THEMENAUSWAHL - Dezember 2016

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THEMENAUSWAHL - Dezember 2016
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Nr. 139                        THEMENAUSWAHL

Editorial                             Das Wort zum Generikum

 Alle Jahre wieder!                    Qualität aus der Sicht von Mepha   11

Neuheiten
                                      In Kürze                            14
 VICKS GRIPPAL C®                 4
  Und was ist drin???

 Generika von LYRICA®             5
 VICKS RINO DUO®                  7
  Weil man zwei Nasenlöcher hat

 Generika von SEROQUEL®           9

Bild des Monats:
Der Regenbogen einmal anders
betrachtet
THEMENAUSWAHL - Dezember 2016
Editorial
Wie im letzten Jahr geben wir eine Spezialnummer mit der Unterstützung von Mepha heraus. Die
Hintergrundartikel wurden von unserem bewährten Redaktionsteam verfasst, das Editorial und
einen Artikel über die Versorgungsqualität haben wir aber diesmal der Mepha überlassen.
Bonne lecture!

                                                                        Marie-Théreèse
      Jérôme Berger                      Pierre Bossert
                                                                      Guanter Germanier

                                     Séverine Huguenin
  Anne-Laure Guntern                                                    Elodie Resenterra
                                       Martine Ruggli

Mepha engagiert sich für Substitutions-Förderung

Mit Unterstützung von pharmaSuisse weitet Mepha Pharma AG ihre im
vergangenen Jahr begonnene Aufklärungskampagne zur Förderung der
Substitution von Original-Medikamenten durch günstigere Generika aus.
Andreas Bosshard, General Manager von Mepha Schweiz AG, informiert
im folgenden Interview über das Projekt. 2015 hat Mepha eine
Informationskampagne rund um Generika gestartet. Weshalb?
In der Schweiz steigen die Krankenkassenprämien jedes Jahr. Die Ausgaben
für die Gesundheit belasten das Budget vieler Familien. Gleichzeitig wird
nur jedes zweite Original, für das es auch Generika gibt, substituiert. Mit
unserer Kampagne wollen wir einerseits Apothekerinnen und Apotheker
über die Vorteile von Generika informieren und ihre Fachkompetenz rund
um Fragen zur Substitution stärken. Andererseits möchten wir auch Patientinnen und Patienten
über Generika aufklären. Denn viele sind sich nicht bewusst, dass es für ihre Medikamente auch
günstigere Alternativen gibt und sie durch einen Wechsel auf Generika ihr Portemonnaie schonen
können. Heute entlasten Generika die Gesundheitskosten direkt und indirekt um über eine Milliarde
Franken pro Jahr. Würden Patientinnen und Patienten konsequent immer nach Generika fragen,
wären weitere Einsparungen von 170 Millionen Franken jährlich möglich.

Auf welche Massnahmen setzen Sie bei Ihrer Kampagne?
Zu Beginn haben wir uns vor allem auf die Bereitstellung von Informationsmaterial konzentriert. Für
Fachpersonen haben wir unter anderen eine Broschüre geschaffen, die anhand eines Ampelsystems
aufzeigt, bei welchen Medikamenten ein Wechsel auf ein Generikum problemlos oder unter
bestimmten Voraussetzungen möglich ist, und bei welchen Originalen während einer laufenden
Therapie von einem Umsteigen abzuraten ist. Diese Übersicht erleichtert die fachkundige Beratung
der Kundschaft.
Daneben haben wir aber auch einfach verständliche Broschüren für Patientinnen und Patienten in
sieben Sprachen erstellt, die alle wichtigen Fragen rund um Qualität, Wirkung und Sicherheit von
Generika beantworten. Ziel ist es, besser über die Vorteile von Generika zu informieren und allfällige
Vorbehalte gegenüber Nachfolgemedikamenten abzubauen.
In diesem Jahr ergänzen wir die Kampagne um weitere Aktivitäten.

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Welche Massnahmen kommen neu dazu?
Seit diesem Herbst bieten wir erstmals den Kurs «Substitutions-Experte/in» in der Deutschschweiz
und in der Romandie an. Dieses kostenlose Weiterbildungsangebot richtet sich speziell an Pharma-
Assistentinnen und -Assistenten und soll die Kompetenz des gesamten Apothekenteams betreffend
Fragen rund um die Substitution erhöhen. Zu diesem Kurs wird es in Zukunft auch regelmässige
Refresher-Module geben.

Plant Mepha auch weitere
Massnahmen für die breite
Öffentlichkeit?
Ja, um Patientinnen und Pa-
tienten besser für Generika zu
sensibilisieren, haben wir die-
sen Herbst TV-Spots im Schwei-
zer Fernsehen geschaltet. Da-
mit wollen wir bewirken, dass
Kundinnen und Kunden in der Apotheke vermehrt bereits zu Beginn einer Therapie nach Generika
fragen und so zu einer Entlastung der Gesundheitskosten beitragen – und das ganz ohne Abstriche
bezüglich der Qualität.

Was verspricht sich Mepha von der Kampagne zur Förderung der Substitution?
Wir hoffen, dass wir mit unserem Einsatz die Substitutionsrate in der Schweiz steigern und noch
mehr Fachpersonen sowie Patientinnen und Patienten von den Vorteilen von Generika überzeugen
können, die weit über den günstigeren Preis hinausgehen. Unser Mepha-Sortiment enthält
zahlreiche Generika, die im Vergleich zum Original in einer optimierten Darreichungsform erhältlich
sind. Darunter sind zum Beispiel Tabletten zu verstehen, die teilbar, leichter zu schlucken oder mit
einem besseren Geschmack versehen sind. Patientinnen und Patienten, die sich für Generika
entscheiden, profitieren neben dem günstigeren Preis also zusätzlich oft von einem Zusatznutzen.
Generika-Einsparpotentiale sind noch lange nicht ausgeschöpft!

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Neuheiten
VICKS GRIPPAL C® (Paracetamol und Vitamine C)1,2,3,4
Es ist sicherlich niemandem entgangen, dass pünktlich zu Beginn der kälteren Jahreszeit VICKS
GRIPPAL C® intensiv in unsere Apotheken drängt. VICKS GRIPPAL C® ist ein neues OTC-Präparat zur
Linderung von Schmerzen und Fieber im Zusammenhang mit Erkältungskrankheiten bei Erwachse-
nen und Jugendlichen (ab 12 Jahren und 40 kg). Es handelt sich dabei um Brausetabletten mit jeweils
500 mg Paracetamol und 300 mg Vitamin C (As-
corbinsäure). Die Brausetabletten können heiss
oder kalt (nicht kochend, ca. 70 °C) in einem Glas
Wasser, Tee oder Fruchtsaft aufgelöst und ge-
trunken werden.
Die empfohlene Dosierung beträgt eine Brause-
tablette nach Bedarf, bis zu viermal innert 24
Stunden. Die maximale Tagesdosis beträgt vier
Brausetabletten (= 2 g Paracetamol, 1.2 g Ascor-
binsäure). In der Packung sind zehn Brausetablet-
ten enthalten.
Erkältungen sind häufig und äussern sich in Beschwerden wie Niesreiz und Schnupfen, manchmal
kombiniert mit Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit bis hin zu Fieber (in
der Regel unter 38.5 °C). Sie werden häufig von Rhinoviren, aber auch von zahlreichen weiteren
Viren verursacht und heilen in der Regel spontan und innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Um die
Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten in dieser Zeit zu verbessern, können
folgende Massnahmen empfohlen werden:
       Ruhe und ausreichender Schlaf helfen der raschen Erholung
       Hohe Flüssigkeitsaufnahme (heisse Tees) hilft, den Schleim zu verflüssigen und reguliert den
        Flüssigkeitsverlust bei starkem Schwitzen; Hühnersuppe soll antientzündlich wirken.
       Wärmepackungen und Dampfinhalationen mit Salz verflüssigen ebenfalls den Schleim und
        helfen beim Abhusten
       Rauchstopp
       Regelmässiges Händewaschen mit Seife; das Benützen von Papiertaschentüchern reduziert
        die rasche Ausbreitung der Viren und Bakterien.

Die Patienten wollen häufig auch eine medikamentöse Behandlung, um sich möglichst schnell
wieder besser zu fühlen und arbeitsfähig zu sein. Hier empfehlen sich Präparate, die jeweils nur
wenige Wirkstoffe enthalten und eine gezielte Linderung der Beschwerden zum richtigen Zeitpunkt
und in der richtigen Dosierung ermöglichen.
Bei Fieber und leichten bis mittelschweren Kopf- oder Gliederschmerzen ist Paracetamol das Mittel
der Wahl und wird oral alle vier bis sechs Stunden eingenommen. Bei einer Dosierung von 500 bis
1000 mg pro Einnahme (bis maximal 4g / Tag bei Erwachsenen ≤ 75 Jahren und 3g / Tag ≥ 75 Jahren
oder Leberinsuffizienz) sind unerwünschte Nebenwirkungen selten, wobei es sich dann hauptsäch-

1
  pharManuel, SSPh, 2015, Refroidissements
2
  La Revue Prescrire, Premier Choix Prescrire, juillet 2015, Rhume
3
  QC Analgésiques, update 2014, SSPh
4
  RevueMédicale Suisse, N. Senn, 9.10.2013, Pas chaud pour prescrire la vitamine C en cas de refroidissement

© Pharma-News                                      Seite 4                Nummer 139, Dezember 2016
THEMENAUSWAHL - Dezember 2016
lich um Überempfindlichkeitsreaktionen handelt. Das grösste Risiko sind Vergiftungen und
Überdosierungen, die zu schwerwiegenden bis tödlich verlaufenden Leberschädigungen führen
können. Unsere Rolle in der Apotheke ist es, die Patienten aufzuklären, um zu verhindern, dass sie
gleichzeitig mehrere Präparate mit Paracetamol einnehmen. Zahlreiche Spezialitäten mit
Paracetamol sind nämlich unter unterschiedlichen Markennamen erhältlich: KAFA PLUS®, NEO-
CITRAN®, PRETUVAL®, PANADOL EXTRA®, DEMOGRIPAL C®, DAFALGAN®, usw. Die Lebertoxizität
von Paracetamol ist zusätzlich erhöht bei bestehenden Leberproblemen, hohem Alkoholkonsum
oder Einnahme von gewissen Arzneimitteln wie Antiepileptika oder Johanniskraut.
VICKS GRIPPAL C® stellt eine Beratungsalternative für Patienten dar, die ein Präparat in Form eines
Heissgetränks zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung möchten. Im Gegensatz zu Kombinations-
präparaten wie z.B NEO-CITRAN® oder PRETUVAL® hat es den Vorteil, weder Vasokonstriktoren
noch sedierende Antihistaminika (in NEO-CITRAN®) zu enthalten und vermindert somit das Risiko
von unerwünschten neuropsychiatrischen oder kardiovaskulären Nebenwirkungen. Dies ist beson-
ders relevant, wenn das Präparat zusammen mit abschwellenden Nasentropfen wie z.B. OTRIVIN®,
VIBROCIL® oder TRIOFAN® angewendet wird.
Was Vitamin C betrifft, erscheint es - abgesehen von seiner grossen Beliebtheit zur Prävention und
Therapie von Erkältungskrankheiten - nutzlos, oder fast. Gemäss einer 2013 publizierten Analyse
von mehreren Studien scheint Vitamin C die Dauer der Erkältungsbeschwerden nur um wenige
Stunden zu reduzieren.

VICKS GRIPPAL C® (Paracetamol und Vitamin C) – wichtig für die Beratung:

       Paracetamol ist Mittel der Wahl zur Behandlung von Schmerzen und Fieber
       Die maximale Tagesdosis darf 4 g nicht überschreiten (das entspricht 8 Tabletten)
       In dieser Dosierung gut verträglich auch in Kombination mit Vitamin C
       Cave Kombination mit anderen Paracetamolpräparaten
       Geeignet für Patienten, die ihr Grippepräparat gerne als Heissgetränk einnehmen
       Enthält weder Vasokonstriktoren noch Antihistaminika

GENERIKA VON LYRICA® (Pregabalin)
Das Präparat LYRICA® mit dem Wirkstoff Pregabalin wurde 2005 von Swissmedic zugelassen. Nun
sind verschiedene Generika auf den Markt gekommen. Pregabalin wird zur Behandlung neuropathi-
scher Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie oder postherpetischer Neuralgie, als Zusatz-
therapie von partiellen Anfällen (siehe PN Nr. 27) und zur Behandlung von generalisierten
Angststörungen im Erwachsenenalter angewendet.5 Was ist sein Stellenwert in den Therapieem-
pfehlungen?

Neuropathische Schmerzen:
Antiepileptika wie Pregabalin und Gabapentin
(NEURONTIN® und Generika) gehören zu den
empfohlenen Therapieoptionen bei neuropathi-
schen Schmerzen. Ihr Vorteil ist, dass sie wenig
Interaktionen verursachen (siehe unten).6,7

5
  www.swissmedicinfo.ch
6
  pharmaSuisse, Cercles de qualité, Les Analgésiques
7
  Revue Prescrire, Prégabaline très proche de la gabapentine, Juin 2005, Tome 25 Nr. 262, pages 405-409

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Zusatztherapie von partiellen Anfällen bei Epilepsie
Die Wirksamkeit von Pregabalin bei Epilepsie wurde nur im Vergleich zu Placebo und nie im
Vergleich zu anderen Antiepiletika untersucht. Aufgrund seines Nebenwirkungsprofils wird die
Anwendung von Pregabalin in dieser Indikation manchmal kritisch hinterfragt. 7

Generalisierte Angststörungen
Aufgrund seines hohen Preises und seiner unerwünschten Arzneimittelwirkungen sollte Pregabalin
erst als zweite Wahl verschrieben werden, wenn firstline-Therapieoptionen wie SSRI (z.B. Paroxetin
oder Fluoxetin) oder SNRI (z.B. Venlafaxin oder Duloxetin) ungenügend wirksam waren.8

Pregabalin versus Gabapentin
Der Wirkstoff Pregabalin ist ein Analogon der
Gamma-Aminobuttersäure (GABA), ein Neuro-
transmitter mit hemmender Wirkung auf die Ner-
venzellen. Pregabalin ist strukturell dem Gaba-
pentin (NEURONTIN®) nahe verwandt, weshalb
beide Substanzen dieselben pharmakologischen
Eigenschaften und Indikationen haben. Allerdings
ist nur Pregabalin zur Behandlung von generali-
sierten Angststörungen zugelassen.
Wie LYRICA® wird auch NEURONTIN® von Pfizer
vertrieben, wobei vermutet wird, dass Pregabalin
entwickelt wurde, um mit den Generika von NEU-
RONTIN® zu konkurrieren.7

Die Generika von Pregabalin sind als Hartgelatinekapseln zu 25, 50, 75, 100, 150, 200 und 300 mg,
und als Trinkampullen zu 20 mg/ml erhältlich. Die übliche Dosierung liegt zwischen 150 und 600 mg
täglich, verabreicht in zwei bis drei Einzeldosen. Die Startdosis ist 150 mg/Tag, verteilt auf zwei oder
drei Einzeldosen. Es kann alle 7 Tage eine schrittweise Aufdosierung um 150 mg (in Abhängigkeit
von der individuellen Verträglichkeit) bis zu einer Höchstdosis von 600 mg/Tag erfolgen (dieses
Dosierungsschema kann je nach Indikation variieren). Um Entzugssymptome beim Absetzen von
Pregabalin zu vermeiden, empfiehlt es sich, unabhängig von der Indikation, die Dosis ausschleichend
über einen Zeitraum von mindestens einer Woche zu verringern. Wird die Therapie wieder
aufgenommen, muss wieder langsam auftitriert werden.
Bei den neuropathischen Schmerzen war Pregabalin in Dosen von 150-600 mg/Tag dem Plazebo
signifikant überlegen. Bei fokalen Anfällen waren Dosen von 300-600 mg/Tag dem Plazebo signifi-
kant überlegen, während bei sekundär generalisierten Anfällen nur die Höchstdosis von 600 mg/Tag
eine signifikante Überlegenheit gegenüber Plazebo zeigte.

PREGABALINE MEPHA® - wichtig für die Beratung:

          Strukturell dem Gabapentin nahe verwandt
          Wird zur Behandlung neuropathischer Schmerzen, als Zusatztherapie von fokalen Anfällen
           bei Epilepsie und zur Behandlung von generalisierten Angsstörungen im Erwachsenenalter
           angewendet
          Die Dosierung liegt zwischen 150 und 600 mg pro Tag, verteilt auf zwei bis drei Einzeldosen
          Langsam zu Beginn der Therapie auftitrieren und langsam beim Absetzen ausschleichen
          Wird unverändert über die Niere ausgeschieden, die Dosierung muss der Nierenfunktion
           angepasst werden
          Geringes Interaktionspotenzial

8
    pharmaSuisse, Cercles de qualité, SNC

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Pregabalin wird aus dem Blutkreislauf weitgehend unverändert über die Niere ausgeschieden und
verursacht somit kaum Interaktionen. Dafür ist aber bei Patienten mit eingeschränkter Nieren-
funktion Vorsicht geboten, und die Dosis von LYRICA® muss an die Kreatinin-Clearance angepasst
werden, um eine Kumulation zu vemeiden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Benom-
menheit (28% der Patienten), Schläfrigkeit (16% der Patienten), Rhinopharyngitis, gesteigerter
Appetit, Gewichtszunahme, Sehstörungen, Kopfschmerzen und gastrointestinale Beschwerden.5,7

VICKS RHINO DUO®
VICKS RHINO DUO® ist ein Nasenspray bei Schnupfen mit
Xylometazolin und Dexpanthenol. Xylometazolin hat
gefässverändernde Eigenschaften und wirkt deshalb
schleimhautabschwellend. Dexpanthenol zeichnet sich
durch schleimhautschützende Eigenschaften aus und soll
Reizungen der Nasenschleimhaut lindern bzw. vorbeugen.
VICKS RHINO DUO® kann bei Erwachsenen und Kindern ab
sechs Jahren nach Bedarf bis zu dreimal täglich angewendet
werden.
Gerne erinnern wir an dieser Stelle, dass die allererste
Massnahme bei akuter Rhinitis darin besteht, die
Nasenschleimhaut mit physiologischer Kochsalzlösung zu
befeuchten, um den Schleim zu lösen und die Nase zu
reinigen. Reicht dies nicht aus, kann ein abschwellender
Nasenspray nützlich sein, um die Nasenatmung zu er-
leichtern (z.B. beim Essen oder zur Nacht). Weitere
Informationen zur Behandlung der akuten Rhinitis finden
Sie in den Pharma News Nr. 109 vom Dezember 2013.

Die Tabelle unten zeigt eine Auswahl von nasenab-
schwellenden Präparaten zur Beratung in der Apotheke (die
Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit). Der
Einfachheit halber haben wir die pädiatrischen Dosie-
rungen nicht angegeben. Nebst den Spezialitäten, die wie
VICKS RHINO DUO® bei Erwachsenen und Kindern ab sechs
eingesetzt werden, gibt es auch Präparate, die in
verschiedenen Dosierungen entweder für Kinder oder für
Erwachsene erhältlich sind. Hier erwähnen wir nur die Variante für «Erwachsene», d.h ab einem
Alter von zwölf Jahren. Diese Präparate sind mit einem Stern (*) versehen. 9,10

     Wer mehr wissen möchte: Wirkungsmechanismus der abschwellenden Wirkstoffe
     Nasale Vasokonstriktoren stimulieren die -Rezeptoren der sympathische Fasern des vegetativen Nervensystems. Man nennt
     sie deshalb auch nasenabschwellende -Sympathomimetika. Chemisch und mechanistisch wird unterschieden zwischen:
      sympathomimetischen Aminen wie z.B. Phenylephrin, welche eine relativ kurze Wirkdauer von 1-2 Stunden haben,9
      Imidazoline wie z.B. Oxymetazolin und Xylometazolin, die eine Wirkdauer von ca. acht Stunden aufweisen,9
      Tuaminoheptan, einem primären Amin mit gefässverengenden Eigenschaften, enthalten in RINOFLUIMUCIL® kombiniert mit
       Acetylcystein. Die vasokonstriktorische Wirkung tritt nach ca. fünf Minuten ein und hält ca. 4–6 Stunden an. Interessanterweise
       ist Tuaminoheptan der einzige Wirkstoff unter den nasalen Vasokonstriktoren, der auf der Dopingliste steht. 10

9
    www.imail-offizin.ch: rhinite médicamenteuse et vasoconstricteurs nasaux (2012)
10
    www.antidoping.ch

© Pharma-News                                               Seite 7                    Nummer 139, Dezember 2016
THEMENAUSWAHL - Dezember 2016
Zusätzliche Wirkstoffe                Konservierungs-          Galenische Form
                                                                      stoffe
 Phenylephrin
 OTRIDUO®                       Dimetinden (anti-H1)                  BZK1                     Spray
 VIBROCIL®                      Dimetinden (anti-H1)                  BZK                      Tropfen, Spray,
                                                                                               Gel
 Tuaminoheptan
 RINOFLUIMUCIL®                 Acetylcystein (schleimlösend)         BZK                      Spray
 Oxymetazolin
 NASIVIN PUR®                                                         keine                    Spray
 NASIVIN®                                                             BZK                      Tropfen, Spray
 VICKS SINEX®                   Menthol, Kampfer, Cineol              BZK                      Tropfen, Spray
 Xylometazolin
 NASIC®                         Dexpanthenol                          BZK                      Spray
                                (schleimhaut-schützend)
 NASOBOL XYLO®                                                        BZK                      Spray
 OTRIVIN ohne Kons.® *                                                keine                    Spray
 OTRIVIN® *                                                           BZK                      Tropfen, Spray
 OTRIVIN MENTHOL® *             Menthol, Cineol                       BZK                      Spray
 RHINOSTOP® 50                  Hyaluronat (befeuchtend)              Parabene                 Spray
 RHIN-X XYLO® *                                                       keine                    Spray
 RINOSEDIN® *                                                         BZK                      Tropfen, Spray
 NASENSPRAY                                                           keine                    Spray
 NEO SPIRIG® *
 TRIOFAN®                       Carbocystein (schleimlösend)          BZK                      Tropfen, Spray
 TRIOFAN ohne Kons..®           Carbocystein                          keine                    Spray
 VICKS RHINO DUO®               Dexpanthenol                          keine                    Spray
                                (schleimhaut-schützend)
 XYLO MEPHA®                                                          keine                    Spray
*Für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. 1BZK = Benzalkoniumchlorid

Medikamentöse Rhinitis
Der längerfristige Gebrauch von nasalen Vasokonstriktoren führt reaktiv zu einer verstärkten
Schwellung der Schleimhäute (Rebound-Phänomen), die den Betroffenen zu einer wiederholten
Gabe des Sympathomimetikums verleitet, was wiederum einem Dauergebrauch Vorschub leistet.
Hinzu kommt die sogenannte Tachyphylaxie (Wirkungsabschwächung in kurzer Zeit bei wieder-
holter Gabe), die diesen Effekt noch verstärkt. Bei fortgesetztem Einsatz kann eine Austrocknung,
Atrophie und Borkenbildung sowie eine irreversible Schädigung des Epithels der Nasenschleimhaut
mit Hemmung der Zilienaktivität die Folge sein, wodurch die Nase in ihrer Funktion eingeschränkt
und für Viren und Bakterien anfälliger wird. Man spricht dann von einer medikamentösen Rhinitis
(Rhinitis medicamentosa, RM).
Dementsprechend, und als Vorsichtsmassnahme sollte die                        Wer mehr wissen möchte…
Anwendung jeglicher nasaler Vasokonstriktoren an maximal 5-                   Konservierungsmittel wie Benzalkonium-
7 aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden. Um den Wiederauf-                   chlorid scheinen für eine Schädigung der
                                                                              Nasenschleimhaut über eine Beeinträch-
bau der Schleimhaut und des mukoziliären Transports zu er-                    tigung der Flimmerhärchenfunktion ver-
möglichen, sollte eine Auswaschphase von mindestens 10-15                     antwortlich zu sein. Deshalb sind konser-
Tagen zwischen 2 Anwendungszyklen eingeschoben werden.                        vierungsmittelfreie Präparate zu bevorzu-
                                                                              gen (siehe Tabelle).

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THEMENAUSWAHL - Dezember 2016
Weiteren Vorsichtsmassnahmen
Wegen möglicher systemischer Nebenwirkungen (z.B. Blutdruckanstieg, Tachykardie, Atemdepres-
sion) dürfen alpha-Sympathomimetika nicht bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. bei
Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck) oder erhöhtem Augeninnendruck angewendet
werden. Auch bei einer trockenen Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca) sind sie
kontraindiziert. Topische und systemische Vasokonstriktoren sollten nicht kombiniert werden.

Wahl des abschwellenden Nasensprays
Im Rahmen der Beratung in der Apotheke ist zunächst einmal die Indikation für einen abschwellen-
des Nasenspray gut zu überprüfen. Ist diese gegeben, sind folgende Präparate zu bevorzugen:
          mit Xylometazolin oder Oxymetazolin, dessen Wirkung schnell eintritt und lange anhält
          ohne Benzalkoniumchlorid
Das in VICKS RHINO DUO® enthalten Dexpanthenol könnte die Nasenschleimhaut vor den uner-
wünschten Wirkungen der Vasokonstriktoren schützen. 11 In diesem Sinne kann das Präparat eine
Option für Patienten darstellen, die einen abschwellenden Spray möchten aber bemängeln, dass
dieses die Nasenschleimhaut austrocknet.

VICKS RHINO DUO® - wichtig für die Beratung:

          Nasenspray mit Xylometazolin, ein lokaler Vasokonstriktor der ersten Wahl
          In Kombination mit Dexpanthenol mit schleimhautschützenden Eigenschaften
          Anwendbar für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren, bis zu dreimal täglich
          Enthält kein Benzalkoniumchlorid, das verdächtigt wird, das Risiko für eine medikamentöse
           Rhinitis zu verstärken
          An maximal 5 - 7 aufeinanderfolgenden Tagen anwenden und eine Pause von mindestens 15
           Tagen zwischen zwei Anwendungszyklen einschieben (dies gilt für alle gefässverengenden
           Nasensprays)

GENERIKA VON SEROQUEL
Quetiapin ist ein sehr häufig angewendetes Neuroleptikum (NL). Es handelt sich um den Wirkstoff
von SEROQUEL®, das nun auch als Generikum in retardierter und nicht-retardierter Form erhältlich
ist. Quetiapin gehört zur Gruppe der atypischen Neuroleptika oder Atypika, zusammen mit
Olanzapin (ZYPREXA®), Risperidon (RISPERDAL®), Aripiprazol (ABILIFY®) und Clozapin (LEPONEX®),
um nur die meist angewendeten Wirkstoffe zu nennen. Alle sind inzwischen auch als Generikum
erhältlich.
Quetiapin wird zur Behandlung von Schi-
zophrenie (ab 13 Jahren), manischen
oder depressiven Episoden bei einer bi-
polaren Störung (ab zehn Jahren) einge-
setzt. 12 Es wird auch sehr häufig ver-
schrieben zur Behandlung psychotischer
Symptome oder Verhaltensstörungen bei
älteren Patienten mit Demenz (soge-

11
     Am J Rhinol 2005; 18 (5): 315-320
12
     www.Swissmedicinfo.ch

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THEMENAUSWAHL - Dezember 2016
nannte Behavioural and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD), auch wenn es dafür nicht
offiziell indiziert (off-Label use) ist und seine Wirksamkeit in dieser Indikation noch unklar ist.14

 Zur Erinnerung:
 Die bipolare Störung ist die etablierte Kurzbezeichnung für bipolare affektive Störung (BAS). Sie war früher unter der Bezeichnung
 manisch-depressive Erkrankung bekannt und gehört zu den Affektstörungen. Sie zeigt sich bei den Betroffenen durch episodische,
 willentlich nicht kontrollierbare und extreme, zweipolig entgegengesetzte (bipolare) Auslenkungen des Antriebs, der Aktivität
 und der Stimmung, die weit über dem Normalniveau abwechselnd in Richtung Depression oder Manie reichen. In der manischen
 Episode ist der Betroffene überaktiv, euphorisch oder gereizt und streitsüchtig. Die Antriebssteigerung kann sich in gesteigertem
 Rededrang, Bewegungsdrang, Betätigungsdrang (sozial, beruflich, sexuell) oder einem verminderten Schlafbedürfnis zeigen. Ty-
 pische Symptome sind auch Sprunghaftigkeit der Gedanken, Hemmungslosigkeit, Kritiklosigkeit und Selbstüberschätzung, die zu
 leichtsinnigem, tollkühnem Verhalten (z.B. Autorasen, Kaufrausch, Promiskuität = häufiger Partnerwechsel) führen. Die depres-
 sive Episode ist hingegen durch gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Gedächtnisstörungen und suizidale Gedanken gekenn-
 zeichnet.20
 Die Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung. Sie zeichnet sich aus durch Realitätsverlust, Wahnvorstellungen, Ver-
 änderungen der Gedanken, der Sprache und des Verhaltens. Diese Symptome sind häufig von sozialem Rückzug begleitet, sowie
 Sprachmangel, Emotionslosigkeit, Abnahme und Verlust von Interessen sowie Vernachlässigung des Äusseren.21

Was Schizophrenie anbelangt sind Quetiapin, Olanzapin und Risperidon die am besten evaluierten
Atypika zur Behandlung einer ersten Schizophrenie-Episode. 13 Bei der bipolaren Störung gehört
Quetiapin zur Behandlung der Wahl der manischen Episoden als Monotherapie oder in Kombination
mit Lithium sowie zur Rückfallprophylaxe. Auch zur Behandlung der depressiven Episoden bei bipo-
laren Störungen ist seine Anwendung gut etabliert.14
Die unerwünschten Wirkungen der Neuroleptika sind gut bekannt:15
     -   Extrapyramidalmotorische Störungen (EPMS) wie Dystonien (= ungewollte Muskelkontrak-tionen),
         Dyskinesien (ungewollte Bewegungen, z.T. irreversibel), Parkinsonismus und Akathi-sie (Sitzunruhe)
     -   Agitiertheit und Muskelsteifigkeit
     -   Gewichtszunahme
     -   Kardiovaskuläre Störungen (Hypotonie, QT-Verlängerungen)
     -   Hyperglykämie, Diabetes
     -   Fettstoffwechselstörungen
     -   Ausserdem beschrieben sind auch Stürze und Knochenbrüche,16 sowie kompulsive Störun-
         gen (Spiel-, Ess-, Sex- oder Kaufsucht)13

Allerdings verursachen Neuroleptika nicht alle der oben genannten unerwünschten Wirkungen im
selben Ausmass. Die Atypika verursachen in der Regel weniger EPMS, dafür häufiger Gewichtszu-
nahme, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen usw. als die typischen Neuroleptika. Bei Quetiapin
stehen Sedation oder Somnolenz sowie die Gewichtszunahme im Vordergrund. Unerwünschte
Auswirkungen auf das extrapyramidale Nervensystem treten hingegen meistens nicht auf, weshalb
es vorzugsweise eingesetzt wird, wenn ein Patient gleichzeitig unter Parkinson leidet.1
Achtung: Quetiapin gehört zu den Wirkstoffen, die in der Pharmakovigilanz-Datenbank der FDA am
häufigsten verdächtigt werden, suizidale Gedanken, manchmal auch Tötungsabsichten zu
verursachen.17

13
   The World Journal of Biological Psychiatry, 2012; 13: 318-378: « Guidelines for treatment of schizophrenia »
14
   Forum Med Suisse 2015; 15 (20-21): 486-494 (Recommandations de la Société Suisse des Troubles Bipolaires)
15
   Rev Prescrire 2014; 34 (374; suppl. Interactions):457;451-460
16
   JAMA 2015; 175 (3): 450-452
17
   Rev Prescrire 2013; 33 (352): 115

© Pharma-News                                           Seite 10                    Nummer 139, Dezember 2016
Das Apothekenteam sollte ausserdem wachsam sein bezüglich Suchtproblematik: Quetiapin wird
gerne wegen seiner sedierenden und angstlösenden Wirkung missbraucht.18
Die Dosierung von Quetiapin hängt sowohl vom Ansprechen des Patienten als auch von der
Indikation ab. Zur Behandlung von Demenz-assoziierten Verhaltungsstörungen (BPSD) beträgt die
Tagesdosierung 12.5 mg 19 (es gibt allerdings keine Tabletten in dieser Dosierung und keine der
verfügbaren Tabletten ist so teilbar) bis 50 mg. Bei bipolaren Störungen oder Schizophrenie variiert
die Dosierung zwischen 50 und 800 mg pro Tag. Die Gesamtdosis wird auf zwei Einnahmen pro Tag
bei den nicht retardierten Formen aufgeteilt. Bei den retardierten Formen wird die Gesamtdosis
einmal täglich eingenommen. Nach abruptem Absetzen von Quetiapin wurden akute
Entzugssymptome wie z.B. Schlaflosigkeit, Nausea und Erbrechen beschrieben. Es wird empfohlen,
die Therapie über eine Periode von mindestens einer bis zwei Wochen stufenweise zu beenden. 12
Während der Behandlung mit Quetiapin sollte der Patient keinen Grapefruitsaft zu sich nehmen. Als
potenter CYP3A4-Hemmer hemmt Grapefruitsaft den Abbau von Quetiapin und kann somit dessen
Blutkonzentration und das Risiko von kardiovaskulären Nebenwirkungen erhöhen. Quetiapin ist
während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.2021
 Wer mehr wissen möchte…
 Die unerwünschten Wirkungen der Atypika sind problematischer bei den Alterspatienten mit Demenz. Gemäss Untersuchungen
 wird unter Quetiapin (wie auch unter den anderen Atypika) das Risiko für unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse (TIA trans-
 itorische ischämische Attacke, Schlaganfall) verdreifacht und die Mortalität erhöht. Welche Mechanismen diesem erhöhten Risiko
 unterliegen, ist noch unklar.12

GENERIKA VON SEROQUEL® - Wichtig für die Beratung:

       Atypisches Neuroleptikum
       Indiziert zur Behandlung von Schizophrenie und bipolaren Störungen. Es wird aber auch off-
        label zur Behandlung psychotischer Symptome oder von Verhaltensstörungen bei älteren
        Patienten mit Demenz eingesetzt
       Die unerwünschten Wirkungen sind problematisch: Sedierung oder Somnolenz, Gewichts-
        zunahme, kardiovaskuläre Störungen (besonders bei Alterspatienten mit Demenz), suizidale
        Gedanken, Missbrauchsrisiko
       Die Dosierung hängt von der Indikation ab

MEPHA SETZT AUF HOHE QUALITÄT
UND ATTRAKTIVE DIENSTLEISTUNGEN

Allzu oft konzentriert sich die öffent-
liche Diskussion rund um Generika auf
den Preis. Die führende Schweizer
Generika-Anbieterin Mepha will sich
aber nicht nur durch ein gutes Preis-
Leistungsverhältnis, sondern vor al-
lem durch hochwertige Dienstleistun-
gen von Mitbewerbern unterscheiden.

18
   Rev Prescrire 2015; 35 (384):744-745
19
   Rev Med Suisse 2007; 3: 2519-2530
20
   Planetesante.ch
21
   BMJ 2011; 342: d3371

© Pharma-News                                         Seite 11                   Nummer 139, Dezember 2016
In Zeiten, in denen Stock-outs auch in der Schweiz zu einem alltäglichen Problem in Apotheken
geworden sind, strebt Mepha eine möglichst hohe Lieferbereitschaft an. 2015 erzielte das Basler
Unternehmen eine durchschnittliche Lieferbereitschaft von 98.2%1) und ist damit branchenführend.
Patientinnen und Patienten, die auf Mepha-Präparate angewiesen sind, müssen also äusserst selten
aufgrund von Lieferengpässen auf andere Präparate ausweichen.

Die Herkunft spielt eine Rolle
Ein Fünftel der Produkte, die Mepha Schweiz AG verkauft, wird in der Schweiz hergestellt. 91% der
verkauften Mepha-Verpackungen werden in Europa produziert. Ein engmaschiges Qualitäts-
kontrollsystem, das jeden Prozessschritt vom Einkauf, über die Herstellung und Lagerung bis zur
Lieferung dokumentiert, garantiert, dass nur einwandfreie Medikamente ausgeliefert werden.
Sämtliche Produkte, die Mepha Schweiz anbietet, werden durch Schweizer Behörden geprüft und
entsprechen den hiesigen Qualitätsstandards.

Erfolgreiche Neueinführungen
Als Teil der Teva-Gruppe, der weltweiten Nummer eins im Generika-Markt 2), hat Mepha Zugang zu
26 Forschungs- und Entwicklungs-Standorten weltweit. Dadurch kann Mepha im Vergleich zu
kleineren Mitbewerbern einfacher mehr neue Generika einführen. 2015 hat Mepha mit insgesamt
22 neuen, verschreibungspflichtigen Präparaten am meisten4) Generika lanciert. Oft ist Mepha die
erste oder die einzige Anbieterin von Neuheiten. Da Mepha-Generika bei der Lancierung einen
Preisabstand von bis zu 60%3) zum Original aufweisen, tragen Apothekerinnen und Apotheker, die

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sich für diese Produkte entscheiden, besonders schnell zu Kosteneinsparungen im Gesundheits-
wesen bei.

Breites Mepha-Portfolio
Unter der Marke Mepha verkauft das Unternehmen Generika und unter der Marke Teva Spezial-
pharmazeutika und Onkologika zur Behandlung von Erkrankungen des Zentralnervensystems, der
Atemwege, Krebs, Schmerzen und frauenspezifischen Problemen. Durch die Partnerschaft mit
Procter & Gamble vertreibt es zudem diverse rezeptfreie Produkte. Insgesamt deckt das Portfolio
von Mepha Schweiz 16 Indikationsgebiete ab und setzt sich aus 262 Produkten in 1‘089
Packungsgrössen und Dosierungen zusammen.

Zusatznutzen für Patientinnen und Patienten
Seit der Gründung im Jahr 1949 ist Mepha bestrebt, Originalpräparate nicht einfach zu kopieren,
sondern in einer optimierten Form anzubieten, die Vorteile für Patientinnen und Patienten bietet.
So verfügt Mepha über diverse Präparate, die im Vergleich zum Original eine patientenfreundliche
galenische Weiterentwicklung bieten und zum Beispiel leichter zu schlucken, teilbar oder mit einem
besseren Aroma versehen sind.

© Pharma-News                             Seite 13            Nummer 139, Dezember 2016
Umfassendes Service-Angebot
Nicht zuletzt profitieren Apothekerinnen und Apotheker wie auch Patientinnen und Patienten vom
attraktiven Dienstleistungsangebot von Mepha Schweiz, das diverse Weiterbildungsveranstaltun-
gen, ein effizientes Bestellwesen, eine medizinische Hotline und zahlreiche Informationsmateria-
lien für Fachpersonen und Laien umfasst.

1) Quelle: Stufe Vollgrossist (n=1) / MA 15% / Deutschschweiz; Stock-out von Generika in der Zeitperiode 2015; Lieferunfähigkeit aufgrund
   Stock-out des Lieferanten im Vergleich zum Durchschnitt zweier Mitbewerber der TOP 3 Generikahersteller
2) IMS Healthcare Sept. 2016
3) BAG/SL Sept. 2016
4) BAG/SL Dez. 2015

In Kürze
ASPEGIC IBU L TAB 400®: Nein, es handelt sich hier nicht um Aspirin!
Man nehme einen bekannten Markennamen und benutze ihn, um ein neues Präparat mit einem
völlig anderen Wirkstoff zu lancieren. Dieser Trick mag aus Marketingsicht schlau erscheinen, für die
Patienten und ihre Sicherheit ist das aber eher problematisch. So gibt es auf dem Markt ein weiteres
Präparat mit Ibuprofen 400 mg pro Tablette. Hoffen wir nur, dass die Patienten nicht meinen, dass
die Tabletten Acetylsalicylsäure wie in den ihnen bekannten ASPEGIC®- Beuteln enthalten. In diesem
Fall ist das vielleicht nicht ganz so schlimm, da Ibuprofen ein NSAR mit einem besseren
Nutzen/Risiko-Verhältnis ist als Acetylsalicylsäure, insbesondere in Bezug auf die Magenschleim-
hautschädigung.

GENVOYA®: fast wie STRIBILD®
Mit GENVOYA® wurde ein weiteres Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion zugelassen. Es
handelt sich um die Fixkombination folgender Wirkstoffe: Evitegravir (Integrase-Inhibitor),
Cobicistat (Pharmakokinetischer Booster, CYP3A4-Hemmer), Emtricitabin (Reversetranskriptase-
Inhibitor) und Tenofoviralafenamid (Reversetranskriptase-Inhibitor). Die Zusammensetzung unter-
scheidet sich kaum von der von STRIBILD®. GENVOYA® wird möglicherweise STRIBILD® auch bald
ersetzen (beide Arzneimittel werden vom selben Hersteller vertrieben). Nur die Salzverbindung von
Tenofovir ist eine andere. Im Unterschied zu Tenofovirdisoproxil (in STRIBILD®) ist Tenofoviralafen-
amid im Plasma stabil und wird erst in den Zellen enzymatisch zu Tenofovir umgewandelt. Dadurch
wird die Selektivität für die Zielzellen erhöht, die Wirkungen werden verstärkt und die
unerwünschten Wirkungen auf die Niere und den Knochen reduziert.

Generika von GLIVEC®: ein Pionier zieht sich zurück!
GLIVEC® (Imatinib) war der erste Vertreter in der Arzneimittelgruppe der Tyrosinkinasehemmer.
Diese oral einzunehmenden Chemotherapeutika haben die Behandlung von Krebserkankungen
massgeblich verändert. GLIVEC® zeigte eine beeindruckende Wirkung und führte zu einer deutlichen
Verlängerung der Lebenserwartung bei Patienten mit bestimmten Leukämieformen. Die Euphorie
war so gross, dass manche Autoren sogar schon davon sprachen, dass der «Kampf gegen den Krebs»
bald gewonnen sein könnte. Leider haben die nachfolgenden Therapien diese Hoffnungen ent-
täuscht. Nun zieht sich GLIVEC® durch die Hintertür zurück, schrittweise verdrängt durch die Ankunft
der Generika und der Immuntherapien.

© Pharma-News                                              Seite 14                    Nummer 139, Dezember 2016
Anmerkung des Herausgebers
                    Die Empfehlungen in Pharma-News geben die Meinung der Autoren auf Grund der bei
                 Redaktionsschluss vorhandenen Daten wieder. Der CAP trägt dafür keinerlei Verantwortung.

Resultate des Lesetests der PN 135 – die Gewinnerinnen:

Fehlerfrei!
Jennifer Blanchard             Pharmacie Sun Store                                           Etoy
Hofer Isabelle                 Pharmacie Sun Store                                           Etoy
Battistig Janique              pharmacieplus du vallon                                       Saint-Imier
Miche Eloïse                   pharmacieplus du vallon                                       Saint-Imier
Fioritto Priscille             Pharmacie Schneeberger                                        Tramelan
Gerber Valérie                 Pharmacie Schneeberger                                        Tramelan
Panettieri Sophie              Pharmacie Schneeberger                                        Tramelan
Boson Malika                   pharmacieplus du léman                                        Martigny
Thiévent Ariane                pharmacieplus franches-montagnes                              Saignelégier
Rossel Valérie                 pharmacieplus franches-montagnes                              Saignelégier

© Pharma-News                                     Seite 15                     Nummer 139, Dezember 2016
Herdener Virginie           pharmacieplus franches-montagnes    Saignelégier
Jeanbourquin Chantal        pharmacieplus franches-montagnes    Saignelégier
Kottelat Geneviève          pharmacieplus franches-montagnes    Saignelégier
Georgy Coralie              pharmacieplus franches-montagnes    Saignelégier
Martinoli-Baume Christine   pharmacieplus franches-montagnes    Saignelégier
Cestele Nathalie            pharmacieplus franches-montagnes    Saignelégier
Chappatte Estelle           pharmacieplus franches-montagnes    Saignelégier
Amahoro Nathalie            Pharmacie Sun Store                 Sierre
Tschopp Jessica             Pharmacie Sun Store                 Sierre
Lachat Léa                  pharmacieplus du rhône              Aigle
Schmid Gaelle               pharmacieplus du rhône              Aigle
Bartolomucci Nicole         pharmacieplus du rhône              Aigle
Dincuff Axelle              pharmacie Sun Store                 Nyon
Lambiel Gaëlle              pharmacie Sun Store                 Nyon
Fonseca Solange             Pharmacie de Malagnou               Genève
Rollier Carine              Pharmacie de Malagnou               Genève
Sacco Bruno Maria-Angela    Pharmacie de Malagnou               Genève
Joux Anne-Marie             Pharmacie de la Vallombreuse        Prilly
Silva Gomes Inès            Pharmacie de la Vallombreuse        Prilly
Peguiron Nicole             Pharmacie de la Vallombreuse        Prilly
Werner Marie-Thérèse        Pharmacie Populaire Tranchées       Genève
Pigozzi Katia               Sun Store Les Eplatures             La Chaux-de-Fonds
Bogdanovic Suzana           Pharmacie Sun Store                 Sion

             Die glückliche Gewinnerin ist Jennifer Banchard!
                 Sie gewinnt einen Bon ihrer Wahl über 100 CHF.

© Pharma-News                          Seite 16         Nummer 139, Dezember 2016
LESETEST                                  Pharma-News Nr. 138
Kreuzen Sie die richtige Antwort oder die richtigen Antworten an, machen Sie einen Kreis um RICHTIG
oder FALSCH oder beantworten Sie die Frage:

1) ARNUITY® Ellipta® ist (mehrere Antworten sind möglich):
     a)   eine neue Fixkombination mit einem Inhalationskortikoid und einem Anticholinergikum
     b)   ein neues Arzneimittel zur Behandlung der COPD
     c)   ein Arzneimittel für die Basistherapie des Asthma
     d)   ein Generikum von RELVAR® Ellipta®
     e)   ein Inhalationsgerät mit einem ähnlichen Wirkstoff wie AXOTIDE®

2) Was unterscheidet Migräne von anderen Kopfschmerzen?

     
     
     

3)   RICHTIG oder FALSCH zu Nierensteinen?
     a) Eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr über den Tag kann Nierensteine begünstigen                RICHTIG/FALSCH
     b) Ein Arzneimittel, das normalerweise zur Behandlung der benignen Prostata Hyperplasie
        verschrieben wird, kann zum Einsatz kommen, um den Steinabgang zu fördern                     RICHTIG/FALSCH
     c) Der Abgang der Nierensteine in den Harnleiter wird immer begleitet von starken
        Schmerzen und Fieber                                                                          RICHTIG/FALSCH
     d) Dass ein Patient mehrmals im Laufe seines Lebens an Nierenkoliken leidet,
        ist sehr selten                                                                               RICHTIG/FALSCH
     e) Es ist hilfreich, die chemische Zusammensetzung der Nierensteine zu kennen,
        um die Ernährung entsprechend anpassen zu können                                              RICHTIG/FALSCH

4) Wählen Sie aus!
     a) SPIOLTO® Respimat® wird angewendet zur Behandlung von
        Asthma         COPD
     b) Die Dosierung von SPIOLTO® Respimat® beträgt
        zwei Sprühstösse einmal täglich         ein Sprühstoss zweimal täglich
     c) Das Inhalationsdevice von SPIOLTO® entspricht dem von
        STRIVERDI®          SPIRIVA®
     d) SPIOLTO® Respimat® enthält eine ähnliche Wirkstoffkombination wie
        SEREVENT®           ULTIBRO®
     e) SPIOLTO® Respimat® ermöglich es,
        die Lebensqualität der Patienten zu verbessern
        die Verschlechterung der Lungenfunktion langfristig zu stoppen

5) Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zur Migräne:
     a) Nur Frauen sind betroffen
     b) Arzneimittel, die zur Behandlung der Migräne eingesetzt werden,
        können bei Überkonsum selber Migräne auslösen
     c) NSAR reichen nie aus, um einen Migräneanfall zu lindern
     d) Nackensteifigkeit ist ein typisches Symptom der Migräne
     e) Bei Frauen kann das Auftreten von Migräne mit dem Hormonzyklus verbunden sein

© Pharma-News                                     Seite 17                Nummer 139, Dezember 2016
6) Ergänzen Sie den folgenden Satz mit einer der unten vorgeschlagenen Fortsetzungen: « Um den Beginn
   der Menstruation auf einen anderen Wochentag zu verlangen, sollte die Frau»
    a)   zwingend einen Kontrazeptionspflaster anwenden
    b)   die Pillenpause verlängern
    c)   die Pillenpause kürzen oder streichen
    d)   immer erst mit ihrem Frauenarzt sprechen
    e)   eine mechanische Verhütungsmethode anwenden

7) JA oder NEIN?
    a) Tramadol stellt die Behandlung der ersten Wahl dar zur Linderung von Nierenkoliken            JA / NEIN
    b) Das Risiko, Nierensteine zu bekommen, ist höher, wenn ein Verwandter
        ersten Grades auch davon betroffen ist                                                       JA / NEIN
    c) Es wird empfohlen, grössere Mengen Tee zu trinken, um das erneute Auftreten von
        Nierensteinen zu verhindern                                                                  JA / NEIN
    d) Männer sind häufiger von Nierensteinen betroffen als Frauen                                   JA / NEIN
    e) Nierensteine können Harnwegsinfekte auslösen                                                  JA / NEIN

8) Starke Kopfschmerzen können unter anderem auf die drei folgenden Erkrankungen hinweisen:

    
    
    

9) Beschreiben Sie zwei Wirkungen von SPIOLTO® Respimat® auf die Atemwege

    
    

10) Eine junge Frau kommt in die Apotheke und erzählt, dass sie in einer Woche in den Urlaub geht und dass
    sie genau dann ihre Monatsblutung erwartet. Sie nimmt die Verhütungspille BELARA®. Was kann sie tun,
    um dies zu verhindern? (nur eine Antwort ist möglich)
    a) die Pille sofort absetzen, um den Beginn der Monatsblutungen vorzuverlegen, der
       Verhütungsschutz bleibt dabei erhalten
    b) ohne Pause mit der nächsten Packung BELARA® weiterfahren
    c) nichts, sie muss sich anpassen
    d) die Verhütungspille wechseln
    e) die Ferien verschieben

Senden Sie einen Test pro Pharma-AssistentIn vor dem 25. Dezember 2016 per Fax an die
Nr. 022-363 00 85

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  Unterschrift                                       Stempel der Apotheke

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