Lagebericht der Fiducia & GAD IT AG

Die Seite wird erstellt Devid Adam
 
WEITER LESEN
lagebericht der Fiducia & GAD IT AG

                                  1. Rahmenbedingungen und                                       kretisiert und geschärft. Die im Juli 2017 verabschie-
                                     Geschäftsverlauf                                            dete Personalstrategie versteht sich als gemeinsame
                                                                                                 kulturelle Wertebasis aller Mitarbeiter und somit als ein
                                  1.1 Rahmenbedingungen                                          Baustein für den zukünftigen Erfolg der Fiducia & GAD
                                                                                                 im Markt.
                                  Die Fiducia & GAD IT AG erbringt IT-Dienstleistungen für
                                  die Bankenbranche, insbesondere für die Volksbanken            Im Rahmen der Konsolidierung und Ausrichtung des Be-
                                  und Raiffeisenbanken sowie für Unternehmen der genos-          teiligungsportfolios hat die Fiducia & GAD im zurück-
                                  senschaftlichen FinanzGruppe. Neben diesem Kernge-             liegenden Geschäftsjahr weitere unternehmerische Ent-
                                  schäft arbeitet die Fiducia & GAD gemeinsam mit ihren          scheidungen gesellschaftsrechtlich umgesetzt.
                                  Tochter- und Beteiligungsgesellschaften auch mit Unter-        So wurden die Dienstleistungen und Services im Perso-
                                  nehmen und Finanzdienstleistern außerhalb der genos-           nalmanagement in einer Gesellschaft gebündelt: Die
                                  senschaftlichen FinanzGruppe zusammen.                         Peras Personalwirtschaft Administrations Services GmbH
                                                                                                 hat am 1. Juni 2017 den Geschäftsbereich „Personal-­
                                  Als IT-Dienstleister für die genossenschaftliche Finanz-       Systeme & Services“ der Ratiodata GmbH übernommen.
                                  Gruppe ist die Fiducia & GAD abhängig von der wirt-            Aus „Peras Personalwirtschaft Administrations Services
                                  schaftlichen und finanzwirtschaftlichen Entwicklung            GmbH“ wurde die „Peras GmbH“. Das neue Unterneh-
                                  Deutschlands. Das Wirtschaftswachstum hat sich im              men ist strategisch als HR-Partner für die Volksbanken
                                  zurückliegenden Geschäftsjahr deutlich beschleunigt.           und Raiffeisenbanken sowie der Unternehmen der genos-
                                  Dies bestätigt das aktuelle Herbstgutachten der an der         senschaftlichen FinanzGruppe positioniert.
                                  Gemeinschaftsdiagnose teilnehmenden Wirtschaftsfor-
                                  schungsinstitute. Die Forscher gehen davon aus, dass           Ferner hat die Fiducia & GAD nach dem Zukauf weiterer
                                  das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2018          Aktien bereits 2016 die Mehrheit an der F-Call AG erwor-
                                  gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent steigt. Der Bun-          ben und hält aktuell 50,3 Prozent. Die strategische Neu-
                                  desverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen-           ausrichtung und Konsolidierung der F-Call AG wurde im
                                  banken e.V. (BVR) leitet daraus ab, dass die verbesserte       Jahr 2017 durch die Übernahme und Integration von drei
                                  gesamtwirtschaftliche Wachstumsdynamik bei immer               genossenschaftlichen, regional tätigen Servicegesellschaf-
                                  noch relativ niedriger Inflation und verstärkten Investitio­   ten weiter umgesetzt. Bestandteil der Neuausrichtung ist
                                  nen den Genossenschaften in Deutschland ein positives          auch die Umfirmierung zur SERVISCOPE AG.
                                  konjunkturelles Umfeld bietet. Die Kreditgenossenschaf-
                                  ten können demnach beispielsweise mit einer anhal-             Das vom Fachrat Zahlungsverkehr unterstützte Konzept
                                  tend hohen Nachfrage nach Immobilienkrediten und im            zur Neuordnung der Rollen im Kartenzahlungsverkehr der
                                  Firmen­kundengeschäft rechnen.                                 genossenschaftlichen FinanzGruppe wurde gemeinsam
                                                                                                 mit der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschafts-
                                  Die Stärke der Volksbanken und Raiffeisenbanken ist die        bank umgesetzt.
                                  Nähe zum Kunden. Diese Nähe trotz zunehmender Digita-          Im Zielbild wird das Debit-Kartengeschäft künftig zent-
                                  lisierung des Bankgeschäfts zu wahren, ist die Herausforde-    ral in der Fiducia & GAD unternehmerisch verantwortet,
                                  rung der genossenschaftlichen FinanzGruppe. Das verbund-       während das Kreditkartengeschäft und das Händler­
LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG

                                  weite Projekt „KundenFokus“, in dem die Fiducia & GAD          geschäft in der VR payment gebündelt werden. In diesem
                                  intensiv mitarbeitet, adressiert diese Herausforderung.        Zusammenhang werden die Anteile an der CardProcess
                                                                                                 GmbH an die DZ BANK AG veräußert. Im Gegenzug wird
                                  Ihre im Jahr 2016 verabschiedete Unternehmensstra-             die Fiducia & GAD die beiden Tochterunternehmen der
                                  tegie hat die Fiducia & GAD im zurückliegenden Ge-             CardProcess, die SERVODATA GmbH, Frankfurt, und die
                                  schäftsjahr weiterentwickelt und in den Bereichen              GCS German Card Switch GmbH, Köln, komplett erwer-
                                  Markt und Geschäftsfelder sowie Personal und IT kon-           ben.

66
Die Entwicklung der Erweiterten Gesamtbanksteuerungs­         DIKU stellt das persönliche, einfache und komfortable
plattform durch die im Jahr 2016 mit der msg-Gruppe           Banking auf allen Kanälen rund um die Uhr sicher. Die
gegründete gleichnamige Gesellschaft schreitet voran.         Verbindung zu den digitalen Lebenswelten wird ge-
Entwickelt wird ein neuer Marktstandard, mit dem die          nutzt, um den Kunden einerseits direkt bei der Entste­
Kunden eine Lösung erhalten, welche die regulatorischen       hung seiner Bedürfnisse mit Lösungen zu versorgen und
Anforderungen in Deutschland optimal erfüllt.                 andererseits stets in Gänze im Fokus zu haben. Die Bank
                                                              wird integraler Bestandteil des digitalen Ökosystems des
Im Februar 2017 begann der Betrieb im neuen Rechen-           Kunden.
zentrum in Münster-Amelsbüren. Nach Abschluss aller
Umzugs- und Migrationsvorhaben fand im November               Der zunehmende Kostendruck erfordert eine stetige
2017 die feierliche Einweihung statt. Die Fertigstellung      Prozessanalyse und ­verbesserung. PROMT unterstützt
des hochmodernen und nach höchsten Sicherheitsstan-           mittels flexiblen und individualisierbaren Workflows die
dards ausgestatteten Rechenzentrums erfolgte früher als       variable Gestaltung von Wertschöpfungsketten.
geplant und innerhalb des geplanten Budgets.
                                                              Die kontinuierlich steigenden regulatorischen Anforderun-
                                                              gen haben wesentliche Auswirkungen auf das Bankge-
1.2 Geschäftsverlauf                                          schäft. Um der damit einhergehenden Ressourcenbindung
                                                              entgegenzuwirken, wird CREME einerseits den hohen fach­
Bankverfahren                                                 lichen Ansprüchen der Banken gerecht und reagiert ande-
Im Jahr 2017 stand die Umsetzung der Serienmigration          rerseits auf die dynamischen regulatorischen Änderungen
auf agree21 im Fokus der Aktivitäten. In 19 Serien wur-       zeitnah und effizient.
den 102 Banken erfolgreich auf agree21 umgestellt. In-
klusive der in den Vorjahren bereits migrierten Banken        Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Düsseldorf,
sind dies in Summe 109 Institute. Für 2018 sind weitere       hat sich im Rahmen einer Neuausschreibung dafür ent-
19 Serien mit über 100 Banken geplant. Die Serienmigra-       schieden, ab 2020 mit einem anderen IT-Dienstleister
tion der Volksbanken und Raiffeisenbanken soll Ende           zusammen zu arbeiten. Hingegen konnten neben der
2019 abgeschlossen sein.                                      Sparda-Bank Berlin eG auch die Sparda-Bank Südwest eG
                                                              sowie die Sparda-Bank Hannover eG vom Bankverfahren
Die Fiducia & GAD verfolgt das Ziel, das Bankverfahren        agree21 überzeugt werden.
agree21 und seine Anwendungen für die Kunden so einfach
und effizient wie möglich zu gestalten. Bei der Entwicklung   IT-Serviceportfolio
und Weiterentwicklung der Anwendungen stehen vier stra-       Das IT-Serviceportfolio der Fiducia & GAD ist darauf aus-
tegische Felder im Mittelpunkt: Firmenkunden (FIKU), Digi-    gerichtet, die Komplexität der IT­Infrastruktur in den Ban­
tale Kundennähe (DIKU), Prozessmanagement (PROMT) und         ken weiter zu reduzieren, damit diese sich stärker auf ihr
Controlling / Rechnungswesen / Meldewesen (CREME).            Kerngeschäft konzentrieren können.

Das Geschäft mit Firmenkunden zählt zum ertrags- und          Basis bildet eine zentralisierte IT-Umgebung, die im Rah-
wachstumsstärksten Geschäftsfeld der Volksbanken und          men des Projektes IT-Cloud zur Verfügung gestellt wird.
Raiffeisenbanken und ist auch in der aktuellen Niedrig-       Die Netzanbindung an die Rechenzentren wird mit Ab-
zinsphase ein wichtiges Kundensegment. Für das Firmen-        schluss des agree21Net Rollout bis Ende 2018 in einem
kundengeschäft von der Existenzgründung bis zur Nach­         bundesweit vereinheitlichten Netz konsolidiert sein.
folgeregelung unterstützen die Lösungen und Funktionen
in FIKU die Beratungs- und Geschäftsprozesse. Das Lö-         Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2017 war die Wei­
sungsportfolio umfasst sowohl einfache Serviceleistun-        terentwicklung des IT-Serviceportfolios rund um den
gen wie auch komplexe Geschäfte.                              Themenkomplex der Kommunikation mit agree21Voice.

                                                                                                                            67
Zudem wurden die regulatorischen Anforderungen im               der wesentlichen Elemente der Personalstrategie ist der
                                  Wertpapiergeschäft, die nach MiFID II ab 2018 gelten,           Baustein „Talente gewinnen und entwickeln“. So haben
                                  umgesetzt.                                                      im Jahr 2017 insgesamt 54 Auszubildende bzw. duale
                                                                                                  Studenten in der Fiducia & GAD ihre Ausbildung begon-
                                  IT und Bankverfahren für andere Märkte                          nen. 48 Auszubildende und duale Studenten haben ihre
                                  und Kundengruppen                                               Ausbildung in dieser Zeit beendet.
                                  Im Berichtsjahr konnte die Fiducia & GAD weitere Lösungen
                                  für Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe
                                  umsetzten. Eines der zentralen Gemeinschaftsprojekte ist        1.4 Erklärung zur Unternehmensführung
                                  der Start der Entwicklung des Produktes Optifolio. Mit dieser       betreffend § 289f Abs. 2 Nr. 4 HGB
                                  Lösung wird das Privatkundengeschäft der Volksbanken und
                                  Raiffeisenbanken im Geschäftsfeld Portfoliomanagement       Seit 1. Mai 2015 ist das „Gesetz für die gleichberechtigte
                                  mit erweiterten Beratungsmöglichkeiten ergänzt. Darüber     Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositio-
                                  hinaus startete die Fiducia & GAD die gemeinsame Verbund-   nen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“
                                  service-Plattform VSP. Eine erste Entwicklung mit der R+V   in Kraft. Aufgrund der Rechtsform und als Unternehmen,
                                  wurde erfolgreich umgesetzt.                                das der Mitbestimmung unterliegt, ist die Fiducia & GAD
                                                                                              verpflichtet, Zielgrößen für den Aufsichtsrat, den Vor-
                                  Für die Kundengruppe der Privatbanken konnte die stand sowie die beiden Führungsebenen darunter fest-
                                  Fiducia & GAD auch im zurückliegenden Geschäftsjahr zulegen.
                                  Lösungen implementieren und Themenfelder weiterent- Für den Anteil von Frauen im Vorstand bestätigt der Auf-
                                  wickeln. Die Direktbank der Wüstenrot Bank AG Pfand- sichtsrat den Status quo. Bislang ist im Vorstand keine
                                  briefbank arbeitet seit April 2017 mit agree21. Darüber Frau vertreten. Der Aufsichtsrat bekräftigt sein Ziel, bei
                                  hinaus wurden die Vorbereitungen für die Migration der anstehenden Vorstandsbesetzungen bevorzugt Frauen
                                  Privatbanken begonnen, die noch mit bank21 arbeiten. zu berücksichtigen. Die Frist zum angestrebten Ziel wird
                                                                                              bis zum 30. September 2022 bestimmt. Der Aufsichtsrat
                                  Die Fiducia & GAD hat gemeinsam mit der Gruppe der hat für den Anteil von Frauen im Gremium eine Zielgrö-
                                  genossenschaftlichen Spezialbanken einen Prozess zur ße von 15 Prozent festgelegt. Dieses Ziel wurde bereits
                                  Fokussierung auf spezifische IT-Fragestellungen gestartet. zum 31. Dezember 2016 mit einer Frauenquote von
                                  Ziel ist es, das Geschäftsmodell der genossenschaftlichen 15 Prozent erreicht. Der Aufsichtsrat beschließt, den bis-
                                  Spezialbanken mit IT-Lösungen entlang von agree21 zu her erreichten Stand eines Frauenanteils von 15 Prozent
                                  unterstützen.                                               als zukünftige Zielgröße fortzuschreiben. Die Frist zur
                                  Im Berichtsjahr wurde außerdem das Projekt zur Migra­ angestrebten Erreichung dieser Zielgröße wird bis zum
                                  tion der Sparda-Bank Berlin auf agree21 gestartet. Weitere 30. September 2022 festgelegt. Der Vorstand hat sich
                                  Sparda-Banken werden ab 2019 auf das Bankverfahren für die Führungsebenen unterhalb des Vorstands, die F1-
                                  agree21 wechseln.                                           sowie F2- und F3-Führungskräfte, jeweils differenzierte,
                                                                                              steigende Zielquoten gesetzt. Zum 31. Dezember 2017
                                  Im Segment IT-Outsourcing hat die Fiducia & GAD die wurde eine Frauenquote für die F1-Führungsebene von
                                  bestehenden Geschäftsbeziehungen zu bedeutenden 12 Prozent und für die F2- und F3-Führungsebene von
                                  Outsourcing-Kunden erweitert und intensiviert. Durch 13 Prozent erreicht. Die hierfür angestrebten Zielquoten
                                  das IT-Outsourcing-Angebot erzielt die Fiducia & GAD von 14 Prozent und 16 Prozent konnten nicht erreicht
                                  zunehmend Skaleneffekte, insbesondere im Großrechner-­ werden. Die für 2020 gesetzten Zielquoten von 18 Pro-
                                  Betrieb, und sichert gleichzeitig technologische Effizienz- zent für die F1-Führungskräfte und 20 Prozent für die
                                  potenziale für alle Kundengruppen.                          F2-und F3-Führungskräfte werden weiter verfolgt.

                                  1.3 Mitarbeiterentwicklung                                      1.5 Niederlassungen

                                  Unter dem Titel „Gemeinsam in eine neue Zukunft“ hat            Die Fiducia & GAD hat zwei Verwaltungssitze, Karlsruhe
LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG

                                  der Vorstand im Juni 2017 die Personalstrategie 2020+           und Münster.
                                  verabschiedet. Die gemeinsam mit allen Interessengrup-          In München wird eine Niederlassung betrieben. Zum Jahres-
                                  pen des Unternehmens entwickelte Strategie bietet den           ende 2017 waren dort 511 aktive Mitarbeiter beschäftigt.
                                  Raum für die Gestaltung der Zukunft. Dabei bleibt die
                                  Personalstrategie den genossenschaftlichen Werten treu
                                  und stellt Werte wie Solidarität, Partnerschaftlichkeit,
                                  Respekt und Verantwortung in den Mittelpunkt. Einer

68
2. Ertragslage                                                 geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände um
                                                               2,8 Mio. Euro auf 104,5 Mio. Euro erhöht.
Im Folgenden werden die wesentlichen Positionen der
Gewinn- und Verlustrechnung sowie deren Veränderun-            Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im We-
gen im Vergleich zum Vorjahr erläutert.                        sentlichen aufgrund des Sondereffekts im Zusammen-
                                                               hang mit der Gesamtbetriebsvereinbarung im Jahr 2016
Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber dem Vorjahr um           um 15,6 Mio. Euro auf 117,3 Mio. Euro gesunken. Gegen-
2,5 Mio. Euro erhöht.                                          läufig wirken sich die Kompensationszahlungen an die
Der Jahresüberschuss ist bei leicht rückläufiger Gesamt-       auf agree21 umgestellten Banken aus.
leistung, nach Sondereffekten im Jahr 2016 aus den Pen-
sionsrückstellungen und der Gesamtbetriebsvereinbarung         Insgesamt sind die Erträge im Verhältnis zu den Gesamt-
sowie reduzierten Beteiligungserträgen gesunken. Nach          aufwendungen überproportional gesunken, so dass das
einem Jahresüberschuss von 33,9 Mio. Euro im Jahr 2016         Betriebsergebnis leicht rückläufig ist.
wird für das Jahr 2017 ein Jahresüberschuss von 20,6
Mio. Euro ausgewiesen.                                         Das Betriebsergebnis in Höhe von 38,7 Mio. Euro liegt
                                                               2,1 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert.
Die Umsätze betreffen im Wesentlichen Erlöse aus Bank-
verfahren mit 886,0 Mio. Euro und Erlöse aus Infra­            Das Finanzergebnis weist -2,5 Mio. Euro aus und liegt so-
struktur mit 200,3 Mio. Euro. Die Erlöse mit weiteren          mit 10,5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Der Grund
Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe in-          hierfür ist die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses.
klusive der Zentralbank belaufen sich auf 90,1 Mio. Euro,      Zusätzlich erfolgten im Jahr 2017 Abschreibungen auf
die Erlöse aus Warenverkäufen auf 10,5 Mio. Euro.              das Finanzanlagevermögen in Höhe von 1,9 Mio. Euro.

Die Erhöhung der Erlöse aus Bankverfahren gegenüber            Nach Verrechnung der Steuern vom Einkommen und Er-
dem Vorjahr resultiert aus dem Bankverfahren agree21           trag in Höhe von 14,4 Mio. Euro und der sonstigen Steu-
sowie den Migrationsleistungen. Der Rückgang der Erlöse        ern von 1,2 Mio. Euro ergibt sich ein Jahresüberschuss
aus Warenverkäufen ist bedingt durch den Übergang des          von 20,6 Mio. Euro.
Handelswarengeschäfts auf die Ratiodata zum 01.01.2017.
                                                               Zur Erläuterung der Rentabilität dienen folgende Kenn-
Die anderen aktivierten Eigenleistungen für selbst ge-         zahlen:
schaffene immaterielle Vermögensgegenstände betragen
4,2 Mio. Euro. In den sonstigen betrieblichen Erträgen in      in %                                      2017       2016
Höhe von 17,4 Mio. Euro sind im Wesentlichen Erträge aus       Umsatzrentabilität                          3,1        3,3
der Auflösung von Rückstellungen von 4,6 Mio. Euro und         Eigenkapitalrentabilität                    8,3       11,4
Gutschriften für Vorjahre von 5,0 Mio. Euro enthalten. Der
                                                               Gesamtkapitalrentabilität                   5,0        6,5
Rückgang wird durch Sondereffekte in 2016 verursacht.

Der Materialaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr gering-       Die Umsatzrentabilität – das Verhältnis von Betriebsergeb-
fügig auf 570,7 Mio. Euro gestiegen. Zusätzliche Aufwen-       nis zur Gesamtleistung – liegt fast auf Vorjahresniveau bei
dungen für externe Kapazitäten für Entwicklungsleistungen      leicht reduziertem Betriebsergebnis und Gesamtleistung.
und Innovationsprojekte sowie steigende Software-War-
tungskosten werden im Wesentlichen kompensiert durch           Die Eigenkapitalrentabilität – das Verhältnis von Be-
den Rückgang des Handelswareneinkaufs in Folge des             triebsergebnis und Finanzergebnis zum wirtschaftlichen
Übergangs des Handelswarengeschäfts auf die Ratiodata.         Eigenkapital – hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf-
                                                               grund des deutlich reduzierten Finanzergebnisses bei
Der Personalaufwand ist insgesamt um 5,7 Mio. Euro auf         gleichzeitig gestiegenem wirtschaftlichem Eigenkapital
419,0 Mio. Euro gestiegen. Der Anstieg resultiert aus den      verschlechtert.
gesetzlich vorgeschriebenen Zuführungen zu den Pensions­
rückstellungen sowie aus dem Einmaleffekt für die bereits im   Die Gesamtkapitalrentabilität – das Verhältnis von Jah-
Jahr 2017 vereinbarte Auslagerung eines Teils der Pensions­    resergebnis, Zinsaufwand und Ertragsteuern zur Bilanz-
rückstellungen im Jahr 2018. Gegenläufig wirken sich die       summe – ist insbesondere infolge des niedrigeren Jahres-
weiteren Hebungen der Synergie­effekte aus der Fusion aus.     ergebnisses bei erhöhter Bilanzsumme im Vergleich zum
                                                               Vorjahr gesunken.
Die Abschreibungen haben sich infolge der Investitio-
nen in den Vorjahren sowie durch die Aktivierung selbst        Die Ertragslage ist gut.

                                                                                                                             69
3. Vermögenslage                                              Die Vermögenslage stellt sich anhand nachstehender
                                                                                                Kennzahlen wie folgt dar:
                                  Die Bilanzsumme ist im Berichtsjahr ist um 1,3 Prozent
                                  von 877,9 Mio. Euro auf 889,0 Mio. Euro gestiegen.            in %                                          2017          2016
                                                                                                Investitionsquote                               9,4         10,7
                                  Auf der Aktivseite ist das Sachanlagevermögen erhöht          Anlagendeckung                                 85,6         80,2
                                  aufgrund der Investitionen in technische Anlagen und
                                                                                                Eigenkapitalquote                              49,3         48,6
                                  Maschinen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.
                                  Die Reduzierung der immateriellen Vermögensgegenstän-
                                  de ergibt sich aus der Abschreibung der selbst geschaffe-     Die Investitionsquote – das Verhältnis von Investitionen
                                  nen Vermögensgegenstände bei gleichzeitig geringerem          in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände
                                  Zugang dieser fusionsbedingten Aktivierungen.                 zur Gesamtleistung – ist infolge der geringeren Inves­
                                  Der Rückgang des Finanzanlagevermögens resultiert             titionen gegenüber dem Vorjahr gesunken.
                                  hauptsächlich aus der Umbuchung der Anteile an der Card-
                                  Process GmbH, der Ratiodata Luxemburg S.à.r.l sowie der       Die Anlagendeckung – das Verhältnis von wirtschaftlichem
                                  VR-FinanzDienstLeistung GmbH in die Wertpapiere des           Eigenkapital zum Anlagevermögen – hat sich im Vergleich
                                  Umlaufvermögens infolge der Veräußerung im Jahr 2018.         zum Vorjahr aufgrund des angewachsenen Eigenkapitals
                                                                                                bei gleichzeitig gesunkenem Anlagevermögen erhöht.
                                  Das Umlaufvermögen hat sich um 36,4 Mio. Euro auf
                                  326,5 Mio. Euro erhöht. Bis auf die Wertpapiere im Um-        Die Eigenkapitalquote – das Verhältnis von wirtschaftli-
                                  laufvermögen ist diese Entwicklung stichtagsbedingt.          chem Eigenkapital zur Bilanzsumme – hat sich im Vergleich
                                                                                                zum Vorjahr aufgrund des Bilanzgewinns und der dazu un-
                                  Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält die pe-         terproportional gestiegenen Bilanzsumme verbessert.
                                  riodengerechte Erfassung von Vorauszahlungen, diese
                                  sind um 5,5 Mio. Euro auf 50,3 Mio. Euro gesunken.            Die Vermögenslage ist geordnet.

                                  Die Passivseite wird im Wesentlichen durch die Entwick-
                                  lung des Eigenkapitals, der Erhöhung der Pensionsrück-
                                  stellungen sowie durch stichtagsbezogene Effekte bei          4. Finanzlage
                                  den Verbindlichkeiten beeinflusst.
                                                                                                Die Fiducia & GAD hat ein Grundkapital von 115,8 Mio.
                                  Das Eigenkapital hat sich aufgrund des Jahresergebnisses      Euro. Zum 31. Dezember 2017 halten insgesamt vier re-
                                  erhöht.                                                       gionale Holdings 89,86 Prozent der Aktien. Die verblei-
                                                                                                benden 10,14 Prozent der Aktien werden hauptsächlich
                                  Die Rückstellungen sind insgesamt um 20,5 Mio. Euro auf       von Primärgenossenschaften und Unternehmen der ge-
                                  351,6 Mio. Euro angewachsen. Bei den Rückstellungen           nossenschaftlichen FinanzGruppe gehalten.
                                  für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ergibt sich in
                                  Folge der gesetzlichen Zuführungen sowie aus Effekten         Zur Refinanzierung vergangener Investitionen in die
                                  aus der Auslagerung von Teilen der Verpflichtungen eine       Rechen­zentrumsinfrastruktur sind langfristige Darlehens­
                                  Erhöhung von insgesamt 15,4 Mio. Euro.                        tranchen mit der DZ BANK vereinbart. Durch Zinssiche-
                                                                                                rungsgeschäfte – SWAP – wurde das Zinsänderungsrisiko
                                  Die Steuerrückstellung liegt knapp auf Vorjahresniveau. Der   begrenzt. Ferner wurden flexible Tilgungsmöglichkeiten
                                  Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 5,2 Mio. Euro re-     vereinbart.
                                  sultiert aus den Zuführungen zu Personalrückstellungen.
                                                                                                Der Cashflow hat sich wie folgt entwickelt:
                                  Infolge der planmäßigen Tilgungen der Darlehen haben
                                  sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ver-    Kapitalflussrechnung in Tsd. EUR     2017     2016    Veränderung
                                  ringert. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen,         Jahresüberschuss                    20.644   33.949       -13.305
LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG

                                  die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen          + Abschreibungen                   104.485 101.682          2.803
                                  sowie die sonstigen Verbindlichkeiten sind stichtagsbezo-
                                                                                                + Veränderung Rückstellungen        20.457   14.655         5.802
                                  gen gesunken.
                                                                                                = Cashflow                         145.586 150.286         -4.700
                                  Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände
                                  beliefen sich auf 41,3 Mio. Euro vor Zuschüssen und in
                                  das Sachanlagevermögen auf 74,8 Mio. Euro.

70
5. Risikobericht                                              Die jeweils verantwortlichen Organisationseinheiten
                                                              bewerten bestehende Risiken regelmäßig und melden
Die anwenderorientierte Qualität, Stabilität und Sicherheit neu identifizierte Risiken an das zentrale Risikomanage-
der zugrunde liegenden Informationsverarbeitung sowie ment. Die Risiken werden mit der Wahrscheinlichkeit
der zugehörigen IT-Systeme haben eine zentrale Bedeu- des Risikoeintritts und ihrem Schadenspotential im Ri-
tung für den unternehmerischen Erfolg der Fiducia & GAD. sikomanagement-Tool bewertet. Die Bewertung der
Dies spiegelt sich entsprechend in den Unternehmenszielen Risiken erfolgt in der Verantwortung der zuständigen
wider.                                                        Risiko-Owner.
Die Fiducia & GAD überwacht und steuert ihre Risiken in Aus den Bewertungen durch die Risiko-Owner werden
einem unternehmensweiten Risikomanagement-System. Risikoberichte erstellt, die dem Vorstand, den Banken so-
Ein Bestandteil des Risikomanagement-Systems ist die Ri- wie dem Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats regelmäßig
sikofrüherkennung, die ihren Fokus auf wesentliche und vorgelegt werden.
in ihren Auswirkungen potentiell bestandsgefährdende Das Risikomanagement-System und die daraus resultie-
Risiken richtet.                                              rende Risiko-Berichterstattung ermöglichen dem Vorstand
In der Fiducia & GAD tragen verschiedene Mechanismen eine Gesamtbetrachtung über die Risikosituation und lie-
zur Steuerung und Beherrschung der Risiken bei. Dazu fert den verantwortlichen Personen und Gremien Trans-
gehören die Unternehmensplanung, das Controlling, das parenz und entsprechende Entscheidungsgrundlagen,
Projektmanagement und die Interne Revision sowie das um das Eintreten von bestandsgefährdenden Situatio-
zentrale Risikomanagement.                                    nen zu vermeiden. Es ist somit gewährleistet, dass die
Dem Risikomanagement-System vorgeschaltet sind neben Fiducia & GAD auf Risiken rechtzeitig mit angemessenen
diesen Steuerungssystemen das Informationssicherheits-­ Maßnahmen reagieren kann.
Managementsystem (zertifiziert nach ISO 27001) sowie Der Vorstand erhält monatlich einen verdichteten Report
das Qualitäts-Managementsystem (zertifiziert nach ISO über Risiken in den Risikoklassen „relevant“ oder höher
9001). Integrierte Risikoindikatoren liefern Informationen sowie Risiken mit offenen Maßnahmen. Darüber hinaus
zur Risikofrüherkennung und geben Hinweise auf die Ent- enthält der Risikobericht eine Einschätzung der Gesamt-
wicklung relevanter Aspekte. Diese Managementsysteme lage durch das Risikomanagement, das im Bereich „Ri-
unterstützen auch dabei, die Kundenzufriedenheit als zen- siko-, Compliance-, Sicherheitsmanagement und Recht“
trale Grundlage für den dauerhaften geschäftlichen Erfolg angesiedelt ist. Zusätzlich werden Indikatoren zur Risiko-­
der Fiducia & GAD auf einem hohen Niveau zu halten.           Früherkennung und bedeutende Ereignisse mit Schadens­
Auf Grundlage des Geschäftsmodells der Fiducia & GAD potential dargestellt, um frühzeitig auf Veränderungen
wird das Risikotragfähigkeitskonzept jährlich fortgeschrieben reagieren zu können.
bzw. aktualisiert, indem für bestimmte Schadenspositionen Die monatliche Beurteilung der Risikotragfähigkeit erfolgt
Limite festgelegt werden, deren Einhaltung monatlich über- auf Grundlage des Risikotragfähigkeits-Konzeptes und
prüft wird und die in die Risikoberichterstattung einfließen. der ermittelten Limitauslastung.
Das Risikoportfolio wird einmal jährlich im Rahmen der Der Risikobericht an die Banken als unsere Kunden wird
Risikoinventur von allen Bereichen der Fiducia & GAD einmal pro Quartal veröffentlicht. Die Kunden können
unter Steuerung des zentralen Risikomanagements ak- sich damit über relevante Risiken mit Kundenauswirkung
tualisiert. Bei Bedarf finden unterjährig Anpassungen informieren. Um die inhaltliche Auseinandersetzung mit
des Risikoportfolios statt.                                   der Bewertung der geschilderten Sachverhalte für die
Erkannte Risiken werden folgenden Risikokategorien Banken im Hinblick auf wichtige operationelle Risiken zu
zugeordnet:                                                   erleichtern, erarbeitet der Arbeitskreis „Ordnungsmäßig-
                                                              keit und Revision“ zu den Risikoberichten eine Auswer-
• „R1 – interne Verfahren (menschliches Fehlverhalten         tungsempfehlung für die Banken.
    und organisatorische Mängel)“ für Risiken, verursacht Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats erhält vom Vor-
    durch interne Verfahren der Fiducia & GAD                 stand mindestens halbjährlich einen Risikobericht, der
• „R2 – Menschen (böswilliges Handeln)“ für Risiken,          neben Informationen zur Risikofrüherkennung die we-
    verursacht durch absichtliches Handeln von Menschen sentlichen Risikopositionen sowie eine Beurteilung der
• „R3 – Infrastruktur/Systeme (technisches Versagen)“         Risikolage durch den Vorstand enthält. Der Aufsichtsrat
    für Risiken, verursacht durch technisches Versagen        lässt sich durch den Prüfungsausschuss regelmäßig über
    von IT-Systemen und Infrastrukturkomponenten              die Veränderung der Risikolage informieren.
• „R4 – externe Einflüsse (inkl. höhere Gewalt,               Die Fiducia & GAD sieht nach aktuellem Kenntnisstand
    Rechtsrisiken)“ für Risiken, verursacht durch externe     keine wesentlichen Risiken mit negativen Auswirkungen
    Einflüsse                                                 auf ihre wirtschaftliche und finanzielle Situation.
• „Ri – Intern“ für unternehmerische Risiken der              Risiken in der Informationstechnologie begegnet die
    Fiducia & GAD.                                            Fiducia & GAD u. a. durch Backup-Systeme, Failover-­

                                                                                                                         71
Konzepte, Sicherheitskonzepte und weitere Maßnahmen.        kanäle und Zugangswege mit umfassender Omnikanal-
                                  Sie beugen dem Datenverlust bei Katastrophen-Fällen im      präsenz als strategische Maxime verabschiedet. Der stän-
                                  Produktionsbereich und in der Leitungsinfrastruktur vor.    dige Projekt- und Strategieausschuss (SPSA) hat in seiner
                                  Personellen Risiken, ausgelöst durch vorsätzliche Hand-     darauf­
                                                                                                    folgenden Dezember-Sitzung die Realisierung am
                                  lungen, wirkt die Fiducia & GAD mit klaren Kompetenz-       6. Dezember 2017 weiter konkretisiert. Sobald die Finanzie-
                                  und Zugriffsregelungen, dem Gebot des 4-Augen-Prin-         rung der Projektkosten in der genossenschaftlichen Finanz-
                                  zips sowie einem eingerichteten internen Kontrollsystem     Gruppe geregelt ist, kann mit der Umsetzung begonnen
                                  entgegen.                                                   werden. Die Fiducia & GAD trägt hier als das IT-Kompe-
                                  Die vorhandenen Risiken haben keinen wesentlichen Ein-      tenzzentrum eine maßgebliche Rolle und wird die Omni-
                                  fluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des       kanalfähigkeit im Bankverfahren „agree21“ vorantreiben.
                                  Unternehmens. Die Risiken sind in der Gesamtheit be-
                                  herrschbar und werden vom Vorstand als nicht bestands-      Neben der Verfahrensmigrationen bank21 auf agree21
                                  gefährdend eingestuft.                                      wird bis 2020 der Rollout auf eine standardisierte IT-
                                                                                              Cloud-Plattform im Geschäftsgebiet Süd erfolgen. Der
                                                                                              Zugriff auf das zukünftige IT-Cloud-Serviceportfolio er-
                                                                                              folgt dann bundesweit über die zentralen Portale „An-
                                  6. Chancen- und Prognosebericht                             wendungsstarter“ und „Meine Startseite“.

                                  Die Fiducia & GAD plant für das Geschäftsjahr 2018 ein      Im strategischen Feld Firmenkunde unterstützt die
                                  Ergebnis vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von       Fiducia & GAD die BVR-Initiative „KundenFokus Fir-
                                  8,3 Mio. Euro. Alle Konzern-Gesellschaften planen einen     menkunde“. Die qualifizierte Firmenkundenberatung ist
                                  positiven Beitrag zum Konzernergebnis für das Jahr 2018.    die Basis im Kerngeschäft. Das Projekt hat es sich zum
                                  Die Umsetzung der Strukturmaßnahmen aus der Konsoli-        Ziel gesetzt, einen intensiven und zeitnahen Ausbau der
                                  dierung des Beteiligungsportfolios wird auch 2018 einzel-   persönlichen und digitalen Kanäle und Zugangswege
                                  ne Konzerngesellschaften belasten.                          umzusetzen.

                                  Investitionen werden im Jahr 2018 in den Bereichen Hard-    Durch die Konsolidierung in der genossenschaftlichen
                                  und Software, in den Campus-Neubau in Karlsruhe sowie       FinanzGruppe auf der Ebene der Zentralinstitute sind
                                  in die Modernisierung der Infrastruktur getätigt. Für die   etablierte Zusammenarbeitsmodelle neu zu gestalten.
                                  Jahre 2019 und 2020 erwartet die Fiducia & GAD nach         Die Fiducia & GAD wird diesen Prozess der Neuordnung
                                  der Planung eine stabile und positive Ertragslage. Die      positiv begleiten und durch ein gemeinsames Verständnis
                                  Belastungen aus dem Migrationsprojekt und den Kom-          weiterhin erfolgreich und effizient mitgestalten.
                                  pensationszahlungen für die Migrationsbanken können
                                  durch Synergien und das Erschließen von identifizierten     Die Planungen und Aktivitäten im Rahmen der Konso-
                                  Marktchancen finanziert werden.                             lidierung des Beteiligungsportfolios sind größtenteils
                                                                                              umgesetzt. Die umgesetzten Maßnahmen gilt es nun zu
                                  Die Fiducia & GAD verfolgt weiter das Ziel, durch die       begleiten und die mit der jeweiligen Konsolidierung ver-
                                  Bündelung von Verarbeitungsmengen Skaleneffekte und         bundenen strategischen Zielsetzungen zu verfolgen.
                                  Synergien für die Kunden zu generieren. Die Eröffnung
                                  dieser Chancen durch ein bundesweit einheitliches Bank-     Der Vorstand der Fiducia & GAD schätzt die Ertrags-, Ver-
                                  verfahren war der wesentliche wirtschaftliche Treiber       mögens- und Finanzlage für die kommenden 12 Monate
                                  für den Zusammenschluss im Juli 2015. Mit Abschluss         als geordnet und stabil ein.
                                  der Migration sowie dem Abschalten und Abschluss des
                                  Rückbaus von bank21 im Laufe des Jahres 2020 können
                                  die erzielten Synergiepotenziale in Höhe von 125 Mio.       Karlsruhe und Münster, 15. März 2018
                                  Euro pro Jahr an unsere Kunden weitergegeben werden.

                                  Für die strategische Weiterentwicklung des Bankverfah-
LAGEBERICHT FIDUCIA & GAD IT AG

                                  rens und damit der Kernleistung werden die vier strategi-
                                  schen Felder Firmenkunden (FIKU), Digitale Kundennähe
                                  (DIKU), Prozessmanagement (PROMT) und Controlling/
                                  Rechnungswesen/Meldewesen (CREME) weiter intensiv
                                  bearbeitet und optimiert.
                                  Der BVR-Verbandsrat hat in seiner Sitzung im November
                                  2017 die Weiterentwicklung und Verzahnung der Vertriebs-

72
Bericht zur Gleichstellung und                                           B. Druck und Versand). Mobiles Arbeiten bedeutet die
Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG                                  Arbeitserbringung außerhalb des Unternehmens, zum
                                                                         Beispiel von zu Hause aus. Umfang und Lage des mobilen
für das Kalenderjahr 2016                                                Arbeitens sind in Abstimmung mit der Führungskraft unter
                                                                         Berücksichtigung der betrieblichen und persönlichen Belan-
                                                                         ge bzw. Regelungen zu vereinbaren.
Statistische Angaben:
                                                                    • Gleitzeit-/Freizeitkonten sind vorhanden
 Fiducia & GAD IT AG                                    Ø 2016      • Vielfältige Ausgestaltungsmöglichkeiten von Teilzeittätigkeiten,
 weibliche Beschäftigte                                  1.152,8      zum Beispiel:
                                                                      – Möglichkeit, temporäre Teilzeitverträge abzuschließen,
 männliche Beschäftigte                                  3.385,5
                                                                         stärkt Eltern und Pflegeverantwortliche (Frauen wie Männer)
 weibliche Besch. in Teilzeit                             348,5          in ihrem Anspruch, lebensphasengerecht ihrer familiären
 weibliche Besch. in Vollzeit                             804,3          Verantwortung nachkommen zu wollen. Die vertraglich ver-
 männliche Besch. in Teilzeit                             104,0          einbarte Rückkehr in die Vollzeittätigkeit schafft Sicherheit.
                                                                         (Aktuell an den Standorten Münster und Frankfurt möglich;
 männliche Besch. in Vollzeit                            3.281,5
                                                                         geplant für alle anderen Standorte)
                                                                    • Angebote zur Ferienbetreuung für Kinder der Mitarbeiterinnen
                                                                      und Mitarbeiter
Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und
                                                                      – Aktuell noch ausschließlich am Standort Münster
ihre Wirkung:
                                                                      – positive Resonanz zur Betreuungsqualität und Nähe
                                                                        zur Arbeitsstätte
Charta der Vielfalt
                                                                    • Angebote zur Belegung von betriebsnahen Krippenplätzen für
• Unterzeichnung im Jahr 2014 und nach Zusammenschluss
                                                                      Kinder (0-3 Jahre) der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über
  erneut als Fiducia & GAD im Jahr 2016
                                                                      eine Tochtergesellschaft
• Bekenntnis zu einem vorurteilsfreien Arbeitsumfeld, das von         – Aktuell für den Standort Karlsruhe
  Vielfalt, Wertschätzung, Akzeptanz und Toleranz geprägt ist
                                                                    • Gründungsmitglied der Familiengenossenschaft der Regionen eG
                                                                      – Diese bietet unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
Recruiting
                                                                        bedarfsorientiert: Individuelle Beratung = Informationen,
• Unser Recruiting ist weder explizit auf Frauen noch auf Männer        Unterstützung und Vermittlung zu den Themen Kinder­
  ausgerichtet. Wir wollen attraktiver Arbeitgeber für „Talente“        betreuung und pflegebedürftige Angehörige.
  sein. In unserem Fokus stehen Kompetenz und Engagement.             – Dieses Angebot steht aktuell den Mitarbeiterinnen und
• Um speziell Frauen für unsere Ausbildungsangebote zu                  Mitarbeitern der Standorte Münster und Frankfurt offen.
  begeistern, hat die Fiducia & GAD ein auf diese Zielgruppe        • Für eine individuelle Beratung und Begleitung in belastenden
  ausgerichteten Rundfunkspot produziert und und geschaltet:          Situationen stehen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  „Werden Sie ein IT-Girl“.                                           kurzfristig diverse Ansprechpartnerinnen und -partner zur
                                                                      Verfügung:
Sensibilisierung unserer Führungskräfte                               – Betreuende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Personal­
• Ausrichtung unserer Personalstrategie                                  bereich
• Ausrichtung unserer Führungsleitlinien                              – Einschlägig ausgebildete Kolleginnen und Kollegen
                                                                      – Externe Sozialberaterinnen und -berater sowie
• Im Rahmen unserer Führungskräfteklausuren,                             Psychologinnen und Psychologen
  Workshops, etc.
                                                                    • Bezahlte Freistellungen bei besonderen familiären Ereignissen,
• Individuelle Beratung und Begleitung durch den                      zur Pflege von Angehörigen sowie bei Erkrankung eines Kindes
  Personal­bereich                                                    – Entsprechend der jeweiligen kollektivrechtlichen Regelungen
                                                                        an allen Standorten gegeben
Diverse betriebliche Regelungen und Angebote für unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Förderung einer guten          • Festlegung von Zielgrößen von Frauen im Management:
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, zum Beispiel:                – Plan 2020: Steigerung bei F1-Positionen von 15 auf
                                                                        18 Prozent; bei F2er-Positionen von 13 auf 25 Prozent
• Sehr gute Regelung (Betriebsvereinbarung) zur flexiblen Ar-
  beitszeit, Zeitrahmen von 6:00-20:00 Uhr, in dem die jeweilige
  Sollarbeitszeit erbracht werden kann                              Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit:
• Möglichkeiten für das mobile Arbeiten von Zuhause sind gege-
  ben und durch die Betriebsvereinbarung geregelt                   Prozess der Gehaltsfindung bei Einstellungen
  – Zur Förderung der Flexibilität und Vereinbarkeit von Familie    • Kriterium für das Einstiegsgehalt sind laut bestehenden
    und Beruf ist zudem geplant, mobiles Arbeiten grundsätzlich       Tarifverträgen ausschließlich die konkrete Tätigkeit und die
    für alle Arbeitnehmerinnen kraft Tarifvertrag zu ermöglichen.     Kompetenzen (Qualifikationen und Erfahrungen), die die
    Funktionen, die offensichtlich für mobiles Arbeiten nicht         neue Mitarbeiterin/der neue Mitarbeiter mitbringen. Das
    geeignet sind, werden in Betriebsvereinbarungen geregelt (z.      Geschlecht fällt nicht in die Waagschale.

                                                                                                                                          73
jahresabschluss der Fiducia & GAD IT AG
                                      Bilanz zum 31. Dezember 2017

                                              AKTIVA                                                                           31.12.2017 in EUR    31.12.2016 in EUR
                                       A.     Anlagevermögen
                                       I.     Immaterielle Vermögensgegenstände
                                              1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte         35.975.356,23        43.162.469,72
                                              2. Entgeltlich erworbene Software sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten       65.035.201,00        63.639.068,00
                                              3. Geschäfts- oder Firmenwert                                                           130.000,00           650.000,00
                                              4. Geleistete Anzahlungen                                                             2.383.199,31         4.421.850,86
                                                                                                                                 103.523.756,54       111.873.388,58
                                       II.    Sachanlagen
                                              1. Grundstücke und Bauten                                                           150.513.430,69       138.506.479,44
                                              2. Technische Anlagen und Maschinen                                                 134.336.927,00       106.176.222,00
                                              3. Vermietvermögen                                                                    6.215.036,00         5.594.468,20
                                              4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung                                32.622.529,59        26.494.623,00
                                              5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau                                         13.138.223,24        47.514.620,51
                                                                                                                                 336.826.146,52       324.286.413,15
                                       III.   Finanzanlagen
                                              1. Anteile an verbundenen Unternehmen                                                49.678.346,70        69.884.778,05
                                              2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen                                            14.246.766,22        17.720.294,58
                                              3. Beteiligungen                                                                      7.791.628,88         8.117.050,04
                                              4. Sonstige Ausleihungen                                                                151.578,76           151.578,76
                                                                                                                                  71.868.320,56        95.873.701,43
                                              Anlagevermögen insgesamt                                                           512.218.223,62       532.033.503,16
                                       B.     Umlaufvermögen
                                       I.     Vorräte
                                              1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe                                                      829.830,65           916.374,06
                                              2. Unfertige Leistungen                                                               2.215.684,37         5.413.864,75
                                              3. Fertige Erzeugnisse und Waren                                                      1.091.607,76         1.555.235,83
                                              4. Geleistete Anzahlungen                                                               224.706,00           173.422,50
                                                                                                                                   4.361.828,78         8.058.897,14
                                       II.    Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
                                              1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen                                       144.167.551,37       130.160.794,53
                                              2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen                                           9.269.800,94         3.760.376,23
                                              3. Forderungen gegen Unternehmen,
                                                 mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht                                       15.866.141,22         4.814.692,19
                                                 davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr                                 (14.664.981,83)       (4.159.047,51)
                                              4. Sonstige Vermögensgegenstände                                                      14.522.357,09       12.796.935,78
JAHRESABSCHLUSS FIDUCIA & GAD IT AG

                                                                                                                                 183.825.850,62       151.532.798,73
                                       III.   Wertpapiere
                                              1. Anteile an verbundenen Unternehmen                                                18.317.500,00                    –
                                              2. Beteiligungen im Umlaufvermögen                                                      245.000,00                    –
                                                                                                                                  18.562.500,00                     –
                                       IV.    Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten                                       119.705.590,27       130.481.198,86
                                       C.     Rechnungsabgrenzungsposten                                                          50.331.627,94        55.801.792,94
                                              Summe der Aktiva                                                                   889.005.621,23       877.908.190,83

74
PASSIVA                                                                                    31.12.2017 in EUR    31.12.2016 in EUR
A.     Eigenkapital
I.     Gezeichnetes Kapital                                                                         115.821.937,00       115.821.937,00
II.    Kapitalrücklage                                                                              230.338.613,90       230.338.613,90
III.   Gewinnrücklagen
       Andere Gewinnrücklagen                                                                         61.000.000,00        55.000.000,00
                                                                                                     61.000.000,00        55.000.000,00
IV.    Bilanzgewinn                                                                                  40.050.104,02        33.969.279,54
       Eigenkapital insgesamt                                                                       447.210.654,92       435.129.830,44
B.     Rückstellungen
       1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen                                  209.444.602,00       194.026.870,00
       2. Steuerrückstellungen                                                                         9.460.208,11         9.605.162,08
       3. Sonstige Rückstellungen                                                                    132.653.373,27       127.469.049,13
                                                                                                    351.558.183,38       331.101.081,21
C.     Verbindlichkeiten
       1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten                                                  7.786.416,66        11.045.626,47
       2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen                                                        3.340.924,70         8.047.356,09
       3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen                                             55.491.943,26        58.552.030,74
       4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen                                           2.945.713,63         3.464.792,63
       5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht           257.405,42         1.735.314,41
       6. Sonstige Verbindlichkeiten                                                                   20.414.379,26        28.751.620,84
          davon – aus Steuern                                                                        (16.740.874,55)      (19.306.350,51)
                   – im Rahmen der sozialen Sicherheit                                                  (113.730,69)           (59.558,00)
                                                                                                     90.236.782,93       111.596.741,18
D.     Rechnungsabgrenzungsposten                                                                                 –            80.538,00
       Summe der Passiva                                                                            889.005.621,23       877.908.190,83

                                                                                                                                             75
gewinn- und verlustrechnung
                                      Vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

                                                                                                                                  2017 in EUR         2016 in EUR
                                       1.    Umsatzerlöse                                                                      1.231.796.424,35    1.229.297.261,90
                                       2.    Bestandsveränderungen an unfertigen Leistungen                                       -3.198.180,38          631.985,17
                                       3.    Andere aktivierte Eigenleistungen                                                     4.168.907,23        6.270.326,37
                                       4.    Sonstige betriebliche Erträge                                                        17.417.986,57       21.979.175,25
                                                                                                                              1.250.185.137,77    1.258.178.748,69
                                       5.    Materialaufwand
                                             a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe und für bezogene Waren           26.319.575,71       61.068.619,15
                                             b) Aufwendungen für bezogene Leistungen                                            544.412.554,32      508.410.200,78
                                                                                                                               570.732.130,03      569.478.819,93
                                             Rohergebnis                                                                       679.453.007,74      688.699.928,76
                                       6.    Personalaufwand
                                             a) Löhne und Gehälter                                                              343.142.431,36      345.547.572,29
                                             b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung       75.845.982,11       67.773.921,70
                                                davon für Altersversorgung                                                      (24.517.948,02)     (15.854.630,20)
                                                                                                                               418.988.413,47      413.321.493,99
                                       7.    Abschreibungen
                                             auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen          104.484.823,46      101.682.299,69
                                       8.    Sonstige betriebliche Aufwendungen                                                 117.298.217,44      132.910.226,53
                                                                                                                               221.783.040,90      234.592.526,22
                                             Betriebsergebnis                                                                   38.681.553,37       40.785.908,55
                                       9.    Erträge aus Beteiligungen                                                             5.550.017,71        7.905.641,04
                                             davon aus verbundenen Unternehmen                                                   (5.354.350,96)      (7.710.858,84)
                                       10.   Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen                                              2.556.582,26        9.310.054,19
                                       11.   Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens                                      693.293,19          931.824,57
                                             davon aus verbundenen Unternehmen                                                     (673.724,17)        (882.646,28)
                                       12.   Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge                                                    82.564,75          185.154,16
                                                                                                                                 8.882.457,91       18.332.673,96
                                       13.   Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens             1.888.931,35          906.666,66
                                       14.   Zinsen und ähnliche Aufwendungen                                                     9.455.213,78        9.370.664,29
                                                                                                                                11.344.145,13       10.277.330,95
                                       15.   Steuern vom Einkommen und vom Ertrag                                                14.373.573,52       14.072.272,93
                                       16.   Ergebnis nach Steuern                                                              21.846.292,63       34.768.978,63
                                       17.   Sonstige Steuern                                                                     1.202.719,15          819.522,73
                                       18.   Jahresüberschuss                                                                   20.643.573,48       33.949.455,90
JAHRESABSCHLUSS FIDUCIA & GAD IT AG

                                       19.   Gewinnvortrag                                                                       19.406.530,54           19.823,64
                                       20.   Bilanzgewinn                                                                       40.050.104,02       33.969.279,54

76
anhang der Fiducia & GAD IT AG

I. Allgemeine Angaben                                         Mecklenbecker Straße in Münster, das degressiv abge-
                                                              schrieben wird.
Die Fiducia & GAD IT AG hat ihren Sitz in Frankfurt am
Main und ist eingetragen in das Handelsregister beim          Bei den technischen Anlagen, der Betriebs- und Ge-
Amtsgericht Frankfurt (HRB 102381). Zusätzlich hält die       schäftsausstattung sowie den vermieteten Sachanlagen
Gesellschaft Verwaltungssitze in Karlsruhe und Münster.       werden die Anschaffungskosten um lineare Abschreibun-
                                                              gen gemindert.
Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sin-
ne des § 267 Abs. 3 HGB.                                      Die im Jahr 2017 zugegangenen geringwertigen Wirtschafts-
                                                              güter werden bis zur Höhe von 150,00 Euro sofort als Auf-
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des           wand gebucht; die im Wert von 150,01 Euro bis 410,00 Euro
Handelsgesetzbuches und den ergänzenden Vorschriften          werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben und im
des Aktiengesetzes erstellt.                                  Anlagenspiegel als Zu- und Abgang gezeigt.

                                                              Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten
                                                              bzw. mit den am Bilanzstichtag beizulegenden niedrige-
II. Erläuterungen zu den                                      ren Werten bewertet.
    Bilanzierungs- und Bewertungs­
                                                              Der Ausweis der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Ferti-
    methoden                                                  gen Erzeugnisse und Waren entspricht den Anschaffungs-
                                                              kosten bzw. den niedrigeren Marktpreisen am Bilanzstich-
Angewandte Bilanzierungs- und                                 tag. Erforderliche Abwertungen auf einen niedrigeren
Bewertungsmethoden                                            beizulegenden Wert wurden berücksichtigt.

Im Geschäftsjahr hat die Fiducia & GAD im Zusammen-           Die Unfertigen Leistungen sind mit den bis zum Bilanz-
hang mit der Schaffung von Funktionalitäten im Bank-          stichtag angefallenen Herstellungskosten bewertet. Diese
verfahren agree21 von dem Wahlrecht gemäß § 248 Abs.          umfassen die Einzelkosten und die fertigungsbezogenen
2 Satz 1 HGB Gebrauch gemacht und selbst geschaffene          Gemeinkosten. Von dem Wahlrecht, bestimmte weite-
immaterielle Vermögensgegenstände zu Herstellungskos-         re Kosten in die Berechnung einzubeziehen, wurde kein
ten abzüglich Zuschüssen aktiviert. Die Abschreibung er-      Gebrauch gemacht. Die Erhaltenen Anzahlungen für die
folgt planmäßig über fünf Jahre.                              Aufträge werden passivisch ausgewiesen.

Die entgeltlich erworbenen Immateriellen Vermögensge-         Die übrigen Gegenstände des Umlaufvermögens sind mit
genstände werden mit den Anschaffungskosten bewer-            ihren Nennwerten angesetzt. Eine Forderung wurde mit
tet, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen.         dem Barwert bilanziert. Erkennbaren Risiken im Forde-
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird über fünf Jahre ge-       rungsbestand hat die Fiducia & GAD durch Bildung von Ein-
mäß der Annahme des Lebenszyklus für Software abge-           zel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.
schrieben.
                                                              Der Bilanzansatz der Liquiden Mittel entspricht dem
Die Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten          Nennwert.
auf fremden Grundstücken werden zu Anschaffungskos-
ten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen,         Die Pensionsrückstellungen, die Verpflichtungen aus
angesetzt – mit Ausnahme des Rechenzentrums an der            Übergangs- und Sterbegeldern sowie aus Beihilfen und

                                                                                                                           77
für Altersteilzeit wurden mittels versicherungsmathema-      Die Aktiven Rechnungsabgrenzungen sind zeitanteilig
                             tischer Berechnungen auf der Basis der Richttafeln von       vorgenommen.
                             Prof. Dr. Klaus Heubeck (2005 G) bewertet. Es wurde
                             die Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) an-          Die Währungsumrechnung am Bilanzstichtag erfolgt nach
                             gewandt. Der Rechnungszins unter Anwendung der               § 256a HGB zum Devisenkassa-Mittelkurs.
                             Pauschalregelung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB be-
                             trägt 3,68 Prozent bei den Pensionsrückstellungen und        Die Ermittlung der latenten Steuern wird nach dem bilanz­
                             Verpflichtungen aus Beihilfen sowie 2,80 Prozent bei den     orientierten Konzept vorgenommen. Danach werden auf
                             Verpflichtungen aus Übergangs­ und Sterbegeldern. Pen­       sämtliche Differenzen zwischen den handelsrechtlichen
                             sionsverpflichtungen von 27.946,3 Tsd. Euro einschließ­      Wertansätzen der Vermögensgegenstände und Schulden
                             lich noch zu zahlender Pensionszahlungen sind mit dem        und deren steuerlichen Wertansätzen latente Steuern ab-
                             voraussichtlichen Betrag der vereinbarten Übertragung        gegrenzt, sofern sich diese Differenzen in späteren Ge-
                             an einen Pensionsfonds bewertet. Bei der Rückstellung        schäftsjahren voraussichtlich wieder umkehren. Die ak-
                             für Altersteilzeit beträgt der Rechnungszins 1,43 Prozent    tiven latenten Steuern übersteigen die passiven latenten
                             (3 Jahre Restlaufzeit). Weiterhin wurden bei den Pensions-   Steuern deutlich. Vom Recht zur Aktivierung des aktiven
                             rückstellungen und den Verpflichtungen aus Beihilfen ein     latenten Steuerüberhangs wurde kein Gebrauch gemacht.
                             Rententrend von 2 Prozent, bei den Verpflichtungen aus
                             Übergangs- und Sterbegeldern und für Altersteilzeit ein      Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Ge-
                             Gehaltstrend von 2 Prozent sowie bei den Pensionsrück-       samtkostenverfahren erstellt.
                             stellungen ein Anwartschaftstrend von 2 Prozent verwen-
                             det. Verpflichtungen aus wertpapiergebundenen Versor­
                             gungszusagen sind vollständig rückgedeckt und werden
                             mit dem beizulegenden Zeitwert des Deckungsvermögens         III. Erläuterungen zur Bilanz und zur
                             (Rückdeckungsversicherung) bewertet. Die Rückstellun-             Gewinn- und Verlustrechnung
                             gen für Pensionen und Beihilfen liegen um 26.371,3 Tsd.
                             Euro (Unterschiedsbetrag) unter dem Bewertungsansatz         1. Bilanz
                             für die Pensionsrückstellungen, der sich zum 31. Dezem-
                             ber 2017 bei Anwendung des 7-Jahres-Durchschnittszins-       Die Aufgliederung und Entwicklung der in der Bilanz ent­
                             satzes ergeben hätte.                                        haltenen Posten der Immateriellen Vermögensgegenstän-
                                                                                          de, der Sachanlagen und Finanzanlagen ergeben sich aus
                             Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstel-         dem im Anhang integrierten Anlagenspiegel.
                             lungen entsprechen den zu erwartenden Ausgaben und
                             drohenden Verlusten. Sie sind mit dem nach vernünftiger      Die Veränderungen beim Finanzanlagevermögen erge-
                             kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungs­           ben sich insbesondere durch den beabsichtigten Ver-
                             betrag angesetzt worden. Bei Rückstellungen mit einer        kauf der Geschäftsanteile an den verbundenen Unter-
                             Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden, soweit          nehmen CardProcess GmbH und Ratiodata Luxemburg
                             erforderlich, künftige Preis- und Kostensteigerungen be-     S.a.r.l sowie an dem Beteiligungsunternehmen der VR
                             rücksichtigt und eine Abzinsung auf den Bilanzstichtag       FinanzDienstleistung GmbH im Jahr 2018. Der Ausweis
                             gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB vorgenommen.                   erfolgt im Umlaufvermögen. Ferner wurde aufgrund der
                                                                                          Verkaufsabsicht eine Abschreibung auf den Beteiligungs-
                             Die Jubiläumsrückstellungen werden nach der PUC-             buchwert in Höhe von 1.888,9 Tsd. Euro vorgenommen.
                             Methode für die gehaltsabhängigen Zusagen, teilweise         Die Geschäftsanteile der VR-BankenService GmbH & Co.
                             unter Berücksichtigung eines Gehaltstrends von 2 Pro-        KG sowie der VR VertriebsService GmbH wurden in 2017
                             zent und im Rahmen der betriebsüblichen Fluktuation          verkauft.
                             bewertet. Der Zinssatz von 2,80 Prozent ist gemäß § 253
                             Abs. 2 Satz 2 HGB nach der Vereinfachungsregel ermittelt     Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ist ebenfalls Bestand-
                             worden.                                                      teil des Anhangs.

                             Die Rückstellung für Gleitzeit wurde im Geschäftsjahr je     Bei der Aktivierung von selbst geschaffenen immateriel-
ANHANG FIDUCIA & GAD IT AG

                             nach Standort mit einem Zinssatz von 2,80 Prozent bzw.       len Vermögensgegenständen wurde die Ausschüttungs-
                             2,40 Prozent abgezinst. Weiterer Parameter war ein Ge-       sperre des § 268 Abs. 8 HGB beachtet. Ebenso wurde der
                             haltstrend von 2 Prozent bzw. 3 Prozent.                     Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 HGB aus der geän-
                                                                                          derten Bewertung der Altersversorgungsverpflichtungen
                             Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen      in die Ermittlung der ausschüttungsfähigen Eigenkapital­
                             ausgewiesen.                                                 anteile einbezogen.

78
Tsd. EUR
Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände     35.975,4
Unterschiedsbetrag aus der Änderung des Zinssatzes der   26.371,3
Altersversorgungsverpflichtungen
Zur Deckung der Beträge im Sinne des § 268 Abs. 8 HGB
und § 253 Abs. 6 HGB zur Verfügung stehende
Eigenkapitalanteile
Andere Gewinnrücklagen                                   61.000,0
Bilanzgewinn                                             40.050,1
Ausschüttungsfähige Eigenkapitalanteile                  38.703,4

Vom Gesamtbetrag der Entwicklungskosten von 192,7
Mio. Euro wurden 8,8 Mio. Euro aktiviert.

                                                                    79
Entwicklung des Anlagevermögens 2017 der Fiducia & GAD IT AG

                                                                                                               Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten

                                                                                                   01.01.17             Zugänge           Zuschüsse    Umbuchungen
                                                                                                       EUR                  EUR                EUR             EUR
                             I.     Immaterielle Vermögensgegenstände
                                    1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und
                                       ähnliche Rechte und Werte                               57.257.167,44         8.807.001,78       3.833.717,12               –
                                    2. Entgeltlich erworbene Software sowie Lizenzen an
                                       solchen Rechten und Werten                             445.074.970,80        32.352.166,78                  –     2.188.141,40
                                    3. Geschäfts- oder Firmenwert                               2.600.000,00                    –                  –                –
                                    4. Geleistete Anzahlungen                                   4.421.850,86           165.589,05                  –    -2.204.240,60
                                                                                             509.353.989,10        41.324.757,61       3.833.717,12       -16.099,20

                             II.    Sachanlagen

                                    1. Grundstücke und Bauten                                 298.763.387,40         3.739.504,03                  –    17.547.427,96
                                    2. Technische Anlagen und Maschinen                       424.656.607,83        38.320.722,79                  –    26.577.332,91
                                    3. Vermietvermögen                                         15.096.785,52         3.488.003,84                  –                –
                                    4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung     113.280.361,58        18.433.093,81                  –     1.096.742,44
                                    5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau               47.514.620,51        10.829.006,84                  –   -45.205.404,11

                                                                                             899.311.762,84        74.810.331,31                   –      16.099,20

                             III.   Finanzanlagen
                                    1. Anteile an verbundenen Unternehmen                      69.884.778,05                   –                   –               –
                                    2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen                  17.720.294,58          467.674,47                   –               –
                                    3. Beteiligungen                                           10.879.177,56                   –                   –               –
                                    4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein
                                       Beteiligunsverhältnis besteht                              571.666,66                   –                   –               –
                                    5. Sonstige Ausleihungen                                      151.578,76                   –                   –               –
                                                                                              99.207.495,61          467.674,47                    –               –

                                    Anlagevermögen insgesamt                                1.507.873.247,55     116.602.763,39        3.833.717,12             0,00
ANHANG FIDUCIA & GAD IT AG

80
Sie können auch lesen