RAUS AUS DER ANGST - IMPULSE AUS DEM LEBENSZENTRUM - Lebenszentrum Adelshofen
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59. Jahrgang | Ausgabe 1/2021 IMPULSE AUS DEM LEBENSZENTRUM RAUS AUS DER ANGST Wie wir wieder auf die Füße kommen
INHALT I IMPRESSUM st es Ihnen auch so gegangen, als Ihr Blick auf das Cover mit der herzlich ERSCHEINUNGSWEISE Unsere Impulse aus dem Lebenszentrum Adelshofen werden viermal jährlich versandt. 6 lachenden jungen Frau fiel, dass Sie sich fragten: „Von wem kommt denn diese Zeitschrift?“ „Lachen beim Thema Angst? Hat sich der Grafiker da vertan?“ HERAUSGEBER LEITARTIKEL Kommunität Adelshofen e.V. Raus aus der Angst Nein, keineswegs! Mit unserem neuen LZA-Journal, das wie bisher Impulse REDAKTION UND LEKTORAT Detlef Eigenbrodt, Kerstin Pletsch, Sr. Meike Walch, Siggi Waldmann zu aktuellen Fragen und Berichte aus unserem Erleben enthält, stellen wir Br. Hubert Weiler uns nicht nur dem Thema Angst, sondern nennen konkrete Schritte, mit der ANSCHRIFT Angst gut umzugehen und das Leben bewusst mutig zu gestalten. Lebenszentrum Adelshofen, 75031 Eppingen, Wartbergstraße 13, Telefon: 07262/608-0, Fax: 07262/608-50 PERSÖNLICH 4 DIGITAL Wertgeachtet | Sr. Angelika Kaiser info@lza.de, www.lza.de www.facebook.com/adelshofen Ich bin bei dir | Karsten Basel www.soundcloud.com/lebenszentrum-adelshofen Still sein | Nino Güting Im Leitartikel beleuchtet Siggi Waldmann das Thema Angst aus biblischer GESTALTUNG Nicht allein versuchen | Paula Otterbach und erlebnispädagogischer Perspektive. Im Umfeld dieses Artikels finden Sie be · Dieter Betz, Design-Kommunikation, Friolzheim sehr persönlich gehaltene Erfahrungsberichte und ergänzende Darstellun- BILDNACHWEIS TITELTHEMA 10 gen zum Thema. Christen aus allen Bereichen des Lebenszentrums sprechen Cover: Peopleimages/Adobe Stock Was mir heute keine Angst Wenn nicht anders vermerkt, privat offen über ihre Ängste und berichten, wie sie lernen, damit umzugehen. mehr macht | Birgit Currlin DRUCK Selbst am Theologischen Seminar gehört diese Thematik in den Bereich der Kepnerdruck, Eppingen KOMMUNITÄT 12 Kompetenzvermittlung, wie Alexander Stavnichuk darstellt. Das Lebenszentrum Adelshofen ist ein freies Mis- Rein ins Miteinander | Sr. Martina Luschnat Der gute Umgang mit der Angst umfasst auch die bewusste Gestaltung der sionswerk innerhalb der Evangelischen Landes- 14 zwischenmenschlichen - durchaus von Angst besetzten - Beziehungen. Daher kirche. Wir bekennen uns zu den Grundsätzen der THEOLOGISCHES SEMINAR 14 Evangelischen Allianz, einer weltweiten Bruder- Wir vermitteln Kompetenz und fördern geht es nicht nur um das Thema „Raus aus der Angst“, sondern auch um das schaft christusgläubiger Menschen. Wir unterstellen Thema „Rein ins Miteinander“, wie Sr. Martina Luschnat meint. Ihre Überzeu- uns der Autorität der Heiligen Schrift und bekennen Wachstum, uns zur Bibel als dem inspirierten Wort Gottes. Dr. Alexander Stavnichuk gung: „Unsere Beziehungen sind so kostbar, deshalb lohnt es sich, Angstsitu- Als Glaubenswerk sind wir finanziell unabhängig, Angst ist auch keine Lösung, ationen nicht zu verdrängen, sondern entschlossen anzugehen“. unser Dienst wird durch Spenden ermöglicht. Joachim Klein Wenn Sie für Ihre Spende einen Überweisungsträger Angebote Akademisches Aufbaustudium Auch in dieser Ausgabe des LZA-Journals berichten Mitarbeiter aus ihrem wünschen, schicken wir ihn gerne zu. Sollten für Tätigkeitsbereich und geben Einblick, was sie bewegt. Im Service-Teil finden einen bestimmten Zweck mehr Spenden eingehen JAHRESTEAM 17 Sie eine Zusammenstellung der aktuellen Renovierungsprojekte und Dienst- als benötigt, werden wir diese satzungsgemäß an anderer Stelle einsetzen. BANKVERBINDUNG LZA Damit ihr kriegt, was ihr braucht, Br. Stefan Heidorn Ich hatte dringend Anleitung nötig, 17 termine. Danke, wenn Sie für die Verantwortlichen und die Teilnehmer beten. Besonders laden wir Sie zu unserem nächsten Unterstützertag am Samstag, Kreissparkasse Heilbronn Colin Pluns 17. April 2021 ein, an dem wir über aktuelle Entwicklungen und Anliegen des IBAN: DE12 6205 0000 0020 1735 84 Werkes berichten. BIC: HEISDE66XXX MITARBEITER 18 Volksbank Kraichgau eG Seien Sie herzlich gegrüßt aus Adelshofen Auf Gott hören, flexibel sein und IBAN: DE86 6729 2200 0151 5485 04 Gaben einbringen | Bernhard Fiebich 18 BIC: GENODE61WIE Wunderbar, was alles möglich war Ihr Br. Matthias Böker Evangelische Kreditgenossenschaft Silke und Joachim Klein Leiter der Kommunität und des Lebenszentrums IBAN: DE97 5206 0410 0005 010152 BIC: GENODEF1EK1 WIR AKTIV 20 KONTEN FÖRDERSTIFTUNG SPENDEN Ein Rückblick in Bildern Volksbank Kraichgau eG IBAN: DE80 6729 2200 0011 5485 12 BIC: GENODE61WIE ZUSTIFTUNGEN Evangelische Kreditgenossenschaft IBAN: DE18 5206 0410 0005 0114 77 22 BIC: GENODEF1EK1 SERVICE Veranstaltungen @TheologischesSeminarAdelshofen @Lebenszentrum Adelshofen Gebetsanliegen Projekte @lzadelshofen Buchladen 2 3
PERSÖNLICH Nicht allein versuchen Paula Otterbach Ich bin bei dir TSA Prüfungsangst und Zukunftsangst – diese zwei Arten der Angst sind mir schon Klopf, Klopf. Nein, nicht vorsichtig oder zu- mehr als einmal in meinen doch jungen Jahren begegnet. Jedoch gibt es natür- lich noch viele weitere Ängste, die einem – oder mir – begegnen können. Wie ich damit umgehe? Ich versuche zu analysieren, wie sehr ich die Situation, vor der ich Angst habe, beeinflussen kann. Beispiel Prüfungsangst: Alles, was Still sein Angst ist etwas Alltägliches. Man hat rückhaltend höflich klopft sie bei mir an, die Angst. Entweder sie überfällt mich plötzlich und massiv oder sie baut sich fies Stück um Stück, scheinbar unaufhaltsam, in mir auf. Sei es die Angst um das Leben eines meiner ich tun kann, ist, mich so gut es geht, vorzubereiten und zu lernen. Ande- re Faktoren, wie die Fragestellungen oder die Gemütslage des Prüfers Angst vor kleinen und großen Dingen. Kinder, eine kritische Diagnose, Schmerzen kann ich nicht beeinflussen. So gebe ich mein Bestes in der Vorberei- Kleine lassen sich meist leicht überwin- in Krankheitszeiten, Furcht vor dem mobben- tung, aber bei den anderen Faktoren versuche ich Gott zu vertrauen, den: hat man zum Beispiel Angst, im den Vorgesetzten oder irgendeiner unlösba- immer wieder aufs Neue. Und das ist definitiv leichter gesagt als ge- Dunkeln zu sein, muss man meist nur das ren Aufgabe angesichts meiner Grenzen ... tan. Jedoch tut es mir gut, wenn ich mir das immer wieder vor Augen Licht einschalten. Aber was ist mit einer das nimmt mir dann die Luft zum Atmen. halte. Sei es dadurch, dass ich Gottes Zusprüche in der Bibel (z. B. Jo- größeren und erdrückenderen Angst, sua 1,9) lese oder es mir von anderen Mitmenschen zusprechen lasse. die sich nicht durch einen Schalter be- Toll wäre, wenn ich so ein „richtiger“ Glau- seitigen lässt? Ich persönlich suche dann bensheld wäre, der sofort und unanfechtbar Das ist mein kleiner Tipp: Die Angst nicht verstecken, nicht versuchen, die Stille. Stille, an der nur Gott und ich mit einem Gebet und auf den Knien alles Ne- alleine damit klarzukommen. Sondern sich Gott, beispielsweise im Gebet, teilhaben. Meistens gehe ich dafür nach gative vertreiben könnte. So funktioniert das und anderen Menschen anzuvertrauen. Dies sind meine beiden Faktoren, draußen. Ein ausgedehnter Spaziergang, bei mir nicht. Aber: es geschieht immer wie- die mir in Situationen der Angst weiterhelfen. am liebsten im Dunkeln, wenn kaum ein der, dass jemand unerwartet etwas sagt, das anderer unterwegs ist. Einerseits, weil ich mich ermutigt, ein Musikstück zu mir spricht dann das Gefühl habe, Gott am nächsten und vor allem, dass Gott (nur) dieses Eine zu sein und andererseits, weil mich dort sagt: „Ich bin bei dir“. Nicht „alles wird gut“ nichts ablenkt. Einfach runterkommen oder „es wird nicht so schlimm“. Sr. Angelika Kaiser Kommunität Wertgeachtet und in Ruhe nachdenken. Einen neuen Blickwinkel gewinnen und die Möglichkeit, Gott zu mir sprechen zu Aber ich erlebe, dass dieses „Ich bin bei dir“ mir völlig reicht, auch wenn es Zeit braucht und ich immer wieder frage: „Warum ich? lassen. Vielleicht verschwindet die Angst Kann es nicht mal genug sein? Warum das? Schon seit frühester Kindheit verfolgt und plagt mich die Angst, nicht ge nicht sofort, aber ich gewinne die Kont- Wozu das?“ Ich kann dann – nein, Gott lässt wollt und abgelehnt zu sein. Ich weiß natürlich längst, woher das kommt rolle darüber zurück. mich dann – aus all den Erfahrungen meiner und wie die Zusammenhänge sind. Meine Mutter hat mich nie gewollt, die Tiefen schöpfen, wo diese Zusage mir schon Zuwendung und das Angenommensein, die ein Säugling normalerweise seinen Frieden gegeben und er Wort gehal- erfährt, blieb aus. Mit sechs Wochen kam ich zu meinen Großeltern und ten hat. Und das nehme ich mit in die Zu- wuchs dann dort auf. Auch ihnen ist es zu verdanken, dass ich noch lebe! kunft, wie immer sie auch aussehen mag. Nino Güting Sie gaben mir so etwas wie ein behütetes Heim, wenn es ihnen auch nicht Gott sei Dank! gelang in Gesten auszudrücken, dass sie mich lieb hatten. Jahresteam Diese Urangst vor Ablehnung ist immer noch ein steter Begleiter, ich kann sie einfach nicht abschütteln. Wenn zum Beispiel jemand an mir vorbei geht und mich nicht anschaut oder grüßt, dann habe ich sofort den Ver- Karsten Basel dacht, dass ich etwas falsch gemacht habe. Das war die Methode meiner Tante damals, um mich zu bestrafen: nicht mit mir reden, mich nicht an- EDV schauen, mich ignorieren. Heute reiße ich mich zusammen, das dauert manchmal ein paar Tage, aber ich gebe meine „Rückzugsstrategie“ auf und frage die Person, ob mein Ein- druck stimmt. In aller Regel stimmt er nicht und ich finde zurück zur Ruhe. Dabei hilft mir auch ein Wort Jesajas, das mir erst in jüngster Zeit jemand zusprach: „Du bist geliebt und wertgeachtet in den Augen Gottes“. Dieses Wissen erobert immer häufiger auch mein Herz! 5
THEMA RAUS R ückblick in unseren Urlaub im Zillertal, wo wir einen Ausflug zum Klettersteig am herrlichen Talbachwas- serfall gemacht haben. Mit meinen Töchtern Annika (damals 10) und Elisa (9) ging es in die Höhe. Eine be- sondere Herausforderung war die Flussüberquerung, In Lukas 22 wird beschrieben, dass Jesus im Garten Gethsemane AUS DER ANGST! balancierend auf einem 20 Meter langen Stahlseil. Kein Pap- Angst hatte. Auch er kannte Angst. Doch wie gelingt es, dass wir penstiel, auch wenn man sich mit den Händen an Seilen fest- nicht von Angst beherrscht werden, sondern wieder auf festen halten konnte und gesichert war. Füßen stehen können? Da kam Angst auf – sichtbar in den Augen von Annika, die mehrfach zu mir zurückschaute und den ersten Versuch ab- BLICKWECHSEL brach. Dann fasste sich Elisa ein Herz. Schritt für Schritt balan- Ich lade Sie ein, aus zwei Perspektiven auf den Umgang mit cierte sie über die Schlucht. Beeindruckend. Später erzählte sie, Angst zu schauen: zum einen der Blick in die Bibel und damit Angst. Jeder kennt sie – keiner will sie. Die Frage ist ja nicht, ob wir dass auch sie am Anfang Angst hatte. Aber sie hatte, für uns auf Gott. Und zum zweiten, welche Chance außerordentliche in Situationen kommen, die uns Angst machen. Viel interessanter durch das Wasserrauschen nicht hörbar, ihre Angst überlistet. Erlebnisse bieten, wie wir sie bei uns im LZA im Erlebnisgarten „Es kann nix passieren. Gott passt auf nutzen. Deutlich wird bei beidem: verän- ist doch, was wir daraus machen. Ein heißer Tipp von Siggi Waldmann: mich auf!“ So hatte sie immer wieder dernder Glaube braucht mehr als theo- es hat entscheidende Wirkung, worauf wir unseren Blick richten. vor sich hergesagt. Sie können sich die „Dabei ist Angst zunächst retische Überlegungen und Diskussio- Freude vorstellen, die ich hatte, als sie nen. Die Menschen der Bibel haben Gott mir das erzählte. Durch Elisa angespornt, einmal nichts, was auto- handfest in den Stürmen des Lebens ließ Annika sich beim zweiten Versuch matisch als Zeichen eigener erlebt. Dort haben sie Entscheidendes nicht von ihrer Angst aufhalten und hat gelernt. die Schlucht ebenfalls überwunden. Schwäche oder mangelnden Gottvertrauens gebrandmarkt Beeindruckend! Angst. Jeder kennt sie – werden kann“. BLICK IN DIE BIBEL keiner will sie. Doch was können wir aus Blicken wir auf den Durchzug Israels Situationen, die uns erschrecken, ma- durchs Schilfmeer (2. Mose 14). Faszinie- chen? Annika und Elisa haben, davon bin ich überzeugt, durch rend, wie Gott Israel führt und ihnen neben der Freiheit auch die Überwindung ihrer Angst etwas gelernt. Und wie gehen wir eine hilfreiche Lektion schenkt. Israel ist gerade der Sklaverei mit Angst um? entkommen. Doch dann die rätselhafte Anweisung an Mose: Israel soll einen Umweg gehen und in der Nähe des Schilfmee- res sein Lager aufschlagen (V. 2). Gott bringt Israel tatsächlich in BLICK AUF DIE REALITÄT die Sackgasse vor dem Schilfmeer. Nicht, weil er es nicht besser Welche Ängste kennen Sie? Es gibt Ängste, die sich auf den weiß, sondern um Israel und Ägypten zu zeigen, wer der Chef im Verlust von Beziehungen richten. Verlustängste, meist aus der Ring ist, der in allen Situationen die Kontrolle hat (V. 4). Bedroh- Kindheit, können eine lebenslange Last darstellen. Die Auf- liche Situationen als Chance, dass Gottes Macht sichtbar und arbeitung braucht oft professionelle Hilfe. Andererseits gibt es das Vertrauen in ihn gestärkt wird. Wie kann das heute, in einer Ängste vor schwer greifbaren Unsicherheiten. Reicht das Geld Situation, die Sie in Angst versetzt, geschehen und so Ihr Glaube langfristig? Werden die eigenen Kinder eine gute Zukunft ha- nachhaltig Wachstum erleben? ben? Diese oder andere Fragen können in Zukunftsangst mün- den. Dazu kommt Angst in Extremsituationen, die überfallartig Zunächst einmal so viel: es ist nicht richtig zu sagen, dass Gott in unser Leben kommen kann. Und natürlich, ganz aktuell, ele- jede schwere Situation zulässt oder sogar selbst inszeniert, um mentare Angst um die Gesundheit oder sogar das eigene Le- uns etwas beizubringen. Wir sind nicht in der Lage, Gottes Wege Foto: Christian Burri / unsplash ben. Dabei ist Angst zunächst einmal nichts, was automatisch umfassend zu beurteilen. Seine Gedanken sind höher als unsere als Zeichen eigener Schwäche oder mangelnden Gottvertrau- (Jesaja 55,9). Außerdem ist festzuhalten, dass Gottes Wille nicht ens gebrandmarkt werden kann. das Ängstigende, Böse anstrebt, sondern das Leben (Offenba- rung 4,11) und die Rettung (1. Timotheus 2,4). Und doch zeigt der Weg Israels zum Schilfmeer, dass Gott in Situationen führen @TheologischesSeminarAdelshofen @Lebenszentrum Adelshofen @lzadelshofen 6 7
THEMA „Wir dürfen Angst haben, aber die Angst soll uns nicht haben!“ Hanspeter Royer kann, die Angst erzeugen. Sie bieten aber auch die Chance, mit ihm Erfahrungen zu machen und Entscheidendes zu lernen. BLICK IN DIE HÖHE Doch es gibt einen, der größer ist. Da können Bibelverse, die Herausfordernde Situationen, um Entscheidendes zu lernen – den Blick auf Gott lenken, wie ein Anker im Sturm sein. Ein sol- dies ist ein Aspekt, den wir auch im Erlebnisgarten nutzen: cher Anker ist V. 14: „Der Herr wird für euch streiten, und ihr da steht ein Team vor der 3,80m hohen Teamwand. Die Auf- werdet stille sein.“ Ein anderer ist die Zusage: „In der Welt habt gabe der Überquerung nur mit Hilfe der Teammitglieder löst ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ (Jo- bei manchen Menschen Angst aus (übrigens: die Station ist gut hannes 16, 33) gesichert …). Und genau da wird es interessant, denn: als Men- schen lernen wir am besten, wenn wir außerhalb unserer Kom- fortzone sind. So kommt oft nach dem Bewältigen der Wand AUFBLICK die Erkenntnis: es gibt Möglichkeiten, die Angst zu besiegen. Gott lädt uns ein, auf ihn zu schauen. Der Bericht vom Durchzug Im Gespräch über Parallelen zum Leben kann herausgearbei- tet werden, wie in Herausforderungen (Gott-)Vertrauen anstelle von Angst um durchs Schilfmeer schließt mit dem Hinweis: „So sah Israel die mächtige Hand, mit der der Herr an den Ägyptern gehandelt hatte.“ (V. 31). Info sich greifen kann. Da außerhalb des nor- „Und genau da wird es Sie haben Interesse, mit einer malen Alltags eigene Verhaltensweisen Israel erlebt die Macht Gottes und lernt Gruppe im Erlebnisgarten intensive zum Teil besser reflektiert werden kön- interessant, denn: Vertrauen in ihn. Ein tiefgehendes Er- Erfahrungen zu machen? nen, können solche Erlebnisse eine ech- als Menschen lernen wir lebnis mit der Chance, dass die nächste Sprechen Sie mich gern an! te Hilfe zum Umgang mit Angst werden. Angst bewältigt werden kann und der Darauf lässt sich in den Herausforderun- am besten, wenn wir Blick frei für Gott bleibt. Das gelang dem Ich schneide das Programm gern gen des Lebens gut zurückgreifen! außerhalb unserer Volk Israel nicht immer. Die Herausforde- genau auf Ihr Team zu – egal ob Komfortzone sind“. rung, Vertrauen zu Gott zu fassen bleibt zum Thema (Gott-)Vertrauen anstatt auch nach intensiven Erlebnissen be- Angst, Teambuilding, Kommunika- BLICK AUF DAS FUNDAMENT stehen. Für Israel – für uns. tion, Konfliktbewältigung, oder was Zurück ans Schilfmeer: als das Volk Israel seine ausweglose Si- auch immer Sie gerade beschäftigt. tuation begreift, geht der erste Blick nicht zu Gott. Israel schaut Nochmal zurück in den Sommerurlaub im Zillertal. Am Ende des auf die Ägypter – und schreit zu Gott. Doch Mose lenkt den Blick Klettersteiges sagte Elisa zu mir: „Ich habe Gott ja schon vorher Siggi Waldmann des Volkes auf Gott: „Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet vertraut, aber ich glaube jetzt mache ich es so richtig!“ E-Mail: erlebnisgarten@lza.de zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird“ (V. 13). Tel.: 07262/608 228 So werden herausfordernde Situationen, die zunächst in Angst Zunächst verstellt das Problem den Blick der Israeliten. Ver- führen, zur Chance, neu den Blick auf Gott zu richten. Wir sind ständliche Angst! Doch Mose weist das Volk darauf hin, dass als ganzes Land mitten in einer solch herausfordernden Situa- Gott größer und seine Macht ungebrochen ist. Gott lädt auch tion. Ich wünsche Ihnen und mir, dass uns die momentane Un- uns ein, unseren Blick auf ihn zu richten. Hanspeter Royer, be- sicherheit dazu führt, auf Gott zu schauen. kannter Prediger und Vertreter der Christuszentrierten Erleb- nispädagogik, schrieb einmal: „Wir dürfen Angst haben, aber die Angst soll uns nicht haben!“ Mit dem Blick auf Gott werden die Verhältnisse zurechtgerückt. Ja, es gibt Situationen die ver- Foto: Lebenszentrum Adelshofen ständlicherweise Angst machen. Bibel Zur Vertiefung dieses Beitrages und zum Eigenstudium empfehlen wir Ihnen, selbst noch einmal nachzulesen: 2. Mose 14 Jesaja 55,9 Lukas 22 Siggi Waldmann ist unter anderem verantwortlich Johannes 16,33 für den Erlebnisgarten im LZA und liebt es, mit 1. Timotheus 2,4 tollen Leuten draußen unterwegs zu sein und dabei Offenbarung 4,11 starke Erfahrungen zu machen. 8 9
TITELTHEMA „Und diesen Parakleten – meinen Heiligen Geist – habe ich an deine Seite gegeben. WAS MIR HEUTE Für alle Veränderungen, die auf dich zukommen können, für jede Situation, die dich ängstet oder überfordert, vertrau mir! KEINE ANGST Durch ihn werde ich dich Schritt für Schritt hindurchführen“. MEHR MACHT…!? Wie ist das: ob man Angst auch überwinden und hinter sich lassen kann? Ob es schaffbar ist, sie aus dem Weg zu räumen? So, dass sie keine Macht mehr hat? „Nicht ganz“ meint Birgit Currlin und nutzt zur Illustration einen alten Kinderreim. „Schwarz“ bezieht sich dabei übrigens ausschließlich auf die Farbe der Kleidung. Foto: Engin Akyurt / unsplash Birgit Currlin, Gastdozentin am TSA für Seelsorge und Interkulturelle Kommunikation (www.beratende-seelsorge.de), Übersetzerin/Lektorin, fröhliche (Stief)-Oma im Teilzeiteinsatz. Etwas dazu zu schreiben, was mir keine Angst mehr macht, scheint mir ähnlich kühn wie die Antwort der Kinder auf den die Ängste unseres Herzens kennt und nicht verurteilt, mir eine Antwort: Er er- innerte mich an seine Zusagen aus den gen. Je mehr ich es bedachte, desto mehr wuchs der Frieden. „Dass er bei dir sei in Ewigkeit…“ – das heißt, da ist ein Reise- Weil deine Hand mich hält, mein Gott Info Ruf: „Wer hat Angst vor‘m schwarzen Abschiedsreden in Johannes 14. Denn, begleiter, der mich nie verlässt – weder 1) Herr, weil mich festhält deine starke Hand, vertrau ich still. Mann?“ Denn: „Wenn er kommt, dann wenn es jemals Verwirrung und Zweifel im Leben noch im Sterben – noch darü- Weil du voll Liebe dich zu mir gewandt, vertrau ich still. laufen wir davon“, so heißt es im Spiel gab, Angst vor Verlust, Angst vor Leid, ber hinaus. Das gibt mir tiefe, ja – ewige Du machst mich stark, du gibst mir frohen Mut, weiter. In meinem Leben gab und gibt Angst, Gott nicht mehr zu verstehen und Sicherheit! es immer wieder Zeiten, wo mich Ängste den Boden unter den Füßen zu verlieren, ich preise dich, dein Wille, Herr, ist gut. überfallen. Manchmal sind diese Ängste es nicht zu schaffen, dann damals bei den Der Angstnehmer „namenlos“, manchmal haben sie konkrete Jüngern am Abend vor der Kreuzigung. Und noch etwas übe ich seither vermehrt: 2) Herr, weil ich weiß, dass du mein Retter bist, vertrau ich still. Namen, wie „Angst, einen lieben Men- In ihre Angst und Verwirrung hinein gibt Meine Ängste führen häufig dazu, dass Weil du für mich das Lamm geworden bist, vertrau ich still. schen zu verlieren oder leiden zu sehen“, Jesus die Zusage: Und ich will den Vater ich meine, selbst etwas in die Hand neh- Weil ich durch dich dem Tod entrissen ward, „Angst, manche Beziehungsprobleme nie bitten und er wird euch einen anderen men zu müssen. Das „Gegenmittel“ – so präg tief in mich, Herr, deine Lammesart. lösen zu können und selbst immer wieder Tröster geben, dass er bei euch sei in erkenne ich zunehmend – ist ein radika- an bestimmten Punkten zu scheitern“, Ewigkeit: den Geist der Wahrheit […] (Joh ler Entschluss zur Hingabe und zum Los- Die Verfasserin dieses bekannten Liedes hat noch 3) Herr, weil du jetzt für mich beim Vater flehst, vertrau ich still. „Angst vor dem Älterwerden“, „Erschre- 14, 16.17). lassen: „Herr, egal, was passiert, egal, wie viele weitere Gedichte und Lieder geschrieben. Weil du zu meiner Rechten helfend stehst, vertrau ich still. cken vor dem, dass nichts mehr in unse- das, wovor ich mich ängste, ausgeht, ich Aus hunderten von Texten von Schwester Helga rem Land und der Welt so ist, wie es noch Der Reisebegleiter gebe mich selbst, andere Menschen und Droht mir der Feind, so schau ich hin auf dich; Winkel (1926-2016) wurde die vorliegende Samm- vor einem Jahr schien“ und so weiter. „Und diesen Parakleten – meinen Heili- Situationen ganz in deine Hand.“ Manch- ein Bergungsort bist du, o Herr, für mich. lung posthum ausgewählt. Sie zeigt eindrücklich, gen Geist – habe ich an deine Seite gege- mal zeigt Gott daraufhin kleine Schritte, dass die Aidlinger Diakonisse auch in schweren Der Trostspender ben. Für alle Veränderungen, die auf dich die ich gehen soll, manchmal sagt er nur: 4) Ist auch die Zukunft meinem Blick verhüllt, vertrau ich still. Zeiten und mit chronischen gesundheitlichen Pro- Vor einiger Zeit erlebte ich an einem zukommen können, für jede Situation, „Lass ganz los und vertrau!“ Keine Angst Seitdem ich weiß, dass sich dein Plan erfüllt, vertrau ich still. blemen stets Trost bei Gott fand und sich ihm an- Abend, wie der Feind unserer Seele mich die dich ängstet oder überfordert, ver- mehr vor dem „Schwarzen Mann“ also?! Seh’ ich nicht mehr als nur den nächsten Schritt, vertraute. mit so einem „Angstcocktail“ bedrängte. trau mir! Durch ihn werde ich dich Schritt Nein, ganz so weit bin ich noch nicht. mir ist‘s genug! Mein Herr geht selber mit. Ich betete, aber fand nicht so recht Trost. für Schritt hindurchführen.“ So lautete Doch: Wenn er kommt, weiß ich, wohin Zu beziehen unter: www.scm-shop.de Doch am nächsten Morgen gab Gott, der Gottes Trostwort für mich an jenem Mor- ich laufen kann! Text: Sr. Helga Winkel, 1957 10 11
KOMMUNITÄT REIN INS MITEINANDER! „Immer wieder hatte ich schon Angst, wie es wohl wird, wenn ich Was passiert, wenn Menschen sich in ihr „Angstloch“ zurückziehen? Wie oft gehe ich – und vermutlich wir alle miteinander – einer nötigen Konfronta- bestimmte Dinge anspreche. Wenn Dinge, die gesagt werden müssen, nicht gesagt werden? tion aus dem Weg aus Angst, den ver- Aber, wenn ich es nicht tue, Und was, wenn die Qualität einer Beziehung daran gemessen wird, meintlichen Frieden zu stören? Sicher darf man nicht auf Konfrontationskurs bleibt dann nicht etwas auf der Strecke?“ wie sehr man einer Meinung ist? Eine sehr persönliche Stellungnahme fahren. Aber wohin führt es, wenn not- von Sr. Martina Luschnat. wendige Punkte nicht angesprochen werden? Dann verhaken sich Ansichten oder abweisend sein könnte, oder die mit Löcher und Kerben geschlagen, die weh- und Positionen und die Beziehungen lau- Gegenargumenten erschlägt. Angst, die tun oder zumindest unangenehm sind. A fen Gefahr, sich abzukühlen. Wir gehen sich ausdrückt, wenn dem Anderen eine Ist es aber wirklich immer nur tragisch, ls ich bei der Vorbereitung für die- Was ich empfinde in denen ich dachte: „Habe ich da nicht – bewusst oder unbewusst – auf Distanz. wichtigere oder höhere Stellung einge- wenn zwei Eisberge mal zusammenfah- sen Artikel nach passenden Zita- Das Journal hat den Titel „Raus aus der Angst vor der Konfrontation gehabt?“ Bleiben wir aber damit nicht unserer Ge- räumt wird, eng verbunden mit dem Ein- ren? Wenn diese Situation mal ausgehal- ten suchte, stieß ich auf eines von Angst“. Das heißt für mich auch, mein Angst vor der Aussprache, Angst vor der meinschaft und unserem Glauben etwas druck, die eigene Meinung zähle ja nicht. ten werden muss? Anthony de Mello: „Angst liegt nie in den Herz in beide Hände zu nehmen, und Auseinandersetzung? schuldig? Ein Seelsorger sagte mir ein- Angst vor den Reaktionen, wenn man Dingen selbst, sondern darin, wie man sie mich „rein ins Miteinander“ zu stürzen. mal: „Wer aus der Angst heraus, beim mal eine ganz andere Sichtweise vertritt Der erste Schritt ist vielleicht die Ent- betrachtet.“ Dabei geht es ihm nicht dar- Mein Eindruck ist, dass es uns nicht im- Dies kenne ich von mir selbst gut genug, Schwimmen unterzugehen, es gar nicht als erwartet, und schon das „So haben wir scheidung, die Angst wirklich überwin- um, dass wir vor bestimmten Situationen mer leicht fällt, offen und ehrlich über un- gerade auch in der Leitungsposition. Im- erst lernen will, trifft sicher keine hilfrei- das noch nie gemacht, das ist nicht unser den zu wollen, sie nicht im Leben zur und Dingen keine Angst haben sollen. sere Ängste zu sprechen, und da schließe mer wieder hatte ich schon Angst, wie es che Entscheidung.“ Das beschreibt mein Weg, das passt nicht zu uns“ hören kann. bestimmenden Kraft werden zu lassen. Eine viel befahrene Straße macht an sich ich mich mit ein. Im kleinen Kreis, wo ich wohl wird, wenn ich bestimmte Dinge Empfinden ganz gut und ich meine, es ist Angst, eine konträre Einstellung und Mei- Wenn ich mich bei einem Konflikt nicht keine Angst; möchte man sie aber über- mich angenommen fühle und Beziehun- anspreche. Aber tue ich es nicht, bleibt sehr lohnend, sich der Angst zu stellen. nung könnten gar die Beziehung gefähr- zurückziehe, sondern nachfrage (ja, mit queren, sieht es anders aus: die Lage muss gen gewachsen sind, ist es relativ einfach, dann nicht etwas auf der Strecke? Etwas, das man als wichtige Wachstumsmög- den, Angst vor einer falschen Entschei- Angst vielleicht) und klären möchte, neu beurteilt werden und da kommt die über Sorgen und Ängste zu sprechen. In lichkeit sehen könnte? Wachstum hin zu Wovor haben wir Angst? dung, und die Angst, in der „negativen“ zeigt dies der anderen Person, dass ich Angst hinzu. Bei besagter Straße schützt einer großen Gemeinschaft mit 29 unter- Hinsichtlich der Zukunft gibt es durch- Schublade zu landen. interessiert an ihr bin. Durch mein Inte- die Angst unter Umständen unser Leben, schiedlichen Kommunitätsgeschwistern mehr Miteinander? Wachstum, das unser aus begründete Fragen und Ängste: „Was resse mache ich es dem Anderen auch sie kann also lebenswichtig sein. Aber ist das nur bedingt möglich. Mir stehen Vertrauen und Zutrauen im Miteinander wird aus dem TSA, wenn nicht genügend Wir gehen einer nötigen Konfrontation leichter und unsere Beziehung kann sich wenn Angst das Leben blockiert oder die eine Reihe von Situationen vor Augen, stärken könnte? Studierende kommen?“ „Werden genug aus dem Weg in der Angst, Frieden zu durch die Aussprache entwickeln. Darin Entfaltung hindert und einschränkt, dann Spenden eingehen, um die verschiede- stören. Auch unseren eigenen Seelenfrie- kann die Chance liegen, das Gegenüber bekommt sie eine negative Dimension. nen Werksprojekte dauerhaft und solide den; denn wer mag schon friedlose Ge- von einer ganz anderen Seite kennenzu- zu finanzieren?“ „Was ist mit der Alters- fühle? Die Angst des Heute ist dabei eng lernen. Ist dies nicht der Weg zum Bauen versorgung unserer Gemeinschaft? Wird verbunden mit dem Blick zurück, den Er- von Beziehungen? Denn wir wollen ja es auch dafür noch reichen?“ „Bleiben fahrungen des Gestern. Was habe ich als nicht nur zusammen leben, sondern mit- Werk und Kommunität theologisch auf Kind erlebt? Wo, wie und von wem wurde einander leben. dem rechten Kurs?“ „Wie kann es im LZA ich verletzt? Wann habe ich mich in einer konstruktiv und perspektivisch weiter- Diskussion als Verlierer gefühlt? Ich muss Ich bin viele Male gescheitert und ins gehen, selbst wenn wir als Gemeinschaft feststellen: Es sind viele Ängste um uns „Angstloch“ gefallen, aber da, wo ich mu- nicht weiterwachsen?“ „Werde ich als herum. Und ich meine, manche davon tige Schritte trotz ängstlichem Herzen letzte Person übrigbleiben, die das Licht könnten wir gemeinsam gut überwinden. gewagt habe, ergab sich in vielen Fällen ausknipst?“ „Wer versorgt mich im Alter?“ auch eine tiefere Beziehung zueinander. Dies sind Ängste, die bei uns vorkommen Und nun? Dazu möchte ich Sie und uns ermutigen. und die, wie ich finde, ihre Berechtigung Angst voreinander, das klingt im Blick Unsere Beziehungen sind so kostbar! Un- haben. Wir können und dürfen diese Fra- auf eine christliche Lebensgemeinschaft ser Miteinander so wertvoll! Es lohnt sich, gen nicht ignorieren und müssen uns ih- vielleicht befremdlich. Aber ähnelt nicht dafür Angst zu überwinden! Es ist das, Sr. Martina Luschnat ist Teil des nen stellen, um gute und befriedigende auch unser Alltag oft dem Bild zweier auf- was uns bisher zu dem gemacht hat, was Leitungsteams des Lebenszentrums, liebt ihren Beruf als Schreinerin, mag Antworten zu finden. einander zutreibender Eisberge – ein we- wir sind, und es ist so tragfähig, dass wir schnelle Autos und liest gern Thomas Härry. nig ist sichtbar, doch der weitaus größere gelassen darauf aufbauen können. Aber ich erlebe auch Ängste in der Teil liegt unter der Wasseroberfläche ver- menschlichen Beziehung, fast will ich sa- borgen. Und während sie so aufeinander Und auch nach 58 Jahren gemeinsamen gen: Angst voreinander. Wir scheinen zutreiben, weichen sie sich unwillkürlich Lebens – das ist unsere Bilanz als Kom- Mühe zu haben offen anzusprechen, was aus, um ein Kollidieren zu vermeiden. munität – gibt es immer noch etwas wir fühlen und denken. Angst, die eige- Geht es – von oben gesehen – ohne Zu- Neues zu entdecken. Es fordert zwar Ent- nen Bedürfnisse auszusprechen, vermut- sammenstoß ab, mag man den Eindruck schlossenheit, Mut, Kraft, Zeit und ein lich aus der Furcht heraus, als egoistisch haben, es sei noch einmal gut gegangen. gerütteltes Maß an Frustrationstoleranz. eingestuft zu werden. Angst auch vor Aber unter der Wasseroberfläche? Da gibt Aber wir können mit der Hilfe Gottes der Reaktion des Anderen, die emotional es sicher Zusammenstöße und es werden rechnen! 13
THEOLOGISCHES SEMINAR KOMPETENZ Lehrhilfe sah der Apostel Paulus seine wichtigen Hirten- kompetenzen: „Wir lehren alle Menschen in aller Weisheit, ANGST IST AUCH & WACHSTUM KEINE LÖSUNG damit wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen.“ (Kol 1, 28) Jeden Menschen in Christus stark zu machen, die Kunst des Lebens aus der inneren Stärke in Christus vermitteln zu können, – das ist eine gemeinde- pädagogische Kompetenz. CHRISTUS PFLANZEN Alexander Stavnichuk weiß, was nötig ist, um Diese gemeindepädagogische Kompetenz wird von den „Wir bereiten hier keine furchtlosen Helden vor, im Dienst am Menschen eine Stütze zu sein Hauptamtlichen in der Kirche heute mehr denn je erwar- aber auch keine Angsthasen“, sagt Joachim Klein tet. Und zwar nicht erst Christus als einen wohltuenden und erklärt, welche Rolle dabei die Vermittlung „Balsam“ für unsere Stresssituationen zu verkündigen, und antwortet damit auf die Frage, ob das Studium gemeindepädagogischer Fähigkeiten im wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, son- am TSA helfen kann, eigener Angst und der der dern Christus in die Herzen der Christen und Suchen- Umgang mit der Angst spielt. den zu pflanzen. Das geschieht kontinuierlich durch alle Menschen im späteren Dienst hilfreich zu begegnen. Wachstumsphasen, ununterbrochen, durch Lehre, Praxis A und persönliches Vorleben. Diese gemeindepädagogische Kompetenz des Christus- ngst! „Na, darauf könnten wir wirk- reichen Funktion gibt es auch die andere „In mir ist es finster, Pflanzens wird am Theologischen Seminar Adelshofen lich gut verzichten“, denkt der Seite: Angst lähmt. Sie macht handlungs- aber bei dir ist das Licht. D (TSA) vermittelt. Die Studierenden lernen durch ihre eine oder andere in dieser ange- unfähig, wenn wir keine guten Wege des ass Christus seinen Nachfolgerinnen und Nach- spannten Lage, sie ist nicht angenehm. Umgangs finden. Im Bereich unserer Be- Ich bin einsam, persönliche Glaubenspraxis und die geistliche Beglei- folgern nie ein komfortables Leben versprochen Aber Angst hat auch eine ganz wesent- ratungsmodule lernen Studierende, was aber du verlässt mich nicht. tung, was das bedeutet, am inneren Menschen stark zu hat, wussten wir Christen immer. In den Zeiten liche Aufgabe und Funktion: Warnen und es heißt, wenn Angst krank macht und werden. Bereichert durch die theologischen Fächer und Ich bin kleinmütig, des Friedens und relativ abgesicherten Lebens kommt Schützen. Und damit hat der Schöpfer welche Bewältigungsangebote auch die eigene Praxiseinsätze in den Gemeinden gewinnen sie aber bei dir ist die Hilfe. uns dann die Warnung Jesu vor der Leidenszeit der Welt eine gute Alarmanlage in uns Menschen christliche Gemeinde geben kann. die Kompetenz, andere Menschen zur Glaubensreife und wie ein Relikt aus dunkler Vergangenheit vor. Und nun eingebaut. Sie erhöht die Aufmerksam- Ich bin unruhig, zum Starksein in Christus zu begleiten. sind plötzlich andere Zeiten da. Angst und Unsicherheit keit und fokussiert uns auf das, was le- Guter Rat gefragt aber bei dir ist der Friede. sind wieder ein beherrschendes Thema. Da gewinnen die bensnotwendig ist. Solche Systeme ken- Neben Hilfen aus der Bibel zeigen wir Worte Jesu „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, nen- und damit hilfreich umgehen zu ler- auch, wie das ermutigende Gespräch mit In mir ist Bitterkeit, ich habe die Welt überwunden“ (Joh 16, 33b) wieder eine nen, das ist nur eine der Aufgaben unse- anderen Glaubenden oder ein gemeinsa- aber bei dir ist die Geduld. Bedeutung für uns. Gegen die Unsicherheit und die Angst res sozialwissenschaftlichen Bereichs, die mes Gebet zur Hilfe wird. Wir sprechen der Welt wirkt der Frieden und die Freude Christi. Ich verstehe deine Wege nicht, unsere Studierenden bei uns bearbeiten. darüber, wie die Konfrontation mit der Denn zu einer guten Bewältigung der eigenen Angst und unterstützende Be- aber du weißt den Weg für mich.“ UMKÄMPFTER FRIEDEN Angst gehört zunächst einmal, sie über- gleitung als Ansatzpunkt gut tun können Dietrich Bonhoeffer Jedoch geht es hier nicht um den Seelenfrieden und haupt wahrzunehmen und sich damit aus- und zeigen auf, wo und wie weiterfüh- das Gefühl der Heiterkeit, die Gott uns schenkt. Es geht einanderzusetzen. Hier werden nicht nur rende Hilfe nötig wird, manchmal auch darum, neu zum Frieden Christi zu gelangen. Es ist kein Grundlagen für den seelsorgerlichen eine Therapie. Hier zu unterscheiden und Zufall, dass Jesus seinen Frieden als einen Sieg im Kampf- Dienst gelegt, sondern auch ein Zugang Menschen zur Hilfe zu werden, beginnt Kontext proklamiert hat. Es ist ein umkämpfter und er- zu eigenen Ängsten und einer konstruk- mit der eigenen Person: mich mir selbst kämpfter Frieden! Auch die Freude Christi fließt durch tiven Bewältigung geschaffen. zu stellen, mich einschätzen zu lernen die Tränen des Leides. „Eure Traurigkeit soll in Freude und gewiss zu sein, aus welcher Mitte verwandelt werden“, lehrte Jesus (Joh 16, 20). Aus Trau- Keine Angst vor der Angst heraus ich handle. Gott hat uns zur Aus- rigkeit lässt sich Freude schöpfen, aus Angst der Frieden Wir lernen ja gerade in dieser Zeit des rüstung einen Geist gegeben, der unsere Christi. Diese übernatürliche Verwandlung geschieht Umbruchs und neuer Wege in der Pan- Lebensrealität umkrempelt: ein Geist, der dank unserer inneren Stärke in Christus. demie, dass eine hybride Vorgehenswei- nicht Ängstlichkeit umfasst, sondern ge- Diese Stärke hatte Paulus im Blick, als er betete: „Der rechte Vater gebe euch Kraft nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem se Prozesse zumeist unterstützt und Lö- sungen schafft. Auch hier: Angst braucht rade in Kraft, Liebe und überlegtem Han- deln (2. Tim 1, 7) besteht. Diese Grund- lage kann anregen zu neuer Lebens- und Zum Lesen inwendigen Menschen.“ (Eph 3, 16) HIRTENKOMPETENZ Dr. Alexander Stavnichuk ist Rektor am TSA, Weltentdecker, Theologe aus Leidenschaft, schätzt kreatives Denken, liebt Urlaub am Meer Raum und gleichzeitig darf sie nicht den Raum einnehmen. Das heißt, sie in einem geschützten Raum zum Ausdruck Glaubenslust. Angst ist kein guter Berater – aber das Thema verdeutlicht, wie hilf- und Bedenken 2. Kor 1, 8-11 und wird von seinem kleinen Hund Bailey ins zu bringen. Es muss und darf darüber reich es sein kann, sich gute Berater an Jedoch, um diese Stärke zu gewinnen, müssen wir uns Büro begleitet. gesprochen werden. Aussprechen „ent- die Seite zu holen, um neu handlungsfä- 2. Kor 4, 7-18 auf einen bewussten Lern- und Reifungsprozess in unse- ängstet“ die Angst und nimmt manch- hig zu werden. Ps 34, 5 rem Leben einlassen. Christus soll zunehmen! Aber das Besuchen Sie uns auf Facebook unter: mal auch die Angst vor der Angst. Und konkrete Leben aus dem Reichtum Christi, das geschieht Theologisches Seminar Adelshofen gleichzeitig gilt „Vorsicht“, sich nicht in Joachim Klein ist Studienleiter und nicht automatisch. Diese Lebenspraxis ist uns nicht von einen Angstzustand geradezu „hinein- Dozent am TSA, genießt gute Gespräche und die gemeinsamen Seminar- und Natur angeboren. Wir sind auf die Unterweisung und zureden“. Hier ist es wichtig, dass Angst Beratungseinheiten für Teilnehmende lehrende Hilfestellung von außen angewiesen. In dieser auch begrenzt wird. Denn neben der hilf- und Ratsuchende mit seiner Frau. 14 15
THEOLOGISCHES SEMINAR JAHRESTEAM DAS AKADEMISCHE DAMIT IHR KRIEGT, AUFBAUSTUDIUM r Wir s a l trebe rse ser le un ltungen a e n Ku n! WAS IHR BRAUCHT! Mit unseren Angeboten schaffen wir die großartige Möglichkeit, f ü ra n s t a m -i e Ein freiwillig missionarisches Jahr im Jahresteam des nzve ande Lebensfelder und unterschiedliche theologische Denkansätze Präse dies aus p n nicht Lebenszentrums ist eine klasse Sache, findet nicht nur e Sollte ten Gründ rden zu verknüpfen. Das Ergebnis sind kreative Ideen zum Leben und be d i n g n , w e Br. Stefan, der das Team leitet, sondern auch Colin Pluns. l i c h sei id Handeln als Christen. Das ist nicht nur für die interessant, die den mög hybr Seine Geschichte erzählen wir im nächsten Journal. K urse d i e üh t! r Erwerb eines Master-Abschlusses anstreben, sondern auch als hgef Für heute gilt: bitte lesen, empfehlen, beten und anmelden! durc Weiterbildung für hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter in Gemeinden bestens geeignet und sehr zu empfehlen! Bruder Stefan, du kümmerst dich jetzt Ist das Ganze eher was für Jungs? muss, dann kommt das weg. Und, Gott Hier eine Auswahl der demnächst stattfindenden Kurse: schon seit mehr als 10 Jahren um die Nicht bei uns – wir sind bunt gemischt, sei Dank, beim Aufbauen sind sie ebenso Begleitung des Jahresteams. Erzähl so wie es die Aufgaben und Arbeitsberei- gut wie beim Einreißen! mal, was haben die jungen Frauen und che auch sind! Die Mädels zum Beispiel machen hier Dinge, die sie vorher nie ir- Also ist Abwechslung angesagt! Was TOP-Empfehlung! TOP-Empfehlung! Männer davon, wenn sie da mitma- chen? gendwo gemacht haben. Und da meine für Voraussetzungen müssen die Jah- Als ich vor 17 Jahren meinen Einsatz hier ich nicht, dass sie auch schon mal für 500 resteamler erfüllen? 25. - 26. März 2021 25. - 26. Juni 2021 Leute kochen, nein, die stehen voll drauf, Keine großen. Es schadet sicher nicht, gemacht habe, hat mich das super weiter- GEMEINDEENTWICKLUNG OHNE FRAUEN IST DIE KIRCHE NUR im Garten zu arbeiten und mit dem Tre- wenn sie mit ihren Händen was anzufan- gebracht: persönlich, im Glauben, selbst IN SÄKULAREM KONTEXT HALB – UND OHNE MÄNNER AUCH cker unterwegs zu sein. gen wissen, aber das, was sie noch nicht für die Berufswahl habe ich hier meine Mit Alexander Garth haben wir einen Die Vita liest sich lang und interessant – können, bringen wir ihnen bei. Sie sollten Impulse bekommen … Referenten gewonnen, der es in sich auch wenn sie nicht vollständig ist. Wie sieht das so aus? Macht man das Lust auf Gemeinschaft haben, darauf, ein hat. Als Pfarrer der St. Marienkirche in Margret Schäfer-Krebs lehrt katholische ganze Jahr über dieselbe Arbeit? ganzes Jahr intensiv miteinander zu tei- Du meinst, Bruder zu werden und dich Wittenberg weiß er aus der Praxis Theologie in Tübingen, ist Referentin für Wir haben vier große Bereiche, und durch len. Da gibt’s sehr viel zu lernen – auch Alexander Garth Margret Schäfer-Krebs der Kommunität anzuschließen? Pfarrer bestens Bescheid. „Wir bewegen uns Dipl. Theologin Liturgie und Ökumene im bischöflichen die wird rotiert: Küche, Garten, Hauswirt- über sich selbst. Nein, nein, das kam erst später. Ich bin zwischen Konservativ und Progressiv“, Ordinariat Rottenburg und Autorin bei schaft und das Bauteam, da gehen die Kaufmann im ersten Beruf und habe mich meint Garth, stellt sein Modell einer www.kath-frauenpredigten.de. Jungs gut drauf ab. Gib denen ’ne Hilti Gibt es neben den klassischen Arbeits- dann hier entschieden, zunächst am TSA dynamischen Gemeindebaulehre vor In unserem Kurs schärft sie den Blick für in die Hand und sage ihnen, was weg bereichen denn auch Specials? zu studieren und dann an der Hochschule und begründet sie theologisch und eine ganzheitliche Kirche, in der neben Ja, wir freuen uns sehr, wenn wir auch in Ludwigsburg den Abschluss als Diakon religionssoziologisch. Männern auch Frauen etwas zu sagen Teilnehmer bekommen, die sich mit Fo- dranzuhängen … haben. tografie, Videoschnitt und -technik aus- te ngebo Okay, also was haben „die Jungen“ kennen, die kleine Clips fürs Web, Instag- Außerdem Alle A Sie je finden ll unter d erzeit nun davon, wenn sie ihren Freiwilligen- ram oder Facebook produzieren können, aktue dienst hier im Jahresteam machen? EDV- und IT-Affine, „junge Wilde“, die das, 23. - 24. April 2021 Einfach von Gott reden www .lza.d Mit Vollmacht, praxisnah und zeitgemäß Predigen e Info Ich denke, es ist die unglaubliche Vielfalt, die so bestechend ist und die mich voll begeistert. Wir leben zusammen, wir ar- was sie können, gern bei uns einbringen. Das klingt gut. Wann und wie muss Da ich mich Anfang des Jahres 2020 im 3. Jahrtausend. Ein Studium am TSA eröffnet großartige Möglichkeiten. beiten zusammen und wir lernen zusam- man sich anmelden? bekehrt hatte, war es ein großer Wunsch Mit Pfr. Christian Lehmann Im ersten Jahr am Berufskolleg werden wesentliche men. Das Jahresteam nimmt an manchen Am Besten zwischen März und April. Das von mir, ein FSJ in einer christlichen Grundlage gelegt, die in den folgenden drei Jahren Unterrichtseinheiten am TSA teil und hat ist für „die Jungen“ dann zwar manchmal Einrichtung zu machen. 07. - 08. Mai 2021 an der Fachschule vertieft und deutlich ausgeweitet auch seine eignen Themen. Jüngerschaft noch sehr weit bis zum Start des Einsat- Über das LZA hörte ich zwar nur durch das Pastorale Selbstkompetenz werden. Danach steht den Absolventen die Welt der steht dabei ganz vorne, da wollen wir zes, aber es hilft uns enorm gut und so- Internet, aber als ich hier zur Vorstellung Zwischen kirchlicher Seelsorge und professio- Gemeinden, Kirchen und Missionswerke und Koopera- uns entwickeln und „den Jungen“ helfen, lide zu planen. Und wer sich erst ab Mai war, habe ich gemerkt, wie gesegnet dieser neller Therapie. tionspartner weit offen. Zum Beispiel unser gemeinsam weiterzukommen. bewirbt, klar, den laden wir natürlich Ort ist! Der letztlich ausschlaggebende Mit Dr. med. Gabriele Hilgenstock mit der Universität von Südafrika (UNISA) durchgeführtes Viele sind ja so um die Zwanzig oder jün- auch zum Kennenlernen ein, wenn noch Punkt hierher zu gehen war der, dass ich akademisches Aufbaustudium mit Master-Abschluss. ger, wenn sie herkommen und ohnehin Plätze frei sind. dringend Anleitung nötig hatte. Sowohl 11. - 12. Juni 2021 mittendrin in Entwicklungsprozessen und im praktischen als auch im geistlichen und Christen und Europäische Gemeinschaft Alle Infos zum Studium am TSA unter dabei, die Spur für ihre Zukunft zu legen. Br. Stefan Heidorn ist Kaufmann im Einzelhandel, seelischen Bereich. Und die bekam ich hier, Diakon und liebt es in die geistliche und mensch- Eine biblisch fundierte Reich-Gottes-Theologie, www.TSAdelshofen.de Da sind wir gern an ihrer Seite. zusammen mit einer neuen Familie. liche Entwicklung junger Menschen zu investieren. pro-aktiv und dialogfähig. Colin Pluns Das Gespräch führte Detlef Eigenbrodt. Mit Dr. Raymond Pfister ANMELDUNGEN UNTER INFORMIEREN – EMPFEHLEN – ANMELDEN Jahresteam@lza.de 16 17
MITARBEITER AUF GOTT HÖREN, WUNDERBAR, FLEXIBEL SEIN UND WAS ALLES GABEN EINBRINGEN MÖGLICH WAR Bernhard Fiebich, ist verheiratet mit Sigrid Joachim, Studienleiter am TSA, und Vater von zwei Töchtern, selfmade Gärtner, Dozent und Lehrcoach und spielt gern Tischtennis und hat die Bibelschule Silke Klein, Diplom-Sozialpädagogin, Brake absolviert. Gastdozentin und Mentorin. Seit Jahren wird die Arbeit im LZA auf vielfältige Weise von einem Wer zurückschaut, entscheidet oft selbst, was er sieht: das, wofür er Mitarbeiterteam unterstützt. Bernhard Fiebich ist einer davon und dankbar ist und was glücklich stimmt. So jedenfalls gewichten Silke erzählt, was ihn und seine Familie in den letzten Wochen und und Joachim Klein ihren ganz persönlichen Rückblick auf die letzten Monaten besonders beschäftigt und manchmal auch geängstigt hat. Monate und meinen: erstaunlich und schön! 14 Jahre bin ich nun schon als Mitarbeiter im Lebenszentrum Bernhard, was gefällt dir an deinen Aufgaben „Und das macht ihr als Ehepaar gemeinsam? – Wow, das ist be- Austausch über die Bildschirme. So wurde Joachims Büro zum und hauptsächlich im Garten und immer wieder auch im Hand- im Lebenszentrum? sonders!“ Das hören wir immer wieder in Rückmeldungen. Ja, Seminarraum und Fernsehstudio und wir konnten per Digital- werk tätig. Meine Frau Sigrid hat 2001 das TSA absolviert und Sie sind abwechslungsreich, ich habe mit Menschen zu tun, Stär- das ist ein Vorrecht, dass wir gemeinsam im Dienst stehen. Und raum viele gute, auch persönliche Stunden mit Mitarbeitern in über diese Verbindung kamen wir ins LZA. ken und Schwächen werden offensichtlich, man unterstützt sich dabei können wir neben der Begleitung von Menschen in der Be- Gemeinden gestalten. und erfährt Unterstützung. Außerdem kann ich den jungen Leu- ratung auch einen Lehranteil im TSA-Unterricht gemeinsam im Wir haben zwei Töchter, Katharina (12 Jahre) und Sa- ten unseres Jahresteams Einiges beibringen und wei- Teamteaching umsetzen. Inzwischen sind es bereits über zehn Besonders wertvoll rah (11 Jahre). In meiner Freizeit fahre ich ger- tergeben. Mir gefällt, dass ich im Garten an der Jahre, die wir in Lehre und Beratung in den Bereichen Pädagogik, Neben den Seminaren investierten wir uns auch in Einzelcoa- ne Fahrrad und spiele Tischtennis. In der frischen Luft bin. Meine Arbeit bietet mir Praktische Theologie und Psychologie einbringen konnten. chings oder Beratungen von Pastoren, Paaren oder im Format Gemeinde habe ich meinen Platz im auch ein geistliches Zuhause. der Supervision, damit Menschen neu Klarheit bekamen oder Kindergottesdienstteam gefunden. Neue Formate sich wieder handlungsfähig erlebten. Besonders wertvoll erfuh- Die größte Aufgabe in der jün- Ihr als Familie ward gerade Besonders die Pandemie hat noch einmal gezeigt, wie wichtig ren wir für uns ganz persönlich das Kontaktnetz weltweit. Das geren Vergangenheit war wohl in der Coronazeit besonders es ist, Mitarbeiter im In- und Ausland mit wesentlichen Inhalten ist ein bedeutender Schatz, mit anderen unterwegs zu sein und unser Hausbau als Familie. betroffen … zu stärken. Hier haben wir Gemeinden mit Kursen zu Mentoring durch die Verbindung auch viele Einblicke in andere Bereiche zu Durch die Unterstützung mei- Ja, es ist bei uns, wie bei vielen und Gemeindeentwicklung mit frischen digitalen Formaten bekommen. Gerade die Vernetzung mit Coaches und anderen ner Schwiegereltern war es anderen ja auch. Aber sehr nah unterstützt. Dabei haben wir versucht, Ermutigung in der Co- Menschen, die nicht sofort einen Schritt ins LZA setzen würden. uns möglich, dieses große kam uns das alles, als mein ronakrise und Veränderungs- und Innovations-Management zu Daneben ist Silke nach wie vor als Sozialpädagogin in einer sta- Projekt anzugehen. Schwiegervater im Oktober verbinden. Wir sind dankbar für alles gelungene Jonglieren und tionären Jugendlichen-Wohngruppe der Jugendhilfe tätig. Das Bei der Planung, den Ab- verstarb und ein Besuch am Umstellen vom direkten, persönlichen Seminar zum digitalen gibt eine gute Kombination von der Praxis hin zur Theorie. Am sprachen und der Eigenar- Sterbebett nicht erlaubt war. TSA unterrichtet sie neben der Einführung in dem Modul Päda- beit war es enorm wichtig, Das hat uns ziemlich zuge- gogik auch Gruppenpädagogik, das im letzten Semester mit den immer wieder aufeinander zu setzt und diese Pandemie doch Studierenden viel Spaß gemacht hat. hören, zu warten und einen sehr persönlich gemacht. gemeinsamen Weg zu finden. Das klingt jetzt so harmonisch, ist Da liegt Schönes und Schweres dicht beisammen. Welche persön- Das ist ein bedeutender Schatz,mit anderen aber in der Realität nicht einfach. lichen Ziele strebst du nun für die unterwegs zu sein und durch die Verbindung Zukunft an? Manchmal standen wir auf der gleichen Seite und zogen in eine Richtung, manchmal Ich will auf Gott hören, mich verändern lassen auch viele Einblicke in andere war es aber auch eher ein Tauziehen und jeder ver- suchte, den anderen ein bisschen mehr auf seine Seite zu krie- und flexibel bleiben. Ein Sprachrohr Gottes sein ins Le- ben anderer, sie weiterbringen – im Leben und in der Beziehung Bereiche zu bekommen. gen. Nun wohnen wir seit Herbst 2020 in unserem eigenen Haus zu Gott. Ich möchte meine praktischen Gaben einbringen, damit und es ist wie Hudson Taylor sagte: „Erst ist es unmöglich, dann der LZA-Garten für den Dienst für Gott brauchbar ist und hier ist es schwierig, dann ist es da.“ Begegnungen zwischen Menschen untereinander und mit Gott stattfinden. Erst ist es unmoglich, dann ist es schwierig,dann ist es da. Hudson Taylor 18 19
GALLERY Wir aktiv Am 22. November 2020 fand die Kommunitätsfeier Corona-konform in sehr kleinem Kreis statt, einige hundert Gäste waren aber im Livestream dabei. Besonders gefeiert wurde das 10-jährige Jubiläum von Sr. Sonja @TheologischesSeminarAdelshofen @Lebenszentrum Adelshofen @lzadelshofen Der Winter hat selbst uns in Adelshofen immer mal wieder eine Ladung Schnee gebracht. Was die Stu- dierenden unter anderem auch zu zünftigen Schnee- ballschlachten nutzten Gemeinsam mit der Ortsge- meinde Adelshofen bereiten wir die Prochrist Übertragun- gen im November 2021 vor. Br. Matthias, Bruder Hubert und Anette Gomer besprechen sich dazu regelmäßig. Mehr Infos unter: Hoffnungsfest.eu Wir müssen immer wieder ran: seien es die im Dezember ab- geschlossenen Renovierungen von Büros im Brüderhaus oder die im Januar gestartete Grundsanierung der WC-Anlage auf der Ebene des Speisesaals Am 24. Oktober 2020 hatten wir Eric Wehrlin mit dem Schauspiel „Veronica“ zu Gast. Rund 80 Gäste konnten Corona-bedingt den Abend in der Halle genießen Das Arbeiten auf digitalen Plattformen ist in den letzten Monaten längst zur Gewohnheit geworden. Davon betroffen sind auch viele unserer Angebote, zum Beispiel die „Churchnight“ oder die Jugendleiterschulung „Update“ In der Weihnachts- und Klausurzeit findet sich immer wieder auch viel Gelegenheit zum Feiern, Spielen und gemeinsamen Abenden mit außergewöhnlichen Mahlzeiten 20 21
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