EINBLICKE AUSBLICKE - UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION NEUE PFARRERIN FÜR MARIABERG KULTURPREIS FÜR ROLAND KAPPEL

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EINBLICKE AUSBLICKE - UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION NEUE PFARRERIN FÜR MARIABERG KULTURPREIS FÜR ROLAND KAPPEL
54 → APrIL 2020

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Von mensch zU mensch

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    INHALTApril 2020

          Unterstützte Kommunikation
     04 Sprache findet Wege

     08 Fachbeitrag Unterstützte Kommunikation

          Geistliches Leben und Diakonie
     09 Pfarrerin Bärbel Danner

     	Stadtteil MAriaberg
     11 JuHe-Studienreise nach Südtirol

     12 Gammertinger Lehrkräfte besuchen Mariaberg

     	Aus den GEschäftsfeldern
     13 Demokratietraining

     14 Haus Faigle

     15 Mitarbeitende feiern Jubiläum
                                                     09 Pfarrerin Bärbel Danner
     16 Schülerinnen sammeln für Tierheim

          KUNST & KULTUR
     17 Ausstellung Galerie Abtart

     18 Kulturpreis für Roland Kappel

     	Bewohner- und
     	Bewohnerinnenbeirat
     20 Engagiert in BW

     22   Danke für Ihre Unterstützung

     24   VERANSTALTUNGSKALENDER
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mariaberg      3

04 Unterstützte Kommunikation

                                                                                             Rüdiger Böhm (li.)
                                                                                             Michael Sachs (re.)

                                   Miteinander kommunizieren
                                   – miteinander leben
                                   Wie wäre unser Leben, liebe Leserinnen und Leser, wenn wir alle nicht in
                                   irgendeiner Form mit unserer Umwelt in Kontakt treten könnten, wenn uns
                                   Sprache, Gesten und Mimik nicht zur Verfügung stünden? Wir könnten wohl
                                   kaum in einer Gesellschaft und Gemeinschaft mit anderen existieren. „Man
                                   kann nicht nicht kommunizieren“ heißt ein geflügeltes Wort aus der Kommu-
                                   nikationsbranche. Und darin steckt viel Wahrheit. Allerdings, wenn es nun
                                   unmöglich sein soll, nicht mit anderen in kommunikativen Kontakt zu treten,
                                   warum ist es dann oftmals so schwierig, andere zu verstehen, beziehungswei-
                                   se sich anderen verständlich zu machen?

                                   Eine Grundvoraussetzung von gelungener Kommunikation ist, sich auf ge-
                                   meinsame Grundlagen festzulegen. Das heißt, dass die daran beteiligten
                                   Wesen miteinander vereinbart haben, welches Wort, welche Geste, welches
                                   Verhalten welche Bedeutung hat. Sich darauf zu verständigen ist allerdings
                                   sehr schwer und zeitraubend, wenn zunächst keine kommunikativen Mittel
                                   zur Verfügung stehen, solche Vereinbarungen zu treffen. Zwei Menschen, die
                                   aus völlig unterschiedlichen Ländern mit völlig unterschiedlichen Sprachen
14 haus faigle                     aufeinander treffen, können nur dann eine gemeinsame Kommunikation erar-
                                   beiten, wenn sie dazu Bilder, Gesten, Mimik und Gegenstände als Hilfsmittel
                                   einsetzen können. Sonst stehen sich nur unverständliche Worte gegenüber.

                                   Genau in dieser Form funktioniert auch die Unterstützte Kommunikation, die
                                   wir in Mariaberg praktizieren und die wir Ihnen in diesem Magazin näher-
                                   bringen möchten. Vielen Klientinnen und Klienten in unserer Einrichtung
                                   fehlen zunächst die sprachlichen und kognitiven Möglichkeiten, um Wünsche,
                                   Befindlichkeiten und Vorhaben zu kommunizieren. Selbst so banale Dinge wie
                                   der Wunsch Schlafen zu gehen, oder Käse statt Wurst auf‘s Frühstücksbrot zu
                                   bekommen, können nicht vermittelt werden.

                                   Mit der Unterstützten Kommunikation gelingt es nach und nach, vielen dieser
                                   Menschen Wege zu öffnen, sich mitzuteilen. Ebenso gelingt es damit den
                                   Mitarbeitenden, ihren Klientinnen und Klienten näherzukommen und ihre
                                   Teilhabe am selbstbestimmten Leben besser zu ermöglichen. Ob dafür nun
                                   Fotos, elektronische Hilfsmittel, Gesten oder Töne verwendet werden, ist egal.
                                   Hauptsache, die gemeinsame Basis wird erarbeitet und beide Seiten verste-
18 Kulturpreis für roland Kappel   hen die jeweiligen Bedeutungen.

                                   Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nun gute Unterhaltung mit
                                   unserem Magazin und verbleiben mit herzlichen Grüßen.

                                   Rüdiger Böhm, Vorstand          Michael Sachs, Vorstand
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4     mariaberg → Unterstützte Kommunikation

                    Sprache
Text: Alina Veit
                    findet
                    Wege
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Unterstützte
Kommunikation
als Mittel der
Verständigung

M
               anuel* lässt die Stimme des Talkers spre-
               chen: „Ich bin – heute – ein bisschen –
               total – gut drauf. Gutgelaunt – glücklich
               – happy… Und du, Tiago*?“ Tiago nimmt
               das Gerät von seinem Klassenkameraden
entgegen. Seine Finger huschen behände über das
Tablet. „Ich bin – heute – krank – Bauchschmerzen –
Kopfweh – erbrochen – Durchfall“, sagt die monotone
Stimme. Die Klasse beginnt zu kichern. Ute Biesinger
fragt ihn: „Kann es sein, dass du gerade einen Quatsch
mit uns machst, Tiago?“ Dabei tippt sich die Lehrerin an
die Nase: „Spaß“ heißt diese Gebärde. Tiago macht es
ihr nach und stimmt ihr damit lachend zu. Im Morgen-       der Bilder zeitgleich aus. Die iPad-Talker haben zudem
kreis der Klasse B1 am Mariaberger Sonderpädagogi-         spezielle, personalisierbare Kommunikationssoftware:
schen Bildungs- und Beratungszentrum, kurz SBBZ, geht      In Apps wie „MetaTalkDE“ oder „GoTalk Now“ lassen
es jeden Tag so zu. Hier treffen Kinder und Jugendliche    sich eigene Bedeutungen und Bilder hinzufügen und
mit geistigen Behinderungen aufeinander. Manchen von       Lieblingssätze abspeichern. Damit ist es jedoch noch
ihnen fällt es sehr schwer, zu sprechen. Ihre gemeinsa-    nicht getan: UK bedeutet auch, Bedingungen zu schaf-
me Sprache ist die der Unterstützten Kommunikation,        fen, in denen Kommunikationsprozesse gelingen können
kurz UK.                                                   – eine Aufgabe für das Umfeld der sprachbeeinträchtig-
                                                           ten Person.
Kommunikation: mehr als Sprechen
                                                           Manfred Steinbrecher und Ulrike Merkle sind Ergo-
Unterstützte Kommunikation (UK) ist ein Sammelbegriff      therapeuten am Mariaberger SBBZ. Als Fachkräfte für
für alternative Kommunikationsmittel, die es Menschen,     Unterstützte Kommunikation befassen sie sich seit fünf
die nicht oder für andere nicht verständlich sprechen      Jahren verstärkt mit der Implementierung von Kommu-
können, ermöglichen, sich mitzuteilen. Dazu gehören        nikationshilfen in der Schule und begleiten die Kinder
Routinen und Rituale, Gebärden, Bildsymbole auf Kar-       mit entsprechendem Bedarf im Unterricht. Steinbrecher
ten, Tafeln, in Büchern und elektronische Sprachaus-       ist außerdem einer von 70 Referenten/innen der Gesell-
gabegeräte wie der sogenannte Talker. Nutzer/innen         schaft für Unterstützte Kommunikation e.V. in Deutsch-
können hier auf Bildsymbole tippen, um sie als Satz        land und schult seit 2019 die Mitarbeitenden von Schule
aneinander zu reihen. Das Tablet spricht die Bedeutung     und Wohnen plus in Mariaberg in Sachen UK. Das Thema
                                                           liegt ihm sehr am Herzen: „Dem Menschen einen Talker
                                                           in die Hand zu geben und ihn sich selbst zu überlassen,
                                                           damit ist es nicht getan“, so Steinbrecher. „Als Kommu-
                                                           nikationspartner bin ich Vorbild, Dolmetscher, und will
                                                           signalisieren: Ich benutze UK-Sprache, und du könntest
                                                           es auch lernen. UK ist nicht nur Visualisierung – hier
                                                           geht es auch um Interaktion.“ In langsamen Schritten
                                                           und aufeinander aufbauend muss die Fachkraft die alter-
                                                           nativen Kommunikationsmittel bereitstellen, Vokabeln
                                                           in Symbolen und Gebärden anbieten, zeigen, vorma-
                                                           chen: Modelling nennt sich diese Methode.

                                                    Eine Empfindung erklären:
                                                    Mithilfe von UK vermittelt
                                                    Manfred Steinbrecher sei-
                                                    nem Schüler die Vokabel für
                                                    den Geschmack: "sauer".
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6    mariaberg → Unterstützte Kommunikation

Modelling: Sprachvorbild sein                               reich eingesetzte Hilfsmittel müssen immer und überall
                                                            greifbar sein. „Stellen Sie sich vor, man nähme ihnen
Wenn Kinder sprechen lernen, habe sie schon von Ge-         die Stimme weg, oder würde Ihnen immerzu den Mund
burt an viele Sprachvorbilder. Sie erleben im Alltag, wie   zu halten, wenn Sie etwas sagen wollen. Das ist unheim-
man mit Lautsprache kommuniziert, bis sie dann mit          lich frustrierend“, so Steinbrecher. Mehr noch: Kommu-
etwa einem Jahr die ersten Worte sprechen. Wenn Men-        nikation nach dem eigenen Ermessen ist nicht nur ein
schen Lautsprache nicht oder nur eingeschränkt nutzen       Grundbedürfnis, es ist
können, muss es für sie eine alternative Kommunikati-       auch ein Grundrecht.         „Stellen Sie sich vor, man
onsform geben. Um diese UK- Sprache lernen zu können        Im Artikel 5 des Grund-
                                                                                          nähme ihnen die Stimme weg,
brauchen sie auch Vorbilder, die diese Sprache selbst       gesetzes steht: „Jeder
beherrschen und vorleben. Das erfordert von allen           hat das Recht auf freie       oder würde Ihnen immerzu
viel Zeit und Geduld. UK birgt ein Angebot, noch keine      Meinungsäußerung              den Mund zu halten, wenn Sie
Forderung: Die Nutzer/innen sollen sie erst mal natür-      in Wort, Schr ift und
                                                                                          etwas sagen wollen. Das ist
lich erleben und beiläufig lernen, wie in der normalen      Bild.“ Vokabeln, auch
Sprachentwicklung auch. In der Sprachentwicklung            die unschönen wie aus         unheimlich frustrierend“
verzögerte oder behinderte Menschen brauchen diesen         Tiagos Tirade, aus dem
regelmäßigen Input in „ihrer“ Sprache: ihr Umfeld nutzt     Talker zu löschen oder ihm das Gerät etwa als Strafe für
vorbildlich u.a. Gebärden, Bildkarten oder den Talker.      den Schabernack damit zu entziehen, wäre ein massiver
Daher ist das Modelling für UK so wichtig und es gilt:      Eingriff in seine Grundrechte.
je früher, desto besser, jedoch besser spät als nie. Der
Schlüssel beim Modelling ist, das eigene Verhalten          Beim Einsatz von UK geht es darum, echte Gesprächs-
und das des Gegenübers in der Form der UK-Sprache           themen zu finden und diese mit UK zu verknüpfen. Wie
zu kommunizieren. Dabei sollte UK immer multimodal          in Ute Biesingers Morgenkreis soll ungezwungen das
und multimedial erfolgen, damit das Gespräch nicht mit      Interesse am Sich-Mitteilen geweckt werden. Da haben
einem leeren Talker-Akku verstummt.                         auch „Quatsch-Wörter“ ihre Berechtigung: Humor Aus-
                                                            druck verleihen zu können ist eine komplexe Denk- und
Kommunikation: Ein Grundbedürfnis                           Sprachleistung, die enorm wichtig in der sozialen Inter-
                                                            aktion ist.
Jeder und Jede will verstanden werden. Wenn eine
beeinträchtigte Person immer nur erlebt, dass ihre          Eine Stimme verleihen
Kommunikationsversuche ins Leere laufen, sie nichts
bewirken kann und niemand reagiert, ist die Gefahr          Innerhalb des SBBZ haben Monika Lohner, Ulrike Merkle
der Resignation groß. UK soll Menschen, die oft nicht       und Manfred Steinbrecher seit September 2019 eine
(richtig) verstanden wurden, die Möglichkeit geben, am      klassenübergreifende UK-Gruppe einberufen. Die Schü-
Gespräch teilzunehmen. Bei schwer- und mehrfachbe-          ler/innen haben eine geistige Behinderung und verfü-
hinderten Menschen braucht es eine vertrauensvolle Be-      gen über eine nicht ausreichende Lautsprache. Sie wer-
ziehungsgrundlage und besonders feine Antennen der          den von Merkle, Steinbrecher und der Lehrerin Monika
Fachkraft: „Wir müssen die Schüler/innen dort abholen,      Lohner zusätzlich einmal mittags in einer Spiel- und
wo sie stehen“, erklärt Steinbrecher. Anknüpfen an die      Freizeitgruppe an UK herangeführt. „Anfangs war es erst    Mit den "Talkern",
natürlichen Fähigkeiten der oder des Einzelnen, um die      mal das Ziel, alle in ein interaktives Begrüßungsritual    Tablets mit Kommu-
eigene Sprache zu finden und weiterzuentwickeln: Dar-       einzubinden. Um an diesen Punkt zu kommen, wo alle         nikationssoftware,
                                                            ruhig sitzen bleiben und mitmachen, waren es Quan-         lassen sich Gefühle
um geht es. Besonders wichtig ist auch: einmal erfolg-
                                                                                                                       und Wünsche
                                                                                                                       ausdrücken.
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Das METACOM-Sym-
bolsystem ist speziell    tensprünge!“, sagt Steinbrecher stolz. Dorian*, der noch   einzige Kommunikationsform kann eher noch zur Frus-
  für die Unterstützte    im Sommer letzten Jahres kaum gesprochen hatte, zeigt      tration führen, wenn es nicht klappt“, so Steinbrecher.
       Kommunikation      jetzt auf alle möglichen Dinge und benennt sie laut.       So war ein Schüler mit Autismus gewohnt, sich nur über
   entwickelt worden      Nach Einwilligung fotografiert er jeden Neuankömmling      Schreien zu äußern. Statt ihn nur zu beruhigen, werten
   und umfasst Bilder     in der Gruppe mit seinem iPad. Mit einem integrierten      die Fachkräfte sein Schreien als kommunikative Absicht
    für alle möglichen
                          Foto-Tagebuch darauf kann er so zuhause von seinem         und gehen darauf ein, nach dem Schema: „Du schreist,
 Alltagsgegenstände
                          Tag erzählen. Für die sieben Kinder stehen Talker zur      also stimmt etwas nicht. Es ist zu laut, oder du hast
      und -situationen.
                          Verfügung; viele von ihnen haben ihren eigenen dabei.      Hunger...“, und ähnliche Vorschläge. Wird sein Anliegen
                          Die drei Pädagogen/innen kommunizieren als Vorbilder       genannt, bestätigt er es mit der Wiederholung des Wor-
                          mit dem Talker und mit den METACOM-Symbolen auf            tes. „Nach nur einem halben Schuljahr fordert er jetzt
                          Bildkarten. Zusätzlich unterstützen sie wichtige Wörter    schon selbstständig und lautsprachlich Dinge ein und
                          mit Gebärden: ein Fulltime-Job, allen in der Gruppe ge-    ist merklich entspannter geworden. Wir erleben immer
                          recht zu werden.                                           wieder, wie UK herausfordernde Verhaltensweisen ver-
                                                                                     ändern kann“, so Steinbrecher.
                          Raus aus der Kistenwelt
                                                                                     UK kann ein Weg sein, um die Verständigung mit ande-
                          Hingegen älterer Befürchtungen verhindert UK den           ren zu verbessern. Eine unterstützt-kommunizierende
                          Lautspracherwerb nicht, im Gegenteil: aktuelle Studien     Person kann so in allen Aspekten des Alltags, ob Un-
                          gehen davon aus, dass UK das Sprechen ergänzen oder        terricht, Arbeit oder der Gesellschaft mehr teilhaben.
                          unterstützen kann. „Das Bestehen auf Lautsprache als       Menschen, die wie im eigenen Kopf gefangen nie den
                                                                                     richtigen Kanal zu Verfügung hatten, um sich zu äußern,
                                                                                     können so Selbstwirksamkeit erleben. Waren sie zuvor
                                                                                     immer darauf angewiesen, dass andere erahnen, was
                                                                                     sie wollen, so ermächtigt UK sie nun, direkten Einfluss
                                                                                     auf die Umwelt zu nehmen. Mit eigenen Entscheidungen
                                                                                     kommen sie so raus aus der Abhängigkeit – ein wichti-
                                                                                     ger Grundstein für die Inklusion.

                                                                                     Gemeinsam Kommunikations-
                                                                                     momente genießen: In der
                                                                                     UK-Gruppe sollen die Kinder mit
                                                                                     Interaktionsspielen die Erfah-
                                                                                     rung machen: UK macht Spaß
                                                                                     und lässt mich Einfluss auf meine
                                                                                     Umwelt nehmen.
EINBLICKE AUSBLICKE - UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION NEUE PFARRERIN FÜR MARIABERG KULTURPREIS FÜR ROLAND KAPPEL
8        mariaberg → fachbeitrag

                            Was ist Unterstützte
                              Kommunikation?

                                                 Sich mitteilen zu können ist ein menschliches
                                                   Grundrecht. UK geht davon aus, dass jeder
                                                    Mensch ein Bedürfnis nach Kontakt und
                                                              Kommunikation hat.
         Bilder, die für
        dich sprechen:

                           K
        Die METACOM-             ommunikative Fähigkeiten bestimmen in hohem
           Symbole für           Maße den Grad der Selbstbestimmung und Partizi-         Realgegenstände als Bezugszeichen, akustische Zei-
           "Gebärden",           pation (Teilhabe). Sie ist die Basis für Vieles, denn   chen, aber auch körpereigene Kommunikationsformen
     "Komm her" und        sich nicht mitteilen zu können ist vergleichbar mit dem       können die Teilhabe in allen Lebensbereichen wie in
         "UK-Therapie"
                           Gefühl, hinter einer Mauer eingeschlossen zu sein.            der Schule, später in der Arbeitswelt, im Wohnen, so-
    (v. oben n. unten).
                                                                                         wie in der Alltags- und Freizeitgestaltung verbessern.
                           Viele Schüler/innen im SBBZ haben eine Kommunikati-           Hier richtet sich das entsprechende Angebot nach den
                           onsbeeinträchtigung. Einige verfügen über eine unzu-          motorischen, sensorischen und kognitiven Fähigkeiten
                           reichende oder gar keine Lautsprache. Dadurch können          jedes/r Einzelnen. Je nach Entwicklungsstand besteht
                           sie nur bedingt, oder vielfach nicht in angemessener          die Herausforderung darin, der Person eine Sinnhaftig-
                           Weise, am schulischen und auch am gesellschaftlichen          keit des Austausches von Informationen oder des Mittei-
                           Leben teilnehmen. Im Sonderpädagogischen Bildungs-            lens von Wünschen und Anliegen näher zu bringen. Hier
                           und Beratungszentrum (SBBZ) mit dem Förderschwer-             spielt oftmals das Ursache-Wirkung-Prinzip (ich tue
                           punkt geistige und körperliche Entwicklung bieten wir         etwas – es geschieht etwas), sowie die „zuerst – dann“-
                           diesen Schülern/innen verschiedene pädagogische und           Erfahrung eine wichtige Rolle. Viele Schüler/innen müs-
                           therapeutische Unterrichtsmaßnahmen zur Förderung             sen zunächst das Gefühl der Selbstwirksamkeit erleben.
                           der Unterstützten Kommunikation an. Die UK Maßnah-            Neben den basalen werden auch visuelle und akustische
                           men finden im unmittelbaren und sinnvollen Kontext            Reize angeboten. Über elektronische Hilfsmittel wie z.B.
                           des Schullalltags statt und umfassen Gebärden, Routi-         dem iPad kann dies wunderbar erreicht werden. Hierfür
                           nen und Rituale, Leichte Sprache, Symbole (MetaCom,           sind UK-kompetente Gesprächspartner/innen notwen-
                           Bildkarten, Bildtafeln) oder elektronische Kommunikati-       dig. Sechs Kollegen/innen haben die Ausbildungsreihe
                           onshilfen (einfache und komplexe Sprachausgabegeräte          zu zertifizierten UK-Fachkräften absolviert. Sie überneh-
                           z.B. Taster, Talker, iPad, Augensteuerung). Die Schüler/      men unterstützende und beratende Funktionen. Zudem
                           innen lernen, besser zu verstehen und besser verstan-         gibt es einen Arbeitskreis UK und das UK-Forum, die
                           den zu werden. Das wiederum stärkt das Selbstbewusst-         zum gegenseitigen Fachaustausch im Kollegium genutzt
                           sein und hat das Potential, autoaggressives Verhalten         werden. Ulrike Merkle, Ute Biesinger, Manfred Steinbrecher
                           zu reduzieren und herausfordernde Verhaltensweisen
                           zu verringern.
                                                                   V. li. n. re.:
                                                 Ulrike Merkle, Ute Biesinger
                                                   und Manfred Steinbrecher
                                                           sind Fachkräfte für
                                                 Unterstützte Kommunikation
                                                       am Mariaberger SBBZ.
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Kirche sein
im bunten
StadtteiL                                                  Die gebürtige Remstalerin studierte in Tübingen am
                                                           Evangelischen Stift und Berlin an der Freien Universität
                                                           Theologie. Zuletzt war sie 15 Jahre lang Gemeindepfarre-
                                                           rin in Bitz. Mit knapp 1800 Gemeindemitgliedern wurde
                                                           die Verwaltungsarbeit dort übermächtig. In Mariaberg

N
      ach einem Jahr ist die Pfarrstelle in Gammer-        möchte sich die Pfarrerin wieder mehr der Basisarbeit,
      tingen-Mariaberg wieder besetzt: Pfarrerin           der Diakonie und Theologie zuwenden. Als Studienleite-
      Bärbel Danner trat am 1. März ihren Dienst in        rin an der evangelischen Akademie Bad Boll, an deren
 der Gemeinde mit einem Investiturgottesdienst an.         Fortbildungen auch der Mariaberger Bewohner/innen-
                                                           beirat regelmäßig teilnimmt, als Krankenhauspfarrerin
 Zusammen mit ihrem Ehemann Karl Kuhn zog die              in Villingen-Schwenningen und als Vertretung in Burla-
 60-Jährige mitten hinein ins Geschehen, in die Burghal-   dingen hatte sie viele Berührungspunkte mit Menschen
 denstraße. „Es tut der Stelle gut, hier zu wohnen“, ist   mit Behinderung. „Ich genieße den Kontakt und die
 Danner überzeugt. Nach 11 Jahren im Verwaltungsrat        offene, freundliche Art.“ Das, und die „Kultur des Grü-
 des e.V. und einigen Besuchen der Kulturangebote vor      ßens“ gefalle ihr auch in Mariaberg besonders gut. In
 Ort ist ihr Mariaberg schon gut bekannt. „Noch ein Vor-   dem Stadtteil sei Inklusion ja eine selbstverständliche
 teil: In Zukunft kann ich zu Fuß zu den Konzerten ge-     Lebenspraxis. „Das Zusammenleben in Mariaberg ver-
 hen!“, lacht die Theologin.                               ändert beide Welten“, ist Danner überzeugt.
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10   mariaberg → Geistliches Leben und diakonie

                    Dafür hat sie einige Visionen. 50 Prozent ihres Auftrags „Die Gesellschaft verändert sich, also muss es die Kir-
                    gelten dem Pfarramt, 50 Prozent dem Projekt „Neue che auch“, so die Theologin. Zusammen mit Diakonin
                    Aufbrüche“ der Landeskirche. Hier geht es um die Per- Renate Nottbrock möchte sie geistlichen Beistand für
                    spektive Gesamtkirchengemeinde und den Anschluss Bewohner/innen und Mitarbeitende gleichermaßen an-
                    Mariabergs an die Verbundsgemeinde Mägerkingen- bieten. „Wie muss ein Gottesdienst für alle aussehen?
                    Trochtelfingen-Gammertingen. „Mariaberg ist schon Wie können Orte der Begegnung geschaffen werden?“,
                    ganz weit vorne, was das angeht. Hier treffen ganz seien Fragen, die die Pfarrerin und Diakonin gleicher-
                    unterschiedliche Persönlichkeiten, Menschen mit und maßen beschäftigen. „Frau Nottbrock und ich sind im-
                    ohne Behinderung, aufeinander und trinken im selben mer noch am Sondieren. Wir haben aber bereits beim
                    Café Kaffee. Die Gespräche hier sind auch ganz andere. ersten Gespräch gemerkt, dass wir viele gemeinsame
                    Es herrscht ein lockerer, ehrlich offener Umgang in Ma- Interessen haben.“ Eine Idee der beiden sei zum Bei-
   Das Leben im     riaberg und es ist einfach bunt, chaotisch, laut.“ Ganz spiel eine Sommerfreizeit für Menschen mit Behinde-
 bunten Stadtteil   nach Danners Geschmack.                                   rung. Auch Danners Fortbildung für leichte Sprache soll
     kommt laut                                                               in den Gottesdienst einfließen. Wichtig sind ihr auch
    Danner allen                                                              die jungen Mitarbeitenden in Ausbildung oder im Frei-
          zugute.
                                                                              willigen Sozialen Jahr. „Sie erleben hier, teils weit weg
                                                                              von ihren Familien, das pralle Leben, inklusive Behin-
                                                                              derung, Krankheit und Tod.“ Auch hier möchte Danner
                                                                              ein Gesprächsangebot aufmachen und seelsorgerische
                                                                              Begleitung anbieten.

                                                                              In ihrer Studienzeit war Danner auch in der Hausbe-
                                                                              setzerszene aktiv. Dieses Muster, sich für ihre Ideale
                                                                              in Wort und Tat einzusetzen, zieht sich durch Danners
                                                                              Leben: seit über 30 Jahren lebt die Tierfreundin als Ve-
                                                                              getarierin, jüngst sogar vegan. „Früher habe ich das aus
                                                                              gesundheitlichen Gründen gemacht, jetzt aus Überzeu-
                                                                              gung gegen die Massenproduktion. Das ist mein kleiner
                                                                              Beitrag zur Weltverbesserung und zum Klimaschutz“, so
                                                                              Danner. Ihre zwei Katzen ziehen mit dem Ehepaar nach
                                                                              Mariaberg. Danners Westernpferd steht in einem Stall in
                                                                              Harthausen, sozusagen in Reichweite. (vea)

                    Der Marktplatz mit
                      seinem SB-Laden,
                       Café und Restau-
                    rant ist für Danner
                      der Lebensmittel-
                     punkt Mariabergs.
Stadtteil ← mariaberg       11

                          Studienreise
                          nach Südtirol
                          E
                               s hat Tradition: Die Auszubildenden für Jugend- und        rischen Jugendhilfe immer der Erhalt, beziehungsweise
                               Heimerziehung (JuHe) des Diakonischen Instituts            die Rückführung des Kindes in die Familie ist. Deshalb
                               für soziale Berufe (DI) in Mariaberg unternehmen           setzt man dort verstärkt auf Prävention, familienthera-
                          stets eine einwöchige Studienreise. Außergewöhnlich             peutische Maßnahmen und ambulante Hilfsformen. In
                          waren laut DI-Leiterin Stefanie Krug jedoch das Engage-         Italien gibt es aus diesem Grund kaum stationäre Un-
                          ment und die Selbstständigkeit bei der Organisation des         terbringungen für Jugendliche. Auch im Kinderdorf wird
                          JuHe-Kurses 2018-2021. Die Auszubildenden besuchten             versucht, den Aufenthalt auf maximal zwei Jahre zu be-
                          in Eigenregie verschiedene Einrichtungen der Kinder-            schränken. Eine Kinderdorfmutter mit multiprofessio-
                          und Jugendhilfe in Südtirol und gewannen so zahlreiche          nellem Team kümmert sich hier um etwa neun Kinder im
                          Eindrücke, um die deutschen und italienischen Sozial-           Alter von 3-14 Jahren pro Wohnhaus und ist 24 Stunden
                          systeme vergleichen zu können.                                  am Tag und sechs Tage die Woche im Einsatz. Dies und
                                                                                          auch die Aufnahmestelle für ausländische Jugendliche
       Einblicke in die   Das Projekt und seine Ergebnisse präsentierten die              beeindruckten die JuHes nachhaltig. Im Vergleich mit
Südtiroler Jugendhilfe-   Schüler/innen im November letzten Jahres. Um sich               den Umständen in der deutschen Kinderhilfe konnten
  Systeme konnten die     die Studienreise zu finanzieren, starteten sie diverse          sie auch für ihre eigene berufliche Zukunft wertvolle Er-
 JuHe-Azubis genauso      Verkaufsaktionen: Alkoholfreie Cocktails und Kinder-            kenntnisse mitnehmen. Bei der Abschlusspräsentation
   genießen wie traum-    schminken auf dem Gammertinger City Fest und Popcorn            dankten sie Schulleiterin Krug für den Vorschuss und
hafte Ausblicke auf die
                          auf dem Mariaberger Tag sorgten für eine erhebliche             die Unterstützung. Krug lobte den Kurs für das gelun-
            Dolomiten.
                          Finanzspritze pro Person für die Reise. Die Kalkulation         gene, „komplett eigenständig organisierte“ Projekt: „So
                          und Reiseplanung nahmen die Schüler/innen in die ei-            mit einer Klasse arbeiten zu können, möchte ich schon
                          genen Hände.                                                    als Geschenk bezeichnen.“ (vea)

                          Im September besuchten sie gemeinsam den Sozial-
                          sprengel Bozen, das Kinderdorf Brixen, eine Aufnahme-
                          stelle für alleinstehende, ausländische Minderjährige
                          in Bozen und das Amt für Kinder- und Jugendschutz
                          und soziale Inklusion in Bozen. Die JuHes hielten nicht
                          ohne Kritik fest, dass das oberste Ziel in der südtirole-

                                                                          Schulleiterin
                                                                    Stefanie Krug (li.)
                                                                ist stolz auf den JuHe-
                                                                      Kurs 2018-2021.
12   mariaberg → aus den Geschäftsfeldern

                            Gammertinger
  Die Lehrerinnen            Lehrkräfte
                         besuchen Mariaberg
   und Lehrer aus
  dem Gammertin-
  ger Gymnasium
     nutzten ihren
   Wanderausflug
 für eine Führung
 durch Mariaberg.
                                        Das Kollegium des Gymnasiums Gammertingen
                                                    widmete letztes Jahr
                                            seinen Pädagogischen Tag Mariaberg.

                     F
                          achlichen Input lieferten Martin Ortleb und Ute       noch viel zu entdecken und auszutauschen zwischen
                          Biesinger, Lehrkräfte am Sonderpädagogischen Bil-     den Stadtteilnachbarn. Maulbetsch lud daher die Lehre-
                          dungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Mariaberg,         rinnen und Lehrer aus Gammertingen auch kurzerhand
                     mit Workshops zur Arbeit im SBBZ und zum Thema Un-         zu einer Führung nach Mariaberg ein.
                     terstützte Kommunikation im Schulalltag. Hier ging es
                     darum, welche alternativen Kommunikationsformen für        Die Einladung nahmen rund 30 Kollegiumsmitglieder
                     den Austausch in der Klasse zur Verfügung stehen, wenn     im Oktober letzten Jahres an und wanderten im Zuge
                     ein Schüler oder eine Schülerin nicht sprechen kann        ihres Lehrerausflugs nach Mariaberg. Vorstand Rüdiger
                     oder möchte.                                               Böhm ließ es sich nicht nehmen, den Besuchern/innen
                                                                                persönlich kunsthistorische Einblicke in das ehemalige
                     Winfried Maulbetsch vom Mariaberg e.V. stellte die Ge-     Klostergebäude und die barocke Klosterkirche zu ge-
                     samteinrichtung vor und beantwortete zahlreiche Fra-       währen. Maulbetsch, zuständig für Stadtteilgestaltung,
                     gen der interessierten Lehrenden, zum Beispiel zur Regi-   Kunst und Kultur, führte die Gruppe über das Gelände
                     onalisierung der Wohnplätze unter dem Motto: „Runter       und brachte sie mit einer motopädagogischen Maßnah-
                     vom Berg, rein in die Region“. Zwischen dem Gymnasi-       me ins Schwitzen: Eine „außergewöhnliche sportliche
                     um und Mariaberg gibt es viele Berührungspunkte. So        Aktivität“ ist das von ihm erfundene „Speed Play“-Spiel,
                     liefert die Mariaberger Tochterfirma Bildung&Service       bei dem die Lehrerinnen und Lehrer in der Sporthalle
                     GmbH etwa das Mittagessen in die Aula der Schule. Der      mit Schlägern, an deren Spitze ein Ball angebracht ist,
                     Mariaberger Künstler Roland Kappel besucht und unter-      einen anderen Ball an die gegnerische Wand „donnern“
                     stützt seit Jahren jede Woche den Kunstunterricht des      mussten. Das andere Team sollte das wiederum „abweh-
                     Gymnasiums und im Sommer diesen Jahres begegnen            ren mit allem, was es aufbieten kann!“. Dadurch zeigte
                     sich die Institutionen auch auf musikalischer Ebene:       er den Kollegen/innen aus dem Gammertinger Gymna-
                     Beim Konzert "Musik kreuzt Wege" am 23. Juli teilen        sium eine neue Möglichkeit zur Bewegungsaktivierung
                     sich Chöre und Musikacts vom Mariaberger SBBZ, von         von Kindern, bei der jeder und jede mitmachen kann.
                     der Karl-Georg-Haldenwang-Schule und vom Gymna-            (vea)
                     sium Gammertingen die Bühne. Dennoch bleibt immer
Aus den GESchäftsfeldern ← mariaberg         13

                WERTE, WISSEN,
                WEITERKOMMEN.
                Läuft bei dir!
I
     m Oktober 2019 fand für das zweite Ausbildungsjahr   genannt „1m²“, statt. Bei diesem Projekt durfte jede/r
     unserer Fachpraktiker und Fachpraktikerinnen für     Auszubildende/r einen Teil zur Gesellschaft beitragen.
     Hauswirtschaft, Reinigungstechnik, Holzverarbei-     In den einzelnen mit Klebeband markierten Quadrat-
 tung, Floristik, Gartenbaufachwerker und Bäckerfach-     meter wurden viele tolle Ideen präsentiert. Jeder der
 werker der Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH        an diesem Tag über den Markplatz gelaufen ist, wurde
 ein Demokratietraining statt. Das Demokratietraining     dazu eingeladen an den unterschiedlichen Quadratme-
„Läuft bei dir!“ wurde von zwei Teamerinnen (Paulina      ter-Aktionen teilzunehmen. Von gemeinsamem Tanzen,
 Wojtkowiak und Donika Xhemaili) der Landeszentrale                   Malen und Nägellackieren, „Free Hugs“
 für politische Bildung durchgeführt. Im Semi-                        und Lesetipps für Manga-Comics, bis hin
 nar haben sich die Azubis mit Ent-                                    zu kostenlosem Kaffee und Kuchen gab es
 wicklungen, die unserer Gesellschaft                                   viele tolle und kreative Ideen. Begleitet
 in den nächsten Jahren bevorstehen,                                     wurde die Seminarwoche von Leonie
 beschäftigt. Aber auch damit, was                                       Kurschat, Uwe Endrich und Uli Götz,
 Gesellschaft ist und wie Gesellschaft                                    vom Sozialdienst des Bereichs Beruf-
 funktioniert. Auf dem Markplatz in                                        liche Bildungsmaßnahmen der Maria-
 Mariaberg fand am letzten Seminar-                                         berger A&S gGmbH. Leonie Kurschat
 tag eine theaterpädagogische Einheit,
14      mariaberg → Aus den GEschäftsfeldern

                                    Auf gute
                                 Nachbarschaft!
                         F
                              ür die Sigmaringer/innen ist das Haus Faigle noch     hinderung und Senioren/innen richtet. Die Mariaberger
                              neu in der Nachbarschaft: Im August 2018 wurde        Textilservice gGmbH sorgt für frische Wäsche im Haus,
                             das Mariaberger Wohnangebot für Menschen mit           während die Mariaberger Bildung & Service GmbH das
                         erhöhtem Pflegebedarf und Senioren/innen in der Pfau-      Essen liefert und das Gebäude und den Garten in Schuss
                         enstraße eröffnet. Co-Dekanin Dorothee Sauer trug zur      hält. Im Erdgeschoss gibt es außerdem einen Förder-
          Im Snoezel-
                         Einweihung eine Andacht und ein Segensgebet bei. Das       und Betreuungsbereich mit zwölf Plätzen für Menschen
            Raum des
                         Haus Faigle liegt auf dem Gemeindegebiet des Pfarr-        mit schwerer Behinderung. Neben einer hochmodernen
       FUB-Bereiches
     lässt es sich gut   amts III und wird somit von Pfarrerin und Pfarrer Fin-     Therapieküche ist der neu eingerichtete, abgedunkelte
         entspannen.     gerle seelsorgerisch betreut. In 2020 sollen dort auch     Snoezel-Raum ein Highlight: Hier können die Klienten/
                         zweimal im Jahr Gottesdienste stattfinden.                 innen bei Entspannungsmusik zwischen einem Lichter-
                                                                                    wasserfall aus LED-Faserkabeln und einem an die Wand
                         Eva-Maria Brückner war eine der ersten Bewohnerin-         geworfenen Wolkenhimmel zur Ruhe kommen.
                         nen der Einrichtung und fühlt sich rundum wohl: „Hier
                         gefällt mir eigentlich alles besonders gut.“ Im Zuge der   Die Mitarbeitenden im Haus Faigle sind froh über die
                         Regionalisierung zog sie aus Mariaberg in ein anderes      großzügigen und modernen Räumlichkeiten und beto-
                         Wohnangebot in Sigmaringen, um dann im Sommer              nen, dass sich das Angebot gut in die Nachbarschaft
                         2018 in das Haus Faigle einzuziehen. Oft spaziert die      einfügt: „Am Haus steht ja nicht groß dran, dass wir
                         67-Jährige zur Tankstelle oder zur Bäckerei und kommt      zu Mariaberg und Wohnen plus gehören. Das wäre für
                         dort gut ins Gespräch mit den Mitarbeitenden. „Sie hat     die Inklusion auch kontra-produktiv. Das ist keine reine
                         eigentlich überall in der Stadt Freunde gefunden“, er-     Pflegeeinrichtung, sondern das Zuhause der Menschen
                         zählt Lisa Oswald, Fachkraft der Einrichtung.              hier.“ Sie sind sich sicher: Die Bewohner und Bewoh-
                                                                                    nerinnen des Hauses Faigle und die Sigmaringer/innen
                         Momentan leben 24 Menschen in dem binnendifferen-          können gegenseitig von der Nachbarschaft nur gewin-
                         zierten Wohn- und Betreuungsangebot, das sich an           nen. (vea)
                         Menschen mit geistiger, körperlicher und Mehrfach-Be-
               Oben:
  Eva-Maria Brück-
 ner (li.) hat beson-
ders Fachkraft Lisa
   Oswald (re.) ins
  Herz geschlossen.

 Anton Tabor (re.)
    begrüßt Gäste
   gerne mit einer
      „Fist Bump“.
Kunst und Kultur ← mariaberg           15

25 Jahre und mehr:
Mitarbeitende mit
Kronenkreuz geehrt                                                                       Die Vorstände
                                                                                         Michael Sachs
                                                                                         und Rüdiger Böhm
                                                                                         bedankten sich bei
                                                                                         den langjährigen
                              Das goldene Kronenkreuz für 25 Jahre in der Diakonie
                                                                                         Mitarbeitenden.
Im November wurden fünf-      erhielten in diesem Jahr: Edith-Katharina Dreher, Heide-
                              linde Flohr, Meike Gutbrod, Jürgen Holzmann, Rosalinde
zehn Mitarbeitende für ihre   Kaliski, Anita Käppeler, Juliane Scheu, Annegret Landen-
langjährigen Dienste für      berger, Maria Leisch, Michael Martin und Irene Wiens.
Mariaberg im Rahmen eines
                              Erhard Grammetbauer, Regina Haschke, Winfried Maul-
Festgottesdienstes geehrt.    betsch und Christa Reichle-Burkhardt, die seit 40 Jah-
                              ren für die Diakonie tätig sind, bekamen eine Ehrenur-
                              kunde überreicht. Anschließend ließen die Jubilare den
                              Ehrentag, zusammen mit den Vorständen Rüdiger Böhm
                              und Michael Sachs, sowie den Geschäftsführerinnen
                              und Geschäftsführern des Mariaberg e.V. bei einem ge-
                              meinsamen Mittagessen ausklingen.

                              Dekan i.R. Klaus Homann, Vereinsvorsitzender des Ma-
                              riaberg e.V., überreichte den Geehrten im Rahmen ei-
                              nes Festgottesdienstes neben dem Kronenkreuz auch
                              Urkunden und Rosen. Professor Richard Boeland von
                              der Kunstschule Berlin hat das Kronenkreuz 1925 als
                              Zeichen für die Innere Mission entworfen. Es stellte ur-
                              sprünglich die künstlerische Verbindung der Buchsta-
                              ben I und M (Innere Mission) dar. Bekannt wurde es aber
                              als Kronenkreuz, wobei das zu erkennende Kreuz für Not
                              und Tod steht und die Krone für Hoffnung und Auferste-
                              hung. Das Signet wurde bei der Gründung des Diakoni-
                              schen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland
                              im Jahre 1957 als eigenes Symbol übernommen. (tg)
16   mariaberg → aUs den Geschäftsfeldern

                                    schülerinnen
                                    sammeln fürs
  Jelena Jonas (li.)
und ihre Schülerin-
  nen machten bei
                                      tierheim
                       w
      ihren Pausen-
                                as als vorweihnachtlicher spendenverkauf be-     chen gab es im Sortiment. Jeden Mittwoch gut besucht,
 verkäufen kräftig
     Umsatz – und
                                gann, ist jetzt schon zur kleinen institution    brachte der Verkauf insgesamt 180 Euro ein: nach 20
   spendeten alles              geworden: die Klasse b6 vom sonderpädago-        Minuten war auch stets die letzte Butterbrezel ausver-
 an das Pfullinger     gischen bildungs- und beratungszentrum in mariaberg       kauft. Zusätzlich wurde eine Spendenbox für das Tier-
          Tierheim.    (sbbz) verkaufte über monate hinweg jeden mittwoch        heim aufgestellt, in die auch die anderen Kinder immer
                       in der Pause snacks und selbstgemachtes zugunsten         wieder Münzen einwarfen. „Ein Herz für Tiere haben sie
                       des bmt-tierheims Pfullingen (bund gegen missbrauch       alle“, lacht Jelena Jonas. Sie und ihre Kollegin sind sehr
                       der tiere e.V.).                                          stolz darauf, wie fleißig die Klasse an dem Projekt fest-
                                                                                 hielt. Beim gemeinsamen Tierfutter-Einkauf konnten
                       Mit ihren Lehrerinnen Jelena Jonas und Barbara Haid       die Schülerinnen sehen, welche Früchte ihre Arbeit trug.
                       unternahmen die fünf Schülerinnen vergangenes Jahr        Dazu kamen Sachspenden aus dem Kollegium des SBBZ
                       einen Ausflug dort hin. „Im Tierheim haben besonders      und die Mariaberger Landwirtschaft steuerte noch Heu
                       die lauten Papageien, die Schlangen und Schildkröten      für das Tierheim bei. Auch nach der Spendenübergabe
                       bei den Mädchen Eindruck hinterlassen“, so Jelena Jo-     an das Tierheim möchte die B6 den Mittwochsverkauf
                       nas. Ihre Idee eines Spendenverkaufs hat gleich einen     beibehalten und mit dem Projekt auch am Landeswett-
                       doppelten Nutzen: neben der Spende, die den Tieren zu-    bewerb Tierschutz teilnehmen. Bei dem Wettbewerb un-
                       gutekommt, lernen die Schülerinnen so, ein Projekt vor-   ter dem Motto „Schülerinnen und Schüler machen sich
                       zubereiten, Verantwortung zu übernehmen und etwas         für Tiere stark“ vom Ministerium für ländlichen Raum
                       bewirken zu können. Die Pizzabrötchen, süßen Stückle      und Verbraucherschutz und dem Ministerium für Kultur,
                       und den Punsch für den Verkauf bereiteten die Mädchen     Jugend und Sport Baden-Württemberg gibt es Geldprei-
                       gemeinsam im Klassenzimmer zu. Auch glitzernde Weih-      se in Höhe von bis zu 500 Euro zu gewinnen. (vea)
                       nachtsanhänger aus Ton, Filztiere und Lebkuchenhäus-
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Hoch
hinaus!
Z
     wei „Outsider Art“ -Ateliers, eine Stiftung und eine   Wall von der Karin Abt-Straubinger Stiftung einen heite-     Gerd Stauss
     Galerie: Eine schöne Marriage, wie sie sich zum        ren, verbalen Rundgang durch die Ausstellung dar. Ins-       neben Werken von
     Jahresende 2019 in Stuttgart zusammengefunden          gesamt 18 Künstlerinnen und Künstler aus den beiden          Marco Schmitt
hatte. Das Atelier 5 aus Mariaberg, das Atelier artig von   Ateliers zeigten die ihnen innewohnende Vielfalt und         (oben), Roland
                                                                                                                         Fischer und Svenja
der BruderhausDiakonie Buttenhausen und die Gustav          Farbenpracht auf Papier, Pappkarton oder in Objekten.
                                                                                                                         Keller (Bild li.),
Mesmer Stiftung aus Kirchentellinsfurt wurden gemein-       Dazu gesellte sich der Tüftler, Künstler und Erfinder Gus-
                                                                                                                         Fabian Nacar-
sam eingeladen, in der Galerie Abtart auszustellen. Die     tav Mesmer (1903-1994), auch der „Ikarus vom Lauter-
                                                                                                                         kahja beschreibt
Galerie ist eine angesehene Institution im Stuttgarter      tal“ genannt, mit einer Auswahl von Fluggeräten und an-      einem Besucher
Kunst- und Kulturleben und die Galeristin Karin Abt-        deren technischen Artefakten. Mit dabei aus dem Atelier      seine Arbeit (Bild
Straubinger dem Atelier 5 und Mariaberg schon lange         5 waren Olav Cap, Daniela Clemens, Roland Fischer, Fa-       Mitte), Olav Cap
wohl verbunden. Zur Vernissage am 22.11.2019 in Stutt-      bian Nacarkahja, Maximilian Weiger, Gerd Stauss, Franz       vor seinen Bildern
gart war das Haus voll und der Empfang herzlich: Als        Stocker, Peter Ziegler und Marco Schmitt.                    (Bild re.).
Einführung in die Werke bot Kunsthistoriker Dr. Tobias      Svenja Keller
18    mariaberg → Kunst & Kultur

                                     Kulturpreis für
                                   Roland Kappel und
   Landrätin Stefanie               die Lautenbacher
                                       Blaskapelle
     Bürkle und Klaus
        Remensperger
    (li.), Sprecher der
Volks- und Raiffeisen-
banken im Landkreis,

                          D
 überreichten Roland            er 11. Kulturpreis des Landkreises Sigmaringen      die Landkreis- und sogar Staatsgrenzen hinausgeht. Ro-
      Kappel (re.) und
                                ging 2019 gleich an zwei Preisträger: Den Maria-    land Kappel wurde 1949 geboren und 1956 in Mariaberg
   den Musiker/innen
                                berger Künstler Roland Kappel und die Lautenba-     aufgenommen. Er absolvierte hier die Sonderschule,
  aus Lautenbach die
                          cher Blaskapelle unter der Leitung von Jean Christophe    Sonderberufsschule und eine Ausbildung in der Maler-
               Urkunde.
                          Klockenbring. Auf Einladung des Kulturforums und der      werkstatt. Bis zum Eintritt in den Ruhestand arbeitete
                          Volks- und Raiffeisenbanken des Landkreises wurden        der 70-Jährige in der Stanzerei der Mariaberger Werk-
                          Kappel und die Musiker/innen in der Mariaberger Mehr-     stätten, wo er sich auch intensiv mit dem Punktschweiß-
                          zweckhalle vor großem Publikum geehrt.                    gerät beschäftigte. Dieses fand in seiner fiktiven Baufir-
                                                                                    ma „Baumis’on Roland Kappel“ stets Einsatz, wenn es
                          Der Kulturpreis des Landkreises Sigmaringen wird ein-     um den maßstabsgetreuen Nachbau von Baumaschinen
                          mal im Jahr an Persönlichkeiten oder Institutionen für    und Kränen aus gesammelten Altmetall ging. Seine tech-
                          „herausragende Dienste im Kulturleben des Landkrei-       nischen Zeichnungen sind ebenso detailliert, filigran
                          ses“ verliehen, erklärte Landrätin Stefanie Bürkle in     und exakt wie seine Tier- und Verkehrsschildzeichnun-
                          ihrer Begrüßung. Erstmalig ging der Preis nun an Men-     gen, die er enzyklopädisch zusammenträgt. Auch reli-
                          schen mit Behinderungen. Bürkle betonte: „Wir verlei-     giöse Sujets, Architektur und Landschaften gehören zu
                          hen hier aber heute keinen Inklusionspreis! Bei beiden,   Kappels Repertoire. In Mariaberg stehen Kappel neben
                          Roland Kappel wie der Lautenbacher Blaskapelle, wollen    seinem Zimmer eine eigene Werkstatt, Lagerflächen und
                          wir das künstlerisch hoch respektable Werk würdigen.“     eine eigene Ausstellungsfläche im Gartengeschoss des
                          Der Preis käme einer Auszeichnung für das Lebenswerk      Klosters zur Verfügung. Letztere ist ihm vertraglich zu-
                          gleich, so die Landrätin.                                 gesichert und bleibt dauerhaft bestehen. Seit über zehn
                                                                                    Jahren wirkt Kappel außerdem beim Atelier 5 künstle-
                          Den Mariaberger Vorstand Rüdiger Böhm verbindet ein       risch mit. „Als Vorstand Mariabergs möchte ich sagen:
                          langer gemeinsamer Weg in der Einrichtung mit dem         Wir sind froh, dass wir dem Künstler Roland Kappel die
                          Künstler. In seiner Laudatio skizzierte Böhm Kappels      gewünschte und eingeforderte Unterstützung bieten
                          Lebensweg und vielfältiges künstlerisches Wirken, das     können, sein kreatives Wirken so auszuleben“, erklärte
                          – wie auch bei der Lautenbacher Blaskapelle – weit über   Böhm bei der Verleihung. (vea)
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    Hilfe für MAriaberg

   Mit unseren Angeboten erreichen wir rund 3.000         Robert Zolling
   Menschen in der Region. Unser diakonischer Auftrag     Leiter Stabsabteilung Kommunikation
   und unser Leitbild „Von Mensch zu Mensch“ bilden       Telefon: 07124 / 923-221                                  Lust haben,
                                                                                                Und wenn Sie                         n
   die Basis für unsere Arbeit. Nur mit Ihrer Hilfe       Telefax: 07124 / 927-409
                                                                                                                      hr zu tun, dan
                                                                                                noch etwas me                         -
                                                                                                                       auf Ihre ehren
   können wir einige unserer vielfältigen Aufgaben für    E-Mail: r.zolling@mariaberg.de
   Menschen mit Behinderung oder Benachteiligung                                                fr e u e n w ir u n s
                                                                                                                        eit in einem
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                                                                                                 unserer vielse
   mit einer Spende unterstützen.                         Kontonummer: 112 503
                                                          Kreissparkasse Reutlingen                                    82
   Für Fragen oder Anmerkungen stehen mein Team           BLZ: 640 500 00                        07124/923-72
   und ich Ihnen gerne persönlich, telefonisch oder per   IBAN: DE82 6405 0000 0000 1125 03
   E-Mail zur Verfügung.                                  BIC: SOLADES1REU

M A R I A B E R G                e . V .
DE82640500000000 1 1 2503                                                                            IBAN: DE82 6405 0000 0000 1125 03

S O L A D E S 1 R E U                              Mariaberg e.V.                                    BIC: SOLADES1REU
hön für sie:
                                                                                                        Unser dankesc
                                                                                                                         r zwei Karten zu
                                                                                                        ein Gutschein fü                ren
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                                                                                                        einem Konzert                 be rg.
                                                                                                                       ltung in maria
                                                                                                        Kulturveransta

so beweGen sie
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Datum vom 02. Februar 2016
nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von
der Körperschaftssteuer befreit,
weil er mildtätigen Zwecken
dient.
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                                                                                                                        Feierstimmung

„enGaGiert in bw“
                                                                                                                        beim Abschluss
                                                                                                                        der Veranstal-
                                                                                                                        tungsreihe für
                                                                                                                        Politische Teilhabe,
                                                                                                                       "Engagiert in BW".

V
      olles haus beim vierten und letzten tag der Ver-      mehr Möglichkeiten der Teilhabe und mehr Selbstbe-
      anstaltungsreihe „engagiert in bw“ im november        stimmung geschaffen. Was bedeutet das genau für je-
      in mariaberg. ein letztes treffen im rahmen einer     den Einzelnen? Das versuchten die Teilnehmerinnen und
reihe eignet sich natürlich wunderbar, um noch einmal       Teilnehmer zu erarbeiten. In kleinen Arbeitsgruppen
zurückzuschauen.                                            benannten sie Wünsche und Ansprüche und überlegten,
                                                            wie sie diese auch bekommen könnten.
Was haben die Mitglieder des Bewohner- und Bewoh-
nerinnenbeirats bei den drei Veranstaltungen davor          Eine Veranstaltungsreihe ging zu Ende und sie hat allen
gemacht? Was haben sie dabei gelernt? Und warum             gezeigt: Fortbildung lohnt sich. Mit dem Gesamtergeb-
braucht es überhaupt so eine Form der Fortbildung? Da       nis sind die Veranstalterinnen, Martina Lovercic und Ka-
bei allen vorherigen Treffen auch kurze Filme entstan-      trin Lauhoff, beide Mariaberg e.V., auch zufrieden, weil
den sind, konnten sich die Anwesenden schnell einen         sich die die Beirätinnen und Beiräte schon jetzt mehr
kurzen Überblick verschaffen, was bisher passiert ist.      einmischen und mitreden wollen als vor der Reihe.

Als Gastredner war diesmal Hans Hübner dabei. Er leitet     Das Projekt „Engagiert in BW“ wurde für den Mariaberg
die zertifizierte BIOLAND-Landwirtschaft in Mariaberg       e.V. von dem Filmemacher und Diplom-Journalisten Ste-
und sitzt im Ortschafts- und Gemeinderat. Von dieser        fan Adam im Laufe des Jahres begleitet. Es entstanden
Arbeit berichtete er und machte deutlich, dass jede/r als   vier kurze Filme als Dokumentation über den Bewohner-
gewählte/r Vertreter/in auch Verantwortung wahrnimmt        und Bewohnerinnenbeirat zu den Themen Ehrenamt,
und vor allem eines beherrschen sollte: Zuhören! So         Kommunalwahl, Beiratswahl und politische Teilhabe.
hörte er sich auch die Sorgen und Wünsche der Beiräte       Das Projekt und die Filme werden mit Fördermitteln des
und Beirätinnen an und will versuchen, dies in seinen       Sozialministeriums BW aus Mitteln des Landes Baden-
Ämtern einfließen zu lassen. Thema des Tages waren          Württemberg unterstützt. Es soll Engagierte langfristig
das Sozialgesetzbuch und das Bundesteilhabegesetz.          motivieren in ihrem Amt zu bleiben, sowie Begegnungen
Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) ist ein umfassendes         der Akteure und deren konstruktives und kooperatives
Gesetzespaket, das für Menschen mit Behinderungen           Miteinander fördern. Stefan Adam
viele Verbesserungen vorsieht. Mit dem BTHG werden

                              „IN der weLT HABT IHr ANgST,                        walter meyer *25.12.1938 †15.12.2019
                                                                                  hans-Ulrich Götz *03.07.1957 †25.12.2019
                               ABer SeId geTroST; IcH HABe                        ingeborg roller *17.07.1934 †27.12.2019
                               dIe weLT üBerwuNdeN.“                              Klaus-dieter bär *18.01.1960 †21.01.2020
                               JoHANNeS 16,33                                     eleonore melanie bonnet *04.10.1954 †06.02.2020
                                                                                  jörg dengler *18.11.1939 †08.02.2020
                                                                                  Gabriela helga Pusateri *22.06.1963 †13.02.2020
                                                                                  wolfgang Gröbe *03.07.1939 †19.02.2020
22   mariaberg → Danke für Ihre Unterstützung

      Deutsche Post-
     Azubis gestalten
                                                                                                                      Oben: Die Post-
                                                                                                                      Azubis spendeten
                                                                                                                      560 Euro an
                                                                                                                      Mariaberg.

       Tombola für
                                                                                                                      Unten links:
                                                                                                                      Zur Spenden-
                                                                                                                      überreichung gab
                                                                                                                      es eine Führung

        Mariaberg
                                                                                                                      durch das Brief-
                                                                                                                      zentrum Ulm.

                                                                                                                      Unten Mitte
                                                                                                                      und rechts:
                                                                                                                      Spielerische

I
   nspiriert von einem Besuch im Stadtteil und einem       backofens auf dem Gelände der hauseigenen BIOLAND-         Elemente beim
   Workshop mit Menschen mit Behinderung veranstal-        Landwirtschaft eingesetzt. Die Bewohner und Bewohne-       Workshop in
                                                                                                                      Mariaberg bauten
   teten 23 Auszubildende zur Fachkraft für Kurier-, Ex-   rinnen der Landwirtschaft sowie die Schulklassen des
                                                                                                                      Berührungs-
press- und Postdienstleistungen der Deutschen Post AG      Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszent-
                                                                                                                      ängste ab.
eine Spenden-Tombola.                                      rums (SBBZ) profitieren davon genauso wie Jugendliche
                                                           mit Benachteiligungen, die in Mariaberg die Ausbildung
Mit selbstgenähten Herzkissen und selbstgebauten           zu Bäckereifachwerkern/innen machen. Für sie ergeben
Bienen-Nisthilfen sammelten die jungen Leute 560 Euro      sich so wertvolle neue Erfahrungen, die sie ins Arbeits-
für Mariaberg. Winfried Maulbetsch vom Mariaberg e.V.      leben mitnehmen. So kommt das Engagement der Post-
nahm die Spende im November in Ulm entgegen. Dort          Azubis ebenfalls jungen Menschen zugute, die sich in
erhielten er und drei Teilnehmende des Workshops aus       Ausbildung befinden. Eine erneute Zusammenarbeit
Mariaberg, Simone Röhrig, Manfred Gniech und Chris-        zwischen der Deutschen Post und dem Mariaberg e.V.
toph von Aichelburg, eine Führung der Azubis durch das     bei zukünftigen Azubi-Jahrgängen ist angedacht. (vea)
Briefzentrum. Das Geld wird für den Bau eines Holz-
Danke für Ihre Unterstützung ← mariaberg             23

                                                                                                  IMPRESSUM
                                                                                                  Einblicke Ausblicke
                                                                                                  Mariaberger Magazin
                                                                                                  Nr. 54, April 2020

                                                                                                  Herausgeber:
                                                                                                  Rüdiger Böhm, Vorstand
                                                                                                  Michael Sachs, Vorstand

                                                                                                  Mariaberg e.V.
                                                                                                  Klosterhof 1
                                                                                                  72501 Gammertingen
                                                                                                  Tel. 07124/923-218
                                                                                                  Fax 07124/923-409
                                                                                                  presse@mariaberg.de
                                                                                                  www.mariaberg.de

                                                                                                  Redaktion:
                                                                                                  Leitung: Robert Zolling (zr),
                                                                                                  Alina Veit (vea)

                                                                                                  Mitarbeitende dieser Ausgabe:
                                              erei
                 le n D a n k   an die Metzg                                                      Stefan Adam, Ute Biesinger,
             Vie
                        rt in   G a m m ertingen für                                              Tamara Geiselhart, Svenja Keller,
             Steinh   a                          nden-                                            Leonie Kurschat, Ulrike Merkle,
                   A u fs te ll e n unserer Spe                                                   Manfred Steinbrecher.
              das                               etwas
                                 d an alle, die
              kässchen un                                                                         Fotos:
                                   haben!
              beigesteuert
                                                                                                  Stefan Adam, Thomas Einberger,
                                                                                                  Tamara Geiselhart, Markus Höltl,
                                                                                                  Jörg Jäger, Jelena Jonas,
                                                                                                  Annette Kitzinger (METACOM),
                                                                                                  Leonie Kurschat, Reiner Löbe,
                                                                                                  Winfried Maulbetsch,
                                                                                                  Albrecht Nießen, Alina Veit.

                                                                                                  Gestaltung und Satz:
                                                                                                  piranha grafik, Lichtenstein

                                                                                                  Erscheinungsweise:
                                                                                                  Viermal jährlich für Freunde/innen,
                                                                                                  Förderer/innen, Mitarbeitende,
                                                                                                  Angehörige, Kunden/innen und
                                                                                                  Klienten/innen von Mariaberg.

                          y
                                                                                                  Datenschutz:

                G erman
                                                                                                  Informationen zum Datenschutz

           NTT           ei h nac h ts -                                                          und zu Ihren personenbezogenen
                                                                                                  Daten finden Sie unter

           s p en d et W                                                                          www.mariaberg.de/datenschutz

           geschenke                                                                                       Wie
Schon zum dritten Mal spendierte das Stutt-       Die Kinder und Jugendlichen bedankten sich              gefällt
                                                                                                              dieSe
garter IT-Unternehmen NTT Germany (ehem.          in Briefen bei ihren jeweiligen Geschenkpaten         Ihnen be?
Dimension Data) Weihnachtsgeschenke für           und -patinnen.                                          Ausga
über 80 Kinder und Jugendliche in Maria-
berg. Dazu kam eine Spende von 1000 Euro,
die Christine Scheel (2. v. li.), Geschäftsfüh-                                                   Wir freuen uns über Ihre
rerin der Mariaberger Ausbildung & Service                                                        Rückmeldungen und
                                                                                                  Anregungen: 07124/923-218
gGmbH, und Francesco Staibano (re.), Leiter                                                       presse@mariaberg.de
der Jugendhilfe der A&S, entgegennahmen.
Zur Übergabe kamen Silvia Munoz (li.), Admi-
nistratorin von NTT Germany, und Martin Met-
tenleiter (2. v. re.), Sales Manager der Firma.
VeranstaltungsKalender 2020

         april                                     Mai                                           Juli
 Freitag 18.00 Uhr, Sporthalle             Freitag 19.00 Uhr, Sporthalle                Sonntag 10.00 Uhr
 03.04. Von Chor bis Hardcore              08.05. Die Drei vom Dohlengässle:             05.07. Mariaberger Tag
                                                    „Glück isch Glücksach“
 Freitag 19.00 Uhr, Klosterkirche                                                       Sonntag 15.00 Uhr, Klosterkirche
 10.04. „Mein Geist in Gottes Händen“     Sonntag 14.30 Uhr, Klosterkirche               05.07. Kunsthistorische Kirchen-
         Saxophon trifft Orgel             10.05. Kunsthistorische Kirchen-                     und Klosterführung
         mit Christian Segmehl und                und Klosterführung                            mit Rüdiger Böhm
         Jens Wollenschläger                      mit Rüdiger Böhm
                                                                                        Samstag 11.00 Uhr, Sportplatz
Sonntag 5.30 Uhr, Klosterkirche                                                           11.07. Mitarbeitenden-Fußballturnier
 12.04. Osternachtfeier                                                                          für Teams aus sozialen
                                                   Juni                                          Einrichtungen
Samstag 15.00 Uhr, Sporthalle
 25.04. Kindertheater Ätschagäbele      Donnerstag 19.00 Uhr, Kommunikationszentrum   Donnerstag 19.00 Uhr, Klosterhof
                                           04.06. Autorenlesung Frank Schröder            23.07. Musik kreuzt Wege
Sonntag 17.00 Uhr, Klosterkirche                   Kriminalroman: „Mit jeder Faser“              Gymnasium Gammertingen
 26.04. Abendmusik mit dem                                                                       trifft Mariaberger Schulen
        Bläserkreis aus dem               Sonntag 14.00 Uhr, Klosterkirche
        Bezirk Reutlingen                  21.06. Kunst im Kloster – Vernissage:
                                                  Temenuzhka Dikanska-Greber:
                                                 „Lichtblicke“

                          Die Drei vom Dohlengässle
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