Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr

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Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Praktische Hinweise zur Planung
  und Durchführung der Nmin-
   Probennahme im Frühjahr
           Marc Büchner
Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Bedeutung des Nmin für die
Düngebedarfsermittlung
                                        • Der Nmin geht vollständig in
                                          die N-Bedarfsermittlung ein

                                        • Die Wirkung des zu
                                          Vegetationsbeginn in 0-60
                                          cm vorhandenen Nmin ist in
                                          seiner Wirkung dem N in
                                          Mineraldüngern
                                          gleichzusetzen

                                        • Der Nmin bietet Orientierung
                                          für die Bemessung der
                                          Startgabe im Getreide und
                                          ob auf der Fläche
                                          möglicherweise Stickstoff
                                          eingespart werden kann

20.01.2023                   AgUmenda                                    2
Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Inhalt des Vortrages

(1) Planung
    •    Gesetzliche Vorgaben
    •    Reihenfolge der Probenahme
         im Betrieb
    •    Sinnvoller Probenahme-
         aufwand

(2) Umsetzung

20.01.2023                        AgUmenda   3
Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Inhalt des Vortrages

(1) Planung
    •    Gesetzliche Vorgaben
    •    Reihenfolge der Probenahme
         im Betrieb
    •    Sinnvoller Probenahme-
         aufwand

(2) Umsetzung

20.01.2023                        AgUmenda   4
Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Auf welchen Schlägen bin ich rechtlich dazu
verpflichtet Nmin-Bodenproben zu nehmen?

Eigene Nmin-Werte rechtlich                    Eigene Nmin-Werte nicht rechtlich
vorgeschrieben für DBE                         vorgeschrieben für DBE

• auf Feldblöcken in Nitratgebieten auf        • im Grünland / mj. Feldfutterbau ist der
  jedem Schlag oder jeder                        Nmin nicht Bestandteil der DBE
  Bewirtschaftungseinheit
• darüber hinausgehende Vorgaben sind          • auf Ackerflächen auf denen keine
  im Gesetzestext nicht enthalten                wesentlichen Nährstoffmengen
                                                 aufgebracht werden

                                               • auf Ackerflächen außerhalb des N-Gebiet
                                                 können LfULG-Richtwerte genutzt werden

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Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Bewirtschaftungseinheit - Definition nach DüV
und Praxisbeispiel aus dem Frühjahr 2021
                                 Zwei oder mehr Schläge, die
   Raps                          a) vergleichbare Standortverhältnisse aufweisen,
                                 b) einheitlich bewirtschaftet (gleiche Vorfrucht,
                                    org. Düngung im Vorjahr) werden und
                                 c) mit der gleichen Pflanzenart oder mit Pflanzen-
                    (3)             arten mit vergleichbaren Nährstoffansprüchen
                  - 5 ha            bewachsen o. zur Bestellung vorgesehen sind.

                                 Schlag                 (1)        (2)        (3)
                                 Boden (a)                    Sandiger Lehm
                                 Vorfrucht (b)                  E-Weizen
                                 N-Düngung (b)          145 kg N/ha mineralisch
                                 Herbst-N (b)             15 m3/ha Rindergülle
                                 Bestellte Kultur (c)          Winterraps

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Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Inhalt des Vortrages

(1) Planung
    •    Gesetzliche Vorgaben
    •    Reihenfolge der
         Probenahme im Betrieb
    •    Sinnvoller Probenahme-
         aufwand

(2) Umsetzung

20.01.2023                        AgUmenda   7
Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Abwägung des Zeitpunktes der
Nmin-Probenahme im Betrieb
                                                         Beprobung Ende Januar/Februar:
                                                         • Knappe Arbeitszeit – frühe Planung
                                                           sichert entspannte Feldarbeit
                                                         • Sehr frühe stabilisierte Düngung
                                                         • Begrenzte Labor- und Dienstleister-
                                                           kapazität
                                                         • Kulturart abhängig*

             Beprobung kurz vor der Düngung
             • Genaue Ergebnisse für eine präzise
               Düngeplanung
             • Je leichter der Standort (Sand,
               anlehmiger bzw. lehmiger Sand) je näher
               die Beprobung am Düngetermin

20.01.2023                                   AgUmenda                                            8
Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Reihenfolge der Probenahme im Betrieb
Vorschlag für Nordsachsen/Leipziger Land

Anfang bis                Nicht vor Mitte        März-April
Mitte Februar             Februar                Vor der geplanten
                                                 Düngung/Saat

     • Rapsflächen           • Wintergetreide,       • Zuckerrüben
     • Grünroggen,             v.a. nach             • Sonnenblumen
       Weidelgras              nachlieferungs-       • Mais
     • Getreideflächen         starken
       mit frühzeitigem        Vorfrüchten
       Gülleeinsatz o.       • Sommergetreide
       stabilisierter
       Düngung

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Praktische Hinweise zur Planung und Durchführung der N min-Probennahme im Frühjahr
Richtwerte für zeitig erforderliche N-Düngung
z.B. Andüngen schwacher Bestände

                                                • Teilgabe
                                                  im zeitigen
                                                  Frühjahr
                                                  möglich auf
                                                  Basis von
                                                  Richtwerten

                                                • Beprobung
                                                  muss bereits
                                                  erfolgt sein
                                                  (Laborwerte
                                                  liegen noch
                                                  nicht vor)

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Inhalt des Vortrages

(1) Planung
    •    Gesetzliche Vorgaben
    •    Reihenfolge der Probenahme
         im Betrieb
    •    Sinnvoller Probenahme-
         aufwand

(2) Umsetzung

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Welcher Probenahmeaufwand ist gerechtfertigt?
A - Anzahl Proben je Schlag
(1) Eine repräsentative Mischprobe je Schlag ist ausreichend
     o   in Betrieben die mit Sensor arbeiten
     o   auf Flächen mit weitgehend homogener Bodenqualität
     o   auf Rapsflächen (Biomasse wichtiger)
     o   in Kulturen wo sich eine teilschlagspezifische N-Düngung kaum anbietet z.B.
         Mais, Rüben
(2) Mehrere Proben je Schlag können sinnvoll sein
     o   auf uneinheitlichen Schlägen, wenn Weizen (evtl. Gerste) nach
         nachlieferungsstarken Kulturen steht und möglichst auch in der Teilfläche
         gedüngt werden kann
     o   wenn ein Getreideschlag nach unterschiedlicher Vorfrucht (Leguminose und
         Sommergetreide) wieder zusammengeführt wird

20.01.2023                             AgUmenda                                        12
Welcher Probenahmeaufwand ist gerechtfertigt?
B - Probenahmetiefe
                  90                                          Abweichung von gemessenem und
                                       81
                  80                                          berechnetem Nmin in 60 - 90 cm auf
                  70                                          91 Weizenschlägen (2017-2021)
 Anzahl Flächen

                  60                                          • berechnete und gemessene Nmin Werte
                  50                                            stimmen oftmals gut überein
                  40                                            (± 10 kg Nmin/ha)
                  30                                          • Auf 10 % der Weizenfläche lag deutlich
                  20                                            mehr Nmin in der Tiefe als berechnet →
                                                    9
                  10                                            wichtige Erkenntnis für Spätdüngung
                            1
                   0
                       gemessen < gemessen = gemessen >
                                                              • Empfehlung:
                        berechnet   berechnet   berechnet       Bei nachlieferungsstarken Vorfrüchten
                       (mehr als 10 (+/- 10 kg (mehr als 10     und tiefgründigen Böden lohnt eine tiefere
                         kg Abw.)     Abw.)      kg Abw.)       Beprobung im Weizen

20.01.2023                                              AgUmenda                                         13
Welcher Probenahmeaufwand ist gerechtfertigt?
C – Mehre Nmin-Proben pro Jahr auf einem Feld

Optional: Nmin vor Zweitfruchtmais       Optional: Späte Nmin-Probe Anfang Juni im Mais

20.01.2023                           AgUmenda                                             14
Planungsschritte für eine effektive Nmin-
Beprobung im Frühjahr - Download

20.01.2023                  AgUmenda        15
Inhalt des Vortrages

(1) Planung
    •    Gesetzliche Vorgaben
    •    Reihenfolge der Probenahme
         im Betrieb
    •    Sinnvoller Probenahme-
         aufwand

(2) Umsetzung

20.01.2023                        AgUmenda   16
Hinweise für den Probenehmer -1
    Repräsentative Bodenprobenahme

•      untypische Schlagteile sind von der
       Beprobung auszuschließen:

          Kuppen, Senken, ehemalige Feldlager
          (Mist/Kompost/Rüben), Strohnester,
          Mäuselöcher, Stellen mit Vogel- oder
          Wildschweinkot)

•      für eine repräsentative Probennahme sind
       15 bis 20 Einstiche notwendig (vergleich-
       bare Abstände)

•      die Probe ist intensiv zu mischen,
       festklebender Boden ist händisch zu
       zerkleinern  (keine   Würste    abgeben)
       300-500 g Probe ins Labor geben

      20.01.2023                             AgUmenda   17
Wichtigkeit des Mischens für valide Ergebnisse
 Weizenschlag im Raum Großenhain (VF Raps)
                          140
Nmin in 0-60 cm (kg/ha)

                                                                                                               MW = Mittelwert der 5 Einzelproben
                          120                                                                                  MP = Ergebnis der Mischprobe
                          100                          92 90
                          80                                                                   66 65                                                   71 69
                          60                                                                                                           55 55

                          40
                          20
                           0                                MP 1-5

                                                                             8
                                1
                                    2
                                        3
                                             4
                                                   5
                                                       MW

                                                                     6
                                                                         7

                                                                                   9

                                                                                               MW

                                                                                                                                       MW

                                                                                                                                                       MW
                                                                                                                                            MP 11-15
                                                                                          10

                                                                                                              11
                                                                                                                   12
                                                                                                                        13
                                                                                                                             14
                                                                                                                                  15
                                                                                                    MP 6-10

                                                                                                                                                            MP 1-15
                                            hoch                                 mittel                                 schwach                        Schlag

 20.01.2023                                                                  AgUmenda                                                                          18
Hinweise für den Probenehmer -2

Probenlagerung/ -abgabe
•  nach Bodenentnahme sind
   Proben kühl zu Lagern (< 6oC),
   Kühlbox mit ausreichend
   Kühlakkus auf dem Feld
•    Zwischenlagerung bis 3 Tage im
     Kühlschrank (< 6oC) möglich,
     ansonsten bis zur Abgabe bitte
     einfrieren

20.01.2023                       AgUmenda   19
Auftauraum des LKS in Lichtenwalde

                           Eingang
                           • Temperatur Messung bei Probeneingang

20.01.2023             AgUmenda                                     20
Fehlerquellen bei der Nmin Beprobung

                            Höhere NH4-N-Werte (5-10 kg NH4-N)
                            weisen auf Fehler hin
                            • Erntereste der Vorfrucht
                            • Mäuselöcher
                            • Feldlager (Mist, Kompost)
                            • Reste, der nicht abgebauten organischen
                              Düngung
                            • Homogenisierung der Bodenprobe
                            • Kühlkette (kann auch eingefroren
                              werden)

20.01.2023             AgUmenda                                     21
Fazit Praktische Hinweise für aussagefähige
Nmin Ergebnisse

(1) Nmin-Probenahmekampagne gut vorbereiten (siehe Planung)

(2) Mit ordentlichem Werkzeug geht die Arbeit deutlich leichter von der Hand

(3) Möglichst feste Stellen für die Beprobung nutzen (v.a. wenn mit DL gearbeitet wird)

(4) Probenehmer motivieren (aufwärmen/verpflegen)

(5) Proben ordentlich durchmischen (Achtung Dienstleister)

(6) Proben kontinuierlich kühlen, bei längerer Lagerzeit am besten Einfrieren

(7) Steingehalt der Flächen kennen (IDA-Portal) und dem Labor mitteilen

(8) Ergebnisse überprüfen (NH4-N Gehalt kontrollieren)

20.01.2023                               AgUmenda                                         22
Kontakt:
                    Markus Theiß
             Tel.: 0162 5833625
        m.theiss@agumenda.de

    Regelmäßige Informationen zum
Landwirtschaftlichen Gewässerschutz im
  Pflanzenbaublog www.agumenda.de
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