 MW thermischer Leistung Förderquote: Großwärmepumpe 204 % Großwärmepumpe Erdgas-BHKW Erdgas-BHKW Förderquote: 29 % Investition Förderung 10 Mio. EUR 7 Mio. EUR Ca. 2,85 Mio. EUR Ca. 14,3 Mio. EUR Annahmen Förderung Wärmepumpe nach MAP: Investitionszuschuss 0,05 Mio, Zinsvorteil ca. 2,8 Mio. Euro bei Zinssatz von 2,2 % statt 5,0 %; Förderung KWK nach KWKG mit Zuschlagswert von 4,77 ct/kWh (gemittelter Zuschlagswert in Auktion 12/2018). Ohne Bonus für Ersatz von Kohle-KWK. Quelle Investitionskosten: Grosse, R., Christopher, B., Stefan, W., Geyer, R. and Robbi, S., Long term (2050) projections of techno-economic performance of large-scale heating and cooling in the EU, EUR28859, Publications Office of the European Union, Luxembourg, 2017, ISBN 978-92-79-75771-6, doi:10.2760/24422, JRC109006. © Hamburg Institut 11
Modulare Fernwärmeerzeugung: Beispiel Hamburg (Konzept) Wärmepumpe, KWK, Abwärme, Wärmespeicher ▪ Mit verschiedenen EE- Quellen und wenig KWK könnte ein hoher Anteil der Wärme aus dem Steinkohle-Kraftwerks Wedel klimaneutral ersetzt werden. ▪ Da Erdgas-KWK jedoch eine sehr viel bessere Förderung erhält, ist reine KWK gegenüber den Lösungen mit hohem EE- Anteil wirtschaftlicher. ▪ Die bestehenden Förderprogramme gleichen den wirtschaftlichen Nachteil der EE gegenüber der KWK nicht aus. © Hamburg Institut Seite 12
Flankierende Rahmenbedingungen Verbraucherschutz und Preisregulierung © Hamburg Institut Seite 13
Preisregulierung: Fernwärme-Ausbau braucht Akzeptanz und Verbraucherschutz Strukturproblem 1 Mangelnder Wettbewerb + Strukturproblem 2 Mieter-Vermieter- Dilemma = REGULIERUNGSBEDARF ▪ Missbrauchs-/Preiskontrolle Kartellämter (§ 29 GWB) ▪ Preiskontrolle Gerichte oder Schiedsstelle (Vorbild Dänemark) ▪ Produkt- und Preistransparenz ▪ Anpassung an verringerte Wärmelasten durch Gebäudedämmung ▪ Nutzung des Netzes für Wärmeüberschüsse ▪ Wettbewerb stärken? © Hamburg Institut Seite 14
Neue Maßnahmen Dekarbonisierung Bestandsnetze Transformation planen, Dekarbonisierung Flankierende initiieren und optimieren in Netzen Rahmenbedingungen Kommunale Kohleausstieg Wärmeplanung Kommunale PEF auf THG umstellen CO2-Steuer auf fossile Im GEG-Entwurf nicht enthalten. Heizstoffe/ Fernwärme Aktivierungsmaßnahmen Carbon Floor Price Ausschreibung EE-Wärme in Netzen Reform Stromabgaben, - CO2-Grenzwert/ umlagen für Sektorkopplungsstrom EE-Quote Netztransformations-Plan Preisregulierung Sofortprogramm Transformation Fernwärme Weiterentwicklung KWKG und EEG 15 Öko-Wärmetarif Dr. Martin Pehnt 21.05.2019 ifeu 2019
Neue Maßnahmen Dekarbonisierung Bestandsnetze Transformation planen, Dekarbonisierung Flankierende initiieren und optimieren in Netzen Rahmenbedingungen Kommunale Kohleausstieg Wärmeplanung Kommunale PEF auf THG umstellen CO2-Steuer auf fossile Im GEG-Entwurf nicht enthalten. Heizstoffe/ Fernwärme Aktivierungsmaßnahmen Carbon Floor Price Ausschreibung EE-Wärme in Netzen Reform Stromabgaben, - CO2-Grenzwert/ umlagen für Sektorkopplungsstrom EE-Quote Netztransformations-Plan Preisregulierung Sofortprogramm Transformation Fernwärme Weiterentwicklung KWKG und EEG 16 Öko-Wärmetarif Dr. Martin Pehnt 21.05.2019 ifeu 2019
Bewertung der Fernwärme Primärenergiefaktoren realer Netze Stromgutschrift und Brennstoff-PEFs führen zu 1,0 sehr günstiger Bewertung fossiler KWK. 0,5 0 60 % Steinkohle, 90 % Gas-GuD, Urbanes Netz mit Groß-WP Solar- 14 % Abfall 6 % Biomasse Biomethan-BHKW thermie 17 Quelle: ifeu, Prognos Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
Bewertung der Fernwärme Vorschlag: Derzeitige Lage: ● THG-Bewertung (Differenzierung von Kohle, Gas, Heizöl, Biomethan) ● Daher: Verwendung von FW 309-6 mit der dort verwendeten Methodik Folgefragen: (Carnot, ● Anpassung des Arbeitswertmethode) Verdrängungsmixes ● Flankierend: Angebot eines (aktuelle Berechnung: 2,6) Ökowärme-Tarifs (siehe Folgendes) und Low-Ex- ● Einführung von Pauschal- Bonus und Mindestfaktoren 18 Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
Vermarktung grüner Fernwärme © Hamburg Institut Seite 19
Einführung eines zuverlässigen Vermarktungssystem für grüne Fernwärme Aktuelles System: Zielsystem: Vermarktung Ein Netz, ein Produkt verschiedener Fernwärme-Qualitäten ▪ Keine Vermarktung „grüner ▪ Vermarktung „grüner Fernwärme“ Fernwärme“ mit eigenem PEF mit eigenem PEF ▪ Kunden haben keinen Vorteil ▪ Kunden haben Vorteil ▪ Keine höheren Preise durchsetzbar. ▪ Höhere Preise durchsetzbar ▪ Keine bessere Wirtschaftlichkeit der ▪ Refinanzierung Invest EE-Erzeugung Investition in EE-Erzeugung ▪ HKN-System für Fernwärme nötig ▪ Anpassung EnEV wichtig (PEF) © Hamburg Institut Seite 20
Neue Maßnahmen Dekarbonisierung Bestandsnetze Transformation planen, Dekarbonisierung Flankierende initiieren und optimieren in Netzen Rahmenbedingungen Kommunale Kohleausstieg Wärmeplanung Kommunale PEF auf THG umstellen CO2-Steuer auf fossile Im GEG-Entwurf nicht enthalten. Heizstoffe/ Fernwärme Aktivierungsmaßnahmen Carbon Floor Price Ausschreibung EE-Wärme in Netzen Reform Stromabgaben, - CO2-Grenzwert/ umlagen für Sektorkopplungsstrom EE-Quote Netztransformations-Plan Preisregulierung Sofortprogramm Transformation Fernwärme Weiterentwicklung KWKG und EEG 21 Öko-Wärmetarif Dr. Martin Pehnt 21.05.2019 ifeu 2019
Neue Maßnahmen Dekarbonisierung Bestandsnetze Transformation planen, Dekarbonisierung Flankierende initiieren und optimieren in Netzen Rahmenbedingungen Kommunale Kohleausstieg Wärmeplanung Kommunale PEF auf THG umstellen CO2-Steuer auf fossile Im GEG-Entwurf nicht enthalten. Heizstoffe/ Fernwärme Aktivierungsmaßnahmen Carbon Floor Price Ausschreibung EE-Wärme in Netzen Reform Stromabgaben, - CO2-Grenzwert/ umlagen für Sektorkopplungsstrom EE-Quote Netztransformations-Plan Preisregulierung Sofortprogramm Transformation Fernwärme Weiterentwicklung KWKG und EEG 22 Öko-Wärmetarif Dr. Martin Pehnt 21.05.2019 ifeu 2019
Sofortprogramm Transformation Wärmenetze. Ist-Stand der Förderlandschaft System- Erzeugung Speicher Netze Übergabe Optimierung Neue MAP MAP MAP MAP Netze KWKG KWKG KWKG KfW-EBS iKWK Wärmenetze 4.0 bei > 50 % EE/Abwärme, IKK/IKU Bestands- MAP MAP MAP MAP netze KWKG KWKG KWKG KfW-EBS iKWK Wärmenetze 4.0 bei > 50 % EE/Abwärme, IKK/IKU Aber: Restriktionen bspw. bzgl. Förderdeckel, Förderbedingungen, -Gegenstand … 23 Quelle: ifeu 2019 Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
Sofortprogramm Transformation Wärmenetze Konzeption Ziel ● Zusammenführung aller für die Bestandstransformation relevanter Programme ● Neue Impulse für Netzoptimierung Voraussetzung ● Netz-Transformationsplan mit dem Ziel der Dekarbonisierung bis 2050 Fördergegenstand: Maßnahmen, die zur Transformation des Wärmenetzes laut Netztransformationsplan notwendig sind ● EE-Erzeuger, Abwärmenutzung ● Netze und Übergabe: Wärmeleitungen, Hausübergabestationen, Wärmespeicher ● Verbesserung der Netzeffizienz, z. B. Wärmedämmung, hocheffiziente Pumpen, Verbesserung der Kundenanlagen, Maßnahmen zur Temperaturabsenkung, ● Digitalisierung der Netze, wenn Beitrag zur Energiewende erbracht wird 24 Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
Ausschreibung EE-Wärme Konzeption Ziel ● Antriggern der Technologien, die für Netztransformation erforderlich sind, aber derzeit noch unterrepräsentiert Fördermechanismus: Technologiebezogene Ausschreibungen, z. B . ● m2 oder MW oder GWh Wärme aus Solarthermie ● MW oder GWh Wärme aus Großwärmepumpen Organisation ● Analog Wind- und PV-Ausschreibung ● Z. B. über Bundesnetzagentur Vorteile: ● Sicherstellung eines Mindestvolumens transformationsrelevanter Technologien ● Wettbewerbliche Bestimmung eines Preisniveaus 25 Dr. Martin Pehnt 21.05.2019
Planungs- und Ordnungsrecht © Hamburg Institut Seite 26
Gesamtstädtische Wärmeplanung: Strategieentwicklung als kommunale Aufgabe Die Wärmewende ist eine planerische Aufgabe. Die Planung kann nur von Kommunen sinnvoll umgesetzt werden. ▪ Langfristiges Konzept für kosteneffiziente Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes in jeder Kommune. Vorbild: ▪ Dänisches Wärmeversorgungsgesetz Inhalte: ▪ Bestandsaufnahme der Wärme- und Kälteinfrastruktur, Gebäudetypen und Baualtersklassen sowie des Wärmebedarfs • (Kosten-)vergleichende Betrachtung verschiedener Möglichkeiten zur klimaneutralen Deckung des Wärme- und Kältebedarfs Bild: Tobias Wagner, TU München • Schwerpunktgebiete für die energetische Gebäudesanierung • Potenzialuntersuchung für erneuerbare Wärme- und Kälte (regionales EE-Dargebot und Netz-Potenziale) • Festlegung von Ausbaugebieten für Wärmenetze und für Flächen zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Wärme, ▪ umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit © Hamburg Institut Seite 27
Kommunale Wärmeplanung und Netztransformationsplan Kommunale Wärmeplanung Netz-Transformationsplan Akteur Kommune Wärmenetz-Betreiber Ziel Strategie für die volkswirtschaftlich Grundlage für Optimierung kostengünstigste klimafreundliche und Dekarbonisierung des Wärmeversorgung der gesamten Wärmenetzes Kommune Inhalte Umfassende Bestandsaufnahme und Entwicklungsschritte für Definition der dekarbonisiertes Netz (z.B. Entwicklungsschritte für klimaneutrale Temperaturen, Hydraulik, …) Wärmeversorgung der Kommune (Versorgungsgebiete, Erzeugungsarten, Netzentwicklung) Gesetzliche Keine unmittelbare Bundesrecht: aktuell iKWK; Grundlage Gesetzgebungskompetenz des Bundes; ggf. flächendeckende Ausschließlich Landesrecht, Eckpunkte Einführung denkbar KlimaG BW 2019 Landesrecht: § 8 V ThürKlimG © Hamburg Institut Seite 28
Erfolgreiche Fernwärmepolitik: Das Beispiel Dänemark Wieviel Ordnungsrecht und Förderung braucht es? Durch eine langfristig orientierte Wärmepolitik mit 70% verlässlichem Rechtsrahmen ist es Dänemark gelungen, die Fernwärme stark auszubauen und 60% 60% deren EE-Anteil kontinuierlich zu erhöhen. 50% 48% Zentrale Punkte: 40% ▪ Wärmegesetz mit kommunaler Wärmeplanung seit Ölkrise 1970er 30% ▪ Staatliche Fonds: Finanzierung der Fernwärme- infrastruktur bis in ländliche Regionen 20% ▪ Hohe Besteuerung fossiler Brennstoffe 14% 13% ▪ Staatliche Preisaufsicht über Fernwärmepreise, z.T. 10% genossenschaftliche Organisation der Versorger ▪ Hohe Transparenz-Anforderungen 0% Anteil fernwärmeversorgter Anteil EE an der Fernwärme Wohnungen Ein solches Gerüst (+ reformiertes KWKG) wäre für den Ausbau grüner Fernwärmeausbau Deutschland auch in Deutschland wohl Dänemark ausreichend. Je weniger übergeordnete günstige Rahmenbedingungen es gibt, desto eher erforderlich sind kleinteilige rechtliche und förderpolitische Maßnahmen wie ▪ EE-Quoten (mit paralleler EE-Quote für Erdgas und Heizöl) ▪ EE-Wärme-Nutzungspflicht (Umsetzungspflicht EE-Richtlinie) Eigene Grafik ▪ Neue, spezifische Förderprogramme für EE-Wärme © Hamburg Institut Seite 29
LOGO HI Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Martin Pehnt, ifeu Christian Maaß, Hamburg Institut
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