Reform der Ergänzungsleistungen Interview mit Diana Rüegg zur Corona-Situation Hilfe zum Arbeitsplatzerhalt - Nr. 6 / März 2021

 
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Nr. 6 / März 2021

                    Reform der Ergänzungsleistungen

Interview mit Diana Rüegg zur Corona-Situation

                       Hilfe zum Arbeitsplatzerhalt

                                                                              6
                         Beratung für Schwerhörige und Gehörlose Zürich / Schaffhausen
Erklärung zur Reform der Ergänzungsleistungen                   3
                                            Information zu Handy-Abos                                       4
                                            Interview mit Diana Rüegg                                       5
                                            Information zu Ferndolmetschen / Arbeitsplatzerhalt             6
                                            Vorstellung pro audito zürich                                   7
                                            CODA-Treffs und -Begleitungen                                 8–9
                                            Interview mit Marisa Rohr                                      10
                                            Abschied und Willkommen                                        11
Inhalts-                                    Gut zu wissen … / Impressum / Agenda                           12
Verzeichnis

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser              takt gekommen. Damals wusste ich        die mir in Zukunft sicherlich fehlen
                                        noch nicht, was Gehörlosigkeit kon-     werden. Ganz werdet ihr mich aber
Nichts ist so stetig wie die Verände-   kret bedeutet. Schnell merkte ich,      nicht los …
rung …!                                 mit welchen Schwierigkeiten sich        Ich werde ganz sicher Mitglied des
Vor 14 Jahren wurde ich in den Vor-     hörbehinderte Menschen tagtäglich       Vereins bleiben und hoffentlich auch
stand gewählt. Ich betreute damals      auseinandersetzen müssen.               die Zeit finden, wenigstens an der
die Genossenschaft für Gehörlosen-      Eine meiner ersten Erfahrungen be-      Generalversammlung teilzunehmen.
hilfe Zürich (GGHZ) als Rechnungs-      stand darin, dass ich Texte von Ge-     Für die Zukunft wünsche ich dem
führer und bin so zum ersten Mal        hörlosen nicht verstand. Ich dachte:    Team der BFSUG viel Ausdauer und
mit dem Gehörlosenwesen in Kon-         «Diese Leute lesen sicherlich Bü-       Kraft bei der Bewältigung der anfal-
                                        cher, warum können sie oft nicht        lenden Aufgaben, dem Trägerverein
                                        gut schreiben?» Als ich eine gehör-     etwas mehr Geld, um das Team noch
                                        lose Person darauf ansprach, sagte      besser unterstützen zu können, Ih-
                                        sie mir: «Wenn Du liest, hörst Du das   nen allen viele bereichernde Begeg-
                                        in deinem Kopf, wir nicht!» Für mich    nungen, wie ich sie haben durfte und
                                        war das sehr eindrücklich! Wenn ich     vor allem: Bliibed gsund!
                                        alle meine mir gebliebenen Eindrü-
                                        cke aufschreiben möchte, würde das
                                        sicher ein Buch füllen.
                                        Wie bei allem, was zu Ende geht,           Ralph Hort
                                                                                   Noch-Quästor
                                        habe ich ein lachendes und ein wei-
                                                                                   Zürcher Fürsorgeverein für Gehörlose
                                        nendes Auge: Mit dem lachenden
                                        blicke ich auf die neu gewonnene
                                        freie Zeit. Mit dem weinenden blicke
                                        ich auf all die schönen Begegnun-
                                        gen mit vielen interessanten Men-       Bild Titelseite:
Ralph Hort                              schen in den vergangenen Jahren,        Corona-Pandemie in Gebärdensprache
Erklärung zur Reform der Ergänzungsleistungen Seite                     3

Änderungen bei den
 Ergänzungsleistungen (Zusatzleistungen)
Im Kanton Zürich sind die Ergänzungsleistungen (kurz        Jahren ändert sich am anerkannten Lebensbedarf
EL) Teil der Zusatzleistungen und werden deshalb oft        nichts. Bei Kindern unter 11 Jahren wird der Lebens-
einfach Zusatzleistungen (kurz ZL) genannt. Ein An-         bedarf gekürzt. Dafür werden neu Kosten für eine
spruch auf Ergänzungsleistungen besteht dann, wenn          notwenige Betreuung berücksichtigt (zum Beispiel
Renten der AHV oder IV (sowie zusätzliche Einkom-           Kosten für Kindertagesstätten).
men) nicht ausreichen, um die minimalen Lebenskos-
ten zu decken.                                            Krankenkassenprämie
                                                            Bisher wurde die kantonale Durchschnittsprämie als
Wie werden Ergänzungsleistungen berechnet?                  Ausgabe angerechnet. Neu werden nur noch die tat-
Für die Berechnung eines Anspruchs auf Ergänzungs-          sächlichen Kosten für die Krankenkassenprämie an-
leistungen wird ein Budget erstellt mit den Einnahmen       gerechnet. Dabei gilt die kantonale Durchschnittsprä-
und Ausgaben. Es ist genau geregelt, welche Einnah-         mie als Obergrenze.
men und welche Ausgaben anerkannt sind und für die
Berechnung berücksichtigt werden können. Sind die         Einkommen der Ehegatten
anerkannten Ausgaben höher als die anrechenbaren            Der Lohn von Ehegatten wurde bisher zu ²/³ ange-
Einnahmen, besteht ein Anspruch auf Ergänzungsleis-         rechnet. Neu wird dieser zu 80% angerechnet.
tungen.                                                     Vermögensschwelle: Ein möglicher Anspruch auf Er-
                                                            gänzungsleistungen entsteht bei einem Vermögen,
Seit dem 1. Januar 2021 ist die neue EL-Reform in
                                                            das pro Einzelperson kleiner ist als 100'000 Franken.
Kraft. Dabei gibt es einige Änderungen bei der Berech-
nung der Ergänzungsleistungen. Diese können Auswir-       Rückerstattungspflicht
kungen auf die Höhe der Ergänzungsleistungen haben          Ab dem 1. Januar 2021 bezogene Ergänzungsleis-
und somit zu einer Änderung der finanziellen Situa-         tungen müssen in bestimmten Fällen rückerstattet
tion führen.                                                werden. Die Ergänzungsleistungen müssen zurück-
                                                            bezahlt werden, wenn das Erbe der verstobenen Per-
                                                            son 40'000 Franken übersteigt.
                                                         Übergangsbestimmungen
                                                         Das neue Gesetz gilt seit dem 1. Januar 2021. Personen,
                                                         die vorher schon Ergänzungsleistungen bezogen haben,
                                                         profitieren aber von einer Übergangsfrist bis 2023. Die
                                                         betroffenen Personen haben im Dezember 2020 eine
                                                         neue Berechnung der Ergänzungsleistungen erhalten.
                                                         Wenn der neue Anspruch tiefer ist als der jetzige An-
                                                         spruch, gilt der neue Anspruch erst ab dem 1. Januar
Welche wichtigsten Änderungen gibt es?                   2024. So haben die betroffenen Personen die Möglich-
(keine abschliessende Auflistung)                        keit, sich auf die Änderung vorzubereiten.
 Erhöhung des Mietzinsmaximums
  Das anerkannte Maximum für die Mietkosten               Sie haben Fragen zu den Änderungen bei den Ergän-
  wird erhöht und neu den regionalen Unterschie-          zungsleistungen (Zusatzleistungen)? Die Sozialarbei-
  den angepasst. Wohnungen in der Stadt sind ge-          tenden der Beratung für Schwerhörige und Gehör-
  nerell teurer als Wohnungen auf dem Land.               lose Zürich und Schaffhausen unterstützen Sie gerne.
  Dieser Unterschied wird in der neuen Berech-            Melden Sie sich für eine kostenlose Beratung:
  nung berücksichtigt. Neu werden die Mietkosten          zuerich@bfsug.ch
  einer von drei Regionen zugeteilt.

 Lebensbedarf für Kinder
  Es wird neu unterschieden zwischen Kindern über            Evelin Hösli
  und Kindern unter 11 Jahren. Bei Kindern über 11           Sozialarbeiterin
Information zu Handy-Abos                                                                             Seite   4
                  Das richtige Handy-Abo

Ein Handy – wer hat heute keines? Das Mobiltelefon ist       Diese sind jedoch nur mit dem dazugehörigen Abo gül-
oftmals ein ständiger Begleiter in der Handtasche oder       tig. Auch hier lohnt es sich, die Bedingungen im Voraus
im Hosensack. Gerade für Schwerhörige und Gehörlose          genau zu studieren.
ist das Handy ein sehr praktisches und wichtiges Hilfs-
mittel, zum Beispiel für Videotelefonie, Dolmetschbe-
stellungen oder auch kurze Dolmetschvermittlungen via
MyMMX. Der Gebrauch eines Handys ist aber auch im-
mer mit Kosten verbunden. Zum einen muss das Gerät
selber bezahlt werden, zum anderen die damit verbun-
denen Abo-Kosten. Zuhause kann oftmals WLAN ver-
wendet werden. Unterwegs jedoch sind Dienstleistun-
gen ohne ein entsprechendes Abo nicht verfügbar.

Was für ein Handy-Abo möchte ich?
Bevor ein Abo für das Mobiltelefon abgeschlossen wird,
ist es wichtig, sich zu überlegen, wofür das Handy ge-
braucht wird:

   •   Brauche ich unbegrenztes Internet?                    Was muss sonst noch beachtet werden?
   •   Brauche ich Internetdaten im Ausland?                 Bevor ein neues Abo abgeschlossen wird, sollte geklärt
   •   Verschicke ich viele SMS-Nachrichten?                 werden, wie die Kündigungsfrist des alten Abos ist. So
   •   Wie oft telefoniere ich?                              können Doppelzahlungen vermieden werden.

Diese Fragen sind wichtig!                                   Wie kann die BFSUG unterstützen?
                                                             Die Sozialarbeitenden der Beratungsstelle können mit
Abos vergleichen                                             Ihnen zusammen herausfinden, welches Handy-Abo
In der Schweiz gibt es sehr viele verschiedene               passend ist. Sie erklären Ihnen, wie man im Internet
Handy-Abo-Anbieter wie zum Beispiel Swisscom, Salt,          Abos finden und vergleichen kann. Sie werden mit Ihnen
Migros Budget oder Wingo. Es empfiehlt sich, verschie-       zusammen die Vertragsbedingungen lesen und (auch in
dene Angebote zu vergleichen (auch prepaid). Oftmals         Gebärdensprache) erklären. Die Sozialarbeitenden kön-
gibt es auch kombinierte Abos mit Fernseher und In-          nen Sie auch bei der Erstellung eines Budgets unterstüt-
ternet für zuhause. Aktuelle Angebote werden im In-          zen. So wird ersichtlich, welche finanziellen Möglichkei-
ternet auf der Homepage der Anbieter angezeigt. Eine         ten für ein Handy-Abo vorhanden sind.
andere Möglichkeit ist, direkt in einem Geschäft nach
Offerten zu fragen.                                           Für Personen, welche beim Kauf im Shop Unterstüt-
                                                              zung wünschen, kann die BFSUG nach Möglichkeit
Vertragsbedingungen                                           Freiwillige vermitteln.
Bevor der Vertrag unterschrieben wird, ist es wichtig, die    Erkundigen Sie sich frühzeitig bei Ihrer Sozialarbei-
Vertragsbedingungen genau zu lesen. In der Werbung            terin oder Ihrem Sozialarbeiter, worauf Sie beim Ab-
wird oft auf tiefe Preise aufmerksam gemacht. Aber            schluss eines neuen Abos achten sollen und wie Sie
erst im kleingedruckten Teil des Vertrags steht dann die      vorgehen können.
Mindest-Vertragsdauer. Einen unterschriebenen Vertrag
vorzeitig aufzulösen, ist beinahe unmöglich. Es emp-
fiehlt sich darum, diesen genau zu studieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Gerätepreise.               Nicole Mathis
Abo-Anbieter locken oft mit günstigen Angeboten.                  Sozialarbeiterin
Interview mit Diana Rüegg                                                                                Seite   5
      Interview mit Stellenleiterin Diana Rüegg
zur Corona-Situation                Datum des Interviews: 04.12.2020

Jacqueline Eicher (je): Willkommen      setzte die Entscheidungen konse-
zum Interview, Diana.                   quent und diszipliniert um. Die Si-
Im März 2020 war der erste Lock-        tuation war jedoch für uns alle nicht
down; wieviel Zeit hattest Du, um       einfach, sondern herausfordernd –
dem gesamten Team Home-Office           für Familien mit Kindern ebenso wie
zu ermöglichen?                         für Einzelpersonen.
Diana Rüegg (dr): Am 13.03.20           (je): Wie konnten unsere Klien-
wurde der Entscheid des Bundesra-       tInnen trotzdem gut beraten wer-
tes zum Lockdown mitgeteilt, end-       den und wo waren da die grössten         Diana Rüegg
lich. Bereits 2 Wochen vorher war für   Schwierigkeiten?
mich klar, dass so ein Entscheid kom-   (dr): Skype war vielen bereits be-       ter-Umstellung auf Home-Office etc.
men würde. Ich war vom 02.03. bis       kannt und bietet so eine gute Aus-       (je): Gab es Schwierigkeiten, weil
08.03. in den Ferien und hatte be-      weichmöglichkeit. Dies gilt jedoch       sich KlientInnen oder Teammit-
reits Massnahmen für unsere Stelle      nicht für alle. Viele Schwerhörige       glieder ängstigten/selber betroffen
entschieden und mich vorbereitet.       sind auf das Lippenlesen angewie-        oder Risikopersonen waren? Oder
Wir hatten also zirka 2 Wochen Zeit     sen, was über Videotelefonie er-         im Gegenteil die Massnahmen nicht
für die Umstellung.                     schwert ist. Wir sind sehr froh, dass    ernst nehmen wollten? Wie bist Du
(je): Wie hat die Umstellung auf        wir, unter Einhaltung des erarbeite-     damit umgegangen?
Home-Office funktioniert und was        ten Schutzkonzeptes, seit Juni wie-      (dr): Das gesamte Team hat die Ent-
waren die grössten Herausforderun-      der Gespräche vor Ort anbieten           scheidungen und Anpassungen dis-
gen?                                    können. Denn die Videotelefonie ist      zipliniert mitgetragen. Ein paar Kli-
                                        in keiner Weise ein Ersatz für persön-   entinnen und Klienten hatten nicht
(dr): Die IT-Infrastruktur war eine     liche Gespräche.                         verstanden, dass wir, im Gegensatz
Herausforderung. Wir mussten im-
                                        (je): Gab es Dienstleistungen, die       zu anderen Organisationen im Ge-
mer wieder neue Wege finden für
                                        die Beratungsstelle in dieser Zeit       hörlosenzentrum Zürich, länger ge-
die Erledigung von sonst selbstver-
                                        nicht mehr anbieten konnte und wie       schlossen blieben. Aber für uns war
ständlichen Arbeiten wie die Bear-
                                        wurden sie ersetzt?                      der Schutz aller wichtig. Unser Ziel
beitung der Post, Beantwortung des
                                                                                 ist es, wann immer möglich auch
Telefons und des ViTabs etc.            (dr): Beratungen wurden via Video-
                                                                                 Beratungen vor Ort durchführen zu
Ausserdem war die Unsicherheit          telefonie durchgeführt, Treffpunkte
                                                                                 können.
der Situation gegenüber sehr gross.     fanden online statt. Die Ferienkurse,
Die Routine ging verloren und man       welche von unseren Klienten und          (je): Wie blickst Du in die Zukunft
wusste nicht was diese Pandemie         Klientinnen sehr geschätzt werden,       in Bezug auf den Umgang mit dem
konkret bedeutete und inwiefern sie     musste wir leider absagen.               Coronavirus?
uns als Privatpersonen sowie als In-    Noch wissen wir nicht, ob die Ferien-    (dr): Das Thema Impfen wird uns si-
stitution noch beeinflussen würde.      kurse im 2021 stattfinden können.        cherlich beschäftigen. Wir werden
                                                                                 uns stets auf dem Laufenden halten
(je): Wie ist das Team mit diesen       (je): Hatte das Team immer genü-         und unsere Klientinnen und Klienten
Umstellungen umgegangen?                gend Arbeit oder sogar mehr durch        informieren und da sein, um Fragen
(dr): Gemäss den Rückmeldungen          diese Umstellung?                        zu beantworten.
des Teams waren alle froh darüber,      (dr): Wir waren stets gut bis sehr       (je): Vielen Dank Diana, für das In-
dass in der Leitung das Thema sehr      gut ausgelastet. In gewissen Be-         terview und Dein Engagement!
ernst genommen worden ist. Wir ha-      reichen bestand sogar Mehrauf-
ben von Anfang an klare Wege ein-       wand: Schutzkonzept entwerfen,
geschlagen, die auch klar kommu-        Schutz-Material bestellen und orga-
niziert wurden. Das gesamte Team        nisieren, neue Homepage für On-              Jacqueline Eicher
war sehr engagiert, dachte mit und      line-Treffpunkte erstellen, Compu-           Mitarbeiterin Sekretariat
Information zu Ferndolmetschen / Arbeitsplatzerhalt                                                      Seite    6

Telefon-Vermittlung (VideoCom)
und Ferndolmetschen	 
Die Gebärdensprach-Dolmetsch-              30 Minuten), über Vitab oder           Ferndolmetschen      mit diversen
Vermittlung Procom leistet wertvolle       myMMX möglich.                            Programmen (Skype, Zoom usw.):
Dienste für gehörlose Menschen und                                                   für Gruppengespräche geeignet
Personen, die mit ihnen kommuni-         Ferndolmetschen:                       Diese Dienstleistungen stellen sicher,
zieren.                                    Nur mit Termin (wie üblich mit
                                                                                 dass Betroffene auch mit ihrem Ge-
Im Frühling 2020 wurde das Dolmet-         dem Formular bestellen), für län-
                                                                                 genüber kommunizieren können,
schen via Bildschirm plötzlich sehr        gere und zeitlich fixierte Gesprä-
                                                                                 wenn es aus gesundheitlichen oder
wichtig. So war es doch während            che möglich. So wird sicherge-
                                                                                 Sicherheitsgründen nicht möglich
des Corona-Lockdowns oft die ein-          stellt, dass ein/e DolmetscherIn
                                                                                 ist, DolmetscherInnen vor Ort zu
zige Möglichkeit, um ohne physische        zum gewählten Zeitpunkt und
                                                                                 bestellen. Erfahrungen zeigen, dass
Anwesenheit der Dolmetschenden,            mit dem gewünschten Kanal zur
                                                                                 Dolmetschen via Bildschirm sehr an-
trotzdem gut zu kommunizieren.             Verfügung steht.
                                                                                 strengend ist. Regelmässige Pausen
Es gibt grundsätzlich zwei verschie-                                             und gut strukturierte Gesprächsfüh-
dene Möglichkeiten, DolmetscherIn-      Besonderheiten/Unterschiede be-
                                        züglich Ferndolmetschen:                 rung unterstützen ein zufriedenstel-
nen via Bildschirm dazu zu schalten:                                             lendes Gespräch.
 VideoCom Telefonvermittlung:           Ferndolmetschen mit myMMX:              Procom: www.procom-deaf.ch
   Ohne Termin, für kurze, spon-           max. 2 Personen (plus Dolmet-          BFSUG: www.bfsug.ch
   tane Telefonanrufe (bis max.            scherIn)

Hilfe zum Arbeitsplatzerhalt
Die Arbeitslosenzahlen steigen.         • Viele Sitzungen finden nur noch
Viele Firmen sind zurückhaltend mit         online statt, das Mundabsehen
der Anstellung von neuen Mitarbei-          ist am Bildschirm sehr schwie-
tenden. Deshalb ist es wichtig, dass        rig. Sie verstehen nicht genau,
man die aktuelle Arbeitsstelle behal-       was gesprochen und abgemacht
ten kann und nicht arbeitslos wird.         wird.
Uns ist bewusst, dass es immer wie-     Solche Situationen sind frustrierend
der zu schwierigen Situationen am       und können Unsicherheiten auslösen.
Arbeitsplatz kommt, insbesondere        Warten Sie nicht, bis Ihr Frust zu
für schwerhörige und gehörlose          gross wird oder der Chef Ihnen mit
Mitarbeitende.                          der Kündigung droht.                      • sensibilisieren Vorgesetzte und
                                        Melden Sie sich frühzeitig bei uns!         Mitarbeitende zu den Themen
Zum Beispiel:
                                        Wir unterstützen Sie gerne dabei,           Hörbehinderung und Kommuni-
• Sie bekommen einen neuen
                                        in schwierigen Situationen Lösun-           kation.
   Chef. Er spricht sehr schnell und
                                        gen zu finden.                            • unterstützen beim Formulieren
   undeutlich.
                                                                                    von Anträgen an die IV.
• Die Kommunikation klappt nicht.       Wir bei der BFSUG
• Die Produktion wurde umge-            • vermitteln bei Kommunikations-         Unser Ziel ist es, dass wir gemein-
   stellt. Ihnen fehlen Informatio-       schwierigkeiten und fördern das        sam die Arbeitsplatzsituation ver-
   nen über die neuen Abläufe.            gegenseitige Verständnis.              bessern und der Arbeitsplatz so ge-
                                                                                 sichert werden kann.
• Die anderen Mitarbeitenden be-        • beraten zum Thema Hilfsmittel
   suchen eine Weiterbildung. Sie         am Arbeitsplatz (in Zusammen-
   können nicht teilnehmen, es sei        arbeit mit spezialisierten Hilfsmit-        Philippe Peter
   nicht so wichtig.                      telanbietern).                              Bereichsleiter Arbeitsintegration
Vorstellung pro audito zürich                                                                        Seite   7
Verein pro audito zürich –
Ressourcen gemeinsam nutzen

Was für Menschen mit normalem Gehör alltäglich ist,
kann für Menschen mit einer Hörminderung zu einer
Herausforderung werden. Sei dies ein Treffen mit Freun-
dInnen, im Arbeitsalltag, ein Restaurantbesuch oder
überall dort, wo kommuniziert wird. Oftmals wird un-
deutlich gesprochen oder der Lärmpegel ist zu hoch, was
ein Verstehen oder ein Gespräch unmöglich macht. Die
Gefahr ist gross, dass sich Betroffene deshalb aus dem
gesellschaftlichen Leben zurückziehen, was zu Isolation,
zu einem Gefühl des «nicht mehr Dazugehörens» und
folglich zu Einsamkeit führen kann.
Der Verein pro audito zürich und die Beratung für
Schwerhörige und Gehörlose Zürich und Schaffhausen
bieten Unterstützung an. Gemeinsam können vorhan-
dene Ressourcen noch besser genutzt werden.

Betroffene sollen in der Gesellschaft integriert bleiben
Die Organisation pro audito setzt sich für Menschen
mit einer Hörminderung im Raum Zürich ein und zeigt
Möglichkeiten auf, um besser zu hören und zu verste-
hen, so dass Betroffene bestmöglich in der Gesellschaft
integriert bleiben. Die Angebotspalette reicht von Hör-
training- und Lippenlesen-Kursen und Weiterbildungs-
kursen, bis zu geselligen Anlässen, Wanderangeboten
und verschiedenen Treffpunkten wie den Tinnitus- und
CI-Treffs (Cochlea Implantat). Betroffene erhalten zu-
dem Informationen über die neusten technischen Hilfs-
mittel. In den Beratungen stehen Selbstbetroffene mit
ihrem Erfahrungswissen anderen Menschen in ähnli-
chen Hörsituationen hilfreich und kompetent zur Seite.

Berufstätige Menschen mit einer Hörminderung
Immer mehr Menschen erleiden bereits im Berufsleben
einen Hörverlust. Berufstätige Betroffene können sich an
den After Work Treffs über Erfahrungen im Beruf, in der
Familie und im Alltag austauschen. Oder sie haben die
Möglichkeit, an einem Intensiv-Wochenende am Hör-              Corinne Heusser und Alice Otter
training- und Lippenlese-Kurs teilzunehmen.
Beim Verein pro audito zürich erkennen Betroffene, dass        Anfragen für finanzielle Unterstützung, Stellensu-
sie mit ihren Herausforderungen nicht alleine dastehen.        che und allgemeine Sozialberatungen können bei den
Sie werden dort unterstützt, wo sie es brauchen.               Mitarbeitenden der BFSUG angemeldet werden. Die
                                                               Anlaufstelle für Hörbehinderte im Kanton Zürich hilft
                                                               professionell und kompetent weiter: zuerich@bfsug.ch
 Auskünfte erhalten Sie bei Corinne Heusser oder
 Alice Otter: info@proaudito-zuerich.ch
 Telefon 044 202 08 26, www.proaudito-zuerich.ch                    Corinne Heusser
                                                                    Stellenleiterin pro audito zürich
CODA-Treffs und -Begleitungen                                                                       Seite   8

CODA-Treffs und -Begleitungen,
   Dienstleistungen der BFSUG ZH/SH
Was ist ein CODA?                                           tern nicht die gleichen Unterstützungsmöglichkeiten wie
Der Begriff CODA kommt aus dem Englischen und steht         hörende Eltern und es fehlt der Austausch mit Gleich-
für Child Of Deaf Adult. Es bezeichnet ein hörendes         gesinnten. Der CODA-Treff ermöglicht einen solchen
Kind mit einem oder zwei gehörlosen Elternteilen.           regelmässigen Austausch. Gleichzeitig sind auch Fach-
                                                            personen dabei, die nach Bedarf die Familien bei ihren
Was ist ein CODA-Treff?                                     Herausforderungen unterstützen können.
Die Beratung für Schwerhörige und Gehörlose bietet
regelmässig CODA-Treffs an. Dabei kommen gehör-             Welche Herausforderungen haben CODA-Kinder?
lose CODA-Eltern zusammen, um sich auszutauschen            Sie leben in zwei Welten und Kulturen: in der der Ge-
oder auch über ein spezielles Thema mehr zu lernen.         hörlosen und in der der Hörenden. Diese Kinder sind
Gleichzeitig können sich auch die Kinder treffen. Eine      sich oft noch nicht bewusst, was es bedeutet, in zwei
Betreuung ist organisiert. Geleitet werden diese Treffen    Welten zu leben und zu agieren. Für die Identitätsfin-
von Doris Hermann, dipl. Sozialpädagogin HF. Sie ist ge-    dung von CODA-Kindern ist es sehr wichtig, dass Fra-
hörlos und hat ein CODA-Kind, welches bereits erwach-       gen und Reaktionen bewusst wahrgenommen werden
sen ist. Eine weitere Mitarbeiterin ist Marisa Rohr, aus-   und die Familien sich sorgfältig damit auseinanderset-
gebildete Sozialbegleiterin und Familienbegleiterin CAS,    zen. Multikulturell aufzuwachsen ist eine grosse Berei-
ebenfalls gehörlos. Sie ist Mutter dreier gehörloser Kin-   cherung, aber auch eine Herausforderung.
der. Beide kennen sich somit als Selbstbetroffene bes-
                                                            CODA-Kinder haben die Gehörlosenkultur ihrer gehör-
tens mit dem Thema aus.
                                                            losen Eltern verinnerlicht. Die Gehörlosenkultur unter-
Während der Corona-Pandemie finden die Treffs virtu-
                                                            scheidet sich in vielen Dingen von der Kultur der Hö-
ell via Zoom oder Skype statt. Am 5. Dezember 2020
                                                            renden. Einige Beispiele dafür sind: man muss sich in
nahm sogar der gebärdensprachkompetente Samichlaus
                                                            die Augen schauen, wenn man spricht. Man berührt
am Treff via Zoom teil.
                                                            sich an den Schultern, wenn man jemanden anspre-
Warum braucht es CODA-Treffs?                               chen will. Die Körpersprache spielt in der Gehörlosen-
Heutzutage ist das Bewusstsein da, dass eine gute För-      kultur eine wesentlich grössere Rolle als in der Kultur
derung der Kinder sowie eine gute Beziehung innerhalb       der Hörenden. Und sie wird bewusster wahrgenom-
der Familie von grosser Bedeutung für eine gesunde Ent-     men. Dies kann für das hörende Gegenüber verwir-
wicklung sind. Häufig haben aber gerade gehörlose El-       rend sein.

CODA-Treff «Samichlaus» via Zoom
CODA-Treffs und -Begleitungen                                                                                  Seite    9

Das Umfeld nutzt die CODA-Kinder manchmal als Ver-
mittler für ihre gehörlosen Eltern. Dies kann für das Kind
eine Belastung sein. Leider wissen viele Leute noch nicht,
dass die Gebärdensprache eine vollwertige Sprache ist.
Welche Herausforderungen haben CODA-Eltern?
Im optimalen Fall ist das Umfeld der Familie – Nach-             später Schwierigkeiten. Die Fachpersonen begleiten mit
barn, Verwandte, die KiTa oder Schule der Kinder etc. –          Akzeptanz und Respekt und geben diese Werte auch
aufgeklärt über die Besonderheiten dieser Familien. Sie          weiter.
kennen sich mit der Gehörlosenkultur und Gebärden-               Wird das Umfeld der jeweiligen Familien durch die ge-
sprache aus oder wissen zumindest, dass es sie gibt und          hörlosen Fachpersonen des Teams Sozialbegleitung der
dass dadurch die Bedürfnisse dieser Familien von denen           BFSUG ZH/SH aufgeklärt und in Begleitungen miteinbe-
von «hörenden Familien» abweichen. Dies ist leider oft           zogen, wird es für die Betroffenen einfacher. Dazu ge-
nicht der Fall.                                                  hört auch die Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit
Alle Eltern, egal ob hörend, gehörlos oder schwerhö-             in den Kindergärten, Schulen und KiTas. Dies ist enorm
rig, brauchen Zugang zu Informationen, Austausch mit             wichtig, um die Integration und Akzeptanz dieser Fa-
anderen Eltern und die Möglichkeit Fragen zu stellen.            milien sicherzustellen. Wird das CODA-Kind überall ak-
                                                                 zeptiert, kann es freier leben und sich entfalten. Eine
Darum braucht es CODA-Begleitungen CODA-Treffs:                  gesunde Entwicklung des Kindes wird ermöglicht. Das
Die CODA-Treffs sind ein wichtiger Bestandteil des               Kind ist gefestigt und stolz, dass es in zwei Welten auf-
Dienstleistungsangebots der BFSUG ZH/SH. Die Eltern              wachsen kann.
haben hier Platz um Erfahrungen, Erlebnisse und Infor-
mationen auszutauschen. Ausserdem bringen die Tref-
fen Familien zusammen, es entstehen Freundschaften.
Die CODA-Kinder lernen andere kennen, welche eben-
                                                                      Doris Hermann
falls mit den «zwei Sprachen und zwei Welten» auf-
                                                                      Sozialpädagogin
wachsen. Sie können zusammen sein, egal ob nur für
ein paar Stunden oder jährlich einmal an einem ganzen
Wochenende. Sie können erfahren, dass sie nicht alleine
                                                                  Nächste geplante CODA-Treffs:
sind – es gibt noch andere Familien wie ihre. Und ge-
                                                                  Samstag, 13. März 2021, ab 13:00
meinsam kann vieles erreicht werden.
                                                                  Mittwoch, 5. Mai 2021, ab 13:00
CODA-Begleitungen und -Treffs sind wichtig und wert-              Aktuelle Details und Information zur Anmeldung
voll. Je früher mit einer Familie nach individuellen Lö-          finden Sie auf unserer Homepage: www.bfsug.ch
sungen gesucht werden kann, desto weniger zeigen sich

Praktikums-Bericht: Beratungsstelle BFSUG Zürich
Mein Name ist Chenoa und ich bin 16 Jahre alt. Ich be-           wie vielfältig die Arbeit als SozialbegleiterIn ist. Es ist ein
suche zurzeit die Fachmittelschule. Dort wählen wir eine         sehr abwechslungsreicher Job, man muss aber auch sehr
Interessensrichtung (Profil genannt), die zu uns passt.          flexibel sein. Wir haben KlientInnen von jung bis älter
Damit uns die Profilwahl leichter fällt, durften wir ein         begleitet, was sehr spannend war. Wegen Corona war
einwöchiges Praktikum absolvieren. Da ich sehr gerne             es schwieriger die Termine durchzuführen.
mit Menschen arbeite und selber Tochter von gehörlo-             Ich habe in dieser Woche gesehen, dass die Zusammen-
sen Eltern bin (ein CODA-Kind), habe ich bei der Bera-           arbeit innerhalb des Teams gut funktionieren muss. Auch
tung für Schwerhörige und Gehörlose Zürich angefragt.            die Kommunikation muss stimmen. In diesem Fall sollten
Ich bin glücklich, dass es trotz Corona geklappt hat. In         alle sich in Gebärdensprache ausdrücken können. Der Ein-
dieser Praktikums-Woche habe ich Marisa Rohr beglei-             blick, den ich bekam, war sehr spannend und lehrreich,
tet. Sie ist gehörlos und arbeitet als Sozial- und Famili-       dafür möchte ich mich herzlich bedanken.
enbegleiterin. Ich durfte bei Sozialbegleitungen und Kul-
turvermittlungen dabei sein und auch beim Erledigen
von Arbeiten im Büro. Ich fand es interessant zu sehen,               Chenoa, Schülerin
Interview mit Marisa Rohr                                                                            Seite    10

Interview mit Marisa Rohr zu ihrer Ausbildung

Marisa Rohr ist gehörlos und arbeitet seit sechs Jahren zu 80% bei der Be-
ratung für Schwerhörige und Gehörlose in Zürich als Sozial- und Familien-
begleiterin. Funda Akcay, Sozialarbeiterin in Ausbildung, möchte mehr über
ihre Arbeit und Ausbildung wissen.
Funda Akcay (fa): Hallo Marisa. Vie-     fa: Hast Du die Schule mit Hören-
len Dank, dass Du Dir die Zeit ge-       den zusammen besucht? Falls ja,
nommen hast, ein paar Fragen von         wie hast Du mit den Lehrpersonen
mir zu beantworten. Was machst Du        oder mit deinen KlassenkameradIn-
genau bei Deiner Arbeit auf der Be-      nen kommuniziert?
ratungsstelle?
                                         mr: Ja, ich habe beide Ausbildungen
Marisa Rohr (mr): Zu meiner Haupt-       gemeinsam mit Hörenden besucht.
tätigkeit gehört das Begleiten von       Es war stets eine dolmetschende Per-
Einzelpersonen oder Familien. Bei        son dabei. Während den Pausen hat        Marisa Rohr
der Familienbegleitung unterstütze       die Kommunikation mit einzelnen          mr: Die Arbeit ist sehr abwechslungs-
ich Eltern bei Erziehungsfragen. Oder    Mitstudierenden sehr gut geklappt.       reich. Ich lerne immer wieder etwas
ich begleite die Mutter beispiels-                                                Neues und freue mich auch sehr,
                                         fa: Was war für dich wichtig, damit
weise zum Kinderarzt. Oft organi-                                                 wenn ich sehe, dass ich eine Fami-
                                         Du die Ausbildungen ohne Hürden
siere und koordiniere ich auch Ter-                                               lie unterstützen konnte und sie mich
                                         absolvieren konntest?
mine, wenn die Eltern zum Beispiel                                                anschliessend nicht mehr brauchte.
keine Deutschkenntnisse haben. Die       mr: Es ist natürlich wichtig, dass man   Ich arbeite sehr gerne mit Menschen
Eltern sehen, wie ich die Termine        während der Ausbildung eine Dol-         zusammen. Diese sind sehr verschie-
plane und lernt so mit. Ausserdem        metsch-Übersetzung hat. Auch ist         den – so auch ihre Schwierigkeiten.
organisiere ich Eltern-Kind-Treffen.     es von grosser Bedeutung, dass wir       Ich erlebe jeden Tag neue Überra-
Und ich bin für die Planung und Or-      Gehörlose die gleichen Chancen wie       schungen.
ganisation von Ferienkursen für ge-      die Hörenden haben und bei einer
                                         Prüfung beispielsweise einen Nach-       fa: Gibt es Momente, bei denen Du
hörlose Menschen zuständig. Diese
                                         teilsausgleich erhalten.                 als Sozial- oder Familienbegleiterin
finden zweimal im Jahr statt.
                                                                                  besonders gefordert bist?
fa: Wie lange dauerte deine Ausbil-      fa: Was hat Dir besonders gefallen       mr: Selbstverständlich. Ich musste
dung?                                    an der Ausbildung?                       auch lernen, mich in schwierigen
mr: Die Ausbildung an der Schule         mr: Für mich war es sehr spannend,       Situationen gefühlsmässig abzu-
für Sozialbegleitung in Zürich dau-      wieder vermehrt mit hörenden Men-        grenzen.
erte drei Jahre und der CAS Sozial-      schen zusammen zu sein. Früher, als      fa: Was war bisher das prägendste
pädagogische Familienbegleitung          ich die Gehörlosenschule besuchte,       Erlebnis für dich?
sieben Monate.                           hat mir die Zusammenarbeit mit hö-       mr: Da gibt es viele kleine Momente.
fa: Warum hast Du Dich dazu ent-         renden Personen teilweise gefehlt.       Ich habe mal für eine lange Zeit eine
schieden, diese Ausbildung zu ma-        Dann habe ich meine Lehre mit Hö-        junge Mutter begleitet. Sie war in ei-
chen?                                    renden zusammen gemacht. Des-            ner unglücklichen Ehe und musste
                                         halb finde ich es jetzt umso span-       sich von ihrem Mann trennen. Da-
mr: Früher habe ich privat gehör-
                                         nender, dass ich bei meiner Tätigkeit    nach war sie wieder selbständig und
lose Menschen unterstützt und mich
                                         bei der Beratung für Schwerhörige        glücklich. Das hat mich ebenfalls
schon immer für diesen Bereich in-
                                         und Gehörlose mit hörenden und           sehr zufrieden gemacht und gleich-
teressiert. Ich dachte mir, mit dieser
                                         gehörlosen Personen zusammenar-          zeitig auch geprägt.
Ausbildung kann ich meine Kennt-
                                         beiten kann.
nisse erweitern. Für die Familienbe-
gleitung ist auch eine pädagogische      fa: Welchen Bereich Deiner Arbeit             Funda Akcay
Weiterbildung sehr wichtig.              findest Du am spannendsten?                   Sozialarbeiterin in Ausbildung
Abschied und Willkommen                                                                                Seite    11

Abschied und Willkommen

Abschied                                  Abschied                                Herzlich willkommen
Dominik Hermann                           Tobias Mäder                            Funda Akcay

Seit September 2015 arbeitete             Von September 2019 bis Februar       Seit September 2020 arbeite ich als
Dominik als Sozialbegleiter bei der       2021 hat Tobias bei uns als Mitarbei-Sozialarbeiterin in Ausbildung im
Beratung für Schwerhörige und Ge-         ter Sekretariat und Fundraising gear-Team Sozialberatung bei der BFSUG.
hörlose Zürich. Unsere Klientinnen        beitet. Tobias begleitete die BFSUG  Ich studiere berufsbegleitend und
und Klienten kennen Dominik von           in einer herausfordernden Zeit: Er   bin deshalb mit einem Arbeits-
Einzelbegleitungen, Kulturvermitt-        hat wesentlich dazu beigetragen,     pensum von 60% angestellt. Davor
lungen, Treffpunkten und Ferien-          dass wir im Frühling 2020 in kurzer  habe ich für eine kurze Zeit im kauf-
kursen. Er hat in den letzten Jahren      Zeit alle von zu Hause aus arbeiten  männischen Bereich gearbeitet und
viele Erwachsene und Kinder enga-         konnten. Immer war er für die Mit-   später den Studiengang Kommuni-
giert unterstützt und begleitet und       arbeitenden erreichbar, wenn etwas   kation mit den Vertiefungen Jour-
so wertvolle Arbeit geleistet. Einige     mit den Computern nicht funktio-     nalismus und Organisationskommu-
Personen durften Dominik an un-           nierte oder man ein anderes Anlie-   nikation besucht. Nun studiere ich
terschiedlichen Treffpunkten oder         gen hatte.                           an der Fachhochschule Nordwest-
in Ferienkursen erleben. Mit sei-                                              schweiz Soziale Arbeit und bringe
ner Persönlichkeit und seiner Er-         Auch im Bereich Kommunikation dank zwei Praktika Erfahrungen im
fahrung hat er viele Menschen zum         und Fundraising brachte Tobias sehr Bereich Arbeitsintegration und Dis-
Thema Gehörlosigkeit und Kommu-           viele neue Ideen ein: Zusammen mit kriminierungsprävention mit.
nikation informiert und sensibilisiert.   ihm haben wir den Newsletter für
Im Team hat Dominik immer wie-            unsere Klientinnen und Klienten ent- In meiner Freizeit gehe ich viel spa-
der neue Ideen und Überlegungen           wickelt und arbeiten heute vermehrt zieren und verbringe gerne Zeit mit
eingebracht und uns hörende Mit-          mit Videos, um auch in Gebärden- Familie und FreundInnen. Ich freue
arbeitende auf verschiedene Punkte        sprache mit unseren Mitgliedern und mich sehr, dass ich hier meine Fähig-
der Gehörlosenkultur aufmerksam           Klientinnen und Klienten zu kommu- keiten erweitern kann und bin ge-
gemacht und uns Wissen vermit-            nizieren. Für seinen grossen Einsatz spannt auf die Zusammenarbeit mit
telt. Dominik hat die Beratungs-          danken wir Tobias ganz herzlich. Wir der Beratungsstelle.
stelle Ende Januar 2021 verlassen.        wünschen ihm für die Zukunft alles,
Wir danken ihm herzlich für seine         alles Gute!
wertvolle Arbeit und wünschen ihm
beruflich und privat alles Gute.

     Pascal Meier                              Diana Rüegg                            Funda Akcay
     Bereichsleiter Sozialberatung             Stellenleiterin                        Sozialarbeiterin in Ausbildung
     und -begleitung
Gut zu wissen … / Impressum / Agenda                                                               Seite   12
Gut zu wissen …                                             Agenda
Die Impfung gegen das Covid-19-Virus                        Wir informieren auf unserer Homepage, auf Facebook und
Impfen ist nun auch in der Schweiz möglich. Wie             Instagram sowie über unseren elektronischen Newsletter
genau geht das?                                             – für den Sie sich via unserer Homepage (www.bfsug.ch)
                                                            anmelden können - laufend zur aktuellen Situation und zu
                                                            unseren Angeboten – auch in Gebärdensprache.
                                                            März – August 2021
                                                            Dienstag, 8. Juni 2021
                                                            Generalversammlung
                                                            des Zürcher Fürsorgeverein für Gehörlose
                                                            forum98 / Aula, Gehörlosenzentrum Zürich
                                                            CODA-Treffs
•     Jeder Kanton hat eine eigene Impfstrategie            Siehe Seite 9
•     In der Regel braucht es jeweils zwei Impftermine im   Elki-Treff (Eltern-Kind-Treff)
      Abstand von einigen Wochen
                                                            Samstag, 20. März 2021
•     Die Impfung ist freiwillig und kostenlos              Besuch Verkehrshaus Luzern
                                                            Treffpunkt: Zürich Hauptbahnhof oder direkt vor Ort
Sind Sie unsicher, ob Sie sich impfen lassen sollen?
                                                            Mittwoch, 14. April 2021
Möchten Sie sich impfen lassen und wissen nicht wann
                                                            Treffen im GZ Heuried, Zürich
und wo?
                                                            Treffpunkt: vor Ort
Am Besten fragen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.   Mittwoch, 5. Mai 2021
Diese können Sie zum Impfen beraten.                        Besuch Tierpark Goldau
                                                            Treffpunkt: Zürich Hauptbahnhof oder direkt vor Ort
Hier gibt es Informationen vom Bundesamt für Gesund-
                                                            Mittwoch, 2. Juni 2021
heit (BAG):
                                                            «Brätle» im Wald
                                                            Treffpunkt: wird noch bekanntgegeben
                                                            Treffs für alle
                                                            Samstag, 27. März 2021
                                                            Oster-Basteln
                                                            Treffpunkt: Gehörlosenzentrum, Zürich
                                                            Samstag, 12. Juni 2021
                                                            Kochen / Grillen
                                                            Treffpunkt: Gehörlosenzentrum, Zürich
    Zum Thema Impfen und weitere Fragen wenden Sie          SAVE THE DATE – Daten jetzt schon vormerken!
    sich an das Sekretariat der BFSUG: zuerich@bfsug.ch     Donnerstag, 16. September 2021
    Telefon +41 43 311 79 79, Vitab 032 510 80 18           Tag der offenen Tür
                                                            Gehörlosenzentrum Zürich
                                                            Donnerstag, 18. November 2021

Impressum                                                   Fachtagung zum Thema Arbeit
                                                            Für Fachpersonen im Bereich Arbeitsintegration
                                                            Google Headquarters, Europaallee, Zürich
           Redaktion                                        Nähere Angaben folgen zu gegebener Zeit auf unserer
           BFSUG, Oerlikonerstrasse 98, 8057 Zürich         Homepage: www.bfsug.ch
           Telefon +41 43 311 79 79, zuerich@bfsug.ch
           Satz/Layout/Druck/Versand                                 Für Ihre Spende: Postkonto 80-7771-6
           Druckwerkstatt, Lukas u. Dominik Huber                    IBAN: CH95 0900 0000 8000 7771 6
           Bachstrasse 5, 8585 Zuben
                                                                     Der Zürcher Fürsorgeverein für Gehörlose
           Redaktionsschluss Nr. 7, August 2021                      ist von der ZEWO als gemeinnütziges, soziales
           Erscheint 2-mal jährlich, Auflage 1500                    Werk anerkannt.
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