Reduzieren und Absetzen von Antipsychotika - Kerbe - Forum für soziale Psychiatrie
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THEMENSCHWERPUNKT Reduzieren und Absetzen von Antipsychotika Von Volkmar Aderhold, Jann Schlimme und Stefan Weinmann Hintergrund Seit dem Beitrag zu diesem Thema in der Kerbe 2/2013 hat sich die kritische Diskussion zur Verschreibung von Neu- roleptika auch international fortgesetzt. Bedeutsam war dabei insbesondere eine gemeinsame Publikation renommierter internationaler Wissenschaftler (Murray et al. 2016) Hier kommen die Autoren zu folgendem Schluss: „Patienten, die sich von einer akuten Episode einer Volkmar Aderhold Jann Schlimme Stefan Weinmann Psychose erholen, werden häufig pro- Dr. med., Arzt für Psy- Priv. Doz. Dr. med. Dr. Facharzt für Psychiatrie phil. M.A., Facharzt für und Psychotherapie, phylaktisch Antipsychotika für viele chiatrie, Psychotherapie Psychiatrie u. Psycho- Oberarzt, Vivantes Kli- Jahre verschrieben, besonders wenn sie und Psychotherapeuti- nikum Am Urban Berlin. therapie, Praxis für Psy- die Diagnose einer Schizophrenie erhiel- sche Medizin, Lehrender chotherapie, Psychiatrie Lehrauftrag an den ten. Jedoch gibt es einen Mangel an Be- für Systemische Therapie und Psychosebegleitung Universitären Psychiat- legen für die Wirksamkeit dieser Praxis, und Beratung (DGSF) in Berlin. rischen Kliniken Basel. und es gibt eine wachsende Besorgnis über die kumulativen Wirkungen dieser Antipsychotika auf die körperliche Ge- sundheit und Hirnstruktur. Obwohl eine Gruppe zwischen diesen beiden Extre- Rezeptoren (Howes et al 2009). Der 5 Kontroverse über einige Daten bleibt, men wertvoll ist. Selbstverständlich be- untere Schwellenwert dient dazu, eine sollte der weise Psychiater für jeden zieht sich diese historische Auffassung mögliche Wirkung wahrscheinlicher zu individuellen Patienten regelmäßig den auf Antipsychotika ohne Clozapin und machen, der obere zur weitgehenden Nutzen des Fortsetzens prophylaktischer sollte durch die Empfehlung modifiziert Vermeidung der folgenden Nebenwir- Antipsychotika gegenüber dem Risiko werden, dass schwer Kranken, die nicht kungen: extrapyramidal-motorische von Nebenwirkungen und dem Verlust auf diese Medikamente ansprechen, Störungen, neurokognitive Einschrän- von Wirksamkeit durch die Entstehung ermutigt werden sollten, Clozapin zu kungen und verminderte Aufmerk- einer Supersensitivität des Dopamin- versuchen. Trotzdem ist es unglücklich, samkeit, Missstimmung, zusätzliche D2- Rezeptor überprüfen. Psychiater dass diesem Warnhinweis so wenig Auf- depressive und negative Symptome, sollten mit ihren Patienten zusammen- merksamkeit gegeben wurde.“ Prolaktinerhöhungen. Dies gilt für ältere arbeiten, um das Antipsychotikum lang- und neuere Neuroleptika (de Haan et al sam auf die niedrigste Dosis zu reduzie- Auch in den neuen S3 Leitlinien für 2003). Auch die meisten anderen und ren, die die Rückkehr von anstrengenden Schizophrenie der Deutschen Gesell- besonders bedeutsame Nebenwirkungen Symptomen verhindert. Bis zu 40% der- schaft für Psychiatrie und Psychothe- wie Fettstoffwechselstörungen, Über- jenigen, deren Psychose sich nach einer rapie, Psychosomatik und Nervenheil- gewicht (mit erhöhtem Risiko für Herz- ersten Episode zurückbildet, sollte in der kunde (DGPPN), die sich gerade im und Hirngefäßerkrankungen und damit Lage sein, auf lange Sicht einen guten abschließenden Konsensusprozesspro- Frühsterblichkeit) sowie plötzlicher Verlauf entweder ohne antipsychotische zess befinden, werden die minimal bzw. Herztod sind auch dosisabhängig und Medikamente oder mit einer sehr niedri- niedrigst effektive Dosierungsstrategie sind seltener, wenn im Rahmen des gen Dosis zu erreichen.” und begleitete Dosisreduktionen und therapeutischen Fensters dosiert wird. Absetzversuche aufgenommen und ge- Am Ende des Artikel wird noch ausge- nauer ausgeführt. In diesem Text wird Zur individuellen Dosisfindung sind fol- führt: „Schließlich lohnt es sich, daran daher der Schwerpunkt auch auf diese gende Befunde zu berücksichtigen. zu erinnern, dass Leff & Wing (1977), Themen gelegt. • Dosierungen unterscheiden sich zwi- die die erste randomisierte kontrollierte schen einzelnen Patienten um ein Studie (RCT) zur Langzeitprophylaxe Die klinische Bedeutung der minimal mehrfaches, ohne diese voraussagen mit Antipsychotika durchgeführt haben, effektiven Dosis ergibt sich aus einer zu können. Bei Ersterkrankten ist in zu dem Schluss gekommen sind, dass heute für den therpeutischen Effekt bis zu 50% der Behandelten bereits Erhaltungstherapie bei Patienten mit ei- unstrittigen Blockade von Dopamin D2 die minimale Startdosis (Tabelle) aus- ner guten Prognose und bei den schwer Rezeptoren des Streifenkerns innerhalb reichend (Oisthuizen et al 2001). Kranken wenig Wert zu haben scheint, eines sogenannten „therapeutischen • Z war tritt die stärkste Wirkung der dass sie aber in der unbestimmten Fensters“ von nur ca. 60-70 % dieser antipsychotischen Medikation oft
Kerbe 2 | 2018 Them enschwerpunkt schon in den ersten Tagen ein (Leucht Vorgehen, welches stets in Bezug auf das jedoch erst nach 3 solchen Behand- et al 2005). Bei Ersterkrankten werden klinische Bild und das subjektive Symp- lungsversuchen gerechtfertig und sollte 80% der insgesamt erreichbaren Wir- tomerleben angepasst werden muss: unbedingt rückgängig gemacht wer- kungen jedoch erst nach 4 Wochen • Beginn der Behandlung mit der nied- den, wenn sie zu keinem weiteren kli- (Emsley et al 2006; Levine et al 2010) rigst effektiven Dosis (Tabelle), oder nischem Nutzen geführt hat oder sich und bei mehrfach Erkrankten erst eine etwas höhere Dosis, wenn dies weitere schädigende Nebenwirkungen nach 8 Wochen (Case et al 2011) und aufgrund von Vorbehandlungen ge- einstellen. noch später erreicht. rechtfertigt erscheint (start low). •Auch ist bereits bei ca. der Hälfte der • Abwartendes Verhalten für 2 bis 4 Wo- Kontrollierte Dosisreduktion Ersterkrankten nur eine Teilremission chen (go slow). erreichbar. Bei mehrfach Erkrankten • Weitere Dosiserhöhung, wenn sich Eine kontrollierte Dosisreduktion ist im liegt diese Rate bei ca. 80%, d.h. nach keine deutliche Rückbildungstendenz Verlauf der Rückfallprophylaxe meist fast 2 Jahrzehnten Behandlung bleiben zeigt. aus einem oder mehreren der folgenden nach einer Akutbehandlung bei 80% • Engmaschiges Monitoring von uner- Gründe sinnvoll. der Betroffenen noch mittelgradige wünschten Arzneimittelwirkungen (in und stärker ausgeprägte Symptome der Akutbehandlung insbesondere mo- Häufige Gründe für eine kontrollierte bestehen. Eine weitere Dosiserhöhung torische Nebenwirkungen) und Dosis- Dosisreduktion ist dann nicht sinnvoll bzw. bei Erfolg- reduktion beim Auftreten dieser, insbe- • Finden der individuell minimal ef- losigkeit rückgängig zu machen. sondere motorische Nebenwirkungen. fektiven Dosis, die durch die Akut- • Dosisreduktion falls eine Dosiserhö- behandlung überschritten wurde und Die Tabelle „Empfehlungen zur Minimal- hung keinen klinischen Mehrwert er- bei klinischer Stabilität zur Rückfall- dosierung“ gibt einen Überblick über die bracht hat. prophylaxe oft unterhalb des thera- möglichen Dosierungen unter verschie- • In der Rezidivprophylaxe kontrollierte peutischen Fensters der D2 Blockade denen Gesichtspunkten bei Menschen Dosisreduktion unter Abwägung eines während der Akutbehandlung liegt. mit einer Schizophrenie. Es ist jedoch zu evtl. erhöhten Rückfallrisikos. (Ikai et a.l 2012, Mizuno et al. 2012, beachten, dass die sinnvollen Dosierun- • Zeigen sich innerhalb der ersten zwei Moriguchi et al. 2013). gen für jeden Menschen individuell sind, Wochen keinerlei Symptomverbesse- • Finden eines möglichst günstigen wobei es bisher aus Studien kein klares rungen, so könnte eine Non-Response Verhältnisses von Wirkung und do- Wissen über die Art und Weise der Suche auf Neuroleptika vorliegen. Ein Subs- sisabhängigen Nebenwirkung (uner- 6 nach der individuell niedrigst effekti- tanzwechsel ist dann gerechtfertigt und wünschten Wirkungen). ven Dosis gibt. In der klinischen Praxis sollte Clozapin einschließen. • Dosisreduktion nach erfolgloser Dosis- empfiehlt sich daher ein pragmatisches • Eine Kombinationsbehandlung ist erhöhung auf eine vorherige geringere Dosis. Tabelle: Empfehlungen zur Minimaldosierung • Korrektur und Reduktion bestehender Polypharmazie (Suzuki et al. 2003 u. 2004, Essock 2011, Hori 2013). Substanz Niedrigst effektive Dosis Effektive Dosis nahe dem Ma- Zieldosis • Ermöglichen einer aktiven thera- pro Tag ximum (95%) pro Tag DGPPN 2005 peutischen Auseinandersetzung des pro Tag Betroffenen (im Rahmen einer Psy- Erst- und mehrfach Be- Bei den meisten ausreichend. handelte. Nur bei man- chotherapie) mit der Bedeutung und chen sinnvoll. Signalfunktion von kontrollierbaren Startdosis und evtl. Positiv-Symptomen und Verringerung schon ausreichend. der medikamentös bedingten Erinne- rungseinschränkungen. Amisulprid 100 mg 200 mg 400-800 mg • Bei Patienten über dem 50. Lebens- jahr, weil dann die erforderliche D2 Aripiprazol 10 mg 10 mg 15-30 mg Blockade oft unter 65% sinkt und die (»2 mg fast so effektiv«) Empfindlichkeit für Nebenwirkungen Clozapin < 150 mg 400 mg 200-450 mg ansteigt (Uchida et al 2014, Graff- Guerrero et al 2015). Olanzapin 5 mg 16 mg 5-20 mg (auch > 20 mg) Mit der Dosisreduktion soll die aktuelle individuelle minimale effektive Dosis Quetiapin 100 mg 150-600 mg 400-750 mg gefunden werden. Die Vorteile für die (große indiv. Unterschiede) Gesundung (Recovery) im Hinblick auf die soziale Teilhabe nach Reduktion Risperidon 2 mg 4 mg 3-6 (-10) mg der Antipsychotika zeigen sich mögli- (Bei Ersterkrankten kann cherweise deutlich erst nach mehr als 3 1mg sinnvoll ein) Jahren (Wunderink et a.l 2013). Ange- sichts von Reduktions- oder Absetzwün- schen kann die begleitete kontrollierte Ziprasidon 40 mg 120 – 160 mg 80-160 mg Dosisreduktion auch die Adhärenz der
Kerbe 2 | 2018 Themenschwerpunkt medikamentösen Rezidivprophylaxe • Abnorme unwillkürliche Bewegung (Schlimme 2016; Schlimme et al. 2018). unterstützen, da geringere Dosen besser des Gesichts, von Lippen, Kiefer, Eine Vorhersage, ob bzw. bis zu welcher vertragen werden (3-20 % setzten – je Zunge, Armen, Handgelenken, Hän- Dosis eine kontrollierte Dosisreduktion nach Substanz- in den ersten 12 Mo- den, Fingern, Beinen, Knien, Ge- im individuellen Fall erfolgen kann, naten aufgrund von unerwünschten lenken, Zehen, Nacken, Schultern, ist bisher jedoch nicht möglich (Gupta Wirkungen, 14-48 % aufgrund unzurei- Hüften. Sie bilden sich z.T. auch nicht und Cahill 2016; Chouinard et al. 2017). chender Wirkung ab (Kahn et al. 2008)). zurück, wenn es sogenannte irreversi- Jeder Reduktionsprozess ist individuell ble Spätdyskinesien sind. Sie können unterschiedlich, hat vielfältige biologi- Eine Abnahme der Wirksamkeit von in der Person schwere Unruhe und sche, psychische und soziale Aspekte. Antipsychotika bis zur Behandlungsre- Angst auslösen. sistenz und sog. ‚Durchbruchpsychosen’ • Psychotische Symptome als Rebound- Gute Voraussetzungen für eine Dosisre- (Samaha et al 2007) im Verlauf, die psychosen, die jedoch nicht sicher duktion zur Ermittlung der individuell ef- langfristig oft kontraproduktive Dosis- von der ursprünglichen psychotischen fektiven Dosierung und für Absetzversuche erhöhungen nach sich ziehen, werden Störung unterschieden werden kön- (mod. n. Gupta & Cahill 2016) heute von den bedeutsamsten Dopamin- nen. Sie entstehen meist innerhalb • Entwicklung eigener Lebensziele jen- Forschern – im Wesentlichen aufgrund von Tagen bis ungefähr 6 Wochen seits des Reduktionswunsches von von Tierstudien – auch als Folge einer nach der Reduktion und bessern sich Psychopharmaka. zusätzlichen durch Neuroleptika indu- oftmals nach 3 bis 4 Wochen. Es kann • Gute soziale Unterstützung (Norman zierten Dopamin-Supersensitivität auf- aber auch deutlich länger dauern. et al. 2005). gefasst (Yin et al 2017, Chouinard et al • Etablierung begleitender psychosozi- 2008, 2017, Fallon et al 2011). Zusätz- Zusätzlich liegt bei ca. 15-20% der aler und/oder psychotherapeutischer lich können dadurch Reboundpsychosen Betroffenen mit der Diagnose einer Behandlungen, da eine Zunahme der bei Reduktionsversuchen und eine im Schizophrenie eine ‚Ultra-Resistenz’ auf Emotionalität und persönlicher Be- Verlauf erhöhte Stresssensitivität mit Antipsychotika vor. Diese bezeichnet dürfnisse sowie die Rückerinnerung Zunahme psychotischer Symptome ein sehr schlechtes Ansprechen auch an belastende, schmerzhafte oder auftreten. Frühwarnzeichen solcher auf Clozapin. Die Betroffenen werden traumatische Erfahrungen (z.B. Bo- Phänomene sind zuvor aufgetretene Be- im Zuge des Behandlungsprozesses oft noldi et al. 2013) durch die Redukti- wegungsstörungen einschließlich eines mit zu hohen Dosierungen und Poly- onsschritte erwartet werden kann. Parkinsonoids. Für diese Phänomene pharmazie behandelt, die später jedoch • Gute Vorbereitung vor dem Redukti- wird heute vor allem eine Behandlung nicht rückgängig gemacht werden. Da- onsprozess und den einzelnen Reduk- 7 mit einer niedrigst möglichen Dosis durch entstehen erhebliche somatische tionsschritten. empfohlen (Chouinard et al 2017), und Nebenwirkungen und insbesondere auch • Netzwerkgespräche mit möglichst damit auch eine Dosisreduktion nach kognitive Einschränkungen, die den ak- allen wichtigen professionellen und Dosiserhöhungen ohne anhaltende tiven Umgang mit Positiv-Symptomen, privaten Bezugspersonen. Symptomverbesserungen. Insbesondere vor allem den Stimmenphänomenen • Individueller Krisenplan mit diesem in diesen Fällen ist mit Entzugsphäno- erschweren. Leitkriterium für die dann Netzwerk zum Umgang mit auftre- menen zu rechnen, die ein langsames individuell angemessene Dosis, die auch tenden psychotischen Symptomen. Vorgehen bei der Reduktion erforderlich bei Null liegen könnte, ist die größt- Aus dieser Perspektive geht es dem- machen. mögliche praktische und soziale Kompe- nach nicht um die Vermeidung von tenz im Alltag. Rückfällen per se, sondern um ihre Reduktions- bzw. Entzugsphänomene möglichst gute Begleitung, um eine zu (mod. n. Tranter und Healy 1998, Zum Vorgehen kontrollierter Dosisre- lange Dauer des Rückfalls zu vermei- Chouinard et al. 2017): duktionen existieren bisher keine ran- den. So können gut begleitete Rück- • Entzugssymptome treten in der Regel domisierten Studien mit unterschiedli- fälle in Kauf genommen werden. innerhalb von Tagen bis Wochen auf. chen Formen der Reduktion und zusätz- • Recoveryplan • Kognitive Störungen: Verschlechte- lichen Formen psychotherapeutischer • Unterstützung durch Erfahrungsex- rung von Konzentration, Aufmerk- und psychosozialer Behandlung. Daher perten samkeit und Gedächtnis. kann keine evidenzbasierte Darstellung • M ehr Kontakte aufbauen und Selbst- • Vegetative Störungen: Magen-Darm- erfolgen. hilfegruppe Störungen, Übelkeit, Erbrechen und • Möglichst ein ambulantes multipro- Durchfall, Schwitzen, Schwindel, Das aktuelle Wissen kommt aus weni- fessionelles Team Tachykardie, Hochdruck, Zittern, gen Kohortenstudien (Wunderink et al. • Behandlungsvereinbarung mit der zu- Kollaps, grippeähnliche Symptome, 2007 und 2013, Alvarez-Jiminez et al ständigen Klinik übermäßige Schmerzempfindlichkeit, 2012, Heggdal et al 2016), Übersichtsar- • Vorausverfügung Kopfschmerz. beiten (Gupta et al 2016, Breggin 2013, • Emotionale Instabilität, Angst, Un- Tranter und Healy 1998) von Betroffe- In allen Studien zum begleiteten Re- ruhe, Depression, Reizbarkeit, Aggres- nengruppen (Hall 2012, Lehmann et al. duzieren (und Absetzen) wurde berich- sivität und maniforme Symptome. 2013, Stimmenhörerbewegung) Inter- tet, dass die entstandenden Rückfälle Auch sie entstehen meist innerhalb netplattformen (www.beyondmeds.com, beherrschbar waren, meist von kurzer von Tagen oder Wochen nach dem www.madinamerica.com), Internetbefra- Dauer waren und selten länger als vier Reduzieren oder Absetzen des Medi- gungen (Read et al. 2005, Ostrow et al. Wochen andauerten, dass Hospitalisie- kaments. 2017) und Erfahrungen von Praktikern rungen die Ausnahme waren und keine
Kerbe 2 | 2018 Them enschwerpunkt messbaren negativen Veränderungen der Empfehlungen zur Dosisreduktion sisreduktion vergleichbar. (Siehe Tab 3 Symptomatik oder der sozialen Funkti- u. 4) onsfähigkeiten danach entstanden (Kane Eine kontrollierte Dosisreduktion der Folgende spezifische Ergänzungen sind et al. 1986, Glovinsky 1992, Gilbert Antipsychotika sollte in minimalen zu empfehlen: 1995, Wunderink et al. 2007, Stant et al. Dosisschritten in 2-3 monatigen Zeit- • Vorab sollte ein Netzwerkgespräch mit 2007). Der Hintergrund dafür dürfte sich abständen entsprechend der Präferenz möglichst allen wichtigen professio- vor allem darin finden, dass kontrollierte des Patienten unter Einbezug von Ver- nellen und privaten Bezugspersonen. Dosisreduktionen generell langsam voll- trauenspersonen, einem Gesamtbehand- Darin Erörterung der Vorerfahrungen zogen werden als wenn Patienten alleine lungsplan, dem bisherigen Behandlungs- mit Absetzversuchen und Entwick- reduzieren, bzw. abrupt vollständig ab- verlauf und der Verträglichkeit der be- lung eines veränderten Vorgehens. setzen und auf Frühsymptome oft ange- stehenden antipsychotischen Medikation Die individuellen Ängste, Gefahren messener reagiert werden kann. angeboten werden. und Möglichkeiten sollten mit diesen Bezugspersonen möglichst offen aus- Grundideen der Reduktionsschritte ei- Unkontrollierte Absetzversuche getauscht werden ner kontrollierten Dosisreduktion (mod. • Die Dosen der Reduktionsschritte n. Schlimme, Scholz & Seroka 2018) Die Non-Adhärenzrate bezüglich Anti- sollten entsprechend klein gewählt • Der Reduktions-/Absetzversuch sollte psychotika ist mit 50 % -75 % Abbrü- werden. Oftmals erfordert dies die möglichst in einem stabilen sozialen chen über 18 Monate anhaltend hoch. Verordnung individuell anzufertigen- Umfeld erfolgen. Sie liegt für Ersterkrankte bei 30 %- der Rezepturen. • Bei jedem Reduktionsschritt sollten 40 % in den ersten 9 Monaten (Miller et • Die Vorteile für ein soziales Recovery Entzugserscheinungen in den ersten al. 2008, 2011) und bei 70 % bzw. auch nach dem Absetzen der Antipsy- 2-4 Wochen erwartet werden. 40 % unter neueren Antipsychotika über chotika zeigen sich möglicherweise • Reduktionsschritte sollten zwischen 1 Jahr (McEvoy et al 2007 bzw. Kahn et deutlich erst nach mehr als 3 Jahren 5-10% der aktuellen Dosis betragen, al 2008). Gründe waren unzureichende (Wunderink et al. 2013, Alvarez et al. wobei eine Anpassung der absoluten Wirkung in 35-70 % und Nebenwirkun- 2012, Harrow et al. 2012). Mehrfache Menge an Milligramm nach einigen gen in 4-35 % der Fälle je nach Subs- Absetzversuche sind dabei sinnvoll Schritten erfolgen sollte. tanz (Kahn et al 2008). (Nishikawa et al. 2007) • Reduktionsabstände sollten zwischen Unbegleitete Absetzversuche haben ein • Der Gewinn eines kontrollierten Ab- 6-12 Wochen betragen, wobei für die deutlich höheres Risiko als begleitete setzversuchs könnte entweder ein 8 Auswahl des nächsten Reduktions- Absetzversuche. Die dann entstehen- erfolgreiches Absetzen oder der per- zeitpunkts die Erfahrungen des letzten den Psychosen dauern häufig deutlich sönliche empirische Beweis für die Reduktionsschritts und die Gesamtbe- länger. Unbegleitetes Absetzen erfolgt Nützlichkeit einer gewissen Dosis von handlungsdauer mit Antipsychotika häufig abrupt, der Prozess ist selten Medikamenten sein (Wunderink et al. einbezogen werden sollte professionell und sozial eingebettet. Die 2007). • Es sollte ein Zeitraum von vier „sta- Begleitung von Absetzversuchen sollte • Nach Absetzen von Antipsychotika bilen“ Wochen vor dem nächsten Re- deshalb auch im Sinne einer ‚harm- sollte eine psychosoziale Begleitung duktionsschritt bestehen. reduction’ angeboten werden, wobei und psychotherapeutische Behandlung • Schlaf ab 23.00 Uhr. Kurzfristige Me- eine Aufklärung über die Risiken eines fortgesetzt werden. dikation mit Benzodiazepinen kann v. zu raschen Reduzierens und Absetzens • Nach dem Absetzen besteht das Risiko a. bei reduktionsbedingten Schlafstö- erfolgen sollte. für psychotische Krisen. rungen hilfreich sein. • Das soziale Netzwerk für Krisen sollte • Evtl. bessere Bewältigungsstrategien Kontrollierte Absetzversuche daher aufrecht erhalten werden. bei anhaltenden Stimmenphänomenen • Ging einem Rückfall eine längere Zeit entwickeln Kontrollierte Absetzversuche stehen psychischer Stabilität voraus, können •Bei einem aufkommenden Rezidiv am Ende eines kontrollierten Dosis- Antipsychotika möglicherweise relativ sollte auf die zuvor genutzte Dosis reduktionsprozesses. Die Studienlage früh, in kleiner Dosierung und nur für zurückgekehrt werden, ggf. auch 10% zum Vorgehen ist der Studienlage zur kürzere Zeit eingesetzt werden. über der vorigen Dosis, sowie weitere Dosisreduktion vergleichbar. Spezifische Maßnahmen zur Krisenbewältigung Kohortenstudien sind verfügbar (Falloon Eine Vorhersage, ob ein kontrollierter genutzt werden. et al 1985, Harrow et al 2012).) sowie Absetzversuch im individuellen Fall • Bei den letzten Schritten sehr kleine eine RCT-Studie zu kognitiver Thera- gelingt, ist bisher jedoch nicht möglich Reduktionsschritte wählen (s. Ab- pie bei Symptomatik ohne Medikation (Gupta & Cahill 2016; Chouinard et schnitt Absetzen v. Psychopharmaka). (Morrison et al 2014). Insofern kann al. 2017). Günstige Prädiktoren für ein zwar keine evidenzbasierte Darstellung vollständiges Absetzen sind vor allem: Aus dieser Perspektive geht es demnach eines bestmöglichen Vorgehens auf der • Gute soziale Unterstützung (Norman nicht um die Vermeidung von Rückfällen Basis randomisierter Studien erfolgen. et al 2005) um jeden Preis, sondern um ihre mög- Auf der Basis der bereits im Abschnitt • gutes psychosoziales Funktionsniveau lichst gute Begleitung, um eine zu lange zur kontrollierten Dosisreduktion ange- vor dem Beginn der Erkrankung (di- Dauer einer zu hoch dosierten Redzidiv- führten Punkte sind aber die folgenden verse Studien) prophylaxe mit Antipsychotika zu ver- Aussagen möglich. • plötzlicher akuter Beginn der Psy- meiden. So kann das Risiko gut begleite- Das Vorgehen beim Absetzen ist dabei chose (diverse Studien) ter Rückfälle eingegangen werden. im Prinzip dem Vorgehen bei der Do-
Kerbe 2 | 2018 Themenschwerpunkt ment of Schizophrenia: Clinical, Social, Family disorder: an open randomised clinical trial. Literatur and Economic Benefi ts. Baltimore, Johns Lancet 371:1085-1097. Hopkins University Press, 1985. Álvarez-Jiménez M, Gleeson JF, Henry LP, Kane JM, Woerner M, Sarantakos S.(1986): Harrigan SM, Harris MG, Killackey E, Bendall Glovinsky D, Kirch DG, Wyatt RJ.(1992): Early Depot neuroleptics: a comparative review of S, Amminger GP, Yung AR, Herrman H, Jackson antipsychotic response to resumption of neu- standard, intermediate, and low-dose regi- HJ, McGorry PD (2012) Road to full recovery: roleptics in drug-free chronic schizophrenic mens. J Clin Psychiatry. 47 Suppl:30-3 longitudinal relationship between sympto- matic remission and psychosocial recovery in patients. Biol Psychiatry. 31(9):968-70. first-episode psychosis over 7,5 years. Psychol Lehmann, P. (2013, Hg.): Psychopharmaka Med 42(3):595-606 Graff-Guerrero A, Rajji TK, Mulsant BH, Naka- absetzen. 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