RATGEBER ÖKOLANDBAU FACHWISSEN KOMPAKT - Bauernzeitung
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Wir lichten den Informations- dschungel! Aktuell. Regional. Kompetent. Die ostdeutsche Landwirtschaft im Blick.
INHALT 3 Humus – ein Schlüssel Inhalt zur Bodenfruchtbarkeit 4 Sonnenblumen schaffen den Durchbruch 6 Kohlendioxid im Boden Im Ökolandbau ist eine hohe Bodenfruchtbarkeit noch binden wichtiger als im konventionellen Ackerbau. Denn die Nähr- stoffe für die Pflanzen können nicht kurzfristig über synthe- 11 Tee für Ertrag und Humus tische Dünger zugeführt werden, sondern müssen aus dem 14 Gesundbrunnen für den Boden Boden und aus der Luft kommen. Die Bodenfruchtbarkeit ist abhängig vom Humusgehalt. Die gesamte abgestorbene 16 Heimische Getreidealternative organische Substanz des Bodens bezeichnet man als 19 Weidebeginn – Humus. Er setzt sich größtenteils zusammen aus Pflanzen- was ist zu beachten? resten und ihren Umsetzungsprodukten sowie aus den 22 Hähnchen weiden mit Rindern Resten, Ausscheidungen und Umwandlungsprodukten von Bodentieren und Mikroorganismen. Humus besteht 24 Hochwertiges Eiweiß vom zu rund 58 % aus Kohlenstoff. eigenen Feld bis in den Trog 27 Hühnerauslauf im Härtetest Humus reduziert die Bodenerosion durch Wind und Wasser und verbessert unter anderem: ■ die Pflanzenverfügbarkeit von Haupt- und Spurennährstoffen, 30 Schauen, wie es ■ die Bodenstruktur, den Schweinen geht ■ die Wasserspeicherung, 33 Vom Zweifler zum Vorreiter ■ die Infiltrationsfähigkeit der Böden, ■ die Nährstoffspeicherfähigkeit und ■ das Klima, da Kohlendioxid aus der Luft entzogen und der Kohlenstoff im Humus eingelagert wird. Im ökologischen Anbau ist man bestrebt, Humus aufzubauen, da durch dessen Mineralisie- rung Stickstoff und andere Nährstoffe für die Kulturpflanzen frei werden können. Humus bildet sich erstens über den gebundenen Kohlenstoffweg aus Pflanzenrückständen sowie organischen Düngern und zweitens über den flüssigen Kohlenstoffweg, der über die Photo- synthese und die Wurzelausscheidungen Kohlenstoff in den Boden bringt. Auf den Flächen von Gut Döllnitz (S. 6) wurden über die Jahre die Humusgehalte erhöht, unter anderem durch den Aufbau und Eintrag von Kompost und die nichtwendende Bodenbearbeitung. Der Betrieb stellt Kohlendioxidzertifikate zur Verfügung und ermöglicht damit Veranstal- tern, regionale Biomessen klimaneutral durchzuführen. Ein zusätzlicher Ansatz zur Steige- rung der Bodenfruchtbarkeit und des Humusgehaltes ist die Gabe von selbst erzeugten Komposttees (S. 11). Vielfältige Zwischenfruchtmischungen und ein hoher Besatz mit Regenwürmern (S. 14) leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und Aufbau von Humus. Weitere betriebliche Ansätze lesen Sie ab Seite 33. TITELFOTO: Das Potenzial von Humus aufbauenden Maßnahmen zur Kohlenstoffanreicherung in Für Thomas Schubert von der Gut Döllnitz KG bei Halle steht der Winterhafer gut. Der frucht- Böden ist begrenzt, da sich ein neues Gleichgewicht zwischen Eintrag und Mineralisation bare Boden ist nicht nur Basis für stabil hohe von organischem Kohlenstoff einstellt. Werden die Humus mehrenden Maßnahmen be- Erträge, sondern trägt durch seine Fähigkeit, endet, gehen die zuvor aufgebauten Kohlenstoffvorräte schnell wieder verloren. Deswegen Kohlendoxid langfristig zu speichern, zusätz- ist beim Humusaufbau und -erhalt Kontinuität gefordert. lich zum Betriebseinkommen bei. Von 2014 bis 2019 konnte das Gut Döllnitz jährlich zwischen 1,3 t und 2,4 t/ha CO2 binden. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 6. Foto: Sabine Rübensaat Klaus Meyer Redakteur Impressum Redaktion: Alle Rechte auf Verbreitung durch Film, Funk und Fern- Ralf Stephan (v. i. S. d. P.), sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, Klaus Meyer auszugsweisen Nachdruck oder Einspeicherung und Rück- Satz: CCS MediaSoft GmbH, Berlin gewinnung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art sind FACHWISSEN Herstellung: Babette Schumann vorbehalten. KOMPAKT Leitung Leserservice: Karsten Perl Anzeigenleitung: Frank Middendorf Fotokopien für den persönlichen und sonstigen Gebrauch Druck: Möller Druck und Verlag GmbH, Berlin dürfen nur von einzelnen Beiträgen als Einzelkopien her- gestellt werden. Copyright © 2021 by dbv network GmbH Ratgeber Ökolandbau Wilhelmsaue 37, 10713 Berlin, Erfüllungsort und Gerichtsstand: Sonderheft der Bauernzeitung Tel. (030) 4 64 06-301, Fax (030) 4 64 06-319 Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, April 2021 bauernzeitung@bauernzeitung.de, www.bauernzeitung.de HRB 34451
4 RATGEBER ÖKOLANDBAU · Sonnenblumen schaffen den Durchbruch Sonnenblumen schaffen den Durchbruch Für mehr Ertrag kann man Sonnenblumen im frühen Stadium hacken und leicht häufeln. um sortenspezifische Reaktionen auf das Auf Lößstandorten sollte es danach aber warm und trocken sein. Das zeigen mehrjährige frühe Anhäufeln erfassen zu können. Nach- Versuche aus Sachsen. stehende Varianten der Unkrautregulation wurden geprüft: Ko = Kontrolle: ohne Unkrautregulation in den Sonnenblumen, MH = unkrautfrei durch manuelles Hacken, ZV = Zuhäufeln der Sonnenblumen in der Reihe zirka eine Woche nach der Saat im Vorauflauf, Z10 = Zuhäufeln der Sonnenblumen in der Reihe im Nachauflauf zu BBCH 10 (Keimblätter voll ent faltet) sowie Z14 = Zuhäufeln der Sonnenblumen in der Reihe im Nachauflauf zu BBCH 14 der Sonnenblume (zweites Laubblattpaar entfaltet). In den Beständen wurden im Anschluss an die erste mechanische Unkrautregulation insgesamt bis zu drei weitere Hackmaß- Hacken und Zuhäufeln der Sonnenblumen im Keimblattstadium (BBCH 10). Gut sichtbar ist die Wirkung der nahmen durchgeführt. Zum Häufeln in der eingesetzten Flachbeethäufler an der Hacke auf die Sonnenblumenreihe. Die kleinen Keimpflanzen waren Reihe wurden Flachhäufler an die Gänse- nach dem Durchgang mit der Hacke vollständig mit Erde bedeckt. Fotos: Hannah Scharfstädt fußschare montiert. Grundsätzlich haben die Sonnenblumen die Überdeckung mit Boden gut überstanden, sowohl nach früher D ie mechanische Unkrautregulierung in Sonnenblumen ist bisher nicht durch Versuche spezifisch an die Kultur angepasst Sonnenblumenanbau bisher lediglich ein im vier- bis sechsblattstadium durchgeführtes Hacken zur mechanischen Unkrautregulati- Überdeckung im Vorauflauf als auch nach später Überdeckung im Keimblattstadium (BBCH 10) und nach Entfaltung des zwei- und weiterentwickelt worden. Da Sonnen- on im Reihenzwischenraum verblieb. Durch ten Blattpaares (Abb. 1). Allerdings reagier- blumenkerne mit einer Ablagetiefe von 3 bis ein zusätzliches Anhäufeln der Sonnen- 4 cm eher flach gesät werden, damit sie ihre blumen, das heißt sukzessives Aufschütten Keimblätter oberirdisch gut entfalten kön- eines kleinen Dammes in der Reihe, werden nen, bestehen nur sehr eingeschränkte Mög- hierbei Unkräuter mit Boden überdeckt. lichkeiten, im Vorauflauf durch ein Blind- Allerdings sind zu diesem Zeitpunkt einige striegeln Samenunkräuter in Sonnenblumen Samenunkräuter in der Reihe so weit entwi- zu regulieren. Ein Einsatz von Abflamm- ckelt, dass sie nicht mehr mit Boden über- techniken im Vorauflauf ist in der Regel deckt und erfolgreich reguliert werden kön- zu kostenintensiv, sodass im ökologischen nen. Deshalb wurden von 2018 bis 2020 in zwei ökologisch wirtschaftenden Betrie- ben in Sachsen entsprechende Feldversuche durchgeführt, in denen auch ein frühes An- Gefördert und mit Video häufeln von bereits aufgelaufenen Sonnen- Die Untersuchungen sind im Rahmen ei- blumenkeimlingen mit einer Überdeckung nes EIP-Agri-Projektes vom Freistaat mit Boden geprüft wurde. Ermittelt wurde Sachsen und der Europäischen Union hierbei die Wirkung auf die verbliebene finanziell gefördert worden. Ein Film Bestandesdichte der Sonnenblumen, das zum Verfahren der Unkrautregulierung Wachstum der Sonnenblumen und der Un- und zu den Projektergebnissen ist ver- kräuter und den Kornertrag der Sonnenblu- Sonnenblumenkeimpflanzen nach vorherigem Hacken fügbar unter: kurzelinks.de/okzh men. Die Tests fanden mit sechs verschiede- und Anhäufeln der Reihe im Vorauflauf. Sie stehen nun nen Sonnenblumensorten je Standort statt, oben auf dem angehäufelten Damm.
RATGEBER ÖKOLANDBAU · Sonnenblumen schaffen den Durchbruch 5 Abbildung 1: Einfluss der Unkrautregulierungsmaßnahme auf die Abbildung 3: Einfluss der Unkrautregulierungsmaßnahme auf den Bestandesdichte der Sonnenblumen auf Lößstandort (2018–2020) Kornertrag von Sonnenblumen auf Löß (2018–2020) Varianten der Unkrautregulation siehe Erläuterungen im Text Varianten der Unkrautregulation siehe Erläuterungen im Text Abbildung 2: Einfluss der Unkrautregulierungsmaßnahme auf den Sprossertrag der Unkräuter (grüne Säulen) und Sonnenblume (gel- me zu verzeichnen (Abb. 3, Jahr 2019, Unkrautregulierung Z10). be Säulen) zu Beginn des Entstehens der Blütenstände (BBCH 51) Auf Löß konnten unter Anbaubedingungen des ökologischen Land- auf dem Lößstandort (2018–2020) baus nach einer durch Überdeckung der Sonnenblumen im Jugendstadium erreichten verbesserten Unkrautregulation je nach Jahr und Sorte Kornerträge der Sonnenblumen zwischen 19 und 34 dt/ha erzielt werden, so dass Deckungsbeiträge zwischen 633 und 1.324 €/ha und Jahr erreicht werden konnten. Fazit: Ein frühzeitiges Überdecken von Sonnenblumen mit Boden im Vorauflauf bis zum Stadium des Entfaltens des zweiten Blattpaa- res kann sehr erfolgreich im Zuge einer mechanischen Unkrautre- gulation in Sonnenblumen gegen Samenunkräuter genutzt werden. Es ist mit einem deutlichen Rückgang des Unkrautwachstums und einer Steigerung des Sonnenblumenertrages verbunden. Aller- dings darf zumindest auf lößbürtigen Böden im Anschluss an die Überdeckung mit Boden keine kühlfeuchte Witterung folgen, da in diesen Fällen die Sonnenblumen die Bodenüberdeckung nicht in allen Fällen erfolgreich durchstoßen können. Varianten der Unkrautregulation siehe Erläuterungen im Text Prof. Dr. Knut Schmidtke, HTW Dresden und Forschungsinstitut für biologischen Landbau Schweiz (FiBL), Frick (CH), Hannah Scharfstädt, HTW Dresden ten die Sonnenblumen stets mit einem Rückgang der Bestandes- dichte auf die Überdeckung mit Boden, sofern in den folgenden zwei bis vier Tagen kühlfeuchte Witterungsbedingungen mit Nie- derschlägen eintraten. Dieses war insbesondere auf dem Lößstand- ort im Jahr 2019 zu beobachten, als nach Überdeckung im Keim- blattstadium die Bestandesdichte im Anschluss um etwa zwei Sonnenblumenpflanzen je Quadratmeter geringer lag (Abb. 1). PRÄZISIONSHACKSTRIEGEL AEROSTAR-EXACT Das Verfahren mit einem frühen Zuhäufeln der jungen Sonnenblu- men und den anschließend durchgeführten Hackmaßnahmen im Reihenzwischenraum führte zu einer deutlichen Reduktion des Wachstums der Unkräuter (Abb. 2), wie insbesondere der Vergleich zur Kontrolle (ohne Unkrautregulierung) gezeigt hat. Eine effiziente Unkrautregulierung führte gleichzeitig zu einer Steigerung des geln von Sprossertrages der Sonnenblumen, wobei ein sehr frühes Überde- e k t z u m Blindstrie , usw. Perf ürbis cken der Sonnenblumen mit Boden im Vorauflauf, aber auch ein , Rüben, K Überdecken im Stadium des Entfaltens des zweiten Blattpaares glei- Mais, Soja chermaßen erfolgreich war. Eine Ausnahme hiervon trat allerdings dann ein, wenn direkt nach der Überdeckung der Sonnenblume mit 06729 ELSTERAUE INFO@MILDE-GMBH.DE Boden kühlfeuchte Witterungsbedingungen auf Löß eintraten. In TEL. 034424/40120 WWW.MILDE-GMBH.DE diesem Fall war infolge einer geringeren Bestandesdichte der Son- WWW.EINBOECK.AT nenblume auch ein deutlich geringerer Kornertrag der Sonnenblu-
6 RATGEBER ÖKOLANDBAU · Kohlendioxid im Boden binden Gut Döllnitz Wirtschaftsform: anerk. Demeter-Betrieb Standort: 85 m über N.N. Kohlendioxid im Bodenart: Ø 450 mm Nieder- schlag pro Jahr Ackerzahlen: 40–80 lehmiger Sand über Boden binden Auf den Flächen von Gut Döllnitz wurden über die Jahre die Humusgehalte Ton- bis Lößböden erhöht, unter anderem durch den Aufbau und Eintrag von Kompost, veränderte Ackerbau: 550 ha, davon Fruchtfolgen, nichtwendende Bodenbearbeitung und Gründüngungen. Winterweizen: 109 ha (Ø 4,5–7 t/ha) Dinkel: 90 ha (Ø 5 t/ha) Roggen: 45 ha (Ø 4 t/ha) Hafer: 103 ha (Ø 5 t/ha) Sonnenblumen: 51 ha (Ø 2–3 t/ha) Sojabohnen: 27 ha (Ø 2–3,5 t/ha) Senf: 49 ha (Ø 1 t/ha) Ölkürbisse: 8 ha (Ø 1 t/ha) Körnermais: 49 ha (Ø 7 t/ha) Bitterfenchel: 9 ha (Ø 0,8 t/ha) Fotos: Sabine Rübensaat Kräuter: 3 ha Luzerne: 8 ha Grünland: 148 ha Arbeitskräfte: ein Betriebsleiter, zwei Landwirte und ein Mitarbeiter im Büro Für Thomas Schubert steht der Winterhafer gut. Der fruchtbare Boden ist nicht nur Basis für stabil hohe Erträge, sondern trägt durch seine Fähigkeit, Kohlendoxid langfristig zu speichern, zusätzlich zum Betriebseinkommen bei. Von 2014 und 2019 konnte das Gut Döllnitz jährlich zwischen 1,3 t und 2,4 t/ha CO2 binden. B is zu 1.600 t Kohlendioxid (CO2) hat das Gut Döllnitz bei Halle in den letz- ten Jahren im Boden binden können. Gene- jährlich stattfindenden Bioregionalmessen (www.biomessen.info) ermöglichen. Kom- pensiert wird dabei nicht nur der Energie- ■ auf den teilnehmenden Höfen Boden- proben ziehen und untersuchen, ■ Umsetzen verschiedener Maßnahmen: rell kann man beim Ackerbau von einer verbrauch durch den Betrieb der Messehal- zum Beispiel Kompostwirtschaft, reduzierte möglichen CO2-Speicherung von ein bis len, sondern auch die An- und Abreise der Bodenbearbeitung oder Zwischenfrucht- zwei Tonnen pro Hektar und Jahr ausge- Aussteller und Besucher. In Kooperation anbau, hen. Dem Demeter-Betrieb ist es gelungen, mit dem Beratungsunternehmen Soil & ■ Dokumentieren der erreichten Ergebnisse von 2014 bis 2019 jährlich zwischen 1,3 More Impacts GmbH aus Hamburg wurde und der rechnerischen Kompensation der und 2,4 t/ha CO2 zusätzlich auf 669 ha das Konzept „CO2e-Neutralität durch Hu- klimaschädlichen Emissionen. zu speichern. Der Biobetrieb ist seit 2014 musaufbau auf heimischen Biohöfen“ ent- an einem Pilotprojekt beteiligt, im dem wickelt. Das funktioniert in vier einzelnen Zum Berechnen der Höhe des reduzierten sechs Agrarbetriebe in Deutschland un- Schritten: beziehungsweise ausgeglichen CO2 auf den ter anderem durch Humusaufbau rechne- ■ analysieren, wo und in welcher Höhe Flächen von Gut Döllnitz wurde das Cool risch die klimaneutrale Durchführung von durch die Biomessen Emissionen entstehen, Farm Tool (www.coolfarmtool.org) ge- Bei der Kompostbereitung auf Basis der mikrobiellen Carbonisierung (MC nach Ein Experiment: Nur die oberste Schicht von gestapelten Heuballen kompos- Witte) wird Tiefstallmist aus einer Futtermist-Kooperation mit Landschaftspflege- tiert mit der Zeit allein. Im Kern passiert so gut wie gar nichts. Zur besse- material (Laub, Gras- und Strauchschnitt), Abfällen von der Getreidereinigung, ren Kompostierung löst man die Ballen besser auf und durchmischt sie mit Dinkelspelzen und 10 % fertigem Altkompost per Radlader vermischt. fertigem Kompost.
7 Tabelle: Zwei Hauptfruchtfolgen (Höhe der Kompostdüngung) Fruchtfolge 1 Fruchtfolge 2 1. Jahr Luzerne Sojabohne 2. Jahr Luzerne Sojabohne und Kräuter (Fenchel, Kümel, Anis, Koriander) 3. Jahr Körnermais Dinkel (5 t/ha) 4. Jahr Winterweizen (5 t/ha) Sonnenblumen 5. Jahr Hafer (5 t/ha) Winterhafer (5 t/ha) 6. Jahr Senf/Buchweizen/Roggen Sommerdinkel/Ölkürbis/Hirse, neu (5 t/ha) (5 t/ha) nutzt. Insgesamt führten beim Gut Döllnitz volumen etwa zwei- bis dreimal umgeschla- eine verbesserte Kompostwirtschaft und gen, sodass insgesamt etwa 40.000 bis schonendere Bearbeitung des Bodens zu 50.000 t bewegt werden. Das Getreidelager den hohen Humusgehalten beziehungswei- ist ausgestattet mit Reinigungs- und Trock- se guten Ergebnissen der CO2-Bindung. nungsanlagen, Aufbereitung mit Trieur, Tischausleser und Farbsortierer. Zum Leis- Letztendlich wurden den teilnehmenden tungsspektrum gehören unter anderem das Betrieben zwischen 10 und 14 € pro gebun- Beseitigen von Brandsporen und Lager- dener Tonne Kohlendioxid gezahlt. Die schädlingen oder Dinkelschälen. Im Mo- durchgeführten Maßnahmen bieten weite- ment wird von den Mühlen und anderen re Vorteile, denn der Humusaufbau führt Abnehmern eine gluten- und auch allergen- laut Inka Sachse von Soil & More außer- freie Lagerung gewünscht. Da viele kleine dem zu: Partien auch als Dienstleistung gelagert ■ besserer Wasserhaltekapazität des Bodens, werden, ist Granum schon vor Jahren dazu ■ höherer Nährstoffverfügbarkeit, übergegangen, die Körnerfrüchte mittels Nachhaltig mehr ernten mit ■ Erosionsvermeidung, Schlauchlagerung aufzubewahren. Dazu ■ mehr Systemresilienz, ■ stabileren Erträgen muss das Ernteprodukt trocken sein. In den Schlauchsilos lagert das Getreide vor Schäd- TerraLife® Öko ■ und geringeren ökonomischen Risiken. lingen und der Witterung geschützt. Die Schützen und stärken Sie Ihren Boden Folie mit einer Stärke von 250 μm ist so Ehemaliges NVA-Lager stramm gespannt, dass nicht einmal Mäuse mit TerraLife® Öko. Die artenreichen als Betriebsgelände es schaffen, Löcher hineinzubeißen. In den Begrünungssysteme liefern mehr Folienschläuchen lagert das Getreide ohne Nährstoffe als Reinsaaten oder Einfach- 1997 hat Landwirtschaftsmeister Thomas Qualitätseinbußen. Durch die variable Schubert das Gut Döllnitz vom Wiederein- Schlauchlänge kann die Speicherkapazität mischungen und sorgen für qualitativ richter Adolf Goedecke übernommen. Es an die zu lagernde Menge angepasst wer- hochwertigere Erträge. war damals schon ein biologisch-dyna- den. misch geführter Demeter-Betrieb. In den • Förderung des Bodenlebens Anfangsjahren hielt Schubert die laut Ver- Futter-Mist-Kooperation bandsrichtlinien erforderlichen 350 Mut- statt Mutterkühe • Verstärkter Humusaufbau terkühe plus Nachzucht. Genügend Grün- land war vorhanden. Das ursprüngliche Bis 2009 war Mist von den Mutterkühen • Mehr Nährstoffe für die Gut war sanierungsbedürftig und wurde die Hauptnährstoffquelle auf den Acker- Nachfrucht vom Vorbesitzer verkauft. Der Land- flächen. Ein Dioxinmonitoring beendete wirtschaftsmeister konnte 2003 von der dann die Rinderhaltung. Im Fett der Kälber Treuhand ein ehemaliges Munitionslager wurde Dioxin oberhalb des erlaubten der Nationalen Volksarmee (NVA) im Grenzwertes festgestellt. Zum Gut gehören Ihre DSV Beratung Landschaftsschutzgebiet erwerben, mit ins- 150 ha Grünland im Auengebiet. Das Gras vor Ort ist gerne gesamt 160 ha Fläche und etlichen Lager- beziehungsweise Heu von diesen Über- für Sie da: hallen. Das war sozusagen die Grundstein- schwemmungsflächen wurde untersucht, 0800 111 2960 legung für das Bio-Getreidelager Granum, aber kein Dioxin gefunden. Fündig wurde kostenfreie denn es dauerte nicht lange bis die ersten man dagegen im Boden. Unter trockenen Servicenummer Anfragen von benachbarten Ökolandwir- Bedingungen haben die Kühe das Dioxin ten kamen, ob sie nicht ihr Getreide darin über den Staub aufgenommen. Erschwe- lagern dürften. rend kam hinzu, dass sich das Dioxin von Generation zu Generation, weitergegeben Das eigenständige Unternehmen Granum über die Milch, in den Tieren anreicherte. gehört zum Landwirtschaftsbetrieb. Heute Damit war eine Mutterkuhhaltung nicht können dort 20.000 t Getreide und andere mehr möglich. Heute werden die 20 Pferde Körnerfrüchte gelagert werden. Durch stän- des Betriebes mit dem Heu von den Au- diges Ein- und Auslagern wird das Lager- wiesen gefüttert, aber nur nach negativem www.dsv-saaten.de
RATGEBER ÖKOLANDBAU · Weidebeginn – was ist zu beachten? 19 Schweiz, Micheal Dahlen in Belgien und Das junge Gras enthält sehr viel Energie. Thomas Langholz in Schleswig-Holstein, gehen in wüchsigen Jahren schon in der zweiten Weidewoche zu Vollweide über. Fuhrimann beobachtete ab und zu Blähun- gen, seitdem er vor fast 20 Jahren zur Kurz- rasenweide gewechselt ist, aber nicht mehr. Lodewijk Pool in den Niederlanden ist auch schon einmal in der ersten Woche zu Voll- weide übergegangen. Er hält aber auch die Rasse Blaarkop, die besonders widerstands- fähig gegen Blähungen sein soll. Foto: Sabine Rübensaat Nach Weideauftrieb ändert sich einiges bei der Verdauung, besonders in Betrieben mit hohem Weideanteil. Verständlich, schaut man sich nebenstehendes Bild von einer Weide aus einem Schwarzwaldtal an. Die Kühe nehmen im Frühjahr Gras und Klee Weidebeginn – ohne Stängel auf. Kein Wunder, dass die Energiegehalte zwischen 7,5 und 8 MJ NEL/ kg T liegen (bei Rohfasergehalten um die 13 %). Aber nicht nur der Energiegehalt was ist zu beachten? ist hoch. Auch der Rohproteingehalt kann über 25 % liegen. Zum Vergleich: Mais- silage liegt im Mittel bei 6,7, Weizen bei Die Frühjahrsweide ist sehr nährstoffreich und kann viel Milch liefern. Dr. Edmund Leisen 8,5 MJ NEL/kg T. Beides im Ökolandbau berichtet über den Einstieg ins neue Weidejahr und berücksichtigt dabei auch Eindrücke aber mit Rohproteingehalten unter 10 %. von den jeweils einwöchigen Rundfahrten durch Ostdeutschland 2019 und 2020. Milch: Eiweiß- und Harnstoffgehalte steigen I n den letzten neun Jahren wurde im Rah- men des Projektes „Öko-Leitbetriebe in NRW“ die Flächenproduktivität von Kuh- Erträge erzielt als ohne Vorweide. Nach dem Schnitt lassen sich diese Flächen aber schneller wieder in Weide überführen: Die Auf Weidebetrieben beginnt der Auftrieb heutzutage oft schon sehr früh: in günstigen weiden und Schnittflächen ermittelt. Dabei weniger harte Stoppel wird innerhalb kur- Lagen schon im März, in kühlen Lagen et- zeigten Schnittflächen meist eine geringere zer Zeit wieder vergleichbar tief wie bei der was später. Früher undenkbar, die letzten Produktivität als Weideflächen: Auf 73 % reinen Weide verbissen, und der „Stoppelef- Jahre aber nichts Außergewöhnliches. Deut- der Betriebe bringen Kuhweiden eine höhe- fekt“ fällt geringer aus. lich erkennbar ist der Weidebeginn bei den re Flächenproduktivität, auf 35 % der Be- Milchinhaltsstoffen: Die Harnstoffgehalte triebe sogar über 50 % Mehrertrag (Abb. 3, Reine Schnittflächen in der Tankmilch steigen an (Abb. 1, S. 20), S. 21). Der Minderertrag auf 27 % der Be- zeitverzögert auch die Eiweißgehalte. Höhe- triebe lässt sich hauptsächlich auf schlechte- nicht vorweiden re Eiweißgehalte bei gleichzeitig zuneh- re Standorte der Kuhweiden zurückführen. Flächen, die allenfalls im Herbst nachge- mender Milchleistung zeigen die gute Ener- weidet werden, sollten meiner Einschätzung gieversorgung. Höhere Fettgehalte sind Einer der Gründe für die geringere Flächen- nach im Frühjahr nicht beweidet werden vorübergehend möglich, später werden sie produktivität der Schnittflächen: wenig oder (außer vorübergehend zur Förderung von in vielen Betrieben unter 4 % liegen; bei gu- kein Klee im Aufwuchs von Dauergrünland. Weißklee, aber nicht unbedingt jährlich). ter Kotkonsistenz aber kein Problem. Spezi- Damit besteht die Gefahr, dass die Flächen Denn nach der Beweidung fallen der Nach- langsam ausmagern. Bei stärkerem Mäuse- wuchs und der maschinell erntbare Gesamt- befall wurde dies in den letzten beiden jahresertrag geringer aus. Hier sollte der Trockenjahren verschärft, wenn Schnitt- Einzelne aber selbst Erfahrung sammeln. flächen besonders stark befallen waren. Aber auch die Mineralstoffversorgung einschließ- Eine Auswertung von zehn Vollweidebetrie- lich Schwefel sollte überprüft werden. ben der letzten sechs Jahre zeigt: Auf den meisten Betrieben wird zuerst stundenweise, Wer im Frühjahr baldmöglichst einen ho- dann zunehmend länger geweidet. Die Über- hen Weideanteil anstrebt, der kann auch gangsfütterung erstreckt sich je nach Zu- Flächen beweiden, die nachher bei starkem wachs und verfügbarer Weide über nur eine Wachstum vorübergehend aus der Bewei- Woche oder auch mehrere Wochen. Land- dung genommen werden. Beim ers- wirte mit langjähriger Weideerfahrung, so Die Rotklee-Altpflanze ist von vielen kleinen Jung- ten Schnitt werden dann zwar niedrigere wie Hansjörg Fuhrimann am Waldhof in der pflanzen umgeben. Foto: Edmund leisen
20 RATGEBER ÖKOLANDBAU · Weidebeginn – was ist zu beachten? Abbildung 1: Harnstoffgehalte in der Tankmilch (März 2020) die Gewichtsveränderungen von Milchkü- hen in Abbildung 2. Hintergrund: Die Wei- deflächen liegen weiter weg vom Betrieb. Deshalb bleiben die Kühe die ganze Weide- periode draußen und werden auf der Weide über zwei Melkroboter gemolken. Hier wer- den die Kühe auch mehrmals täglich gewo- gen. Praktisch ohne Übergangsfütterung kommen die Kühe im Frühjahr auf die Wei- de und im Herbst wieder in den Stall. Nach Weidebeginn fiel das Lebendgewicht 2013 innerhalb von nur fünf Tagen um 48 kg, 2011 wurde anfangs etwas zugefüttert, die Gewichtsabnahme war verzögert. Nach Weideende stieg das Lebendgewicht inner- halb von zehn Tagen 2012 und 2013 um 51 kg, 2011 in 18 Tagen um 56 kg. Derart Abbildung 2: Gewichtsveränderungen bei Milchkühen auf Kurzrasenweide schnelle Gewichtsveränderungen lassen sich nur durch Veränderungen bei der Pansenfül- lung erklären. Veränderungen während der Stall- und Weideperiode erklären sich in gleicher Weise: Abnahme infolge geringeren Futterangebotes kurz vor Abtrieb, Zunahme bei Beifütterung im Herbst 2011. Fette Tiere können an Gewicht verlieren Eigene Wiegungen in den 1990er Jahren zeigten mir: Die Gewichtsveränderungen in der Weideperiode werden maßgeblich durch die Winterfütterung beeinflusst. In einem Winter mit knappen Futtervorräten hatte ein Teil der Betriebe an seine Aufzuchttiere ell zu den Harnstoffwerten: Während der mit ungerader Nummer erhalten 1 kg Kraft- mehr Silomais, andere mehr Stroh zugefüt- Weideperiode werden auf vielen Betrieben futter weniger. Der Vergleich der Milchkon- tert. Entsprechend sahen die Rinder bei den hohe Harnstoffgehalte gemessen, je nach trollen vor und nach dem Test zeigt dann die einen rund, die anderen sportlich aus. Nach Standort, Artenzusammensetzung und Wei- Kraftfuttereffizienz. Auftrieb haben die Runden zuerst an Ge- desystem in unterschiedlichem Ausmaß. wicht verloren, im Mittel von 180 Weideta- Anders als bei Stallhaltung verursachen sie Mancher Mutterkuhalter kann davon ein gen dann weniger als 400 g Tageszunahmen aber keine Gesundheitsprobleme. Dieser Lied singen: Einen Monat nach Auftrieb erzielt. Die Sportlichen hatten dagegen bis Zusammenhang ist allerdings noch nicht stellt er fest, dass die Weidetiere an Gewicht zu über 1.000 g Tageszunahmen, jeweils im bei allen Autoren angekommen und führt verloren haben. Also doch mehr Kraftfutter Herdenmittel. zu fehlerhaften Einschätzungen sowohl in zufüttern, vor allem bei Masttieren? Klare der Beratung als auch in der Wissenschaft. Empfehlung: Nicht mehr Kraftfutter geben. Viele Ökobetriebe sind in den letzten Jah- Das kostet Geld, das man nie wiedersieht. ren zur Kurzrasenweide übergegangen: Selbsttest auf Genauer hinsehen! Wahrscheinlich ist nur Frühe Vorweide auf allen Flächen, die der Pansen anders gefüllt. Das zeigen auch hauptsächlich beweidet werden sollen, und Transponderbetrieben anschließend Anpassung der Weidefläche Besonders zu Weidebeginn sollte der Kraft- an den Zuwachs bei Wuchshöhen zwischen futterbedarf angepasst und überdacht wer- meist 3 und 6 cm (gemessen ohne Weide- den, hier ist weniger oft mehr. Jeder Betrieb Angebot des Autors rest). Andere machen Umtriebs- oder Porti- sollte prüfen, wie sich eine geringere Kraft- Zwischenzeitlich beteiligen sich allein onsweide. Verbissen wird alle drei bis vier futtermenge tatsächlich auswirkt. Die Basis aus Ostdeutschland 58 Betriebe an den Wochen. Die Wuchshöhen sind hier deut- bildet am besten eine Rationsberechnung. Gruppenveranstaltungen zu aktuellen lich größer. Der Aufwuchs ist aber weiter- Wird hiernach gefüttert, kann vorüberge- Fragestellungen und Erkenntnissen von hin relativ jung und die einzelnen Pflanzen- hend (für etwa eine Woche) die Kraftfutter- der Praxis für die Praxis. Wer ebenfalls arten kommen nicht zum Aussamen. menge gesenkt werden. Der Tank zeigt, ob an Untersuchungen zur Produktivität die Rücknahme in die richtige Richtung und Tiergesundheit teilnehmen oder In den letzten Jahren ist Weißklee nach geht. Betriebe mit Transponder oder Mel- auch nur die wöchentlichen Rundschrei- mehreren längeren Trockenperioden auch kroboter sind besonders angesprochen. Stel- ben beziehen will, kann sich melden un- auf mehreren Standorten ausgefallen, auf len Sie Kühe mit gerader Ohrnummer ent- ter: edmund.leisen@lwk.nrw.de. denen er bisher maßgeblich an der Ertrags- sprechend der Rationsberechnung ein, Kühe erhaltung beteiligt war. Hier ist möglicher-
RATGEBER ÖKOLANDBAU · Weidebeginn – was ist zu beachten? 21 Abbildung 3: Betriebe mit Mehr- und Minderertrag bei Kuhweiden sammen aussäen und gerade hier nur empfohlene Sorten, keines- falls südländische Sorten, die schneller auswintern könnten. Wo die eine Sorte versagt, kann sich die andere vielleicht halten. Bei Rotklee möglichst auf niedriger wachsende Sorten (Mattenrotklee) ein- schließlich des Weiderotklees Pastor setzen. Bei Luzerne wird Luzelle als Weideluzerne gehandelt. Im direkten Vergleich auf vier Standorten ging diese Sorte aber genauso schnell zurück Alpha und Plato. Futterleguminosen – Aussamen erproben Aufgrund der begrenzten Ertragsfähigkeit ist besonders auf Tro- ckenstandorten jede Investition gut zu überlegen. Das gilt gerade auch für Nachsaaten, vor allem auch, weil Nachsaaten hier seltener gelingen. In der Vegetationsperiode besteht immer die Gefahr, dass sie vertrocknen. Zu früh oder zu spät gesät kann sie der Frost holen. Alternative selbst testen: Aussamen lassen? Auf wüchsigen Standor- weise eine alleinige intensive Beweidung zumindest im Ökolandbau ten empfehle ich es nicht. Mir ist die Gefahr zu groß, dass der Be- zukünftig nicht mehr zu empfehlen. Denn unsere Untersuchungen stand anschließend schlechter ist als vorher. Anders auf weniger zur Wassernutzungseffizienz 2020 zeigen (vier Standorte in Nord- wüchsigen Beständen. Das Bild mit dem Rotklee stammt von einem rhein-Westfalen): Ein reiner Grasbestand verbraucht genauso Mutterkuhbetrieb mit weniger als 500 mm Niederschlag und schnell das Wasser wie ein Mischbestand mit Klee/Luzerne. Das Acker-/Grünlandzahlen zwischen unter 10 und kaum über 20. Die Wasser ist also weg. Der reine Grasbestand bildet aber deutlich we- Bestände sind meist sehr locker. Für dichte Bestände fehlt einfach niger Ertrag. (Im konventionellen Landbau ersetzt, zumindest teil- das Wasser. Die Flächen werden mit drei Herden von je 60 bis weise, Stickstoffdünger den fehlenden Klee.) 80 Kühen plus Kälbern im Jahr zwei- bis dreimal beweidet, mit langen Pausen zwischen den Auftrieben. Dadurch kommt der Statt auf Weißklee als Leguminose sollte man auf Trockenstandor- Rotklee zum Aussamen. ten versuchen, auf Rotklee und Luzerne zu setzen. Hier sind längere Ruhephasen gefragt, in denen weder beweidet noch befahren wird. Fazit: Klug wer’s selbst testet und danach viel Geld spart. Weideflä- Besonders Luzerne ist dafür empfindlich. Vorsicht: Leguminosen- chen sind produktiver als Schnittflächen. Veränderungen nach reiche Bestände sind aufgrund des hohen Kalziumgehaltes nichts Frühjahrsauftrieb bei Milchinhaltsstoffen und Lebendgewicht er- für Trockensteher. Und nicht hungrig auftreiben: Das kann auch klären sich durch nährstoffreiche Weide und geringere Pansen- hier zu Blähungen führen. Ob als Reinsaat, zusammen mit Rotklee füllung. Kühe nicht hungrig auf viel Futter treiben. Keine Angst vor und Luzerne oder in Mischung mit Gräsern sollte einzelbetrieblich höheren Harnstoffgehalten. Zum Selbsttesten: Im Frühjahr kann getestet werden. Von der Ernährungsseite sind Mischungen mit die Kraftfuttereffizienz gering sein, weniger Kraftfutter bedeutet Gräsern zu bevorzugen. Beobachtungen zeigen zudem: Mischungen unter Umständen mehr Milch. Auf Trockenstandorten sollte man mit Gräsern werden lieber gefressen als Leguminosenreinsaaten. extensivere Weidesysteme testen. Entscheidend ist die Sortenwahl. Sowohl bei Rotklee als auch Lu- zerne gibt es eine große Sortenvielfalt. Möglichst drei Sorten zu- Dr. Edmund Leisen, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Münster Freiheiten genießen mit Technik von Lely! Lely Astronaut Melkroboter und kontrollierter Weidegang Lely Center Radebeul GmbH mit Lely Grazeway. Die perfekte Kombination für effizientes Gartenstraße 56 a und nachhaltiges Beweidungsmanagement. 01445 Radebeul Tel. 0351 272270 info@rad.lelycenter.com www.lely.com/radebeul
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