Bericht des Preisgerichtes - Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad

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Bericht des Preisgerichtes - Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
Zähringerstrasse 61 3012 Bern
                              T +41 31 991 56 55 F +41 31 991 56 06
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Bericht des Preisgerichtes
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
Bern, 21. März 2019
Bericht des Preisgerichtes - Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Bericht des Preisgerichtes - Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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Inhalt

         1     Auszug aus dem Wettbewerbsprogramm ............................................ 5
         1.1   Auftraggeberin                                                                  5
         1.2   Beschaffungsform und Verfahrensart                                              5
         1.3   Teilnahmeberechtigung                                                           5
         1.4   Auftrag und Urheberrecht                                                        5
         1.5   Preisgericht                                                                    6
         1.6   Umschreibung der Aufgabe                                                        6
         1.7   Beurteilungsriterien                                                            8

         2     Vorprüfung ......................................................................................... 9
         2.1   Formell                                                                                              9
         2.2   Inhalt                                                                                               9

         3     Jurierung ........................................................................................... 11
         3.1   Ausschluss von der Beurteilung                                                                        11
         3.2   Ausschluss von der Preiserteilung                                                                     11
         3.3   Kategorie 1                                                                                           12
         3.4   Kategorie 2                                                                                           13
         3.5   Kategorie 3                                                                                           13
         3.6   Erweiterte Vorprüfung                                                                                 13
         3.7   Festlegung der Rangfolge                                                                              13
         3.8   Zusprechung der Preise und Ankäufe                                                                    14

         4     Empfehlung ....................................................................................... 15

         5     Genehmigung des Berichtes .............................................................. 17

         6     Aufhebung der Anonymität ............................................................... 19

         7     Beschrieb und Dokumentation der Projekte ....................................... 23
         7.1   Rangierte Projekte                                                               23
         7.2   Projekte Kategorie 2                                                             53
         7.3   Projekte Kategorie 1                                                             65

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1     Auszug aus dem Wettbewerbsprogramm
1.1   Auftraggeberin
                       Einwohnergemeinde Saanen
                       www.saanen.ch
                       Die Auftraggeberin untersteht dem öffentlichen Beschaffungswesen.
                       Wettbewerbssekretariat:     Strasser Architekten AG
                                                   Zähringerstrasse 61
                                                   3012 Bern
                                                   T: +41 31 991 56 55
                                                   beat@strasserarchitekten.ch
                       Wettbewerbsbegleitung:      Beat Strasser, dipl. Architekt FH SIA
                                                   beat@strasserarchitekten.ch

1.2   Beschaffungsform und Verfahrensart
                       Das Verfahren wurde als einstufiger Projektwettbewerb im offenen anonymen
                       Verfahren durchgeführt. Es galt die Ordnung 142, Ausgabe 2009, subsidiär zu
                       den Bestimmungen des öffentlichen Beschaffungswesens.

1.3   Teilnahmeberechtigung
                       Teilnahmeberechtigt waren Architekten mit Wohn- oder Geschäftssitz in der
                       Schweiz oder einem Vertragsstaat des GATT/WTO-Übereinkommens über das
                       öffentliche Beschaffungswesen. Zum Zeitpunkt der Einschreibung mussten die
                       teilnehmenden Architekten eine der nachstehenden Bedingungen erfüllen:
                       -   Diplomabschluss einer schweizerischen oder anerkannten ausländischen
                           Hoch- oder Fachhochschule (die Anerkennung ist durch das schweizerische
                           Register REG beglaubigen zu lassen).
                       -   Schweiz: im REG A oder B eingetragen.
                       -   Ausland: Mitgliedschaft in einer Architektenkammer (bei Mitgliedschaft in
                           einer Architektenkammer erübrigt sich die Beglaubigung durch das schwei-
                           zerische Register REG).

1.4   Auftrag und Urheberrecht
                       Die Veranstalterin beabsichtigt, das Gewinnerteam mit der Realisierung des Pro-
                       jektes zu beauftragen. Sie behält sich vor, Teilleistungen für Kostenplanung, Bau-
                       leitung und Abschlussarbeiten an Dritte zu vergeben. Der Gewinner erhält min-
                       destens 64.5% der Teilleistungen gemäss LHO 102 (2003).
                       Die Unterlagen der prämierten und angekauften Entwürfe werden Eigentum der
                       Veranstalterin. Das Urheberrecht an den Wettbewerbsarbeiten verbleibt bei den
                       Verfasser/innen.

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1.5   Preisgericht
Vom Auftraggeber
bestimmte Personen:   Thomas Kernen-Lanz, Saanenmöser, Mitglied Liegenschaftskommission
                      Emanuel Raaflaub-Kohli, Turbach, Präsident Bau- und Planungskommission
                      Corinne Reuteler, Gstaad, Mitglied Bildungskommission
Fachleute:            Kurt Aellen, arch. dipl. EPFL/SIA, Bern (Präsident)
                      Pius Flury, dipl. Architekt ETH SIA, Solothurn
                      Pablo Horváth, Architekt SIA SWB, Chur
                      Rita Wagner, dipl. Architektin ETH BSA SIA, Visp
Expert_innen          Christine Oberli-Graf, Gstaad, Schulleiterin
                      Kaspar Westemeier, Immobilienbewirtschafter mit eidg. FA, Saanen
                      Fachleiter Liegenschaften
                      Werner Abplanalp, Bauökonom MAS AEC, Bern
                      Baukosten und Wirtschaftlichkeit

1.6   Umschreibung der Aufgabe
                      Die Gemeinde Saanen muss in den nächsten Jahren die Schulanlage Rütti in
                      Gstaad baulich sanieren und an die Anforderungen an einen modernen Schulbe-
                      trieb anpassen. Neben den heutigen Räumen für die Basisstufen und Regelklas-
                      sen, verschiedene Spezialräume und die Tagesschule muss die Gemeinde auf-
                      grund neuer Lern- und Unterrichtsformen in absehbarer Zeit Schulraum für eine
                      zusätzliche Klasse (Basisstufe) bereitstellen. Die heutige Turnhalle entspricht
                      ebenfalls nicht mehr den Anforderungen und Normen. Ein energetischer Gebäu-
                      decheck im Jahr 2011 führte zur Erkenntnis, dass sich eine Gebäudehüllensanie-
                      rung, insbesondere der Turnhalle und des Ausbaus aus den 70er-Jahren wirt-
                      schaftlich nicht lohnt.
                      Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde nachgewiesen, dass die geforderten
                      Flächen auf dem zur Verfügung stehenden Areal realisiert werden können. Auf-
                      grund der Studie wurde ebenfalls folgende Punkte festgestellt und entschieden:
                      -   Der Altbau aus den 1920er-Jahren (westlicher Teil Gsteigstrasse 11) ist in
                          seiner Grundsubstanz gut erhalten und durch seine Präsenz identitätsstif-
                          tend. Er soll erhalten und allenfalls umgebaut werden.
                      -   Der Anbau aus den 1970er-Jahren (östlicher Teil Gsteigstrasse 11) kann
                          durch einen Neubau ersetzt werden.
                      -   Die Turnhalle (Gsteigstrasse 11a) sowie die Verbindungsbauten
                          (Gsteigstrasse 11b) kann durch einen Neubau ersetzt werden.
                      -   Im Gebäude Gsteigstrasse 15 befindet sich die Heilpädagogische Schule
                          (HPS). Diese wurde kürzlich erweitert und ist nicht Bestandteil des Sanie-
                          rungs- und Erweiterungsprojekts. Sie ist lediglich im Rahmen der Aussen-
                          raumplanung in das Ensemble zu integrieren.
                      Das Raumprogramm, welches Bestandteil der Wettbewerbsunterlagen ist, um-
                      fasst sowohl die heute bestehenden wie auch die neu zu erstellenden Räume.
                      Dementsprechend können auch Räume im zu erhaltenden Altbau integriert wer-
                      den.
                      Behörden und Bevölkerung der Gemeinde Saanen setzen höchste Ansprüche an
                      das äussere Erscheinungsbild der Bauten und Anlagen, die sich in das traditio-
                      nelle Orts- und Landschaftsbild einzufügen haben. Diesem Aspekt ist deshalb
                      bereits im Rahmen des Wettbewerbsprojektes grösste Aufmerksamkeit
                                                                                                      6
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                       beizumessen. Architektonisch/bautechnische Innovationen im traditionell ge-
                       prägten Gewand werden begrüsst.
                       Der Gestaltung des Aussenraums als Erholungs-, Erlebnis- und Erfahrungsraum
                       ist grosse Aufmerksamkeit zu schenken.
Perimeter:             Der Perimeter des Projektwettbewerbs umfasst im Wesentlichen die Parzelle Nr.
                       2653, welche sich im Eigentum der Einwohnergemeinde Saanen befindet.

                       Ausgenommen ist das Gebäude Gsteigstrasse Nr. 15 in welchem sich die Heilpä-
                       dagogische Schule (HPS) befindet. Diese wurde kürzlich erweitert und ist nicht
                       Bestandteil des Sanierungs- und Erweiterungsprojekts. Sie ist lediglich im Rah-
                       men der Aussenraumplanung in das Ensemble zu integrieren.
                       Ebenfalls ausgenommen ist der fremdvermietete Parkplatz an der südwestlichen
                       Ecke der Parzelle. Eine Zufahrt über diesen Bereich ist allerdings möglich.
Normen, Vorschriften   Das Wettbewerbsareal liegt in der Zone für öffentliche Nutzung ZöN gem. Art.
                       77 BauG, sowie Art. 19 des Baureglements der Einwohnergemeinde Saanen,
                       Stand 08.02.2017 (A23). Die Bau- und Planungskommission legt in der Bewilli-
                       gungspraxis (auch von Vorhaben gem. BauR, Art. 26 Abs.3 lit. a) grossen Wert
                       auf die Ortsbildverträglichkeit. Der Typologie der ortsüblichen Bauweise ist insbe-
                       sondere in Fragen der Proportion, Materialisierung (Holz), Dachform (Satteldach
                       bevorzugt, Flachdach nicht erwünscht) und Dachneigung sowie weiterer Fassa-
                       dengliederungs- und -gestaltungsdetails so weit möglich und sinnvoll zu folgen.
                       Die Anlage ist hindernisfrei zu gestalten. Neben den gesetzlichen Grundlagen ist
                       insbesondere die Norm SIA 500 (2009) für hindernisfreie Bauten und Umgebung
                       zu beachten.

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Etappierung:              Die Gemeinde Saanen verfügt nicht über einen Ausweichstandort für die Bau-
                          zeit. Im Wettbewerbsprojekt muss deshalb die Möglichkeit einer sinnvollen etap-
                          penweisen Realisierung der Schulräume mit möglichst wenig provisorischen Bau-
                          ten aufgezeigt werden. Eine kurze Bauzeit ist anzustreben. Ein kurzzeitiger Ver-
                          zicht auf die Turnhalle ist denkbar

1.7    Beurteilungsriterien
                          Das Preisgericht nimmt aufgrund der aufgeführten Beurteilungskriterien eine Ge-
                          samtwertung vor.
Gesellschaft              -    Ortsbaulicher Umgang und aussenräumliche Qualität
                          -    Funktionalität und architektonische Qualität
                          -    Nutzung, Erschliessung
                          -    Wohlbefinden, Gesundheit und Raumqualität
Wirtschaft                -    Gebäudesubstanz
                          -    Anlagekosten
                          -    Betriebs- und Unterhaltskosten
Umwelt                    -    Baustoffe
                          -    Energie
                          -    Boden, Landschaft
                          -    Infrastruktur

                                                                                                          8
Bericht des Preisgerichtes - Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                         Bericht des Preisgerichtes

2     Vorprüfung
                   Das Ergebnis der Vorprüfung wurde der Jury in einem Vorprüfungsbericht zur
                   Verfügung gestellt. Das Ergebnis kann wie folgt zusammengefasst werden:
2.1   Formell
                   47 Teams haben ein Projekt eingereicht. Bei einem Projekt wurden die Pläne ei-
                   nen Tag zu spät abgeliefert. Sämtliche Modelle wurden fristgerecht abgeliefert.
                   Bei zwei Projekten traten offensichtlich unbeabsichtigte Unregelmässigkeiten be-
                   züglich der Anonymität auf. Die Wettbewerbsbegleitung konnte mit geeigneten
                   Massnahmen sicherstellen, dass auch diese Projekte anonym beurteilt werden
                   konnten.
                   Mehrere Projekte waren nicht vollständig und bei zahlreichen Projekten wurden
                   kleinere oder grössere Mängel bezüglich der Darstellung festgestellt.

2.2   Inhalt
                   Im Rahmen der Vorprüfung mussten zahlreiche Verstösse gegen die baurechtli-
                   chen Rahmenbedingungen sowie Mängel gegenüber dem geforderten Raum-
                   programm konstatiert werden.

                                                                                                     9
Bericht des Preisgerichtes - Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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3     Jurierung
                         Die Jurierung fand am 14., 15. und 21. März 2019 in Saanen statt. Zu Beginn
                         des ersten Jurierungstages wird das vollständig anwesende Preisgericht durch
                         den Wettbewerbsbegleiter über die Regeln der Ordnung für Architektur- und In-
                         genieurwettbewerbe, SIA 142, orientiert.
                         Das Preisgericht nimmt Kenntnis davon, dass der vorgesehene Ersatzpreisrichter
                         nicht mehr bei der Gemeinde Saanen angestellt ist und deshalb nicht mehr zur
                         Verfügung steht. Das Preisgericht einigt sich, dass im Falle eines Ausfalles einer
                         Fachperson ein stimmberechtigtes Mitglied der von der Auftraggeberin bestimm-
                         ten Personen in den Ausstand treten müsste.
                         Das Preisgericht nimmt anschliessend Kenntnis vom Bericht der Vorprüfung und
                         fasst dazu folgende Beschlüsse:

3.1   Ausschluss von der Beurteilung
                         Nach SIA 142, Art. 19.1.a
                         -   Nr. 30                  Doudou
                             Das Projekt wurde einen Tag nach dem Abgabetermin eingereicht. Die Un-
                             terlagen sind teilweise unvollständig und die Darstellung entspricht nicht
                             den Anforderungen des Wettbewerbsprogramms.

3.2   Ausschluss von der Preiserteilung
                         Nach SIA 142, Art. 19.1.b
                         -   Nr. 1                 Roger Moore (1)
                             Der Wettbewerbsperimeter ist ein wesentlicher Punkt des Programms und
                             wurde mehrfach verletzt.
                         -   Nr. 2                  100 Meter
                             In wesentlichen Bestandteilen des Projektes (Vollständigkeit, Darstellung,
                             Erschliessung) wurde von den Programmbestimmungen abgewichen.
                         -   Nr. 5                 Andress
                             Der Wettbewerbsperimeter ist ein wesentlicher Punkt des Programms und
                             wurde mehrfach verletzt.
                         -   Nr. 11                Picea
                             In wesentlichen Bestandteilen des Projektes wurde von den Programmbe-
                             stimmungen abgewichen (Gebäudeabstand, Gebäudehöhe, Erschliessung).
                         -   Nr. 13                Ciernes Picat
                             In wesentlichen Bestandteilen des Projektes wurde von den Programmbe-
                             stimmungen abgewichen (Gebäudeabstand, Gebäudehöhe, Raumpro-
                             gramm in mehreren Teilen).
                         -   Nr. 19                Pünktchen und Anton
                             In wesentlichen Bestandteilen des Projektes wurde von den Programmbe-
                             stimmungen abgewichen (max. Gebäudehöhe von 12.70 m um ca. 3.30 m
                             überschritten).
                         -   Nr. 37                ABC
                             In wesentlichen Bestandteilen des Projektes wurde von den Programmbe-
                             stimmungen abgewichen (Raumprogramm Spezialräume, Sporthalle, Ne-
                             benräume, Hauswart).

                                                                                                          11
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                          Bericht des Preisgerichtes

                    -   Nr. 39                Tada
                        In wesentlichen Bestandteilen des Projektes wurde von den Programmbe-
                        stimmungen abgewichen.
                    Das Preisgericht wendet in der Folge zur Ermittlung der engeren Auswahl der
                    Projekte eine Methode an, bei welcher an Stelle der traditionellen Eliminierungs-
                    rundgängen die Jury in mehreren Rundgängen die Projekte sukzessiv in drei Ka-
                    tegorien einteilt.
                    Zur Einstimmung in die gestellte Aufgabe, teilt sich die Jury in vier Gruppen und
                    analysiert je zwölf bzw. elf Projekte, mit dem Ziel der Gesamtjury zwei bis drei
                    repräsentative Projekte vorzustellen.
                    Nach dieser Einstimmungsrunde hat die Jury einen Überblick über die verschiede-
                    nen möglichen Lösungsansätze, und ist bereit in die Beurteilung aller Projekte
                    einzusteigen, um diese in drei Rundgängen sukzessiv in die drei erwähnten Kate-
                    gorien einzuteilen. Anschliessend findet der Kontrollrundgang statt bei welchem
                    die Einteilung noch einmal kontrolliert und mit folgendem Resultat bestätigt
                    wird:
3.3   Kategorie 1
                    Folgende Projekte vermögen städtebaulich und architektonisch nicht zu überzeu-
                    gen oder weisen grundsätzliche betriebliche Mängel auf. Die Jury beschliesst
                    deshalb einstimmig, nicht weiter auf diese Vorschläge einzutreten.
                    -   Nr. 2                   100 Meter
                    -   Nr. 4                   Jim und Lukas
                    -   Nr. 5                   Andress
                    -   Nr. 6                   Crusoe
                    -   Nr. 7                   Cocon
                    -   Nr. 8                   Laubehuus
                    -   Nr. 10                  Hotzenplotz
                    -   Nr. 12                  Handörgeli
                    -   Nr. 13                  Ciernes Picat
                    -   Nr. 14                  Pinocchio
                    -   Nr. 15                  Classe volante
                    -   Nr. 16                  MNEMOSYNE
                    -   Nr. 22                  Quintett
                    -   Nr. 24                  Lernlandschaften
                    -   Nr. 25                  Earl of Sandwich
                    -   Nr. 27                  Falter
                    -   Nr. 32                  Magdalena
                    -   Nr. 34                  Im Grüene
                    -   Nr. 35                  Obem Huus
                    -   Nr. 36                  Lizy und Gody
                    -   Nr. 37                  ABC
                    -   Nr. 39                  Tada
                    -   Nr. 41                  Janus
                    -   Nr. 42                  Edelweiss
                    -   Nr. 43                  Rütti
                    -   Nr. 44                  Im Schnee
                    -   Nr. 45                  Bond
                    -   Nr. 46                  Johann Heinrich

                                                                                                   12
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                             Bericht des Preisgerichtes

3.4   Kategorie 2
                       Folgende Projekte verfügen zwar über einen interessanten Ansatz, sind aber in
                       der Ausarbeitung zu wenig konsequent umgesetzt. Die Jury ästimiert dabei, dass
                       es Vorschläge gibt, welche die vorgegebenen Rahmenbedingungen sprengen
                       und damit die Diskussion über die gestellte Aufgabe bereichern. Allerdings kann
                       in diesen Fällen das Potential dieser Aktion zu wenig in wesentliche Vorteile um-
                       gesetzt werden. Die Ansätze sind damit wenig zielführend.
                       Diese Beiträge werden durch das Preisgericht einstimmig von der weiteren Jurie-
                       rung ausgeschieden:
                       -      Nr. 1                Roger Moore (1)
                       -      Nr. 3                Perlenkette
                       -      Nr. 11               Picea
                       -      Nr. 17               Trixle
                       -      Nr. 18               Eins Zwei oder Drei
                       -      Nr. 20               Johannes
                       -      Nr. 21               Ninaloe
                       -      Nr. 23               Mauritius
                       -      Nr. 26               Fritz und Fränzi
                       -      Nr. 28               Comet
                       -      Nr. 29               Einmaleins
                       -      Nr. 33               Roger Moore (2)
                       -      Nr. 38               Ueli

3.5   Kategorie 3
                       Diese Projekte liefern interessante Beiträge zur Lösung der baulichen Entwick-
                       lung der Schulanlage Rütti und verfügen über ein hohes Potenzial zur Weiterent-
                       wicklung. Diese Projekte stellen die engere Wahl dar und sind im Einzelnen in
                       Kapitel 1 beschrieben.
                       -      Nr. 9                Dreiklang
                       -      Nr. 19               Pünktchen und Anton
                       -      Nr. 31               Quartett
                       -      Nr. 40               Schere, Stein, Papier
                       -      Nr. 47               Dahu-licious

3.6   Erweiterte Vorprüfung
                       Die Projekte der engeren Wahl (Kategorie 3) wurden einer erweiterten Vorprü-
                       fung unterzogen, wobei folgende Faktoren genauer analysiert wurden:
                       -      Flächen- und Volumenberechnungen
                       -      Baukosten

3.7   Festlegung der Rangfolge
                       Das Preisgericht beschliesst einstimmig die folgende Rangierung:
                       1. Rang                     Projekt Nr. 40              Schere, Stein, Papier
                       2. Rang                     Projekt Nr. 19              Pünktchen und Anton
                       3. Rang                     Projekt Nr. 9               Dreiklang
                       4. Rang                     Projekt Nr. 47              Dahu-licious
                       5. Rang                     Projekt Nr. 31              Quartett
                                                                                                       13
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                          Bericht des Preisgerichtes

3.8   Zusprechung der Preise und Ankäufe
                       Die Gesamtsumme für Preise und Ankäufe beträgt gemäss Wettbewerbspro-
                       gramm CHF 157‘000.00 (exkl. MwSt.). Diese wird nach einstimmigem Beschluss
                       des Preisgerichtes wie folgt auf die rangierten Projekte verteilt:
                       1. Preis                 CHF 40’000.00              Projekt Nr. 40
                       2. Preis                 CHF 32’000.00              Projekt Nr. 9
                       3. Preis                 CHF 30’000.00              Projekt Nr. 47
                       4. Preis                 CHF 28’000.00              Projekt Nr. 31
                       Ankauf                   CHF 27’000.00              Projekt Nr. 19

                                                                                                 14
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                       Bericht des Preisgerichtes

4   Empfehlung
                 Das Preisgericht empfiehlt der Auftraggeberin, die Verfasser/in des erstrangierten
                 Projektes mit der weiteren Projektierung zu beauftragen und dabei einen Vertrag
                 für Architekturleistungen nach SIA 102 zu schliessen.
                 Folgende Punkte sind bei einer Weiterbearbeitung des erstrangierten Projektes
                 zu berücksichtigen, resp. zu überprüfen:
                 -   Verfeinerung der Dachform, -neigung, -ränder, -vorsprünge
                 -   Überdachte Verbindungen der Gebäude
                 -   Ausblick aus den rückliegenden Basisstufenräumen
                 -   Abtrennung Basisstufenräume
                 -   Gruppenräume ins 2. OG (zwei einzelne Räume anstelle Materialräume)
                 -   Raumzuordnungen des Altbaus überprüfen
                 -   Schulsportanlage
                 -   Veloabstellplätze und Schultaxi, Wendeplatz
                 -   Parkierung und Verkehrsführung
                 Die Bauherrschaft behält sich vor, weitere Erkenntnisse in die Weiterbearbeitung
                 einfliessen zu lassen.
                 Das Preisgericht empfiehlt der Auftraggeberin, die Weiterarbeitung des Sieger-
                 projektes bis zum Abschluss der Bauprojektphase gem. SIA LHO 102 durch eine
                 Delegation des Preisgerichtes begleiten zu lassen.

                                                                                                 15
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                          Bericht des Preisgerichtes

5   Genehmigung des Berichtes
                     Die unterzeichnenden Mitglieder des Preisgerichtes genehmigen den vorliegen-
                     den Bericht.
                     Saanen, 21. März 2019

                     Thomas Kernen-Lanz
                     Mitglied Liegenschaftskommission                      _

                     Emanuel Raaflaub-Kohli
                     Präsident Bau- und Planungskommission                 _

                     Corinne Reuteler
                     Mitglied Bildungskommission                           _

                     Kurt Aellen,
                     arch. dipl. EPFL/SIA (Präsident)                      _

                     Pius Flury,
                     dipl. Architekt ETH SIA                               _

                     Pablo Horváth,
                     Architekt SIA SWB                                     _

                     Rita Wagner,
                     dipl. Architektin ETH BSA SIA                         _

                     Christine Oberli-Graf,
                     Schulleiterin                                         _

                     Kaspar Westemeier,
                     Immobilienbewirtschafter mit eidg. FA                 _

                     Werner Abplanalp,
                     Bauökonom MAS AEC                                     _

                                                                                                 17
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                        Bericht des Preisgerichtes

6   Aufhebung der Anonymität
                    Im Anschluss an die Genehmigung des Berichtes werden die Verfassercouverts
                    geöffnet:
                    Nr. 1   Roger Moore (1)             MJ2B Architekten AG
                                                        3280 Murten
                    Nr. 2   100 Meter                   Hannes Zweifel
                                                        dipl. Arch. FH / MAS ETH SIA
                                                        Michi Gehret
                                                        Designer FH in Innenarchitektur
                                                        3784 Feutersoey
                    Nr. 3   Perlenkette                 Dorji Studer Architekten AG
                                                        6004 Luzern
                    Nr. 4   Jim und Lukas               Carmen Fischer
                                                        Jacob Frey
                                                        Gabriela Schär
                                                        3012 Bern
                    Nr. 5   Andress                     EGO
                                                        8002 Zürich
                    Nr. 6   Crusoe                      Reichenbach Architekten AG
                                                        3792 Saanen
                    Nr. 7   Cocon                       Tschanz Architektur AG
                                                        3778 Schönried
                    Nr.8    Laubehuus                   Schmid Partner Architekten
                                                        6440 Brunnen
                    Nr. 9   Dreiklang                   OESCHGER SCHERMESSER ARCHITEKTEN
                                                        8004 Zürich
                    Nr. 10 Hotzenplotz                  Personeni Raffaele architectes Sàrl
                                                        1003 Lausanne
                    Nr. 11 Picea                        Andrea Roost, dipl. Arch. BSA/SIA/SWB
                                                        3006 Bern
                    Nr. 12 Handörgeli                   Strasky Suter Architekten GmbH
                                                        6003 Luzern
                    Nr. 13 Ciernes Picat                B. Hauswirth GmbH
                                                        3780 Gstaad
                    Nr. 14 Pinocchio                    Translocal Architecture GmbH
                                                        3006 Bern
                    Nr. 15 CLASSE VOLANTE               Zellweger Architektur Urbanistik GmbH
                                                        4053 Basel
                    Nr. 16 Mnemosyne                    Matthias Gorla Architekt – M. Sc. Archi-
                                                        tektur USI AAM
                    Nr. 17 Trixle                       FritschiBeis AG
                                                        3008 Bern
                    Nr. 18 Eins Zwei oder Drei          Atelier Danuser
                                                        8045 Zürich
                    Nr. 19 Pünktchen und Anton          Büro B Architekten AG
                                                        3011 Bern

                                                                                                 19
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                            Bericht des Preisgerichtes

Nr. 20 Johannes             zo2archirtecture
                            1004 Lausanne
Nr. 21 Ninaloe              Büro Zonderland
                            8004 Zürich
Nr. 22 Quintett             FEND & PARTNER AG
                            3792 Saanen
Nr. 23 Mauritius            Baur Klott Architekten GmbH ETH SIA
                            4058 Basel
Nr. 24 Lernlandschaften     Studio Beat Egli
                            4058 Basel
Nr. 25 Earl of Sandwich     EGLIN SCHWEIZER
                            ARCHITEKTEN
                            Dipl. Arch. ETH/FHSIA
                            5400 Baden
Nr. 26 Fritz und Fränzi     Hull Inoue Radlinsky GmbH
                            8003 Zürich
Nr. 27 Falter               Stefanie Girsberger, Margit Pschorn
Nr. 28 Comet                Froelich & Hsu Architekten
                            ETH_BSA_SIA AG
                            8005 Zürich
Nr. 29 Einmaleins           Office Oblique
                            Sarah Haubner
                            Konrad Scheffer
                            8048 Zürich
Nr. 30 Doudou               Abbas Mansouri MA Arch. SIA
                            3014 Bern
Nr. 31 Quartett             ARGE von Knobloch Architekten und
                            Seraina Merz Architektur
                            8005 Zürich
Nr. 32 Magdalena            Michaela Stolcova
                            8005 Zürich
Nr. 33 Roger Moore (2)      Salvini Rüegsegger Architekten GmbH
                            8055 Zürich
Nr. 34 Im Grüene            Maya Pedron Renzacci, dipl. arch ethz
                            1872 Troistorrents
Nr. 35 Obem Huus            ARGE mps+s architettura, atelier werkidee
                            trachsel gmbh, werkidee architekten
                            gmbh, Henauer Gugler AG Ingenieure
                            und Planer, CSD Ingenieure AG
                            3400 Burgdorf
Nr. 36 Lyzy und Gody        Brändli Gioia GmbH
                            7206 Igis
Nr. 37 ABC                  ARGE
                            Oscar Buson
                            CH-8005 Zürich
                            NOTAN OFFICE
                            B-1050 Bruxelles

                                                                    20
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                 Bericht des Preisgerichtes

Nr. 38 Ueli                      LUDES Architekten – Ingenieure GmbH
                                 D-80336 München
Nr. 39 Tada                      Dimitri Thut Architekt ETH
Nr. 40 Schere, Stein, Papier     COMAMALA ISMAIL ARCHITECTES SARL
                                 2800 Delémont
Nr. 41 Janus                     atelier mor& architectes
                                 1950 Sion
Nr. 42 Edelweiss                 Büning-Pfaue Kartmann Architekten
                                 GmbH
                                 CH-4057 Basel
                                 mit Richard Kartmann
                                 D-79539 Lörrach
Nr. 43 Rütti                     Kocher Minder Architekten GmbH
                                 3600 Thun
Nr. 44 Im Schnee                 WALDRAP GmbH
                                 Renate Walter & Sebastian Lippok
                                 8064 Zürich
Nr. 45 Bond                      Schäublin Architekten AG
                                 8005 Zürich
Nr. 46 Johann Heinrich           Morger Partner Architekten AG
                                 4056 Basel
Nr. 47 Dahu-licious              Jeanine Wellinger + Thomas Wegener
                                 1005 Lausanne

                                                                        21
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                                 Bericht des Preisgerichtes

7     Beschrieb und Dokumentation der Projekte
7.1   Rangierte Projekte
40                         Schere, Stein, Papier
1. Rang - 1. Preis         CHF 40'000.00
Verfasser:                 COMAMALA ISMAIL
                           ARCHITECTES SARL
                           Quai de la Sorne 1
                           2800 Delémont
Mitarbeit:                 Diego Comamala
                           Toufiq Ismail
                           André Mota
                           Malou Menozzi

                           Die bestehende Schulanlage wird durch zwei neue Baukörper erweitert. Diese
                           orientieren sich in ihrer Volumetrie an den bestehenden Bauten vor Ort. Durch
                           die Situierung der Gebäude entstehen neue Aussenräume welche die Massstäb-
                           lichkeit, die Körnung und die Struktur des Kontextes auf selbstverständliche Art
                           und Weise übernehmen und weiterführen. Die neu entstehenden und unter-
                           schiedlichen Aussenräume sind klaren Nutzungen und Bedeutungen zugewiesen
                           und in ihren Ausformulierungen überzeugend. Die Hierarchisierung und die Nut-
                           zungszuordnungen der Gebäude sind plausibel. Es entsteht eine neue Schulan-
                           lage. Durch die Anordnung der Parkplätze sowie der Veloabstellplätze an den
                           Rändern des Perimeters entsteht eine verkehrsfreie Zone innerhalb der Schulan-
                           lage und der Verkehr wird folgerichtig entflochten und zoniert.
                           Der architektonische Ausdruck der Gebäude ist aus dem Ort entwickelt. Die The-
                           matik und das gestalterische Potential der Dachform und des Dachvorsprunges
                           sind nicht ausgeschöpft. Die vorgeschlagene Bauweise – Sockelgeschoss in Mas-
                           sivbauweise und die Obergeschosse in vorgefertigter Holzbauweise – verankern
                           die neuen Gebäude auf pragmatische und zeitgenössische Art in die bestehende
                           Bautradition. Den Projektverfassern/innen gelingt es mit ortsüblichen Referenzen,

                                                                                                         23
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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Motiven, Materialwahl, Pragmatismus und der gewählten Bauweise ein öffentli-
ches zeitgenössisches Gebäude in das bestehende Dorfbild zu integrieren.
Die gewählten Grundrisstypologien sind klar strukturiert und lassen Innenräumli-
che Qualitäten erwarten. Das daraus entstehende Tragkonzept ist bewährt und
nachvollziehbar. Die Anordnungen der Räumlichkeiten sind selbstverständlich
und naheliegend organisiert und die Erschliessungsflächen sehr effizient ausge-
wiesen. Kritisch beurteilt werden die Gruppenräume zu den Regelklassen, wel-
che nicht auf demselben Geschoss angeordnet sind. Die Lichtführungen sowie
die Aussenbezüge der einzelnen Räume sind differenziert und erlebnisreich. Die
räumliche Schichtung der Basisstufe verspricht neue interessante Raumbeziehun-
gen. Eine Unterteilung in zwei Räume ist allerdings erforderlich.
Die präzisen Interventionen im bestehenden Schulhaus, die Weiterverwendung
der Zivilschutzräume sowie die neuen kompakten Baukörper lassen kostengüns-
tige Baukosten erwarten. Die Etappierung ist nicht näher dargestellt. Es kann da-
von ausgegangen werden, dass lediglich für die Sporthalle eine Übergangslö-
sung geschaffen werden muss und sonst keine Provisorien nötig sind. Die ge-
schätzten Kosten liegen leicht unter dem Durchschnitt der Projekte der engeren
Wahl. Die Erhaltung der bestehenden Schutzraumanlage ist diesbezüglich ein
Vorteil.
Die erforderliche Aussenraumfläche und die Anzahl Zweiradabstellplätze wird
nicht erfüllt.
Das Projekt überzeugt durch seine Massstäblichkeit, seiner ortsbaulichen Ausei-
nandersetzung mit dem Kontext, den neuen qualitätsreichen Aussenräumen und
deren zeitgenössischen Interpretation eines Schulgebäudes in den bestehenden
Ort.

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                  Bericht des Preisgerichtes

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                  Bericht des Preisgerichtes

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                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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19                 Pünktchen und Anton
2. Rang - Ankauf   CHF 27’000.00
Verfasser:         Büro B Architekten AG
                   3011 Bern
                   David Bosshard
                   Landschaftsarchitekten AG
                   3006 Bern
Mitarbeit:         Tamás Takács
                   Christopher Berger
                   Jana Scharli
                   Jessica Jost
                   David Bosshard

                   Der Ort wird in seinem ganzen Perimeter als Schullandschaft gelesen. Die Set-
                   zung zweier neuer Baukörper ist präzise. Die gut proportionierten Neubauten
                   schaffen in einer adäquaten Massstäblichkeit zusammen mit dem Alten Schul-
                   haus und der Heilpädagogischen Schule ein stimmiges Ensemble und integrieren
                   sich in ihrer Körnung gut in das Ortsbild. Durch ihre Setzung werden klar defi-
                   nierte Aussenräume gebildet, welche die Sportfelder und Spielräume aufneh-
                   men. Dem rückwärtigen Hang wird Raum gelassen und er wird damit Teil der
                   Gesamtanlage. Der Hauptzugang bleibt bei der markanten Baumallee vor dem
                   Altbau und ist entflechtet von der Zufahrt und Parkierung der Autos. Diese sind
                   an der Peripherie der Parzelle angeordnet. Entlang der Allee sind die Veloabstell-
                   plätze organisiert. Feingliedrige Dächer bilden gedeckte Verbindungen der Ge-
                   bäude.
                   Das zentral positionierte neue Schulhausgebäude orientiert sich an der Trauf-
                   höhe des alten Schulhauses und bildet damit ein ebenbürtiges Pendant. Die Gie-
                   belfassade ist zum Pausenplatz zwischen den Schulhäusern ausgerichtet und un-
                   terstreicht damit die Wichtigkeit des bestehenden Altbaus. Obwohl die zulässige
                   Gebäudehöhe gemäss Baureglement stark überschritten wird, wirkt die Höhe
                   des Neubaus nicht störend, eher selbstverständlich. Mit der Viergeschossigkeit

                                                                                                   29
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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wird jedoch eine Überhöhe zu den Zonenvorschriften geschaffen, die nicht ohne
weiteres bewilligungsfähig ist. Der zweite Baukörper nimmt sich zurück und lässt
durch seine Zweigeschossigkeit den Blick nach Osten zum Hang hin frei. Der Ost-
hang wird durch die sanfte Abstufung in den gesamten rückwärtigen Grünraum
eingebunden.
Die beiden Baukörper bilden die unterschiedlichen Schulnutzungen ab. Im vier-
geschossigen Gebäude sind Schul- und Spezialräume untergebracht. Die zentra-
len Erschliessungsbereiche können als Lernlandschaften oder Pausenräume ge-
nutzt werden. Die neutrale Struktur verspricht eine grosse Nutzungsflexibiltät.
Die zentrale Anordnung der Lehrerzimmer im Erdgeschoss, nahe der Schul- und
Pausenräume, ist vorteilhaft. Der längliche Baukörper mit Turnhalle und Basis-
stufe ist offen gestaltet. Durch die Glasfront im Erdgeschoss entstehen Sichtbe-
züge vom Pausenplatz in die Halle und umgekehrt. Die Halle ist auch für Dritt-
nutzer gut auffindbar und vom darüber liegenden Schulbetrieb abtrennbar. Die
Räume der Basisstufe sind über ein Treppenhaus erschlossen. Interessant ist die
Anordnung mittels versetzter Schulräume: es werden verschiedene, interessante
Raumbeziehungen und -belichtungen generiert, welche auch im Schnitt durch
die Dachgauben artikuliert sind. Eingezogene gedeckte Loggien generieren wei-
tere Sichtbeziehungen. Den Räumen der Basisstufe sind deren Aussenräume di-
rekt vorgelagert und mittels sanfter Stufen sorgfältig mit dem Hang verbunden.
Das alte Schulhaus wird mit minimalen Eingriffen den neuen Nutzungen ange-
passt. Es erhält mit Tagesschule, Spezialräumen, Musiksaal und Hauswartwoh-
nung adäquate Nutzungen. Allerdings ist die Organisation der Tagesschule über
drei Geschosse betrieblich nicht möglich.
Die neuen Gebäude sind mittels vorgefertigter Elemente in moderner Holzbau-
weise gedacht. Damit kann eine kurze Bauzeit erreicht werden. Die Fassaden
weisen mit der vorgeschlagenen, sorgfältigen Materialisierung mittels Schindeln
und Fichtenbrettern hohe konstruktive und gestalterische Qualitäten auf. Auch
die Dachlandschaft ist interessant; die modernen Gauben des Längskörpers bre-
chen dessen Länge und rhythmisieren die Dachfläche.
Pausenplatz und Schulsportanlage sind teilweise auf derselben Fläche ausgewie-
sen. Damit wird die erforderliche Aussenraumfläche nicht erreicht. Mit der dar-
gestellten Veloabstellfläche im Bereich der Allee beim Haupteingang kann die
geforderte Anzahl Veloabstellplätze nicht nachgewiesen werden.
Die Umsetzung mittels Etappierung wird schlüssig dargelegt und ist wie vorge-
schlagen gut umsetzbar. Durch die Überhöhe des neuen Schulhauses wird ein
kleiner Fussabdruck generiert. Im Gegenzug wird das Primarschulhaus inkl.
Schutzräume rückgebaut und letztere werden neu erstellt was kostentreibend
ist. Durch die Gebäudeeinschnitte bei der Basisstufe wird eine grosse Fassaden-
abwicklung generiert. Der Vorschlag lässt die höchsten Kosten unter den Projek-
ten der engeren Wahl erwarten.
Insgesamt ein sorgfältig durchdachtes Projekt, welches Baukörper und Aussen-
räume in ein gutes Gleichgewicht bringt und auf vielen Ebenen zu überzeugen
vermag. Leider ist es durch seinen viergeschossigen Baukörper wohl nicht ohne
Ausnahmebewilligung realisierbar.

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09                   Dreiklang
3. Rang - 2. Preis   CHF 32'000.00
Verfasser:           OESCHGER
                     SCHERMESSER
                     ARCHITEKTEN
                     Weberstrasse 12
                     8004 Zürich
Mitarbeit:           Claudia Schermesser
                     Christian Oeschger
                     Salomé Ballan

                     Mit dem bestehenden Schulbau und zwei neuen Volumen wird das Areal räum-
                     lich neu gegliedert. Gleichzeitig werden vielseitige Bezüge zur weiteren Umge-
                     bung geschaffen. Damit wird die gesamte Schulanlage, gegenüber dem heute
                     unstrukturierten und zu grossen Platz, harmonisch in die Feinstruktur des Dorfes
                     integriert. Das alte klassische Schulhaus wird freigestellt und geschickt in das
                     Aussenraumkonzept integriert. Alt und neu wirken dadurch ausgewogen zusam-
                     men. Kritisch wird dagegen das Volumen der Turnhalle beurteilt. Richtigerweise
                     steht es als öffentlichster Teil der Anlage an der Strasse, allerdings ist es zu
                     mächtig und zu gleichförmig mit dem neuen Schulbau geraten. Damit wird das
                     übrige Areal mit der heilpädagogischen Schule innerhalb der Gesamtanlage zu
                     stark isoliert. Im Kontrast zum neu geschaffenen, qualitätvollen Aussenraum zwi-
                     schen dem alten und neuen Schulgebäude ist die zwischen den Volumen einge-
                     klemmte Arena, mit an den Fassaden angelehnten Aufgängen sowie dem dane-
                     benliegenden, von einer banalen Mauerscheibe flankierten Haupteingang wenig
                     geglückt. Dieser Haupteingang, sowie die Treppenanlage sind im Verhältnis zu
                     der übrigen Grosszügigkeit der Anlage zu klein und wenig einladend gestaltet.
                     Eine gedeckte Verbindung zwischen den verschiedenen Gebäuden fehlt.
                     Die Programmteile sind logisch und ihrer Funktion entsprechend in die drei Ge-
                     bäude verteilt und betrieblich durchwegs gut gelöst. Sehr sorgfältig werden die
                     gut gestalteten Innenräume mit adäquater Lichtführung unterstützt. Dies führt
                     im Gesamten zu einer differenzierten Raumatmosphäre der Verkehrs- und

                                                                                                   37
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Aufenthaltsräume. Der geforderte Überblick aus dem Aufenthaltsbereich der
Lehrpersonen auf den Pausenbereich fehlt dagegen. Die Unterbringung der
Sporthalle und des Musik- und Versammlungsraums in unterschiedlichen Gebäu-
den führt dazu, dass betriebliches und logistisches Synergiepotenzial nicht opti-
mal genutzt werden kann.
Die nördlich und südlich auf einer erhöhten Geländestufe angelegten Aussen-
räume der Basisstufe sind gestalterisch ein guter Ansatz, organisatorisch aber
nicht gelöst, da sich Zugangs- und Aufenthaltszonen überschneiden. Die Turn-
halle im Erdgeschoss leistet, sowohl schulintern wie auch auf der Strassenseite,
einen Beitrag zur Belebung des Areals. Die kompakt im Obergeschoss angeleg-
ten Garderoberäume schaffen mit der Erschliessungsgalerie eine bescheidene
aber attraktive Zuschauerzone.
Die Fassaden sind Ausdruck der gewählten Holzkonstruktion, sie sind gut geglie-
dert, wirken selbstverständlich und erhalten eine spezielle Ausprägung durch die
diagonale, aber nicht ortsübliche Verlattung der Lüftungsflügel und der ge-
schlossenen Turnhallenelemente.
Ein Teil der Parkplätze wird entlang der Rüttihubelstrasse vorgeschlagen. Die ent-
sprechende Zufahrt ist nicht programmkonform. Die geforderte Parkplatzzahl
wird damit nicht erreicht. Die Angaben zu den geforderten Aussenanlagen sind
nur sehr rudimentär dargestellt.
Die einfachen und kompakten Volumen, der sparsame Umgang mit Flächen, die
Minimierung der neuen Untergeschosse sowie die Weiterverwendung der beste-
henden Zivilschutzräume lassen auf eine ökonomische Lösung schliessen. Der
Vorschlag zeichnet sich zudem durch ein Etappierungskonzept aus, welches den
laufenden Schulbetrieb minimal beeinträchtigt und gleichzeitig ohne kostentrei-
bende Provisorien auskommt. Die zu erwartenden Kosten dürften damit im Ver-
gleich der Projekte der engeren Wahl am günstigsten sein.

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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47                   Dahu-licious
4. Rang - 3. Preis   CHF 30'000.00
Verfasser:           Jeanne Wellinger +
                     Thomas Wegener
                     Av. de Rumine 29
                     1005 Lausanne

                     Anstelle des östlichen Schulhausanbaus aus den 1970er-Jahren und der beste-
                     henden Turnhalle wird ein neues Gebäude am Hangfuss vorgeschlagen, welches
                     die Hauptnutzungen für die Schule und die Turnhalle unter einem Dach zusam-
                     menfasst. Mit dem neuen Gebäude entsteht zusammen mit dem alten Schulge-
                     bäude und der HPS eine überzeugende Gesamtanlage, in welcher das von allen
                     späteren Anbauten befreite, alte Schulgebäude seine ursprüngliche identitätsstif-
                     tende Ausstrahlung zurückerhält. Der bestehende Aussenraum bleibt grosszügig
                     erhalten und erfüllt die vielfältigen Nutzungsanforderungen. Die funktionale Zo-
                     nierung ist plausibel. Der Pausenplatz bildet das aussenräumliche Zentrum der
                     Schulanlage. Die überdachten Veloabstellplätze beim Haupteingang sind attrak-
                     tiv angeordnet, in ihrer Anzahl erfüllen sie jedoch bei weitem nicht die Forderun-
                     gen des Programms.
                     Die Sheddachform des neuen Gebäudes ermöglicht geschickt eine gute Belich-
                     tung der grossen Gebäudetiefe und ist zugleich zusammen mit der ornamental
                     geschnittenen Brettverkleidung eine eigenwillige und ausdrucksstarke Interpreta-
                     tion zur Integration in den bestehenden Kontext mit vorwiegend geneigten Dä-
                     chern und traditionellen Holzverkleidungen. Die Dachform fügt sich allerdings
                     nicht in die Dachlandschaft des Ortes ein. Die formale und gestalterische Ausprä-
                     gung verleiht dem Gebäude die klare Identität einer zeitgemässen Schule. Die
                     Lichtführung und die vorgeschlagene Materialisierung ergeben für die gut pro-
                     portionierten Innenräume eine angenehme Atmosphäre und Behaglichkeit.
                     Die Zuordnung und Strukturierung der Hauptnutzungen sind funktional plausibel
                     und ermöglichen im Neubau betriebliche und raumsparende Synergien in den
                     Bereichen Erschliessung, Garderoben und Toilettenanlagen. Die Basisstufe ist auf
                     der Ostseite des Obergeschosses angeordnet und erhält zu jeder Einheit

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attraktive Aussenbereiche, welche dank der eingeschossigen Gebäudehöhe und
des geneigten Daches auch von der Westsonne profitieren können. Alle Klassen-
räume auf einer Ebene ist interessant, birgt aber auch Nachteile betreffend
Durchmischung der Altersstufen. Der Sichtbezug zur Turnhalle ab Pausenbereich
und Eingangshalle ist eine willkommene betriebliche und räumliche Bereicherung
der Gesamtanlage.
Der Neubau ist konstruktiv klar und präzis gegliedert und ergibt eine hohe Nut-
zungsflexibilität. Er schmiegt sich respektvoll ohne aufwendige Abgrabungen an
den bestehenden Hangfuss. Im Altbau sind ohne grosse bauliche Eingriffe in der
Grundstruktur die Nutzungseinheiten der Tagesschule, der Integration und För-
derung sinnvoll untergebracht und die Aula wird beibehalten. Die Neuanlage der
Zivilschutzräume dürfte sich hingegen eher kostentreibend auswirken. Das vor-
geschlagene Etappierungskonzept dürfte nicht ohne Provisorien auskommen.
Das Projekt lässt Kosten am oberen Rand der Projekte der engeren Wahl erwar-
ten.
Mit dem Freistellen des Altbaus und mit einem räumlich, konstruktiv und funkti-
onal klar strukturierten neuen Schulgebäude stellt das Projekt einen sehr wert-
vollen Beitrag zur gestellten Aufgabe dar. Der Ansatz zur formalen und gestalte-
rischen Bewältigung des sehr grossen Volumens zur Integration im bestehenden
Kontext ist sehr lobenswert, wird aber in seiner massstäblichen Ausprägung kri-
tisch beurteilt.

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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31                   Quartett
5. Rang - 4. Preis   CHF 28’000.00
Verfasser:           ARGE
                     von Knobloch
                     Architekten und
                     Seraina Merz Architektur
                     Josefstrasse 182
                     8005 Zürich
Mitarbeit:           Seraina Merz
                     Anna von Knobloch
                     Birgit Brewe

                     Das Schulgelände wird mit markanten Elementen neu strukturiert, bestehende
                     Bauten, Neubauten, Terrainformationen, Strassenraum und die umgebende
                     Dorfbebauung werden zueinander in Beziehung gebracht, so dass eine neue in
                     sich ausgewogene Schulanlage entsteht, welche Teil des Dorfes wird. Die Aus-
                     senräume, welche durch die Setzung der Gebäude definiert werden, entspre-
                     chen den Funktionalitäten des Schulbetriebes, isolieren sich jedoch nicht von der
                     Öffentlichkeit. Durch ein markantes langgestrecktes Volumen, welches sich dem
                     Hang anschmiegt, wird auf der einen Seite die heilpädagogische Schule neu in
                     die Anlage integriert, andererseits wird damit der klassische Schulbau in Szene
                     gesetzt. Dies verleiht der Gesamtanlage das Ambiente des traditionellen und
                     gleichzeitig modernen Schulbetriebes. Die Turnhalle, die sich gleichzeitig dem
                     Dorf und der Schule zuwendet, wird bewusst ein Geschoss abgetieft, um das
                     Volumen nicht zu dominant erscheinen zu lassen.
                     Die Empfangszonen für die Turnhalle und das neue Schulgebäude, in Form von
                     lang gestreckten in die Gebäude integrierten Arkaden, liegen sich gegenüber
                     und binden die Gebäude in das Areal ein. Die Anordnung der Schulräume ist
                     korrekt, kritisch müssen dagegen die Aussenbereiche für die Basisstufe beurteilt
                     werden. Diese liegen in der steilen Hangsituation welche nur zum Teil ausgeeb-
                     net werden kann und sind in ihrer Besonnung, durch den zweigeschossigen
                     Längsbau stark beeinträchtigt. Die Zuordnung des Bereiches der Lehrpersonen in

                                                                                                    53
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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den Altbau führt zu einer Isolation und vermag deshalb nicht zu überzeugen.
Ebenso wird die Lage der offenen Bibliothek im Bereich der Basisstufe kritisch
beurteilt.
Sowohl aussen wie innen sind die Neubauten sorgfältig gestaltet und nutzen in
ihrer Ausdrucksweise optimal die Möglichkeiten des Holzbaus. Unverständlich
ist, dass die Auseinandersetzung mit einer angemessenen Dachform, wie es das
Programm angeregt hat, umgangen wurde – dies umso mehr als die vorgeschla-
gene Volumetrie und Konstruktion dies zugelassen hätte.
Die geforderten Fahrradabstellplätze werden zwar erreicht. Allerdings ist ein
grosser Teil davon in einem Doppelparkierungssystem vorgesehen. Diese Lösung
dürfte für eine Schulanlage eher nicht in Frage kommen. Ein Sicherheitsrisiko
stellen die längs der Gsteigstrasse angeordneten Fahrradabstellplätze dar. Die
geplanten Autoabstellplätze im Bereich der neu angelegten Baumbepflanzung
vor dem Haupteingang des Altbaus mindern die Qualität des Aussenraums an
empfindlicher Stelle.
Mit Ausnahme der angehängten kastenartigen Vordächer ist die Konstruktion
einfach und rationell. Das prägnante Aussenraumkonzept verlangt den Rückbau
und Neubau der bestehenden Schutzraumanlage; ein Umstand, der grosse Kos-
ten verursacht. Auch die ausgedehnten Untergeschosse sowie die umfangrei-
chen Eingriffe im Altbau dürften sich kostentreibend auswirken. Das Etappie-
rungskonzept kommt nicht ohne kostenintensive Provisorien aus. Die geschätz-
ten Kosten liegen im oberen Bereich der Projekte der engeren Wahl.

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                  Bericht des Preisgerichtes

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Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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7.2   Projekte Kategorie 2
01                      Roger Moore 1
Verfasser:              MJ2B Architekten AG
                        Freiburgstrasse 49
                        3280 Murten
Mitarbeit:              Manuel Jüni
                        Beat Buri
                        Joël Häni
                        Maëlle Waeber
                        Lisa Gianotti
                        Timon Gaschen

03                      Perlenkette
Verfasser:              Dorji Studer Architekten
                        AG
                        Fluhmattweg 10
                        6004 Luzern
Mitarbeit:              Manuela Studer
                        Tashi Dorji
                        Michaela Burtscher

11                      Picea
Verfasser:              Andrea Roost
                        dipl. Arch. BSA/SIA/SWB
                        Steinerstrasse 36
                        3006 Bern
Mitarbeit:              Marco Bill
                        Damian Lisik
                        Martin Lüthi
Bauingenieur:           Bächtold & Moor AG,
                        Bern
                        Andreas Keller

                                                                                            61
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
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17                Trixle
Verfasser:        FritschiBeis AG
                  Weyermannstrasse 28
                  3008 Bern
Mitarbeit:        Jonas Fritschi
                  Sebastian Hurni
                  Rodi Tsitouridou
Ingenieur:        Henauer Gugler AG
                  8021 Zürich
                  Robert Zon
Visualisierung:   Rione Bildbau+3D
                  3011 Bern
                  Valentino Vitacca

18                Eins Zwei oder Drei
Verfasser:        Atelier Danuser
                  Manessestrasse 170
                  8045 Zürich
Mitarbeit:        Christoph Danuser

20                Johannes
Verfasser:        zo2archirtecture
                  Rue du Valentin 34
                  1004 Lausanne

                                                                                 62
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                           Bericht des Preisgerichtes

21            Ninaloe
Verfasser:    Büro Zonderland
              Pflanzschulstrasse 77
              8004 Zürich
Mitarbeit:    Sjoerd Zonderland
              Johannes Hirsbrunner

23            Mauritius
Verfasser:    Baur Klott Architekten
              GmbH ETH SIA
              Wettsteinplatz 8
              4058 Basel
Mitarbeit:    Daniel Baur
              Julia Klott

26            Fritz und Fränzi
Verfasser:    Hull Inoue Radlinsky
              GmbH
              Sihlfeldstrasse 10
              8003 Zürich
Mitarbeit:    Silvia Radlinsky
              Miyuki Inoue
              Vanessa Hull
              Anna Mir
              Mateusz Kowalcyk
Fachplaner:   alsina fenandez,
              landschaft architektur
              (Landschaftsarchitektur)
              Meierhans + Partner AG
              (Haustechnik)

                                                                                  63
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                           Bericht des Preisgerichtes

28              Comet
Verfasser:      Froelich & Hsu
                Architekten
                ETH_BSA_SIA AG
                Neugasse 10
                8005 Zürich
Mitarbeit:      Adrian Froelich
                Martin Hsu
                Stephanie Riedo

29              Einmaleins
Verfasser:      Office Oblique
                Sarah Haubner
                Konrad Scheffer
                Badenerstrasse 557
                8048 Zürich
Mitarbeit:      Sarah Haubner
                Konrad Scheffer
Bauingenieur:   wh-p Ingenieure AG
                Malzgasse 20
                4052 Basel
                Lars Keim
                Giuseppe Morlino

33              Roger Moore 2
Verfasser:      Salvini Rüegsegger
                Architekten GmbH
                Friesenbergstrasse 145
                8055 Zürich
Mitarbeit:      Marco Salvini
                Peter Rüegsegger
                Andreas Sager

                                                                                  64
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                     Bericht des Preisgerichtes

38                      Ueli
Verfasser:              LUDES Architekten – In-
                        genieure GmbH
                        Beethovenplatz 4
                        D-80336 München
Mitarbeit:              Maximilian Ludes
                        Yeajee Han

7.3   Projekte Kategorie 1
02                      100 Meter
Verfasser:              Hannes Zweifel
                        dipl. Arch. FH / MAS ETH
                        SIA
                        Michi Gehret
                        Designer FH in Innenar-
                        chitektur
                        3784 Feutersoey
Mitarbeit:              Monika Hostettler
                        Clewi Hadi

04                      Jim und Lukas
Verfasser:              Carmen Fischer
                        Jacob Frey
                        Gabriela Schär
                        Länggasstrasse 23
                        3012 Bern

                                                                                            65
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                      Bericht des Preisgerichtes

05                        Andress
Verfasser:                EGO
                          Waffenplatzstrasse 54
                          8002 Zürich
Mitarbeit:                Eloi Goncalves
                          Antonio Mesquita
                          Mario Serrano

06                        Crusoe
Verfasser:                Reichenbach Architekten
                          AG
                          Dorfstrasse 4
                          3792 Saanen
Mitarbeit:                Adrian Kehrli
                          Ramon Benjumea
                          Hanspeter Reichenbach
Landschaftsarchitektur:   Gartenwerk
                          Ursula Yelin
                          Stephan Aeschlimann

07                        Cocon
Verfasser:                Tschanz Architektur AG
                          Waldmattenstrasse 5
                          3778 Schönried
Mitarbeit:                Sabrina Scherwey
                          Damian Reuteler
                          Michael Tschanz

                                                                                             66
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                    Bericht des Preisgerichtes

08           Laubehuus
Verfasser:   Schmid Partner
             Architekten
             Schillerrain 2a
             6440 Brunnen
Mitarbeit:   Andre Schmid

10           Hotzenplotz
Verfasser:   Personeni Raffaele
             architectes Sàrl
             Rue Saint-Pierre 3
             1003 Lausanne
Mitarbeit:   Colette Raffaele
             Fabrizio Raffaele
             Laura Gavila
             Marielle Neuhaus
             Jean Bourdelle

12           Handörgeli
Verfasser:   Strasky Suter
             Architekten GmbH
             Baselstrasse 17
             6003 Luzern
Mitarbeit:   Darius Strasky
             Annabarbara Suter

                                                                           67
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                           Bericht des Preisgerichtes

13           Ciernes Picat
Verfasser:   B. Hauswirth GmbH
             Gstaadstrasse 96
             3780 Gstaad
Mitarbeit:   Stefan Hauswirth
             Erwin Werren
             Christian Hauswirth

14           Pinocchio
Verfasser:   Translocal Architecture
             GmbH
             Beatusstrasse 19
             3006 Bern
Mitarbeit:   Helko Walzer
             Marko Göhre
             Anna Kessler

15           Classe volante
Verfasser:   Zellweger Architektur Ur-
             banistik GmbH
             Hochstrasse 35
             4053 Basel
Mitarbeit:   David Ziegler
             Raphael Staehelin
             Jonas Wirth
             Florentin Zellweger

                                                                                  68
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                           Bericht des Preisgerichtes

16            Mnemosyne
Verfasser:    Matthias Gorla Architekt
              M. Sc. Architektur USI
              AAM
Fachplaner:   USUS Landschaftsarchi-
              tektur
              Johannes Heine
              dipl. Ing. Landscape Ar-
              chitect FH

22            Quintett
Verfasser:    FEND & PARTNER AG
              Hindergässli 7
              3792 Saanen
Mitarbeit:    Raphael Fend
              Jacopo Spigaroli
              Andreas Fend
              Marcel Zahnd

24            Lernlandschaften
Verfasser:    Studio Beat Egli
              dipl. Architekt HTL SIA
              Clarastrasse 56
              4058 Basel
Mitarbeit:    Monica Sedano Pedalta
              Sarah Söhnel
              Beat Egli

                                                                                  69
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                Bericht des Preisgerichtes

25                    Earl of Sandwich
Verfasser:            EGLIN SCHWEIZER
                      ARCHITEKTEN
                      Dipl. Arch. ETH/FHSIA
                      Bruggerstrasse 37
                      5400 Baden
Mitarbeit:            Martin Eglin
                      Daniel Schweizer
                      Serena Lo Priore
                      Valeria Meier
                      Biancha Disch
                      Christina Heuking-
                      Baumann
Fachplaner Holzbau:   MAKIOL WIEDERKEHR
                      AG, Beinwil am See
                      Peter Makiol

27                    Falter
Verfasser:            Stefanie Girsberger
                      Margit Pschorn
                      Zurlindenstrasse 138
                      8003 Zürich

32                    Magdalena
Verfasser:            Michaela Stolcova
                      Josefstrasse 142
                      8005 Zürich
Mitarbeit:            Michaela Stolcova
                      Sarah Yaparsidi

                                                                                       70
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                           Bericht des Preisgerichtes

34           Im Grüene
Verfasser:   Maya Pedron Renzacci,
             dipl. arch ethz
             Chemin des Neys 35
             1872 Troistorrents
Mitarbeit:   Martin Danauer

35           Obem Huus
Verfasser:   ARGE mps+s architettura,
             atelier werkidee trachsel
             gmbh, werkidee architek-
             ten gmbh, Henauer Gug-
             ler AG Ingenieure und
             Planer, CSD Ingenieure
             AG, Hohengasse 43
             3400 Burgdorf
Mitarbeit:   Arianna Pirazzi
             Andrea Scotton
             Heinz Sägesser
             Matthias Trachsel
             Luca Lafranchi
             Cornelia Selzer
             Fritz Hänni
             Christian Maiello
             Daniela Serini
             Stephan Amport

36           Lyzy und Gody
Verfasser:   Brändli Gioia GmbH
             Untergasse 18A
             7206 Igis
Mitarbeit:   Samuel Brändli
             Ana-Maria Labo

                                                                                  71
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                          Bericht des Preisgerichtes

37           ABC
Verfasser:   ARGE
             Oscar Buson
             Ausstellungsstrasse 21
             CH-8005 Zürich
             NOTAN OFFICE
             Av. de la Couronne 382
             B-1050 Bruxelles
Mitarbeit:   Oscar Buson
             Fréderic Karam
             Isis Desmaison
             Jan Foster

39           Tada
Verfasser:   Dimitri Thut
             Architekt ETH
Mitarbeit:   Dimitri Thut
             8005 Zürich

41           Janus
Verfasser:   atelier mor& architectes
             rue du grand-pont 35
             1950 Sion
Mitarbeit:   Jean-Pascal Moret
             Maxime Reynard
             Fabrice Vaglio
             Loïc Nellen
             Lucas Balet
             Lara Bertholet

                                                                                 72
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                        Bericht des Preisgerichtes

42                        Edelweiss
Verfasser:                Büning-Pfaue Kartmann
                          Architekten GmbH
                          Kord Büning Pfaue
                          Astrid Kartmann
                          Drahtzugstrasse 12
                          CH-4057 Basel
                          mit Richard Kartmann
                          Scherrbrunnenweg 6
                          D-79539 Lörrach
Mitarbeit:                Matthias Braun
                          Tecla Mattioni
                          David Klemmer
Landschaftsarchitektur:   Grand Paysage Land-
                          schaftsarchitektur, Basel
                          Karine Grand

43                        Rütti
Verfasser:                Kocher Minder Architek-
                          ten GmbH
                          Uttigenstrasse 20
                          3600 Thun
Mitarbeit:                Matthias Kocher
                          Michael Minder
                          Jonathan Zimmermann
                          Dennis Hari
Landschaftsarchitektur:   W+S Landschaftsarchi-
                          tekten AG, Solothurn
Holzbau Ingenieur:        Indermühle Bauingeni-
                          eure GmbH, Thun
Hasustechnik Ingenieur:   Matter + Ammann, Bern

44                        Im Schnee
Verfasser:                WALDRAP GmbH
                          Reanate Walter & Sebas-
                          tian Lippok
                          Bernerstrasse Nord 180
                          8064 Zürich
Mitarbeit:                Linus Huber
                          Martin Wey
Bauingenieur:             Gruner Wepf AG
                          8050 Zürich
                          Ivan Jovanic

                                                                                               73
Projektwettbewerb Schulanlage Rütti Gstaad
                                                                       Bericht des Preisgerichtes

45                        Bond
Verfasser:                Schäublin Architekten AG
                          Neugasse 6
                          8005 Zürich
Mitarbeit:                Simon Epp
                          Patrick Schrepfer
                          Vesna Nišic
                          Carles Pallas
                          Silvio Knobel
Landschaftsarchitektur:   Haag Landschaftsarchi-
                          tekten GmbH
                          8045 Zürich
                          Fabian Haag
Ingenieur- und Holzbau:   Steko Holz-Bausysteme
                          AG
                          9008 St. Gallen
                          Peter Eugster

46                        Johann Heinrich
Verfasser:                Morger Partner
                          Architekten AG
                          Meinrad Morger
                          Martin Klein
                          Henning König
                          Spitalstrasse 8
                          4056 Basel
Mitarbeit:                Matthias Welp
                          Moritz Wahl
                          Nick Chadde
                          Sabrina Berweger
                          Tobias Vogel

Bern, 26. März 2019 © Strasser Architekten AG

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