Medizinische Strahlenexposition in der Schweiz

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C U R R I C U LU M                     Schweiz Med Forum 2004;4:865–872   865

Medizinische Strahlenexposition
in der Schweiz
Teil 2: Die Rolle dosisintensiver Untersuchungen,
insbesondere der Computertomographie (CT)
Exposition médicale aux radiations en Suisse.
Partie 2: Rôle des examens à dose intensive,
en particulier de la tomodensitométrie (CT)
Peter Vock, J. Müller-Brand, Jean-François Valley
(im Auftrag der Eidgenössischen Kommission für Strahlenschutz und Überwachung der Radioaktivität, KSR)

Quintessenz                                                             Quintessence
 Röntgenuntersuchungen am Körperstamm, durch-                           Les examens radiodiagnostiques du tronc, les examens
leuchtungsgestützte Untersuchungen (inkl. Angiographien                 sous radioscopie (y compris les angiographies et les inter-
und Interventionen) sowie Computertomographien bedin-                   ventions) et les tomodensitométries comptent parmi les
gen effektive Dosen pro Untersuchung von ≥ 300 µ Sv und                 examens à dose intensive, le sujet recevant une dose effec-
werden zu den dosisintensiven Untersuchungen gezählt.                   tive de ≥ 300 mSv à chaque examen.
 Röntgenuntersuchungen am Körperstamm (ohne Tho-                        De tous les examens radiodiagnostiques, seuls 11%
raxröntgen) stellen nur 11% der Röntgenuntersuchungen                   (à part les radiographies thoraciques) sont réalisés au
dar, verursachen aber 33% der effektiven Kollektivdosis.                niveau du tronc, mais ils représentent 33% de la dose
                                                                        effective collective.
 Die Computertomographie verursacht mit 3% Unter-
suchungsanteil 28% der effektiven Kollektivdosis.                        Avec une part d’examens de 3%, la tomodensitométrie
                                                                        produit 28% de la dose effective collective.
 Für die Lungenembolie-Diagnostik ist unter 50 Jahren
und bei fehlenden anderen Lungenerkrankungen die Szin-                   Pour le diagnostic d’embolie pulmonaire, la scintigra-
tigraphie der CT wegen der Strahlenexposition grundsätz-                phie est préférable au CT chez les patients de moins de
lich vorzuziehen.                                                       50 ans ne présentant pas d’autres maladies pulmonaires,
                                                                        afin de limiter leur exposition aux radiations.
 Dosisreferenzwerte entsprechen der untersuchungs-
spezifischen 75-Perzentile einer Dosiserhebung; sie sollen               Les valeurs dosimétriques de référence correspondent
im Normalfall der entsprechenden Untersuchung nicht                     au 75e percentile spécifique d’une étude de dose; elles ne
überschritten werden.                                                   doivent pas être dépassées sans raison dans un examen
                                                                        normal du même type.

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                                      Einleitung                                             Schwelle liegen können. Auch nuklearmedizini-
                                                                                             sche Untersuchungen überschreiten mehrheit-
                                      Im ersten Teil dieser zweiteiligen Übersicht wur-      lich den Wert von 300 µSv [3–5], und in der Ra-
                                      den die Bedeutung der medizinischen Exposition         dioonkologie, wo die Exposition den primären
                                      mit ionisierenden Strahlen, der Begriff der effek-     Zweck und nicht den sekundären Begleiteffekt
                                      tiven Dosis, die Gesamtresultate der Schweizeri-       darstellt, werden bewusst wesentlich höhere
                                      schen Erhebung im Jahre 1998 und deren gene-           Dosen in Kauf genommen. Da aber sowohl der
                                      relle Schlussfolgerungen vorgestellt [1]. In die-      nuklearmedizinische (Populationsdosis ca. 0,09
                                      sem zweiten Teil soll im besonderen auf die            mSv/Jahr [4] / 0,15 mSv/Jahr [5]) als auch der
                                      Rolle der verschiedenen dosisintensiven Unter-         therapeutische Einsatz ionisierender Strahlung
                                      suchungen eingetreten werden.                          wegen der geringen Zahl exponierter Individuen
                                                                                             für die Gesamtbevölkerung weniger ins Gewicht
                                                                                             fällt, sollen hier gezielt die auf dem Einsatz von
                                      Definition dosisintensiver
                                                                                             Röntgenstrahlung basierenden Anwendungen
                                      Untersuchungen
                                                                                             betrachtet werden.
                                      Im Gegensatz zu den häufigen Röntgenunter-
                                      suchungen der Extremitäten und des Thorax
                                                                                             Röntgenuntersuchungen
                                      sind dosisintensive Untersuchungen in der Regel
                                                                                             des Körperstammes
                                      mit einer minimalen Exposition von ca. 300 bis
                                      500 µSv verbunden. Sie umfassen – mit Aus-
                                                                                             Tabelle 1 p zeigt – bewusst unter Berücksichti-
                                      nahme des Thorax – sämtliche Röntgenunter-
                                                                                             gung verschiedener Quellen – die mit den häu-
                                      suchungen des Körperstammes, sämtliche CT-
                                                                                             figsten Untersuchungen dieser Gruppe verbun-
                                      Untersuchungen und – mit Ausnahme der peri-
                                                                                             denen effektiven Dosen [6–9]. Diese werden in
                                      pheren Extremitäten – sämtliche unter Durch-
                                                                                             wesentlich kürzerer Zeit, also mit viel höherer
                                      leuchtung durchgeführten Untersuchungen und
                                                                                             Dosisleistung erreicht als die fast kontinuierlich
                                      Eingriffe. Diese Klassierung des Bundesamtes
                                                                                             einwirkende natürliche Strahlenexposition von
                                      für Gesundheit (BAG [2]) macht Sinn, auch wenn
                                                                                             2,9 mSv/Jahr [10], welcher ein Individuum in der
                                      in wenigen Einzelfällen Expositionen bei Durch-
                                                                                             Schweiz ausgesetzt ist.
                                      leuchtungen – etwa der Zwerchfellbeweglichkeit
                                                                                             Schon bei einer oder zwei senkrechten Projektio-
                                      – und bei CT-Protokollen – etwa von Hand oder
                                                                                             nen werden dabei um 1 mSv (Brustwirbelsäule,
                                      Fusswurzel – durchaus unter der genannten
                                                                                             Becken-Übersicht) oder mehr (Lendenwirbel-
                                                                                             säule) erreicht; bei Untersuchungen mit meh-
Tabelle 1. Ungefähre Expositionen (effektive Dosen) typischer Untersuchungen.                reren sequentiellen Aufnahmen addieren sich
Untersuchung                          Effektive Dosis [mSv] *       Anzahl Thorax-Röntgen    deren Expositionen, so dass z.B. für eine Urogra-
                                                                    für gleiche effektive    phie etwa 2,5 mSv resultieren. Tabelle 2 p gibt
                                                                    Dosis                    einen Überblick über die Häufigkeit von 11% und
Extremitäten (exkl. Hüfte/Schulter)
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Tabelle 2. Häufigkeit und Populationsdosen dosisintensiver Untersuchungen               Expositionen pro Untersuchung zu verzeichnen,
(1998 Schweiz [6]).                                                                     die durchaus die Schwellen für deterministische
Methode                          Untersuchungen/         % Unter-      % effektive
                                                                                        Effekte, etwa Hautrötung oder Ulzeration, über-
                                 Jahr                    suchung       Kollektivdosis   schreiten können. Ähnliches gilt für durchleuch-
Röntgen total                    1 017 613               11            33
                                                                                        tungsgestützte Interventionen, bei welchen
davon:                                                                                  lange Durchleuchtungszeiten und – im Falle der
   Halswirbelsäule                           156 869          15        7         7     Angiographie – in verschiedenen Phasen und
   Thorax Rest, Brustwirbelsäule              9 7054          10       12        12     verschiedenen Stromgebieten Aufnahmeserien
   Abdomen                                   144 197          14       14        14     erforderlich sind. Noch mehr als bei den stan-
   Lendenwirbelsäule                         272 967          27       48        48     dardisierten diagnostischen Untersuchungen
   Becken                                    346 526          34       20        20
                                                                                        kann die Dosis hier in einem breiten Bereich va-
Röntgen + Durchleuchtung         155 799                 2             17               riieren, wie dies in Tabelle 1 für die Magen-
davon:
                                                                                        Darm-Passage illustriert wird.
   Myelographie                                                3        2         2
                                                                                        Von der Population aus betrachtet (Tab. 2), sind
   Magen-Darm-Trakt                                           32       63        63
   Urogenital-Trakt                                           42       28        28     diese Untersuchungen mit zusammen 3% eher
   Arthrographie                                               7        0,1       0,1   selten, liefern aber 28% (17% + 11%) der effekti-
   Nativ-Durchleuchtungen                                     16        1         1     ven Dosis. Unter den Durchleuchtungen stehen
Angiographie/Intervention        96 817                  1             11               urogenitale und gastrointestinale Untersuchun-
davon:                                                                                  gen zahlenmässig mit 42% und 32% der Unter-
   Angiographie                               70 070          72       68        68     gruppe im Vordergrund und tragen mit 28% und
   Intervention                               26 747          28       32        32     63% auch klar am meisten zur Strahlenexposi-
CT                               328 484                 3             28               tion bei. Die vor allem an älteren Patienten zum
davon:                                                                                  Einsatz gelangenden Angiographien und Inter-
   Kopf, Hals                                121 052          37       14        14     ventionen stehen in der Frequenz und damit
   Thorax                                     51 227          16       23        23
                                                                                        trotz der hohen Einzeldosen in der Populations-
   (Ober-)Bauch                               88 559          27       39        39
   Lendenwirbelsäule                          37 744          11       18        18     dosis hinter den Durchleuchtungen zurück. Na-
   Becken, Unterbauch                         18 112           6        6         6     tivdurchleuchtungen inklusive der Koloskopie-
   Extremitäten                               11 790           4        0,4       0,4   Steuerung stellten in der Schweizer Erhebung
                                                                                        nur 16% der Durchleuchtungen mit 1% der Dosis
                                                                                        dieser Gruppe dar; da in grossen Spitälern Na-
                                                                                        tivdurchleuchtungen durch chirurgische und
                                 höchsten technischen Anforderungen stellenden
                                                                                        internistische Spezialisten oft ausserhalb der Ra-
                                 Abklärungen, sind doch richtige Zentrierung,
                                                                                        diologie durchgeführt werden, könnten diese in
                                 Einblendung, Parameterwahl und Exposition
                                                                                        die Erhebung unvollständig eingeflossen sein.
                                 schwieriger als etwa bei der CT. Nicht selten
                                                                                        In der Schweiz werden zur Zeit in einem vom
                                 führt eine suboptimale technische Durchführung
                                                                                        Bundesamt für Gesundheit initiierten Projekt an
                                 zu einem Informationsverlust, zur Wiederholung
                                                                                        grösseren Spitälern in der Routine mittels Dosis-
                                 einer Projektion oder gar zu einer Folgeuntersu-
                                                                                        flächenprodukt(DFP)-Messungen die sogenann-
                                 chung mit erneuten Kosten und oft zusätzlicher
                                                                                        ten diagnostischen Referenzwerte [11, 12] die-
                                 Strahlenexposition. Diese Gründe rechtfertigen
                                                                                        ser Gruppe bestimmt. Die mit minimalem Auf-
                                 eine gegenüber der Durchleuchtung ähnlich
                                                                                        wand zu messenden DFP-Referenzdosen ent-
                                 gründliche Ausbildung zur technischen Durch-
                                                                                        sprechen bei einem bestimmten Untersuchungs-
                                 führung dieser Röntgenuntersuchungen.
                                                                                        typ der dritten Quartile (75. Perzentile) der Do-
                                                                                        sisverteilung innerhalb einer Population und die-
                                 Durchleuchtungen, Angiographien                        nen als Richtwert, der nicht regelmässig und
                                 und durchleuchtungsgestützte                           ohne spezifischen Grund überschritten werden
                                 Interventionen                                         soll; sie helfen mit, Dosisabweichungen nach
                                                                                        oben prospektiv zu erfassen und damit auch zu
                                 Kann die Durchleuchtung zur dynamischen,               vermeiden.
                                 funktionellen Analyse, zur Lokalisation und zur        Die technische Entwicklung bringt dank der seit
                                 Sonden- bzw. Katheterplazierung (auch im Rah-          einigen Jahren verfügbaren, aber an Anlagen
                                 men einer selektiven Dünndarmdarstellung,              mit einem Alter von mehr als ca. 5 Jahren mehr-
                                 Endoskopie oder Angiographie) unerlässlich             heitlich noch nicht vorhandenen gepulsten
                                 sein, so liefern die in den meisten Fällen damit       Durchleuchtung eine wesentliche Dosiseinspa-
                                 verbundenen Übersichtsaufnahmen eine hohe              rung. Ein elektronischer Bildspeicher vermittelt
                                 Ortsauflösung und damit eine hohe Bildqualität.        trotz unterbrochener Strahlung ein kontinuierli-
                                 Bezüglich der Strahlenexposition können indes-         ches Monitorbild; je weniger Bilderneuerungen
                                 sen beide Komponenten kritisch sein, und selbst-       pro Sekunde von der Dynamik der Untersuchung
                                 verständlich addieren sie sich, so dass in der         her erforderlich sind, um so wirksamer ist die
                                 Mehrzahl der Fälle eine effektive Dosis von meh-       Dosisreduktion. Auch lohnt es sich, wenn eine
                                 reren mSv oder gar cSv resultiert (Tab. 1); ja, in     hohe geometrische Auflösung nicht erforderlich
                                 dieser Gruppe sind die höchsten diagnostischen         ist, das Durchleuchtungsbild als Dokument zu
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speichern und auf eine zusätzliche Zielaufnahme      nal betrachtet werden. Für die klinische Anwen-
zu verzichten. Eine weitere Neuerung ist erst für    dung brachte diese Entwicklung eine raschere
Kleinformate, etwa in der Kardiologie, in Einfüh-    Messung grösserer Körperabschnitte und damit
rung: Dank hochempfindlicher Flachdetektoren         als neue Indikationen das Polytrauma und ein auf
wird es möglich sein, die Dosis bei gleicher Bild-   grössere Körperabschnitte erweitertes Staging
qualität zu senken.                                  bzw. Verlaufskontrollen bei Malignomen; aber
Von der klinischen Indikation her wird in naher      auch Mehrphasenuntersuchungen nach Kon-
Zukunft die Häufigkeit diagnostischer Durch-         trastmittelgabe, etwa der Leber oder der Niere,
leuchtungs- und Angiographie-Untersuchungen          wurden erst jetzt für ganze Organe möglich.
wegen Endoskopie und nichtinvasiver Angiogra-        Die Abdeckung grösserer Körpervolumina bzw.
phie tendenziell abnehmen. Andererseits wer-         die mehrfache Abdeckung des gleichen Volu-
den komplexe therapeutische Eingriffe, etwa die      mens erhöhten zwangsläufig die Strahlenexpo-
eine offene Operation ersetzende Rohrprothe-         sition pro Untersuchung, auch wenn heute dank
seneinlage bei Aortenaneurysmen, zahlenmäs-          technischer dosissparender Massnahmen in der
sig zunehmen. Trotzdem sollte es möglich sein,       Grössenordnung von 30% der früheren Dosis
die durch diese Untersuchungsgruppe bedingte         (Tabelle 1) eingespart werden können. Das er-
Populationsdosis mittelfristig zu senken.            weiterte Indikationsspektrum – als weiteres Bei-
                                                     spiel sei die eine invasive diagnostische Kathe-
                                                     terangiographie substituierende CT-Angiogra-
Computertomographie (CT)                             phie angeführt – führte zusätzlich über eine hö-
                                                     here Untersuchungsfrequenz zu einem Anstieg
Weltweit ist eine Zunahme des Beitrages der CT       der CT-bedingten Populations-Exposition, wie er
zur medizinischen Strahlenexposition zu beob-        in verschiedenen Ländern beobachtet werden
achten: In den USA vermehrte sich von 1980 bis       konnte. Da die letzten Schweizer Daten aus dem
1998 die Untersuchungszahl um mehr als den           Jahre 1998 stammen, also noch vor der Einfüh-
Faktor 9 [13], und relativ nahm sie von rund 2%      rung der Mehrzeilentechnik, muss auch in unse-
auf rund 13% der Untersuchungen zu, ihr Dosis-       rem Land von einer parallelen Entwicklung aus-
anteil jedoch von 5% auf ca. 30%; in Grossbritan-    gegangen werden, welche angesichts der verzö-
nien nahm der Untersuchungsanteil der CT von         gerten klinischen Einführung im Rahmen des
2,4% 1991 auf ca. 5% Ende der 90er Jahre zu          Geräteersatzes und der Weiterentwicklung der
[14], der Dosisanteil im gleichen Zeitraum von       Methode noch nicht abgeschlossen ist. Nicht
20% auf über 40%, und in Deutschland trug die        ganz von der Hand zu weisen ist in diesem Zu-
CT mit 4,2% der Untersuchungen 38% der medi-         sammenhang die Hypothese, dass die Verfügbar-
zinischen Dosis bei [15]. Die entsprechenden         keit der technischen Ausrüstung zu deren ver-
Daten der Schweizer Erhebung 1998 lauteten           mehrtem Einsatz führt: Wurden für Deutschland
auf 3% und 28% (Tab. 2, [6]) und dürften in der      bzw. die Schweiz mit Dichten von 21,5 bzw. 22,8
Zwischenzeit zugenommen haben. Wie erklärt           Geräten und jährlichen Untersuchungsfrequen-
sich dieser Trend?                                   zen von 64 000 bzw. 43 000 pro Million Einwoh-
Seit ihrer Einführung in die klinische Diagnostik    ner CT-Populationsdosen von 0,6 bzw. 0,3 mSv
galt die CT als ein mit einer eher hohen Strah-      pro Jahr erhoben, so lagen die entsprechenden
lenexposition verbundenes Verfahren (Tabelle 1)      Werte für Schweden und Grossbritannien mit
mit einer zuvor nicht erreichten Qualität der        10,4 / 5,2 Geräten und 39 000 / 21 000 Untersu-
Querschnittsdarstellung. Die eher schlechte Auf-     chungen pro Million deutlich tiefer, dies verbun-
lösung in der Körperlängsachse und die Unter-        den mit CT-Populationsdosen von je 0,1 mSv pro
suchungsdauer beschränkten die Zahl der Indi-        Jahr [6, 18].
kationen. Zwei methodische Entwicklungen – die       Analysiert man die Schweizer Daten nach der
Einführung der Volumenmessung mit Spiral-            untersuchten Körperregion, so trugen innerhalb
bzw. Helicaltechnik ab 1989 [16] und der Über-       der CT-Statistik Kopf- und Extremitätenuntersu-
gang von Einzeilen- zu Mehrzeilendetektoren ab       chungen unterproportional, Thorax- bzw. Abdo-
1999 [17] steigerten das Potential sprunghaft, so    menuntersuchungen leicht bzw. deutlich über-
dass grössere Körperteilvolumina rascher und         proportional zur effektiven Dosis bei (Tabelle 2,
mit dünneren Schichten erfasst werden konnten.       [6]); wiederum stellt dies die Folge der Tatsache
Bewegungsartefakte fallen damit kaum noch ins        dar, dass die empfindlichen Gewebe vor allem im
Gewicht. Die mit modernen 4-16-Zeilengeräten         Körperstamm liegen und bei Direktstrahlung
erreichte typische Dimension der Bildpunkte          wesentlich höhere Dosen erfahren.
[«voxels»] von zirka einem Millimeter in allen       Wie in Teil 1 gezeigt, ist das Alter der medizi-
drei Raumrichtungen (isotroper Datensatz) ist        nisch strahlenexponierten Population höher als
zur digitalen Nachverarbeitung geeignet. So kön-     jenes der Gesamtbevölkerung, und die mit CT
nen heute CT-Resultate nicht mehr nur in der         untersuchten Individuen sind als Gruppe sogar
Querschnittsebene, sondern durch Umformatie-         noch älter, werden doch 89% der CT-Untersu-
rung auch koronar, sagittal, in einer anderen,       chungen bei mindestens 30jährigen und 62% bei
auch gekrümmten Ebene oder gar 3-dimensio-           mindestens 50jährigen durchgeführt. Dieser
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Umstand relativiert die Bedeutung der CT-Expo-     arterien zunehmend häufig eingesetzt [24]. Die
sition; er darf aber keineswegs zum kritiklosen    Methode stellt den Embolus nicht indirekt in
Einsatz der immerhin in 38% bei unter 50jähri-     Form seiner Auswirkungen auf die lokale Lun-
gen eingesetzten Methode verleiten.                genphysiologie, sondern wie die invasive Arte-
                                                   riographie direkt in Form eines das Kontrastmit-
                                                   tel aussparenden Füllungsdefektes im Arterien-
CT versus Lungenszintigraphie                      lumen dar. Sie ist für grosse, zentrale Embolien
bei der Lungenemboliediagnostik                    bis etwa auf Segmenthöhe zuverlässig und bringt
                                                   zudem den Vorteil einer morphologischen Tho-
Am häufig vorkommenden klinischen Beispiel         rax-Diagnostik, welche über die Hauptfragestel-
der Lungenemboliediagnostik sollen die Überle-     lung hinaus eine ganze Reihe von Differentialdi-
gungen zum Einsatz der CT im Vergleich zur         agnosen (Pneumonie, Neoplasma, Pleuraerguss,
Lungenszintigraphie diskutiert werden.             Perikarderguss, Pneumothorax, Aortendissek-
Mit einer Prävalenz von jährlich 1‰ und einer      tion), aber auch Begleiterkrankungen (Emphy-
Mortalität 15–18% in den ersten drei Monaten ist   sem, Narben) erkennen oder weitgehend aus-
die Lungenembolie eine häufige und potentiell      schliessen kann und durch letztere in der Aussa-
tödliche Erkrankung [19]. Bei verpasster Dia-      gekraft nicht wesentlich eingeschränkt wird [25].
gnose und ohne adäquate Behandlung ist ihre        Ja, im Anschluss an die Thorax-Untersuchung
Mortalität gar erheblich höher. Die klinischen     kann sogar ohne weitere Kontrastmittelgabe mit
Zeichen und Symptome sind unspezifisch. Beim       minimalem Zeitaufwand eine Venenthrombose
Nachweis einer tiefen Venenthrombose (klini-       im Abdomen, Becken und den unteren Extre-
sche Untersuchung, Sonographie, Erhöhung der       mitäten in der gleichen CT-Untersuchung nach-
D-Dimere) werden die Patienten in der Regel        gewiesen werden [26].
antikoaguliert, und es wird auf eine weitere Di-   Die Grenzen und Nachteile der CT liegen klar in
agnostik verzichtet. In bestimmten risikobehaf-    drei Bereichen, dem Nachweis subsegmentaler
teten klinischen Situationen muss indessen vor     Embolien, der obligaten Anwendung von iodier-
der Einleitung der Antikoagulation die Diagnose    ten Röntgen-Kontrastmitteln und der Strahlen-
der Lungenembolie gesichert werden. Die fol-       belastung. Isoliert subsegmentale LE wurden in
gende Diskussion befasst sich mit dieser konkre-   6–30% beschrieben [27], und die Sensitivität der
ten Aufgabe und dem Einsatz der zur Verfügung      CT (53–91%) war wegen der Nichterfassung pe-
stehenden diagnostischen Methoden.                 ripherer Embolien in verschiedenen Studien ein-
Bis vor wenigen Jahren wurde für die Diagnostik    geschränkt. Neuere Untersuchungen mit Mehr-
einer Lungenembolie vorwiegend die kombi-          zeilen-CT-Geräten zeigen, dass die Darstellung
nierte Ventilations-Perfusions-Lungen-Szintigra-   der peripheren Lungenarterien mittels dünner
phie eingesetzt. Eine unauffällige Lungenperfu-    Bilder von 1–2 mm Schichtdicke wesentlich ver-
sionsszintigraphie schliesst eine Lungenembolie    bessert werden kann [25]. Der zweite Nachteil,
mit praktisch 100% Wahrscheinlichkeit aus [20].    die obligate Bolusinjektion eines Kontrastmittels,
Umgekehrt weisen multiple segmentäre bzw. lo-      muss auch heute im Hinblick auf eine Unverträg-
bäre Perfusionsausfälle bei normaler Lungenbe-     lichkeit und eine potentielle Verschlechterung
lüftung mit einer Wahrscheinlichkeit von über      einer bereits eingeschränkten Nierenfunktion
95% auf das Vorliegen von Lungenembolien hin.      beachtet werden und kann eine Kontraindika-
Bei einer Vielzahl von Patienten (insbesondere     tion darstellen. Der dritte Faktor, die Strahlenex-
bei älterer Population und beim gleichzeitigen     position, wiegt bei lebensgefährlicher zentraler
Vorliegen von diffusen oder umschriebenen Lun-     LE zwar gering; angesichts der Häufigkeit LE-
genparenchymerkrankungen, etwa einer chro-         verdächtiger, nach Abklärung jedoch LE-freier
nisch obstruktiven Lungenerkrankung), bleibt die   Patienten kommt ihm indessen wesentliche
kombinierte Lungenperfusionsszintigraphie in       Bedeutung zu. Leider stellt die Magnetreso-
Bezug auf die Lungenemboliediagnostik diagno-      nanz(MR)-Angiographie, welche ohne die er-
stisch nicht konklusiv. Die Anzahl der diagno-     wähnten Kontrastmittel und ohne Strahlenbela-
stisch nicht konklusiven Lungenszintigramme        stung auskommt, heute noch keine valable Alter-
lässt sich zwar durch die konsequente Verwen-      native dar, da ihre diagnostische Treffsicherheit
dung der Lungen-SPECT deutlich verringern          noch zu wenig gesichert und die Methode in der
[22], beträgt in bestimmten Studien indessen bis   Notfallsituation schlecht verfügbar und viel zeit-
zu 40–50% aller untersuchten Patienten [23].       aufwendiger ist. Beträgt die effektive Dosis einer
Zur Diagnosesicherung müsste hier die Pulmo-       Ventilations-Perfusions-Szintigraphie ca. 1,5–3
nalisarteriographie als Referenzverfahren ein-     mSv, so liegt sie für die CT-Angiographie bei 3–20
gesetzt werden, was in der Praxis aus verschie-    mSv [3, 4, 28]. Die hohen Werte können fast nur
denen Gründen oft unterbleibt, vor allem wegen     bei suboptimaler Protokollwahl vorkommen und
der Invasivität, den Risiken und der limitierten   müssen heute vermieden werden [28, 29], indem
Verfügbarkeit der Methode. Seit etwa zehn Jah-     auf die Nativuntersuchung vor der Kontrastmit-
ren wird in dieser Situation, oft aber auch pri-   telinjektion und auf Spätaufnahmen verzichtet
mär die Spiral-CT-Angiographie der Pulmonal-       wird. Eine Reduktion der Röhrenspannung von
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                                     120 kV auf 100 kV kann bei schlanken Patienten          Praktische Konsequenzen und
                                     einen weiteren Beitrag leisten. Zu hinterfragen         Schlussfolgerung
                                     ist die gekoppelte Venenthrombosen-Suche mit-
                                     tels CT, da sie – wieder abhängig vom Protokoll         Auch wenn die Risikoabschätzung – am konkre-
                                     – die Exposition mehr als verdoppeln kann [28].         testen das Auftreten eines strahleninduzierten
                                     Auch nach Optimierung des CT-Protokolls bleibt          letalen Krebsleidens bei 50 Individuen einer mit
                                     eine effektive Dosis von 2–6 mSv [29], mehr als         1 mSv exponierten Population von einer Million
                                     bei der nuklearmedizinischen Diagnostik; dabei          – zum grossen Teil auf den Daten japanischer
                                     ist die effektive Dosis bei der Frau konstant etwa      Atombombenopfer und auf tierexperimentellen
                                     10–20% höher als beim Mann, vor allem bedingt           Erfahrungen beruhen, auch wenn sich selbst Ex-
                                     durch die Exposition der Brustdrüse und die             perten im Bereich kleinster Dosen über das rich-
                                     grössere Streustrahlung in die Gonaden.                 tige Modell der Dosis-Wirkungsbeziehung strei-
                                     Aus diesen Ausführungen ergeben sich die nach-          ten, und selbst wenn der Nachweis der Tumorin-
                                     folgenden Überlegungen zur individuellen Wahl           duktion durch radiodiagnostische Massnahmen
                                     des geeigneten Abklärungsprozedere ([28, 30,            wegen der langen Latenz und der bedeutend hö-
                                     31], Tab. 3 p): Bei über 50jährigen Patienten,          heren Zahl nicht radiogener Malignome schwie-
                                                                                             rig zu erbringen ist, so muss das Risiko ernst ge-
Tabelle 3. Lungenembolie(LE)-Diagnostik mittels CT und Szintigraphie.                        nommen und in eine Nutzen-Kosten-Risiko-Ana-
                                                                                             lyse eingebracht werden [28, 30, 31]. Diese wird
Methode                   CT-Angiographie            Perfusions-Ventilations-Szintigraphie   nicht streng mathematisch erfolgen können, da
Sensitivität/Spezifität   ca. 85% / ca. 90%          98%/10% oder 41%/97%*                   uns viele dabei wichtige statistische und indivi-
nicht-diagnostischer      ca. 10%                    40–50%                                  duelle Daten noch fehlen. Zu ihr soll aber quali-
Anteil                                                                                       tativ sowohl vom behandelnden, die Untersu-
Vorteile                  direkter LE-Nachweis       hohe negative prädiktive Aussage-       chung indizierenden Arzt wie auch vom die
                          Nachweis weiterer akuter   kraft, also LE-Ausschluss bei           Untersuchung durchführenden Arzt beigetragen
                          Thoraxerkrankungen und     normalem Resultat                       werden, in dem auch die in Tabelle 4 p und Ab-
                          von Begleiterkrankungen    geringere Strahlenbelastung             bildung 1 x aufgeführten und für das Beispiel
                          evtl. Venenthrombosen-                                             der Lungenembolie vertieft diskutierten Fragen
                          Diagnostik in gleicher                                             zu Indikationsstellung und Durchführung ge-
                          Sitzung                                                            stellt werden, also individuell bei der Indika-
Nachteile                 beschränkte Sensitivität   hoher Anteil nicht diagnostischer       tionsstellung Nutzen, Kosten und Risiken hinter-
                          für subsegmentale LE       Resultate
                          höhere effektive Dosis
Indikation                Alter >50 Jahre            zuvor «gesunde» Lunge
                                                                                                    1. Medizinische Kosten-Nutzen-Analyse
                          Verdacht auf andere        Alter 10 Jahre)

                                     Bei jüngeren Personen mit guter Prognose und
                                     ohne anamnestische und klinische Hinweise auf           >50 Jahre
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Tabelle 4. Generelle Fragen zu Indikationsstellung und Durchführung dosisintensiver Abklärungen.

Zeit             Verantwortung               Fragen
bei Indikation   behandelnder und            1. Schweregrad der vermuteten Erkrankung?
                 untersuchender Arzt         2. Therapeutische Konsequenzen bei positiver/negativer Diagnose?
                                             3. Nutzen (Heilung, Überleben, Lebensqualität)/Kosten der Diagnostik?
                                             4. Wahrscheinlichkeit korrekter Diagnose? (Sensitivität/Spezifität?)
                                             5. Um welche effektive Dosis geht es in dieser individuellen Situation?
                                             6. Wahrscheinlichkeit, dass Expositionsfolgen an Patienten bzw. Nach-
                                                kommen manifest werden (Alter, Schwangerschaft, Lebenserwartung)?
                                             7. Nutzen und Aufwand (Zeit, Kosten) von Alternativverfahren (Ultraschall,
                                                Magnetresonanz-Bildgebung, Diagnostik ohne Bildgebung)?
                                             8. Zeitpunkt der Untersuchung / Verlaufskontrolle: warum nicht später?
                                             9. Präzise Fragestellung an Untersuchung? (Dosis oft reduzierbar).
bei Durch-       untersuchende               1. Optimales Protokoll?
führung          Medizinalperson             2. Nötige Vorbereitung des Patienten? (Aufklärung, Kontrastmittelgabe
                 (Arzt, MTRA, MPA)              und evtl. Prämedikation/Hydrierung, Sedation, Analgesie).
                                             3. Minimal zu untersuchende Körpervolumina/ Phasen?
                                             4. Erforderliche Bildqualität? (Maximal vs. diagnostisch erforderlich).
                                             5. Individuelle Anpassung der Protokollparameter? (Alter, Habitus,
                                                Fragestellung).

fragt und indizierte Abklärungen dank richtiger                   chen können. Extremwerte können dadurch
Planung und kompetenter Ausbildung auf An-                        vermieden werden, dass anhand der landesüb-
hieb qualitativ und bezüglich der Strahlenexpo-                   lichen Praxis untersuchungsspezifische Refe-
sition optimal vorgenommen werden.                                renzwerte ermittelt und diese prospektiv als nur
                                                                  begründet zu überschreitende Richtlinien einge-
                                                                  setzt werden. Referenzwerte entsprechen der
Zusammenfassung                                                   75. Perzentile der Verteilung des einfach mess-
                                                                  baren Dosisflächenprodukts.
Dass dosisintensive Untersuchungen – Röntgen                      Grösste Bedeutung verdient die CT, welche bei
am Körperstamm, Durchleuchtung und CT –                           unbestrittenem diagnostischem Nutzen wegen
einzeln mit effektiven Dosen von mindestens                       des Wachstums der Indikationen und der Leich-
300 µ Sv einhergehen und zusammen den Gross-                      tigkeit der Untersuchung grosser Körperab-
teil der medizinischen Strahlenbelastung aus-                     schnitte in den Industrieländern mit gegen 50%
machen, zeigen für unser Land die Daten der                       zur medizinischen Strahlenbelastung beiträgt.
1998 durchgeführten Erhebung. Ist bei den                         Jede Indikationsstellung verlangt hier eine
Röntgenuntersuchungen des Stammes die Häu-                        Kosten-Nutzen-Risiko-Abwägung, insbesondere
figkeit von Becken- und Lendenwirbelsäulen-                       unter Berücksichtigung von Alter und Gefähr-
untersuchungen bei Jungen bedenkenswert, so                       lichkeit der vermuteten Erkrankung. Am Beispiel
sind es bei den mit einer Durchleuchtung ver-                     der Lungenembolie-Diagnostik werden im Ver-
bundenen, z.T. interventionellen Untersuchun-                     gleich zur Szintigraphie Nutzen und Strahlenbe-
gen die hohen Einzeldosen, welche neben der                       lastung diskutiert und allgemeine Konsequenzen
schon bei kleinen Dosen möglichen Kanzeroge-                      für den Einsatz dosisintensiver Röntgenverfah-
nese lokal sogar somatische Schäden verursa-                      ren gezogen.

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