Priority Poker Einführung und Beispiel - SwissQ, April 2012

 
WEITER LESEN
Priority Poker Einführung und Beispiel - SwissQ, April 2012
Priority	
  Poker	
  
Einführung und Beispiel

SwissQ, April 2012
Priority Poker Einführung und Beispiel - SwissQ, April 2012
1   Herausforderung
         Herausforderung

     2   Der Ansatz

     3   Priority Poker im Detail

     4   Relative Schätzungen

     5   Beispiel

     6   Zusammenfassung

     7   Der nächste Schritt

Page 2
Priority Poker Einführung und Beispiel - SwissQ, April 2012
Priorisierung

    Priorisierung (lat. prior = der vordere, obere) dient der Ressourcenallokation und ist die
    Einordnung nach Vorrangigkeit von zu erledigenden Aufgaben, Problemen, usw. nach
    ihrer:

    Wichtigkeit (Bedeutung, Kritikalität) und/oder nach ihrer

    Dringlichkeit (kurz-/mittel-/langfristig)*

    Ziel: begrenzte (finanzielle) Mittel, Kapazitäten und Zeit sinnvoll
          einsetzen

Page 3    * Quelle: wikipedia.de
Priority Poker Einführung und Beispiel - SwissQ, April 2012
Eisenhower Prinzip

                                                     Bekannt und erklärt sich von selbst
                                                     Im Alltag verdrängt jedoch das
         wichtig

                                                      Dringende das Wichtige
                                                     Wenn etwas dringend wird, dann ist es
                                                      meist zu spät
                                                     Oft vieles dringend und wichtig (und
                                                      keinen weitere Unterteilung mehr
         Unwichtig

                                                      möglich / handhabbar)

                     Nicht dringend      Dringend

                          Relative market share

Page 4
Was ist wirklich prioritär?

   Bestehende Priorisierung ist oft zu oberflächlich und geht nicht
   wirklich auf absolut (un-) kritischen Bereiche ein.

Page 5
Verschiedene Ansichten!

   Jeder Stakeholder hat seine eigene Sicht auf „Was ist wie wichtig“.

                         BA‘s / Dev‘s /                      Lieferanten              Spezialisten
                            Tester

                                     Auftraggeber

         Projektleiter                              Kunden                 Business            Management

         Zusätzlich:
         - Gemeinsames Verständnis
         - Gegenseitige Bedürfnisse verstehen
Page 6   - Alle Informationen vorhanden
Die Herausforderungen

    Aktuelle Modelle helfen oft nicht, die wirklich wichtigen Elemente zu
     identifizieren
    80% ist Prio 1 (oder Prio AAAAAA+++)
    Fokus oft nicht auf den wirklich kritischen oder gewinnbringenden
     Elementen
    Wichtige Stakeholder sind oft nicht in den Prozess eingebunden,
     wodurch Prioritäten oft in Frage gestellt werden
    Soziale Prozess zu Bildung der gemeinsamen Sicht auf die Dinge
     wird nicht beachtet

Page 7
1   Herausforderung

     2   Der Ansatz

     3   Priority Poker im Detail

     4   Relative Schätzungen

     5   Beispiel

     6   Zusammenfassung

     7   Der nächste Schritt

Page 8
Priorisierung

          Ist ein Bewertungsmaßstab
          Ist ein Mittelweg zwischen subjektiver und objektiver Einschätzung

                                    Priority Poker bietet diesen Mittelweg

          Involvierung aller für die Priorisierung wichtigen Projektmitarbeiter
          Erste Einschätzung einzeln mit anschliessender Diskussion
          Definitiver Entscheid im Team nach zweiter Einschätzung

Page 9
Verwendung von Relationen

   Die relative Gewichtung ergibt die Wichtigkeit in Relation zu einander.

   unwichtig                                                extrem wichtig

Page 10
Die Gewichtung mit Fibonacci-Zahlen

                                                             2100

                  3400
                                                     300

                                     500
                                               100
                                                       200
                                               100

                                                                1300
                                         800

Page 11
Relative Schätzung

   Relative Schätzungen sind oft einfacher durchzuführen und genauer.
   Sie bleiben auch gültig, sollte sich die angenommene Basis der
   Relation ändern.

     Vorteile                                           Nachteile
     Verändert sich der absolute Wert eines Objekts     Die ersten Schätzungen brauchen eine Zeit, bis
      (z.B. Komplexität oder Anzahl Benutzer), bleibt     das Team im „Flow“ ist.
      die Relation meistens die gleiche.                 Es werden Referenz-Objekte benötigt, an
     Es finden keine Diskussionen über absolute          welchen sich die Schätzer orientieren können.
      Werte statt (LoC, Anzahl Benutzer etc.)            Risiko von Lösungs- oder andere
     Die wirklich wichtigen Elemente werden sehr         philosophische Diskussionen während der
      schnell erkannt. Die unwichtigen aber auch.         Session.
     Ist ein Element extrem wichtig, kann dieses für    Risiko, dass einzelne Schätzer die Gruppe
      die bewusstere Abarbeitung aufgeteilt werden.       dominieren oder ihre politische Kraft ausspielen.

Page 12
Der soziale Prozess

   Der soziale Prozess lässt eine gemeinsame Sicht auf Priorität und
   Risiken entstehen.
                       Dev‘s                      User

                                                               Business

  Management

                                       Projektleiter

          Business
           Analyst

Page 13
Vorgehen beinhaltet auch

    Experten-Schätzung
       Wissen ist vor Ort
       Fragen können geklärt werden
       Durch Team-Schätzung jedoch nicht zu hoher Fokus auf „den“ Experten

    Analogie
       Vergleich / Relation zu anderen Elementen in der Einschätzung

    Disaggregation (Reife / Auflösung)
       Aufbrechen von Elementen (zu hohe Komplexität, Risiko, etc)
       Informationslücken erkennen und beheben

    etc

Page 14
Was kann alles Priorisiert werden?

    Projekt-Portfolio
    Release- und Produkte-Planung
    Gestaltung von Road-Maps
    Change Requests
    Requirements
    Risiken, Tasks und Aktivitäten
    Bewertungskriterien (z.B. für Nutzwertanalyse)
    Allozierung von Budget, Ressourcen
    Bewertung von Ideen und Innovation
    Nährwerte von Lebensmitteln...
    ... und vieles mehr!

Page 15
1    Herausforderung

     2    Der Ansatz

     3    Priority Poker im Detail

     4    Relative Schätzungen

     5    Beispiel

     6    Zusammenfassung

     7    Der nächste Schritt

Page 16
Richtig Prioritäten setzen

Page 17
Priority Poker

   Beim Priority Poker legen alle Stakeholder zusammen die Prioritäten
   fest. Sei dies für die Anforderungen, Change Requests, Risiken oder
   Testfälle.

   Priority Poker benötigt die entsprechenden Spielkarten (kann bei
   SwissQ bestellt werden), sowie eine Liste von zu gewichtenden
   Elementen, wie z.B. Anforderungen, Spezifikationen, User Stories,
   Use Cases, Testobjekten, Testfällen oder Bugs.

   Alle wichtigen Stakeholder nehmen teil, die Auswahl und
   Information hat vorab zu erfolgen. Jede Person bekommt ein
   Karten-Set.

   Ein Moderator, welcher nicht mitspielt, führt die Poker-Session.
   Er sorgt für das strikte Einhalten der Timeboxen und unterbindet
   lösungsorientierte Diskussionen.

Page 18
Die Kartenwerte

            Ich brauche eine Pause!   Ich brauche eine Erklärung!

     unwichtig                                       extrem wichtig
     (kalt)                                                 (heiss)

Page 19
Einschätzung

   Risiko-Sicht
                                                                          3 low          2 medium   1 high
    Wie oft wird das einzuschätzende
     Objekt benutzt?

                                                                                                             1 high
    Was wäre der Schaden, wenn dieses
     Objekt nicht funktioniert?

                                                                                                             2 medium
                                              Mögliches Schadenmass
   Nutzen-Sicht
    Wie wahrscheinlich ist es, dass dieses
     Objekt benutzt wird?

                                                                                                             3 low
    Wie gross ist der messbare Nutzen
     des Objektes?                                                    Eintrittswahrscheinlichkeit

Page 20
Der erste Durchgang

   Schritt 1:                                             Topic   Descr.    Value

   Vorstellung des zu bewertenden Objektes.               1       Topic 1

                                                          2       Topic 2
                Max. 2 Minuten
                                              Moderator
                                                          …       …

   Schritt 2:

   "Geheime" Einschätzung des Objektes.

                Max. ½ Minute

   Schritt 3:

   Zeitgleiche Offenlegung der Schätzung.

Page 21
Die Erklärung zur Schätzung / Der zweite Durchgang

   Schritt 4:
                                                                    1300 weil…

   Erklärung der höchsten und der tiefsten Schätzung.
                                                        200 weil…

                Max. 1 Minute

   Schritt 5:

   2. "Geheime" Einschätzung des Objektes.

                Max. ½ Minute

   Schritt 6:

   Zeitgleiche Offenlegung der 2. Schätzung.

Page 22
Die Entscheidung / Nächste Schätzungen

   Schritt 7:                                                       OK        OK
                                                     500?

   Einigung auf eine Schätzung.                                          OK

                Max. 1 Minute
                                             Moderator

   Nächste Schritte:
                                                            Topic   Descr.         Value
   Vorgehen wiederholen, bis sämtliche
   Punkte auf der Liste eingeschätzt sind.                  1       Topic 1        500

                                                            2       Topic 2        1300
   Die Punkte können nun priorisiert
   und entsprechend bearbeitet werden.                      3       Topic 3        300

                                                            4       Topic 4        2100

                                                            5       Topic 5        1300

                                                            6       Topic 6        3400

                                                            7       Topic 7        800

Page 23
Regeln
      Zielorientiert zu den richtigen Prioritäten

       Timeboxes werden eingehalten
          Jede Aktivität im Priority Poker wird mit einer Zeitvorgabe versehen. Der
          Moderator hat darauf zu achten, dass diese Zeiteinheiten eingehalten werden.

       Keine lösungsorientierten Diskussionen
          Es werden nur Verständnisfragen in den Poker-Runden gestellt und
          beantwortet. Wenn über ein Topic auf der Prioritäten-Liste keine Klarheit
          geschafft werden kann, muss dies ausserhalb der Runde diskutiert werden und
          zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in einer Poker-Runde besprochen
          werden.

       Keine Session dauert länger als 2 Stunden
          Wenn nach 2 Stunden nicht jedes Topic auf der Liste priorisiert werden konnte,
          wird eine nächste Session einberufen.

Page 24
1    Herausforderung

     2    Der Ansatz

     3    Priority Poker im Detail

     4    Relative Schätzungen

     5    Beispiel

     6    Zusammenfassung

     7    Der nächste Schritt

Page 25
Relative Schätzung Ländergrösse

    Land                                                     Schätzung
    Belgien                                                       200*
    Deutschland
    Frankreich
    Italien
    Lichtenstein
    Niederlande
    Norwegen
    Schweden
    Schweiz
    Spanien

Page 26   * = dient als Vergleichsgrösse für die Schätzung
Relative Schätzung Ländergrösse

    Land                                                          Fläche in kkm²   Relation*
    Belgien                                                               32.55         200
    Deutschland                                                           357.1        2100
    Frankreich                                                            543.9        3400
    Italien                                                               301.3        1300
    Lichtenstein                                                            0.16        100
    Niederlande                                                             41.5        300
    Norwegen                                                              323.7        2100
    Schweden                                                              449.9        3400
    Schweiz                                                                 41.3        300
    Spanien                                                               504.6        3400

Page 27   * = Ungefähre Relation nach persönlicher Einschätzung
1    Herausforderung

     2    Der Ansatz

     3    Priority Poker im Detail

     4    Relative Schätzungen

     5    Beispiel

     6    Zusammenfassung

     7    Der nächste Schritt

Page 28
Übung: Wie gross ist ein Hund

    Berner Sennenhund

    Chihuahua

    Schäferhund

    Dackel

    Mastino

    Collie

    Windhund

Page 29
Zusatzinformation

Page 30
Übung: Wie gross ist ein Hund

    Berner Sennenhund

    Chihuahua

    Schäferhund

    Dackel

    Mastino

    Collie

    Windhund

Page 31
1    Herausforderung

     2    Der Ansatz

     3    Priority Poker im Detail

     4    Relative Schätzungen

     5    Beispiel

     6    Zusammenfassung

     7    Der nächste Schritt

Page 32
Priority Poker funktioniert, weil...

    Priority Poker bringt die verschiedenen Experten und Meinungsmacher
     zusammen. Diese Experten ergeben ein „Cross-Functional-Team“ aus allen
     wichtigen Disziplinen, welche zusammen bestens aufgestellt sind, die
     Prioritäten fest zu legen.
    Der lebhafte Austausch während der Priority Poker Session sichert den
     Informationsfluss und führt dadurch zu einer gemeinsamen, von allen
     Parteien unterstützte Sicht auf die Prioritäten.
    Und es macht Spass!

Page 33
Priority Poker kann für (fast) alles eingesetzt werden

    Projektpläne und -aktivitäten
    Gestaltung von Road-Maps
    Release- und Produkte-Planung
    User-Stories
    Bewertung von Ideen und Innovation
    Nährwerte von Lebensmitteln...
    ... und vieles mehr!

Page 34
1    Herausforderung

     2    Der Ansatz

     3    Priority Poker im Detail

     4    Relative Schätzungen

     5    Beispiel

     6    Zusammenfassung

     7    Der nächste Schritt

Page 35
Der nächste Schritt

    Sie können Priority Poker Karten bei SwissQ bestellen. Einfach
     anrufen (+41 43 288 88 40) oder E-Mail senden (info@SwissQ.it)

    Sie wollen Priority Poker unter Anleitung austesten? SwissQ stellt
     einen Moderator für max. 2 Stunden gratis zur Verfügung.

Page 36
Referenzen

   Mike Cohen, 2005, Agile Estimating and Planning, Prentice Hall International

   Mike Cohen, Planning Poker for Estimating on Agile Projects, http://www.mountaingoatsoftware.com/topics/planning-poker

   Ilan Goldstein, Relative Estimation Communication, http://www.scrumshortcuts.com/blog/category/estimation/

   Malte Foegen (Wibas), 2006, Planning Poker: A slightly different take on estimating, Power-Point

Page 37
Sie können auch lesen