Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte
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Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Wege und Möglichkeiten zur Rekrutierung von Hochschul- absolventen für kleine und mittlere Unternehmen 1. Übersicht: Portfolio zur akademischen Fachkräftesicherung 5 2. Aktivitäten 9 Stellenanzeigen in diversen Medien 10 Werkstudenten/Praktikanten 12 Duales Studium 14 Teilnahme an Messen 16 Kontakt zu Professoren 17 Kontakte über Alumninetzwerke 18 Projektarbeit mit Hochschulen 19 Engagement als Lehrbeauftragter 20 Mentoringprogramme 21 Social Networks 22 Engagement als Stifter/Stipendiumgeber 24 3. Links 25 |3
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte 1. Übersicht Fachkräftesicherungs-Portfolio für kleine und mittlere Unternehmen Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird die Sicherung des akademischen Fach- kräftebedarfs zunehmend zu einer unternehmerischen Herausforderung. Insbesondere KMU werden in Zukunft größere Anstrengungen unternehmen müssen, um im intensiver werdenden Wettbewerb Fachkräfte auf sich aufmerksam machen zu können. Dieser Leitfaden für Unternehmen ist als „Hilfe zur Selbsthilfe“ gedacht und soll Ihnen Anregungen für die Rekrutierung des akademischen Perso- nals geben. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft; sie ma- chen mehr als 99 Prozent der Unternehmen in Berlin aus, zwei Drittel der Arbeitsplätze im privaten Sektor entfallen auf KMU und mehr als die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in diesen Unternehmen beschäftigt. In der Berliner Wirtschaft bilden KMU zudem im Verhältnis zu Großunternehmen überproportional für die Region aus. Damit KMU ihren akademischen Fach- kräftebedarf auch in Zukunft decken können, ist stärker als in der Vergangenheit eine systematische Personalplanung und -entwicklung erforderlich. Aber auch hinsichtlich der Rekrutierung sollten neue Wege beschritten und verschiedene Kanäle genutzt werden. Beispielsweise ist die Definition der Zielgruppe kritisch zu hinterfragen und etwa Ältere, „Wiedereinsteiger Frauen“, Quereinsteiger oder schwächere Absolventen sollten grundsätzlich berücksichtigt werden. Denn häufig verhindern zu strikte Suchkriterien eine zügige erfolgreiche Stellenbesetzung. Zudem werden die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Einstellung von ausländischen Absolventen erleichtert, so dass diese Ziel- gruppe auch in Betracht kommt (vgl. auch AIESEC). Bei der Fachkräftesicherung empfiehlt sich ein unvoreingenommenes und verglichen mit traditionellen Rekrutierungswegen auch unkonventionelles Herangehen. Für einen Erstkontakt mit Hochschulen sind deren Career Center und Transferstellen (siehe Abschnitt 3 Links) zu empfehlen. In ihrer Funktion als Dienstleister für die Studierenden und Absolventen können sie aber auch Unternehmen über Kooperationsangebote informieren und vielfältige Tipps für die Fachkräftesicherung geben. Die Angebote der Career Center der Berliner Hochschulen sind jedoch unterschiedlich. Informieren Sie sich deswegen vorab, welche Hilfestellun- gen für Unternehmen angeboten werden. Die nachfolgende Tabelle bietet einen schnellen Überblick über alternative Wege, die Sie zur Perso- nalakquise - insbesondere von akademischen Fachkräften - beschreiten können. Eine ausführlichere Darstellung folgt im zweiten Abschnitt dieses Leitfadens. |5
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Aktivität Pro Contra Aktivität Pro Contra Stellenanzeigen in yy große Reichweite durch yy Problem: wenig bekannte Kontakte über yy erleichtert Zugang zu poten- yy Alumninetzwerke an den diversen Medien Onlinemedien (Stellenbörsen KMU „gehen leicht unter“ Alumninetzwerke tiellem Fachkräftenachwuchs meisten Hochschulen noch etc.) yy überregionale Printmedien yy gezielte Nutzung der Alumni- ausbaufähig yy Online-Stellenanzeigen und bekannte Onlinebörsen kontakte der Mitarbeiter für sind häufig günstiger als sind kostenaufwendig die Kontaktpflege zu Hoch- in Printmedien (z. B. in den schulen erhöht die Reichweite Börsen der Career Center der Hochschulen) und nicht Projektarbeit mit yy erleichtert Zugang zu poten- yy je nach Programm zeitintensiv Hochschulen tiellem Fachkräftenachwuchs zeitintensiv yy zusätzliches Know-how für Werkstudenten/ yy Unternehmen kann sich yy kontinuierliche Betreuung das Unternehmen Praktikanten positionieren erforderlich yy geeignetes Instrument, Engagement als yy Kontakt zu potentiellem yy Vorbereitung i. d. R. potentielle Mitarbeiter Lehrbeauftragter Fachkräftenachwuchs zeitintensiv kennen zu lernen an Hochschulen yy Attraktivität des eigenen yy Entgelt: nur Aufwands yy persönlicher Kontakt erleich- Unternehmens darstellbar entschädigung tert Bindung an das Unter- nehmen Mentoringprogramme yy praktikable und kosten yy je nach Programm (Patenschaftsprogramme) günstige Variante der zeitintensiv Duales Studium yy enger persönlicher Kontakt yy organisatorischer Aufwand Personalentwicklung durch vertragliche Bindung yy Betreuungsaufwand an das Unternehmen Social Networks yy beliebtes Instrument mit yy eine ansprechende (Internetplattformen enormer Reichweite, schneller Darstellung erfordert Zeit yy leichterer Zugang zu qua- für soziale Netzwerke) Zugang zu den Zielgruppen zu yy regelmäßige Erstellung von lifizierten Abiturienten für bekommen Nachrichten (z. B. Twitter) das Duale Studium als zu yy Gestaltung eines positiven erfordert Zeit Hochschulabsolventen und nachhaltigen Unterneh- yy Gefahr von unliebsamen Teilnahme an Messen yy je nach Messe große yy Gefahr, als KMU nicht wahr- mensbildes (Unternehmens- Kommentaren zum Reichweite genommen zu werden branding), z. B. mit Testi- Onlineauftritt yy kostenaufwendig monials in Form von Videos yy Aktives Suchen und möglich Zugehen auf Nutzer Kontakt zu Professoren yy erleichtert Zugang zu poten- yy kontinuierliches Networking (z. B. Xing) erfordert Zeit tiellem Fachkräftenachwuchs ist zeitaufwendig yy neben Mitarbeiterwerbung yy möglicherweise Kommunika- Engagement als Stifter/ yy erleichtert Zugang zu poten- yy erfordert eine kontinuierliche kann ein Technologietransfer tionsprobleme Stipendiumgeber tiellem Fachkräftenachwuchs Investition ohne Erfolgsga- etabliert werden yy positive Verstärkung des rantie für die Rekrutierung Unternehmensimages yy Steuervorteile 6| |7
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte 2. Aktivitäten Für Unternehmen ist gerade bei anziehender Konjunktur und einem hohen Fachkräftebedarf wichtig, sich entsprechend von anderen Unternehmen mit einem Alleinstellungsmerkmal abzuheben und bei den Fachkräften positiv als „Marke“ aufzufallen. Das sogenannte Employer Branding (Arbeitgeber- markenbildung) ist besonders für KMU wichtig, die nur selten im Fokus der Bewerber als Arbeitgeber sind. Entwickeln Sie eine Marke – Employer Branding Entscheidend ist hierbei, nicht nur eine Unternehmensmarke mit bloßen Versprechungen zu kreieren, d. h. vordergründiges Design und inhaltsleere Corporate Identity, sondern ein ganzheit- liches Managementkonzept (Personalmanagement einbezogen) zu erarbeiten, das auch „wirklich gelebt“ wird und der Zielgruppe attraktive Angebote bietet. Für ein effektives Employer Branding (vgl. auch Scholz, Employer Branding, 2011) empfiehlt sich folgende 70-20-10-Regel: 70 Prozent: Interne Analyse und interne Strategiearbeit. Strategisches Personalmanagement mit Aussagen zur Unternehmensstrategie, Unternehmenskultur und Arbeits- marktpositionierung. 20 Prozent: Interne Kommunikation. Mitarbeiter von der Arbeitgebermarke überzeugen und zu Botschaftern machen. Entscheidend ist die Authentizität und nicht das Design. 10 Prozent: Externe Kommunikation. Hier geht es um Botschaften und das Alleinstellungs- merkmal des Unternehmens. Diese Regel macht deutlich, dass der mit Abstand größte Teil des Aufwands für das Employer Branding nicht etwa für externe Kommunikationsmaßnahmen veranschlagt werden muss, son- dern vielmehr auf die Prozesse im Unternehmen einschließlich der internen Kommunikation zu verwenden ist. Als Erfolgskontrolle sollten Unternehmen beim Branding hinterfragen, ob die für künftige Mitar- beiter zentralen drei Kriterien Orientierung (Wofür steht dieses Unternehmen?), Vertrauen (Kann dieses Unternehmen ein verlässlicher Partner für meinen Lebensweg sein?) und Identifikation (Ist ein Wertekonsens mit dem Unternehmen möglich?) tatsächlich vom Adressatenkreis wahrnehm- bar sind. 8| |9
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischeR Fachkräfte Checkliste zum Verfassen einer Stellenausschreibung (Praktikum, Werkstudentenstelle, Abschlussarbeit, Berufseinstieg) Folgende Informationen sollte ein Stellenangebot enthalten: Unternehmensdaten und Ansprechpartner/in Vollständiger Name des Unternehmens Adresse Name und Abteilung der Person, die die Bewerbungen bearbeitet Website E-Mail-Adresse Stellenanzeigen in diversen Medien Zwei Möglichkeiten, sich zu unterscheiden: Angabe einer Kontaktperson für Rückfragen mit Telefon- und E-Mail-Adresse Veröffentlichung einer kurzen aussagekräftigen Information zu Ihrem Unternehmen Eine Stellenanzeige ist die traditionelle Art der Direkte Ansprache: Als Bildredakteur(in) be- (Zahlen und Schlagworte, die zu Ihrer Zielgruppe passen) Personalsuche für Arbeitgeber, die bis in die treuen Sie verantwortlich mehrere Medien. Und 90er Jahre hinein vornehmlich in Printmedien zwar von der Beratung und Ideenfindung über die Beschreibung der Position stattfand. Mit der Digitalisierung der Medien Produktionssteuerung und Bildrecherche bis zur Titel: Geschlechtsneutrale aussagekräftige Stellenbezeichnung wird heute zunehmend online inseriert. Nach Auswertung und Präsentation der Bilder (Quelle: Details zu der zu besetzenden Position: wie vor ist das Aufgeben von Stellenanzeigen http://inhalt.monster.de/2856_de-DE_p1.asp). • z.B. Beschreibung des Unternehmensbereiches, in dem die/der Bewerber/in eingesetzt wird • Beschreibung zentraler Arbeitsaufgaben und Verantwortlichkeiten in diversen Medien noch die häufigste Form der Rekrutierung von Mitarbeitern. Egal, ob in Print- Anforderungsprofil: • z.B. fachliche Anforderungen, wie z.B. Studiengang, konkrete fachliche Qualifikationen, oder in Onlinemedien, bei der Formulierung von vorhandene praktische Erfahrungen Stellenanzeigen sollten Sie bestimmte Grund- • Überfachliche Anforderungen, wie z.B. soziale oder Methodenkompetenzen, Sprachkenntnisse, sätze beachten. So ist gerade in Online-Medien Beachten Sie folgende Punkte: Programmier- und EDV-Kenntnisse • Dinge, die Ihnen sonst noch wichtig sind und für Sie eine/n erfolgreiche/n Bewerber/in ausmachen wichtig, die Stellenanzeige für das schnelle Lesen zu optimieren. Stellensuchende, die online yy Lange Fließtexte vermeiden, Text gliedern Zwei Möglichkeiten, sich zu unterscheiden: Aussagekräftige Beschreibung der Arbeitsaufgaben nach passenden Angeboten recherchieren, yy Zwischenüberschriften und eine Struktur • Machen Sie Lust auf Ihre Arbeitsaufgaben! wollen die Stellenanzeigen schnell und effizient mit Aufzählungszeichen (z. B. Spiegel • Machen Sie Lust auf Ihr Unternehmen! Gerade in technischen Studiengängen wird das Interesse vergleichen können. Für den Anbieter bedeutet striche) schaffen eine Orientierung. häufig über die Faszination für eine bestimmte Technologie, ein bestimmtes Produkt geweckt. Zielgenaue Beschreibung der Qualifikationen, die Sie wirklich benötigen. Oft ist die Trefferquote das, möglichst präzise über das Stellenprofil und yy Stellenbezeichnung knapp (< 70 Zeilen) höher, wenn Sie konkrete Qualifikationen benennen (z.B. anstelle von ausschließenden Studien- die gewünschten Qualifikationen zu informieren. und aussagekräftig formulieren abschlüssen). So erreichen Sie vielleicht Personen aus Studiengängen, an die Sie gar nicht gedacht yy Benutzen Sie folgende bewährte Textstruk- haben, die aber über das für Ihr Unternehmen passende Qualifikationsprofil verfügen. Beispiel: Bewerberansprache tur: Unternehmen und Stellenbezeichnung Formale Informationen zur Stelle und zur Bewerbung Allgemeine Ansprache: Nicht die Beschaf- in der Kopfzeile, Stellenprofil, Qualifikati- fung von PR- und Agenturfotos steht bei uns onsanforderungen, Kontaktdaten. Ortsangabe: Wo soll die Stelle besetzt werden? Vergütung: Hier können Sie auch „Verhandlungsbasis“ angeben, ggf. kann es aber sinnvoll sein, im Vordergrund, sondern die Konzeption und yy Neben E-Mail-Adresse und Website auf weitere Gehaltsbestandteile und Sozialleistungen hinzuweisen. Produktion eigenständiger Bildstrecken. Jede(r) Kontaktaufnahme über Social Media- Einstiegsdatum: Ab wann kann/soll die Stelle besetzt werden? Bildredakteur(in) betreut verantwortlich mehrere Netzwerke ermöglichen Bewerbungsschluss Gewünschte Art und Weg der Bewerbung (Kurzbewerbung oder ausführliche Bewerbungsunterlagen, Medien - von der Beratung und Ideenfindung yy Eine direkte Ansprache ist einer Zusendungper E-Mail oder per Post) über die Produktionssteuerung und Bildrecherche allgemeinen vorzuziehen. Quelle: Career Service der HTW Berlin, www.htw-berlin.de/careerservice bis zur Auswertung und Präsentation der Bilder. 10 | | 11
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Werkstudenten/Praktikanten Werkstudenten sind an einer Hochschule Eine angemessene Vergütung spielt eine immatrikuliert und arbeiten neben dem Studium Folgendes sollten Sie bei der wichtige Rolle, ist aber letztendlich nicht allein Folgendes sollten Sie während des im Unternehmen. Praktikanten (siehe auch Rekrutierung beachten: ausschlaggebend. Entscheidungskriterien für Praktikums beachten: Praktikantenleitfaden der IHK Berlin unter Nachwuchskräfte wie Aufstiegschancen, flache www.ihk-berlin.de, Dok.-Nr. 61301) hingegen yy Rechtzeitig und azyklisch mit dem Career Hierarchien mit großem Handlungsspielraum yy Eine ansprechende Unternehmenskultur erweitern während des Studiums ihre theore- Service in Kontakt treten und das Gesuch für die einzelnen Mitarbeiter und ein ange- und ein wertschätzender Umgang schaffen tischen Kenntnisse durch den Arbeitsalltag in aufgeben, dabei auf die Abläufe in den nehmes Betriebsklima sind ebenfalls nicht Vertrauen. der Praxis. Eine solche Beschäftigung gilt als Hochschulen achten (Klausurblöcke, zu unterschätzen. Gerade kleine und mittlere yy Gewährleisten Sie eine gute Einarbeitung. Ausbildungszweck und ist im Gegensatz zum vorlesungsfreie Zeit etc.) Unternehmen können bei Werkstudenten und yy Geben Sie spannende Aufgaben weiter, die Vertrag mit den Werkstudenten kein reguläres yy Angebote ständig aktualisieren und klar Praktikanten punkten, wenn diese Kriterien auch sowohl allein als auch im Team bewältigt Arbeitsverhältnis. formulieren (siehe 2.1) tatsächlich der Unternehmenskultur entspre- werden. yy Mitarbeiter bei der Suche nach Werkstu- chen. Die Phase der Werkstudenten- bzw. Prak- yy Gestalten Sie die Arbeitszeiten flexibel. Unternehmen haben mit Werkstudenten und denten/Praktikanten einbinden tikantentätigkeit ist ein gegenseitiger Kennen- yy Führen Sie regelmäßige Feedbackgesprä- Praktikanten die Möglichkeit, ihre potentiellen yy Ansprechpartner für Werkstudent/Prak- lern- und Prüfungsprozess. Um einen möglichst che und ermöglichen Sie betriebsspezi- Nachwuchskräfte intensiv kennen zu lernen und tikant festlegen und gute Einarbeitung guten Eindruck zu hinterlassen und somit die fische Weiterbildungsmaßnahmen für anhand der Arbeitsergebnisse gut beurteilen zu sichern Werkstudenten und Praktikanten rechtzeitig Werkstudenten/Praktikanten. können. Gleichzeitig bietet ein Praktikanten- an sich zu binden, sollten Sie folgende Aspekte yy Stellen Sie die Karrierechancen und bzw. Werkstudentenverhältnis die Möglichkeit, ernst nehmen: -perspektiven im Unternehmen dar. künftige Fachkräfte früh ans Unternehmen zu binden. Als Folge der demographischen Entwick- lung wird sich auch der Wettbewerb um Prak- tikanten und Werkstudenten verschärfen. Aus diesem Grund müssen Unternehmen auch für Werkstudenten/Praktikanten besonders attraktiv sein – Stichwort Employer Branding. 12 | | 13
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Duales Studium Beim dualen Studium wird die theoretische staatlichen Angebot gibt es auch private Anbie- Möglichkeit zur Kooperation an, so dass auch Ausbildung an der Hochschule mit praktischen ter dualer Studiengänge (in Berlin beispielsweise dieser Weg für kleine und mittlere Unternehmen Folgende Punkte sollten Sie klären: Ausbildungsphasen in einem Unternehmen die Internationale Berufsakademie iba). gangbar wird. verknüpft. Diese Ausbildungszeiten sind durch- yy Erfragen Sie, welche Voraussetzungen Sie gängig in das Studium integriert. Damit ist die Das ausbildungsintegrierte duale Studium Vorteile des dualen Studiums: als Unternehmer für das duale Studium Praxis fester Bestandteil des dualen Studiums. beinhaltet ebenfalls Theorie- und Praxisphasen, erfüllen müssen. Grundsätzlich gibt es zwei Varianten: Das zudem ist eine Berufsausbildung in einem aner- yy Die ins Studium integrierten Praxisphasen yy Überlegen Sie, ob Sie den organisato- praxisintegrierte und das ausbildungsintegrierte kannten Ausbildungsberuf integriert. Unterneh- führen dazu, dass die Absolventen eines rischen Aufwand und die vorgesehene duale Studium. men, die sich für dieses Angebot entscheiden, dualen Studiums deutlich geringere Einarbei- Betreuung zeitlich bewältigen können. legen noch stärkeren Wert auf eine fundierte tungszeiten benötigen und sich sehr schnell yy Erfragen Sie die für den jeweiligen Studi- Beim praxisintegrierten dualen Studium schlie- berufspraktische Ausbildung, die dann ebenfalls in Unternehmensabläufe einbinden lassen. engang übliche Ausbildungsvergütung, die ßen Unternehmen und Studierende für die Zeit durch die Theoriephasen des Bachelor-Studiums yy Durch die Praxisphasen während des Studi- während der Theorie- und Praxisphasen zu der Ausbildung (in der Regel für drei Jahre) ergänzt wird. Das Absolvieren einer dualen ums und aufgrund der vertraglichen Bezie- entrichten ist. einen Vertrag, an den auch eine Vergütung Berufsausbildung und eines Bachelorstudiums hung besteht eine enge Bindung der Studie- geknüpft ist. Dieser Vertrag ist für die Studieren- im Rahmen eines dualen Studiums erfordert eine renden ans Unternehmen. den Voraussetzung für die Aufnahme des Studi- intensive organisatorische und konzeptionelle yy Ein Ausbildungsplatz für ein duales Studium ums an der Dualen Hochschule. Berlin gehört zu Abstimmung zwischen Unternehmen und Hoch- stellt für Schulabgänger (mit Hochschulzu- den Bundesländern, in denen es eine staatliche schule. In der Regel entscheiden sich eher große gangsberechtigung) ein attraktives Angebot Duale Hochschule gibt. An der Hochschule für Unternehmen ggf. für diese Variante. In Berlin dar. Die Rekrutierung geeigneter Abiturienten Wirtschaft und Recht werden im Fachbereich kooperiert beispielsweise Siemens mit der Beuth dürfte daher leichter fallen als die Suche nach „Duales Studium Wirtschaft Technik“ kaufmän- Hochschule für Technik und der Hochschule für geeigneten Absolventen eines Hochschulstu- nische und ingenieurwissenschaftliche duale Wirtschaft und Recht (außerhalb des Fachbe- diums. Bachelor-Studiengänge angeboten, an die sich reichs „Duales Studium Wirtschaft Technik“). Für auch duale Master-Studiengänge für Berufstäti- kleine und mittlere Unternehmen ist die eigene ge anschließen. Bei den dualen Bachelor-Studi- Konzeption eines ausbildungsintegrierten dualen engängen wechseln sich in einem dreimonatigen Studiums angesichts der vergleichsweise ge- Turnus Studienphasen an der Hochschule und ringeren Zahl an Studierenden sehr aufwendig. Praxisphasen im Unternehmen ab. Neben diesem Allerdings bieten große Unternehmen häufig die 14 | | 15
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Teilnahme an Messen Kontakt zu Professoren Unternehmen können auf Rekrutierungsmessen Unternehmen, die regelmäßig den Kontakt zu Studenten und Hochschulabsolventen persönlich Wenn nein, welche Alternativen gibt es, Professoren halten, sind fachlich auf aktuellem Folgende Punkte erleichtern die über Einstiegsmöglichkeiten und Karrierechan- z. B. fakultätsinterne Messen? Stand und können außerdem auch leichter mit Kontaktanbahnung: cen im Unternehmen, aber auch über die eigene yy Anzahl und Struktur der Besucher? Eher potentiellen Nachwuchskräften in Verbindung Unternehmensphilosophie informieren. Der Bachelor- oder Masterabsolventen? treten. Denn gerade diese informellen und per- yy Eine fach- und zielgerichtete Auswahl an direkte persönliche Kontakt ermöglicht Unter- yy Ist der angebotene Messeplatz ein guter sönlichen Kontakte eröffnen für Unternehmen Professoren. Auch hier empfiehlt es sich, nehmen, in einer zwanglosen Atmosphäre die Standort, um auch „gesehen zu werden“? einen unvergleichbaren Wissensvorsprung. erst mit einer kleinen Auswahl zu beginnen. potentiellen Bewerber kennen zu lernen. yy Ist eine Kontaktaufnahme mit Multiplika- yy Bereits bestehende Kontakte von Ge- toren ebenfalls möglich? Wer noch keinen Kontakt zu Professoren hat, schäftsfreunden, Mitarbeitern etc., auf die Für KMU ist diese Teilnahme auf großen bekann- yy Ist eine Teilnahme an Workshops oder das sollte auf bewährte Instrumente wie Veran- Sie sich beziehen können. Portale wie Xing ten Messen jedoch recht kostenintensiv und Halten eines Vortrages erwünscht bzw. staltungen, Fachmessen etc. diverser Institute erleichtern ebenfalls die Suche. die Gefahr, neben vielen großen Unternehmen möglich? zurückgreifen. Fachspezifische Netzwerke, yy Die Kenntnis von Forschungsschwerpunk- „übersehen“ zu werden, ist groß. Um die Vorteile yy Haben Sie aussagekräftiges Informations- Verbände, IHKs und auch mittlerweile Fakultä- ten der ausgewählten Professoren. Dies einer Absolventenmesse auszuschöpfen und material über Ihr Unternehmen, das aus- ten bzw. wissenschaftliche Institute nutzen die bietet Anknüpfungspunkte für einen guten die Ressourcen möglichst effizient und effektiv gelegt werden kann? Veraltete Broschüren vielfältigen neuen Medien (z. B. Newsletter, RSS- Einstieg. einzusetzen, sollten Sie Ihren Messeauftritt ohne erkennbaren Mehrwert für Stellensu- Feeds, Twitter), damit Interessierte regelmäßig yy Konkrete Angebote von Ihnen als Unter- sorgfältig vorbereiten. cher sind kontraproduktiv. mit Informationen versorgt werden. nehmen an die Hochschule (z. B. Praktika, yy Wer besetzt den Messestand? Personalver- Diplomarbeiten, Forschungsaufträge). antwortliche oder Mitarbeiter aus der zu yy Keine überzogenen Erwartungen an die Folgende Punkte sollten Sie besetzenden Abteilung? Möglicherweise erste Kontaktaufnahme. Auch hier gilt: Ge- klären: auch akademische Nachwuchskräfte aus genseitiges Vertrauen braucht Zeit. dem Unternehmen, die die Hemmschwelle yy Wie viele Absolventen brauchen Sie? Ist bei den Besuchern senken können? der Aufwand für die gesuchte Absolven- yy Führungen im Unternehmen vereinbaren? tenzahl angemessen? yy Ist die Homepage, Unternehmensseite/ yy Ist die ausgewählte Zielgruppe überhaupt Fanseite bei Xing/Facebook etc. aktuali- auf dieser Messe vertreten? siert? 16 | | 17
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Kontakte über Alumninetzwerke Projektarbeit mit Hochschulen Als Alumni werden in der Regel die Absolventen Von der Zusammenarbeit mit Hochschulen und nach geeigneten Kooperationspartnern erhalten einer Hochschule bezeichnet. Ermutigen Sie Ihre Wenn Sie Alumnikontakte nutzen Forschungseinrichtungen profitieren Sie nicht Sie Unterstützung durch die Transferstellen der Belegschaft, den Kontakt zur Hochschule zu hal- wollen, dann empfiehlt es sich: nur, indem sie neueste Erkenntnisse für Innovati- Hochschulen, die Technologiestiftung Berlin oder ten, und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter, über onen in Ihrem Unternehmen nutzen können. Aus das Institut für angewandte Forschung (IFAF). diese Kontakte Fachkräfte für Ihr Unternehmen yy Regelmäßig die Mitarbeiter nach Alum- Forschungskooperationen resultieren persönliche Finanzielle Hürden für die Kooperation mindern zu gewinnen. Hierbei sind viele der vorgestellten nikontakten und Aktivitäten befragen Kontakte, die Sie zur Personalrekrutierung nut- Technologieförderprogramme, wie beispielsweise Kontaktmöglichkeiten denkbar. Eine besteht in (z.B. wer hat noch fachliche Kontakte zur zen können. Erwägen Sie daher auch vor diesem der Transfer BONUS der Investitionsbank Berlin der Nutzung von Alumninetzwerken. Hochschule?) Hintergrund die Zusammenarbeit mit Hochschu- (siehe Abschnitt 3 Links). yy Mitarbeiter ermutigen, in diese Vereini- len und Forschungseinrichtungen. Für Unternehmer sind diese Vereinigungen zur gungen einzutreten Rekrutierung von Fachkräften dann besonders (z. B. durch Übernahme der Beiträge), und Einen niedrigschwelligen Einstieg bieten bspw. geeignet, wenn Unternehmensangehörige für die Belange des Unternehmens sensi- studentische Beratungsprojekte (z. B. PREPA- Folgende Punkte sollten Sie bereits Alumnimitglied sind und somit noch bilisieren. RE der TU Berlin oder Workshopangebote von beachten: Kontakt zur Hochschule, insbesondere zu ihrer yy Überlegen, wie das Unternehmen diese AIESEC). Studierende sammeln in konkreten Fachrichtung, haben. Die Hochschulen haben Vereinigungen über die Mitarbeiter hinaus unternehmerischen Problemstellungen Praxiser- yy Planen Sie einen umfassenden Vorlauf ein, das Potential solcher Kontakte für Kooperatio- unterstützen kann, z. B. Sponsoring von fahrung (z. B. durch das Erstellen von Marktana- denn akademische Projekte brauchen eine nen (z. B. Mentoring-Programme, Fundraising) Veranstaltungen. lysen und Businessplänen oder durch die Opti- langfristige Vorbereitung. erkannt und nutzen diese vermehrt. mierung von Vertriebsstrategien). Unternehmen yy Selbst wenn keine potentiellen Mitarbeiter lernen potentielle künftige Mitarbeiter kennen unter den teilnehmenden Studierenden und erhalten zudem wertvolle Lösungsimpulse sein sollten, nutzen Sie die Anwesenden für aktuelle unternehmerische Fragestellungen. als Multiplikatoren. Möglicherweise ent- sprechen Kommilitonen, Freunde etc. dem Neben diesen spezifischen Formaten sind auch gesuchten Stellenprofil. weitere Formen der Zusammenarbeit zwischen yy Seien Sie offen für neue Sichtweisen, auch Wissenschaft und Wirtschaft wie etwa Auftrags- wenn nicht alles in der Praxis umsetzbar ist. und Kooperationsforschung oder umfangreichere yy Vertrauen und Sicherheit müssen erarbei- Beratungsaufträge geeignet, potentielle neue tet werden. Mitarbeiter kennen zu lernen. Bei der Suche 18 | | 19
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Engagement als Lehrbeauftragter Mentoringprogramme An den Hochschulen werden vermehrt Lehrbe- bern persönlich in Kontakt zu treten. Inwieweit Die persönlichste Form der Personalentwicklung auftragte aus der Wirtschaft gesucht, wobei der das Unternehmen sich tatsächlich attraktiv für ist das Mentoring. Ein Mentor (Unternehmer, Folgende Punkte sollten Sie klären: Umfang der Lehrtätigkeit für Unternehmen je Studierende darstellen kann, wird von dem Fach Alumnus) begleitet mit seinem Wissens- und Er- nach Hochschulart variiert. So ist bei praxisna- und der Form der Veranstaltung abhängen. fahrungsvorsprung einen Mentee (Studierenden). yy Ist der vorgesehene Mentee tatsächlich für hen Hochschulen (Fachhochschulen) die Chance Ihr Unternehmen geeignet? (Fachrichtung, größer, als Gastdozent eine Semestervorlesung Dies ist zweifelsohne eine sehr zeitintensive, persönliches Profil etc.) zu übernehmen. Gerade im Ingenieur- und aber auch durchaus effektive Möglichkeit, yy Wer könnte im Unternehmen als Mentor Informatikstudium werden häufig Lehrbeauf- Folgende Punkte sollten Sie klären: Nachwuchskräfte für das eigene Unternehmen fungieren? Voraussetzung ist u. a. der glei- tragte aus der Praxis gesucht. Die Universitäten zu werben. Diese sehr persönliche Konstella- che akademische Abschluss, um tatsäch- hingegen bevorzugen Lehrbeauftragte aus der yy Welchen Umfang an Lehrtätigkeit können tion bietet sowohl Mentor als auch Mentee lich auch Berater zu sein. Praxis eher für fachübergreifende Vorträge als und wollen Sie überhaupt leisten? Lehr- die Chance, ihr Gegenüber intensiv kennen zu yy Wie groß ist der Umfang der Betreuung? für die Lehre. aufträge verpflichten in der Regel auch lernen. Mehr und mehr Hochschulen bieten (zeitlich, fachlich) zur Betreuung von Abschlussarbeiten, Mentoringprogramme an (z. B. die TU Berlin). yy Was passiert, wenn die Beziehung zwi- Der Umfang einer Lehrtätigkeit ist variabel. Prüfungen etc. schen Mentor und Mentee nicht funktio- So gibt es längerfristige Lehraufträge (z. B. yy Welche Erwartungen und Ansprüche wer- niert? Welche Konsequenzen ergeben sich Gastdozent für Semestervorlesungen) oder den von der Hochschule an die Veranstal- daraus? einmalige fachliche Vorträge (z. B. Wirtschafts- tung gerichtet? Fragen Sie nach Leitfäden vertreter berichten aus der Praxis). Überdies gibt für Lehrbeauftragte (z. B. Leitfaden für es die Möglichkeit, als Dozent bzw. Referent Lehrende an der HTW Berlin). fachübergreifende Vorträge (z. B. für das Career yy Möglicherweise kann auch ein Mitarbei- Center einen Vortrag über Selbstpräsentation im ter Ihres Unternehmens als Alumnus eine Bewerbungsgespräch) zu halten. Lehrveranstaltung oder einen Vortrag übernehmen und so den Kontakt zwischen Für Unternehmen bietet dieses Engagement eine Unternehmen und Hochschule vertiefen. weitere Möglichkeit, mit potentiellen Bewer- 20 | | 21
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Social Networks Auch Social Networks (z. B. Facebook, Xing), Unternehmen sollten Social Networks für das Folgende Punkte sollten Sie yy Transparenz und Authentizität erhöhen das die Gemeinschaftsportale für eine Vielzahl Employer Branding und zur Etablierung eines beachten: Vertrauen beim Nutzer. von Menschen sind, bieten die Möglichkeit, Bewerber-Pools nutzen, aber nicht als Daten- yy Aktuelle Inhalte wecken Neugier und Expe- auf Ihr Unternehmen aufmerksam zu machen bank zur Bewertung potentieller Mitarbeiter yy Die Aktivitäten und spritzigen Einfälle rimentierfreude. und neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Je nach missbrauchen. Ansonsten verpuffen Vertrauen müssen kontinuierlich betreut werden, yy Soziale Netzwerke haben ihre eigene Netzwerk können Unternehmer fachspezifisch und Identifikation sofort und diese schlechte Re- damit eine schnelle Reaktion möglich wird. Sprache und Kommunikationsregeln, die Sie Nachwuchskräfte suchen (z. B. in Fachforen bei putation bleibt lange am Unternehmen haften. Mitarbeiterressourcen entsprechend planen einhalten sollten. Xing) oder eine eigene kostenlose Fanpage des yy Manipulationen, nicht gehaltene Ver- yy Schnelle Reaktion auf Trends und Verände- Unternehmens (z. B. Facebook) einstellen. Wenn Sie in diesen Netzwerken richtig agie- sprechen oder fehlende oder zu langsame rungen sind erforderlich. ren, entstehen folgende Vorteile: Reaktionen vermeiden yy Öffentlichkeits- und Rechtsverantwortliche Der Einstieg in Social Networks sollte schritt- yy Die Interaktion sollte „auf Augenhöhe“ im Unternehmen sollten Sie einbinden. weise erfolgen. So bietet es sich an, zuerst eine yy Das Suchmaschinen-Ranking für Ihr Unter- erfolgen, d. h. Ihre Zielgruppe muss klar de- yy Videos, in denen Mitarbeiter zu Wort Fanpage bei Facebook einzurichten oder bei Xing nehmen kann verbessert werden. finiert sein und entsprechend angesprochen kommen, steigern das Interesse und die einem Forum beizutreten. Auf der Homepage yy Durch die Reaktionen der Nutzer auf Aktionen werden (Zielgruppenansprache). Transparenz. sollte dann auf diese Aktivitäten hingewiesen können diese besser eingeschätzt werden, yy Beteiligung lebt vom Mehrwert (relevante http://www.computerwoche.de/ und das mit einem Informations-Blog komplet- was wiederum das Marketing erleichtert. Informationen) für die Nutzer. Vermeiden schwerpunkt/y/YouTube.html tiert werden. yy Der Radius, auch international Fachkräfte zu Sie ein Übermaß ausschließlich werblicher akquirieren, wird erhöht. Aktivitäten. Mittlerweile gibt es eine E-Recruiting-Software, die Einstellungsprozesse transparent und rechts- sicher dokumentiert. Zudem können Unterneh- men ein Stellenprofil eingeben und werden dann automatisch mit einer Vorauswahl versorgt. Diese technischen Hilfen erleichtern die Suche und vermindern den Zeitaufwand. 22 | | 23
Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte Praxistipps zur Sicherung akademischer Fachkräfte 3. Links Zu dem Thema „Akademischen Fachkräftebedarf sichern“ hat die IHK Berlin auf ihrer Homepage diverse Tipps und Hinweise (u. a. auch die Leitfäden) unter der Dok.-Nr. 25593 zusammengefasst: http://www.ihk-berlin.de/Akademische-Fachkraeftesicherung Eine Liste der im Text erwähnten sowie weiterführender Links finden Sie unter der Dok.Nr. 88133 auf www.ihk-berlin.de. Engagement als Stifter/Stipendiumgeber Stifter können als Privatperson oder als Un- Aufgrund der vielfältigen Fördermöglichkeiten ternehmen auftreten, um entweder mit ihrem an den Hochschulen eröffnen sich auch darüber Fotografieren Sie den QR-Code mit Ihrem Smart- Vermögen eine neue Stiftung zu gründen oder hinaus für KMU Chancen, schon mit einem rela- phone ab. Der QR-Code-Reader entschlüsselt die zu einer bestehenden Stiftung bzw. Förderverein tiv geringen Betrag Studierende zu fördern und im Code enthaltenen Informationen und leitet Sie beizutragen. Aufgrund der immer knapper wer- somit den potentiellen Fachkräftenachwuchs auf direkt zur Linkliste auf unserer Webseite weiter. denden staatlichen Ressourcen für die Hoch- sich aufmerksam zu machen. Zudem ergeben schulen wird ein Engagement von Privatperso- sich dadurch steuerliche Vorteile. nen als auch von Unternehmen immer wichtiger. Der Umfang der Fördermöglichkeiten an Universitäten ist vielfältig. Von Schenkungen Folgende Punkte sollten Sie über Stiftungen bzw. Fördervereinen bis hin zu beachten: Stiftungslehrstühlen und Stiftungsprofessuren reichen die Fördermöglichkeiten. yy Erkundigen Sie sich bei den Hochschulen, welche Formen zur Förderung möglich Seit dem Sommersemester 2011 gibt es u. a. das sind. Die Möglichkeiten sind an jeder einkommensunabhängige Deutschlandstipendi- Hochschule anders geregelt. Nicht jede um vom Bund, bei dem besonders begabte Stu- Förderung umfasst ein Mitspracherecht dierende monatlich unterstützt werden, wobei oder ein Kennenlernen des Stipendiaten. die Förderung zu gleichen Teilen durch Bund und yy Ihr Unternehmensimage wird durch die Stifter aufgebracht wird. Ansprechpartner sind Förderung nur dann positiv beeinflusst, die Hochschulen, die den Kreis der zu Fördern- wenn nicht nur vordergründig der neue den auswählen, die Stifter akquirieren und auch Mitarbeiter gesucht wird. Kein Stipendiat den monatlichen Gesamtbetrag auszahlen. Je möchte Mittel zum Zweck sein. Auch hier nach Hochschule hat der Stifter unterschiedliche gilt Vertrauen und Wertschätzung des Möglichkeiten, den Kontakt zum Stipendiaten zu Anderen. pflegen. 24 | | 25
imPreSSum PraxiStiPPS zur Sicherung akademiScher FachkräFte herausgeber IHK Berlin Fasanenstraße 85 10623 Berlin Telefon: +49 30 31510-0 Telefax: +49 30 31510-166 E-Mail: service@berlin.ihk.de www.ihk-berlin.de gestaltung Stephanie Krause, IHK Berlin Fotos Titel © auremar - Fotolia.com, S. 4 © goodluz - Fotolia.com, S. 8 © Yuri Arcurs - Fotolia.com, S. 10 © H-J Paulsen - Foto- lia.com, S. 12 © Alexander Raths - Fotolia.com, S. 14 © lightpoet - Fotolia.com, S. 16 © IHK Berlin, S. 17 © contrastwerk- statt - Fotolia.com, S. 18 © Catherine Yeulet - iStockphoto.com, S. 19 © diego cervo - Fotolia.com, S. 20 © Yuri Arcurs - Fotolia.com, S. 21 © Yuri Arcurs - Fotolia.com, S. 22 © goodluz - Fotolia.com, S. 24 © deanm1974 - Fotolia.com druck Buch- und Offsetdruckerei H. Heenemann GmbH & Co. KG Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin 26 | | 27
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