"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage

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"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Foto: C. Robiller

                    „Mäuse für den Milan“
                         Das Rotmilan-Projekt
                       im hessischen Vogelsberg
                              Maik Sommerhage
                       NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Inhalt

→ Einführung

→ Projektkulisse
   – Vorstellung der Untersuchungsgebiete

→ Erste Ergebnisse
   – Erfassungen
   – Maßnahmen
   – Kooperationen

→ Ausblick

                Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Ein Blick in den Vogelsberg

Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
„Mäuse für den Milan“

→ Laufzeit 2013 – mindestens 2017;
   (500.000 Euro stehen für Naturschutz-Maßnahmen zur Verfügung)

Ziele; u. a.:
→ Ankauf von Flächen (Extensiv-/Intensivgrünland)
→ Erprobung von im hessischen Rotmilan-Artenhilfskonzept
   formulierten Maßnahmen
→ Untersuchung Konfliktfeld „Windenergie und Rotmilan“;
   Langzeitmonitoring
→ Aufbau eines Netzwerks von „Horstbetreuern“

                   Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Projektbegleitende
Arbeitsgruppe

→ NABU (Landesverband und Kreisverband)
→ Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz
  und Saarland, Christian Gelpke als Ersteller des AHKs
→ Regierungspräsidium Gießen
  (Abteilungen: Regionalplanung, Naturschutz)
→ Hessen-Forst
→ Landkreis Vogelsberg
 (Abteilungen: Naturschutz, Landwirtschaft)
→ Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg
→ OVAG und Bürgerwind Ulrichstein

Wichtig ist die Einbindung und Akzeptanz des Forstes und der
Landwirtschaft.
Kein Rotmilan-Schutz ohne Landnutzer und das Ehrenamt.

                 Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Titel und Inhalt                                   Der Vogelsberg

Text

                                                                                      (Quellen:
                                           Karte aus „Vögel in Hessen“ (STÜBING et al 2010) /
                                                       Tabelle aus „Artenhilfskonzept Rotmilan
                                                      in Hessen (GELPKE & HORMANN 2012)

           Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen            M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Der Vogelsberg

→ Herausragende Bedeutung für den Rotmilan.

→ Größtes hessisches EU-Vogelschutzgebiet mit 63.000 ha;
  im Natura 2000-Gebiet rund 100 Brutpaare gemäß
  Grunddatenerhebung (Ausweisung u. a. wegen des Rotmilans)

→ Problematisch: In den Randbereichen weitere Intensivierung der
  Landwirtschaft, im hohen Vogelsberg Ausbau der Windenergie im Zuge
  der erforderlichen Energiewende.

Zur Flächenkulisse im Rahmen des Projekts:
→ punktgenaue Horst-Daten aus vorliegenden Untersuchungen
  (u. a. Grunddatenerhebung) veraltet bzw. nicht mehr aktuell.
→ Dichtezentren finden und dort Maßnahmen fördern.
→ Zur Information: Bodenrichtwerte (Grünland) liegen bei 40 – 50 Cent / qm.

                    Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
"Mäuse für den Milan" - Das Rotmilan-Projekt im hessischen Vogelsberg Maik Sommerhage
Auswahl der Projektkulisse

4 Gebiete:

→ Insgesamt 470 qkm

→ In diesem Räumen jährliche Erfassungen und Umsetzung von Rotmilan-
  Schutzmaßnahmen in Horstbereichen und Nahrungsgebieten.
   – 1 Romrod-Alsfeld (außerhalb EU-VSG, teilweise intensiv Landnutzung)
   – 2 Ulrichstein (in EU-VSG, große Grünlandanteile, problematisch
        teilweise fehlende gute Horststrukturen, rund 70 Windkraftanlagen)
   – 3 Freiensteinau (in EU-VSG, große Grünlandanteile, problematisch
        teilweise fehlende gute Horststrukturen)
   – 4 Schotten (in EU-VSG, große Grünlandanteile)

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In den Projektgebieten

→ In Gemarkungen der Projektgebiete u. a. Ankäufe von
  Bauernwäldchen, in denen Rotmilane brüten, gleichzeitig
  Anbringung von Horstbaum-Manschetten.

→ Im Vogelsberg landwirtschaftlich betrachtet kleine Schläge. Somit Schaffung
  eines vielfältigen Mosaiks von Beweidungsflächen (u. a. Schafe, Pferde /
  keine Ganzjahresbeweidung) sowie Mähwiesen (u. a. Staffelmahd), so dass
  insbesondere während der Brutzeit von Mitte Mai bis Mitte Juli dauerhaft
  Flächen zur Verfügung stehen, die der Nahrungsaufnahme dienen.
  Darüber hinaus Einsatz u. a. von Blühstreifen und Milanfenstern.

                   Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Zwischenstand (2013 - 2014)
      Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Kartierungsergebnisse

Untersuchungsraum (Flächen 1 – 4, zw. 300 und 600 Metern ü. NN):
ca. 470 qm

2014: 90 Brutpaare (19 Brutpaare / 100 qm)

Reproduktionsrate (Schnitt): 1,4 Jungvögel / Paar

Betrachtet man die Brutpaare in den Räumen Ulrichstein und Freiensteinau
(Flächen 2 und 3) mit einer Größenordnung von 285 Quadratkilometern und 61
Brutpaaren, wird eine Siedlungsdichte von 21,4 Brutpaaren auf 100
Quadratkilometern erreicht.

                    Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
In den Nahrungsgebieten:
Weideprojeke

Im Eigentum:
→ ca. 70 ha
  (Flächengrößen jeweils rund 10 ha / umgeben von Bachläufen,
  Hecken und Bauernwäldchen, die allesamt i. d. R. höhere
  Kleinsäugerdichten haben)
→ primär Schafe und Pferde (keine Ganzjahresbeweidung)
→ Vorteil: große Biodiversität

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In den Nahrungsgebieten:
Mähwiesen

Im Eigentum:
→ ca. 60 ha
         ca. 20 ha Staffelmahdflächen (jeweils 2 ha zwischen
                                      Mitte Mai und Mitte Juli)
         ca. 40 ha Mahd nach 15.06.

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In den Nahrungsgebieten:
Kooperationen mit Landwirten

- ca. 270 ha
- auf diesen 270 ha freiwillige bzw. entgeltliche Rotmilan
 optimierte Bewirtschaftung, u. a. Mähwiesen / Staffelmahd /
 Blühstreifen, Milanfenster
- Kooperation mit zwei Biolandwirten, die „noch“ täglich Futter für
 ihre Tiere holen (Stichwort: Museumslandschaft)
- Zusammenarbeit mit Demeter Hessen

Wichtiger Baustein für die Zukunft:
    – HALM-Topf: Hessisches Programm für Argrarumwelt- und
      Landschaftspflege-Maßnahmen (Förderkulisse Rotmilan)
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In den Horstbereichen

- Unmittelbar vor dem Abschluss: Ankauf von zwei
  Bauernwäldchen (→ 3 Brutpaare)
- Gespräche mit Forstämtern und Privatwaldbesitzern
  (Horstschutzzone)
- Anbringen von Horstbaummanschetten (bislang 9)
- Ankauf von Grünland unmittelbar am Horstwald
  (bis dato 2 Flächen)
- Gespräche mit Geocachern (angedachte Kooperation)

- In weiten Teilen des zentralen und südlichen Vogelsbergs
  schlechte Horststrukturen (viele Wechselhorste);
  hier Einsatz von Horstplattformen im Bereich von
  Bauernwäldchen (ehemalige Strommasten) (mit Kameras)

                 Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Windkraft:
 Monitoring und
 standardisierte
Schlagopfersuche

         Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Im Spannungsfeld zwischen
Natur- und Umweltschutz

Untersuchungsfläche 2: Ulrichstein (70 WKAs)

2014:
- 25 Brutpaare auf 125 qkm (Dichte: 20 Brutpaare / 100 qkm)
- 2 Schlagopfer (Altvogel im April, Jungvogel im Juli)

→ Maßnahmen werden aufgrund der idealen Nahrungsbedingungen
 (überwiegend Grünland, Mäh- wie Weideflächen) nicht bevorzugt
 aufgesucht.
→ Einzige Ausnahme sind Maßnahmen, die < 600 Meter vom Horst
  entfernt liegen (kurzfristig wirken Ablenkfütterung (frische
  Bestückung) und Mähwiesen am Tag der Mahd)
→ Konsequenz: Kein Bau von Windkraftanlagen. Eingriff kann nicht
  bzw. unbefriedigend kompensiert werden.

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Titel und Inhalt

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                 Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Titel und Inhalt

Text

           Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Titel und Inhalt

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                 Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Futterstellen
(derzeit 3, die vierte kommt)

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(derzeit 3, die vierte kommt)

                     Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Weiterer wichtiger Baustein:
 Öffentlichkeitsarbeit

→ Projektseite im Internet:
  www.Rotmilan-Schutz.de

→ Auf Facebook:
  www.facebook.com/Rotmilan

→ Regelmäßige Vortragsabende im Vogelsberg

→ Veröffentlichungen, u. a. in Fachzeitungen

→ Erstellung u. a. von Flyer, Aufkleber und Poster
  mit hohem Wiedererkennungswert

                      Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
(Zwischen-)Fazit
  (1/2)

→ Der Rotmilan ist aufgrund der Energiewende wohl zur
 „politischten Art“ Deutschlands geworden.
  Dabei ist er Sympathieträger und Charaktervogel einer
  nachhaltigen, kleinstrukturierten Landwirtschaft, von der
  auch wir als Konsumenten profitieren.

→ Großräumige Siedlungsdichte liegt bei rund 20 Paaren / 100
  Quadratkilometern im Vogelsberg.

→ Bislang auf rund 400 ha nach 1,5 Jahren Projektlaufzeit „Zugriff“.

                      Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
(Zwischen-)Fazit
  (2/2)

→ Vor allem in landwirtschaftlich intensiv genutzten Bereichen
  greifen Rotmilan-Schutzmaßnahmen (u. a. Staffelmahdflächen,
  Milanfenster, Futterstellen).

→ Landwirte zeigen sich interessiert, sich im Rotmilan-Schutz zu
  betätigen (zukünftig „Förderkulisse Rotmilan“ des Landes
  Hessen).

→ Flächenkäufe möglich und aus unserer Sicht zu bevorzugen.
 Schaffung eines reichhaltigen und struktureichen Mosaiks von
 unterschiedlichen Nutzungstypen.

                     Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 – Göttingen   M. Sommerhage / NABU
Vielen Dank!
       Maik Sommerhage
    Referent für Vogelschutz
NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe

            Kontakt:
Maik.Sommerhage@NABU-Hessen.de
       www.NABU-Hessen.de

                                     Rotmilan-Fachsymposium 16./17.10.2014 - Göttingen
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