Globi an der ETH Das Magazin für die ETH-Community April 2017 - ETH Zürich
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PANORAMA THEMA Hönggerberg Neues Sprachlernzentrum eröffnet Wettkampf Sprachkurse in Büchern und auf DVDs, Spieleabende und Buchclubs: Das alles Cybathlon 2020 und noch mehr bietet das im Februar eröffnete Selbstlernzentrum (SLZ) auf wieder in Zürich dem Campus Hönggerberg. Bislang standen dafür nur Räume an der Univer- sität Zürich zur Verfügung. Studierende und Mitarbeitende der ETH und der Nach dem grossen Erfolg der Weltpremiere im UZH können im neuen SLZ die Sprachen Deutsch als Fremdsprache, Englisch, Oktober 2016 wird der Cybathlon im Mai 2020 erneut Französisch, Italienisch und Spanisch selbstständig erlernen. im Raum Zürich stattfinden − organisiert von der www.sprachenzentrum.ethz.ch. → ETH Zürich. Neu wird der Wettkampf als zweitägiges Event geplant. Die Aufgaben werden alltagsrelevant bleiben, aber dem Stand der Forschung angepasst. Weiterbildung Angedacht sind auch zusätzliche Disziplinen, die sensorische Behinderungen wie Blindheit und Ge- Individuelle Karriereförderung hörlosigkeit einschliessen. Das Organisationsteam wird von Roland Sigrist und Dario Wyss geleitet. Das Karriereförderprogramm «Fix the leaky pipeline», das sich an Nachwuchs- www.cybathlon.ethz.ch → wissenschaftlerinnen aus dem ETH-Bereich richtet, geht in die nächste Runde. In zahlreichen Kursen wird Wissen rund um die akademische Karriere ver- mittelt. Zudem erarbeiten die Teilnehmerinnen zusammen mit Coaches indi- ASVZ viduelle Strategien zur Förderung des eigenen Karriereweges und haben die Möglichkeit, das persönliche und berufliche Netzwerk zu erweitern. Anmel- Höhere Beiträge dungen sind ab Ende März möglich. www.fix-the-leaky-pipeline.ch → Der ASVZ passt die Gebühren an. Studierende zahlen ab Herbst 2017 30 Franken pro Semester (bisher: 25 Franken), Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter eine Jahresgebühr von 210 statt 180 Franken, Alumni 560 statt 500 Franken. MAS-Studierende bezahlen 300 Franken (bisher nicht teilnahme berechtigt). Die Gebührenerhöhung ist nötig, weil der ASVZ in den letzten Jahren das Angebot stark ausbauen musste, um das wachsende Aufkom- Foto: Gian Marco Castelberg men von Sporttreibenden bewältigen zu können. www.asvz.ch → Die Zahl 134 Impressum «life – Das Magazin für die ETH-Community» Basiskonzept Agentur Paroli AG So viele ERC-Grants erhielten ETH-Ange- ist ein Medium der internen Kommunikation der Druck ETH Zürich und wird von der Hochschulkom- Neidhart + Schön AG hörige seit der Gründung des European munikation (HK) vierteljährlich auf Deutsch und Auflage Research Council (ERC). 2007 rief die EU mit Englisch herausgegeben. 16 810 Expl. Kontakt dem ERC ein Gremium ins Leben, dessen Redaktion Magazin life, ETH Zürich, Norbert Staub (Leitung), Giulia Adagazza, HG FO 37.6, 8092 Zürich prestigeträchtige Forschungsstipendien sich Isabel Nägele, Inken De Wit, Anna Maltsev, Mail an die Redaktion: life@hk.ethz.ch Florian Meyer, Anna Focà (englische Ausgabe) Weitere Informationen: www.ethz.ch/life europaweit zum Qualitätsmassstab für die Gestaltung Titelbild Evelyn Graf Daniel Frick Grundlagenforschung von jungen und arri- Korrektorat vierten Wissenschaftlern entwickelt haben. Beate Marder (deutsch), Lilian Dutoit (englisch) Übersetzung Louise Killeen Translations Limited 2 life 1 / 2017
Forschung und Innovation Spannungsumstellung Mehr Power für den Hönggerberg 2018 erhöht das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich die Stromspannung auf dem Campus Hönggerberg von 11kV auf 22kV. Dazu laufen seit zwei Jahren die Vorbereitungen in den Transformatorenanlagen. 2018 werden alle Gebäude auf dem Hönggerberg Foto: Oliver Bartenschlager einmalig 30 Minuten vom Netz genommen und auf die neue Spannung umgestellt. Die detaillierten Planungsdaten stehen zirka im Frühsommer 2017 zur Verfügung. Die Abteilungen Immobilien und Be- trieb erarbeiten aktuell gebäudebezogene Umstel- lungspläne. Die Departemente werden informiert. www.ethz.ch/spannungsumstellung → Länderübergreifender Austausch Am 18. Februar empfing ETH-Präsident Lino Guzzella hohen Besuch an der Spark Award 2017 ETH Zürich: Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen liess sich im Rahmen seines offiziellen Besuchs in der Schweiz die Instrumente Neue Behandlungsmethode der Innovationsförderung der Hochschule erklären. In kurzen Vorträgen gaben gegen Viren Studierende und Forschende der ETH Einblick in aktuelle Projekte. www.ethz.ch/besuch-van-der-bellen → Weltwirtschaftsforum ETH 2018 erneut am WEF Im Januar präsentierte sich die ETH Zürich zum ersten Mal am Annual Meeting des Weltwirtschaftsforums in Davos. Unter dem Motto «Magic through Tech- nology» zeigte eine öffentliche Ausstellung neueste Forschungsergebnisse aus den Bereichen Spielentwicklung und Robotik. Zudem nutzte die ETH-Delegation das WEF, um sich mit Repräsentanten verschiedener Spitzenuniversitäten, der Foto: Martin Ruetsche Industrie und des Kantons Graubünden auszutauschen. Nach der gelungenen Premiere wird die ETH auch im nächsten Jahr wieder am WEF vertreten sein. www.ethz.ch/eth-am-wef → Informatiktage Sabine Werner, Luigi Maddaluno und Michael Meyer IT-Luft schnuppern wurden mit dem «Spark Award 2017» ausgezeich- net. Die ETH-Forschenden haben einen biologi- Nach einer erfolgreichen Erstausgabe finden am 16. und 17. Juni 2017 im Raum schen Wirkmechanismus identifiziert, mit dem Zürich die zweiten Informatiktage statt. Verschiedene Organisationen geben sich eine Vielzahl von Viren bekämpfen lässt. Die Einblick in die Welt der Informations- und Kommunikationstechnologie. Auch die neue Behandlungsmethode sieht vor, nicht das ETH Zürich öffnet im Rahmen der Informatiktage ihre Türen. Das Departement Virus direkt anzugreifen, sondern das Immun- Informatik und die Informatikdienste bieten gemeinsam ein vielseitiges Pro- system des Menschen zu mobilisieren. Dereinst gramm mit Live-Demos, Vorträgen und Workshops für alle Altersgruppen an. könnte sie bei Epidemien zum Einsatz kommen. www.informatiktage.ch → www.ethz.ch/spark-award → life 1 / 2017 3
Am 1. März wurde der neue Globi-Band lanciert: «Globi und die verrückte Maschine». Dass diese Maschine an der ETH steht, dürfte sich an unserer Hochschule mittler- weile h erumgesprochen haben. Für «life» schildert Roland Baumann, der Initiator des Buchs, wie es dazu kam. Text Roland Baumann Fotos Nicola Pitaro Was hat Globi an der ETH zu suchen? Es ist der Zufall, der die beliebte Schwei- zer Comicfigur an unsere Hochschule ver- schlägt. Eigentlich wollte G lobi wandern gehen, als er auf dem Weg zum Bahnhof sieht, wie eine Frau auf der Strasse beim Central ihr Portemonnaie verliert. Er rennt ihr nach, hechtet auf die Polybahn und übergibt ihr die Geldbörse auf der Polyterrasse. Pauline Schrödinger, so heisst die Frau, ist ETH-Professorin und lädt Globi zum Dank in ihr Labor ein, wo sie ihm die «verrückte Maschine» zeigt. Verrückt ist die Maschine, weil sie die beiden Protagonisten schrumpft – aus- gelöst durch Erwin, Frau Schrödingers Katze. In Erbsengrösse erleben Globi und die ETH-Professorin ein Abenteuer nach dem anderen, in ganz verschiedenen ETH-Labors. Ihre rasante Reise führt sie vom Zentrum nicht nur auf den Höngger- berg, sondern bis ins SEC nach Singapur, wo sie schliesslich entdeckt werden. Zu- rück in Zürich werden die beiden in ihre ursprüngliche Grösse zurückverwandelt. Soweit die Rahmengeschichte. Wie aber kommt es zu diesem Buch? Auch da hat der Zufall mitgespielt. Die Idee geht auf die Einweihung des ETH Sto- res Hönggerberg im Jahr 2013 zurück. Damals hatte die Polybuchhandlung den der ETH Globi-Zeichner Daniel Müller eingeladen, der Bücher aus der Globi-Wissensreihe signierte. Im Gespräch mit ihm kam die Idee auf, Globi an der ETH Abenteuer erleben zu lassen. Auf eine Mail an Gi- sela Klinkenberg, Leiterin des Globi Verlags, folgte ein erstes Treffen. Es life 1 / 2017 5
THEMA Gisela Klinkenberg, Daniel Frick, Sarah Springman, Roland Baumann, Karin Köchle, Isabelle Herold, Barbara Czarniecki mit Globi in ihrer Mitte (v.l.) ging darum, die Machbarkeit zu klären, gestalten. Die Vermittlung von Inhalten auf Wie entsteht so ein Globibuch? sowohl finanziell als auch inhaltlich. So Primarstufe oder noch früher gehört nicht Zunächst ging es darum, die Verlagslei- verpflichtete sich die ETH etwa, eine An- zu den Kernkompetenzen der ETH. Es war tung für die ETH zu begeistern. Gleich- zahl Bücher abzunehmen, die mit ihrem von Anfang an klar, dass es bei diesem zeitig haben wir im Projektteam viel über Logo versehen sind. Gleichzeitig ging Buchprojekt nicht um die Vermittlung von Globi erfahren: wofür er steht, was er es darum, dem Verlag und dem Illust- Wissen gehen soll. Vielmehr wollen wir kann, aber auch was die Voraussetzun- rator die Hochschule näher zu bringen, den jungen Leserinnen und Lesern einen gen an eine Geschichte sind, damit sein um ihnen eine Idee davon zu vermitteln, Einblick in die faszinierende Welt der Wis- Charakter zum Tragen kommt. Mit diesem welche Art von Abenteuer Globi an der senschaften geben und ihnen zeigen, wie Briefing im Hinterkopf haben wir Dutzende ETH erleben könnte. toll es an einer Universität wie der ETH ist. von Ideen für Abenteuer gesammelt. Das Brainstorming: Roboter müssen vorkom- Wieso ein Abenteuer-Buch und kein Wer hat das Buch realisiert? men, am besten der Flugroboter Skye mit Band in der Reihe «Globi Wissen»? Innerhalb der Hochschulkommunikation dem grossen Auge und StarlETH, das Als technisch-naturwissenschaftliche formierte sich schnell ein Projektteam Roboterhündchen; eine Anlage der Ver- Universität setzt sich die ETH für die so- mit den zwei Globi-affinen Müttern Karin suchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie genannten MINT-Fächer an Schulen ein. Köchle und Isabelle Herold. Um gerade und Glaziologie darf ebenso wenig fehlen Sie will das Interesse an diesen Fächern auch Mädchen richtig anzusprechen und wie das Eisenbahnlabor mit der grossen wecken und die Freude daran erhalten, Stereotype zu vermeiden, begleitete Re- Modelleisenbahn; Kondi und Kinderkrippe gleichermassen bei Mädchen und Knaben. nate Schubert, Ökonomieprofessorin und sind zwingend; und natürlich sollte auch So bildet die ETH Gymnasiallehrperso- ETH-Delegierte für Chancengleichheit, der Standort Singapur vorkommen, ver- nen aus und unterstützt diese dabei, ei- das Projekt. Physikprofessor und Pro- bunden mit dem Value Lab. Globi sollte nen möglichst spannenden Unterricht zu rektor Andreas Vaterlaus sorgte dafür, Professoren, Studierenden und Forschen- dass sich keine grundlegenden Fehler den möglichst aller ETH-Fachrichtungen Globi im ETH Store einschleichen. Da ging es beispielsweise begegnen. Die Ideen sprudelten nur so. um die Frage, in welcher Frequenz ein Und sie fanden Anklang beim Verlag. «Globi und die verrückte Maschine» Handy sendet, das auf einen Millimeter ist bis Ende Mai im ETH Store zum geschrumpft ist. Komplettiert wurde das Wann wird gezeichnet? Spezialpreis von CHF 15 (statt CHF 20) ETH-Team von Barbara Czarniecki, Stab- Erstes Treffen mit Daniel Frick, dem erhältlich – exklusiv mit ETH-Logo smitarbeiterin der Rektorin. Sie hatte an Zeichner, der zusammen mit der Ver- auf dem Titelbild. Bücher können auch der ETH Mathematik und Chemie studiert lagsleitung auch für die Geschichte ver- online bestellt w erden: und konnte daher ihre Erfahrungen aus antwortlich ist: Ihm schwebt vor, Globi www.eth-store.ch → Innensicht in das Projekt einbringen. schrumpfen zu lassen. Dürfen wir das 6 life 1 / 2017
machen? An der ETH eine Maschine hin- eine kleine Geschichte, die zunächst in haben wir nach einem alternativen Titel stellen, die es nicht gibt? Erzählerische ein paar Stichworten festgehalten wird. gesucht, der besser zu Globi passt und Fiktion trifft wissenschaftliche Realität. Und dann setzt sie Daniel Frick in sechs das Buch prägnant beschreibt. Daniel Die Rahmengeschichte ist aber so reiz- Bildern um. Die Skizzen werden laufend Frick schlug dann «Globi und die verrückte voll, dass wir beschliessen, uns darauf an den Autor Jürg Lendenmann geschickt, Maschine» vor. Ein Titel, den Kinder so- einzulassen. Wenn wir die Maschine am der die Verse dazu schmiedet. fort verstehen und der gleichzeitig ihre Ende des Buches zerstören, kommt kein Neugierde weckt. Wir wollen mit dem Kind auf die Idee, sie an der ETH an- Wieso heisst das Buch Buch etwas auslösen, das über die drei schauen zu wollen. Und sofort geht’s los: nicht «Globi an der ETH»? Buchstaben hinausgeht: die Begeiste- Wir beginnen Globis Abenteuer zu entwi- «Globi an der ETH» lautete der Arbeitstitel rung weitergeben für die Menschen und ckeln. Dabei wird viel gelacht, oft auch des Buches. Weil aber Kinder mit dem Be- Projekte, welche hinter den Buchstaben über Details. Etwa über die Idee, Frau griff «ETH» kaum etwas anfangen können, stecken. Professor Schrödinger den Vornamen Pauline zu geben, Rufname Pauli – in Anlehnung an den ETH-Nobelpreisträger. Zeichner Daniel Frick erweckt Globi zum Leben. Was auffällt: Der Zeichner macht sich in der Sitzung kaum Notizen in Form von Stichworten, sondern eher in Form von Skizzen. Und so besteht auch sein erstes «Drehbuch» mit der Rahmengeschichte aus Bildern. Wie kommen die Verse zu den Bildern? Dieses «Drehbuch» legen wir dem ETH-Präsidenten vor, der es gutheisst. Und nun können wir richtig loslegen. Die einzelnen Labors, in die es Globi und Pauli verschlagen soll, werden in eine Reihenfolge gebracht. Transportmittel müssen bereitgestellt werden – vom Ro- boterhund StarlETH über Schülertaschen und Professorenmappen bis zum Käfer. Für jede der 45 Bilderseiten entsteht Begeisterung für die ETH wecken Die ETH bietet Familien mit Kindern zahl- Laborbesuchen und Talkrunden erleben, wie Forschenden aus erster Hand zu informieren. reiche Möglichkeiten, das Hochschulleben neues Wissen entsteht und unsere Welt be- Die Scientifica bietet jeweils am Sonntag ein kennenzulernen; das neue Globi-Buch ist einflusst. Eben ging die Staffel zum Thema grosses Kinderprogramm. 2017 findet sie nur eine davon. «Arbeiten in der Welt 4.0» über die Bühne, vom 1. bis 3. September zum Thema «Was Ebenfalls an ein ganz junges Publikum die rund 10 000 Besuchende in den Bann Daten verraten» statt. richtet sich Treffpunkt Junior, das Kinder- gezogen hat. Daneben beteiligt sich die ETH am Na- programm der gleichnamigen Veranstal- Auch die Scientifica, die gemeinsam mit tionalen Zukunftstag, am Ferienplausch tungsreihe. Der Treffpunkt Science City der Universität Zürich organisiert wird, rich- von Pro Juventute und an verschiedenen lädt seit über zehn Jahren Alt und Jung je- tet sich an die ganze Familie. Das zweitägige weiteren Angeboten, die sich an Kinder und weils im Frühling und Herbst dazu ein, in Wissenschaftsfestival beinhaltet eine grosse Jugendliche richten. die Welt der ETH einzutauchen. Während Ausstellung, Kurzvorträge, Bühnenshows www.ethz.ch/treffpunkt → fünf Wochen können Interessierte in Vorle- und Workshops. Zudem bekommt die Bevöl- www.scientifica.ch → sungen, Demonstrationen, Ausstellungen, kerung Gelegenheit, sich in Diskussionen mit www.ethz.ch/kinder → life 1 / 2017 7
IM GESPRÄCH «Wir sind definitiv in Basel angekommen» Das Departement für Biosysteme (D-BSSE) ist als einziges Departement nicht in Zürich angesiedelt, sondern in Basel. Dieses Jahr feiert es sein zehnjähriges Bestehen. Ein Gespräch mit ETH-Professor Renato Paro, der das Departement von Anfang an mitprägte. Text Fabio Bergamin Foto Pino Covino Theoretiker schliesslich analysieren die wird. Wir entwickeln hier eine grosse Datensätze und modellieren biologische Expertise. Zellen molekular besser zu Herr Paro, seit zehn Jahren ist die Prozesse. Wenn man einen Prozess exakt beschreiben, sie umzuprogrammieren, ETH Zürich mit dem D-BSSE in Basel modellieren kann, hat man ihn wahr- um defekte Organe zu regenerieren oder vertreten. Wie profitiert die ETH von scheinlich verstanden. Dass Forscher Krebszellen zu erkennen und abzutöten, diesem Standort? aller drei Standbeine in einem Gebäude sind Ziele, die wir verfolgen. In diesem Unser Departement mit Schwerpunkt arbeiten, ist ein grosses Plus des D-BSSE. Forschungsbereich haben wir jetzt die Systembiologie und synthetischer Biolo- Hier läuft man den Kollegen der anderen Chance, eine starke Achse Zürich-Basel gie und der Standort Basel passen sehr Fachrichtungen täglich über den Weg. zu bilden mit einer grossen kritischen gut zusammen. Wir haben hier einen der Andernorts arbeiten Forschende der Masse an exzellenten Forschern - auch weltweit grössten Life-Science-Cluster System- und der synthetischen Biologie als Gegenpol zu Lausanne und Genf, die mit erstklassigen Forschern sowie gros- in eher virtuellen Netzwerken zusammen. ebenfalls intensiver zusammenarbeiten. sen Pharmafirmen. Als ETH-Forschende in Basel profitieren wir davon, Teil dieser Welche Ziele haben die Systembio Das D-BSSE, das Basler mit Wissenschaftsgemeinschaft zu sein. logie und die synthetische Biologie? Zürcher Forschern verbindet? Die Systembiologie untersucht die Ge- Ja. Gute persönliche Kontakte und kurze Nach Zürich reisen Sie öfters, etwa samtheit aller biochemischen Akteure Wege machen Kooperationen in beiden für Vorlesungen und Sitzungen. Wie einer Zelle, also nicht nur die Funktion Städten fruchtbar. Einige der Professoren herausfordernd ist das? eines einzelnen Gens, sondern das Zu- am D-BSSE sind zusätzlich einem zwei- So gross ist die Entfernung ja nicht, man sammenspiel aller Gene, Proteine, Meta- ten ETH-Departement in Zürich angeglie- muss sich einfach entsprechend organi- boliten und so weiter. Und man versucht, dert und in departementsübergreifenden sieren. Natürlich ist es für mich einfacher, alle diese Prozesse in ihrer Gesamtheit zu Wissenschaftsnetzwerken eingebunden. wenn Sitzungen im Hauptgebäude statt- beschreiben. Aus diesem Wissen erzeugt Und ich freue mich auch, dass die ETH finden. Im Frühjahrssemester gebe ich die synthetische Biologie biologische in einen Neubau unseres Departements jeweils Vorlesungen auf dem Höngger- Systeme mit neuen Eigenschaften, zum investiert – in unmittelbarer Nähe der berg, da ist die Reisezeit merklich länger. Nutzen von Biotechnologie und Medizin. Life-Science-Forschungsgebäude von Universität und Universitätsspital. Das Das D-BSSE verfolgte von Beginn an Wohin wird sich das zeigt, dass unser Departement defini- einen speziellen Ansatz, indem es D-BSSE entwickeln? tiv in Basel angekommen ist und die Biologen, Ingenieure und Theoretiker Wir fokussieren in den nächsten Jahren ETH Zürich ihren Standort Basel lang- unter einem Dach vereinte. Halten Sie auf Personalisierte Medizin, Datenwis- fristig fördert. auch nach zehn Jahren daran fest? senschaft und «Molecular Systems En- Die drei Standbeine sind unsere Basis gineering». Schon heute arbeiten wir mit Neubau in Basel und auch Teil unserer künftigen Mis- der Universität und dem Universitätsspi- sion. In der modernen Biologie braucht tal Basel zusammen. In Zukunft soll das Auf dem Schällemätteli-Areal in Basel es Biologen, die Experimente an leben- D-BSSE noch stärker mit der Medizin baut die ETH Zürich einen Neubau für den Organismen und Zellen durchführen. zusammenarbeiten, etwa um massge- 600 Mitarbeitende und 100 Studierende. Ingenieure helfen, neue Werkzeuge und schneiderte Therapien zu entwickeln. Ich Die ETH investiert rund 200 Millionen Messsysteme zu entwickeln, um Frage- bin überzeugt, dass die zukünftige Medizin Franken. Baubeginn ist in diesem Jahr, stellungen effizienter und präziser unter- zu einem bedeutenden Teil neu program- die Eröffnung 2021 geplant. suchen zu können. Bioinformatiker und mierte Zellen in Therapien einsetzen www.bsse.ethz.ch → 8 life 1 / 2017
Sieht sein Departement künftig als Teil einer starken Achse Zürich-Basel in der Medizin: Renato Paro, seit 2006 ETH-Professor für Biosysteme und erster Vorsteher des D-BSSE.
EINBLICK Vom Areal zum Stadtquartier Seit Herbst 2016 füllen sich die Neubauten HWW und HWO mit Leben. Neben Wohnungen für Studierende wurden im Erdgeschoss gezielt Räume für Gewerbe und Serviceangebote g eplant. Text Inken De Wit Fotos Alessandro Della Bella Studierst du noch oder lebst du schon? So oder so ähnlich könnte das Motto für den Ausbau des Campus Hönggerberg lauten. Zu den Seminar- und Vorlesungsräumen, den Laboren und Werkstätten haben sich zwischen 2014 und 2016 rund 900 möblierte Zimmer und Studios für Studierende sowie verschie- dene Gemeinschaftsräume, Geschäfte und Serviceeinrichtun- gen gesellt. «Von Anfang an sah der Masterplan vor, ein ganzes Stadtquartier auf dem Campus entstehen zu lassen», erläutert Katja Kalkstein, Portfoliomanagerin der ETH-Abteilung Immo- bilien. «Und zu so einem Quartier gehören neben Lehre und Forschung auch Wohnungen und Geschäfte.» Mit dem Bau der Gebäudekomplexe HWW und HWO wurde das nun umgesetzt. Verwaltet wird die neue studentische Siedlung nicht von der ETH Zürich selbst. Betreiber sind die MIBAG Property Ma- nagers AG und die Livit AG, die im Auftrag der beiden Investoren Swiss Life und Luzerner Pensionskasse das Immobilienma- nagement übernommen haben. «Wir sind hier als ETH neue Wege gegangen und haben lediglich Vorgaben gemacht: Die Gebäude dürfen danach nur zu Wohnzwecken für Studierende genutzt werden, ausser den Erdgeschossen, in welchen Ge- werbe, Kleinläden und Ateliers möglich sind», sagt Kalkstein. Das Konzept findet offensichtlich Anklang. Sämtliche Woh- nungen und Ateliers waren innerhalb kürzester Zeit vergeben. Nach und nach füllen sich jetzt die gewerblichen Räume mit Coiffeur, Backshop, Computerladen oder Velo-Werkstatt, und auch die Angebote zur Kinderbetreuung und die Studienräume sind eröffnet. ETH-Vizepräsident Ulrich Weidmann, zuständig für Personal und Ressourcen, freut sich: «Lehre, Forschung und Leben auf dem Campus zu vereinen, hat sich die ETH seit Langem gewünscht. Mit der Fertigstellung von HWW und HWO ist die strategische Transformation der einstigen Aussenstation der Hochschule in ein lebendiges Quartier endgültig gelungen.» Das Areal auf dem Hönggerberg Tag der offenen Tür im HWW: 17. Mai 2017, 10 bis 15 Uhr verwandelt sich in einen städtischen Campus. 10 life 1 / 2017
Alles, was ich brauche Ich komme aus Rom und bin für meinen Master an der E TH Zürich. Da ich gerne in einer studentischen Siedlung wohnen wollte, bin ich gleich nach der Eröffnung zusammen mit sieben anderen Studierenden in eines der Studios eingezo- gen. So lerne ich schnell andere Leute kennen und gleichzeitig habe ich alles, was ich brauche. Die Wohnungen sind modern, gut ausgestattet und sehr energieeffizient. Selbst an Kleinig- keiten wie eine Schuhablage bei der Eingangstür wurde beim Bau gedacht. Sehr praktisch ist auch der Partyraum, den man kostenlos mieten kann. Vor allem freitags und samstags ist in dem Quartier immer etwas los. Und das Beste ist der Musik- raum. Ich liebe es zu singen und nutze ihn sehr viel. Fabio De Rubeis, Student im 2. Semester Masterstudiengang Mikro-Nanosysteme Gegensätzlicher Tagesrhythmus Am Anfang waren wir gespannt, wie das Studierendenleben und kleine, zum Teil erst wenige Monate alte Kinder zusam- menpassen würden. Doch es ist überhaupt kein Problem, auch weil wir einen ganz anderen Tagesrhythmus haben als die Studierenden. Bei uns ist immer dann viel los, wenn sie life 1 / 2017 11
EINBLICK am Lernen oder in den Seminaren sind. Auch wird unser Angebot sehr gut angenommen. Unsere drei Gruppen mit ihren 37 Plätzen sind bis auf wenige Plätze ausgebucht, und auch die Flex-Gruppe, die wir zum allerersten Mal anbieten, kommt sehr gut an. Mitarbeitende von ETH und Uni, Studierende und auch Externe können ihre Kinder spontan online anmelden und stundenweise vorbeibringen. Schon bei der Konzeption der Räume konnten wir kindgerechte Vorgaben machen. Der Gang wurde zum Beispiel extra breit für Bobby-Car-Rennen geplant, und durch die bodentiefen Fenster können selbst die ganz Kleinen rausschauen. Angela Aerbersold, Leiterin kihz Feyerabend Kunden sind meistens Herren, und selbst wenn einer nur Eng- lisch spricht, finden wir immer einen Weg, uns zu verständigen. Momentan habe ich von neun bis abends sechs geöffnet. Doch wenn ich auf die Dauer merke, dass andere Zeiten besser sind, bin ich flexibel. Ich geniesse meine Arbeit auf dem Campus. Nelly Vetter, Eigentümerin von Coiffure Nelly Arbeitsplatz zum Wohlfühlen Wir sind ein Start-up für puristische Designerbrillen. In den ersten ein, zwei Jahren haben Mitbegründer Nirvan Javan und ich daheim oder auch mal im Café gearbeitet. Doch inzwischen läuft das Geschäft so gut, dass wir uns nach einem Atelier um- Noch ein wenig zu ruhig gesehen haben. Nirvan und ich sind in Höngg aufgewachsen, und als wir durch Zufall eine Anzeige für die Räume hier sahen, Momentan arbeite ich hier dreimal in der Woche für je drei haben wir uns gleich dafür entschieden. Wir haben die Räume Stunden. Ich bin seit der Eröffnung im Dezember mit dabei und selbst eingerichtet und auch eine Küche eingebaut. Ich freue habe bereits beim Einrichten geholfen. Wie auch im Zentrum mich immer, morgens herzukommen, denn es fühlt sich nicht kann man bei uns Computer und Zubehör zu günstigen Hoch- wie ein typischer Arbeitsplatz im Büro an. Auf dem Campus schulkonditionen beziehen, und wir bieten auch umfassenden gibt es alles an Essens- und Einkaufsmöglichkeiten und viel Support an. In den ersten Monaten war es sehr ruhig. Es muss Grün. Einzig mehr Parkplätze wären praktisch. sich noch rumsprechen, dass es uns jetzt auch hier auf dem Patrick Zweifel, Co-Founder Campus gibt. Zudem fehlt aktuell die Beschilderung – das und Geschäftsführer von NIRVAN JAVAN Konzept für die Neubauten wird noch erstellt. Louis Herber, Studentischer Mitarbeiter Projekt Neptun und DataQuest Lockere Atmosphäre Ich denke, der Salon hier ist das Beste, was mir passieren konnte. Ich wohne in Affoltern, und schon vor Jahren hat eine Nachbarin, die auf dem Hönggerberg gearbeitet hat, gemeint, ich solle doch ein Geschäft auf dem Campus eröffnen. Als jetzt das Gebäude, in dem ich mein Coiffeurgeschäft in Albisrieden hatte, abgerissen werden sollte, habe ich spontan dieses Ate- lier gemietet. Obwohl ich noch keine Werbung gemacht habe, läuft es gut. Die Atmosphäre ist sehr locker und leger. Meine 12 life 1 / 2017
ÜBRIGENS Transparenz bei der Arbeitszeit Lukas Vonesch, Leiter Human Resources der ETH Zürich, erklärt die Hintergründe der obligatorischen Zeiterfassung und deren Vorteile. Text Giulia Adagazza ETHIS liefert den Mitarbeitenden eine Foto: Pixstudios, Katrin Zehnder gute Übersicht über Abwesenheiten und Weshalb hat sich die ETH wo nötig auch über geleistete Arbeitsstun- entschieden, die obligatorische den. Die Dokumentation bietet ausserdem Zeiterfassung einzuführen? eine gute Basis für offene und transpa- Ein Merkmal von Hochschulen wie der rente Gespräche zwischen Mitarbeitenden ETH ist die Qualität der geleisteten Ar- und ihren Vorgesetzten. beit. Insofern ist das Thema Arbeits- zeit nicht prioritär. Die Einführung hat Besteht die Gefahr, dass die neue vor allem finanztechnische Gründe. Als Regelung den Leistungsdruck erhöht? eine vom Bund unterstützte Hochschule Im Gegenteil, in meinen Augen kann sie gelten für die ETH die Anforderungen das gemeinsame Verständnis über die des internationalen Rechnungslegungs- Arbeit an sich sowie die zu erreichenden standards für den öffentlichen Sektor Ziele stärken. Unsere Vertrauenskultur (IPSAS). Um diesem gerecht zu wer- «Die neue Regelung sowie die Flexibilität im Arbeitsalltag den, muss die ETH zum Jahresende die kann das gemeinsame sehe ich durch die Dokumentationspflicht Zeitsaldi ihrer Mitarbeitenden transpa- Verständnis über die in keiner Weise verändert. rent dokumentieren. Arbeit an sich stärken.» Wie können ETH-Mitarbeitende Seit wann gilt diese Lukas Vonesch, den Aufwand für die Zeiterfassung Dokumentationspflicht? Leiter Human Resources möglichst gering halten? Der neue Rechnungslegungsstandard Die Erfassung kann von den Mitarbei- gilt bereits seit Anfang 2015. In den letz- tenden auf unterschiedliche Weise ten beiden Jahren durfte die ETH die ohne Kaderfunktion nebst den Abwesen- durchgeführt werden. Zur Auswahl Zeitsaldi als Übergangslösung auf der heiten auch die Arbeitszeit dokumen- stehen die minuten- oder stundenge- Basis von Simulationen dokumentieren. tieren müssen, hat rechtliche Gründe. naue Erfassung sowie die Erfassung mit Mit ETHIS steht nun eine einfache Lösung Hilfe einer sogenannten Musterwoche, für die individuelle Dokumentation zur Welchen Nutzen haben ETH-Mitar- bei der die übliche Arbeitszeit in ETHIS Verfügung. beitende vom täglichen Erfassen der hinterlegt wird. An- und Abwesenheit? www.ethz.ch/ethis → Weshalb ist die Zeiterfassung je nach Personalkategorie unterschied- lich geregelt? Grundsätzlich gilt die Arbeitszeiter Foto: Colourbox fassung für alle ETH-Mitarbeitenden, die der Personalverordnung unter liegen. An der ETH arbeiten jedoch Menschen in v ielen verschiedenen Funktionen. D eshalb haben wir eine Lösung g efunden, die die zeitliche Autonomie der Mitarbeitenden nicht e inschränkt und den unterschiedli- chen Arbeitsweisen gerecht wird. Dass administrativ-technische Mitarbeitende life 1 / 2017 13
PORTRAIT Jérôme Kaeslin, Masterstudent D-CHAB und Mentor für Flüchtlinge im Schnuppersemester (rechts) und Ali Hashimi aus Afghanistan (links) Handschuhe gegen Fladenbrot Text Isabel Nägele Foto Oliver Bartenschlager gegenseitiger Offenheit zum Austausch zwischen Kulturen. «So überraschte mich Ali als Reaktion auf ein Paar wär- Für Flüchtlinge birgt das Schnuppersemester an der ETH mende Handschuhe mit selbst gemachtem pakistanischen viele Chancen – anfangs jedoch vor allem auch Fragen. Fladenbrot», schmunzelt Jérôme Kaeslin. Und deutlich Welche Lehrveranstaltungen können besucht werden? Und wurde ihm auch, dass die sportlichen Prioritäten nicht über- wie schafft man es, Teil des studentischen Lebens zu wer- all die gleichen sind: «Ich empfahl Ali das überaus reichhal- den? Als Mentor hilft der Chemie-Student Jérôme Kaeslin tige Angebot des ASVZ», so Kaeslin. «Aber die bekannteste dem 20-jährigen Ali Hashimi aus Afghanistan, damit er sich Sportart aus seinem Heimatland vermisste er – Polo. Zum als Hörer zurecht findet. Aber weit mehr als das: «Ich be- Glück gefällt ihm auch Fussball gut.» Für sein Engagement gleite ihn an Veranstaltungen und lade ihn bei mir zu Hause erntet Kaeslin viel Dankbarkeit, ist er doch auch Teil des zum Essen ein – ich möchte ihm ein Freund sein.» Doch ist Erfolgs: Ali Hashimi kann ein weiteres halbes Jahr ETH- diese Begegnung keineswegs einseitig, sondern wird dank Wissen schnuppern. 14 life 1 / 2017
FORUM Illustration: Kornel Stadler Christopher Sauder Engeler, Swissloop Ausschussmitglied der Personalkommission Von Zürich nach Berlin in 40 Minuten Wie das? Na, mit dem Hyperloop von Swissloop! Der an der ETH gegründete Verein Swissloop hat ein Konzept für eine CO2-Fussabdruck H yperloop Transportkapsel (einen so- genannten Pod) entwickelt. Diese soll und Internationalität Personen und Güter nahezu mit Schall- geschwindigkeit durch ein Röhren system unter geringem Luftwiderstand Die ETH Zürich ist laut «Times Higher man vorschlagen, dass man zwar nicht befördern. Education» die internationalste Univer- physisch präsent sein, aber gerne einen Der Startschuss für das Projekt fiel sität der Welt. Dass sie auch einen dem Vortrag per Videokonferenz halten wird. im Oktober 2016. Bereits vier Wochen entsprechenden CO2-Fussabdruck auf- Umgekehrt gilt das Gleiche. Wer Re- später haben wir uns für die globale weist, kann nicht erstaunen. Deshalb ferentinnen und Referenten an die ETH Hyperloop Pod Competition II von SpaceX sollten wir alles daran setzen, dass wir die einlädt, sollte ihnen anbieten, ihren Vor- qualifiziert. internationalste Hochschule bleiben und trag auch per Videokonferenz halten zu Momentan schliessen wir die Design- gleichzeitig das Reisen auf das Notwen- können. CO2-Sparpotential haben auch die phase ab. Bereits diesen Sommer findet dige beschränken. Als Verantwortlicher Doktorprüfungen. Zwischen 80 und 100 Mal das Finale in Hawthorne in der Nähe von für Videokonferenzen an der ETH berate jährlich werden heute externe Korreferen- Los Angeles statt, wo sich Swissloop mit und unterstütze ich ETH-Angehörige, ins- ten per Videokonferenz zugeschaltet. Pro den 30 besten Teams der Welt messen besondere unsere Dozierenden, bezüglich Jahr finden an der ETH Zürich aber über wird. Der schnellste Pod gewinnt! Fernunterricht und Videokonferenzen. 700 Doktorprüfungen statt. Zählt man die Unser Team ist bewusst sehr inter- In der letzten «life»-Ausgabe wurden Präsentation des Forschungsplans für disziplinär zusammengesetzt: 50 Lösungsansätze der ETH aufgezeigt, das Doktorat hinzu, bei der ebenfalls zu- ETH-Studierende der Fachbereiche Ma- und diverse Medien berichteten über nehmend Videoconferencing zum Einsatz schinenbau, Elektrotechnik, Informatik, das Thema. Das Echo darauf hat sogar kommt, wären pro Jahr grundsätzlich rund Materialwissenschaften sowie Physik mich erreicht. Die Geschäftsführerin 1 300 zusätzliche Doktorprüfungen und und Mathematik, vom Bachelor bis zum eines Berner KMU mit einer Zweigstelle Proposals mit Videoübertragung möglich. PhD, werden durch Design-, Architektur- in Liechtenstein wollte unsere Expertise, Wenn wir die dafür notwendigen Flüge und Wirtschafts-Studierende verschiede- um ihren Arbeitsalltag dank weniger Rei- einsparen könnten – und dies ist wohl bei ner Schweizer Hochschulen ergänzt. sezeit zu optimieren. Selbstredend habe den meisten der Fall –, wäre eine signifi- Das Projekt steht und fällt mit dem ich ihr geeignete Videokonferenzanbieter kante Verringerung des CO2-Fussabdrucks Enthusiasmus der Studierenden, aber genannt, da wir externe Firmen nicht erreicht. auch mit dem motivierenden Support betreuen können. Gerne hätte ich aber diverser ETH-Dozierender unterschied- einen Ansturm von ETH-internen Anfra- Christopher Sauder Engeler licher Departemente. Ebenso wichtig gen bewältigt. Die Nachfrage dafür liegt ist auch die Un- zwar konstant auf gutem Niveau, aber terstützung von Kapazitäten für mehr wären vorhanden. Einheiten wie Seit nunmehr 15 Jahren bieten wir an den ETH Industry der ETH Zürich kostenfreie Lösungen für PeKo Relations. Fernunterricht und Videokonferenzen an. Gemeinsam kom- Viele nutzen und schätzen dieses An- Christopher Sauder Engeler ist men wir dem gebot, unterm Strich werden aber den- Verantwortlicher für Videokonferen- grossen Ziel näher! noch zu viele Flugkilometer zurückge- zen bei den Multimedia Services der legt. Bleibt uns also nur der Verzicht aufs Informatikdienste und Mitglied der Lisa Oberosler, CBO Swissloop Fliegen? – Nein. Ich finde, wichtig ist zu Personalkommission. www.swissloop.ch → priorisieren. Kongressveranstaltern sollte www.peko.ethz.ch → life 1 / 2017 15
ZUM SCHLUSS Neue Blickwinkel Günther Uecker ist international bekannt als der «Nagelkünstler». Sein Werk kreist um den F rieden und ruft dazu auf, herkömmliche Sichtweisen zugunsten neuer aufzubrechen. Ein Druckstock, der ihm als Werkzeug diente, wurde der ETH Zürich gewidmet. Das signierte Geschenk ist recht sinnbildlich für das Jubi läumsjahr der Graphischen Sammlung: Diese lädt zu vier Jubiläumsausstellungen ein, die ebenfalls neue Blickwinkel eröffnen. www.gs.ethz.ch/jubilaeum → Foto: Günther Uecker, Druckstock für Prägedruck, 1991, Graphische Sammlung ETH Zürich
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