Lagebericht der Fiducia & GAD IT AG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
lagebericht der Fiducia & GAD IT AG 1. Rahmenbedingungen und kretisiert und geschärft. Die im Juli 2017 verabschie- Geschäftsverlauf dete Personalstrategie versteht sich als gemeinsame kulturelle Wertebasis aller Mitarbeiter und somit als ein 1.1 Rahmenbedingungen Baustein für den zukünftigen Erfolg der Fiducia & GAD im Markt. Die Fiducia & GAD IT AG erbringt IT-Dienstleistungen für die Bankenbranche, insbesondere für die Volksbanken Im Rahmen der Konsolidierung und Ausrichtung des Be- und Raiffeisenbanken sowie für Unternehmen der genos- teiligungsportfolios hat die Fiducia & GAD im zurück- senschaftlichen FinanzGruppe. Neben diesem Kernge- liegenden Geschäftsjahr weitere unternehmerische Ent- schäft arbeitet die Fiducia & GAD gemeinsam mit ihren scheidungen gesellschaftsrechtlich umgesetzt. Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auch mit Unter- So wurden die Dienstleistungen und Services im Perso- nehmen und Finanzdienstleistern außerhalb der genos- nalmanagement in einer Gesellschaft gebündelt: Die senschaftlichen FinanzGruppe zusammen. Peras Personalwirtschaft Administrations Services GmbH hat am 1. Juni 2017 den Geschäftsbereich „Personal- Als IT-Dienstleister für die genossenschaftliche Finanz- Systeme & Services“ der Ratiodata GmbH übernommen. Gruppe ist die Fiducia & GAD abhängig von der wirt- Aus „Peras Personalwirtschaft Administrations Services schaftlichen und finanzwirtschaftlichen Entwicklung GmbH“ wurde die „Peras GmbH“. Das neue Unterneh- Deutschlands. Das Wirtschaftswachstum hat sich im men ist strategisch als HR-Partner für die Volksbanken zurückliegenden Geschäftsjahr deutlich beschleunigt. und Raiffeisenbanken sowie der Unternehmen der genos- Dies bestätigt das aktuelle Herbstgutachten der an der senschaftlichen FinanzGruppe positioniert. Gemeinschaftsdiagnose teilnehmenden Wirtschaftsfor- schungsinstitute. Die Forscher gehen davon aus, dass Ferner hat die Fiducia & GAD nach dem Zukauf weiterer das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2018 Aktien bereits 2016 die Mehrheit an der F-Call AG erwor- gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent steigt. Der Bun- ben und hält aktuell 50,3 Prozent. Die strategische Neu- desverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen- ausrichtung und Konsolidierung der F-Call AG wurde im banken e.V. (BVR) leitet daraus ab, dass die verbesserte Jahr 2017 durch die Übernahme und Integration von drei gesamtwirtschaftliche Wachstumsdynamik bei immer genossenschaftlichen, regional tätigen Servicegesellschaf- noch relativ niedriger Inflation und verstärkten Investitio ten weiter umgesetzt. Bestandteil der Neuausrichtung ist nen den Genossenschaften in Deutschland ein positives auch die Umfirmierung zur SERVISCOPE AG. konjunkturelles Umfeld bietet. Die Kreditgenossenschaf- ten können demnach beispielsweise mit einer anhal- Das vom Fachrat Zahlungsverkehr unterstützte Konzept tend hohen Nachfrage nach Immobilienkrediten und im zur Neuordnung der Rollen im Kartenzahlungsverkehr der Firmenkundengeschäft rechnen. genossenschaftlichen FinanzGruppe wurde gemeinsam mit der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschafts- Die Stärke der Volksbanken und Raiffeisenbanken ist die bank umgesetzt. Nähe zum Kunden. Diese Nähe trotz zunehmender Digita- Im Zielbild wird das Debit-Kartengeschäft künftig zent- lisierung des Bankgeschäfts zu wahren, ist die Herausforde- ral in der Fiducia & GAD unternehmerisch verantwortet, rung der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Das verbund- während das Kreditkartengeschäft und das Händler LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG weite Projekt „KundenFokus“, in dem die Fiducia & GAD geschäft in der VR payment gebündelt werden. In diesem intensiv mitarbeitet, adressiert diese Herausforderung. Zusammenhang werden die Anteile an der CardProcess GmbH an die DZ BANK AG veräußert. Im Gegenzug wird Ihre im Jahr 2016 verabschiedete Unternehmensstra- die Fiducia & GAD die beiden Tochterunternehmen der tegie hat die Fiducia & GAD im zurückliegenden Ge- CardProcess, die SERVODATA GmbH, Frankfurt, und die schäftsjahr weiterentwickelt und in den Bereichen GCS German Card Switch GmbH, Köln, komplett erwer- Markt und Geschäftsfelder sowie Personal und IT kon- ben. 66
Die Entwicklung der Erweiterten Gesamtbanksteuerungs DIKU stellt das persönliche, einfache und komfortable plattform durch die im Jahr 2016 mit der msg-Gruppe Banking auf allen Kanälen rund um die Uhr sicher. Die gegründete gleichnamige Gesellschaft schreitet voran. Verbindung zu den digitalen Lebenswelten wird ge- Entwickelt wird ein neuer Marktstandard, mit dem die nutzt, um den Kunden einerseits direkt bei der Entste Kunden eine Lösung erhalten, welche die regulatorischen hung seiner Bedürfnisse mit Lösungen zu versorgen und Anforderungen in Deutschland optimal erfüllt. andererseits stets in Gänze im Fokus zu haben. Die Bank wird integraler Bestandteil des digitalen Ökosystems des Im Februar 2017 begann der Betrieb im neuen Rechen- Kunden. zentrum in Münster-Amelsbüren. Nach Abschluss aller Umzugs- und Migrationsvorhaben fand im November Der zunehmende Kostendruck erfordert eine stetige 2017 die feierliche Einweihung statt. Die Fertigstellung Prozessanalyse und verbesserung. PROMT unterstützt des hochmodernen und nach höchsten Sicherheitsstan- mittels flexiblen und individualisierbaren Workflows die dards ausgestatteten Rechenzentrums erfolgte früher als variable Gestaltung von Wertschöpfungsketten. geplant und innerhalb des geplanten Budgets. Die kontinuierlich steigenden regulatorischen Anforderun- gen haben wesentliche Auswirkungen auf das Bankge- 1.2 Geschäftsverlauf schäft. Um der damit einhergehenden Ressourcenbindung entgegenzuwirken, wird CREME einerseits den hohen fach Bankverfahren lichen Ansprüchen der Banken gerecht und reagiert ande- Im Jahr 2017 stand die Umsetzung der Serienmigration rerseits auf die dynamischen regulatorischen Änderungen auf agree21 im Fokus der Aktivitäten. In 19 Serien wur- zeitnah und effizient. den 102 Banken erfolgreich auf agree21 umgestellt. In- klusive der in den Vorjahren bereits migrierten Banken Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Düsseldorf, sind dies in Summe 109 Institute. Für 2018 sind weitere hat sich im Rahmen einer Neuausschreibung dafür ent- 19 Serien mit über 100 Banken geplant. Die Serienmigra- schieden, ab 2020 mit einem anderen IT-Dienstleister tion der Volksbanken und Raiffeisenbanken soll Ende zusammen zu arbeiten. Hingegen konnten neben der 2019 abgeschlossen sein. Sparda-Bank Berlin eG auch die Sparda-Bank Südwest eG sowie die Sparda-Bank Hannover eG vom Bankverfahren Die Fiducia & GAD verfolgt das Ziel, das Bankverfahren agree21 überzeugt werden. agree21 und seine Anwendungen für die Kunden so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Bei der Entwicklung IT-Serviceportfolio und Weiterentwicklung der Anwendungen stehen vier stra- Das IT-Serviceportfolio der Fiducia & GAD ist darauf aus- tegische Felder im Mittelpunkt: Firmenkunden (FIKU), Digi- gerichtet, die Komplexität der ITInfrastruktur in den Ban tale Kundennähe (DIKU), Prozessmanagement (PROMT) und ken weiter zu reduzieren, damit diese sich stärker auf ihr Controlling / Rechnungswesen / Meldewesen (CREME). Kerngeschäft konzentrieren können. Das Geschäft mit Firmenkunden zählt zum ertrags- und Basis bildet eine zentralisierte IT-Umgebung, die im Rah- wachstumsstärksten Geschäftsfeld der Volksbanken und men des Projektes IT-Cloud zur Verfügung gestellt wird. Raiffeisenbanken und ist auch in der aktuellen Niedrig- Die Netzanbindung an die Rechenzentren wird mit Ab- zinsphase ein wichtiges Kundensegment. Für das Firmen- schluss des agree21Net Rollout bis Ende 2018 in einem kundengeschäft von der Existenzgründung bis zur Nach bundesweit vereinheitlichten Netz konsolidiert sein. folgeregelung unterstützen die Lösungen und Funktionen in FIKU die Beratungs- und Geschäftsprozesse. Das Lö- Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2017 war die Wei sungsportfolio umfasst sowohl einfache Serviceleistun- terentwicklung des IT-Serviceportfolios rund um den gen wie auch komplexe Geschäfte. Themenkomplex der Kommunikation mit agree21Voice. 67
Zudem wurden die regulatorischen Anforderungen im der wesentlichen Elemente der Personalstrategie ist der Wertpapiergeschäft, die nach MiFID II ab 2018 gelten, Baustein „Talente gewinnen und entwickeln“. So haben umgesetzt. im Jahr 2017 insgesamt 54 Auszubildende bzw. duale Studenten in der Fiducia & GAD ihre Ausbildung begon- IT und Bankverfahren für andere Märkte nen. 48 Auszubildende und duale Studenten haben ihre und Kundengruppen Ausbildung in dieser Zeit beendet. Im Berichtsjahr konnte die Fiducia & GAD weitere Lösungen für Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe umsetzten. Eines der zentralen Gemeinschaftsprojekte ist 1.4 Erklärung zur Unternehmensführung der Start der Entwicklung des Produktes Optifolio. Mit dieser betreffend § 289f Abs. 2 Nr. 4 HGB Lösung wird das Privatkundengeschäft der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Geschäftsfeld Portfoliomanagement Seit 1. Mai 2015 ist das „Gesetz für die gleichberechtigte mit erweiterten Beratungsmöglichkeiten ergänzt. Darüber Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositio- hinaus startete die Fiducia & GAD die gemeinsame Verbund- nen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ service-Plattform VSP. Eine erste Entwicklung mit der R+V in Kraft. Aufgrund der Rechtsform und als Unternehmen, wurde erfolgreich umgesetzt. das der Mitbestimmung unterliegt, ist die Fiducia & GAD verpflichtet, Zielgrößen für den Aufsichtsrat, den Vor- Für die Kundengruppe der Privatbanken konnte die stand sowie die beiden Führungsebenen darunter fest- Fiducia & GAD auch im zurückliegenden Geschäftsjahr zulegen. Lösungen implementieren und Themenfelder weiterent- Für den Anteil von Frauen im Vorstand bestätigt der Auf- wickeln. Die Direktbank der Wüstenrot Bank AG Pfand- sichtsrat den Status quo. Bislang ist im Vorstand keine briefbank arbeitet seit April 2017 mit agree21. Darüber Frau vertreten. Der Aufsichtsrat bekräftigt sein Ziel, bei hinaus wurden die Vorbereitungen für die Migration der anstehenden Vorstandsbesetzungen bevorzugt Frauen Privatbanken begonnen, die noch mit bank21 arbeiten. zu berücksichtigen. Die Frist zum angestrebten Ziel wird bis zum 30. September 2022 bestimmt. Der Aufsichtsrat Die Fiducia & GAD hat gemeinsam mit der Gruppe der hat für den Anteil von Frauen im Gremium eine Zielgrö- genossenschaftlichen Spezialbanken einen Prozess zur ße von 15 Prozent festgelegt. Dieses Ziel wurde bereits Fokussierung auf spezifische IT-Fragestellungen gestartet. zum 31. Dezember 2016 mit einer Frauenquote von Ziel ist es, das Geschäftsmodell der genossenschaftlichen 15 Prozent erreicht. Der Aufsichtsrat beschließt, den bis- Spezialbanken mit IT-Lösungen entlang von agree21 zu her erreichten Stand eines Frauenanteils von 15 Prozent unterstützen. als zukünftige Zielgröße fortzuschreiben. Die Frist zur Im Berichtsjahr wurde außerdem das Projekt zur Migra angestrebten Erreichung dieser Zielgröße wird bis zum tion der Sparda-Bank Berlin auf agree21 gestartet. Weitere 30. September 2022 festgelegt. Der Vorstand hat sich Sparda-Banken werden ab 2019 auf das Bankverfahren für die Führungsebenen unterhalb des Vorstands, die F1- agree21 wechseln. sowie F2- und F3-Führungskräfte, jeweils differenzierte, steigende Zielquoten gesetzt. Zum 31. Dezember 2017 Im Segment IT-Outsourcing hat die Fiducia & GAD die wurde eine Frauenquote für die F1-Führungsebene von bestehenden Geschäftsbeziehungen zu bedeutenden 12 Prozent und für die F2- und F3-Führungsebene von Outsourcing-Kunden erweitert und intensiviert. Durch 13 Prozent erreicht. Die hierfür angestrebten Zielquoten das IT-Outsourcing-Angebot erzielt die Fiducia & GAD von 14 Prozent und 16 Prozent konnten nicht erreicht zunehmend Skaleneffekte, insbesondere im Großrechner- werden. Die für 2020 gesetzten Zielquoten von 18 Pro- Betrieb, und sichert gleichzeitig technologische Effizienz- zent für die F1-Führungskräfte und 20 Prozent für die potenziale für alle Kundengruppen. F2-und F3-Führungskräfte werden weiter verfolgt. 1.3 Mitarbeiterentwicklung 1.5 Niederlassungen Unter dem Titel „Gemeinsam in eine neue Zukunft“ hat Die Fiducia & GAD hat zwei Verwaltungssitze, Karlsruhe LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG der Vorstand im Juni 2017 die Personalstrategie 2020+ und Münster. verabschiedet. Die gemeinsam mit allen Interessengrup- In München wird eine Niederlassung betrieben. Zum Jahres- pen des Unternehmens entwickelte Strategie bietet den ende 2017 waren dort 511 aktive Mitarbeiter beschäftigt. Raum für die Gestaltung der Zukunft. Dabei bleibt die Personalstrategie den genossenschaftlichen Werten treu und stellt Werte wie Solidarität, Partnerschaftlichkeit, Respekt und Verantwortung in den Mittelpunkt. Einer 68
2. Ertragslage geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände um 2,8 Mio. Euro auf 104,5 Mio. Euro erhöht. Im Folgenden werden die wesentlichen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie deren Veränderun- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im We- gen im Vergleich zum Vorjahr erläutert. sentlichen aufgrund des Sondereffekts im Zusammen- hang mit der Gesamtbetriebsvereinbarung im Jahr 2016 Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber dem Vorjahr um um 15,6 Mio. Euro auf 117,3 Mio. Euro gesunken. Gegen- 2,5 Mio. Euro erhöht. läufig wirken sich die Kompensationszahlungen an die Der Jahresüberschuss ist bei leicht rückläufiger Gesamt- auf agree21 umgestellten Banken aus. leistung, nach Sondereffekten im Jahr 2016 aus den Pen- sionsrückstellungen und der Gesamtbetriebsvereinbarung Insgesamt sind die Erträge im Verhältnis zu den Gesamt- sowie reduzierten Beteiligungserträgen gesunken. Nach aufwendungen überproportional gesunken, so dass das einem Jahresüberschuss von 33,9 Mio. Euro im Jahr 2016 Betriebsergebnis leicht rückläufig ist. wird für das Jahr 2017 ein Jahresüberschuss von 20,6 Mio. Euro ausgewiesen. Das Betriebsergebnis in Höhe von 38,7 Mio. Euro liegt 2,1 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Die Umsätze betreffen im Wesentlichen Erlöse aus Bank- verfahren mit 886,0 Mio. Euro und Erlöse aus Infra Das Finanzergebnis weist -2,5 Mio. Euro aus und liegt so- struktur mit 200,3 Mio. Euro. Die Erlöse mit weiteren mit 10,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Der Grund Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe in- hierfür ist die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses. klusive der Zentralbank belaufen sich auf 90,1 Mio. Euro, Zusätzlich erfolgten im Jahr 2017 Abschreibungen auf die Erlöse aus Warenverkäufen auf 10,5 Mio. Euro. das Finanzanlagevermögen in Höhe von 1,9 Mio. Euro. Die Erhöhung der Erlöse aus Bankverfahren gegenüber Nach Verrechnung der Steuern vom Einkommen und Er- dem Vorjahr resultiert aus dem Bankverfahren agree21 trag in Höhe von 14,4 Mio. Euro und der sonstigen Steu- sowie den Migrationsleistungen. Der Rückgang der Erlöse ern von 1,2 Mio. Euro ergibt sich ein Jahresüberschuss aus Warenverkäufen ist bedingt durch den Übergang des von 20,6 Mio. Euro. Handelswarengeschäfts auf die Ratiodata zum 01.01.2017. Zur Erläuterung der Rentabilität dienen folgende Kenn- Die anderen aktivierten Eigenleistungen für selbst ge- zahlen: schaffene immaterielle Vermögensgegenstände betragen 4,2 Mio. Euro. In den sonstigen betrieblichen Erträgen in in % 2017 2016 Höhe von 17,4 Mio. Euro sind im Wesentlichen Erträge aus Umsatzrentabilität 3,1 3,3 der Auflösung von Rückstellungen von 4,6 Mio. Euro und Eigenkapitalrentabilität 8,3 11,4 Gutschriften für Vorjahre von 5,0 Mio. Euro enthalten. Der Gesamtkapitalrentabilität 5,0 6,5 Rückgang wird durch Sondereffekte in 2016 verursacht. Der Materialaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr gering- Die Umsatzrentabilität – das Verhältnis von Betriebsergeb- fügig auf 570,7 Mio. Euro gestiegen. Zusätzliche Aufwen- nis zur Gesamtleistung – liegt fast auf Vorjahresniveau bei dungen für externe Kapazitäten für Entwicklungsleistungen leicht reduziertem Betriebsergebnis und Gesamtleistung. und Innovationsprojekte sowie steigende Software-War- tungskosten werden im Wesentlichen kompensiert durch Die Eigenkapitalrentabilität – das Verhältnis von Be- den Rückgang des Handelswareneinkaufs in Folge des triebsergebnis und Finanzergebnis zum wirtschaftlichen Übergangs des Handelswarengeschäfts auf die Ratiodata. Eigenkapital – hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf- grund des deutlich reduzierten Finanzergebnisses bei Der Personalaufwand ist insgesamt um 5,7 Mio. Euro auf gleichzeitig gestiegenem wirtschaftlichem Eigenkapital 419,0 Mio. Euro gestiegen. Der Anstieg resultiert aus den verschlechtert. gesetzlich vorgeschriebenen Zuführungen zu den Pensions rückstellungen sowie aus dem Einmaleffekt für die bereits im Die Gesamtkapitalrentabilität – das Verhältnis von Jah- Jahr 2017 vereinbarte Auslagerung eines Teils der Pensions resergebnis, Zinsaufwand und Ertragsteuern zur Bilanz- rückstellungen im Jahr 2018. Gegenläufig wirken sich die summe – ist insbesondere infolge des niedrigeren Jahres- weiteren Hebungen der Synergieeffekte aus der Fusion aus. ergebnisses bei erhöhter Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Abschreibungen haben sich infolge der Investitio- nen in den Vorjahren sowie durch die Aktivierung selbst Die Ertragslage ist gut. 69
3. Vermögenslage Die Vermögenslage stellt sich anhand nachstehender Kennzahlen wie folgt dar: Die Bilanzsumme ist im Berichtsjahr ist um 1,3 Prozent von 877,9 Mio. Euro auf 889,0 Mio. Euro gestiegen. in % 2017 2016 Investitionsquote 9,4 10,7 Auf der Aktivseite ist das Sachanlagevermögen erhöht Anlagendeckung 85,6 80,2 aufgrund der Investitionen in technische Anlagen und Eigenkapitalquote 49,3 48,6 Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Reduzierung der immateriellen Vermögensgegenstän- de ergibt sich aus der Abschreibung der selbst geschaffe- Die Investitionsquote – das Verhältnis von Investitionen nen Vermögensgegenstände bei gleichzeitig geringerem in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände Zugang dieser fusionsbedingten Aktivierungen. zur Gesamtleistung – ist infolge der geringeren Inves Der Rückgang des Finanzanlagevermögens resultiert titionen gegenüber dem Vorjahr gesunken. hauptsächlich aus der Umbuchung der Anteile an der Card- Process GmbH, der Ratiodata Luxemburg S.à.r.l sowie der Die Anlagendeckung – das Verhältnis von wirtschaftlichem VR-FinanzDienstLeistung GmbH in die Wertpapiere des Eigenkapital zum Anlagevermögen – hat sich im Vergleich Umlaufvermögens infolge der Veräußerung im Jahr 2018. zum Vorjahr aufgrund des angewachsenen Eigenkapitals bei gleichzeitig gesunkenem Anlagevermögen erhöht. Das Umlaufvermögen hat sich um 36,4 Mio. Euro auf 326,5 Mio. Euro erhöht. Bis auf die Wertpapiere im Um- Die Eigenkapitalquote – das Verhältnis von wirtschaftli- laufvermögen ist diese Entwicklung stichtagsbedingt. chem Eigenkapital zur Bilanzsumme – hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des Bilanzgewinns und der dazu un- Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält die pe- terproportional gestiegenen Bilanzsumme verbessert. riodengerechte Erfassung von Vorauszahlungen, diese sind um 5,5 Mio. Euro auf 50,3 Mio. Euro gesunken. Die Vermögenslage ist geordnet. Die Passivseite wird im Wesentlichen durch die Entwick- lung des Eigenkapitals, der Erhöhung der Pensionsrück- stellungen sowie durch stichtagsbezogene Effekte bei 4. Finanzlage den Verbindlichkeiten beeinflusst. Die Fiducia & GAD hat ein Grundkapital von 115,8 Mio. Das Eigenkapital hat sich aufgrund des Jahresergebnisses Euro. Zum 31. Dezember 2017 halten insgesamt vier re- erhöht. gionale Holdings 89,86 Prozent der Aktien. Die verblei- benden 10,14 Prozent der Aktien werden hauptsächlich Die Rückstellungen sind insgesamt um 20,5 Mio. Euro auf von Primärgenossenschaften und Unternehmen der ge- 351,6 Mio. Euro angewachsen. Bei den Rückstellungen nossenschaftlichen FinanzGruppe gehalten. für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ergibt sich in Folge der gesetzlichen Zuführungen sowie aus Effekten Zur Refinanzierung vergangener Investitionen in die aus der Auslagerung von Teilen der Verpflichtungen eine Rechenzentrumsinfrastruktur sind langfristige Darlehens Erhöhung von insgesamt 15,4 Mio. Euro. tranchen mit der DZ BANK vereinbart. Durch Zinssiche- rungsgeschäfte – SWAP – wurde das Zinsänderungsrisiko Die Steuerrückstellung liegt knapp auf Vorjahresniveau. Der begrenzt. Ferner wurden flexible Tilgungsmöglichkeiten Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 5,2 Mio. Euro re- vereinbart. sultiert aus den Zuführungen zu Personalrückstellungen. Der Cashflow hat sich wie folgt entwickelt: Infolge der planmäßigen Tilgungen der Darlehen haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ver- Kapitalflussrechnung in Tsd. EUR 2017 2016 Veränderung ringert. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen, Jahresüberschuss 20.644 33.949 -13.305 LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen + Abschreibungen 104.485 101.682 2.803 sowie die sonstigen Verbindlichkeiten sind stichtagsbezo- + Veränderung Rückstellungen 20.457 14.655 5.802 gen gesunken. = Cashflow 145.586 150.286 -4.700 Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände beliefen sich auf 41,3 Mio. Euro vor Zuschüssen und in das Sachanlagevermögen auf 74,8 Mio. Euro. 70
5. Risikobericht Die jeweils verantwortlichen Organisationseinheiten bewerten bestehende Risiken regelmäßig und melden Die anwenderorientierte Qualität, Stabilität und Sicherheit neu identifizierte Risiken an das zentrale Risikomanage- der zugrunde liegenden Informationsverarbeitung sowie ment. Die Risiken werden mit der Wahrscheinlichkeit der zugehörigen IT-Systeme haben eine zentrale Bedeu- des Risikoeintritts und ihrem Schadenspotential im Ri- tung für den unternehmerischen Erfolg der Fiducia & GAD. sikomanagement-Tool bewertet. Die Bewertung der Dies spiegelt sich entsprechend in den Unternehmenszielen Risiken erfolgt in der Verantwortung der zuständigen wider. Risiko-Owner. Die Fiducia & GAD überwacht und steuert ihre Risiken in Aus den Bewertungen durch die Risiko-Owner werden einem unternehmensweiten Risikomanagement-System. Risikoberichte erstellt, die dem Vorstand, den Banken so- Ein Bestandteil des Risikomanagement-Systems ist die Ri- wie dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig sikofrüherkennung, die ihren Fokus auf wesentliche und vorgelegt werden. in ihren Auswirkungen potentiell bestandsgefährdende Das Risikomanagement-System und die daraus resultie- Risiken richtet. rende Risiko-Berichterstattung ermöglichen dem Vorstand In der Fiducia & GAD tragen verschiedene Mechanismen eine Gesamtbetrachtung über die Risikosituation und lie- zur Steuerung und Beherrschung der Risiken bei. Dazu fert den verantwortlichen Personen und Gremien Trans- gehören die Unternehmensplanung, das Controlling, das parenz und entsprechende Entscheidungsgrundlagen, Projektmanagement und die Interne Revision sowie das um das Eintreten von bestandsgefährdenden Situatio- zentrale Risikomanagement. nen zu vermeiden. Es ist somit gewährleistet, dass die Dem Risikomanagement-System vorgeschaltet sind neben Fiducia & GAD auf Risiken rechtzeitig mit angemessenen diesen Steuerungssystemen das Informationssicherheits- Maßnahmen reagieren kann. Managementsystem (zertifiziert nach ISO 27001) sowie Der Vorstand erhält monatlich einen verdichteten Report das Qualitäts-Managementsystem (zertifiziert nach ISO über Risiken in den Risikoklassen „relevant“ oder höher 9001). Integrierte Risikoindikatoren liefern Informationen sowie Risiken mit offenen Maßnahmen. Darüber hinaus zur Risikofrüherkennung und geben Hinweise auf die Ent- enthält der Risikobericht eine Einschätzung der Gesamt- wicklung relevanter Aspekte. Diese Managementsysteme lage durch das Risikomanagement, das im Bereich „Ri- unterstützen auch dabei, die Kundenzufriedenheit als zen- siko-, Compliance-, Sicherheitsmanagement und Recht“ trale Grundlage für den dauerhaften geschäftlichen Erfolg angesiedelt ist. Zusätzlich werden Indikatoren zur Risiko- der Fiducia & GAD auf einem hohen Niveau zu halten. Früherkennung und bedeutende Ereignisse mit Schadens Auf Grundlage des Geschäftsmodells der Fiducia & GAD potential dargestellt, um frühzeitig auf Veränderungen wird das Risikotragfähigkeitskonzept jährlich fortgeschrieben reagieren zu können. bzw. aktualisiert, indem für bestimmte Schadenspositionen Die monatliche Beurteilung der Risikotragfähigkeit erfolgt Limite festgelegt werden, deren Einhaltung monatlich über- auf Grundlage des Risikotragfähigkeits-Konzeptes und prüft wird und die in die Risikoberichterstattung einfließen. der ermittelten Limitauslastung. Das Risikoportfolio wird einmal jährlich im Rahmen der Der Risikobericht an die Banken als unsere Kunden wird Risikoinventur von allen Bereichen der Fiducia & GAD einmal pro Quartal veröffentlicht. Die Kunden können unter Steuerung des zentralen Risikomanagements ak- sich damit über relevante Risiken mit Kundenauswirkung tualisiert. Bei Bedarf finden unterjährig Anpassungen informieren. Um die inhaltliche Auseinandersetzung mit des Risikoportfolios statt. der Bewertung der geschilderten Sachverhalte für die Erkannte Risiken werden folgenden Risikokategorien Banken im Hinblick auf wichtige operationelle Risiken zu zugeordnet: erleichtern, erarbeitet der Arbeitskreis „Ordnungsmäßig- keit und Revision“ zu den Risikoberichten eine Auswer- • „R1 – interne Verfahren (menschliches Fehlverhalten tungsempfehlung für die Banken. und organisatorische Mängel)“ für Risiken, verursacht Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats erhält vom Vor- durch interne Verfahren der Fiducia & GAD stand mindestens halbjährlich einen Risikobericht, der • „R2 – Menschen (böswilliges Handeln)“ für Risiken, neben Informationen zur Risikofrüherkennung die we- verursacht durch absichtliches Handeln von Menschen sentlichen Risikopositionen sowie eine Beurteilung der • „R3 – Infrastruktur/Systeme (technisches Versagen)“ Risikolage durch den Vorstand enthält. Der Aufsichtsrat für Risiken, verursacht durch technisches Versagen lässt sich durch den Prüfungsausschuss regelmäßig über von IT-Systemen und Infrastrukturkomponenten die Veränderung der Risikolage informieren. • „R4 – externe Einflüsse (inkl. höhere Gewalt, Die Fiducia & GAD sieht nach aktuellem Kenntnisstand Rechtsrisiken)“ für Risiken, verursacht durch externe keine wesentlichen Risiken mit negativen Auswirkungen Einflüsse auf ihre wirtschaftliche und finanzielle Situation. • „Ri – Intern“ für unternehmerische Risiken der Risiken in der Informationstechnologie begegnet die Fiducia & GAD. Fiducia & GAD u. a. durch Backup-Systeme, Failover- 71
Konzepte, Sicherheitskonzepte und weitere Maßnahmen. kanäle und Zugangswege mit umfassender Omnikanal- Sie beugen dem Datenverlust bei Katastrophen-Fällen im präsenz als strategische Maxime verabschiedet. Der stän- Produktionsbereich und in der Leitungsinfrastruktur vor. dige Projekt- und Strategieausschuss (SPSA) hat in seiner Personellen Risiken, ausgelöst durch vorsätzliche Hand- darauf folgenden Dezember-Sitzung die Realisierung am lungen, wirkt die Fiducia & GAD mit klaren Kompetenz- 6. Dezember 2017 weiter konkretisiert. Sobald die Finanzie- und Zugriffsregelungen, dem Gebot des 4-Augen-Prin- rung der Projektkosten in der genossenschaftlichen Finanz- zips sowie einem eingerichteten internen Kontrollsystem Gruppe geregelt ist, kann mit der Umsetzung begonnen entgegen. werden. Die Fiducia & GAD trägt hier als das IT-Kompe- Die vorhandenen Risiken haben keinen wesentlichen Ein- tenzzentrum eine maßgebliche Rolle und wird die Omni- fluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des kanalfähigkeit im Bankverfahren „agree21“ vorantreiben. Unternehmens. Die Risiken sind in der Gesamtheit be- herrschbar und werden vom Vorstand als nicht bestands- Neben der Verfahrensmigrationen bank21 auf agree21 gefährdend eingestuft. wird bis 2020 der Rollout auf eine standardisierte IT- Cloud-Plattform im Geschäftsgebiet Süd erfolgen. Der Zugriff auf das zukünftige IT-Cloud-Serviceportfolio er- folgt dann bundesweit über die zentralen Portale „An- 6. Chancen- und Prognosebericht wendungsstarter“ und „Meine Startseite“. Die Fiducia & GAD plant für das Geschäftsjahr 2018 ein Im strategischen Feld Firmenkunde unterstützt die Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von Fiducia & GAD die BVR-Initiative „KundenFokus Fir- 8,3 Mio. Euro. Alle Konzern-Gesellschaften planen einen menkunde“. Die qualifizierte Firmenkundenberatung ist positiven Beitrag zum Konzernergebnis für das Jahr 2018. die Basis im Kerngeschäft. Das Projekt hat es sich zum Die Umsetzung der Strukturmaßnahmen aus der Konsoli- Ziel gesetzt, einen intensiven und zeitnahen Ausbau der dierung des Beteiligungsportfolios wird auch 2018 einzel- persönlichen und digitalen Kanäle und Zugangswege ne Konzerngesellschaften belasten. umzusetzen. Investitionen werden im Jahr 2018 in den Bereichen Hard- Durch die Konsolidierung in der genossenschaftlichen und Software, in den Campus-Neubau in Karlsruhe sowie FinanzGruppe auf der Ebene der Zentralinstitute sind in die Modernisierung der Infrastruktur getätigt. Für die etablierte Zusammenarbeitsmodelle neu zu gestalten. Jahre 2019 und 2020 erwartet die Fiducia & GAD nach Die Fiducia & GAD wird diesen Prozess der Neuordnung der Planung eine stabile und positive Ertragslage. Die positiv begleiten und durch ein gemeinsames Verständnis Belastungen aus dem Migrationsprojekt und den Kom- weiterhin erfolgreich und effizient mitgestalten. pensationszahlungen für die Migrationsbanken können durch Synergien und das Erschließen von identifizierten Die Planungen und Aktivitäten im Rahmen der Konso- Marktchancen finanziert werden. lidierung des Beteiligungsportfolios sind größtenteils umgesetzt. Die umgesetzten Maßnahmen gilt es nun zu Die Fiducia & GAD verfolgt weiter das Ziel, durch die begleiten und die mit der jeweiligen Konsolidierung ver- Bündelung von Verarbeitungsmengen Skaleneffekte und bundenen strategischen Zielsetzungen zu verfolgen. Synergien für die Kunden zu generieren. Die Eröffnung dieser Chancen durch ein bundesweit einheitliches Bank- Der Vorstand der Fiducia & GAD schätzt die Ertrags-, Ver- verfahren war der wesentliche wirtschaftliche Treiber mögens- und Finanzlage für die kommenden 12 Monate für den Zusammenschluss im Juli 2015. Mit Abschluss als geordnet und stabil ein. der Migration sowie dem Abschalten und Abschluss des Rückbaus von bank21 im Laufe des Jahres 2020 können die erzielten Synergiepotenziale in Höhe von 125 Mio. Karlsruhe und Münster, 15. März 2018 Euro pro Jahr an unsere Kunden weitergegeben werden. Für die strategische Weiterentwicklung des Bankverfah- LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG rens und damit der Kernleistung werden die vier strategi- schen Felder Firmenkunden (FIKU), Digitale Kundennähe (DIKU), Prozessmanagement (PROMT) und Controlling/ Rechnungswesen/Meldewesen (CREME) weiter intensiv bearbeitet und optimiert. Der BVR-Verbandsrat hat in seiner Sitzung im November 2017 die Weiterentwicklung und Verzahnung der Vertriebs- 72
Bericht zur Gleichstellung und B. Druck und Versand). Mobiles Arbeiten bedeutet die Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG Arbeitserbringung außerhalb des Unternehmens, zum Beispiel von zu Hause aus. Umfang und Lage des mobilen für das Kalenderjahr 2016 Arbeitens sind in Abstimmung mit der Führungskraft unter Berücksichtigung der betrieblichen und persönlichen Belan- ge bzw. Regelungen zu vereinbaren. Statistische Angaben: • Gleitzeit-/Freizeitkonten sind vorhanden Fiducia & GAD IT AG Ø 2016 • Vielfältige Ausgestaltungsmöglichkeiten von Teilzeittätigkeiten, weibliche Beschäftigte 1.152,8 zum Beispiel: – Möglichkeit, temporäre Teilzeitverträge abzuschließen, männliche Beschäftigte 3.385,5 stärkt Eltern und Pflegeverantwortliche (Frauen wie Männer) weibliche Besch. in Teilzeit 348,5 in ihrem Anspruch, lebensphasengerecht ihrer familiären weibliche Besch. in Vollzeit 804,3 Verantwortung nachkommen zu wollen. Die vertraglich ver- männliche Besch. in Teilzeit 104,0 einbarte Rückkehr in die Vollzeittätigkeit schafft Sicherheit. (Aktuell an den Standorten Münster und Frankfurt möglich; männliche Besch. in Vollzeit 3.281,5 geplant für alle anderen Standorte) • Angebote zur Ferienbetreuung für Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und – Aktuell noch ausschließlich am Standort Münster ihre Wirkung: – positive Resonanz zur Betreuungsqualität und Nähe zur Arbeitsstätte Charta der Vielfalt • Angebote zur Belegung von betriebsnahen Krippenplätzen für • Unterzeichnung im Jahr 2014 und nach Zusammenschluss Kinder (0-3 Jahre) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über erneut als Fiducia & GAD im Jahr 2016 eine Tochtergesellschaft • Bekenntnis zu einem vorurteilsfreien Arbeitsumfeld, das von – Aktuell für den Standort Karlsruhe Vielfalt, Wertschätzung, Akzeptanz und Toleranz geprägt ist • Gründungsmitglied der Familiengenossenschaft der Regionen eG – Diese bietet unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Recruiting bedarfsorientiert: Individuelle Beratung = Informationen, • Unser Recruiting ist weder explizit auf Frauen noch auf Männer Unterstützung und Vermittlung zu den Themen Kinder ausgerichtet. Wir wollen attraktiver Arbeitgeber für „Talente“ betreuung und pflegebedürftige Angehörige. sein. In unserem Fokus stehen Kompetenz und Engagement. – Dieses Angebot steht aktuell den Mitarbeiterinnen und • Um speziell Frauen für unsere Ausbildungsangebote zu Mitarbeitern der Standorte Münster und Frankfurt offen. begeistern, hat die Fiducia & GAD ein auf diese Zielgruppe • Für eine individuelle Beratung und Begleitung in belastenden ausgerichteten Rundfunkspot produziert und und geschaltet: Situationen stehen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „Werden Sie ein IT-Girl“. kurzfristig diverse Ansprechpartnerinnen und -partner zur Verfügung: Sensibilisierung unserer Führungskräfte – Betreuende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Personal • Ausrichtung unserer Personalstrategie bereich • Ausrichtung unserer Führungsleitlinien – Einschlägig ausgebildete Kolleginnen und Kollegen – Externe Sozialberaterinnen und -berater sowie • Im Rahmen unserer Führungskräfteklausuren, Psychologinnen und Psychologen Workshops, etc. • Bezahlte Freistellungen bei besonderen familiären Ereignissen, • Individuelle Beratung und Begleitung durch den zur Pflege von Angehörigen sowie bei Erkrankung eines Kindes Personalbereich – Entsprechend der jeweiligen kollektivrechtlichen Regelungen an allen Standorten gegeben Diverse betriebliche Regelungen und Angebote für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Förderung einer guten • Festlegung von Zielgrößen von Frauen im Management: Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, zum Beispiel: – Plan 2020: Steigerung bei F1-Positionen von 15 auf 18 Prozent; bei F2er-Positionen von 13 auf 25 Prozent • Sehr gute Regelung (Betriebsvereinbarung) zur flexiblen Ar- beitszeit, Zeitrahmen von 6:00-20:00 Uhr, in dem die jeweilige Sollarbeitszeit erbracht werden kann Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit: • Möglichkeiten für das mobile Arbeiten von Zuhause sind gege- ben und durch die Betriebsvereinbarung geregelt Prozess der Gehaltsfindung bei Einstellungen – Zur Förderung der Flexibilität und Vereinbarkeit von Familie • Kriterium für das Einstiegsgehalt sind laut bestehenden und Beruf ist zudem geplant, mobiles Arbeiten grundsätzlich Tarifverträgen ausschließlich die konkrete Tätigkeit und die für alle Arbeitnehmerinnen kraft Tarifvertrag zu ermöglichen. Kompetenzen (Qualifikationen und Erfahrungen), die die Funktionen, die offensichtlich für mobiles Arbeiten nicht neue Mitarbeiterin/der neue Mitarbeiter mitbringen. Das geeignet sind, werden in Betriebsvereinbarungen geregelt (z. Geschlecht fällt nicht in die Waagschale. 73
jahresabschluss der Fiducia & GAD IT AG Bilanz zum 31. Dezember 2017 AKTIVA 31.12.2017 in EUR 31.12.2016 in EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 35.975.356,23 43.162.469,72 2. Entgeltlich erworbene Software sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 65.035.201,00 63.639.068,00 3. Geschäfts- oder Firmenwert 130.000,00 650.000,00 4. Geleistete Anzahlungen 2.383.199,31 4.421.850,86 103.523.756,54 111.873.388,58 II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten 150.513.430,69 138.506.479,44 2. Technische Anlagen und Maschinen 134.336.927,00 106.176.222,00 3. Vermietvermögen 6.215.036,00 5.594.468,20 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 32.622.529,59 26.494.623,00 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 13.138.223,24 47.514.620,51 336.826.146,52 324.286.413,15 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 49.678.346,70 69.884.778,05 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 14.246.766,22 17.720.294,58 3. Beteiligungen 7.791.628,88 8.117.050,04 4. Sonstige Ausleihungen 151.578,76 151.578,76 71.868.320,56 95.873.701,43 Anlagevermögen insgesamt 512.218.223,62 532.033.503,16 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 829.830,65 916.374,06 2. Unfertige Leistungen 2.215.684,37 5.413.864,75 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 1.091.607,76 1.555.235,83 4. Geleistete Anzahlungen 224.706,00 173.422,50 4.361.828,78 8.058.897,14 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 144.167.551,37 130.160.794,53 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 9.269.800,94 3.760.376,23 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 15.866.141,22 4.814.692,19 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr (14.664.981,83) (4.159.047,51) 4. Sonstige Vermögensgegenstände 14.522.357,09 12.796.935,78 JAHRESABSCHLUSS FIDUCIA & GAD IT AG 183.825.850,62 151.532.798,73 III. Wertpapiere 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 18.317.500,00 – 2. Beteiligungen im Umlaufvermögen 245.000,00 – 18.562.500,00 – IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 119.705.590,27 130.481.198,86 C. Rechnungsabgrenzungsposten 50.331.627,94 55.801.792,94 Summe der Aktiva 889.005.621,23 877.908.190,83 74
PASSIVA 31.12.2017 in EUR 31.12.2016 in EUR A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital 115.821.937,00 115.821.937,00 II. Kapitalrücklage 230.338.613,90 230.338.613,90 III. Gewinnrücklagen Andere Gewinnrücklagen 61.000.000,00 55.000.000,00 61.000.000,00 55.000.000,00 IV. Bilanzgewinn 40.050.104,02 33.969.279,54 Eigenkapital insgesamt 447.210.654,92 435.129.830,44 B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 209.444.602,00 194.026.870,00 2. Steuerrückstellungen 9.460.208,11 9.605.162,08 3. Sonstige Rückstellungen 132.653.373,27 127.469.049,13 351.558.183,38 331.101.081,21 C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 7.786.416,66 11.045.626,47 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3.340.924,70 8.047.356,09 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 55.491.943,26 58.552.030,74 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.945.713,63 3.464.792,63 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 257.405,42 1.735.314,41 6. Sonstige Verbindlichkeiten 20.414.379,26 28.751.620,84 davon – aus Steuern (16.740.874,55) (19.306.350,51) – im Rahmen der sozialen Sicherheit (113.730,69) (59.558,00) 90.236.782,93 111.596.741,18 D. Rechnungsabgrenzungsposten – 80.538,00 Summe der Passiva 889.005.621,23 877.908.190,83 75
gewinn- und verlustrechnung Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 2017 in EUR 2016 in EUR 1. Umsatzerlöse 1.231.796.424,35 1.229.297.261,90 2. Bestandsveränderungen an unfertigen Leistungen -3.198.180,38 631.985,17 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4.168.907,23 6.270.326,37 4. Sonstige betriebliche Erträge 17.417.986,57 21.979.175,25 1.250.185.137,77 1.258.178.748,69 5. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 26.319.575,71 61.068.619,15 b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 544.412.554,32 508.410.200,78 570.732.130,03 569.478.819,93 Rohergebnis 679.453.007,74 688.699.928,76 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 343.142.431,36 345.547.572,29 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 75.845.982,11 67.773.921,70 davon für Altersversorgung (24.517.948,02) (15.854.630,20) 418.988.413,47 413.321.493,99 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 104.484.823,46 101.682.299,69 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 117.298.217,44 132.910.226,53 221.783.040,90 234.592.526,22 Betriebsergebnis 38.681.553,37 40.785.908,55 9. Erträge aus Beteiligungen 5.550.017,71 7.905.641,04 davon aus verbundenen Unternehmen (5.354.350,96) (7.710.858,84) 10. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen 2.556.582,26 9.310.054,19 11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 693.293,19 931.824,57 davon aus verbundenen Unternehmen (673.724,17) (882.646,28) 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 82.564,75 185.154,16 8.882.457,91 18.332.673,96 13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 1.888.931,35 906.666,66 14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 9.455.213,78 9.370.664,29 11.344.145,13 10.277.330,95 15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 14.373.573,52 14.072.272,93 16. Ergebnis nach Steuern 21.846.292,63 34.768.978,63 17. Sonstige Steuern 1.202.719,15 819.522,73 18. Jahresüberschuss 20.643.573,48 33.949.455,90 JAHRESABSCHLUSS FIDUCIA & GAD IT AG 19. Gewinnvortrag 19.406.530,54 19.823,64 20. Bilanzgewinn 40.050.104,02 33.969.279,54 76
anhang der Fiducia & GAD IT AG I. Allgemeine Angaben Mecklenbecker Straße in Münster, das degressiv abge- schrieben wird. Die Fiducia & GAD IT AG hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und ist eingetragen in das Handelsregister beim Bei den technischen Anlagen, der Betriebs- und Ge- Amtsgericht Frankfurt (HRB 102381). Zusätzlich hält die schäftsausstattung sowie den vermieteten Sachanlagen Gesellschaft Verwaltungssitze in Karlsruhe und Münster. werden die Anschaffungskosten um lineare Abschreibun- gen gemindert. Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sin- ne des § 267 Abs. 3 HGB. Die im Jahr 2017 zugegangenen geringwertigen Wirtschafts- güter werden bis zur Höhe von 150,00 Euro sofort als Auf- Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des wand gebucht; die im Wert von 150,01 Euro bis 410,00 Euro Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben und im des Aktiengesetzes erstellt. Anlagenspiegel als Zu- und Abgang gezeigt. Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten bzw. mit den am Bilanzstichtag beizulegenden niedrige- II. Erläuterungen zu den ren Werten bewertet. Bilanzierungs- und Bewertungs Der Ausweis der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Ferti- methoden gen Erzeugnisse und Waren entspricht den Anschaffungs- kosten bzw. den niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstich- Angewandte Bilanzierungs- und tag. Erforderliche Abwertungen auf einen niedrigeren Bewertungsmethoden beizulegenden Wert wurden berücksichtigt. Im Geschäftsjahr hat die Fiducia & GAD im Zusammen- Die Unfertigen Leistungen sind mit den bis zum Bilanz- hang mit der Schaffung von Funktionalitäten im Bank- stichtag angefallenen Herstellungskosten bewertet. Diese verfahren agree21 von dem Wahlrecht gemäß § 248 Abs. umfassen die Einzelkosten und die fertigungsbezogenen 2 Satz 1 HGB Gebrauch gemacht und selbst geschaffene Gemeinkosten. Von dem Wahlrecht, bestimmte weite- immaterielle Vermögensgegenstände zu Herstellungskos- re Kosten in die Berechnung einzubeziehen, wurde kein ten abzüglich Zuschüssen aktiviert. Die Abschreibung er- Gebrauch gemacht. Die Erhaltenen Anzahlungen für die folgt planmäßig über fünf Jahre. Aufträge werden passivisch ausgewiesen. Die entgeltlich erworbenen Immateriellen Vermögensge- Die übrigen Gegenstände des Umlaufvermögens sind mit genstände werden mit den Anschaffungskosten bewer- ihren Nennwerten angesetzt. Eine Forderung wurde mit tet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen. dem Barwert bilanziert. Erkennbaren Risiken im Forde- Der Geschäfts- oder Firmenwert wird über fünf Jahre ge- rungsbestand hat die Fiducia & GAD durch Bildung von Ein- mäß der Annahme des Lebenszyklus für Software abge- zel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. schrieben. Der Bilanzansatz der Liquiden Mittel entspricht dem Die Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten Nennwert. auf fremden Grundstücken werden zu Anschaffungskos- ten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, Die Pensionsrückstellungen, die Verpflichtungen aus angesetzt – mit Ausnahme des Rechenzentrums an der Übergangs- und Sterbegeldern sowie aus Beihilfen und 77
für Altersteilzeit wurden mittels versicherungsmathema- Die Aktiven Rechnungsabgrenzungen sind zeitanteilig tischer Berechnungen auf der Basis der Richttafeln von vorgenommen. Prof. Dr. Klaus Heubeck (2005 G) bewertet. Es wurde die Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) an- Die Währungsumrechnung am Bilanzstichtag erfolgt nach gewandt. Der Rechnungszins unter Anwendung der § 256a HGB zum Devisenkassa-Mittelkurs. Pauschalregelung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB be- trägt 3,68 Prozent bei den Pensionsrückstellungen und Die Ermittlung der latenten Steuern wird nach dem bilanz Verpflichtungen aus Beihilfen sowie 2,80 Prozent bei den orientierten Konzept vorgenommen. Danach werden auf Verpflichtungen aus Übergangs und Sterbegeldern. Pen sämtliche Differenzen zwischen den handelsrechtlichen sionsverpflichtungen von 27.946,3 Tsd. Euro einschließ Wertansätzen der Vermögensgegenstände und Schulden lich noch zu zahlender Pensionszahlungen sind mit dem und deren steuerlichen Wertansätzen latente Steuern ab- voraussichtlichen Betrag der vereinbarten Übertragung gegrenzt, sofern sich diese Differenzen in späteren Ge- an einen Pensionsfonds bewertet. Bei der Rückstellung schäftsjahren voraussichtlich wieder umkehren. Die ak- für Altersteilzeit beträgt der Rechnungszins 1,43 Prozent tiven latenten Steuern übersteigen die passiven latenten (3 Jahre Restlaufzeit). Weiterhin wurden bei den Pensions- Steuern deutlich. Vom Recht zur Aktivierung des aktiven rückstellungen und den Verpflichtungen aus Beihilfen ein latenten Steuerüberhangs wurde kein Gebrauch gemacht. Rententrend von 2 Prozent, bei den Verpflichtungen aus Übergangs- und Sterbegeldern und für Altersteilzeit ein Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Ge- Gehaltstrend von 2 Prozent sowie bei den Pensionsrück- samtkostenverfahren erstellt. stellungen ein Anwartschaftstrend von 2 Prozent verwen- det. Verpflichtungen aus wertpapiergebundenen Versor gungszusagen sind vollständig rückgedeckt und werden mit dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögens III. Erläuterungen zur Bilanz und zur (Rückdeckungsversicherung) bewertet. Die Rückstellun- Gewinn- und Verlustrechnung gen für Pensionen und Beihilfen liegen um 26.371,3 Tsd. Euro (Unterschiedsbetrag) unter dem Bewertungsansatz 1. Bilanz für die Pensionsrückstellungen, der sich zum 31. Dezem- ber 2017 bei Anwendung des 7-Jahres-Durchschnittszins- Die Aufgliederung und Entwicklung der in der Bilanz ent satzes ergeben hätte. haltenen Posten der Immateriellen Vermögensgegenstän- de, der Sachanlagen und Finanzanlagen ergeben sich aus Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstel- dem im Anhang integrierten Anlagenspiegel. lungen entsprechen den zu erwartenden Ausgaben und drohenden Verlusten. Sie sind mit dem nach vernünftiger Die Veränderungen beim Finanzanlagevermögen erge- kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungs ben sich insbesondere durch den beabsichtigten Ver- betrag angesetzt worden. Bei Rückstellungen mit einer kauf der Geschäftsanteile an den verbundenen Unter- Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden, soweit nehmen CardProcess GmbH und Ratiodata Luxemburg erforderlich, künftige Preis- und Kostensteigerungen be- S.a.r.l sowie an dem Beteiligungsunternehmen der VR rücksichtigt und eine Abzinsung auf den Bilanzstichtag FinanzDienstleistung GmbH im Jahr 2018. Der Ausweis gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB vorgenommen. erfolgt im Umlaufvermögen. Ferner wurde aufgrund der Verkaufsabsicht eine Abschreibung auf den Beteiligungs- Die Jubiläumsrückstellungen werden nach der PUC- buchwert in Höhe von 1.888,9 Tsd. Euro vorgenommen. Methode für die gehaltsabhängigen Zusagen, teilweise Die Geschäftsanteile der VR-BankenService GmbH & Co. unter Berücksichtigung eines Gehaltstrends von 2 Pro- KG sowie der VR VertriebsService GmbH wurden in 2017 zent und im Rahmen der betriebsüblichen Fluktuation verkauft. bewertet. Der Zinssatz von 2,80 Prozent ist gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB nach der Vereinfachungsregel ermittelt Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist ebenfalls Bestand- worden. teil des Anhangs. Die Rückstellung für Gleitzeit wurde im Geschäftsjahr je Bei der Aktivierung von selbst geschaffenen immateriel- ANHANG FIDUCIA & GAD IT AG nach Standort mit einem Zinssatz von 2,80 Prozent bzw. len Vermögensgegenständen wurde die Ausschüttungs- 2,40 Prozent abgezinst. Weiterer Parameter war ein Ge- sperre des § 268 Abs. 8 HGB beachtet. Ebenso wurde der haltstrend von 2 Prozent bzw. 3 Prozent. Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB aus der geän- derten Bewertung der Altersversorgungsverpflichtungen Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen in die Ermittlung der ausschüttungsfähigen Eigenkapital ausgewiesen. anteile einbezogen. 78
Tsd. EUR Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 35.975,4 Unterschiedsbetrag aus der Änderung des Zinssatzes der 26.371,3 Altersversorgungsverpflichtungen Zur Deckung der Beträge im Sinne des § 268 Abs. 8 HGB und § 253 Abs. 6 HGB zur Verfügung stehende Eigenkapitalanteile Andere Gewinnrücklagen 61.000,0 Bilanzgewinn 40.050,1 Ausschüttungsfähige Eigenkapitalanteile 38.703,4 Vom Gesamtbetrag der Entwicklungskosten von 192,7 Mio. Euro wurden 8,8 Mio. Euro aktiviert. 79
Entwicklung des Anlagevermögens 2017 der Fiducia & GAD IT AG Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten 01.01.17 Zugänge Zuschüsse Umbuchungen EUR EUR EUR EUR I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 57.257.167,44 8.807.001,78 3.833.717,12 – 2. Entgeltlich erworbene Software sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 445.074.970,80 32.352.166,78 – 2.188.141,40 3. Geschäfts- oder Firmenwert 2.600.000,00 – – – 4. Geleistete Anzahlungen 4.421.850,86 165.589,05 – -2.204.240,60 509.353.989,10 41.324.757,61 3.833.717,12 -16.099,20 II. Sachanlagen 1. Grundstücke und Bauten 298.763.387,40 3.739.504,03 – 17.547.427,96 2. Technische Anlagen und Maschinen 424.656.607,83 38.320.722,79 – 26.577.332,91 3. Vermietvermögen 15.096.785,52 3.488.003,84 – – 4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 113.280.361,58 18.433.093,81 – 1.096.742,44 5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 47.514.620,51 10.829.006,84 – -45.205.404,11 899.311.762,84 74.810.331,31 – 16.099,20 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 69.884.778,05 – – – 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 17.720.294,58 467.674,47 – – 3. Beteiligungen 10.879.177,56 – – – 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligunsverhältnis besteht 571.666,66 – – – 5. Sonstige Ausleihungen 151.578,76 – – – 99.207.495,61 467.674,47 – – Anlagevermögen insgesamt 1.507.873.247,55 116.602.763,39 3.833.717,12 0,00 ANHANG FIDUCIA & GAD IT AG 80
Sie können auch lesen