THEMENAUSWAHL - Dezember 2016
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12/16 Nr. 139 THEMENAUSWAHL Editorial Das Wort zum Generikum Alle Jahre wieder! Qualität aus der Sicht von Mepha 11 Neuheiten In Kürze 14 VICKS GRIPPAL C® 4 Und was ist drin??? Generika von LYRICA® 5 VICKS RINO DUO® 7 Weil man zwei Nasenlöcher hat Generika von SEROQUEL® 9 Bild des Monats: Der Regenbogen einmal anders betrachtet
Editorial Wie im letzten Jahr geben wir eine Spezialnummer mit der Unterstützung von Mepha heraus. Die Hintergrundartikel wurden von unserem bewährten Redaktionsteam verfasst, das Editorial und einen Artikel über die Versorgungsqualität haben wir aber diesmal der Mepha überlassen. Bonne lecture! Marie-Théreèse Jérôme Berger Pierre Bossert Guanter Germanier Séverine Huguenin Anne-Laure Guntern Elodie Resenterra Martine Ruggli Mepha engagiert sich für Substitutions-Förderung Mit Unterstützung von pharmaSuisse weitet Mepha Pharma AG ihre im vergangenen Jahr begonnene Aufklärungskampagne zur Förderung der Substitution von Original-Medikamenten durch günstigere Generika aus. Andreas Bosshard, General Manager von Mepha Schweiz AG, informiert im folgenden Interview über das Projekt. 2015 hat Mepha eine Informationskampagne rund um Generika gestartet. Weshalb? In der Schweiz steigen die Krankenkassenprämien jedes Jahr. Die Ausgaben für die Gesundheit belasten das Budget vieler Familien. Gleichzeitig wird nur jedes zweite Original, für das es auch Generika gibt, substituiert. Mit unserer Kampagne wollen wir einerseits Apothekerinnen und Apotheker über die Vorteile von Generika informieren und ihre Fachkompetenz rund um Fragen zur Substitution stärken. Andererseits möchten wir auch Patientinnen und Patienten über Generika aufklären. Denn viele sind sich nicht bewusst, dass es für ihre Medikamente auch günstigere Alternativen gibt und sie durch einen Wechsel auf Generika ihr Portemonnaie schonen können. Heute entlasten Generika die Gesundheitskosten direkt und indirekt um über eine Milliarde Franken pro Jahr. Würden Patientinnen und Patienten konsequent immer nach Generika fragen, wären weitere Einsparungen von 170 Millionen Franken jährlich möglich. Auf welche Massnahmen setzen Sie bei Ihrer Kampagne? Zu Beginn haben wir uns vor allem auf die Bereitstellung von Informationsmaterial konzentriert. Für Fachpersonen haben wir unter anderen eine Broschüre geschaffen, die anhand eines Ampelsystems aufzeigt, bei welchen Medikamenten ein Wechsel auf ein Generikum problemlos oder unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, und bei welchen Originalen während einer laufenden Therapie von einem Umsteigen abzuraten ist. Diese Übersicht erleichtert die fachkundige Beratung der Kundschaft. Daneben haben wir aber auch einfach verständliche Broschüren für Patientinnen und Patienten in sieben Sprachen erstellt, die alle wichtigen Fragen rund um Qualität, Wirkung und Sicherheit von Generika beantworten. Ziel ist es, besser über die Vorteile von Generika zu informieren und allfällige Vorbehalte gegenüber Nachfolgemedikamenten abzubauen. In diesem Jahr ergänzen wir die Kampagne um weitere Aktivitäten. © Pharma-News Seite 2 Nummer 139, Dezember 2016
Welche Massnahmen kommen neu dazu? Seit diesem Herbst bieten wir erstmals den Kurs «Substitutions-Experte/in» in der Deutschschweiz und in der Romandie an. Dieses kostenlose Weiterbildungsangebot richtet sich speziell an Pharma- Assistentinnen und -Assistenten und soll die Kompetenz des gesamten Apothekenteams betreffend Fragen rund um die Substitution erhöhen. Zu diesem Kurs wird es in Zukunft auch regelmässige Refresher-Module geben. Plant Mepha auch weitere Massnahmen für die breite Öffentlichkeit? Ja, um Patientinnen und Pa- tienten besser für Generika zu sensibilisieren, haben wir die- sen Herbst TV-Spots im Schwei- zer Fernsehen geschaltet. Da- mit wollen wir bewirken, dass Kundinnen und Kunden in der Apotheke vermehrt bereits zu Beginn einer Therapie nach Generika fragen und so zu einer Entlastung der Gesundheitskosten beitragen – und das ganz ohne Abstriche bezüglich der Qualität. Was verspricht sich Mepha von der Kampagne zur Förderung der Substitution? Wir hoffen, dass wir mit unserem Einsatz die Substitutionsrate in der Schweiz steigern und noch mehr Fachpersonen sowie Patientinnen und Patienten von den Vorteilen von Generika überzeugen können, die weit über den günstigeren Preis hinausgehen. Unser Mepha-Sortiment enthält zahlreiche Generika, die im Vergleich zum Original in einer optimierten Darreichungsform erhältlich sind. Darunter sind zum Beispiel Tabletten zu verstehen, die teilbar, leichter zu schlucken oder mit einem besseren Geschmack versehen sind. Patientinnen und Patienten, die sich für Generika entscheiden, profitieren neben dem günstigeren Preis also zusätzlich oft von einem Zusatznutzen. Generika-Einsparpotentiale sind noch lange nicht ausgeschöpft! © Pharma-News Seite 3 Nummer 139, Dezember 2016
Neuheiten VICKS GRIPPAL C® (Paracetamol und Vitamine C)1,2,3,4 Es ist sicherlich niemandem entgangen, dass pünktlich zu Beginn der kälteren Jahreszeit VICKS GRIPPAL C® intensiv in unsere Apotheken drängt. VICKS GRIPPAL C® ist ein neues OTC-Präparat zur Linderung von Schmerzen und Fieber im Zusammenhang mit Erkältungskrankheiten bei Erwachse- nen und Jugendlichen (ab 12 Jahren und 40 kg). Es handelt sich dabei um Brausetabletten mit jeweils 500 mg Paracetamol und 300 mg Vitamin C (As- corbinsäure). Die Brausetabletten können heiss oder kalt (nicht kochend, ca. 70 °C) in einem Glas Wasser, Tee oder Fruchtsaft aufgelöst und ge- trunken werden. Die empfohlene Dosierung beträgt eine Brause- tablette nach Bedarf, bis zu viermal innert 24 Stunden. Die maximale Tagesdosis beträgt vier Brausetabletten (= 2 g Paracetamol, 1.2 g Ascor- binsäure). In der Packung sind zehn Brausetablet- ten enthalten. Erkältungen sind häufig und äussern sich in Beschwerden wie Niesreiz und Schnupfen, manchmal kombiniert mit Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit bis hin zu Fieber (in der Regel unter 38.5 °C). Sie werden häufig von Rhinoviren, aber auch von zahlreichen weiteren Viren verursacht und heilen in der Regel spontan und innerhalb von ein bis zwei Wochen ab. Um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten in dieser Zeit zu verbessern, können folgende Massnahmen empfohlen werden: Ruhe und ausreichender Schlaf helfen der raschen Erholung Hohe Flüssigkeitsaufnahme (heisse Tees) hilft, den Schleim zu verflüssigen und reguliert den Flüssigkeitsverlust bei starkem Schwitzen; Hühnersuppe soll antientzündlich wirken. Wärmepackungen und Dampfinhalationen mit Salz verflüssigen ebenfalls den Schleim und helfen beim Abhusten Rauchstopp Regelmässiges Händewaschen mit Seife; das Benützen von Papiertaschentüchern reduziert die rasche Ausbreitung der Viren und Bakterien. Die Patienten wollen häufig auch eine medikamentöse Behandlung, um sich möglichst schnell wieder besser zu fühlen und arbeitsfähig zu sein. Hier empfehlen sich Präparate, die jeweils nur wenige Wirkstoffe enthalten und eine gezielte Linderung der Beschwerden zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Dosierung ermöglichen. Bei Fieber und leichten bis mittelschweren Kopf- oder Gliederschmerzen ist Paracetamol das Mittel der Wahl und wird oral alle vier bis sechs Stunden eingenommen. Bei einer Dosierung von 500 bis 1000 mg pro Einnahme (bis maximal 4g / Tag bei Erwachsenen ≤ 75 Jahren und 3g / Tag ≥ 75 Jahren oder Leberinsuffizienz) sind unerwünschte Nebenwirkungen selten, wobei es sich dann hauptsäch- 1 pharManuel, SSPh, 2015, Refroidissements 2 La Revue Prescrire, Premier Choix Prescrire, juillet 2015, Rhume 3 QC Analgésiques, update 2014, SSPh 4 RevueMédicale Suisse, N. Senn, 9.10.2013, Pas chaud pour prescrire la vitamine C en cas de refroidissement © Pharma-News Seite 4 Nummer 139, Dezember 2016
lich um Überempfindlichkeitsreaktionen handelt. Das grösste Risiko sind Vergiftungen und Überdosierungen, die zu schwerwiegenden bis tödlich verlaufenden Leberschädigungen führen können. Unsere Rolle in der Apotheke ist es, die Patienten aufzuklären, um zu verhindern, dass sie gleichzeitig mehrere Präparate mit Paracetamol einnehmen. Zahlreiche Spezialitäten mit Paracetamol sind nämlich unter unterschiedlichen Markennamen erhältlich: KAFA PLUS®, NEO- CITRAN®, PRETUVAL®, PANADOL EXTRA®, DEMOGRIPAL C®, DAFALGAN®, usw. Die Lebertoxizität von Paracetamol ist zusätzlich erhöht bei bestehenden Leberproblemen, hohem Alkoholkonsum oder Einnahme von gewissen Arzneimitteln wie Antiepileptika oder Johanniskraut. VICKS GRIPPAL C® stellt eine Beratungsalternative für Patienten dar, die ein Präparat in Form eines Heissgetränks zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung möchten. Im Gegensatz zu Kombinations- präparaten wie z.B NEO-CITRAN® oder PRETUVAL® hat es den Vorteil, weder Vasokonstriktoren noch sedierende Antihistaminika (in NEO-CITRAN®) zu enthalten und vermindert somit das Risiko von unerwünschten neuropsychiatrischen oder kardiovaskulären Nebenwirkungen. Dies ist beson- ders relevant, wenn das Präparat zusammen mit abschwellenden Nasentropfen wie z.B. OTRIVIN®, VIBROCIL® oder TRIOFAN® angewendet wird. Was Vitamin C betrifft, erscheint es - abgesehen von seiner grossen Beliebtheit zur Prävention und Therapie von Erkältungskrankheiten - nutzlos, oder fast. Gemäss einer 2013 publizierten Analyse von mehreren Studien scheint Vitamin C die Dauer der Erkältungsbeschwerden nur um wenige Stunden zu reduzieren. VICKS GRIPPAL C® (Paracetamol und Vitamin C) – wichtig für die Beratung: Paracetamol ist Mittel der Wahl zur Behandlung von Schmerzen und Fieber Die maximale Tagesdosis darf 4 g nicht überschreiten (das entspricht 8 Tabletten) In dieser Dosierung gut verträglich auch in Kombination mit Vitamin C Cave Kombination mit anderen Paracetamolpräparaten Geeignet für Patienten, die ihr Grippepräparat gerne als Heissgetränk einnehmen Enthält weder Vasokonstriktoren noch Antihistaminika GENERIKA VON LYRICA® (Pregabalin) Das Präparat LYRICA® mit dem Wirkstoff Pregabalin wurde 2005 von Swissmedic zugelassen. Nun sind verschiedene Generika auf den Markt gekommen. Pregabalin wird zur Behandlung neuropathi- scher Schmerzen bei diabetischer Polyneuropathie oder postherpetischer Neuralgie, als Zusatz- therapie von partiellen Anfällen (siehe PN Nr. 27) und zur Behandlung von generalisierten Angststörungen im Erwachsenenalter angewendet.5 Was ist sein Stellenwert in den Therapieem- pfehlungen? Neuropathische Schmerzen: Antiepileptika wie Pregabalin und Gabapentin (NEURONTIN® und Generika) gehören zu den empfohlenen Therapieoptionen bei neuropathi- schen Schmerzen. Ihr Vorteil ist, dass sie wenig Interaktionen verursachen (siehe unten).6,7 5 www.swissmedicinfo.ch 6 pharmaSuisse, Cercles de qualité, Les Analgésiques 7 Revue Prescrire, Prégabaline très proche de la gabapentine, Juin 2005, Tome 25 Nr. 262, pages 405-409 © Pharma-News Seite 5 Nummer 139, Dezember 2016
Zusatztherapie von partiellen Anfällen bei Epilepsie Die Wirksamkeit von Pregabalin bei Epilepsie wurde nur im Vergleich zu Placebo und nie im Vergleich zu anderen Antiepiletika untersucht. Aufgrund seines Nebenwirkungsprofils wird die Anwendung von Pregabalin in dieser Indikation manchmal kritisch hinterfragt. 7 Generalisierte Angststörungen Aufgrund seines hohen Preises und seiner unerwünschten Arzneimittelwirkungen sollte Pregabalin erst als zweite Wahl verschrieben werden, wenn firstline-Therapieoptionen wie SSRI (z.B. Paroxetin oder Fluoxetin) oder SNRI (z.B. Venlafaxin oder Duloxetin) ungenügend wirksam waren.8 Pregabalin versus Gabapentin Der Wirkstoff Pregabalin ist ein Analogon der Gamma-Aminobuttersäure (GABA), ein Neuro- transmitter mit hemmender Wirkung auf die Ner- venzellen. Pregabalin ist strukturell dem Gaba- pentin (NEURONTIN®) nahe verwandt, weshalb beide Substanzen dieselben pharmakologischen Eigenschaften und Indikationen haben. Allerdings ist nur Pregabalin zur Behandlung von generali- sierten Angststörungen zugelassen. Wie LYRICA® wird auch NEURONTIN® von Pfizer vertrieben, wobei vermutet wird, dass Pregabalin entwickelt wurde, um mit den Generika von NEU- RONTIN® zu konkurrieren.7 Die Generika von Pregabalin sind als Hartgelatinekapseln zu 25, 50, 75, 100, 150, 200 und 300 mg, und als Trinkampullen zu 20 mg/ml erhältlich. Die übliche Dosierung liegt zwischen 150 und 600 mg täglich, verabreicht in zwei bis drei Einzeldosen. Die Startdosis ist 150 mg/Tag, verteilt auf zwei oder drei Einzeldosen. Es kann alle 7 Tage eine schrittweise Aufdosierung um 150 mg (in Abhängigkeit von der individuellen Verträglichkeit) bis zu einer Höchstdosis von 600 mg/Tag erfolgen (dieses Dosierungsschema kann je nach Indikation variieren). Um Entzugssymptome beim Absetzen von Pregabalin zu vermeiden, empfiehlt es sich, unabhängig von der Indikation, die Dosis ausschleichend über einen Zeitraum von mindestens einer Woche zu verringern. Wird die Therapie wieder aufgenommen, muss wieder langsam auftitriert werden. Bei den neuropathischen Schmerzen war Pregabalin in Dosen von 150-600 mg/Tag dem Plazebo signifikant überlegen. Bei fokalen Anfällen waren Dosen von 300-600 mg/Tag dem Plazebo signifi- kant überlegen, während bei sekundär generalisierten Anfällen nur die Höchstdosis von 600 mg/Tag eine signifikante Überlegenheit gegenüber Plazebo zeigte. PREGABALINE MEPHA® - wichtig für die Beratung: Strukturell dem Gabapentin nahe verwandt Wird zur Behandlung neuropathischer Schmerzen, als Zusatztherapie von fokalen Anfällen bei Epilepsie und zur Behandlung von generalisierten Angsstörungen im Erwachsenenalter angewendet Die Dosierung liegt zwischen 150 und 600 mg pro Tag, verteilt auf zwei bis drei Einzeldosen Langsam zu Beginn der Therapie auftitrieren und langsam beim Absetzen ausschleichen Wird unverändert über die Niere ausgeschieden, die Dosierung muss der Nierenfunktion angepasst werden Geringes Interaktionspotenzial 8 pharmaSuisse, Cercles de qualité, SNC © Pharma-News Seite 6 Nummer 139, Dezember 2016
Pregabalin wird aus dem Blutkreislauf weitgehend unverändert über die Niere ausgeschieden und verursacht somit kaum Interaktionen. Dafür ist aber bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- funktion Vorsicht geboten, und die Dosis von LYRICA® muss an die Kreatinin-Clearance angepasst werden, um eine Kumulation zu vemeiden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Benom- menheit (28% der Patienten), Schläfrigkeit (16% der Patienten), Rhinopharyngitis, gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme, Sehstörungen, Kopfschmerzen und gastrointestinale Beschwerden.5,7 VICKS RHINO DUO® VICKS RHINO DUO® ist ein Nasenspray bei Schnupfen mit Xylometazolin und Dexpanthenol. Xylometazolin hat gefässverändernde Eigenschaften und wirkt deshalb schleimhautabschwellend. Dexpanthenol zeichnet sich durch schleimhautschützende Eigenschaften aus und soll Reizungen der Nasenschleimhaut lindern bzw. vorbeugen. VICKS RHINO DUO® kann bei Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren nach Bedarf bis zu dreimal täglich angewendet werden. Gerne erinnern wir an dieser Stelle, dass die allererste Massnahme bei akuter Rhinitis darin besteht, die Nasenschleimhaut mit physiologischer Kochsalzlösung zu befeuchten, um den Schleim zu lösen und die Nase zu reinigen. Reicht dies nicht aus, kann ein abschwellender Nasenspray nützlich sein, um die Nasenatmung zu er- leichtern (z.B. beim Essen oder zur Nacht). Weitere Informationen zur Behandlung der akuten Rhinitis finden Sie in den Pharma News Nr. 109 vom Dezember 2013. Die Tabelle unten zeigt eine Auswahl von nasenab- schwellenden Präparaten zur Beratung in der Apotheke (die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit). Der Einfachheit halber haben wir die pädiatrischen Dosie- rungen nicht angegeben. Nebst den Spezialitäten, die wie VICKS RHINO DUO® bei Erwachsenen und Kindern ab sechs eingesetzt werden, gibt es auch Präparate, die in verschiedenen Dosierungen entweder für Kinder oder für Erwachsene erhältlich sind. Hier erwähnen wir nur die Variante für «Erwachsene», d.h ab einem Alter von zwölf Jahren. Diese Präparate sind mit einem Stern (*) versehen. 9,10 Wer mehr wissen möchte: Wirkungsmechanismus der abschwellenden Wirkstoffe Nasale Vasokonstriktoren stimulieren die -Rezeptoren der sympathische Fasern des vegetativen Nervensystems. Man nennt sie deshalb auch nasenabschwellende -Sympathomimetika. Chemisch und mechanistisch wird unterschieden zwischen: sympathomimetischen Aminen wie z.B. Phenylephrin, welche eine relativ kurze Wirkdauer von 1-2 Stunden haben,9 Imidazoline wie z.B. Oxymetazolin und Xylometazolin, die eine Wirkdauer von ca. acht Stunden aufweisen,9 Tuaminoheptan, einem primären Amin mit gefässverengenden Eigenschaften, enthalten in RINOFLUIMUCIL® kombiniert mit Acetylcystein. Die vasokonstriktorische Wirkung tritt nach ca. fünf Minuten ein und hält ca. 4–6 Stunden an. Interessanterweise ist Tuaminoheptan der einzige Wirkstoff unter den nasalen Vasokonstriktoren, der auf der Dopingliste steht. 10 9 www.imail-offizin.ch: rhinite médicamenteuse et vasoconstricteurs nasaux (2012) 10 www.antidoping.ch © Pharma-News Seite 7 Nummer 139, Dezember 2016
Zusätzliche Wirkstoffe Konservierungs- Galenische Form stoffe Phenylephrin OTRIDUO® Dimetinden (anti-H1) BZK1 Spray VIBROCIL® Dimetinden (anti-H1) BZK Tropfen, Spray, Gel Tuaminoheptan RINOFLUIMUCIL® Acetylcystein (schleimlösend) BZK Spray Oxymetazolin NASIVIN PUR® keine Spray NASIVIN® BZK Tropfen, Spray VICKS SINEX® Menthol, Kampfer, Cineol BZK Tropfen, Spray Xylometazolin NASIC® Dexpanthenol BZK Spray (schleimhaut-schützend) NASOBOL XYLO® BZK Spray OTRIVIN ohne Kons.® * keine Spray OTRIVIN® * BZK Tropfen, Spray OTRIVIN MENTHOL® * Menthol, Cineol BZK Spray RHINOSTOP® 50 Hyaluronat (befeuchtend) Parabene Spray RHIN-X XYLO® * keine Spray RINOSEDIN® * BZK Tropfen, Spray NASENSPRAY keine Spray NEO SPIRIG® * TRIOFAN® Carbocystein (schleimlösend) BZK Tropfen, Spray TRIOFAN ohne Kons..® Carbocystein keine Spray VICKS RHINO DUO® Dexpanthenol keine Spray (schleimhaut-schützend) XYLO MEPHA® keine Spray *Für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. 1BZK = Benzalkoniumchlorid Medikamentöse Rhinitis Der längerfristige Gebrauch von nasalen Vasokonstriktoren führt reaktiv zu einer verstärkten Schwellung der Schleimhäute (Rebound-Phänomen), die den Betroffenen zu einer wiederholten Gabe des Sympathomimetikums verleitet, was wiederum einem Dauergebrauch Vorschub leistet. Hinzu kommt die sogenannte Tachyphylaxie (Wirkungsabschwächung in kurzer Zeit bei wieder- holter Gabe), die diesen Effekt noch verstärkt. Bei fortgesetztem Einsatz kann eine Austrocknung, Atrophie und Borkenbildung sowie eine irreversible Schädigung des Epithels der Nasenschleimhaut mit Hemmung der Zilienaktivität die Folge sein, wodurch die Nase in ihrer Funktion eingeschränkt und für Viren und Bakterien anfälliger wird. Man spricht dann von einer medikamentösen Rhinitis (Rhinitis medicamentosa, RM). Dementsprechend, und als Vorsichtsmassnahme sollte die Wer mehr wissen möchte… Anwendung jeglicher nasaler Vasokonstriktoren an maximal 5- Konservierungsmittel wie Benzalkonium- 7 aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden. Um den Wiederauf- chlorid scheinen für eine Schädigung der Nasenschleimhaut über eine Beeinträch- bau der Schleimhaut und des mukoziliären Transports zu er- tigung der Flimmerhärchenfunktion ver- möglichen, sollte eine Auswaschphase von mindestens 10-15 antwortlich zu sein. Deshalb sind konser- Tagen zwischen 2 Anwendungszyklen eingeschoben werden. vierungsmittelfreie Präparate zu bevorzu- gen (siehe Tabelle). © Pharma-News Seite 8 Nummer 139, Dezember 2016
Weiteren Vorsichtsmassnahmen Wegen möglicher systemischer Nebenwirkungen (z.B. Blutdruckanstieg, Tachykardie, Atemdepres- sion) dürfen alpha-Sympathomimetika nicht bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. bei Patienten mit unkontrolliertem Bluthochdruck) oder erhöhtem Augeninnendruck angewendet werden. Auch bei einer trockenen Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca) sind sie kontraindiziert. Topische und systemische Vasokonstriktoren sollten nicht kombiniert werden. Wahl des abschwellenden Nasensprays Im Rahmen der Beratung in der Apotheke ist zunächst einmal die Indikation für einen abschwellen- des Nasenspray gut zu überprüfen. Ist diese gegeben, sind folgende Präparate zu bevorzugen: mit Xylometazolin oder Oxymetazolin, dessen Wirkung schnell eintritt und lange anhält ohne Benzalkoniumchlorid Das in VICKS RHINO DUO® enthalten Dexpanthenol könnte die Nasenschleimhaut vor den uner- wünschten Wirkungen der Vasokonstriktoren schützen. 11 In diesem Sinne kann das Präparat eine Option für Patienten darstellen, die einen abschwellenden Spray möchten aber bemängeln, dass dieses die Nasenschleimhaut austrocknet. VICKS RHINO DUO® - wichtig für die Beratung: Nasenspray mit Xylometazolin, ein lokaler Vasokonstriktor der ersten Wahl In Kombination mit Dexpanthenol mit schleimhautschützenden Eigenschaften Anwendbar für Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren, bis zu dreimal täglich Enthält kein Benzalkoniumchlorid, das verdächtigt wird, das Risiko für eine medikamentöse Rhinitis zu verstärken An maximal 5 - 7 aufeinanderfolgenden Tagen anwenden und eine Pause von mindestens 15 Tagen zwischen zwei Anwendungszyklen einschieben (dies gilt für alle gefässverengenden Nasensprays) GENERIKA VON SEROQUEL Quetiapin ist ein sehr häufig angewendetes Neuroleptikum (NL). Es handelt sich um den Wirkstoff von SEROQUEL®, das nun auch als Generikum in retardierter und nicht-retardierter Form erhältlich ist. Quetiapin gehört zur Gruppe der atypischen Neuroleptika oder Atypika, zusammen mit Olanzapin (ZYPREXA®), Risperidon (RISPERDAL®), Aripiprazol (ABILIFY®) und Clozapin (LEPONEX®), um nur die meist angewendeten Wirkstoffe zu nennen. Alle sind inzwischen auch als Generikum erhältlich. Quetiapin wird zur Behandlung von Schi- zophrenie (ab 13 Jahren), manischen oder depressiven Episoden bei einer bi- polaren Störung (ab zehn Jahren) einge- setzt. 12 Es wird auch sehr häufig ver- schrieben zur Behandlung psychotischer Symptome oder Verhaltensstörungen bei älteren Patienten mit Demenz (soge- 11 Am J Rhinol 2005; 18 (5): 315-320 12 www.Swissmedicinfo.ch © Pharma-News Seite 9 Nummer 139, Dezember 2016
nannte Behavioural and Psychological Symptoms of Dementia (BPSD), auch wenn es dafür nicht offiziell indiziert (off-Label use) ist und seine Wirksamkeit in dieser Indikation noch unklar ist.14 Zur Erinnerung: Die bipolare Störung ist die etablierte Kurzbezeichnung für bipolare affektive Störung (BAS). Sie war früher unter der Bezeichnung manisch-depressive Erkrankung bekannt und gehört zu den Affektstörungen. Sie zeigt sich bei den Betroffenen durch episodische, willentlich nicht kontrollierbare und extreme, zweipolig entgegengesetzte (bipolare) Auslenkungen des Antriebs, der Aktivität und der Stimmung, die weit über dem Normalniveau abwechselnd in Richtung Depression oder Manie reichen. In der manischen Episode ist der Betroffene überaktiv, euphorisch oder gereizt und streitsüchtig. Die Antriebssteigerung kann sich in gesteigertem Rededrang, Bewegungsdrang, Betätigungsdrang (sozial, beruflich, sexuell) oder einem verminderten Schlafbedürfnis zeigen. Ty- pische Symptome sind auch Sprunghaftigkeit der Gedanken, Hemmungslosigkeit, Kritiklosigkeit und Selbstüberschätzung, die zu leichtsinnigem, tollkühnem Verhalten (z.B. Autorasen, Kaufrausch, Promiskuität = häufiger Partnerwechsel) führen. Die depres- sive Episode ist hingegen durch gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Gedächtnisstörungen und suizidale Gedanken gekenn- zeichnet.20 Die Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung. Sie zeichnet sich aus durch Realitätsverlust, Wahnvorstellungen, Ver- änderungen der Gedanken, der Sprache und des Verhaltens. Diese Symptome sind häufig von sozialem Rückzug begleitet, sowie Sprachmangel, Emotionslosigkeit, Abnahme und Verlust von Interessen sowie Vernachlässigung des Äusseren.21 Was Schizophrenie anbelangt sind Quetiapin, Olanzapin und Risperidon die am besten evaluierten Atypika zur Behandlung einer ersten Schizophrenie-Episode. 13 Bei der bipolaren Störung gehört Quetiapin zur Behandlung der Wahl der manischen Episoden als Monotherapie oder in Kombination mit Lithium sowie zur Rückfallprophylaxe. Auch zur Behandlung der depressiven Episoden bei bipo- laren Störungen ist seine Anwendung gut etabliert.14 Die unerwünschten Wirkungen der Neuroleptika sind gut bekannt:15 - Extrapyramidalmotorische Störungen (EPMS) wie Dystonien (= ungewollte Muskelkontrak-tionen), Dyskinesien (ungewollte Bewegungen, z.T. irreversibel), Parkinsonismus und Akathi-sie (Sitzunruhe) - Agitiertheit und Muskelsteifigkeit - Gewichtszunahme - Kardiovaskuläre Störungen (Hypotonie, QT-Verlängerungen) - Hyperglykämie, Diabetes - Fettstoffwechselstörungen - Ausserdem beschrieben sind auch Stürze und Knochenbrüche,16 sowie kompulsive Störun- gen (Spiel-, Ess-, Sex- oder Kaufsucht)13 Allerdings verursachen Neuroleptika nicht alle der oben genannten unerwünschten Wirkungen im selben Ausmass. Die Atypika verursachen in der Regel weniger EPMS, dafür häufiger Gewichtszu- nahme, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen usw. als die typischen Neuroleptika. Bei Quetiapin stehen Sedation oder Somnolenz sowie die Gewichtszunahme im Vordergrund. Unerwünschte Auswirkungen auf das extrapyramidale Nervensystem treten hingegen meistens nicht auf, weshalb es vorzugsweise eingesetzt wird, wenn ein Patient gleichzeitig unter Parkinson leidet.1 Achtung: Quetiapin gehört zu den Wirkstoffen, die in der Pharmakovigilanz-Datenbank der FDA am häufigsten verdächtigt werden, suizidale Gedanken, manchmal auch Tötungsabsichten zu verursachen.17 13 The World Journal of Biological Psychiatry, 2012; 13: 318-378: « Guidelines for treatment of schizophrenia » 14 Forum Med Suisse 2015; 15 (20-21): 486-494 (Recommandations de la Société Suisse des Troubles Bipolaires) 15 Rev Prescrire 2014; 34 (374; suppl. Interactions):457;451-460 16 JAMA 2015; 175 (3): 450-452 17 Rev Prescrire 2013; 33 (352): 115 © Pharma-News Seite 10 Nummer 139, Dezember 2016
Das Apothekenteam sollte ausserdem wachsam sein bezüglich Suchtproblematik: Quetiapin wird gerne wegen seiner sedierenden und angstlösenden Wirkung missbraucht.18 Die Dosierung von Quetiapin hängt sowohl vom Ansprechen des Patienten als auch von der Indikation ab. Zur Behandlung von Demenz-assoziierten Verhaltungsstörungen (BPSD) beträgt die Tagesdosierung 12.5 mg 19 (es gibt allerdings keine Tabletten in dieser Dosierung und keine der verfügbaren Tabletten ist so teilbar) bis 50 mg. Bei bipolaren Störungen oder Schizophrenie variiert die Dosierung zwischen 50 und 800 mg pro Tag. Die Gesamtdosis wird auf zwei Einnahmen pro Tag bei den nicht retardierten Formen aufgeteilt. Bei den retardierten Formen wird die Gesamtdosis einmal täglich eingenommen. Nach abruptem Absetzen von Quetiapin wurden akute Entzugssymptome wie z.B. Schlaflosigkeit, Nausea und Erbrechen beschrieben. Es wird empfohlen, die Therapie über eine Periode von mindestens einer bis zwei Wochen stufenweise zu beenden. 12 Während der Behandlung mit Quetiapin sollte der Patient keinen Grapefruitsaft zu sich nehmen. Als potenter CYP3A4-Hemmer hemmt Grapefruitsaft den Abbau von Quetiapin und kann somit dessen Blutkonzentration und das Risiko von kardiovaskulären Nebenwirkungen erhöhen. Quetiapin ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.2021 Wer mehr wissen möchte… Die unerwünschten Wirkungen der Atypika sind problematischer bei den Alterspatienten mit Demenz. Gemäss Untersuchungen wird unter Quetiapin (wie auch unter den anderen Atypika) das Risiko für unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse (TIA trans- itorische ischämische Attacke, Schlaganfall) verdreifacht und die Mortalität erhöht. Welche Mechanismen diesem erhöhten Risiko unterliegen, ist noch unklar.12 GENERIKA VON SEROQUEL® - Wichtig für die Beratung: Atypisches Neuroleptikum Indiziert zur Behandlung von Schizophrenie und bipolaren Störungen. Es wird aber auch off- label zur Behandlung psychotischer Symptome oder von Verhaltensstörungen bei älteren Patienten mit Demenz eingesetzt Die unerwünschten Wirkungen sind problematisch: Sedierung oder Somnolenz, Gewichts- zunahme, kardiovaskuläre Störungen (besonders bei Alterspatienten mit Demenz), suizidale Gedanken, Missbrauchsrisiko Die Dosierung hängt von der Indikation ab MEPHA SETZT AUF HOHE QUALITÄT UND ATTRAKTIVE DIENSTLEISTUNGEN Allzu oft konzentriert sich die öffent- liche Diskussion rund um Generika auf den Preis. Die führende Schweizer Generika-Anbieterin Mepha will sich aber nicht nur durch ein gutes Preis- Leistungsverhältnis, sondern vor al- lem durch hochwertige Dienstleistun- gen von Mitbewerbern unterscheiden. 18 Rev Prescrire 2015; 35 (384):744-745 19 Rev Med Suisse 2007; 3: 2519-2530 20 Planetesante.ch 21 BMJ 2011; 342: d3371 © Pharma-News Seite 11 Nummer 139, Dezember 2016
In Zeiten, in denen Stock-outs auch in der Schweiz zu einem alltäglichen Problem in Apotheken geworden sind, strebt Mepha eine möglichst hohe Lieferbereitschaft an. 2015 erzielte das Basler Unternehmen eine durchschnittliche Lieferbereitschaft von 98.2%1) und ist damit branchenführend. Patientinnen und Patienten, die auf Mepha-Präparate angewiesen sind, müssen also äusserst selten aufgrund von Lieferengpässen auf andere Präparate ausweichen. Die Herkunft spielt eine Rolle Ein Fünftel der Produkte, die Mepha Schweiz AG verkauft, wird in der Schweiz hergestellt. 91% der verkauften Mepha-Verpackungen werden in Europa produziert. Ein engmaschiges Qualitäts- kontrollsystem, das jeden Prozessschritt vom Einkauf, über die Herstellung und Lagerung bis zur Lieferung dokumentiert, garantiert, dass nur einwandfreie Medikamente ausgeliefert werden. Sämtliche Produkte, die Mepha Schweiz anbietet, werden durch Schweizer Behörden geprüft und entsprechen den hiesigen Qualitätsstandards. Erfolgreiche Neueinführungen Als Teil der Teva-Gruppe, der weltweiten Nummer eins im Generika-Markt 2), hat Mepha Zugang zu 26 Forschungs- und Entwicklungs-Standorten weltweit. Dadurch kann Mepha im Vergleich zu kleineren Mitbewerbern einfacher mehr neue Generika einführen. 2015 hat Mepha mit insgesamt 22 neuen, verschreibungspflichtigen Präparaten am meisten4) Generika lanciert. Oft ist Mepha die erste oder die einzige Anbieterin von Neuheiten. Da Mepha-Generika bei der Lancierung einen Preisabstand von bis zu 60%3) zum Original aufweisen, tragen Apothekerinnen und Apotheker, die © Pharma-News Seite 12 Nummer 139, Dezember 2016
sich für diese Produkte entscheiden, besonders schnell zu Kosteneinsparungen im Gesundheits- wesen bei. Breites Mepha-Portfolio Unter der Marke Mepha verkauft das Unternehmen Generika und unter der Marke Teva Spezial- pharmazeutika und Onkologika zur Behandlung von Erkrankungen des Zentralnervensystems, der Atemwege, Krebs, Schmerzen und frauenspezifischen Problemen. Durch die Partnerschaft mit Procter & Gamble vertreibt es zudem diverse rezeptfreie Produkte. Insgesamt deckt das Portfolio von Mepha Schweiz 16 Indikationsgebiete ab und setzt sich aus 262 Produkten in 1‘089 Packungsgrössen und Dosierungen zusammen. Zusatznutzen für Patientinnen und Patienten Seit der Gründung im Jahr 1949 ist Mepha bestrebt, Originalpräparate nicht einfach zu kopieren, sondern in einer optimierten Form anzubieten, die Vorteile für Patientinnen und Patienten bietet. So verfügt Mepha über diverse Präparate, die im Vergleich zum Original eine patientenfreundliche galenische Weiterentwicklung bieten und zum Beispiel leichter zu schlucken, teilbar oder mit einem besseren Aroma versehen sind. © Pharma-News Seite 13 Nummer 139, Dezember 2016
Umfassendes Service-Angebot Nicht zuletzt profitieren Apothekerinnen und Apotheker wie auch Patientinnen und Patienten vom attraktiven Dienstleistungsangebot von Mepha Schweiz, das diverse Weiterbildungsveranstaltun- gen, ein effizientes Bestellwesen, eine medizinische Hotline und zahlreiche Informationsmateria- lien für Fachpersonen und Laien umfasst. 1) Quelle: Stufe Vollgrossist (n=1) / MA 15% / Deutschschweiz; Stock-out von Generika in der Zeitperiode 2015; Lieferunfähigkeit aufgrund Stock-out des Lieferanten im Vergleich zum Durchschnitt zweier Mitbewerber der TOP 3 Generikahersteller 2) IMS Healthcare Sept. 2016 3) BAG/SL Sept. 2016 4) BAG/SL Dez. 2015 In Kürze ASPEGIC IBU L TAB 400®: Nein, es handelt sich hier nicht um Aspirin! Man nehme einen bekannten Markennamen und benutze ihn, um ein neues Präparat mit einem völlig anderen Wirkstoff zu lancieren. Dieser Trick mag aus Marketingsicht schlau erscheinen, für die Patienten und ihre Sicherheit ist das aber eher problematisch. So gibt es auf dem Markt ein weiteres Präparat mit Ibuprofen 400 mg pro Tablette. Hoffen wir nur, dass die Patienten nicht meinen, dass die Tabletten Acetylsalicylsäure wie in den ihnen bekannten ASPEGIC®- Beuteln enthalten. In diesem Fall ist das vielleicht nicht ganz so schlimm, da Ibuprofen ein NSAR mit einem besseren Nutzen/Risiko-Verhältnis ist als Acetylsalicylsäure, insbesondere in Bezug auf die Magenschleim- hautschädigung. GENVOYA®: fast wie STRIBILD® Mit GENVOYA® wurde ein weiteres Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion zugelassen. Es handelt sich um die Fixkombination folgender Wirkstoffe: Evitegravir (Integrase-Inhibitor), Cobicistat (Pharmakokinetischer Booster, CYP3A4-Hemmer), Emtricitabin (Reversetranskriptase- Inhibitor) und Tenofoviralafenamid (Reversetranskriptase-Inhibitor). Die Zusammensetzung unter- scheidet sich kaum von der von STRIBILD®. GENVOYA® wird möglicherweise STRIBILD® auch bald ersetzen (beide Arzneimittel werden vom selben Hersteller vertrieben). Nur die Salzverbindung von Tenofovir ist eine andere. Im Unterschied zu Tenofovirdisoproxil (in STRIBILD®) ist Tenofoviralafen- amid im Plasma stabil und wird erst in den Zellen enzymatisch zu Tenofovir umgewandelt. Dadurch wird die Selektivität für die Zielzellen erhöht, die Wirkungen werden verstärkt und die unerwünschten Wirkungen auf die Niere und den Knochen reduziert. Generika von GLIVEC®: ein Pionier zieht sich zurück! GLIVEC® (Imatinib) war der erste Vertreter in der Arzneimittelgruppe der Tyrosinkinasehemmer. Diese oral einzunehmenden Chemotherapeutika haben die Behandlung von Krebserkankungen massgeblich verändert. GLIVEC® zeigte eine beeindruckende Wirkung und führte zu einer deutlichen Verlängerung der Lebenserwartung bei Patienten mit bestimmten Leukämieformen. Die Euphorie war so gross, dass manche Autoren sogar schon davon sprachen, dass der «Kampf gegen den Krebs» bald gewonnen sein könnte. Leider haben die nachfolgenden Therapien diese Hoffnungen ent- täuscht. Nun zieht sich GLIVEC® durch die Hintertür zurück, schrittweise verdrängt durch die Ankunft der Generika und der Immuntherapien. © Pharma-News Seite 14 Nummer 139, Dezember 2016
Anmerkung des Herausgebers Die Empfehlungen in Pharma-News geben die Meinung der Autoren auf Grund der bei Redaktionsschluss vorhandenen Daten wieder. Der CAP trägt dafür keinerlei Verantwortung. Resultate des Lesetests der PN 135 – die Gewinnerinnen: Fehlerfrei! Jennifer Blanchard Pharmacie Sun Store Etoy Hofer Isabelle Pharmacie Sun Store Etoy Battistig Janique pharmacieplus du vallon Saint-Imier Miche Eloïse pharmacieplus du vallon Saint-Imier Fioritto Priscille Pharmacie Schneeberger Tramelan Gerber Valérie Pharmacie Schneeberger Tramelan Panettieri Sophie Pharmacie Schneeberger Tramelan Boson Malika pharmacieplus du léman Martigny Thiévent Ariane pharmacieplus franches-montagnes Saignelégier Rossel Valérie pharmacieplus franches-montagnes Saignelégier © Pharma-News Seite 15 Nummer 139, Dezember 2016
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LESETEST Pharma-News Nr. 138 Kreuzen Sie die richtige Antwort oder die richtigen Antworten an, machen Sie einen Kreis um RICHTIG oder FALSCH oder beantworten Sie die Frage: 1) ARNUITY® Ellipta® ist (mehrere Antworten sind möglich): a) eine neue Fixkombination mit einem Inhalationskortikoid und einem Anticholinergikum b) ein neues Arzneimittel zur Behandlung der COPD c) ein Arzneimittel für die Basistherapie des Asthma d) ein Generikum von RELVAR® Ellipta® e) ein Inhalationsgerät mit einem ähnlichen Wirkstoff wie AXOTIDE® 2) Was unterscheidet Migräne von anderen Kopfschmerzen? 3) RICHTIG oder FALSCH zu Nierensteinen? a) Eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr über den Tag kann Nierensteine begünstigen RICHTIG/FALSCH b) Ein Arzneimittel, das normalerweise zur Behandlung der benignen Prostata Hyperplasie verschrieben wird, kann zum Einsatz kommen, um den Steinabgang zu fördern RICHTIG/FALSCH c) Der Abgang der Nierensteine in den Harnleiter wird immer begleitet von starken Schmerzen und Fieber RICHTIG/FALSCH d) Dass ein Patient mehrmals im Laufe seines Lebens an Nierenkoliken leidet, ist sehr selten RICHTIG/FALSCH e) Es ist hilfreich, die chemische Zusammensetzung der Nierensteine zu kennen, um die Ernährung entsprechend anpassen zu können RICHTIG/FALSCH 4) Wählen Sie aus! a) SPIOLTO® Respimat® wird angewendet zur Behandlung von Asthma COPD b) Die Dosierung von SPIOLTO® Respimat® beträgt zwei Sprühstösse einmal täglich ein Sprühstoss zweimal täglich c) Das Inhalationsdevice von SPIOLTO® entspricht dem von STRIVERDI® SPIRIVA® d) SPIOLTO® Respimat® enthält eine ähnliche Wirkstoffkombination wie SEREVENT® ULTIBRO® e) SPIOLTO® Respimat® ermöglich es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern die Verschlechterung der Lungenfunktion langfristig zu stoppen 5) Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zur Migräne: a) Nur Frauen sind betroffen b) Arzneimittel, die zur Behandlung der Migräne eingesetzt werden, können bei Überkonsum selber Migräne auslösen c) NSAR reichen nie aus, um einen Migräneanfall zu lindern d) Nackensteifigkeit ist ein typisches Symptom der Migräne e) Bei Frauen kann das Auftreten von Migräne mit dem Hormonzyklus verbunden sein © Pharma-News Seite 17 Nummer 139, Dezember 2016
6) Ergänzen Sie den folgenden Satz mit einer der unten vorgeschlagenen Fortsetzungen: « Um den Beginn der Menstruation auf einen anderen Wochentag zu verlangen, sollte die Frau» a) zwingend einen Kontrazeptionspflaster anwenden b) die Pillenpause verlängern c) die Pillenpause kürzen oder streichen d) immer erst mit ihrem Frauenarzt sprechen e) eine mechanische Verhütungsmethode anwenden 7) JA oder NEIN? a) Tramadol stellt die Behandlung der ersten Wahl dar zur Linderung von Nierenkoliken JA / NEIN b) Das Risiko, Nierensteine zu bekommen, ist höher, wenn ein Verwandter ersten Grades auch davon betroffen ist JA / NEIN c) Es wird empfohlen, grössere Mengen Tee zu trinken, um das erneute Auftreten von Nierensteinen zu verhindern JA / NEIN d) Männer sind häufiger von Nierensteinen betroffen als Frauen JA / NEIN e) Nierensteine können Harnwegsinfekte auslösen JA / NEIN 8) Starke Kopfschmerzen können unter anderem auf die drei folgenden Erkrankungen hinweisen: 9) Beschreiben Sie zwei Wirkungen von SPIOLTO® Respimat® auf die Atemwege 10) Eine junge Frau kommt in die Apotheke und erzählt, dass sie in einer Woche in den Urlaub geht und dass sie genau dann ihre Monatsblutung erwartet. Sie nimmt die Verhütungspille BELARA®. Was kann sie tun, um dies zu verhindern? (nur eine Antwort ist möglich) a) die Pille sofort absetzen, um den Beginn der Monatsblutungen vorzuverlegen, der Verhütungsschutz bleibt dabei erhalten b) ohne Pause mit der nächsten Packung BELARA® weiterfahren c) nichts, sie muss sich anpassen d) die Verhütungspille wechseln e) die Ferien verschieben Senden Sie einen Test pro Pharma-AssistentIn vor dem 25. Dezember 2016 per Fax an die Nr. 022-363 00 85 Name Vorname Unterschrift Stempel der Apotheke © Pharma-News Seite 18 Nummer 139, Dezember 2016
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