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Psoriasis-Arthritis
Erklären · Erkennen · Behandeln · Informieren

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Vorwort                                                         04

Erklären                                                        06
Was ist Psoriasis-Arthritis?                                   07
Wie häufig kommt Psoriasis-Arthritis vor?                      09
Was ist die Ursache von Psoriasis-Arthritis?                   09
Welche Rolle spielt das Immunsystem?                            10

Erkennen                                                        12
Welche Beschwerden treten bei Psoriasis-Arthritis auf?         13
Betrifft Psoriasis-Arthritis nur die Gelenke und die Haut?     14
Wie verläuft Psoriasis-Arthritis?                              16
Welche Ärzte haben sich auf ­PsA spezialisiert?                16
Wie wird Psoriasis-Arthritis festgestellt?                     18

Behandeln                                                       20
Was ist das Ziel der Behandlung?                               21
Wie wird die Therapie ausgewählt?                              22
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?                       24
Was können Sie selbst zum Therapieerfolg beitragen?            31

Informieren                                                     32
Warum sollte ich mich gut mit Psoriasis-Arthritis auskennen?   33
Warum ist Selbsthilfe sinnvoll?                                34
Was sind Patienten-Service-Programme?                          36
Wo kann ich mich im Internet informieren?                       37
Was soll ich mir merken?                                        38
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Vorwort
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Psoriasis-Arthritis (PsA) gehört zu der Gruppe der entzündlich-rheumatischen
Erkrankungen. Bei ­einer PsA können sich sowohl Beschwerden einer Gelenkentzün-
dung wie auch Hautveränderungen, die typisch für Schuppenflechte sind, zeigen.
Die Erkrankung ist chronisch, das bedeutet, dass Menschen mit PsA unter Umständen
ihr Leben lang von der Krankheit begleitet werden. Unterschied­liche Therapiefor-
men können es jedoch heute ermöglichen, die Beschwerden wirksam und langfristig
zu kontrollieren.
Der Alltag mit einer entzündlich-rheumatischen ­Erkrankung verlangt oft Disziplin
und Geduld von Ihnen: Die regelmäßige Verabreichung der Medikamente, Arztbesu-
che und Kontrolluntersuchungen gehören dazu. Denn: Für eine erfolgreiche Thera-
pie ist Ihre Mitarbeit besonders w
                                 ­ ichtig. Dabei hilft es auch, sich gut mit der eigenen
Krankheit auszukennen und zu wissen, was im Körper vor sich geht und warum Ihr
Arzt eine bestimmte Behandlung empfiehlt. Bescheid zu wissen, kann zudem Un­-
si­cher­heiten und Ängsten entgegenwirken. Machen Sie sich schlau, informieren Sie
sich über die unterschiedlichen Aspekte Ihrer Krankheit, die Behandlungsmöglich-
keiten und darüber, was Sie selbst beitragen können, um positiv auf die Erkrankung
und ihren Verlauf einzuwirken.
Der wichtigste Ansprechpartner für alle Fragen zur PsA ist Ihr behandelnder Arzt.
Patientenorganisationen und bestimmte Internetseiten können Sie zusätzlich dabei
unterstützen, mehr über Ihre Erkrankung zu erfahren und den richtigen Weg im
Umgang mit ihr zu finden. Diese Broschüre bietet Ihnen eine Vielzahl von
Informationen rund um das Krankheitsbild Psoriasis-Arthritis, ihre Ursachen,
den Verlauf, die Therapien und Hinweise dazu, wo Sie weitere Unter-
stützung erhalten.
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Erklären

Psoriasis, der medizinische Name
für Schuppenflechte, leitet sich
vom griechischen Wort „psao“ ab,
das bedeutet „kratzen“.
Arthritis bedeutet Gelenkentzün-
dung. Die Bezeichnung leitet sich
aus dem Griechischen bzw. Latei­
nischen ab. „Arthron“ steht für
Gelenk und „-itis“ für ­Entzündung.
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Was ist Psoriasis-Arthritis?

Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine chro-   Phasen, in denen sie aktiv ist, wechseln
nisch-entzündliche Gelenkerkrankung,       sich mit beschwerdefreien Zeiten ab.
bei der es ebenfalls zu Beschwerden an
                                           Die Gelenkentzündung zeigt sich oft
der Haut in Form einer Schuppenflech-
                                           mit Schmerzen, Schwellungen und Be-
te kommen kann. Die Gelenkentzün-
                                           wegungseinschränkungen. Sie beginnt
dung kann vor, nach oder zeitgleich zu
                                           meist an den kleinen Gelenken am Fin-
den Hautbeschwerden auftreten. In den
                                           ger- bzw. Zehenende (an den sogenann-
meisten Fällen zeigt sich jedoch zuerst
                                           ten Endgelenken), kann aber grundsätz-
die Schuppenflechte und bis zu zehn Jah-
                                           lich alle ­Gelenke des Körpers betreffen.
re später kommt es zusätzlich zu einer
                                           Häufig kommt es bei PsA auch zu Rück-
Gelenkentzündung. Da PsA chronisch
                                           enschmerzen, die auf eine Entzündung
ist, kann die Erkrankung nicht geheilt
                                           der Wirbelsäule oder des Kreuz-Darm-
werden. Sie ist jedoch gut behandel-
                                           beingelenks zurückzuführen sind. In der
bar, sodass Menschen mit PsA in vielen
                                           Regel sind mehrere Gelenke betroffen.
Fällen ein weitgehend beschwerdefrei-
                                           In manchen Fällen kann die Entzündung
es L
   ­ eben führen können. Typisch für PsA
                                           auch ­innere O­ rgane angreifen.
ist, dass sie in Schüben auftritt.

Das gesunde Gelenk                         Das entzündete Gelenk

                                              Gelenkerguss        Entzündung und
     Gelenkschmiere         Knochen                                 Schwellung

  Gelenkinnenhaut                            Wucherung der
                                             Gelenkinnen­
                                              schleimhaut      Abbau des Knorpels
                        Gelenkknorpel                            und Knochens
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    Unbehandelt führt die Entzündung im
    Gelenk dazu, dass sich die Gelenkinnen-
    haut verändert und wuchert. Sie pro-
    duziert nun vermehrt Botenstoffe, die
    Knorpel und Knochen zerstören und
    letztlich das Gelenk schädigen, sodass
    es zu Einschränkungen in Beweglichkeit
    und Kraft kommt. Dies ist ein langsam
    voranschreitender Prozess, der so früh
    wie möglich unterbunden werden muss,
    da Schäden am Knochen nicht mehr
    rückgängig gemacht werden können.
    Die typischen Hautbeschwerden der          Es werden viel mehr hornbildende Zellen
    Schuppenflechte zeigen sich durch gerö-    (Keratinozyten) gebildet als in gesunder
    tete, erhabene Haut­areale, die mit sil-   Haut. Die Zellen können nicht richtig rei-
    brig weißen Schuppen bedeckt sind und      fen, sammeln sich an der Hautoberfläche
    häufig jucken – die sogenannten Plaques.   und bilden die charakteristischen Pla-
    Sie entstehen durch einen gestörten        ques. Eine vermehrte Neubildung von
    Erneuerungsprozess der Haut, dem eine      kleinen Blutgefäßen führt darüber hinaus
    Fehlleitung des Immunsystems zugrun-       zu einer entzündlichen Rötung der Haut.
    de liegt. Die Hauterneuerung wird um
    ein Vielfaches beschleunigt.

                                                 Psoriasis (Schuppenflechte)
                                                 Mehr zum Thema lesen Sie in der
                                                 Broschüre „Psoriasis (Schuppen-
                                                 flechte)“, die Sie über die kosten-
                                                 freie AbbVie Care-Rufnummer
                                                 0 80 00 – 48 64 72 oder im ­Internet
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Wie häufig kommt Psoriasis-Arthritis vor?

In Deutschland sind circa 160.000            jedem Alter bekommen. Männer und
Menschen von dieser entzündlich-             Frauen erkranken gleich häufig. Die PsA
rheumatischen Erkrankung betroffen.          tritt meistens zwischen dem 30. und
PsA kann grundsätzlich jeder Mensch in       50. Lebensjahr auf.

Was ist die Ursache von Psoriasis-Arthritis?

Die genaue Ursache der PsA ist bis heu-      zum erstmaligen Auftreten der Erkran-
te nicht abschließend geklärt. Wissen-       kung beitragen, sondern auch einen neu-
schaftler gehen davon aus, dass unter-       en Schub auslösen. Ein weiterer Faktor
schiedliche Auslöser an ihrer Entstehung     ist die erbliche Veranlagung. Zudem wer-
beteiligt sind. Wie auch bei der Psoriasis   den Infektionen als Auslöser vermutet.
gehören bestimmte Umwelteinflüsse            Das Immunsystem könnte dadurch ak-
dazu, die PsA begünstigen können, u. a.      tiv werden. Nachdem es sich ursprüng-
Stress, Alkohol, R
                 ­ auchen, Übergewicht,      lich gegen Viren oder Bakterien gerich-
Hautverletzungen, hormonelle Umstel-         tet hat, greift es im Zusammenwirken
lungen oder bestimmte Medikamen-             mit verschiedenen anderen Faktoren
te (z. B. Betablocker gegen Bluthoch-        dann – fälschlicherweise – körpereigene
druck). Diese Auslöser werden auch           Strukturen an.
„Trigger“ ­genannt. Sie können nicht nur
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     Welche Rolle spielt das Immunsystem?

     Die Psoriasis-Arthritis (PsA) gehört zu     Der Abwehrmechanismus des Immun-
     den Auto­immunerkrankungen, bei de-         systems wird durch das Zusammen-
     nen das Immunsystem fehlreguliert ist.      spiel unterschiedlicher Botenstoffe
     Das Immunsystem ist der körper­eigene       (Zytokine) gesteuert. Werden diese
     Abwehrmechanismus des Menschen,             ausgeschüttet, ist das für das Immun-
     der Eindringlinge wie Viren oder Bakte-     system das Signal zu reagieren. Es gibt
     rien erkennt und bekämpft. Tritt das Im-    Botenstoffe, die auf diese Weise eine
     munsystem in Aktion, zeigt sich die Ab-     Entzündung einleiten und aufrechter­
     wehrreaktion in Form einer Entzündung.      halten, sowie solche, durch die eine Ent-
     Nach der erfolgreichen Bekämpfung ei-       zündung wieder beendet wird. Zu den
     nes Fremdstoffs kommt das Immunsys-         entzündungsfördernden Botenstoffen
     tem normalerweise ­wieder zur Ruhe und      gehört u.a. Tumornekrosefaktor-alpha
     die Entzündung klingt ab. Bei der PsA ist   (TNF-alpha). Bei der normalen Reakti-
     dieser Mechanismus aus dem Gleichge-        on des Immunsystems hat er eine wichti-
     wicht geraten: Das Immunsystem rich-        ge Aufgabe. Gerät die körpereigene Ab-
     tet sich irrtümlich gegen körpereigenes     wehr bei Psoriasis-Arthritis j­edoch aus
     Gewebe, insbesondere im Bereich der         dem Gleichgewicht, sorgt er dafür, dass
     Gelenke, und führt zu einer Störung der     der Entzündungsprozess dauerhaft be-
     Hauterneuerung. Es entsteht eine Ent-       stehen bleibt.
     zündung, die nicht wieder abklingt. Wa-
     rum diese Fehlleistung passiert, ist bis
     heute noch nicht ­genau geklärt.
11

  Botenstoff-produzierende Zelle
                                            Zu Beginn der Entzündung produzieren
                                            bestimmte Zellen des Immunsystems
                                            verstärkt entzündungsfördernde Bo-
                                            tenstoffe. Das löst eine Art Ketten-
Botenstoff                                  reaktion aus:

                           Bindungsstelle   Sie docken an Bindungsstellen von be-
                              (Rezeptor)    stimmten Zellen an und lösen damit das
                                            Signal in der Zielzelle aus und aktivieren
             Zielzelle                      diese. Dadurch wird der Entzündungs-
                                            prozess ­gestartet und aufrechterhalten.

                                            Das Immunsystem ist aktiviert und der
 Botenstoff-produzierende Zelle
                                            ­Entzündungsprozess wird gestartet. Es
                                             wird anhaltend mehr Botenstoff ausge-
                                             schüttet, welcher die Entzündung wei-
                                             ter vorantreibt.

         Zielzelle aktiviert
Erkennen

Hautbereiche, die besonders
häufig von Plaques betroffen sind
13

Welche Beschwerden treten bei Psoriasis-Arthritis auf?

Die ersten Anzeichen bei PsA können                  Wichtig zu wissen ist, dass PsA zwar
sehr unterschiedlich sein. In den meis-              eine Erkrankung der Gelenke und Haut
ten Fällen beginnt sie mit einer Psoriasis           ist, jedoch auch Weich­teile an den Ge-
und den typischen Hautverän­derungen,                lenken, z. B. Sehnen, Sehnenan­   sätze
es kann aber zunächst auch zu Gelenk-                und Bänder, betreffen kann. Außerdem
beschwerden kommen. Die Psoriasis-                   kann eine Augenentzündung (Uveitis)
Arthritis beginnt oftmals langsam und                auftreten. Typischerweise ist das Auge
schleichend. Bei manchen Patienten                   dann gerötet und schmerzt.
können jedoch auch schnell starke Be-
schwerden auftreten.

  Typische Beschwerden bei Psoriasis-Arthritis (PsA)

  Hautveränderungen: scharf begrenzte, gerötete Hautareale, mit glänzenden, silbrig weißen Schuppen
  bedeckt (Plaques), insbesondere an der behaarten Kopfhaut, der Steißbeinregion bzw. der Gesäßfalte
  und den Außenseiten von Ellenbogen und Knien

  Nagelveränderungen, z. B. kleine punktförmige Vertiefungen in den Nägeln (Tüpfelnägel), Verfärbun-
  gen (Ölflecken), Ablösen der Nagelplatte vom Nagelbett (Onycholyse), Schuppenbildung am Nagel
  (Krümelnägel)

  Gelenkentzündungen mit Schwellung und Schmerzen in den kleinen Gelenken der Hände und Füße,
  aber auch der Handgelenke, Knie oder Wirbelsäule

  Einschränkung der Beweglichkeit der Gelenke in den Morgenstunden nach längerer Ruhigstellung,
  die erst im Tagesverlauf oder nach Bewegung nachlässt (sogenannte Morgensteifigkeit)

  Entzündung und Schwellung aller Gelenke eines Fingers oder Zehs (Daktylitis oder sogenannte
  „Wurstfinger“)

  Im Röntgenbild der Hände und/oder Füße sind im Bereich der Gelenke Knochenneubildungen zu ­sehen

  Müdigkeit und Abgeschlagenheit in Form eines ­allgemeinen Krankheitsgefühls
14
     Betrifft Psoriasis-Arthritis nur die Gelenke und die Haut?

     Für Menschen mit PsA ist es wichtig zu     Darüber hinaus wirkt sich die konse-
     wissen, dass Beschwerden auch an an-       quente und langfristige Behandlung der
     deren Organen, z. B. Augen, Lunge, Nie-    PsA auch positiv auf die Beschwerden
     ren oder Herz, mit der Krankheit in Ver-   außerhalb von Haut und Gelenken aus.
     bindung stehen können. Zudem haben
     Menschen mit PsA ein erhöhtes Risiko
     für Diabetes, Bluthochdruck oder De-
     pression. Alle diese Erkrankungen sind
     jedoch behandelbar und sollten von dem
     entsprechenden Facharzt, z. B. Augen-
     arzt oder Internisten, nach Rücksprache
     mit dem behandelden Rheumatologen,
     versorgt werden.
15

Mögliche Beschwerden außerhalb der Gelenke

   Häufige Begleiterkrankungen:
   ●   Bluthochdruck
   ●   Diabetes
   ●   Fettstoffwechselstörungen    Augen:
   ●   Depressionen                 Entzündung (Uveitis)

   Haut:
   Schuppenflechte
   (Psoriasis)

                                    Wirbelsäule:
   Darm:                            Tief sitzende Rücken-
   Darmentzündung                   schmerzen

                                         Nägel:
                                         Nagelpsoriasis

   Sehnen:
   Schmerzhafte Entzündungen
   der Sehnen, Sehnenansätze,
   ­Muskeln und Bänder
16
     Wie verläuft Psoriasis-Arthritis?

     Wie sich die Erkrankung entwickelt – das    er von Schüben und beschwerde­freier
     Ausmaß der betroffenen Hautbereiche,        Zeit –, ist unterschiedlich und lässt sich
     die Anzahl der ­betroffenen Gelenke, die    nicht vor­hersagen. Die Schwere reicht
     Stärke der Entzündung sowie die Dau-        von leicht über mittelschwer bis schwer.

     Welche Ärzte haben sich auf ­PsA spezialisiert?

     Der Facharzt für PsA ist der Hautarzt       Verschiedene Aspekte können ein Hin-
     (Dermatologe) und der Rheumatologe.         weis darauf sein, ob sich ein Hautarzt
     Für die Behandlung der Schuppenflech-       auf die Behandlung von Psoriasis spe-
     te ist der Hautarzt der Spezialist. Unter   zialisiert hat. Einige Hautarztpraxen
     den Hautärzten gibt es Ärzte, die sich      weisen z. B. Psoriasis als Behandlungs-
     insbesondere auf die Behandlung von         schwerpunkt aus und auch an Kliniken
     Psoriasis spezialisiert haben. Sie können   gibt es spezielle Psoriasis-Zentren
     die individuell geeignete Therapie aus-     bzw. Psoriasis-Ambulanzen. Darüber
     wählen und verfügen über das gesamte        hinaus bietet die Internetseite der regi-
     Behandlungsspektrum der Schuppen-           onalen Psoriasisnetze in Deutschland
     flechte, sowohl der äußerlichen Behand-     (www.psonet.de) eine Suchfunktion,
     lung (z. B. Cremes oder Salben) als auch    mit der teilnehmende Ärzte in Wohn-
     der systemischen (inner­lichen) Thera-      ort­nähe gefunden werden können.
     pie (z. B. Tabletten oder Injektionen).
17
PsoNet ist ein Zusammenschluss von               Diagnose zu stellen und die individuell
Hautärzten mit dem Ziel, die medizi-             geeignete medikamentöse Behandlung
nische Versorgung von Menschen mit               auszuwählen. Die Patientenorganisation
Psoriasis nachhaltig zu verbessern.              Deutsche Rheuma-Liga bietet eine Arzt-
                                                 und Therapeutensuche auf i­hrer Inter-
Der Rheumatologe kennt sich mit ent-
                                                 netseite an (www.rheumaliga.de), über
zündlich-­rheumatischen Erkrankungen
                                                 die sich Rheumatologen in der Nähe des
aus und hat die Erfahrung, alle nötigen
                                                 eigenen Wohnorts finden lassen.
Untersuchungen durchzuführen, eine

                                          Arzt         Kö
                               h mit                     r pe
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                                Ult              Röntgen
18
     Wie wird Psoriasis-Arthritis festgestellt?

     Die Beschwerden – insbesondere zu Be-        haben, ob es in der Familie weitere Fälle
     ginn – ­variieren und sind daher nicht im-   von rheumatischen Erkrankungen oder
     mer einfach als Symptome der PsA zu          Schuppenflechte gibt oder gab. Dies
     erkennen. Die Erkrankung frühzeitig          sind Hinweise, ob es sich um eine PsA
     zu diagnostizieren, ist jedoch wichtig,      handeln kann. Bei der körperlichen Un-
     ­damit von Anfang an eine optimale Be-       tersuchung kann er z. B. ­ertasten, ob
      handlung ­begonnen werden kann und          Schwellungen in Gelenken vorhanden
      mögliche Folgen wie dauerhafte Schä-        sind.
      digungen der Gelenke vermieden bzw.
      aufgehalten werden. Um die richtige
      Diagnose zu stellen und andere Krank-       Laboruntersuchungen
      heiten auszuschließen, werden die Er-
                                                  Es gibt keinen bestimmten Laborwert,
      gebnisse unterschiedlicher ­ Untersuch-
                                                  mit dem sich PsA eindeutig nachwei-
     ungen wie ein Puzzle zusammengesetzt.
                                                  sen lässt. Trotzdem sind L   ­aborun-
                                                  tersuchungen wichtig, um bestimmte
                                                  Hinweise zur Diagnose zu erhalten. Im
     Gespräch und körperliche Untersuchung
                                                  Blut kann z. B. eine Veränderung von
     Das Gespräch und die körperliche Un-         bestimmten Werten das ­   Zeichen für
     tersuchung sind eine wichtige Basis für      eine Entzündung im Körper sein, etwa
     die Diagnose. In einem ausführlichen         eine erhöhte Konzentration des C-reak-
     Gespräch erfragt der Arzt die Kranken-       tiven Proteins (CRP) und eine be-
     geschichte (Anamnese). So erfährt er,        schleunigte Blutsenkungsgeschwindig-
     welche Beschwerden wann begonnen             keit (BSG).
19
Bildgebende Verfahren                      Magnetresonanztomografie (MRT),
                                           auch Kernspintomografie genannt,
Röntgen kann Veränderungen am Kno-
                                           nutzt Magnetfelder, um Schnittbilder
chen sichtbar machen. PsA lässt sich
                                           des Körpers zu erstellen. Bei Verdacht
durch Röntgen jedoch erst erkennen,
                                           auf PsA werden in der Regel Aufnahmen
wenn Schädigungen an den Gelenken
                                           der geschwollenen und schmerzhaften
vorhanden sind, sogenannte Struktur-
                                           Gelenke gemacht. Auf den MRT-Bildern
veränderungen, die oft erst im späteren
                                           sind nicht nur Schäden an den Knochen,
Verlauf auftreten. Eine reine Entzün-
                                           sondern auch entzündliche Veränderun-
dung kann auf dem Röntgenbild nicht
                                           gen zu erkennen.
gesehen werden.
Ultraschall (Sonografie) zeigt Entzün-
dungen und Veränderungen, u. a. am
Knorpel, an Knochen, Sehnen und Seh-
nenansätzen. Diese treten in der Regel
schon in einem frühen Stadium der Er-
krankung auf und können so sichtbar
gemacht werden. Es wird Schall mit ei-
ner Frequenz, die nicht hörbar ist, ver-
wendet. Ein sehr patientenfreundliches
Verfahren, da der Schallkopf zur Mes-
sung nur sanft über die Haut bewegt
wird und die Schallwellen weder hör-
noch spürbar sind.
Behandeln
21

Was ist das Ziel der Behandlung?

Die Psoriasis-Arthritis (PsA) ist chronisch,        schreitenden dauerhaften Schädigung an
d. h., sie ist nicht heilbar. Es stehen heute je-   Knorpel und Knochen. Darüber hinaus
doch eine Reihe wirksamer Behandlungs-              kann die Erkrankung mit wesent­lichen Ein-
möglichkeiten zur Verfügung, mit denen              schränkungen der Lebensqualität verbun-
die Beschwerden gut kontrolliert werden             den sein. Eine wirksame, frühzeitige und
können. Die Entzündung der Gelenke                  an­haltende Behandlung sorgt dafür, die
führt unbehandelt im Verlauf zu einer fort-         Folgen der Krankheit zu minimieren.

  Diese Behandlungsziele sollten Sie und Ihr Arzt im Blick haben:

  Besserung der Haut- und Gelenksymptomatik

  Kontrolle der akuten Beschwerden, z. B. Schmerzen und Morgensteifigkeit
  sowie Plaques

  Beschwerdefreiheit durch langfristige Eindämmung der Krankheitsaktivität

  Beenden des Entzündungsprozesses, um b ­ leibende Schäden an Gelenken und
  Knochen zu verhindern bzw. aufzuhalten

  Ein weitgehend normales Leben ohne Einschränkung der Lebensqualität durch
  die ­Erkrankung
22
     Wie wird die Therapie ausgewählt?

     Für jeden Patienten wird ein individuelles   lichkeiten einer Behandlung ­   sowie ih-
     Behandlungskonzept erstellt. Es orien-       re Vor- und Nachteile zu kennen, damit
     tiert sich an der Erkrankung, der Krank-     Sie zusammen mit Ihrem behandelnden
     heitsaktivität sowie daran, wie weit die     Arzt besprechen können, welche Thera-
     Psoriasis-Arthritis (PsA) fortgeschritten    pie für Sie persönlich geeignet ist. Dabei
     ist. Wichtig ist, dass die Therapie sowohl   ist Ihr Arzt darauf angewiesen, dass Sie
     hinsichtlich der Gelenkbeschwerden als       mit ihm über Ihre persönlichen Bedürf­
     auch der Hautveränderungen wirkt. Be-        nisse und Erwartungen an die Therapie
     rücksichtigt wird, wie viele Gelenke be-     sowie d ­ arüber sprechen, ob und warum
     troffen sind. Auch für Sie als Patient ist   Sie mit einer Behandlung zufrieden sind
     es wichtig, die unterschiedlichen Mög-       oder nicht.
23

Die Messung des Krankheitsverlaufs
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen während der Behandlung sind notwen-
dig, um den Therapieerfolg zu überprüfen sowie auszuschließen, dass uner-
wünschte Wirkungen der Medikamente auftreten. Neben den bildgebenden
Verfahren und Blutuntersuchungen gibt es Fragebögen für Patienten, deren Er-
gebnisse dem Arzt helfen, die Aktivität der Gelenkentzündung einzuschätzen:
●	Beim DAS28 (Disease Activity Score 28) ergibt eine Formel mit der Anzahl
   der geschwollenen Gelenke, der Anzahl der druckschmerzhaften Gelenke,
   der Entzündungsparameter (CRP oder Blutsenkungsgeschwindigkeit) und
   der Einschätzung der Krankheitsaktivität durch den Patienten einen Wert
   zwischen 0 und 10. Je höher der Wert, umso höher die Krankheitsaktivität.
●	Der FFbH (Funktionsfragebogen Hannover) umfasst 18 Fragen, die sich auf
   Einschränkungen im Alltag beziehen. Die Funktion wird in Prozent der maxi-
   mal erreichten Punktzahl angegeben. 0 % entspricht hierbei der maximalen
   Einschränkung und 100 % der uneingeschränkten Fähigkeit bei der Ausübung
   verschiedener Alltagstätigkeiten.
Um die Schwere des Hautbefalls zu erfassen, ist es wichtig, dass stets sowohl
die Stärke der Beschwerden als auch die Einschränkungen der Lebensqualität
bei der Bewertung berücksichtigt werden. Der Arzt kann mit dem sogenannten
PASI (Psoriasis Area and Severity Index) Stärke und Ausdehnung der Hautver-
änderungen berechnen und dokumentieren. Der PASI wird insbesondere in Stu-
dien verwendet, um die Wirksamkeit von Medikamenten zu beurteilen.
24
     Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

     Die medikamentöse Behandlung ist die        Ebenfalls kann eine Anpassung des Le-
     wichtigste Säule der Therapie. Sie steht    bensstils empfehlenswert sein, da sich
     jedoch nie allein. Physiotherapie und Be-   z. B. Sport und Bewegung, Nichtrau-
     wegung sind weitere feste Bestandteile,     chen sowie eine ­gesunde ausgewogene
     die notwendig sind, um die Beweglich-       Ernährung positiv auf die Psoriasis-
     keit der Gelenke zu erhalten. Bei Haut-     Arthritis (PsA), das Risiko für Begleit-
     befall ­gehört darüber hinaus immer eine    erkrankungen sowie das allgemeine
     Basistherapie in Form einer gründlichen     Wohlbefinden auswirken können.
     Hautpflege zur Behandlung. Eine psy-
     chologische Unterstützung kann in vie-
     len Fällen hilfreich sein, da PsA häufig
     auch psychosozial sehr belastend ist.
25
Medikamentöse Therapie                       Schmerzmittel (z. B. eine Kombination
                                             aus Tilidin und Naloxon), die im Ge-
Kortikoidfreie entzündungshemmende
                                             gensatz zu NSAR keine entzündungs-
Medikamente (z. B. Diclofenac und Ibu-
                                             hemmende Wirkung haben, können bei
profen) werden auch NSAR (nichtsteroi-
                                             PsA zum Einsatz kommen, wenn die
dale Antirheumatika) genannt. Sie wir-
                                             Erkrankung sehr ausgeprägt ist und
ken sowohl gegen die Entzündung als
                                             starke Schmerzen verursacht.
auch gegen Schmerzen. Eine typische
Nebenwirkung von NSAR sind Magenbe-          Basistherapeutika (z. B. Methotrexat/
schwerden. Daher empfiehlt es sich, be-      MTX) wirken entzündungshemmend
gleitend ein Medikament einzunehmen,         und immunsuppressiv. Sie werden bei
das den Magen schützt. Auch die soge-        starker Ausprägung der Gelenk- und
nannten COX-2-Hemmer (z. B. Celeco-          Hautentzündung eingesetzt. Bis zum
xib) gehören zu dieser Medikamenten-         Wirkungseintritt können bis zu drei
gruppe. NSAR sind in der Regel die ersten    Monate vergehen, daher wird diese Zeit
Medikamente, die nach der Diagnose der       häufig zusätzlich mit anderen Medika-
Arthritis eingesetzt werden. Ihre Wir-       menten überbrückt. Basistherapeutika
kung tritt meist schnell (innerhalb von      werden als Tabletten oder als Injektio-
Stunden) ein. Eine Wirkung auf die Haut-     nen verabreicht. Sie werden langfristig
beschwerden haben sie jedoch nicht.          eingesetzt, um neue Schübe zu verhin-
                                             dern. Wichtig sind regelmäßige Kont-
Kortikoide (z. B. Prednison), auch Glu-
                                             rolluntersuchungen, da die anhaltende
kokortikoide oder Kortison genannt,
                                             Einnahme mit Nebenwirkungen verbun-
wirken stark entzündungshemmend
                                             den sein kann. Diese sogenannte Basis-
und dadurch auch schmerzstillend. Die
                                             therapie wird eingesetzt, um langfristig
Wirkung von Kortikoiden setzt schnell
                                             auf den Krankheitsverlauf Einfluss zu
(innerhalb weniger Stunden) ein. Bei
                                             nehmen und die Entzündung dauerhaft
PsA werden sie angewendet, wenn die
                                             zu unterdrücken.
Entzündung in den Gelenken beson-
ders stark ausgeprägt und akut ist. Sie
werden meist als Injektion direkt in das
betroffene Gelenk (intraartikulär) ge-
spritzt. Als Tabletten werden Kortikoide
in der Regel bei PsA nicht verabreicht, da
sich dadurch die Hautbeschwerden ver-
schlechtern können.
26
     Biologika sind biotechnologisch her-         Unerwünschte Wirkungen bei der The-
     gestellte Medikamente, die immun-            rapie können Rötungen oder Juckreiz an
     suppressiv wirken, indem sie gezielt in      der Einstichstelle der Injektion oder Infu-
     die fehlgeleitete Abwehrreaktion des         sion sein, die jedoch in der Regel schnell
     Immunsystems eingreifen und die Er-          wieder abklingen. Bei Anzeichen einer
     krankung so langfristig kontrollieren.       allergischen Reaktion sollte ein Arzt in-
     Die Biologika, die bei PsA eingesetzt        formiert werden. Da durch Biologika das
     werden, zählen entweder zu den soge-         Immunsystem unterdrückt wird, kann
     nannten TNF-alpha-Hemmern (Ada-              das Infektionsrisiko erhöht sein. Vor der
     limumab, Certolizumab, Etanercept,           Therapie müssen daher bestehende
     Golimumab und Infliximab), oder zu den       Infektionen, z. B. Tuberkulose oder
     sogenannten Interleukin-Blockern (Us-        Hepatitis, ausgeschlossen werden.
     tekinumab). TNF-alpha-Hemmer block-
                                                  Um eine umfassende Information zum
     ieren den entzündungsfördernden Bo-
                                                  Sicherheitsprofil der einzelnen Medi-
     tenstoff TNF-alpha und damit unter-
                                                  kamente zu erhalten, halten Sie bitte
     brechen sie den Krankheitsmechanis-
                                                  Rücksprache mit Ihrem Arzt.
     mus. Die Wirkung von Biologika setzt in
     der Regel schnell ein. Sie können durch
     eine Selbstinjek­tion unter die Haut ge-
     spritzt (subkutan) oder beim Arzt durch         Impfschutz nicht vergessen
     eine Infusion in die Armvene  (intravenös)      Bevor eine Behandlung begonnen
     verabreicht werden. Eingesetzt werden           wird, die das Immunsystem beein-
     Biologika, wenn die PsA aktiv ist, zuneh-       flusst, sollte überprüft werden, ob
     mend stärker wird und außerdem die Ba-          ein ausreichender Standardimpf-
     sistherapie nicht gewirkt hat oder nicht        schutz besteht oder ob Impfungen
     vertragen wurde. Zeigt ein Biologikum           aufgefrischt werden müssen. Dies
     Wirkung, kann es langfristig eingesetzt         trifft sowohl auf Basistherapeu-
     werden, um neue Schübe zu verhindern.           tika als auch auf den Einsatz von
                                                     Biologika zu.
27
Physiotherapie und Bewegung             Im Rahmen der Physiotherapie kön-
                                        nen individuell angepasste Bewegungs-
Bei der Behandlung der Psoriasis-­
                                        übungen erlernt werden, die auch zu
Arthritis (PsA) sind auch Physiothera-
                                        Hause regelmäßig durchgeführt wer-
pie (Krankengymnastik) und Bewegung
                                        den sollen. Darüber hinaus bieten viele
wichtig. Neben der medikamentösen
                                        Selbsthilfegruppen spezielle Kurse für
Therapie sorgt Bewegung dafür, dass
                                        Rheumagymnastik an. Informationen
die Beweglichkeit der Gelenke erhal-
                                        und Kontakte sind z. B. über die Deut-
ten bleibt und Schmerzen vermindert
                                        sche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.
werden. Dies ist auch schon zu Beginn
                                       ­erhältlich (www.rheuma-liga.de).
der Erkrankung entscheidend. Regel-
mäßige Physiotherapie und darüber
hinausgehende Bewegung, beispiels-
weise in Form einer gelenkschonenden
Sportart (u. a. Schwimmen, Nordic
Walking oder Tanzen), die wenn mög-
lich mehrmals in der Woche ausgeübt
wird, sind daher auch empfehlenswert.
Zudem sorgt das Training für eine
Stärkung von Muskeln und Bändern
und unterstützt damit den gesamten
Bewegungsapparat.
28
     Weitere ergänzende Maßnahmen
     Ergotherapie hat das Ziel, die Funktions­
     fähigkeit der Gelenke zu erhalten und        Leben im Gleichgewicht
     Schmerzen zu reduzieren. Alle Maßnah-
                                                  Mehr zu diesem Thema lesen Sie
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                                                         ­ ro­schüre „Leben im Gleich­
     digkeit im Alltag zu bewahren oder unter
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                                                  kostenlos bestellen können.
     dividuell für jeden Patienten ein Pro-
     gramm zusammen – abhängig davon,
     welche Schwierigkeiten im Vorder-
     grund stehen und welche Bereiche des
     Körpers durch die Entzündung beein-
     trächtigt sind. Das kann u. a. der Einsatz
     von Hilfsmitteln für Alltagstätigkeiten
     wie Hausarbeit oder Veränderungen an
     einem Arbeitsplatz mit ergonomischem
     Schreibtischstuhl und höhenverstellba-
     rem Schreibtisch sein.
     Ergotherapeuten erläutern auch Bewe-
     gungsabläufe zum Schutz der Gelenke.
     Wie genau Ergotherapie helfen kann,
     ist unterschiedlich und sollte mit dem
     behandelnden Arzt besprochen werden.
29
Psychologische Unterstützung kann           helfen, positive Strategien zur Krank-
sinnvoll sein, wenn die Psoriasis-          heitsbewältigung zu aktivieren und
Arthritis nicht nur körperlich, sondern     einen besseren Umgang mit der Erkran-
auch seelisch zu einer großen Belastung     kung zu erlernen. Bei einigen Menschen
wird. PsA kann z. B. durch die sichtbaren   führt PsA zu einer starken psychischen
Hauterscheinungen die Lebensqualität        Beeinträchtigung: Depressionen oder
einschränken und Schamgefühle her-          starke Ängste können die Folge sein.
vorrufen. Wie die Erkrankung emp-           Diese Situationen sollten in jedem Fall
funden und wie mit ihr umgegangen           ernst genommen und psychothera-
wird, ist von Mensch zu Mensch ver-         peutisch behandelt werden. Der be-
schieden. Wird das Leben zuneh-             handelnde Arzt kann beraten, ob eine
mend von der PsA bestimmt, kann eine        psychologische Unterstützung sinnvoll
psychologische Unterstützung dabei          ist, und Ansprechpartner nennen.
30
     Ernährung spielt eine weitere wichtige        Eine gesunde Ernährung unter Berück-
     Rolle. Eine spezielle Diät, die bei Psoria-   sichtigung der krankheitsrelevanten As-
     sis-Arthritis (PsA) eingehalten werden        pekte sollte langfristig im Alltag um-
     sollte, gibt es zwar nicht. Es kann jedoch    gesetzt werden, damit sie sich positiv
     durch eine bewusste Ernährung und ge-         auswirken kann.
     zielte Auswahl von Lebensmitteln gelin-
     gen, positiv auf die Erkrankung einzuwir-
                                                     Ernährung
     ken und zum allgemeinen Wohlbefinden
     beizutragen. Die Ernährung kann folglich        Mehr zu diesem Thema lesen Sie
     die medikamentöse Behandlung unter-             in der panorama-Spezialausgabe
     stützen, wenn auch nicht ersetzen. Basis        „Man ist, was man isst – Ernäh-
     einer „PsA-gerechten“ Ernährung sollte          rungstipps für Patienten mit
     stets eine abwechslungsreiche und voll-         entzündlich-rheumatischen Er-
     wertige Kost sein. Darüber hinaus spie-         krankungen“, die Sie über die kos-
     len Fette eine besondere Rolle, denn            tenfreie AbbVie Care-­Rufnummer
     sie sind an der Bildung entzündungs-            0 80 00 – 48 64 72 oder im Internet
     fördernder bzw. -hemmender Stoffe               unter www.abbvie-care.de
     beteiligt. Die Omega-3-Fett­     säure ist      kostenlos bestellen können.
     vermehrt in Fisch zu finden und an der
     Entstehung entzündungshemmender
     Stoffe beteiligt. Daher wird empfoh-
     len, ein- bis zweimal wöchentlich Fisch
     zu essen.

        Das Kochbuch „Küche in Bewegung: Kochen auch
        mit Rheuma – pfiffige Rezepte & unschlagbare ­
        Küchenhelfer“ zeigt viele Rezepte, die mit wenigen
        Handgriffen gekocht werden können. Außerdem
        sind die Gerichte gesund und auch noch lecker.
        Ein empfehlenswertes Kochbuch für Rheumatiker.
        Erhältlich im Buchhandel, B3 Verlag,
        ISBN: 978-3938783542, € 16,90
31

Was können Sie selbst zum Therapieerfolg beitragen?

Herausforderungen, Geduld, Zeit, Kraft –     mit der Durchführung Ihrer Behandlung
Psoriasis-Arthritis (PsA) verlangt viel      haben, mit dem Ergebnis nicht zufrie-
von Ihnen, jeden Tag von Neuem. Eine         den sind oder z. B. Nebenwirkungen be-
erfolgreiche Therapie ist grund­    legend   fürchten. Gemeinsam können Sie her-
dafür, dass Sie in Ihrem Leben möglichst     ausfinden, was geändert werden kann
keine oder nur wenige Einschränkungen        oder ob es Alternativen gibt. Warum ist
durch die Erkrankung erfahren. Dafür         Ihre Therapie für Sie geeignet? Wann ist
ist Ihre eigene aktive Mitarbeit sehr        eine Wirkung zu erwarten? Wie lange ist
wichtig. Dazu gehört z. B. die gewissen-     die Behandlung vorgesehen? Lassen Sie
hafte und regelmäßige Einnahme der           keine Fragen offen, informieren Sie sich
Medikamente. Auch die Änderung der           und werden Sie zum Experten in ­eigener
Dosis oder die H ­ äufigkeit der Einnahme    Sache. Darüber hinaus haben Sie durch
sollte immer mit Ihrem ­behandelnden         unterschiedliche Aspekte des Lebens-
Arzt abgesprochen werden. Nur so             stils wie Stressbewältigung oder Sport
kann eine Behandlung zum gewünsch-           und Bewegung die Möglichkeit, positiv
ten Erfolg führen. Sprechen Sie mit Ih-      auf die Erkrankung und Ihr ­allgemeines
rem Arzt darüber, wenn Sie Probleme          Wohlbefinden einzuwirken.
Informieren
33

Warum sollte ich mich gut mit Psoriasis-Arthritis auskennen?

Die Psoriasis-Arthritis (PsA) ist gut be-   Sport oder Ernährung auf die PsA? Auch
handelbar, aber sie verläuft chronisch.     das Wissen darüber, was im täglichen
Das bedeutet, dass Menschen mit PsA         Leben positiv auf die Erkrankung ein­
ihr gesamtes Leben von der E ­ rkrankung    wirken kann und zum eigenen Wohl-
begleitet werden. Sich zu informieren,      befinden beiträgt, ist wichtig. Denn dies
kann Sicherheit in Bezug auf viele          ist die Voraussetzung, um langfristig gut
Aspekte geben, die vielleicht zunächst      mit PsA zu leben.
beunruhigend sind. Wer sich auskennt,
kann leichter und besser wichtige
Entscheidungen, z. B. bei der Therapie,
treffen. Welchen Einfluss nehmen Stress,
34
     Warum ist Selbsthilfe sinnvoll?

     Vielen Menschen mit Psoriasis-Arth-        und sich selbst zu bemitleiden, sondern
     ritis (PsA) hilft das Gespräch mit an-     Wissen zu teilen und mit Menschen zu
     deren Betroffenen. Eine gute Möglich-      reden, die die Herausforderung einer
     keit dafür sind Patientenorganisationen    PsA kennen. Ein aktiver Umgang mit der
     oder Selbsthilfegruppen. Sie bieten die    Erkrankung zusammen mit einer wirksa-
     Chance, Erfahrungen auszutauschen,         men Behandlung sind die optimale Basis
     und können neue Perspek­tiven schaf-      ­dafür, ein ausgewogenes Leben mit PsA
     fen. Dabei geht es nicht darum, andere     zu führen.
35

Deutsche Rheuma-Liga                     Deutscher Psoriasis Bund e. V.
Bundesverband e. V.                      Seewartenstraße 10
Maximilianstraße 14                      20459 Hamburg
53111 Bonn                               Tel.: 040 - 22 33 99 0
Tel.: 0228 - 7 66 06 0                   E-Mail: info@psoriasis-bund.de
E-Mail: bv@rheuma-liga.de                www.psoriasis-bund.de
www.rheuma-liga.de
Die Deutsche Rheuma-Liga ist             Mit etwa 6.000 Mitgliedern ist der
mit über 280.000 Mitgliedern die         Deutsche Psoriasis Bund e. V. (DPB)
größte Selbsthilfeorganisation im        die größte nationale Patientenorgani-
Gesundheitsbereich. Die Verbände         sation im Bereich Hauterkrankungen.
bieten vor Ort Beratung von Pati-        Er setzt sich bundesweit für die Belan-
enten für Patienten. Das Angebot         ge von Menschen mit Schuppenflech-
umfasst Patientenschulungen und          te ein und stellt ­Informationen wie
-fortbildungen zu Schmerzbewäl-          Broschüren, die Mitgliederzeitschrift
tigung, Ergotherapie, zum Umgang         „PSO Magazin“ oder ein umfassen-
im Alltag und mehr. Bewegungs-           des Internetportal zur Verfügung.
angebote unter qualifizierter An-        Die 35 Regionalgruppen des DPB bie-
leitung mit besonderem Blick für         ten Unterstützung und Beratung vor
die speziellen Bedürfnisse der Be-       Ort. Hier werden Treffen für den Er-
troffenen, sozialrechtliche Bera-        fahrungsaustausch, aber auch andere
tung durch Juristen und Treffen          Aktivitäten wie Vorträge organisiert.
junger Rheumatiker sind weitere
häufig genutzte Ange­bote des Vereins.
36
     Was sind Patienten-Service-Programme?

     Menschen mit Psoriasis-Arthritis (PsA)    Das BioPharma-Unternehmen AbbVie
     können auf unterschiedliche Quellen       engagiert sich mit dem Patienten-­
     für Informationen und Unterstützung       Service-Programm AbbVie Care für
     im Umgang mit ihrer Erkrankung            Menschen mit PsA. AbbVie Care um-
     zurückgreifen. Dazu gehören z. B. der     fasst verschiedene Serviceangebote,
     behandelnde Arzt, sein Praxisteam, Pa-    Informationen und Hilfestellungen, die
     tientenorganisationen oder die Medien.    beim Leben mit der Erkrankung und
     Darüber hinaus bieten einige Hersteller   Umgang mit der Behandlung unterstüt-
     von Medikamenten in Form von Patien-      zen. Unter der kostenfreien Rufnummer
     ten-Service-Programmen eine spezielle     08000 – 48 64 72 ist das AbbVie Care-
     Unterstützung, die über das therapeu-     Team erreichbar.
     tische Angebot hinausgeht und die Be-     Unter www.abbvie-care.de sind Infor-
     treuung durch die Arztpraxis ergänzt.     mationen im Internet erhältlich.
37

Wo kann ich mich im Internet informieren?

www.dgrh.de                                www.psoriasis-bund.de
Die Internetseite der medizinischen        Die Internetseite des Deutschen
Fachgesellschaft Deutsche Gesellschaft     Psoriasis Bundes informiert über die
für Rheumatologie (DGRh) bietet neben      unterschiedlichen Aspekte der Erkran-
Informationen zu Krankheitsbildern und     kung, die Ziele und Aktivitäten der
Therapie auch eine Facharztsuche.          Organi­sation sowie Kontaktmöglich-
                                           keiten zur Selbsthilfe vor Ort.
www.rheuma-liga.de
Informationen rund um rheumatische         www.psoriasis-netz.de
Krankheits­bilder, zu Aufgaben und Akti-   Das Psoriasis-Netz ist ein abwechs-
vitäten der Patientenorganisation sowie    lungsreiches und umfassendes Inter-
zu weiteren Serviceangeboten stellt die    netportal mit einer Vielzahl von Infor-
Rheuma-Liga im Internet bereit.            mationen zu der chronischen Hauter-
                                           krankung. Ein Forum und Chat laden
 www.rheuma-online.de
                                           darüber hinaus zum interaktiven
 Das umfangreiche Onlineportal zu
                                           Austausch ein.
 rheumatischen Erkrankungen inklusive
PsA bietet umfassende I­ nformationen,     www.psonet.de
aktuelle Nachrichten zu neuen              Die regionalen Psoriasisnetze in
­Forschungsergebnissen und ein Forum       Deutschland (PsoNet) sind ein Zusam-
 für den E
         ­ rfahrungsaustausch von          menschluss von Hautärzten in Praxen
 Betroffenen.                              und Kliniken, die auf die Behandlung von
                                           Psoriasis spezialisiert sind. Sie setzen
www.derma.de
                                           sich für eine bessere medizinische Ver-
Homepage der Deutschen Dermatolo-
                                           sorgung von Menschen mit Schuppen-
gischen Gesellschaft mit Informationen
                                           flechte ein. Auf der Internet­seite findet
zur Haut und zu Hautkrankheiten sowie
                                           sich ein Verzeichnis aller teilnehmenden
einer Hautärzte-Datenbank mit Such-
                                           Ärzte.
funktion.
38
     Was soll ich mir merken?

     Psoriasis-Arthritis (PsA): PsA gehört zu    Behandlungsmöglichkeiten: Davon gibt
     den r­heumatischen Erkrankungen. Sie        es heute ganz unterschiedliche. Um Be-
     ist eine chronisch-entzündliche Erkran-     schwerden und dauerhafte Folgen zu
     kung der Gelenke und der Haut, die in       kontrollieren, sind Medikamente sowie
     Schüben verläuft. Neben den Gelenken        ergänzende Maßnahmen (Bewegung
     und der Haut kann die Entzündung auch       und Physiotherapie, gesunde Ernährung
     andere Körperbereiche betreffen. Um         und Ergothe­rapie) notwendig. Bei der
     dauerhafte Schäden an den Gelenken zu       PsA ist es wichtig, dass die Behandlung
     vermeiden, ist eine frühe und wirksame      sowohl gegen die Gelenk- wie auch die
     Therapie notwendig.                         Hautbeschwerden wirksam ist.
     Autoimmunerkrankung: PsA entsteht           Medikamente: Nichtsteroidale Anti­
     durch einen Fehler im Immunsystem.          rheumatika      (NSAR),        Kortikoide,
     Es richtet sich fälschlicherweise gegen     Schmerzmittel, Basistherapeu­    tika und
     körpereigenes Gewebe im Bereich der         Biologika ermöglichen es, die Beweg-
     Gelenke und führt zu einer Störung der      lichkeit der Gelenke zu erhalten und
     Hauterneuerung. Eine Entzündung ent-        Schmerzen zu lindern. Manche von
     steht, die nicht wieder abklingt.           ihnen haben gleichzeitig noch einen
                                                 positiven Effekt auf die Haut.
     TNF-alpha: Dieser Botenstoff des Im-
     munsystems ist einer der Hauptver-          Basistherapie: Sie ist wichtig, um den
     antwortlichen im andauernden Ent-           Krankheitsverlauf langfristig zu beein-
     zündungsprozess. Er ist verstärkt vor-      flussen und die Entzündung dauerhaft
     handen und fördert die Entzündung.          zu unterdrücken. Häufig wird MTX
                                                 eingesetzt.
     Diagnose: Sie besteht aus mehreren Bau-
     steinen. Das Gespräch mit dem Arzt,         Biologika: Diese Medikamente, die
     eine körperliche Untersuchung sowie La-     biotechnologisch hergestellt werden,
     boruntersuchungen des Blutes und bild-      kontrollieren die Erkrankung langfris-
     gebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall     tig und kommen zum Einsatz, wenn die
     oder MRT) der Gelenke sind notwendig,       Basistherapie nicht gewirkt hat oder
     um eine Diagnose zu stellen und dann eine   nicht ver­tragen wurde.
     wirksame Therapie zu empfehlen.
39

AbbVie ist ein globales BioPhama-Unternehmen, das auf die Er­forschung und
Entwicklung innovativer Arzneimittel für einige der schwersten Krankheiten
der Welt spezialisiert ist. Ziel des Unternehmens ist es, die Gesundheit und
Lebensqualität von Patienten nachhaltig zu verbessern. Daher bietet das Un-
ternehmen in Deutschland eine Reihe von Initiativen und Programmen an, um
Patienten beim Umgang mit ihrer Krankheit zu unterstützen, Behandlungser-
gebnisse durch eine rechtzeitige Diagnose und Therapie zu verbessern und die
Aufmerksamkeit und das Verständnis für ihre Erkrankungen in der Öffentlich-
keit zu steigern.
Ihre kostenfreie
                                                        Service-Rufnummer

                                   0 80 00 – 48 64 72
                                   Montag bis Freitag von 8.00 – 20.00 Uhr

                                                                             7840087_1404

AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
Mainzer Straße 81
65189 Wiesbaden
Tel. (+49) 611 1720 0
Fax (+49) 611 1720 1220
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