Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute - Eine Chronik der ...
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Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen vom Gestern zum Heute ... Eine Chronik der Jahrzehnte
Impressum Herausgeber: Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen Im Sundern 1 59379 Selm Text/Redaktion: Heide Lukosch/Ulrich Senff/Susanne Aye Layout und Druck: André Kloß und Heide Lukosch Mit freundlicher Unterstützung der Pressestelle des LAFP NRW 2., aktualisierte Auflage, Januar 2008
LAFP-Chronik: Inhalt Inhalt Grußwort des Behördenleiters 1 Zeittafel 2 Vom Gestern ...: Düsseldorfer „Kaiserzeiten“ nach der Jahrhundertwende 15 Erster Umzug: „Verbesserte Ausbildung“ in den 10er Jahren 17 Die Anfänge in den „goldenen“ 20er Jahren 19 Vorläufiges Ende: Die düsteren 30er Jahre 22 Wiedereröffnungen ...: Die zweite Hälfte der 40er Jahre 24 ... und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder der 50er Jahre“ 26 Ruhe vor dem Sturm: Die 60er Jahre 32 Neue Aufgaben: Die „wilden“ 70er Jahre 35 Ein neues Zeitalter bricht an: Die Informationstechnologie der 80er Jahre 38 „Reformation“: Die 90er Jahre der neuen Ausbildung 42 Ein neues Jahrtausend: Das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW 47 ... zum Heute: Das LAFP NRW 54 Quellen 57
LAFP-Chronik: Grußwort Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, als Direktor des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten des Landes Nordrhein-Westfalen ist es mir eine Freude, Ihnen mit dieser Chronik einen Einblick in „unsere“ Geschichte geben zu können. Das LAFP NRW wurde im Juli 2007 errichtet. Wir tragen unseren Auftrag im Namen: Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW. Diese noch „junge Organisation“ stellt sich den erforderlichen Veränderungen und ist gleichzeitig bestrebt, Bewährtes zu erhalten. Die Erfahrungen, die heute in unsere Arbeit einfließen, wurden in einem halben Jahrhundert in unterschiedlichen Einrichtungen gesammelt. Jede dieser Einrichtungen hatte ihre eigene Identität, und es war unsere Absicht, dies für Sie festzuhalten. Heute sind wir „ein neues Haus“ mit breit gefächerten Kompetenzen für diese wichtige Dienstleistungsfunktion in der Polizei Nordrhein-Westfalen, die wir im Zusammenwirken mit unseren Partnern erfüllen. Bereits bei der Zusammenstellung des Materials für diese Chronik waren wir uns dessen bewusst, dass wir vielen Menschen und Ereignissen nicht den Raum geben können, der ihnen gebührte! Doch der Spaziergang durch die Zeiten sollte für Sie kein mühseliges Unterfangen werden, sondern ein „lesbares Vergnügen“ bleiben. Mit freundlichen Grüßen 1
LAFP-Chronik: Zeittafel Zeittafel Vom Gestern ...: Düsseldorfer „Kaiserzeiten“ nach der Jahrhundertwende 15.02.1902 Einrichtung der ersten Polizeischule im Kaiserreich in Düsseldorf, Gerresheimer Straße, ausgehend von der „Vereinigung zum Zwecke der besseren Ausbildung der Polizeianwärter“. Erster Umzug: „Verbesserte Ausbildung“ in den 10er Jahren 1912 Umzug der Polizeischule in Düsseldorf in die Ulmenstraße. 1913 Erster Kurs für „untere Kriminalbeamte“ und „Unterbeamte“ auch aus nicht preußischen Verwaltungen. Die Anfänge in den „goldenen“ 20er Jahren 20.10.1920 Gründung der „Polizeischule Rheinland-Westfalen“ in Münster mit dem vorläufigen Leiter Polizei-Major von der Oelsnitz. 1926 Die „Polizeischule Rheinland-Westfalen in Münster“ wird zur „Staatlichen Polizeischule Münster“. 2
LAFP-Chronik: Zeittafel Vorläufiges Ende: Die düsteren 30er Jahre Die „Staatliche Polizeischule Münster“ wird zur Landespolizeischule. 1934 Die Landespolizeischule wird geschlossen. 1935 Wiedereröffnungen ... : Die zweite Hälfte der 40er Jahre Die Landespolizeischule in Münster wird zur „Provinzial-Polizeischule 1945 Westfalen“. Die „Provinzial-Polizeischule Westfalen“ bekommt den neuen Namen 1946 „Regional-Polizeischule“. Ein bekannter und doch nicht gleicher Name wird in Münster gewählt: 1947 „Landes-Polizeischule Münster“. Übernahme der neuen „Landespolizeischule Düsseldorf“ durch das 20.01.1947 Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen von den Briten. Die Landes-Polizeischule (LPS) erhält den Zusatz „Carl Severing“. 1949 Der neu gegründeten Polizeischule auf dem Gelände Tannenstraße in 24.05.1949 Düsseldorf werden die Aufgaben der Aus- und Fortbildung für die Schutz- und Kriminalpolizei übertragen. 3
LAFP-Chronik: Zeittafel ... Und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder“ der 50er Jahre 1950 Durchführung erster Kriminalfachlehrgänge in Düsseldorf. 08.02.1951 Aufstellung einer Polizeieinheit in Form der Bereitschaftspolizei auf Grundlage des Verwaltungsabkommens über die Einrichtung einer Bereitschaftspolizei NRW. 13.06.1951 Verlegung der 5. und 6. Einsatzhundertschaft von Düsseldorf nach Bochum, in die umgebaute Polizeiunterkunft „Staatsminister Severing“. 24.11.1951 Umzug der 9. Hundertschaft aus Düsseldorf nach Wuppertal-Barmen. 26.11.1951 Übergabe der ehemaligen Luftwaffenmunitionshauptanstalt („Muna“) in Bork als Polizeiunterkunft an die 1. Hundertschaft der Bereitschaftspolizei. 1952 Einzug der 2., 3. und 4. Hundertschaft in Bork. Verlegung der 10. Hundert- schaft von der Landespolizeischule Münster zur Bereitschaftspolizeiabteilung (BPA) III nach Wuppertal. 29.02.1952 Umzug der 13. Einsatzhundertschaft aus Düsseldorf in die neu gebaute 14.03.1952 Einrichtung für eine Bereitschaftspolizei in Linnich. 09.09.1952 Es folgen die 14. Einsatzhundertschaft, die 16. Stabshundertschaft sowie die 07.10.1952 15. Einsatzhundertschaft. 07.04.1952 Einrichtung einer Unterhaltungsbücherei im Archiv der BPA in Bork mit einer Spende des Bertelsmann-Verlags als Grundstock. 1953 Start der Aus- und Weiterbildung der Polizeibeamten in Bochum in Hinsicht auf geschlossene Einsätze und auf die spätere Verwendung im Einzeldienst. 4
LAFP-Chronik: Zeittafel Die Außenstelle „Technik“ in Essen wird als „Landespolizeischule für Technik 1956 und Verkehr“ eine selbständige Einrichtung. Neubildung des Lehr- und Führungsstabes (LFSt) in Bork, dem die Hundert- 1957 schaften der vier Bereitschaftspolizeiabteilungen unterstellt sind und dem die Dienst- und Fachaufsicht über die Landes-Polizeischulen „Carl Severing“ in Münster, Technik und Verkehr (TuV) in Essen, „Erich Klausener“ in Bork sowie die Diensthundführer in Bork übertragen wird. Umzug der Polizeischule „Erich Klausener“ nach Bork. 1957 Beginn von Grundlehrgängen in Linnich, zunächst als Außenlehrgänge für die 04.05.1959 Landespolizeischule „Carl Severing“ in Münster. Ruhe vor dem Sturm: Die 60er Jahre Einrichtung einer Außenstelle der Landes-Polizeischule „Erich Klausener“ in 1965 Bergkamen-Oberaden für 150 Lehrgangsteilnehmer. Weitere Außenstellen der Landes-Polizeischule „Erich Klausener“ werden in 01.02.1966 Altena und Stukenbrock eingerichtet. Die Außenstelle in Stukenbrock nimmt 30.05.1966 ihren Dienst als Ausbildungsstandort zunächst als Untermieter des Sozialwerks Stukenbrock auf. Der Innenminister NRW erklärt die Landeskriminalschule in Düsseldorf zur 04.04.1966 selbständigen Einrichtung im Sinne des Landesorganisationsgesetzes und über- trägt ihr die Aufgaben der Aus- und Fortbildung der Kriminalpolizei. 5
LAFP-Chronik: Zeittafel 1966 In Linnich werden die Grundlehrgänge in eigener Zuständigkeit durchgeführt. 1968 Einführung der Amtsbezeichungen „Polizei-/Kriminalbezirkskommissar” 02.01.1968 Eröffnung der Polizeisportstätte bei der BPA III in Wuppertal. 28.05.1968 Installation der ersten Sprachlaboranlage bei der BPA II in Bochum. 1969 Umbenennung des Lehr- und Führungsstabes in Bork zur „Direktion der Bereitschaftspolizei NW“ (BPD). 01.10.1969 Die „Landespolizeischule Münster“ erhält den Namen „Höhere Landespolizeischule NRW“. Neue Aufgaben: Die „wilden“ 70er Jahre 01.04.1970 Die Landespolizeischule „Erich Klausener“ wird von Bork nach Schloß Holte-Stukenbrock verlegt. 1971/72 Festlegung der Umbaumaßnahmen in Bork durch das Innenministerium NRW. 15.08.1972 In allen Kreispolizeibehörden werden Einstellungsberater eingesetzt. 16.08.1973 Grundsteinlegung für die Bereitschaftspolizei-Abteilung V in Brühl. 01.10.1974 Dienstaufnahme in der Bereitschaftspolizei-Abteilung V in Brühl. 6
LAFP-Chronik: Zeittafel Die „Landes-Polizeischule Carl Severing“ in Münster wird zur „Höheren 01.01.1975 Landespolizeischule Carl Severing“. Der Werbe- und Auswahldienst wird der Direktion der Bereitschaftspolizei NW in Bork unterstellt. Die Direktion übernimmt die Betreuung der Polizeirats- und 1975 Kriminalratsbewerber in Bork. Umbenennung der Amtsbezeichnung des „Polizeibezirkskommissars“ in „Erster Polizeihauptkommissar“. Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der Bereitschaftspolizei NW. 1976 Planung der Umbaumaßnahmen in Stukenbrock. Die Landes-Polizeischule für Diensthundführer wird von Selm nach Schloß 1977 Holte-Stukenbrock verlegt. Erstes Angebot von Lehrgängen zur Vorbereitung auf die I. Fachprüfung in 01.10.1977 Linnich. Einführung der bundeseinheitlichen Uniform. 1978 Aus der „Landespolizeischule Erich Klausener“ in Stukenbrock wird die 01.01.1979 „Bereitschaftspolizei-Abteilung VII Erich Klausener“. 7
LAFP-Chronik: Zeittafel Ein neues Zeitalter bricht an: Die Informationstechnologie der 80er Jahre 1981 Die Film- und Bildstelle wird von der BPA Essen zur BPD Selm verlagert. 01.10.1982 Die PHW-(Stabs-)Hundertschaften werden aufgestellt: die 8. Stabshundertschaft (PHW) in Bochum, die 4. Stabshundertschaft (PHW) und die 2. Einsatzhundertschaft (PHW) in Bork. Durch die Aufstellung der PHW- Hundertschaften erfolgt die völlige Trennung von Ausbildung und Einsatz. Erstmalig beginnen 74 Frauen als „Polizeihauptwachtmeister-Anwärterinnen“ (PHW-A’in) ihre Ausbildung im Bereich der Direktion der Bereitschaftspolizei NW. 1983 Umbenennung der Amtsbezeichnung „Schutzpolizeidirektorin/-direktor“ in „Polizeidirektorin/-direktor“. 01.10.1984 Die „Landespolizeischule für Technik und Verkehr“ in Essen wird in „BPA Essen“ umgetauft und mit der Bereitschaftspolizei-Abteilung II Bochum zusammengelegt. Deren neue Bezeichnung ist „Bereitschaftspolizei NRW – Abteilung Bochum/Essen“. 01.10.1984 Die ersten Frauen ziehen in die Räume der 8. Hundertschaft in Bochum ein. 1985 Der Werbe- und Auswahldienst wird in die „Höhere Landespolizeischule Carl Severing“ eingegliedert. 19.10.1986 Die ersten 10 „Datenendgeräte“ für Ausbildungszwecke werden bei der Direktion der Bereitschaftspolizei NRW angeliefert. 8
LAFP-Chronik: Zeittafel Die Film- und Bildstelle wird in das Dezernat „Medienzentrum der Polizei 1987 NRW“ umbenannt. Die Lehrpläne für die neuen Fächer „Informations- und Kommunikationstechniken (IuK)“ und „Verhaltenstraining und Kommunikation (VTK)“ werden in Kraft gesetzt. Das neue Hörsaalgebäude in Stukenbrock wird seiner Bestimmung übergeben. April 1989 Umbenennung von „Polizeioberlehrerinnen und -lehrern“ in „Studienrätinnen 1989 und -räte“ bei der Bereitschaftspolizei-Abteilung VI in Selm. Je eine Einsatzhundertschaft (PHW) der Bereitschaftspolizei-Abteilungen II (Bochum), III (Wuppertal) und IV (Linnich) wird wegen vermehrter Einstellungen in Lehrgruppen umgewandelt. Reformation: Die 90er Jahre der neuen Ausbildung Erstmalig werden Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte in die Funktion des 1990 Sozialen Ansprechpartners (SAP) eingeführt. Die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten wird bei der Direktion der Bereitschaftspolizei NW eingerichtet. Die Einsatzhundertschaften (PHW) bei den Bereitschaftspolizei-Abteilungen I 1991 (Selm), II (Bochum), V (Brühl) und VII „EK“ (Schloß Holte-Stukenbrock) werden aufgelöst. Die Lehrpläne für den Laufbahnabschnitt I werden mit Erlass des 16.03.1992 Innenministeriums NRW in Kraft gesetzt. 9
LAFP-Chronik: Zeittafel 1994 Die Landeskriminalschule zieht von Düsseldorf nach Neuss. 01.04.1995 Die reformierte Ausbildung in eigenen Polizeiausbildungsinstituten beginnt. 25.11.1995 Die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung Laufbahnabschnitt I tritt in Kraft. 1996 Die „Direktion der Bereitschaftspolizei NW“ wird in „Direktion für Ausbildung der Polizei NRW“ (PAD) umbenannt. Die Landeskriminalschule wird zum „Polizeifortbildungsinstitut Neuss“. Die Hundertschaften gehen in die Behörden. Die Bereitschaftspolizei- Abteilungen NW werden zu Polizeiausbildungsinstituten. Das 1. Studienjahr zur Ausbildung für den höheren Polizeivollzugsdienst star- tet in Selm. 15.03.1996 Der Werbe- und Auswahldienst bei der HLPS „Carl Severing“ in Münster wird zur Abteilung „Werbung und Auswahl“ bei der Direktion für Ausbildung der Polizei NRW. 01. und Jubiläumsveranstaltung der Landespolizeischule für Diensthundführer aus 02.06.1996 Anlass der Jubiläen „100 Jahre Polizeihund“, „50 Jahre Ausbildungsstätte für Diensthundführer“ und „40 Jahre Landespolizeischule für Diensthundführer“. 01.10.1997 Die Polizeiausbildungsinstitute Bochum und Wuppertal werden aufgelöst. 01.08.1998 Die Polizeisportbildungsstätte Wuppertal wird dem PAI Selm zugeordnet. 10
LAFP-Chronik: Zeittafel Auflösung der Polizeimusikkorps und Einrichtung eines 1999 Landespolizeiorchesters NRW bei der Direktion für Ausbildung der Polizei NRW in Selm mit Dienstort Wuppertal. Die PAD bietet ein sechswöchiges Training für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte an, die eine Führungsfunktion im gehobenen Dienst überneh- men sollen. Einstieg der PAD/PAI ins Intranet. ... Ein neues Jahrtausend: Das IAF NRW In der PAD wird Lernsoftware (CBT = Computer Based Training) eingesetzt. 2000 Multimediales und interaktives Lernen sind in der polizeilichen Ausbildung nicht länger Zukunftsmusik. Endgültige Einführung der gleitenden Arbeitszeit (GLAZ) bei der PAD zur 29.09.2000 Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Die Abteilung „Werbung und Auswahl“ beginnt mit der Werbekampagne 2001 „Zweigeteilte Laufbahn“. Im Rahmen des Studiums an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung werden unter anderem in Stukenbrock und Linnich die Trainingspraktika 1 und 2 sowie das Seminar „Einsatz aus besonderem Anlass“ als Teil der fachprakti- schen Studienzeit vermittelt. Einführung der zweigeteilten Laufbahn: Alle Polizei-Anwärter und 2002 -Anwärterinnen in Nordrhein-Westfalen werden nur noch im gehobenen Dienst eingestellt. Die Einstellung in den mittleren Dienst wird abgeschafft. 11
LAFP-Chronik: Zeittafel 03.07.2002 Die Amtsbezeichnung „Direktorin/Direktor der Bereitschaftspolizei“ wird ersetzt durch „Direktorin/Direktor des Instituts für Aus- und Fortbildung der Polizei Nordrhein-Westfalen“. 01.11.2002 Das Pilotprojekt „Alternierende Telearbeit“ startet zunächst für 2 Jahre bei der PAD. 28.08.2003 Mit Wirkung vom 11.09.2003 werden die bisherigen Polizeieinrichtungen Direktion für Ausbildung der Polizei (PAD), PAI Linnich, PFI „Carl Severing“ Münster, PAI Selm, PFI Neuss, PAI Schloß Holte- Stukenbrock „Erich Klausener“, Landespolizeischule für Diensthundführer und PAI Brühl im neu errichteten Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW (IAF NRW) zusammengeführt. 10.09.2003 Innenminister Dr. Behrens übergibt LPD Dieter Schmidt den Errichtungserlass für das Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW. 18.12.2003 Die erste gemeinsame Weihnachtsfeier des IAF NRW findet in der Mensa des Standortes Selm statt. 05.02.2004 Die Erlasse für die „Organisation des Instituts für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW“ sowie die „Bewertung von Funktionen höherer Dienst im Bereich der Polizei“ sind eingegangen. 25.03.2004 Im Rahmen einer Dienstbesprechung gibt Herr Ministerialdirigent Salmon als Vertreter des Innenministeriums NRW bekannt, dass am Standort Linnich nur noch spezielle Fortbildungen, jedoch keine Ausbildung mehr stattfinden soll. 19.06.2004 Im Bildungszentrum Brühl werden „10 Jahre Auslandseinsätze“ gefeiert. Als Ehrengast mit dabei: Innenminister Dr. Behrens. 12
LAFP-Chronik: Zeittafel Durch Erlass werden die Aufgaben des IAF NRW gegliedert in die Bereiche 14.12.2004 Recht und Verwaltung, Ausbildung, Fortbildung, Unterstützung sowie Sonderdienstleistungen. Einführung der regionalen Fortbildung. 2004 Dienstvereinbarung zur Erprobung der alternierenden Telearbeit. 10.03.2005 Durchführung einer landesweiten Befragung zur Mitarbeiterzufriedenheit. Mai/Juni 2005 Die neue Bibliothek/Mediathek des IAF NRW mit modernem Lehr- und Mai 2006 Arbeitsbereich wird eröffnet. Die Fußballweltmeisterschaft findet in Deutschland statt. Das IAF NRW unter- 09.06- stützt den begleitenden polizeilichen Einsatz im größtmöglichen Sinne. 09.07.2006 Das IAF NRW ist seiner Zeit voraus: Für alle Räumlichkeiten des IAF NRW 01.12.2006 gilt ab sofort ein Rauchverbot. Der Landtag NRW beschließt das „Gesetz zur Änderung des 28.03.2007 Polizeiorganisationsgesetzes“ (POG II). Damit wird zum 01.07.2007 die bis- herige Mittelinstanz der Polizei bei den Bezirksregierungen aufgelöst. Das Innenministerium NRW gibt bekannt, dass die zentrale Fortbildung im 11.05.2007 Standort Linnich zum 01.01.2008 eingestellt wird. Um der demografischen Entwicklung bei der Polizei entgegen zu wirken, ent- 13.06.2007 scheidet die Landesregierung, für 2008 sowie die folgenden drei Jahre die Anzahl der Einstellungen von 500 auf 1100 zu erhöhen. 13
LAFP-Chronik: Zeittafel Zum Heute ... 01.07.2007 Das IAF NRW ist Vergangenheit und das neue Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen (LAFP NRW) errichtet. Das LAFP NRW ist neben dem LKA NRW (Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen) und dem neu errichteten LZPD NRW (Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste Nordrhein-Westfalen) eine von drei Landesoberbehörden in Nordrhein-Westfalen. 06.09.2007 Unter dem Motto ‘Tag der Kulturen’ führt die Abteilung 3 des LAFP NRW eine Sonderveranstaltung zum Thema „Interkulturelle Polizei NRW“ im Bildungszentrum „Carl Severing“ in Münster durch. 22.10.2007 Im Rahmen der Internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Aus- und Fortbildung nimmt eine Delegation russischer Polizeiangehöriger im LAFP NRW in Selm an einem einwöchigen Seminar über Einsatztaktik teil. 24.10.2007 Im LAFP NRW in Selm wird eine dreitägige Veranstaltung „Internationale Finanzermittlung“ mit dem Themenschwerpunkt „Rechtliche und taktische Möglichkeiten der Vermögensabschöpfung in den Oststaaten der EU“ durchge- führt. Referenten aus insgesamt 8 Staaten stellen ihre jeweils landesspezifi- schen Regelungen vor. 14
LAFP-Chronik: Vom Gestern ...: Düsseldorfer „Kaiserzeiten“ nach der Jahrhundertwende Am 22. Januar 1901 schließt Königin Victoria für immer ihre Augen. Henriette Arendt wird 1903 als erste Polizistin Deutschlands beim Stadtpolizeiamt Stuttgart eingestellt. 1909 quittiert sie wegen „Mobbings“ den Vom Gestern ...: Dienst. Die ersten Gedanken zur Relativitätstheorie ver- Düsseldorfer „Kaiserzeiten“ öffentlicht Albert Einstein 1905. Die Unfallstatistik 1907 verzeichnet für Deutschland 48.900 Verkehrsunfälle mit nach der Jahrhundertwende 145 Getöteten. Arnold Schönberg entwickelt 1908 die Zwölftonmusik. Am 15. Oktober 1902 wird in Düsseldorf in der Gerresheimer Straße 28 die erste Polizeischule im Kaiserreich errichtet. Die Städte Düsseldorf, Duisburg, Essen, Barmen und Crefeld haben, einer Anregung des damaligen Präsidenten des Regierungsbezirkes Düsseldorf, von Holleuffer, folgend, eine „Vereinigung zum Zwecke der besseren Ausbildung ihrer Polizeianwärter“ gebildet. Rheinische Polizeischule Düsseldorf Erster Leiter der „Rheinischen Polizeischule“ wird der Hauptmann im Korpsstabe der Landgendarmerie und Rittmeister a. D. von Dewitz. 15
LAFP-Chronik: Vom Gestern ...: Düsseldorfer „Kaiserzeiten“ nach der Jahrhundertwende Als Fachlehrer werden ein pensionierter Polizeikommissar, ein Polizei- oberwachtmeister und zwei Volksschullehrer eingestellt. Polizeianwärter müssen mindestens 8 Jahre beim Militär gedient haben. Diese Frist wird aufgrund des wachsenden Personalbedarfes der Polizei bald auf 4 Jahre verkürzt. Ausbildungskurs der Polizei-Schule Düsseldorf vom 24. August bis 20. Oktober 1908 16
LAFP-Chronik: Erster Umzug: „Verbesserte Ausbildung“ in den 10er Jahren Deutschland hat 56 Millionen Einwohner, die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 40 - 50 Jahre. Im April 1912 sinkt die Titanic. 1914 beginnt der 1. Weltkrieg, das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger in Sarajewo gilt als Erster Umzug: Auslöser. Lise Meitner und Otto Hahn entdecken 1918 das Element Protaktinium (Pa). 1919 wird die Weimarer Republik „Verbesserte Ausbildung“ begründet. Die Wochenarbeitszeit für Beamte beträgt 54 in den 10er Jahren Stunden. 1912 wird die Polizeischule in Düsseldorf unter der Leitung des neuen „Dirigenten“ Bartels in die Ulmenstraße 25 in Düsseldorf verlegt. Das Gebäude diente zuvor unter- schiedlichen Waffengattungen als Unterkunft. 1913 wird hier erstmals ein vierwöchiger Kurs für „untere Kriminalbeamte“ abgehalten, an dem auch „Unterbeamte“ aus den nicht preußischen Verwaltungen teilnehmen kön- nen. 23 Beamte aus kleineren und größeren Städten der Rheinprovinz, der Provinzen Hannover, Hessen-Nassau, Sachsen und Brandenburg sowie aus dem Königreich und Großherzogtum Sachsen nehmen an diesem Anzeige für einen Ausbildungskurs zwischen 1910 und 1920 Kurs teil. Während des Ersten Weltkriegs wird die Schule geschlossen; die Räumlichkeiten wer- den dem Militär zur Verfügung gestellt. 17
LAFP-Chronik: Erster Umzug: „Verbesserte Ausbildung“ in den 10er Jahren Am 14. Juli 1919 nimmt die Schule im gleichen Gebäude ihre Lehrtätigkeit wieder auf. Laut Staatsarchiv hatte die Rheinische Polizeischule bis dahin 71 Ausbildungskurse für Unterbeamte, 10 Kurse für Kommissare und Kommissaranwärter, 2 Kurse für Polizeiwachtmeister zu Kriminalwachtmeistern sowie einen Fortbildungskurs für Polizeikommissare und Inspektoren mit insgesamt 2.948 Teilnehmern durchgeführt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts besteht noch keine einheitliche Einsatz- und Führungslehre. In den Polizeischulen steht zunächst der Rechtsunterricht im Mittelpunkt. Gesetzmäßiges und damit berechenbares polizeiliches Handeln markiert den Fortschritt gegenüber früherer militärischer bzw. ständischer Willkür. 18
LAFP-Chronik: Die Anfänge in den „goldenen“ 20er Jahren 1922 wird Mahatma Gandhi in Indien zu 6 Jahren Haft verur- teilt, von denen er nur 2 Jahre absitzen muss. 1923 ruft Kemal Atatürk die Republik Türkei aus. Edwin Hubbel beweist im gleichen Jahr die Existenz von Himmelskörpern außerhalb der Die Anfänge in den Milchstraße. Die Volkszählung 1925 ergibt 62,5 Milionen „goldenen“ 20er Jahren Einwohner in Deutschland. Alexander Fleming entdeckt 1928 durch Zufall das erste Antibiotikum Penicillin. Am 24.10.1929 beginnt mit dem „schwarzen Donnerstag” an der New Yorker Börse die Weltwirtschaftskrise. Die zwanziger Jahre sind eine Zeit der Modernisierung der Polizei. Fortschritte in der Kriminaltechnik und die flächendeckende Nutzung von Fingerabdrücken sind nur zwei von vielen Beispielen, welche die Innovationen dieser Zeit charakterisieren. Am 10. Oktober 1920 wird die Polizeischule für Rheinland-Westfalen in Münster gegründet. Zu dieser Zeit ist die neue Polizei des Staates Preußen bereits aus dem Experimentierstadium heraus. Die ersten Stammabteilungen der Sicherheits- wehr und späteren Sicherheitspolizeischule in Polizeischule für Rheinland-Westfalen, Münster Münster bilden in ihrem Aufgabenkreis keine Schulen im engeren Sinne, sondern sind Aus- bildungsabteilungen und Ersatzdepots für die im Ruhrgebiet eingesetzten Hundert- schaften. Dem Leiter der Schule, Oberst von Caprivi, gelingt es, die Sicherheitspolizei in eine neue Schutzpolizei umzuwandeln, die sowohl die alten preußischen Schutz- mannschaften sowie Teile der erprobten Sicherheitspolizei umfasst. 19
LAFP-Chronik: Die Anfänge in den „goldenen“ 20er Jahren Der Rahmen ist damit gegeben, und aus den Hundertschaften der Sicherheitspolizei soll sich eine Beamtenorganisation entwickeln, für deren Nachwuchsbildung nicht ‚Handgeld’, sondern ein grundlegendes Wissen um Staat und Recht Voraussetzung sein muss. Schon die Heranbildung der zukünftigen Hilfslehrer bezeugt, dass hier nicht mehr an die Zusammenstellung von Hundertschaften gedacht wird, sondern erstmals ein Lehrauftrag durchzuführen ist, dessen engeres Ziel noch nicht umrissen ist, jedoch auf die Verwirklichung einer polizeilichen Neuorganisation hinweist. Durch die Verschmelzung von roter (kommunale Schutzmannschaften), blauer (ehemals kgl. Preuß. Schutzmannschaften) und grüner (Sicherheitspolizei) Polizei ergibt sich zunächst die Aufgabe, diese neu geschaffene Schutzpolizei zu einem einheitlich ausge- bildeten und rechtlich geschulten Polizeikörper zu vereinen. Diesem Ziel dienen dann auch die ersten Lehrgänge der Polizeischule Münster. Für die jungen Polizeianwärter sind zunächst einjährige Ausbildungslehrgänge vorgese- hen, in denen sie das Grundwissen vermittelt bekommen sollen, das für den Dienst auf der Straße unerlässlich ist. Es folgen Lehrgänge für ältere Beamte zur Anstellung auf Lebenszeit sowie Beförderungslehrgänge und „Beschulungen der sogenannten Zivildienstanwärter“ – für Beamte, die nach ihrer Polizeidienstzeit in die allgemeine Verwaltung übertreten wollen. Die Polizeischule Münster ist zunächst angesiedelt im Rennbahnlager an der Hammer Chaussee. Nach einem Großbrand zieht sie um in das ehemalige Kriegsgefangenen- 20
LAFP-Chronik: Die Anfänge in den „goldenen“ 20er Jahren barackenlager auf dem früheren Standorttruppenübungsplatz in Haus Spital. Diese Kapazitäten reichen jedoch nicht aus, so dass die Schule 1922 in das ehemalige Korpsbekleidungsamt des VII. A.K. in Münster in die Grevener Straße umzieht, wo sie für die nächsten 13 Jahre bleibt. Mit der Übernahme der Leitung der Schule durch Oberst Kleinow wird der Ausbildung eine neue Richtung gegeben, die über die Kernziele der Grundausbildung herausgeht. Diese neue Richtung wird am besten durch ein Zitat von Oberst Kleinow wiedergegeben: „Leib und Seele der Anwärter wurden zu einer produktiv wir- kenden Einheit gestaltet, berufsethische Werte und Volksverbundenheit wurden mit dem Sinn für Heimat und Volk gefördert, die von Versorgungsgedanken erfüllte Berufsauffassung wurde auf Verantwortung und Pflicht umge- stellt. Zur Förderung des Erziehungs- und Ausbildungszieles erhielten Unterkunfts- und Wohnräume eine freundlich wirkende Gestaltung, wurden Wasch- und andere hygienisch wirkende Einrichtungen neu gebaut, und fand die Wohnungskultur unter stärkster Betonung der Sparsamkeit eine sich günstig auswir- kende Pflege. Die Wohlfahrtsräume wurden, in einfachster Form behaglich ausgestattet, zum Sammelpunkt froher junger Ausbildungsunterlagen zu Leute und zur Pflanzstelle ethischer Werte. Polizei-Waffen, 1925 Der Berufsgeist wurde gehoben in vaterländischen Unterhaltungsabenden, die, mit eigenen Kräften durchgeführt, in der Unterkunft und an den Stätten stattfanden, die die Schule auf ihren regelmäßigen 5-6-tägigen Herbstwanderungen besuchte.“ 21
LAFP-Chronik: Vorläufiges Ende: Die düsteren 30er Jahre 1930 baut Hitler die SS konsequent für den Polizeidienst innerhalb der Partei aus und erweitert sie bis September auf über 2.700 Mann. Hitler wird 1933 Reichskanzler. Ein Leben mit Schrecken beginnt für die nächsten 12 Jahre, Vorläufiges Ende: das seinen grauenvollen Höhepunkt im II. Weltkrieg Die düsteren 30er Jahre erreicht. Sicherheitsdienst und geheime Staatspolizei werden zu willenlosen Herrschaftsinstrumenten. Die staatliche Polizeischule Münster bleibt bis 1934 (Leitung durch Polizei-Oberst Strecker) bestehen. Von 1934 bis 1935 wird sie zur Landespolizeischule unter Leitung von Polizei-Major von Leyser, Polizei-Oberstleutnant Scheffer sowie Polizei-Major Porath. 1929 wird Heinrich Himmler zum „Reichsführer SS” ernannt. Zu dieser Zeit ist die SS noch eine Untereinheit der Sturmabteilung (SA) mit 280 Mitgliedern. Himmler baut die SS zu einer effizien- ten innerparteilichen Polizeitruppe aus. Seine oberste Maxime bei der Personalauswahl und -führung sind stets seine rassistischen Vorstellungen, die bald den Geist der SS bestimmen. 1930 baut Himmler die SS konsequent für den Polizeidienst innerhalb der Partei Polizeidirektor Dr. Erich Klausener bei einer Rede im Berliner Hoppegarten 1934 aus und erweitert sie bis September auf über 2.700 Mann. Nach der Machtübernahme der National- sozialisten 1933 wird Himmler zusätzlich zum Polizeipräsidenten von München ernannt. 22
LAFP-Chronik: Vorläufiges Ende: Die düsteren 30er Jahre Schon nach der Machtübernahme machen sich erste Tendenzen einer Änderung der Ausbildungsziele für den Polizeidienst bemerkbar. Der Lehrplan wird gemäß der von Berlin eingehenden Anweisungen auf Waffen- und Geländedienst umgestellt. Ebenso wer- den die Lehrabteilungen wieder in Hundertschaften umbenannt und nach Art der alten Unteroffiziersschulen zwei Jahrgänge je Hundertschaft eingerichtet. Die grünuniformierte Landespolizei wechselt offen in den militärischen Bereich über, und die staatliche Polizeischule Münster wird zu einer Landespolizeischule. Die meisten bisherigen Polizeioffiziere und Hilfslehrer werden zur Schutzpolizei versetzt. 1936 wird Himmler Reichsführer SS und Chef der Polizei und kann nun die beiden Sicherheitsapparate, den staatlichen und den der Partei, zusammenführen. Ein umfassendes Überwachungs- und Terrorsystem ist somit geschaffen. Mit Hilfe der „vorbeugenden Verbrechens- bekämpfung“ kann die Gestapo ab 1937 vermeintliche Regimegegner ohne die Justiz verfolgen und direkt in KZs inhaftieren. Bis heute weiß man nicht genau, wie weit die Kriminal- und Schutzpolizei während der dreißiger und frühen vierziger Jahre unpolitisch blieb oder wie bereitwillig sie sich den neuen Machthabern andiente. Sicher ist aber, dass Sicherheitsdienst und Staatspolizei während der Naziherrschaft zu deren wichtigsten Herrschafts- Vorschriften zur instrumenten zählten. “Körperschulung der Polizeianwärter” aus dem Jahr 1931 23
LAFP-Chronik: Wiedereröffnungen ...: Die zweite Hälfte der 40er Jahre Bertolt Brecht beendet 1940 seine Arbeiten an „Das Leben des Galilei“. Im Kino sieht man Charlie Chaplins „Der große Diktator“. 1945 wird die Welt endlich vom NS-Terror befreit. Atombomben werden über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. 1946 wird die neue Währung „Deutsche Mark“ eingeführt. Die Wiedereröffnungen ...: ersten demokratischen Wahlen in den Besatzungszonen finden 1946 und 1947 statt. Am 23.05.1948 verkünden die Vereinten Die zweite Hälfte der Nationen die Gemeinsame Erklärung der Menschenrechte. Die 40er Jahre zwei deutschen Staaten werden 1949 gegründet, das Grundgesetz der BRD wird am 23. Mai verkündet. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges erklären die Alliierten die Entnazifizierung der Polizei zum obersten Ziel, die wegen des schnellen und umfangreichen Rekrutierungsbedarfes der Polizei aber nicht ohne weiteres durchführbar ist. Die Tradition des heutigen Bildungszentrums „Erich Klausener“ in Schloß Holte- Stukenbrock findet seinen Ursprung in der nach Kriegsende von der britischen Militärregierung gegründeten Northrine-Province-Police-Trainings-School in Düsseldorf. Dort beginnt am 15. Oktober 1945 für die ersten Polizeianwärter die Ausbildung in den durch Kriegseinwirkung beschädigten Gebäuden der ehemaligen Ludendorff-Kaserne. Auch in Münster wird eine neue Polizeischule eröffnet. Als Oberst Weiberg am 15. August 1945 das Barackenlager im Haus Spital von der britischen Besatzungsmacht übernimmt, sieht er sich einem englischen Schulstab unter der Leitung von Major Carson unterstellt. Beinah unüberwindliche Probleme suchen hier nach Lösungen. Von der Küche bis zum Stuhl im Hörsaal ist quasi nichts vorhanden. 24
LAFP-Chronik: Wiedereröffnungen ...: Die zweite Hälfte der 40er Jahre Als dennoch schon am 17. September 1945 die ersten Anwärterlehrgänge beginnen, hat sich deren Bild zu Vorkriegszeiten stark gewandelt. Sie sind auf wenige Wochen abge- kürzt und Struktur sowie Lehrpläne und Lehrerverteilung haben sich grundlegend verän- dert. Deutsche Vorschläge werden dabei kaum oder gar nicht berücksichtigt. Am 15. Oktober 1946 – nach Gründung des Landes NW – wird die Provinzial- Polizeischule in Münster in ‚Regional-Polizeischule’ umbenannt. Sie erhält ihre Weisungen nun durch den Innenminister Dr. Menzel, jedoch immer unter Berücksichtigung der Kontrollgewalt des britischen Schulstabes. Anfang des Jahres 1947 wird die Schule endgültig durch das neu gebildete Land NW übernommen und heißt jetzt Landes-Polizeischule Münster. Im Rahmen einer Feierstunde übernimmt der Innenminister des Landes Nordrhein- Westfalen am 20. Januar 1947 auch die neue „Landespolizeischule Düsseldorf“. Wegen Mangel an Kapazitäten zieht die Regional-Polizeischule in Münster um in die ehemalige Schlieffen-Kaserne in der Weseler Straße, wo sie auch heute noch ihren Sitz hat. Als Zeichen des Abschlusses der Aufbaumaßnahmen wird die Schule in Münster am 26. April 1949 offiziell eingeweiht und erhält zu Ehren des Schöpfers der Preußischen Schutzpolizei den Namen Landes- Beurteilungsbogen eines Bewerbers der Polizeischule „Carl Severing“. Northrine-Province-Police-Trainings-School 25
LAFP-Chronik: ... und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder der 50er Jahre“ 1951 wird in Düsseldorf die erste Langspielplatte vorgestellt. Königin Elisabeth II. wird 1953 in der Westminster Abbey gekrönt. Ab 1954 benötigt man im Grenzverkehr zwischen Deutschland und Frankreich kein Visum mehr. 1955 erblickt das Brettspiel „Scrabble“ das Licht der Welt. Das Saarland wird ... und Neugründungen: 1957 11. Bundesland der BRD. Ein Jahr später treten die römi- schen Verträge zur Gründung der EG in Kraft. Während 1959 Das „Wirtschaftswunder Alaska der 49. und Hawaii der 50. Bundesstaat der USA wer- der 50er Jahre“ den, ergreifen in Kuba Ché Guevara und Fidel Castro mit ihrer Bewegung des 26. Juli die Macht. Nach dem Krieg ist die Polizei in den „Westzonen“ dezentralisiert und fast völlig ent- waffnet. Dennoch widmet sie sich ihren Aufgaben, so auch der Aus- und Fortbildung. Nachdem die New Yorker Außenministerkonferenz von 1950 „grünes Licht“ gegeben hat, verpflichtet sich das Land Nordrhein-Westfalen durch das „Verwaltungsabkommen über die Errichtung einer Bereitschaftspolizei“ vom 8. Februar 1951 dem Bund gegenüber, zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit und Ordnung Polizeieinheiten in einer Stärke bis zu 2.700 Mann aufzustellen. Die allgemeinen Regelungen des Verwaltungs- abkommens werden durch das „Gesetz über die Bereitschaftspolizei“ vom 3. August 1951 konkreti- siert, das der Bereitschaftspolizei neben der Die Polizei als Helfer: Ernteeinsatz 1954 Unterstützung der Behörden unter anderem die 26
LAFP-Chronik: ... und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder der 50er Jahre“ Aufgabe zuweist, den Nachwuchs für den Einzeldienst zu stellen und Polizeibeamte auf eigenverantwortliche Tätigkeiten vorzubereiten. Damit ist der Grundstein für die Aus- und Fortbildung bei der Polizei gelegt. Aus Düsseldorf ziehen im November 1951 die 1. und die 9. Hundertschaft nach Wuppertal in die ehemalige „Polizeikaserne“ Wuppertal-Barmen auf dem Lichtenplatz. „Schießausbildung“ In Linnich wird die Regelung am 31. Juli 1951 mit der Genehmigung des Landtages, eine Bereitschaftspolizei in Linnich anzusiedeln, umgesetzt. Die 13. Hundertschaft zieht am 29. Februar 1952 in das ehe- malige Lehrerseminar an der Rurdorfer Straße ein. Am 14. März folgt die 14. Hundertschaft, die aus Münster nach Linnich kommt. Im September und Oktober ziehen die 16. und die 15. Hundertschaft ein. Während dieser Zeit werden in Linnich zahlreiche Um- und Neubauten durchgeführt: Das ehemalige Seminargebäude wird umgebaut, es entstehen die Anlagen für den Abteilungsstab sowie die Kfz-Garagen, die Kraftfahrzeug-, Die Hundertschaften kommen Waffen- und Fernmeldewerkstätten und das Wirtschaftsgebäude. 27
LAFP-Chronik: ... und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder der 50er Jahre“ Am 24. November 1951 ziehen die ersten bei- den Hundertschaften in die 1927 erbaute Unterkunft in Wuppertal ein. In Selm-Bork findet am 26. November 1951 die Übergabe der ehemaligen „Muna“ (Luftwaffenmunitions- hauptanstalt) als Polizeiunterkunft an die 1. Hundertschaft der Bereitschaftspolizei- Abteilung I statt. Es folgen 1952 die 4., 2. und die 3. Hundertschaft. Diese Organisation wird bis 1957 beibehalten. Noch etwas spartanisch: die Unterbringung In Bochum wird die ehemalige Polizeiunterkunft „Staatsminister Severing“ umgebaut, so dass am 13. Juni 1952 die 5. und 6. Einsatzhundertschaft von Düsseldorf nach Bochum umziehen können, die nun als Reserve für das Ruhrgebiet vorgesehen sind. Anfang 1953 kann auch der Fernmeldezug der 8. (Stabs-) Hundertschaft nach Bochum umziehen. Die 7. Einsatzhundertschaft und die verbliebenen Züge der 8. (Stabs-) Hundertschaft schließen die Umzugs- maßnahmen im Sommer 1953 ab. Der Standort Bochum widmet sich von nun an der Aus- und Weiterbildung in Hinsicht auf geschlossene Einsätze und auf die spätere Verwendung im Einzeldienst. Zur Ausbildung gehören neben dem Fachunterricht auch Polizeisport 1953 die Sport-, Gelände- und Schießausbildung. 28
LAFP-Chronik: ... und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder der 50er Jahre“ Am 1. Oktober 1952 wird die Landespolizeischule in Düsseldorf im Gedenken an den von den National- sozialisten ermordeten ehemaligen Leiter der Polizeiabteilung im Preußischen Innenministerium in Landespolizeischule „Erich Klausener“ umbenannt. In den Aufbaujahren polizeilicher Ausbildung wer- Vorführung der den neben Anwärterlehrgängen auch Lehrgänge für Diensthundführer die Kriminalpolizei, für das Kraftfahr- und Verkehrs- wesen, für Diensthundführer und Waffenmechaniker durchgeführt. Auch die ersten Hundertschaften der 1951/52 aufgestellten Bereitschafts- polizei befinden sich hier in der Ausbildung. In diesen Jahren wird immer deutlicher, dass die Weiterbildung in der Bereitschaftspolizei durch die unterschiedlichsten Einsätze gehemmt wird. Dadurch macht man sich in Nordrhein-Westfalen schon früh- zeitig Gedanken darüber, wie die Spannungen zwi- schen Einsatz und Ausbildung beseitigt und eine zu- sammenhängende Ausbildung erreicht werden könnte. Das Jahr 1956 bringt dann auch erste gravierende Organisationsveränderungen in der Polizeiausbildung. Die Außenstelle „Technik“ in Essen wird als „Landespolizeischule für Technik und Verkehr“ selb- ständige Einrichtung. Hubschrauberausbildung in Essen 1956 29
LAFP-Chronik: ... und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder der 50er Jahre“ Aus den Lehrgängen für die Kriminalpolizei entsteht die Landeskriminalschule. Die „Landespolizeischule für Diensthund- führer“ wird mit einem Erlass des Innenminis- ters offiziell benannt und bekommt den Status einer eigenständigen Polizeieinrichtung des Landes NW. Erklärung zur gemeinschaftlichen Unterbringung der Im September 1956 wird die Verbindungsstelle Polizeianwärter und zur Heiratserlaubnis ... Bork der International Police-Association (IPA) gegründet. Am 19. November desselben Jahres wird der bereits bestehende Einsatzstab der Führungsstelle der Bereitschaftspolizei von Düsseldorf nach Bork verlegt. Aus ihm wird am 3. Dezember der Lehr- und Führungsstab in Bork. Die Hundertschaften werden 1957 dem neu gebilde- ten Lehr- und Führungsstab (LFSt) in Bork unter- stellt. Diesem wird auch die Fachaufsicht über die Landespolizeischulen „Carl Severing“ in Münster, Technik und Verkehr in Essen, „Erich Klausener“ in Bork und der Diensthundführer in Bork übertragen. Wegen der ständig steigenden Zahl der Auszu- bildenden zieht die Landespolizeischule 1957 von ... und die Genehmigung einer Heirat Düsseldorf nach Bork. 30
LAFP-Chronik: ... und Neugründungen: Das „Wirtschaftswunder der 50er Jahre“ Auch die Landespolizeischule „Carl Severing“ in Münster kann bald den steigenden Kapazitätsanforderungen in der Ausbildung nicht mehr entsprechen. So werden 1959 Grundlehrgänge nach Linnich als Außenlehrgänge übergeben. Die Bereitschaftspolizei existiert hier nun nur noch als 16. Stabshundertschaft. In den fünfziger Jahren dominiert in der Ausbildung der Polizei der „waffenpolizeiliche Dienst“. Der Stellenwert des „Polizeikampfes“ (Geländekampf, Straßenkampf, Gebäudekampf) wird noch höher angesiedelt als in der Weimarer Republik. Der Fachunterricht tritt in jenen Jahren noch in den Hintergrund. Ausbildungsstunden 31
LAFP-Chronik: Ruhe vor dem Sturm: Die 60er Jahre Die Berliner Mauer entsteht mit der Schließung der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten am 13.08.1961. Im Ruhe vor dem Sturm: Hamburger „Star-Club“ kreischen die Fans am 13.04.1962 den Die 60er Jahre Beatles zu. Am 22.11.1963 stirbt John F. Kennedy bei einem Attentat. Neil Armstrong betritt als erster Mensch am 20.07.1969 den Mond, die Apollo-11-Mission ist erfolgreich. Verschwörungstheorien besagen, die Mondlandung sei von der Seit dem 1. April 1960 besteht NASA fingiert worden. Ende der 60er Jahre geht aus dem mili- bei der Landespolizeischule tärischen ARPANET das für wissenschaftliche Zwecke nutzba- „Carl Severing“ Münster die re Internet hervor. Abteilung „Werbe- und Aus- wahldienst“ als ein Teil des Dezernates 6 bei der Direktion der Bereitschaftspolizei NW. Selbst nach dem Umzug der Landespolizeischule von Düsseldorf nach Bork reichen die Unterbringungs- kapazitäten für die Auszubildenden nicht aus. Es wer- den 1965 in Bergkamen-Oberaden, 1966 in Altena und Stukenbrock Außenstellen eröffnet. Lehre der Eingriffstechniken ... Die Außenstelle in Stukenbrock nimmt ihre Ausbildung als Untermieter des Sozialwerks Stukenbrock auf. Hier stehen ausreichend Unterkünfte und Schulungsräume zur Verfügung. Dennoch gestaltet sich der Aufbau der polizeilichen Aus- und Fortbildung hier zunächst als schwierig. ... und der Ersten Hilfe 32
LAFP-Chronik: Ruhe vor dem Sturm: Die 60er Jahre Provisorien bestimmen den Tagesablauf, Improvisationstalent und Pioniergeist sind ständig gefragt. 1966 führt der Standort Linnich unabhängig von Münster selbständig Grundlehrgänge durch. 1968 wird die Amtsbezeichnung „Polizeibezirkskommissar“ eingeführt. Im gleichen Jahr wird die erste Sprachlabor- anlage bei der Bereitschaftspolizei- Abteilung II in Bochum installiert. In Wuppertal wird Polizeisport schon seit Bereitschaftspolizei-Abteilung II in Bochum der Gründung des Polizeiausbildungs- instituts – dessen Zentrum ein Radstadion darstellt – groß geschrieben. Entengangkilometer, Sprossenwand, Märsche mit Waffen und Ausrüstung, Ballspiele jeglicher Art, Schwimmübungen, Langläufe und Circuittraining sind nur einige der Dinge, die in Wuppertal die Ausbildung ergänzen. Im Januar 1968 gründet der damalige Innenminister des Landes NW Willi Weyer die Polizeisportbil-dungsstätte des Landes NW, deren Geschichte von nun an große sportliche Namen wie Günter Danner, Manfred Kinder oder Manfred Knickenberg (Handball und Leicht-athletik) oder Josefa Idem und Petra Zindler (Bronzemedaillen Kajak und Schwimmen bei den Olympischen Vereidigung in der Sporthalle in Wuppertal Spielen 1984) zieren. 33
LAFP-Chronik: Ruhe vor dem Sturm: Die 60er Jahre Der ehemalige Lehr- und Führungsstab wird 1969 in „Direktion der Bereitschaftspolizei NW“ umbenannt und findet nun Unterkunft in den Gebäuden der ehemaligen Reichsluftwaffe im Eingangsbereich des Geländes in Bork. Bis Ende der sechziger Jahre ist die Anzahl der Einsätze der Bereitschaftspolizei noch einigermaßen überschaubar. Dies ändert sich nun durch die Wahlen zum Bundestag, mit Polizeistreife der 60er Jahre denen sich eine große Koalition bildet, sowie der Entstehung der APO (Außerparlamentarischen Opposition). Die Schwelle zur Gewaltbereitschaft bei den Demonstranten ist zunehmend niedriger, die Bereitschaftspolizei wird dazu aufgefordert, zum Beispiel Springer-Verlagshäuser oder politische Einrichtungen und Vertretungen in Bonn zu bewachen. Übung: Floßbau 34
LAFP-Chronik: Neue Aufgaben: Die „wilden“ 70er Jahre Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal des jüdischen Ghettos in Warschau fällt Willy Brandt auf die Knie. Der erste „Tatort“ wird am 29.11.1970 ausgestrahlt. Am 30.01.1972, dem Neue Aufgaben: „Blutsonntag“, kommen mindestens 14 Menschen in Die „wilden“ 70er Jahre Londonderry, Nordirland, ums Leben. Elvis „The King“ Presley stirbt an den Folgen seiner Drogen- und Alkoholsucht am 16.08.1977. Im gleichen Jahr sterben 3 Polizeibeamte bei der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer durch die RAF. Vom 01. Januar 1970 an werden Grundlehrgänge nun auch in Euskirchen als Außenstelle der Bereitschaftspolizei-Abteilung IV in Linnich durchgeführt. Im Juli 1970 wird der Standort der Polizeischule „Erich Klausener“ nach Stukenbrock verlegt und es wird mit umfangreichen baulichen Umstrukturierungsmaßnahmen be- gonnen. Nach den endgültigen Plänen sind ein- bis dreigeschossige Gebäude vorgesehen, die sich um ein zentral stehendes Unterrichts- gebäude mit Sport- und Schwimmhalle und Verwaltungsgebäude mit Mensa gruppieren sollen. Damit sind die Grundlagen für eine der größten Polizeischulen Europas mit ca. 1350 Auszubildenden geschaffen. Nach erfolgreichem Verlauf eines Modellversuchs werden durch einen Erlass des Innenministeriums NW vom 15. August in allen Kreispolizeibehör- Polizeiabzeichen aus dem Jahr 1970 den des Landes 179 Einstellungsberater einge- setzt. 35
LAFP-Chronik: Neue Aufgaben: Die „wilden“ 70er Jahre Während die Standorte Bork, Bochum, Wuppertal und Linnich in den Jahren 1952 und 1953 aus damals vorhandenen Ruinen und Kasernen entstanden sind, ist die Bereitschafts- polizei-Abteilung V in Brühl im Jahre 1974 der erste Gesamtneubau im Land Nordrhein- Westfalen, in dem am 1. Oktober der Dienst offiziell aufgenommen wird. In den siebziger Jahren finden auf dem Gelände in Selm-Bork umfangreiche Neubaumaßnahmen mit Unterkunftsgebäuden, einem Heizwerk und den neuen Sport- und Schwimmstätten statt. Es werden zwei selbständige Bereitschaftspolizei-Abteilungen und deren Verwaltung eingerichtet. Wegen der Baumaßnahmen wird die Schule für Diensthund- führer 1974 nach Stukenbrock verlegt. Am 1. Oktober 1974 wird die Bereitschaftspolizei- Eröffnung der Schwimmhalle 1977 Abteilung V in Brühl aufgestellt. Im gleichen Jahr wird der Direktion der Bereitschaftspolizei die zen- trale Verwaltung und Verteilung aller Dienstvor- schriften für die Polizei des Landes NW übertragen. Am 1. Januar 1975 wird die Höhere Landespolizei- schule NRW in Münster in „Höhere Landespolizei- schule ‚Carl Severing’“ umbenannt. Die Bezeich- nung „Polizeibezirkskommissar“ wird im selben Jahr in „Erster Polizeihauptkommissar“ geändert. Schießausbildung in den 70er Jahren 36
LAFP-Chronik: Neue Aufgaben: Die „wilden“ 70er Jahre Das Ausbildungsvolumen steigt in den siebziger Jahren stark an. Anfang 1976 befinden sich insgesamt 5.431 Beamte in der Ausbildung im Bereich der Direktion der Bereit- schaftspolizei NW. Das sind immerhin 18,19% der Ist-Stärke der Schutzpolizei oder 15,5% der gesamten Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen. Inhalte der Ausbildung sind neben Staatsbürgerkunde und Polizei- und Ordnungsrecht Fächer wie Maschinenschreib- unterricht, kraftfahr-, foto- und fernmeldetechnische Ausbildung sowie die Sport- und Schießausbildung. Die auf Einsätze vorbereitende Ausbildung ist weitere Grundlage für den späteren Dienst in den Polizeibehörden. 1977 wird die Landespolizeischule für Dienst- hundführer endgültig von Selm nach Stukenbrock verlegt. 1978 wird die bundeseinheitliche Uniform eingeführt. Am 1. Januar 1979 wird aus der Landespolizeischule „Erich Klausener“ die Bereitschaftspolizei-Abteilung VII „Erich Klausener“. Mit der Bezeichnung ändern sich auch die Aufgaben des Standortes. Namens- und Schilderwechsel Die siebziger Jahre sind für die Bereitschaftspolizei geprägt von Demonstrationen, die mit den Unruhen der späten 60er Jahre begonnen hatten. Auch die Olympischen Spiele 1972 in München werden von nordrhein-westfälis- chen Polizisten unterstützt. Atomkraftwerke und Endlager sind Ziel von vermehrten Demonstrationen in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre. 37
LAFP-Chronik: Ein neues Zeitalter bricht an: Die Informationstechnologie der 80er Jahre Seit 1982 sind auch Frauen im Polizeidienst zugelassen. Am 02.08.1984 wird die erste deutsche E-Mail versendet. Im Jahr 1987 stirbt der Künstler Andy Warhol, der nicht nur für seinen Satz „In Zukunft wird jeder Mensch für Ein neues Zeitalter bricht an: 15 Minuten Berühmtheit erlangen“ berühmt ist. Der Die Informationstechnologie Physiker Stephen Hawking schreibt 1988 „Eine kurze Geschichte der Zeit“. Mit dem Fall der Berliner Mauer der 80er Jahre am 09.11.1989 steht der Wiedervereinigung Deutschlands nun nichts mehr im Wege. 1980 erfolgt durch die Aufstellung von PHW (Polizeihauptwachtmeister-) Hundert- schaften die völlige Trennung von Ausbildung und Einsatz. Die Landespolizeischule für Technik und Verkehr wird im selben Jahr in „Bereitschaftspolizei- Abteilung Bochum/Essen“ umbenannt. Am 9. September 1980 tritt ein neuer Lehrplan für die Ausbildung des mittleren Dienstes der Schutzpolizei (PDV 245 NW) in Kraft. Die Bereitschaftspolizei des Landes NW begeht im selben Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Im Mai des Jahres 1981 wird die Film- und Die Film- und Bildstelle der Polizei NRW Bildstelle der Polizei NW von der Bereitschafts- polizei-Abteilung Essen zur Direktion der Bereitschaftspolizei NW Selm verlagert und als Sachgebiet für Medien dem Dezernat 2 angegliedert. Die ersten Erstmalig werden 1982 auch Frauen in den Dienst der Polizei in Polizistinnen Nordrhein-Westfalen eingestellt, was auch Veränderungen für die Aus- 38
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