Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm - Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter
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Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Frankfurter Straße 4, 63619 Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Das psychobiographische Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm bietet einen Ansatz: die Verhaltensweisen von verwirrten und desorientierten Menschen zu erklären, zu verstehen und dadurch eine individuelle, reaktivierende und bewohnerbezogene Pflege zu gewährleisten Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Wichtiger Aspekt des Modells: – Begriff des „Normalitätsprinzips“ Prof. Böhm geht davon aus, dass jeder Mensch geprägt wird durch seine Sozialisation, Kultur und individuellen Erfahrungen. Aufgrund dieser Prägung, welche innerhalb der ersten 25 – 30 Lebensjahre („Prägungszeit“) erfolgt, entwickelt jeder Mensch eine persönliche Lebensform, die für ihn die Normalität darstellt. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm • Prof. Böhm unterscheidet zwischen der Noopsyche = der Teil des Seelenlebens, der den Intellekt, das heißt den kognitiven Anteil der Psyche betrifft und der Thymopsyche = der Teil des Seelenlebens, der die Affektivität, das Gemüt betrifft „Welt der Gefühle“ Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Menschen, welche an einer dementiellen Erkrankung leiden,können nicht mehr über die „Noopsyche“ also den kognitiven Anteil der Psyche erreicht werden. Der Zugang erfolgt meist nur noch über die „Thymopsyche“. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Die „Noopsyche“ umfasst: Bewusstsein Orientierung Wahrnehmung Intelligenz Gedächtnis Denken Sprache Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Die Thymopsyche umfasst überwiegend die Gefühle: Stimmung Befindlichkeit Affekt Affizierbarkeit (= gefühlsmäßiges Ansprechen auf Außenreize oder auf das innere Erleben des Menschen) Antrieb Psychomotorik Biorhythmus Trieb Vegetativum
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm An Demenz erkrankte Menschen verlieren nach und nach die Kontrolle über ihre noopsychischen Anteile. Sie greifen daher automatisch auf die in der Prägungszeit gemachten und daher bekannten Erfahrungen, sowie darin erlernte Bewältigungsstrategien (Copings) zurück. Erlebnisse aus dieser Zeit haben den Menschen geformt und das spätere Verhalten und die Gefühlswelt beeinflusst. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Böhm spricht hierbei auch von der sogenannten „Psychobiographie“. Deren Erhebung durch das Pflege- und Betreuungspersonal hat das Ziel den Grundstein für die Interaktion mit betroffenenen Bewohnern zu legen. Mittels professioneller Gespräche mit dem betroffenen Bewohner, seinen Angehörigen und weiteren Bezugspersonen werden daher biographische Daten erhoben. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Besondere Beachtung bei der Erhebung der Psychobiographie finden dabei – wann und wo eine Person geboren ist, – wo und wie diese Person die Jugend verbracht hat, – aus welcher Herkunftsfamilie mit Größe, Gefüge, Geschwister sie stammt, – welchem Beruf in der Prägungszeit nachgegangen wurde, – aus welchem Milieu die Person kommt, – welche Hobbys und emotionale Ereignisse in der Prägungszeit vorlagen, – ob es Ehepartner und Kinder gab und – welche Lebensschicksale erfahren wurden. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Ziel der intensiven Biographieerhebung: • Erfassung der Psychobiographie der Bewohner und der darin enthaltenen „Stories“, Verhaltensmuster und Copings. • Dadurch wird gewährleistet die dementiell erkrankten Bewohner in ihrer Erfahrungswelt noch besser Wahrzunehmen und zu fördern. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Biografieerhebung erfolgt dabei • zum einen im Rahmen des Heimeinzugs, • zum anderen findet eine ständige Ergänzung der Biografiedaten im Pflegealltag im Rahmen von Team- und Fallbesprechungen („Böhmgruppen“) statt. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Erhoben werden bei der Psychobiographie nach Böhm: • Stories – Welche Begebenheiten /Erfahrungen waren dem Betroffenen in der Prägungszeit wichtig? • Folklore – Welche Sitten, Bräuche, Moden herrschten während der • Prägungszeit? • Copings – Welche Bewältigungsstrategien wurden in Krisensituationen während der Prägungszeit verwendet? – Wie reagierte der Betroffenen z.B. bei Angst, Freude, Heimweh, etc.? • Biografie Abstrakt – Wie war der chronologische Lebenslauf des Betroffenen innerhalb der Prägungszeit? Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Je nach Grad der dementiellen Entwicklung unterscheidet das Psychobiographisches Pflegemodell zudem sieben emotionale Interaktionsstufen (Erreichbarkeitsstufen) in der sich der pflegebedürftige Mensch befinden kann. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm 1. Sozialisation Diese Stufe entspricht dem Erwachsenenalter. Eine normale Unterhaltung ist möglich. Ein alter Mensch in dieser Stufe ist kognitiv erreichbar. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm 2. Mutterwitz: Die kognitive Leistung des alten Menschen auf dieser Stufe hat schon etwas nachgelassen, entspricht aber noch dem Erwachsenenalter. Alte Menschen dieser Stufe sind gut über Gespräche mit humorigen Aspekten (z.B. durch Verwendung von Sprichwörtern, Zitaten) erreichbar. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm 3. Seelische, soziale Grundbedürfnisse: Diese Stufe entspricht dem Lebensalter zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr (Pubertät). Menschen dieser Stufe zeigen Verhaltensauffälligkeiten und erste kognitive Einbußen. Der alte Mensch ist nicht mehr über die Noopsyche erreichbar und beginnt, vernachlässigte Grundbedürfnisse (z.B. Zuneigung, Aufmerksamkeit) aus seiner Kindheit einzufordern (z.B. durch Schreien oder Aggressivität). Ab dieser Stufe beginnt laut Böhm der pathologische Abbau. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm 4. Prägungen: Diese Stufe entspricht dem Lebensalter zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr. Geprägt wird sie von erlernten Verhaltensnormen und Ritualen, die dem alten Menschen Sicherheit geben (z.B. Kirchgang am Sonntag). Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm 5. Triebe: Diese Stufe entspricht dem Lebensalter zwischen 3 und 6 Jahren und ist geprägt durch das Erfüllen von Trieben wie z.B. Essen und Zuneigung. Ähnlich wie beim Kind soll hier das Pflegepersonal den Bewohner „fördern durch fordern“. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm 6. Intuition: Diese Stufe entspricht der frühen Kindheit, also dem Lebensalter zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr. Märchen, Religion und Mythen spielen in dieser Phase eine große Rolle. Der alte Mensch zieht sich oft in die „gute, alte Zeit“ zurück und reagiert intuitiv, da er die Welt kognitiv nicht mehr verstehen kann. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm 7. Urkommunikation: In der letzten Stufe ähnelt der alte Mensch im Verhalten dem eines Säuglings. Der Betroffene liegt oft in einer embryonalen Stellung im Bett und ist teilnahmslos. Durch Spüren des eigenen Körpers (z.B. auch durch Basale Stimulation) kann Kontakt zum Betroffenen aufgenommen werden und Impulse gesetzt werden. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Wichtig: Klare Zuordnung der sieben Erreichbarkeitsstufen um somit den Menschen auch psychisch zu erreichen und besser zu verstehen, Regression zu verhindern, entsprechendes Fördermaßnahmen in der Pflege und Betreuung anbieten zu können, bei pathologischen Abbauprozessen, wenigstens symptomatisch pflegen zu können und nach Möglichkeit reaktivierend eingreifen zu können. Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Die Umsetzung des Modells kann systematisch organisiert über die drei Projektbereiche stattfinden Mi Milieugestaltung Be Betreuung Do Dokumentation Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Gefühlsparameter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V. Einschätzung von Gefühlsdysregulationen im Alter nach Prof. Erwin Böhm Frau Ackerknecht 21.02.2012 Leicht (x 1) Mittel (x 2) Schwer (x 3) Sehr schwer (x 4) Ergebnis Kulturgefühl Lernen macht keine Lust mehr Verliert Geschlechtswerte Tabuwörter nehmen zu Sucht Rituale von früher 2 Kulturinteresse geht verloren Spricht nur mehr Dialekt Pflichtgefühl lässt nach Signalsprache nimmt zu Besuche werden egal Über-Ich-Normen nehmen ab Verantwortung lässt nach kaum verbale Kommunikation TV egal Angepasstheit schwindet Entfremdung Verb. Aggression nimmt zu Ästhetisches schwindet Grußritual schwindet Geht auf seine primäre Religion zurück Sprachlos Fremdwertgefühl Zuneigung zu anderen schwindet Geht zu keiner Therapie Wird beziehungsunfähig Flüchtet vor allem 32 Ist oft unschlüssig Lehnt Hilfe - auch somatische - ab Örtliche Desorientiertheit Wird feindselig Unkooperatives Verhalten Wehrt sich gegen Personal Du-Abwehr Beziehungsunfähigkeit Eifersucht Interesse an der Umgebung verloren, Will Abhängigkeit Selbstmitleid Hat vor allem Angst Ist ungesellig Selbstgefährdet Radikalismus Ich Wertgefühl Redet von früher Putzt ständig Geht nach Hause Zeitlich desorientiert 19 Ist nachtragend Herumirrend Sammelt Lebensmittel Verwahrlosung der Wohnung Ist dickköpfig Räumt alles aus / ein Nimmt fremde Gegenstände weg Verwahrlosung der Kleidung Ist störrisch Weiß nicht wer er / sie ist Streitsüchtig Situativ unangemessenes Verhalten Fragt ständig nach Weint immer Pflegt sich nicht mehr Beziehungswahn Persönlichkeits- Beginnt zu grübeln Reagiert überschießend Sucht Kompetenz Hoffnungslos 25 Gefühl Fühlt sich nutzlos Vermehrt sympathikoton Heimweh bis Depression Narzissmus Aufopferung - selbstlos Vermehrt parasympathikoton Trostlos Hass, Zornmanie Übertrieben pessimistisch Beschwert sich ständig Masochismus Verlust des Ichs Fühlt sich nicht wohl Zuwendungs-neidisch Nahrungsverweigerung Klagend, trotzig Zustandsgefühl Hält Fassade aufrecht Lebensinhalt schwindet Kein Krankheitsgefühl Lustlos 11 Neurotisch je Biografie Traurig Überschätzt sich Sprachlos Innere Unruhe Möchte alles selbst machen Flucht in die Krankheit Appetitlos Zuversicht schwindet Euphorisch Antriebsarm Schlaflos Wartet dass die Zeit vergeht Mürrisch Antriebsgesteigert Harn-/ Stuhl-los Triebgefühl Regt sich leicht auf Spricht ordinär Suchend Machtrieb übersteigert 5 Eifersüchtig Zynisch Schuldgefühle Geltungstrieb übersteigert Weint leicht Steht immer im Mittelpunkt Schreiend Sexualtrieb übersteigert Zornattacken Paranoide Ideen Fluchttendenzen Suchtverhalten übersteigert Tratschsüchtig Muttertrieb vermehrt Kennt keine Grenzen Aggressionstrieb übersteigert Leibgefühl Müdigkeit Heimweh Jammernd Unkontrollierter Harn 20 Schwindelgefühle Bewegungsdrang Spricht über Krankheiten Unkontrollierter Stuhl Innere Unruhe Es ist immer kalt Klagend Reagiert nicht auf Reize Stimmungslabilität Es ist immer warm Kraftlos Kein Bezug zu Körper Zittern Tatsächliche Schmerzen Läppisch Selbstgefährdend (leibl. Verwahrlosung) Funktionale Gefühle Bewegung macht keinen Spaß Überschätzt sich Gestörtes Durstempfinden Berührung macht Angst 6 Fühlt sich im eigenen Körper unwohl Angst vor Bewegung Gestörtes Geschmacksempfinden Todessehnsucht Antriebsgesteigert Geht ständig umher Gestörtes Geruchsempfinden, Somnolenz Antriebsvermindert keine Mimik Gestörtes Schmerzempfinden Sopor Verweigert sich gegen Pflege Still, steif Keine Empfindungen (Schmerz) Coma Berechnungsmodus: Unterstreichen Sie alle sichtbaren Verhaltensweisen der Gefühlswelten 1 bis 8. Zählen Sie alle Auffälligkeiten je Gefühlswelt zusammen, dies ergibt den Seelennahrungsmangel der substitueiert werden muss. © ENPP-Böhm Bildung – und Forschungsgesellschaft mbH letzte Überarbeitung 2011
Interaktionsbogen Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V. PSYCHO-GERIATRISCHE PFLEGE-BEDÜRFNIS-ERHEBUNG nach Prof. Erwin BÖHM ERKLÄRUNG PSYCHO-GERIATRISCHE EINSCHÄTZUNG Name des Klienten: Frau Ackerknecht Geburtsdatum: 03.05.1934 Interaktionsstufen I II III IV V VI VII VIII Gefühlsleben Psychomotorik Kontaktfähigkeit Wille/ Orientierung Gedächtnis Formales Denken Inhaltliches = Kompensiert Sozialisationen Antrieb Denken = Dekompensiert Aktivieren Aktivieren 1 normal, adäquates Verhalten sympatikoton, Ungestört Sprachvermögen und Normal Ungestört Normal Ungestört Ungestört parasympatikoton Verständnis vorhanden Tertiäre Sozialisation Aktivieren 2 überschwänglich, eher beweglich je nach Prägung, bestimmt weiß, was er/sie will leicht unsicher erste Beschwerden über Auffassungsstörung Kontaktmangel, traurig, verstimmt eher unbeweglich personenbezogenen Kontakt Vergesslichkeit steigen Scheinanpassung, verarbeitet neue Mutterwitz (je Region) selbst Ersatzhandlungen Situationen Sprachvermögen und Verständnis realitätsfremd vorhanden Re-Aktivieren 3 fordernd, maßlos, motorisch unruhig, gespannt vermehrt Liebesbetteln, klebrig, kann sich schwer entscheiden, unsicher, holt Hilfe schwankt zwischen Realitätsflucht, Wahnstimmung, himmelhochjauchzend bis zu still, bewegungsarm redet viel, stellt sich in den labil, geschwätzig, desorientiert auf einer Neu– und Altgedächtnis Rückgriff auf bewährtes Wahneinfall Seelische, soziale Grundbedürfnisse Tode betrübt Mittelpunkt, wechselnd, überschätzt Ebene Störungen des Bewältigungsverhalten ängstlich, klagend, neigt zu Kontaktvermeidung, Fähigkeiten zeitlich, örtlich, Kurzzeitgedächtnisses leicht gekränkt meldet sich selbst nicht zu Wort persönlich, situativ Re-Aktivieren 4 läppisch, misstrauisch, übertrieben affektiert, theatralisch Mangel an Krankheitseinsicht, gesteigert, unruhig desorientiert auf 2 Inhalte werden aus dem kritikunfähig, systematisierter übertrieben optimistisch ausdruckslos rigide Sprachvermögen und Verständnis gehemmt, gleichgültig, leer Ebenen Altgedächtnis abgerufen, urteilsunfähig, (geordneter) Wahn Prägung übertrieben pessimistisch teilweise in der Milieusprache zeitlich, örtlich, Konzentrationsprobleme klebrig, Wahngewissheit, (Aphorismen, Sprüchen der Region; mürrisch, ablehnend erhalten, persönlich, situativ umständlich, unkorrigierbar, Arbeiter, Bürger etc.): Was macht Selbstmitleid, Groll lässt passiv Kontakt zu, konfabuliert bezieht alles auf mich wichtig? keinerlei Aktivität, sich, Was erregt mich? zunehmende Vereinsamung Zwangsverhalten Wie mache ich etwas nach meinem B e w u s s t s e i n Stil?) Re-Aktivieren 5 ungehemmt, emotional pathologische Antriebssteigerung, fordernd, will sofort, triebhafte Verstimmung, desorientiert auf 3 wichtige Informationen Gedankeninhalte nicht unruhig agitiert macht was er /sie will rastlos, Ebenen gehen verloren, wechseln ständig, systematisierter Re-Aktivieren Höhere / niedere Antriebe will sofort, starke Unruhe aufdringlich, verbal u. körperlich will nichts mehr zeitlich, örtlich, Tertiärgedächtnis Gedanken bleiben (ungeordneter) stark problematisierend pathologische Antriebsminderung aggressiv, versteht und spricht persönlich, situativ haften, Wahn mit Resignation Zähflüssigkeit einfache Sätze, vorbeireden, vegetativen Somnolenz Schläfrigkeit Kontakt nur mit bestimmten Perseveration Symptomen, Personen möglich, Unmöglichkeit des lehnt Kontakt ab, isoliert sich, Inhalts, vereinsamt Zwangsimpulse Re-Aktivieren 6 Fluchttendenz, Signalsprache, Wandertrieb, nur nonverbale ausweichen, unkontrollierte desorientiert auf 4 Tertiär- bis Sprachverarmung, deliranter Wahn r e d u z i e r t e s Freiheitsdrang, stereotype Bewegungen oder Laute Kontaktmöglichkeit nach Gefühlsregungen, getrieben, Ebenen Kollektivgedächtnis Wortsalat, faseln, Intuition Abwehrverhalten, nach Reiz, Daheimgefühl, nicht zielgerichtet, zeitlich, örtlich, Symboldenken, (Aberglaube, Religion, Volks- und schreien, schlagen Stuhl schmieren, Ein – Wortsätze werden aphatisch persönlich, situativ Sperrung Brauchtum) uneinsichtig, gesprochen und verstanden hoffnungslos, Losigkeit Sopor tiefer Schlaf, kaum weckbar Re-Aktivieren 7 Allmachtsgefühl kaum noch Lebenszeichen Stupor, mutistisch, autistisch willenlos, verarmt nicht mehr erreichbar, Kollektivgedächtnis Denken nicht mehr Delirium, nesteln, klammern, Urkommunikation bis Ablehnung versteht die Welt nicht möglich, Verwirrtheit Urkommunikation oraler Reflex, mehr Mutismus Embryonalstellung, Coma Coma Kompensiert: 17 : 7 = 2,4 Punktesumme Anzahl der Spalten durchschnittliche Erreichbarkeitsstufe Datum der Erhebung: 21.02.2012 Dekompensiert: 32 : 7 = 4,6 Name und Unterschrift der Pflegekraft: Böhm-Zirkel WB Orbbach/Madstein Punktesumme Anzahl der Spalten durchschnittliche Erreichbarkeitsstufe © ENPP-Böhm Bildung- und Forschungsgesellschaft mbH 2011
Psychobiografischer Pflegeprozess nach Prof. E. Böhm Ausstieg oder Neubeginn 7. Evaluierung 1. Wahrnehmen, mittels beobachten, Tagesbericht und Dokumentieren des Interaktionsbogen Verhaltens im Tagesbericht 6. Singuläre 2. Problemerhebung Pflegeimpulse welches Problem des Klienten wird am häufigsten im Tagesbericht erwähnt 5. Interpretation Ursachensuche Assoziieren im Team 3. Erhebung 4. Erhebung der der Interaktionsstufe Stefan Smolinka thymopsychischen ggfs. Gefühlsparameter Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Biografie Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Psychobiografisches Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm Auszug aus dem Internetauftritt des enpp: • Startseite • ENPP-Böhm GmbH – Erwin Böhm – – Neuigkeiten Team Siehe Internet: – INT. BÖHM PFLEGEFORSCHUNGSPREIS 2012 – – Partner Neues aus den Einrichtungen http://www.enpp- • – Fotogalerie Seminare & Termine boehm.com • Zertifizierung • Shop • Kontakt • ENPP - Europäisches Netzwerk für psychobiographische Pflegeforschung • Das Europäische Netzwerk für psychobiographische Pflegeforschung ist ein europaweit aktives fachliches Netzwerk. Sein Ziel ist die Absicherung der fachlichen und wissenschaftlichen Zukunft des psychobiographischen Pflegemodells nach Prof. Erwin Böhm durch • die internationale Verbreitung des Modells (Öffentlichkeitsarbeit, Kongressaktivitäten und Publikationen) • die didaktische Vermittlung der Theorie (Seminare, Kurse) • den fachlichen Austausch • die wissenschaftliche Weiterentwicklung • die praktische Anwendung der Theorie (Projektbegleitung, Praxisanleitung, Zertifizierung). • Am 11. April 2005 wurde als juristische Person des Netzwerkes die • ENPP-Böhm Bildung- und Forschungsgesellschaft mbH gegründet. • Europaweit besitzt einzig die GmbH die Lizenz von Prof. Erwin Böhm, in der die Urheberrechte geregelt sind. Für das Logo sowie für die Inhalte besteht internationaler Markenschutz. Das bedeutet, dass kein anderer Anbieter auf dem Markt Fortbildungen rund um die psychobiographische Pflegetheorie anbieten darf. "Nicht überall, wo Böhm draufsteht, ist auch das psychobiographische Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm drin." Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
Quellen: • Arbeitsmaterialeien enpp-Fortgeschrittenenkurs Mayen 2012 • Fritz Riemann, Grundformen der Angst, Ernst Reinhardt Verlag, 40. Aufl. 2011 • Erwin Böhm, Psychobiografisches Pflegemodell nach Böhm, Band I, 3. Aufl. 2004, Verlag Wilhelm Maudrich • Erwin Böhm, Psychobiografisches Pflegemodell nach Böhm, Band II, 4. Aufl. 2009, Verlag Wilhelm Maudrich • Klaus Dörner et all, Irren ist Menschlich, Lehrbuch für Psychiatrie und Psychotherap., Psychiatrie Verlag, 2002 • Rüdiger Dahlke, Der Körper als Spiegel der Seele, 2. Aufl. 2007, Gräfe und Unzer Verlag • Thorwald Dethlefsen / Rüdiger Dahlke, Krankheit als Weg, 2008 Bassermann Verlag Stefan Smolinka Heim- und Pflegedienstleiter Altenpflegeheim St. Martin Bad Orb Caritasverband für das Bistum Fulda e.V.
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