Rechenschaftsbericht 2016 - Uni Bremen
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SuUB Rechenschaftsbericht 2016 2 Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Bibliothekstraße 28359 Bremen Telefon: 0421 218-59500 suub@suub.uni-bremen.de suub.uni-bremen.de Herausgeberin: Maria Elisabeth Müller Bildnachweis: Copyright SuUB
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 3 Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1. Dienste und Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.1 Etat- und Bestandsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.2 Die SuUB als Archiv- und Landesbibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 1.3 Benutzung und Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.4 Fernleihe und Dokumentlieferdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 1.5 IT-Dienste und elektronische Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2. Personal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.1 Personalstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.2 Aus- und Weiterbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.3 Mitarbeit in universitären Gremien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.4 Mitarbeit in Fachgremien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3. Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 3.1 Aufbau des Fachinformationsdienstes (FID) Politikwissenschaft POLLUX. . . . . . . . . . . 25 3.2 Eröffnung des neuen Magazinturms. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4. Schwerpunktthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 4.1 Zeitschriften-Abbestell-Aktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 4.2 Digitalisierung und Nachweis der mittelalterlichen Handschriften im Webauftritt der SuUB Bremen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5. Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 5.1 Freundeskreis der SuUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 5.2 Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 5.3 Ausstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 5.4 Vorträge und Veröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 5.6 Social Media Angebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 5.7 Pressemitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 6. Bibliothek in Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 4 Vorwort geschaffenen multimedialen Lerninseln, erfreuen sich einer starken Inanspruch- Liebe Leserinnen und Leser, nahme. Das führt dazu, dass Studierende wir legen mit dem Rechenschaftsbericht ihre Plätze schon frühmorgens belegen und eine Bilanz der Aktivitäten der Staats- und über den Tag gegen konkurrierende Interes- Universitätsbibliothek Bremen (SuUB) für sen „verteidigen“. Der Ausbau von Lernräu- das Jahr 2016 vor. Wenn es dazu einer men in der Bibliothek ist uns daher ein zent- zentralen Überschrift bedarf, dann wäre rales Anliegen und dies nicht nur in der sicherlich der Titel: „Den digitalen Wandel Zentrale, sondern auch im Gesamtsystem gestalten“ ein passender. der SuUB. So ist in der Bereichsbibliothek Im Bereich der Dienstleistungen zeigte sich Wirtschaftswissenschaften mit Unterstüt- einmal mehr, dass sich die Benutzung der zung des Fachbereichs Wirtschaftswissen- Bibliothek verändert. Während die Ausleih- schaften und in Zusammenarbeit mit dem zahlen und das traditionelle „Buchgeschäft“ Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) leicht rückläufig - wenn auch weiterhin auf ein neuer Lernraum mit zwei Lerninseln hohem Niveau - sind, steigt die Nutzung der entstanden. durch die Bibliothek lizenzierten digitalen Ressourcen (E-Journals, E-Books) und der Welche Informationen benötigen heute Stu- in der E-LIB erschlossenen Open Access- dierende für ihr Fachstudium und Wissen- Dokumente stetig. Im Jahr 2016 wurden schaftlerinnen und Wissenschaftler für Ihre über die Bibliothekssuchmaschine E-LIB Tätigkeit in Lehre und Forschung? Wo mehr als 3 Mio. Suchen durchgeführt, d.h. beschaffen sie sich diese? Welche Rolle durchschnittlich 9.000 Suchen pro Tag. spielt dabei die Bibliothek? Diese und wei- Gleichzeitig registriert die Bibliothek seit tere Fragen wurden in einem 2016 durchge- Jahren eine große Nachfrage als zentraler führten Projekt der SuUB zur Nutzerfor- Lernort. Die erweiterten Arbeitsplatzange- schung gestellt. Die Bibliotheksreferendarin, bote für das Lernen und Arbeiten in der die mithilfe der Methode „Fokusgruppenin- Bibliothek, insbesondere durch die neu terview“ 22 Gruppen- und Einzelinterviews
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 5 führte, kam zu interessanten Ergebnissen. Mitte des Jahres 2016 begonnene Projekt Mit Blick auf die im Jahre 2016 gestarteten zur Entwicklung des Informationssystems oder vollendeten Projekte der SuUB hebt der POLLUX – Informationsdienst für Politikwis- diesjährige Rechenschaftsbericht zwei senschaft setzt zugleich auch neue Impulse herausragende Vorhaben hervor: Den Neu- für die Informationsdienstleistungen der bau des Magazingebäudes und den Start SuUB, die allen Wissenschaftsfächern zu eines DFG-Projektes zum Aufbau eines Gute kommen. überregionalen Fachinformationsdienstes Die Gestaltung des digitalen Wandels ist die für die Politikwissenschaft (POLLUX) in zentrale Herausforderung der nächsten Deutschland. Während der neu errichtete Jahre, der sich die SuUB mit ganzer Kraft Bücherturm die Unterbringung der gedruck- stellt. Möglich ist dies nur in Kooperation mit ten Bibliotheksbestände für die nächsten 10 starken Partnern, zu denen an erster Stelle Jahre absichert, also die lokale Bibliotheks- sicher auch weiterhin die bremischen Hoch- situation stabilisiert, übernimmt die SuUB schulen zählen. mit der Entwicklung eines umfassenden Suchraumes für die politikwissenschaftliche Forschung in Deutschland eine überregio- nale Funktion. Bei der anspruchsvollen Her- ausforderung, eine „maßgeschneiderte “ und bedarfsorientierte Versorgung der Bremen, im Oktober 2017 Politikwissenschaft in Deutschland mit rele- vanter Literatur und Fachinformation sowie Services zur Forschungsunterstützung zu entwickeln, setzen wir vor allem auf den Dieser Rechenschaftsbericht wurde von der Gemeinsamen Bibliotheks- kommission in ihrer Sitzung am 13.12.2017 zustimmend zur Kenntnis direkten Zugang zum digitalen Volltext. Im genommen. Vordergrund steht die schnelle Verfügbar- keit von E-Books, E-Journals, Open Access- Dokumenten und Fachdatenbanken. Das
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 6 1. Dienste und Leistungen sowie die Beteiligung an regionalen Konsor- tien und an nationalen, von der DFG finanziell 1.1 Etat- und unterstützten Allianzlizenzen wirkten sich Bestandsentwicklung positiv auf die Preisentwicklung aus. Zwar binden diese Verträge einen nicht unerhebli- Die Staats- und Universitätsbibliothek Bre- chen Teil des Budgets für wissenschaftliche men verfügte im Jahr 2016 über einen Lite- Zeitschriften, doch bieten sie gerade bei der raturetat in Höhe von 7.238.825 Euro, der ungünstigen Entwicklung der Wechselkurse sich aus der Basiszuweisung für wissen- Planungssicherheit, da sie in Euro fakturiert schaftliches Schrifttum und einem Betrag werden und nicht von den aktuellen, an den von 130.000 Euro aus Einnahmen US-Dollar gekoppelten Listenpreisen abhän- zusammensetzt. gen. Insbesondere die zweijährige Verlänge- Aufgrund der Auswirkungen der allgemeinen rung des Vertrages mit dem Zeitschriften- Währungskursentwicklung (Relation Euro- verlag Elsevier stabilisierte die Dollar) stiegen die Kosten für den Litera- Etatsituation. turerwerb gegenüber 2014 um 20%. Da ein Um das Haushaltsdefizit aus dem Vorjahr Großteil der von der Bibliothek subskribier- auszugleichen, beschloss die gemeinsame ten Zeitschriftenpakete, Fachdatenbanken Bibliothekskommission zu Beginn des Jahres und E-Books in US-Dollar fakturiert werden, 2016 umfangreiche bewirkte der Verfall des Wechselkurses bei Zeitschriftenabbestellungen1. vielen Produkten Mehrkosten von 15-20%. Die Abbestellaktion war erfolgreich: Es Diese Preissteigerungen hatten bereits im wurden 500 Zeitschriftenabonnements mit Vorjahr zu einer Überziehung des Budgets in einem Volumen von 180.000 Euro abbestellt; Höhe von 188.000 Euro geführt, die das weitere 70.000 Euro wurden durch Minder- Budget 2016 als negativer Übertrag zusätz- ausgaben bei Monografien eingespart. Par- lich belastete. allel wurden die Monografienetats der Die mehrjährigen Verträge mit den großen Fächer monatsweise nur anteilig freigege- internationalen Wissenschaftsverlagen 1 Siehe Kapitel 4.1 Zeitschriften-Abbestell-Aktion, S.28
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 7 ben, um für den Fall eines weiteren Kursver- 30.791 Medien ausgesondert. Das ent- falls des Euro Steuerungsoptionen zu spricht 69% des Neuzugangs. behalten. Die Universität Bremen unterstützt ihre Da der Fokus im Jahr 2016 auf der Konsoli- wissenschaftlichen Autoren nach den Vorga- dierung der Ausgaben für den Literaturetat ben des DFG-Förderprogramms „Open lag, reduzierte sich der Zugang bei den Access Publizieren“ durch die Finanzierung gedruckten Medien gegenüber dem Vorjahr von Artikelgebühren: eine derartige Unter- nochmals. Durch den Einsatz nutzergesteu- stützung der Forschenden bei der Publika- erter Erwerbungsmodelle konnten die knap- tion in Open Access Zeitschriften ist mittler- pen Mittel zielgerichtet und effektiv einge- weile an vielen deutschen und setzt werden. Das E-Book-Angebot wurde internationalen Hochschulen etabliert. Ins- weiter ausgebaut; neben einem Bestand von gesamt wurden im Jahr 2016 53 Publikatio- 75.000 dauerhaft erworbenen Titeln wurden nen mit einem Gesamtvolumen von 82.000 170.000 hochwertige temporär lizenzierte Euro gefördert. Die Finanzierung erfolgt aus Titel der Verlage Wiley, Elsevier, UTB, Beltz- dem Etat für wissenschaftliches Schrifttum Juventa sowie der verlagsübergreifenden der SuUB. Die SuUB verwaltet den Publikati- E-Bookplattform von EBSCO angeboten. onsfond, betreut die Autoren und sorgt für Die Aussonderung von entbehrlichen den reibungslosen Ablauf des Verfahrens. Beständen zur Reduzierung des absoluten Damit leistet die Bibliothek einen wichtigen Bestandszuwachses ist Teil der mit der Beitrag zur Etablierung von Open Access in Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und der wissenschaftlichen Publikationspraxis. Verbraucherschutz Prof. Dr. Eva Quante- Brandt geschlossenen Zielvereinbarung. Die Aussonderungsentscheidungen werden in Abstimmung mit den Fächern der Universität und der Hochschulen getroffen. Im Jahr 2016 wurden an allen Standorten insgesamt
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 8 1.2 Die SuUB als Archiv- und Projektförderungen Landesbibliothek Im Jahr 2016 erhielt die Bibliothek die Zusage der Karin und Uwe Hollweg Stiftung Die SuUB ist die größte und älteste wissen- Bremen, die formale und inhaltliche Erschlie- schaftliche Bibliothek Bremens und nimmt ßung des Nachlasses von Heinrich Knitter- heute neben der Versorgung der Universität meyer finanziell zu unterstützen. Heinrich und der Hochschulen mit Fachinformation Knittermeyer leitete die Staatsbibliothek die Aufgaben einer Landes- und Archivbiblio- Bremen von 1923-1945. thek für die Freie Hansestadt Bremen wahr. Bei der Koordinierungsstelle für die Erhal- Im Jahr 2016 erfolgte die Einarbeitung von tung des schriftlichen Kulturgutes (KEK) ca. 650 Titeln aus der im vorigen Jahr über- wurde das Projekt „Die Bremer Papyri Glas- nommenen Bibliothek des verstorbenen klar“ erfolgreich beantragt. Das zweijährige Bremer Historikers Prof. Dr. Herbert Projekt der Neuverglasung der vollständigen Schwarzwälder. Auf diese Weise konnten die Papyrussammlung der SuUB Bremen star- Historischen Sammlungen der SuUB Bremen tete 2016. um seltene Altbestände und Regionalia ergänzt werden. Weitere Teile der Schen- Aktualisierung des Webauftritts für die kung, darunter eine große Kinder- und Historischen Sammlungen Jugendbuchsammlung, werden sukzessive Zur Beschreibung der Historischen Samm- erschlossen und zur wissenschaftlichen lungen der SuUB Bremen wurden Kurztexte Nutzung vor Ort bereitgestellt. zu einzelnen Highlights und herausragenden Im Berichtsjahr wurde das historische Beständen der Historischen Sammlungen Archiv der SuUB Bremen neu geordnet und erstellt. Auf diese Weise können sich die konservatorisch behandelt. Nutzer einen Überblick über die vielfältigen Bestände verschaffen. Außerdem wurde der Webauftritt um eine Übersicht der Nach-
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 9 lässe und Autografen (unikale personenbe- Ausbau der Digitalen Sammlung zogene Schriftstücke) ergänzt, die sich im Auch im Jahr 2016 wurde die Digitalisierung Bestand der Bibliothek befinden. der regionalhistorischen Sammlungen fort- gesetzt. Mit Eigenmitteln digitalisierte die Pflichtexemplare SuUB Bremen bedeutende Titel zur Regional- Ein wesentlicher Teil der landesbibliothekari- und Kulturgeschichte Bremens und Nord- schen Aufgaben ist die Sammlung und Archi- westdeutschlands2. Diese stehen der inter- vierung der in Bremen und über Bremen essierten Öffentlichkeit weltweit kostenlos veröffentlichten Publikationen. 2016 wurden zur Verfügung3. Alle aktuellen Neuzugänge im Rahmen geltender gesetzlicher Regelun- der Digitalen Sammlungen können online gen 1.599 gedruckte und 607 elektronische eingesehen werden4. Publikationen (vorwiegend Hochschulschrif- ten) in den Bestand genommen. Die SuUB Im Berichtsjahr wurden in der hauseigenen bezieht zudem mehr als 800 Zeitschriften Digitalisierungswerkstatt 84.000 neue Ima- und Zeitungen als Pflichtexemplare. Bei der ges erstellt. Der Gesamtbestand wuchs Erarbeitung von Lösungen und Standards somit auf 784.000 Digitalisate. für die elektronische Pflichterwerbung ist Die SuUB Bremen beteiligte sich von 2013 die SuUB in ein nationales Netzwerk von bis 2015 mit ihrem Projekt „Digitalisierung Regional- und Landesbibliotheken eingebun- der vollständigen deutschsprachigen Zeitun- den. Um zukünftig Netzpublikationen und gen des 17. Jahrhunderts“ am DFG-Pilotpro- andere elektronische Veröffentlichungen als jekt „Zeitungsdigitalisierung“. Dieser einma- Pflichtexemplare sammeln zu können, muss lige Bestand aller überlieferten Zeitungen das Bremische Pressegesetz novelliert 2 Beispiele: Ein Bürgerpark auf unserer Bürgerweide. Ein Wort an die Bürger, und Freunde der Stadt Bremen werden. Ein entsprechendes Gesetzge- Bremen : Hunckel, 1866, Volstaendige Sammlung Alter Und Neuer Gesez- Bücher Der Kaiserlichen Und Des Heil. Römischen Reichs Freien Stadt Bremen bungsverfahren wurde durch die Senatorin Aus Original-Handschriften Oelrichs, Gerhard Bremen : Cramer, 1771, Wie Bremen evangelisch ward eine Festschrift zur Vierteljahrhundertfeier der für Wissenschaft, Gesundheit und Verbrau- Reformation im Weltkriegsjahr 1917 Hoops, Heinrich [Bremen] : Morgenbes- ser in Komm., 191 cherschutz angestoßen. 3 http://www.suub.uni-bremen.de/kataloge-sammlungen/digitale- sammlungen/ 4 http://brema.suub.uni-bremen.de/nav/history/
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 10 aus dem 17. Jahrhundert steht über die Universitätsbibliothek, 1342 (msa 0030-02); digitalen Sammlungen der SuUB weltweit zur Sächsische Weltchronik, Bremen: Staats- Verfügung5. und Universitätsbibliothek, 12XX (msa 0033); Jacob von Maerlant, Bremen: Staats- und Im Berichtsjahr 2016 erarbeiteten die teil- Universitätsbibliothek, 1453 (msa 0039); nehmenden Bibliotheken im Auftrag der DFG Stundenbuch, Bremen: Staats- und Universi- einen „Masterplan Zeitungsdigitalisierung“, tätsbibliothek, 14XX, (msb 0022); Juristi- der Standards und Strukturen für die scher Sammeltraktat, Lupoldus ; Marsilius ; Ptolemaeus Digitalisierung historischer Zeitungen ; Wilhelm ; definiert. Johannes , Bremen: Staats- und Universitätsbibliothek, 13XX, Die SuUB Bremen verfügt über 124 mittelal- (msb 0035); Türkisches Kostümbuch, Lam- terliche, teils sehr wertvolle und für Aus- bert , Bremen: Staats- und Uni- stellungen nachgefragte Handschriften. versitätsbibliothek, 1574 (msor 009). Diese Kostbarkeiten digital aufzubereiten und damit weltweit zugänglich zu machen, Seit Oktober 2016 wird in der SuUB Bremen erfordert eine besondere Scannerausstat- die einzigartige Sammlung Bremer Theater- tung, die in der Bibliothek nicht vorhanden zettel im Rahmen eines von der Herold-Stif- ist. Daher wurden im Jahr 2016 sechs aus- tung geförderten Projekts digitalisiert, gewählte mittelalterliche Handschriften der elektronisch erschlossen und auf dem Portal SuUB Bremen im Handschriften-Kompetenz- Digitale Sammlungen der SuUB Bremen zentrum der Herzog-August-Bibliothek in online bereitgestellt. Wolfenbüttel digitalisiert: Sachsenspiegel. Konrad von Würzburg : Goldene Schmiede, Bremen: Staats- und 5 https://www.suub.uni-bremen.de/ueber-uns/projekte/alte-zeitun- gen/
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 11 Durch ihre Digitalisierung werden die fragi- markings BIX ermittelt. Da das bundesweite len Materialien wieder der Öffentlichkeit Benchmarking im Jahr 2016 eingestellt zugänglich. wurde, stehen für 2016 keine Zahlen zur Verfügung. Seit Anfang 2016 bietet die SuUB als neuen Die Nutzung der digitalen Medien stieg Dienst das „Digitale Wunschbuch“ an. Nutzer erneut an. Die Anzahl der Volltextzugriffe können gegen Kostenbeteiligung Digitalisie- auf von der SuUB lizenzierte elektronische rungsaufträge erteilen. Insbesondere die Ressourcen lag im Jahr 2016 bei 3.13 Mio. Nachfrage nach Digitalisaten einzelner (2015 2.67 Mio.) und damit erneut deutlich Seiten und Bilder aus urheberrechtsfreien über der Zahl der Ausleihen gedruckter Werken erfreut sich steigender Beliebtheit. Bestände (2016 1.9 Mio., 2015: 2.1 Mio.). Das stetig wachsende Angebot an verfügba- 1.3 Benutzung und Service ren Ressourcen und Informationen stellt die Nutzer der Bibliothek vor große Herausfor- Die Nutzung der SuUB war auch im Jahr derungen. Das Recherchieren, Auswählen, 2016 intensiv. Die Zahl der physischen Bib- Bewerten und die Weiterverarbeitung von liotheksbesuche war insgesamt leicht rück- Ressourcen spielt eine immer wichtigere läufig (2016: 1.28 Mio., 2015: 1.31 Mio.). Rolle. Für die SuUB stellt deshalb die Ver- Allerdings konnten die beiden größten mittlung von Informationskompetenz seit Standorte – die Zentrale und das Juridicum Jahren eine zentrale Aufgabe dar. Das Schu- – einen leichten Zuwachs an Besucherzahlen lungsangebot im Rahmen von Einführungen verzeichnen, während die Besucherzahlen in in die Literaturrecherche sowie in die Nut- den dezentralen Standorten im Vergleich zung von Fachdatenbanken, E-Journals und zum Vorjahr rückläufig waren. E-Books erfreut sich guter Akzeptanz. Die Zahl der virtuellen Bibliotheksbesuche (2015: 1.25 Mio.) wurde in den Vorjahren Die Zahl der Schulungsteilnehmer (2016: zentral im Rahmen des Bibliotheksbench- 8.971; 2015: 8.024) und die Zahl der Schu-
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 12 lungsstunden lagen über den Vorjahreszah- Angebote auch als wichtigen Beitrag zum len (2016: 622; 2015: 553). Die Nachfrage Marketing für die bremischen Hochschulen. nach Schulungen ist also weiterhin unver- Zugleich erfolgen die Schulungsaktivitäten mindert hoch. Die SuUB verfolgt das Ziel, die auf der Grundlage einer Rahmenvereinba- Angebote weiter auszubauen. Insbesondere rung mit der Senatorin für Bildung und die Schulungsangebote zum Bereich Litera- Wissenschaft6. turverwaltung sollen erweitert werden. Der Fokus wird auf den beiden von der Bibliothek Fokusgruppeninterviews zur lizenzierten Programmen Citavi und Ref- Nutzerforschung Works liegen. Welche Literatur oder Fachinformationen 65,8% der Schulungsveranstaltungen wur- benötigen Studierende für ihr Fachstudium? den von Studierenden der Bachelor- und Welche Anforderungen haben Wissenschaft- Master-Studiengänge der bremischen Hoch- ler an die Informationsversorgung? schulen in Anspruch genommen. Wo suchen sie nach diesen Angeboten? 20,6% aller Schulungsveranstaltungen Mit diesen und anderen Fragen befasste wurden von Schülerinnen und Schülern der sich die Bibliotheksreferendarin im Rahmen Oberstufenjahrgänge des Landes Bremen eines Fokusgruppeninterviewprojekts. Die und des niedersächsischen Umlandes Interviews wurden im Januar 2016 durchge- besucht. Diese Nutzergruppe kommt bereits führt. In den Interviews wurden die Informa- seit mehreren Jahren in die SuUB, um sich tionsbedarfe und die Informationsbeschaf- über die Angebote einer Universitätsbiblio- fungswege der Interviewteilnehmer thek zu informieren und nach Literatur für ermittelt, um Aufschlüsse über die Rolle der die jeweiligen Projekte und Seminarfachar- Bibliothek in diesem Kontext zu erhalten. beiten zu recherchieren. In den Veranstal- Zielgruppe waren Studierende und Wissen- tungen erhalten die Schülerinnen und Schü- schaftlerinnen der Universität Bremen. ler einen ersten Einblick in die Methoden wissenschaftlicher Literaturrecherche. Die 6 Rahmenvereinbarung zwischen der Senatorin für Bildung und Wissenschaft Bremen, dem Magistrat der Stadt Bremerhaven und dem Bibliothek betrachtet die schülerbezogenen Bremischen Bibliotheksverband, Landesverband Bremen im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) vom 01.02.2011
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 13 Ergebnisse: allerdings primär bei den Studiengängen und Die insgesamt 22 Teilnehmer gaben an, ihre Fachbereichen. Recherchen in der Regel mit Google oder Die Bibliothek beabsichtigt, ausgehend von Wikipedia zu beginnen. Der Bibliothekskata- den Ergebnissen der Fokusgruppeninter- log oder Fachdatenbanken werden von den views weitere Untersuchungen zu den The- Befragten erst für weitergehende Recher- menfeldern Informationsbeschaffung und chen genutzt. Allerdings nehmen hier die Informationskompetenzvermittlung Suche auf Verlagsplattformen, die Recher- durchzuführen. che in Google Scholar und die Beratung mit Fachkolleginnen oder Kommilitoninnen einen Projekt Sonntagsöffnung durchaus vergleichbaren Rang ein. Die Bib- Die SuUB bemühte sich im Berichtsjahr um liothek ist aus Sicht der Teilnehmer vor allem die Durchführung eines Pilotprojektes zur bei der Literaturbereitstellung von Bedeu- Sonntagsöffnung, das aufgrund der Ableh- tung. Gedruckte und digitale Ressourcen nung des Personalrates scheiterte und im werden gleichermaßen rezipiert, doch spielt Verfahren der Nichteinigung endete. Bereits die sofortige Verfügbarkeit der Literatur 2014 erhielt die SuUB durch die Bürger- eine signifikante Rolle. Gedruckte Bestände schaft sowie im Rahmen der Ziel- und Leis- aus weiter entfernten bremischen Biblio- tungsvereinbarung durch die Senatorin für theksstandorten oder die Option der Fern- Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucher- leihbestellung auf Bestände anderer deut- schutz den Auftrag, ein Pilotprojekt zur scher Bibliotheken werden von den Öffnung der Zentrale an ausgewählten Interviewteilnehmern eher selten genutzt. Sonntagen während nutzungsintensiver Im Bereich der Vermittlung von Informati- Zeiten innerhalb der Prüfungsphasen vorzu- onskompetenz ordnen die Teilnehmer der bereiten. Bibliothekarische Dienstleistungen Bibliothek eine zentrale Rolle bei Ersteinfüh- sollten nicht angeboten werden. Im Rahmen rungen und allgemeinen Schulungen zu. Die des Projektes der SuUB sollte ermittelt Zuständigkeit für die Vermittlung fachlicher werden, ob die Bibliothek als Lernraum auch Informationskompetenz sahen die Befragten an Sonntagen angenommen wird. Die Öff-
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 14 nung der Universitätsbibliotheken an Sonn- Teilbibliothek an der Hochschule tagen ist in Deutschland seit Jahren gängige Bremerhaven Praxis und steht im Einvernehmen mit dem Die grundlegende Überarbeitung der Lehr- Bundesarbeitszeitgesetz. Nachdem der buchsammlung konnte abgeschlossen wer- Personalrat der Universität einen entspre- den. Dazu wurde der gesamte Bestand chenden Mitbestimmungsantrag abgelehnt gesichtet und auf Aktualität und Nutzung hatte, stellte die Bibliotheksleitung die Nicht- überprüft. Ein Drittel der Titel wurde durch einigung im Mitbestimmungsverfahren fest. E-Books ersetzt. Die daraufhin eingeleitete Schlichtung Ein Schwerpunkt der Arbeit lag auch in endete im September 2016 mit der Feststel- diesem Jahr in den Veranstaltungen zur lung der Nichteinigung. Die SuUB Bremen Förderung von Informationskompetenz in sieht gemeinsam mit dem Rektorat der Zusammenarbeit mit den Studiengängen. Universität Bremen unter den derzeitigen Neu hinzu kam die Einbindung von Work- Bedingungen keine Möglichkeit, die von shops zur Literaturrecherche und -verwal- Studierenden gewünschte Öffnung des tung in das Programm „Studi-Support - für Lernortes Bibliothek am Sonntag ein erfolgreiches Studium“ der Servicestelle weiterzuverfolgen. Lernen und Lehren an der Hochschule Bremerhaven. Mit den sogenannten Coffee Lectures - zehnminütigen Kurzworkshops, die in der Teilbibliotheken Mittagspause zu verschiedenen Themen Die vakante Leitungsstelle konnte im Feb- rund um die Bibliothek informieren - wurde ruar 2016 nachbesetzt werden. Den Hoch- ein neues Format eingeführt. schulleitungen steht somit wieder eine Die Teilbibliothek Bremerhaven beteiligte direkte Ansprechpartnerin für die erfolgrei- sich auch im Jahr 2016 an der Einführungs- che Zusammenarbeit zur Verfügung. veranstaltung zum Studienbeginn mit einer Präsentation zu den zentralen Dienstleistun- gen. Darüber hinaus wurde auf der
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 15 Infobörse mit einer Fotoaktion geworben, Am Dies Academicus der Hochschule Bre- die durch Facebook-Posts begleitet wurde. men „Studium und Lehre im Dialog“ beteiligte sich die Bibliothek mit Präsentation und Teilbibliothek Technik und Sozialwesen Plakat zu der in Bibliotheksveranstaltungen an der Hochschule Bremen eingesetzten Lernplattform nearpod. Die Das Veranstaltungsprogramm zur Unter- Software ermöglicht eine interaktive Ver- stützung von Studium, Lehre und Forschung mittlung von Schulungsinhalten auch in konnte um ein weiteres Format erweitert großen Gruppen. werden. Im September richtete sich der Die Zusammenarbeit mit der Fakultät 3 - erste Library Lunch speziell an die Gruppe Gesellschaftswissenschaften der Hoch- der Professoren und Professorinnen sowie schule Bremen hat zu einer Änderung der des wissenschaftlichen Personals der Hoch- Vorgaben für Seminar- und Abschlussarbei- schule. Die Bibliotheksleitung lud zu einem ten geführt. Der in Schulungen vermittelte lockeren Austausch in die Bibliothek. Nach Zitierstil verschiedener Studiengänge einem kurzen Impulsreferat konnten Teilneh- musste im von der SuUB lizenzierten Litera- mende und Bibliotheksmitarbeiterinnen an turverwaltungsprogramm bisher immer Posterstationen über neue Dienstleistungen individuell angepasst werden. Die Studien- und wichtige Produkte ins Gespräch kom- gänge haben sich nun auf einen bereits men. Die vielfältigen Seminarthemen wurden etablierten Stil verständigt, der bereits als zudem in einer sogenannten Speisekarte Standard im Literaturverwaltungsprogramm aufbereitet, die es den Lehrenden ermög- zur Verfügung steht. licht, verschiedene Inhalte individuell zusam- menzustellen und vom Bibliothekspersonal Teilbibliothek Wirtschaft und Nautik an z.B. in Vorlesungen vermitteln zu lassen. der Hochschule Bremen Die persönliche Vermittlung und die Ver- Durch ein Softwareupdate des Selbstverbu- knüpfung mit einem außergewöhnlichen chungsgerätes konnte die Menüführung Forum wurde von den Teilnehmern außeror- intuitiver gestaltet werden. Die Hilfetexte dentlich positiv aufgenommen. wurden den lokalen Gegebenheiten ange-
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 16 passt. Ausleihen und Rückgaben werden die Bestände der SuUB allerdings sowohl im jetzt schneller verbucht. Die Rückmeldungen Rahmen der Fernleihe als auch über Subito der Kunden sind ausnahmslos positiv. weiterhin gut nachgefragt. Das Verhältnis der Lieferungen an auswärtige Nutzer ist ca. viermal so hoch wie die Bestellungen der 1.4 Fernleihe und Bremer Nutzer – ein Zeichen für die gleich- Dokumentlieferdienste bleibend hohe Qualität des Bestandes. Im Dezember 2016 erfolgte ein grundlegen- Nicht am Ort vorhandene Print-Titel können des Update der von der SuUB im Rahmen der die Nutzer per Online-Fernleihe aus anderen Dokumentlieferung bereits seit mehreren Bibliotheken bestellen. Darüber hinaus betei- Jahren eingesetzten Software MyBib eDoc ligt sich die SuUB mit „Subito“ an einem auf die Version 3.0. Durch das Update konn- Dokumentlieferdienst wissenschaftlicher ten die Bearbeitung und der Versand der Bibliotheken, der bestellte Dokumente direkt Bestellungen deutlich optimiert werden. an den Endkunden ausliefert. In der SuUB ist Darüber hinaus ermöglicht es die Software die Anzahl der Bestellungen aus anderen unter Beachtung der Lizenzbedingungen der Bibliotheken im Vergleich zum Vorjahr Verlage, Fernleihbestellungen auf Zeitschrif- erneut gesunken (2016: 41.430, 2015: tenaufsätze schnell, ressourcenschonend 49.837). Dasselbe gilt für die Anzahl der von und urheberrechtskonform aus elektroni- Nutzern der SuUB über die Fernleihe getä- schen Zeitschriften zu bedienen. tigten Bestellungen (2016: 9.129, 2015: Seit Winter 2016 beteiligt sich die SuUB am 10.118). Der Rückgang der Fernleihbestel- Verfahren der Fernleihe auf elektronische lungen ist seit mehreren Jahren deutsch- Zeitschriftenbestände. landweit in allen Bibliotheken zu verzeichnen. Die Ursache für diesen Rückgang liegt vor allem in den stetig wachsenden lokalen Angeboten an elektronischen Ressourcen. Trotz des Rückgangs der Bestellungen sind
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 17 1.5 IT-Dienste und tem beschafft und außerhalb der Bibliothek elektronische Bibliothek im neu eingeweihten Serverraum des Green IT Centers der Universität Bremen in Betrieb Die Nutzung digitaler Medienangebote und genommen. Web-Services von Bibliotheken zählen zu den Zur Modernisierung der etwa 400 Rechner- Standarddienstleistungen für Forschung arbeitsplätze für Nutzer und Mitarbeiter und Lehre. Ein wichtiges Ziel der Bibliotheks- werden jährlich etwa 50-60 Rechner ausge- entwicklung ist daher der bedarfsgerechte tauscht und durch neue Systeme ersetzt. Ausbau der elektronischen Angebote und Die interne Windowsdomänenstruktur für Web-Services. Dabei ist die permanente Mitarbeiter wurde dabei 2016 modernisiert Verfügbarkeit von essentieller Bedeutung. und ein Ticketsystem für den Supportbe- Dies erfordert den Betrieb einer zeitgemä- reich eingeführt. Die SuUB testet weiterhin ßen, verlässlichen technischen Infrastruk- die Nutzung komplett virtualisierter tur, die regelmäßig auf den neuesten Stand Arbeitsumgebungen, um Administrations- gebracht wird. Auch im Jahr 2016 konnte ressourcen einzusparen bzw. um geeignete eine praktisch vollständige Grundverfügbar- Arbeitsumgebungen für Spezialsituationen keit der Standarddienste erreicht werden: bereitstellen zu können, z.B. für Arbeits- das lokale Bibliothekssystem, die Suchma- plätze im Kontext der Telearbeit für schine E-LIB und der Computerpool waren Mitarbeiterinnen. nahezu ohne Unterbrechung das ganze Jahr Zur zeitnahen Information über den Ablauf verfügbar. der Ausleihfrist oder der Mitgliedschaft bzw. bei eingetroffenen vorgemerkten Titeln Modernisierte IT-Infrastruktur in der werden täglich 5.000-12.000 Email-Benach- Bibliothek richtigungen an die Bibliotheksnutzerinnen Zur Sicherung aller Online Angebote der und -nutzer versendet. Im Jahr 2016 wurde Bibliothek - insbesondere der großen Daten- die dazu betriebene Mailserviceinfrastruktur mengen aus der Retrodigitalisierung – komplett modernisiert. wurde ein neues Speicher– und Backupsys- Auch im Jahr 2016 wurde die Software zur
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 18 persönlichen Literaturverwaltung Citavi & Softwareentwicklung und das Metadatenma- RefWorks für unsere Nutzer kostenfrei nagement konnten optimiert werden. bereitgestellt. Weiterhin können die Systeme in der jeweils aktuellen Version an allen E-LIB Nachweisbasis & Suchraum Rechnerarbeitsplätzen im Bibliothekssystem Der Umfang der E-LIB Nachweisbasis, d.h. verwendet werden. Citavi ist eher für Einzel- der Zugang zu wissenschaftlichen Ressour- nutzer am eigenen Rechner sinnvoll und wird cen wurde im Jahr 2016 kontinuierlich vor allem von Studierenden und Wissen- erweitert. Metadaten großer Verlage8 wer- schaftlern der Geistes- und Sozialwissen- den dazu automatisch gesammelt und zur schaften nachgefragt. Die Software Ref- Aktualisierung dem Suchmaschinenindex Works organisiert die eigenen Zitate in einer laufend hinzugefügt. In ähnlicher Weise Daten-Cloud und ist daher besonders zur werden zunehmend auch Nachweise von kollaborativen Literaturverwaltung in Teams Artikeln in Printmedien importiert und über geeignet. Dieses System wird tendenziell die Suchfunktion angeboten. eher in den natur- und ingenieurwissen- 3 Mio. Nachweise von Retrodigitalisaten, die schaftlichen Bereichen genutzt. Beide Sys- die Bayrische Staatsbibliothek München in teme erlauben den automatischen Import Zusammenarbeit mit Google erstellt hat, von Literaturzitaten aus allen gängigen können nun auch direkt in der E-LIB recher- Fachdatenbanken und Suchmaschinen. chiert und anschließend im Volltext bezogen werden. Bibliothekssuchmaschine E-LIB und Über eine Kooperation mit der UB Bielefeld Homepage (BASE) erhält die SuUB aktuelle Nachweisda- Die Bereiche Digitale Bibliothek und Suchma- ten von etwa 100 Mio. frei verfügbaren Open schinentechnik profitierten im Jahr 2016 Access Medien, die von universitären Archi- maßgeblich von neuen Entwicklungen im ven weltweit zur Verfügung gestellt werden. Projekt "Fachinformationsdienst Politikwis- senschaften (Pollux)"7. Insbesondere die 8 z.B. Elsevier, Springer, Wiley, American Economic Association, American Geophysical Union, Annual Reviews, BioOne, Cambridge University Press, deGruyter, Highwire, IEEE, JSTOR, Karger, OECD, Taylor & Francis, 7 Siehe Kapitel 3.1 u.v.a.
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 19 Die Qualität dieser aus weit verteilten Quell- Beginn des Jahres 2016 notwendig, die systemen aggregierten Metadaten ent- Indexierung der Daten für den Suchraum der spricht nicht immer dem im bibliothekari- E-LIB entsprechend anzupassen. Weitere schen Umfeld normalerweise üblichen, auf Online Dienste, die mittelbar auf den Kata- intellektuellem Weg produzierten Nachweis- logsystemen der SuUB aufsetzen, wurden niveau. Daher werden die Daten zunächst weiterentwickelt, so z.B. Neuerwerbungslis- umfangreich gefiltert, bevor die Nachweise ten, Semesterapparate und einige Mailfor- in den Suchraum der E-LIB integriert mulare mit Bestelloptionen. Kaufvorschläge werden9. können jetzt auch direkt an die Teilbibliothe- Stellen Nutzer bei der Katalogsuche fest, ken in den Hochschulen adressiert werden. dass sie auf die gewünschten Open Access- Die Nutzung der Bibliothekssuchmaschine Dokumente nicht zugreifen können, bietet E-LIB verläuft weiter stabil bei mehr als 3 die SuUB seit 2016 für die so importierten Mio. Suchen pro Jahr, dies entspricht durch- Titeldaten kontextsensitiv die Möglichkeit, schnittlich 9.000 Suchen pro Tag. Zu Beginn eine auf das konkrete Medium bezogene der Vorlesungszeiten werden Spitzenwerte Mailanfrage zu verschicken. Im Jahr 2016 von ca. 17.000 Suchen am Tag erreicht. konnten 370 solcher Anfragen mit einer Auch die Nutzung der Ende 2015 eingeführ- Reaktionszeit von wenigen Stunden erfolg- ten mobilen Version der SuUB Homepage und reich beantwortet werden. Die Anfragen Suchmaschine, die bei Zugriff über ein werden zudem zur Qualitätsverbesserung Smartphone automatisch angeboten wird, der Titelnachweise genutzt. Die Bibliothek entwickelt sich positiv. plant, diesen direkten Titel-Support zukünf- Immer mehr Bibliotheken bieten wissen- tig auszudehnen. schaftliche Zeitschriften nur noch in elekt- Durch die Umstellung der bibliothekarischen ronischer Form und ohne Printexemplare Katalogisierungsregeln auf RDA war es zu vor Ort an. Diese reinen E-Journalbestände 9 Die insgesamt verfügbaren 100 Mio. Metadaten aus BASE werden standen bisher für die klassische Fernleihe nach verschiedenen formalen Kriterien analysiert und gefiltert. Nach einer Rechenzeit von ca. 5 Stunden verbleiben 25 Mio. Datensätze von freien zwischen den Bibliotheken nicht zur Verfü- Volltextmedien, die zur Indexierung in der Bremer Suchmaschine geeignet sind. gung. Im Jahr 2016 wurden im Gemeinsamen
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 20 Bibliotheksverbund (GBV) Vorbereitungen ersten Projektphase haben sich die Projekt- getroffen, um eine Fernleihoption auch für partner inzwischen neu aufgestellt. Die rein elektronische Zeitschriftenbestände zu Bibliothek beteiligte sich im Jahr 2016 an ermöglichen. Die Bibliothek musste dazu den einem Folgeantrag "QualiService2", der internen Workflow für Zeitschriftennach- federführend durch das Socium (Prof. Dr. weise für die Suchmaschine umstellen, um Betina Hollstein) und Pangaea, Data Publis- die für die zentrale Fernleihe notwendigen her for Earth & Environmental Science (Dr. Nachweise an den Verbund liefern zu kön- Michael Diepenbroek) betreut wurde, mit nen. Seit Winter 2016 nimmt die SuUB mit einem Anteil im Bereich des ihren wesentlichen Zeitschriftenpaketen am Metadatendesigns. Verfahren der Fernleihe auf elektronische Bestände teil. Metadaten zur Forschungsdatenarchivierung Die adäquate Verarbeitung sowie die lang- fristige Speicherung und Bereitstellung von Forschungsdaten ganz unterschiedlicher Disziplinen ist aktuell für alle Universitäten eine spannende Herausforderung. Die SuUB Bremen beteiligt sich bereits seit 2011 an einer Initiative der Universität Bremen aus der qualitativen Sozialforschung. Das DFG- Projekt QualiService dient der Archivierung von Studien und Interviews sowie entspre- chender Metadaten, um zukünftig eine Sekundärnutzung dieser Forschungsdaten zu ermöglichen. Nach einer erfolgreichen
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 21 2. Personal mitarbeiterinnen bereiteten sich berufsbe- gleitend auf die externe Prüfung zur Fachan- 2.1 Personalstand gestellten für Medien und Information (FAMI) Im Berichtsjahr sank die Obergrenze der vor, die bei der Senatorin für Finanzen im VZÄ auf 121 (2015: 128), wobei die Anzahl Bremer Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) der Bediensteten mit 134 gleich blieb. durchgeführt wird. Im Jahr 2016 umfasste die Gesamtzahl der 2.2 Aus- und Weiterbildung Fortbildungstage 340. Die Zahl der Inhouse- Die SuUB Bremen ist Ausbildungsbibliothek Schulungen der SuUB verringerte sich für die Ausbildungsberufe Fachangestellter/ erwartungsgemäß deutlich gegenüber dem Fachangestellte für Medien- und Informati- Vorjahr (2016: 195, 2015: 629). Im Jahr onsdienste, Fachrichtung Bibliothek (FAMI) 2015 mussten aufgrund der Einführung des und Buchbinder/Buchbinderin Einzel- und neuen Regelwerks zur Katalogisierung RDA Sonderanfertigung. Im Berichtsjahr (Resource Description and Access) alle betreute die Bibliothek fünf Auszubildende. bibliothekarischen Fachkräfte umfassend In Kooperation mit der Gottfried Wilhelm geschult werden. Der Umfang der Fortbil- Leibniz Bibliothek Hannover, in ihrer Funktion dungen erreichte im Berichtsjahr das Niveau als niedersächsische Ausbildungsbehörde des Jahres 2014. Die Fortbildungstage im für den höheren Dienst an wissenschaftli- Bremer AFZ (2016:89, 2015: 81) und bei chen Bibliotheken, bildete die SuUB eine externen Anbietern (2016: 56, 2015: 29) Referendarin (Fachstudium Soziologie) zur stiegen leicht an. Wissenschaftlichen Bibliothekarin aus. Im Berichtszeitraum schloss eine Mitarbei- terin das berufsbegleitende Fernstudium im Bereich Bibliothekswissenschaft (BA Biblio- theksmanagement) erfolgreich ab. Zwei weitere Mitarbeiterinnen nahmen in 2016 an diesem Fernstudium teil. Zwei Bibliotheks-
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 22 2.3 Mitarbeit in 2.4 Mitarbeit in Fachgremien universitären Gremien Aktionsbündnis Urheberrecht für Bil- Arbeitssicherheitsausschuss dung & Wissenschaft Wischmann, Christiane Müller, Maria Elisabeth, Kooptiertes Mitglied der Lenkungsgruppe Betriebliches Eingliederungsmanage- ment – Team American Antiquarian Society Mioch, Peter Dr. Elsmann, Thomas Netzwerk Personalreferenten Arbeitsgemeinschaft Deutscher, Öster- Hochschulen reichischer und Schweizer Konsortien Diebold, Andrea (GASCO) Ahlborn, Benjamin, Vertreter für Bremen IT-Steuergruppe der Universität Bremen Dr. Blenkle, Martin Arbeitsgruppe Regionalbibliotheken im Müller, Maria Elisabeth Deutschen Bibliotheksverband (AGRB) Müller, Maria Elisabeth, Stellvertretende Personalrat der Universität Bremen Vorsitzende Dr. Drews, Joachim Barth, Claudia Arbeitskreis für die Geschichte des 19. Seiterich, Eugen und 20. Jahrhunderts (Historische Kom- Wienrich, Christel mission für Niedersachsen und Bremen) Dr. Drews, Joachim Steuerungskreis Gesundheitsmanage- ment der Universität Bremen und der Arbeitskreis Provenienzforschung im SuUB Norden Krüler, Petra Cirsovius-Ratzlaff, Volker
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 23 Arbeitskreis Provenienzforschung und Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV): Restitution – Bibliotheken Verbundleitung Cirsovius-Ratzlaff, Volker Müller, Maria Elisabeth Bauplanungsgruppe Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV): „Magazinerweiterung“ Fachbeirat Bodem, Claudia Dr. Blenkle, Martin Huesmann, Silke Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV): Beirat der Forschungsstelle für unab- Facharbeitsgruppe Fernleihe und hängige Literatur und gesellschaftliche Endbenutzerdienste Bewegungen Osteuropas an der Univer- Bodem, Claudia sität Bremen Müller, Maria Elisabeth Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV): Facharbeitsgruppe Lokale Bremer Restauratorenrunde Geschäftsgänge Wischmann, Christiane Ahlborn, Benjamin Berufsverband Information Bibliothek Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV): e.V. Facharbeitsgruppe Technische Kamp, Heike: Vorstand Landesgruppe Nie- Infrastruktur dersachsen/Bremen Dr. Blenkle, Martin: Sprecher Deutscher Bibliotheksverband e.V. Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV): (DBV): Landesverband Bremen Facharbeitsgruppe Erschließung und Müller, Maria Elisabeth: Geschäftsführende Information Vorsitzende Dr. Haake, Elmar: Sprecher
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 24 Gesellschaft für Deutsche Pressefor- - Information und Dokumentation schung zu Bremen e.V. - Medizinische Dokumentation Winsmann, Anke Schildt, Martina Historische Gesellschaft Bremen e.V. Prüfungsausschuss für die Abnahme der Dr. Elsmann, Thomas Zwischen- und Abschlussprüfungen zum/ Dr. Hermes-Wladarsch, Maria: Vorstand zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Historische Kommission für Niedersach- Bibliothek sen und Bremen Schildt, Martina (stellvertr. Mitglied) Dr. Elsmann, Thomas Verein Deutscher Bibliothekare (VDB): Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Kommission für berufliche Qualifikation Presse e.V. Werner, Britta Winsmann, Anke: Vorstand Verein "Erinnern für die Zukunft" Netzwerk Mediatheken Dr. Drews, Joachim Winsmann, Anke Wittheit zu Bremen Niedersächsischer Beirat für Bibliothek- Dr. Elsmann, Thomas sangelegenheiten beim MWK Müller, Maria Elisabeth: Ständiger Gast Prüfungsausschuss für die Abnahme der Zwischen- und Abschlussprüfungen zum/ zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung - Archiv
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 25 3. Projekte ratsmitglieder unterstützen durch ihr Feed- back zu Inhalten und Services den Aufbau 3.1 Aufbau des Fachinformationsdiens- des Fachinformationsdienstes und werden tes (FID) Politikwissenschaft POLLUX zu Multiplikatoren in der politikwissenschaft- lichen Fachcommunity tätig sein. Das von der DFG bewilligte und geförderte Beim inhaltlichen Zuschnitt des Suchraumes Projekt des Fachinformationsdienstes Poli- wird ein interdisziplinärer Ansatz gewählt, tikwissenschaft ist zum 01. Juli 2016 der die große thematische Bandbreite des gestartet. Für die überregionale Literatur- Faches berücksichtigt und heterogene versorgung der Politikwissenschaft in Quellen zusammenführt. Dieses Ziel lässt Deutschland wird eine zentrale Suchma- sich nur in einem fortlaufenden Prozess schine für alle politikwissenschaftlich rele- verwirklichen, in den die Fachcommunity vanten Inhalte entwickelt. Dabei steht der kontinuierlich einbezogen wird. Die SuUB hat direkte Zugang zum digitalen Volltext im die Rechte an der Marke „Pollux – Informati- Zentrum aller Entwicklungsbemühungen. Das onsdienst Politikwissenschaft“ und ihrem System Pollux wird von der SuUB gemein- Logo erworben. sam mit dem Projektpartner GESIS – Leib- niz-Institut für Sozialwissenschaften in Köln Bei der Bereitstellung ist die schnelle Ver- entwickelt und ab Ende 2017 verfügbar sein. fügbarkeit aller Inhalte von zentraler Bedeu- Die Bedarfe und Wünsche der Fachcommu- tung. Gemäß dem Prinzip „e-first“ wird dem nity sind für den Fachinformationsdienst von Erwerb von elektronischen Ressourcen der zentraler Bedeutung. Ende 2016 tagte erst- Vorzug gegeben. Sollte dies nicht möglich mals der wissenschaftliche Beirat des FID in sein, werden die Publikationen in gedruckter der SuUB Bremen. Im neunköpfigen Gremium Form erworben. Bei der Erwerbung finden sind alle Teilgebiete der Politikwissenschaft vor allem nutzergesteuerte Modelle wie die repräsentiert. Als außeruniversitäre For- Patron-Driven-Acquisition für E-Books und schungseinrichtung ist zudem die Stiftung gedruckte Bücher sowie Pay-per-View für Wissenschaft und Politik beteiligt. Die Bei- Zeitschriften Anwendung. Der Mitteleinsatz
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 26 wird so bedarfsgerecht gesteuert. Dabei verfügt über umfangreiche Erfahrungen auf geht es verstärkt um die Bereitstellung von diesem Gebiet und wird die vorgeschlagenen wissenschaftlich relevanten Fachinformatio- Bestände nach Klärung der urheberrechtli- nen, nicht mehr um den Aufbau von Samm- chen Aspekte digitalisieren (Digitisation on lungen. Dies stellt eine grundsätzliche Demand) sowie mit Struktur- und Metadaten Abkehr von der bisherigen Erwerbungspra- erschließen. xis der Sondersammelgebiete dar. Eine umfangreiche Sammlung elektronischer Die Suchmaschine des FID Politikwissen- Volltexte aus dem Bereich wissenschaftli- schaft (Pollux) führt Inhalte in einen zentra- cher Open-Access-Archive ist ein weiterer len Index zusammen. In diesem neu geschaf- zentraler Bestandteil des Suchraums. Dazu fenen umfassenden Suchraum wird die zählen u.a. frei verfügbare elektronische übergreifende Suche nach unterschiedlichen Publikationen der GESIS aus SSOAR. Auf- Informationstypen, wie z.B. Volltexte oder grund der Zusammenarbeit mit dem Projekt Forschungsdaten, möglich sein. Alle ange- BASE der UB Bielefeld hat die SuUB Bremen zeigten Informationsquellen werden für die bereits langjährige Erfahrungen bei der Nutzer/innen auch verfügbar sein, entweder Bereitstellung von Nachweisen universitärer in elektronischer oder in gedruckter Form. Repositorien. Neben der Nutzung frei ver- fügbarer Open-Access-Dokumente werden Unterschiedliche Mehrwertdienste ergänzen auch frei verfügbare Forschungsprimärda- das Angebot des FID. So wird ein Benach- ten im Rahmen thematischer Recherchen richtigungsdienst aufgebaut, über den die immer stärker nachgefragt. Nutzerinnen und Nutzer regelmäßig aktuelle Informationen zu Themenclustern erhalten. Auch bei der Veröffentlichung eigener Texte Weiterhin wird dem Wunsch entsprochen, soll die Fachcommunity durch den FID unter- dass bisher nur in gedruckter Form vorlie- stützt werden. Ein weiteres Ziel ist daher gende politikwissenschaftliche Quellen auch die nahtlose Integration der Dienste SSOAR digital zugänglich gemacht werden. Die SuUB (Open-Access-Publikationen) und datorium
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 27 (Sozialwissenschaftliche Forschungsprimär- 4. Schwerpunktthemen daten) in den FID, um den Wissenschaftler/ innen die Publikation entsprechender Daten 4.1 Zeitschriften-Abbestell-Aktion zu ermöglichen. Durch die Währungskursproblematik und den Absturz des Euros gegenüber dem 3.2 Eröffnung des neuen Magazinturms US-Dollar sowie durch zusätzliche Preisstei- Im November 2016 wurde in Anwesenheit gerungen war abzusehen, dass der Medie- der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit netat der SuUB den jährlichen Bedarf im und Verbraucherschutz Prof. Dr. Eva Jahr 2016 nicht decken würde. Zur Steue- Quante-Brandt und des Rektors der Univer- rung der Kosten beschloss die Gemeinsame sität Bremen, Prof. Dr. Bernd Scholz-Reiter, Bibliothekskommission zu Beginn des Jahres das neu errichtete Magazingebäude der 2016 eine umfangreiche Zeitschriftenabbe- SuUB feierlich eröffnet. Das funktionale stellaktion. Die Zuweisungen für Zeitschrif- Gebäude mit der architektonisch anspruchs- ten, die im Rahmen der jährlichen Etatver- vollen Fassadengestaltung wurde innerhalb teilung den Fächern der Universität zur kürzester Zeit geplant und unter Einhaltung Verfügung stehen, wurden auf dem Stand des Kostenrahmens fristgerecht fertigge- von 2015 festgeschrieben. Für die Fächer/ stellt. Bauherr: Universität Bremen, Pla- Fachbereiche wurden aussagefähige Listen nungsbeginn: Mai 2014, Bauzeit: Mai 2015 von Zeitschriftentiteln mit Preisangaben und – September 2016, Baukosten: 3.4 Mio. €, Nutzungszahlen (Preis pro Download) Rollregalanlage: 450.000 € (Mittel der erstellt, auf deren Grundlage über die Kündi- SuUB). Der Bücherturm bietet eine Regalflä- gung von Abonnements zu entscheiden war. che für ca. 725.000 Bände und garantiert Obwohl ein großer Teil der hochpreisigen die Aufnahme von Buchbeständen für min- Titel aufgrund von vertraglichen Bindungen destens 10 Jahre. Im Dezember 2016 wur- (feste Zeitschriftenpakete) nicht berück- den erste Teilbestände in den Magazinturm sichtigt werden konnte, gelang es in enger verlagert. Zusammenarbeit mit den Fächern und Fach- bereichen, die Zeitschriftenabbestellung
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 28 erfolgreich durchzuführen. 500 Zeitschrif- Bisher waren alle in der SuUB liegenden tenabonnements mit einem Volumen von Handschriften allein in dem gedruckten 180.000 Euro wurden gekündigt, weitere Katalog „Die Handschriften der Staats- und 70.000 Euro wurden durch Umschichtungen Universitätsbibliothek Bremen“ nachgewie- zulasten der Monografien erbracht. sen. Mit der Digitalisierung wurde ein Nach- weis der einzelnen digitalen Ausgaben auch 4.2 Digitalisierung und Nachweis der in die Suchmaschine E-LIB integriert. So mittelalterlichen Handschriften im Web- sind diese historischen Preziosen der SuUB auftritt der SuUB Bremen nun auch online auffindbar. Sukzessiv sollen Im Jahr 2016 wurden ausgewählte mittelal- alle Handschriften auf diese Weise verzeich- terliche Handschriften der SuUB Bremen im net werden, um den Gesamtbestand über die Handschriften-Kompetenzzentrum der Suchmaschine der Bibliothek recherchierbar Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel zu machen. digitalisiert10. Die Bibliothek ist im Besitz von 124 mittelal- terlichen Handschriften, die zwischen dem 9. und dem frühen 16. Jahrhundert entstan- den sind. Im Bestand befinden sich einige herausragende Einzelstücke. Die Hand- schriften stammen meist aus dem Besitz früherer Bremer Bibliotheken, wenn auch nur wenige in Bremen verfasst wurden: 28 Bände stammen aus der Sammlung Goldast, 39 Bände aus der Bremer Dombibliothek bzw. dem Athenaeum. Zudem gibt es einige Einzelstücke und vereinzelt Bände aus den bremischen Stadtkirchen und -klöstern. 10 http://brema.suub.uni-bremen.de/ms/nav/index/all
SuUB Rechenschaftsbericht 2016 29 5. Öffentlichkeitsarbeit • gemeinsame Fahrten zu bedeutenden Bibliotheken in Deutschland 5.1 Freundeskreis der SuUB Der Freundeskreis fördert dauerhaft die Nach fast zehnjähriger Amtszeit übergab die Arbeit der Bibliothek durch verschiedene bisherige Vorstandsvorsitzende Gaby öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, Schuylenburg ihr Amt an Frau Prof. Dr. Iris die wichtige Initiative der Buchpatenschaf- Kirchner-Freis. ten zur Rettung der historischen Schätze Die neue Vorsitzende des Freundeskreises und die Bremer Bibliotheksgespräche. Frau Kirchner-Freis wird zusätzlich zu den bewährten Veranstaltungsformaten zukünf- Geschäftsstelle Freundeskreis tig auch ihre Expertise als Fachanwältin für Telefon 0421 218-59401 Urheber- und Medienrecht einbringen. Die freundeskreis@suub.uni-bremen.de weiteren Mitglieder des Vorstands wurden http://www.suub.uni-bremen.de/ueber-uns/ bestätigt. freundeskreis/ Der Freundeskreis der Staats- und Universi- tätsbibliothek steht allen Interessierten offen. Seinen Mitgliedern bietet er: • Teilnahme an der Veranstaltungsreihe „Bremer Bibliotheksgespräche“, in denen regelmäßig aktuelle Themen der Bibliothek aufgegriffen bzw. Besonderheiten des Bestandes thematisiert werden • Führungen durch die „Schatzkammern" und durch die Sonderausstellungen der Bibliothek
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