RHEINSCHIENE extra - VCD NRW
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
RHEINSCHIENE extra RHEINSCHIENE extra Aktuelles zur Verkehrspolitik in der Region Nr. 12 – 10. Mai 2021 Denkanstoß: Mobilität neu denken Kein Zurück in die alte Normalität Covid-19 und was kommt danach? Seit Beginn der Corona-Krise ist sehr häufig der Wunsch zu hören, möglichst schnell in die alte Normalität zurückzu- kehren und die gewohnte Form des All- tags wieder zu erlangen. Es gibt jedoch auch Stimmen, die sich genau diese Rückkehr in die alte Normalität nicht wünschen, weil immer mehr Menschen erkennen, dass unser Wirtschaftssystem und unsere Mobilität Als Folge aus der Pandemie genau die Punkte waren, die uns diese sollte sich auch unser Mobi- Pandemie beschert haben. litätsverhalten ändern. Es war nicht das Virus, das uns diese © VCD/Katja Täubert Probleme eingebrockt hat. Ein Virus al- leine macht noch keine Pandemie. Das ten ist. Mittlerweile denken auch viele ginge es in Kürze genauso weiter wie Virus braucht günstige Rahmenbedingun- Menschen darüber nach, dass sie nicht bisher. Da werden vielspurige überdimen- gen, um sich weiter verbreiten zu können. mehr weiter so konsumieren wie bis jetzt. sionierte große Autobahn-Rheinbrücken Es braucht dazu bestimmte wirtschaftli- Viele wollen eine gerechtere Gesellschaft geplant, immer noch soll die Kreuzung che, soziale und ökologische Umstände. und eine gerechtere Verteilung und auch von Luxemburger Straße und Militärring Ein wesentlicher Aspekt, der dazu beige- ein nachhaltiges Wirtschaftssystem, wel- großzügig ausgebaut werden, immer tragen hat, ist die Hypermobilität in der ches nicht so stark auf Wettbewerb und noch werden Autospuren nicht zu Um- Welt. Sie hat dazu geführt, dass sich das Leistung fokussiert ist, weil viele Men- weltspuren umgewidmet, immer noch Virus so schnell verbreiten konnte. schen sehen, wie immens diese Krise ist. fließen viele Milliarden in den Flugverkehr, Für ein Wochenende nach Mallorca oder immer noch bewegen sich in der Stadt Tiefgreifende Änderungen zum Shoppen nach New York, eine Stunde viele Menschen in überdimensionierten sind notwendig mit dem Auto durch die Stadt fahren oder zwei Tonnen schweren und 500 PS star- zum nächsten Ort – viele Dinge, die wir ken SUVs fort anstatt mit 15 Kilogramm Natürlich sind jetzt alle sehr stark mit getan haben, ohne drüber nachzudenken. leichten Fahrrädern und mit einfacher der Bewältigung der unmittelbaren Aus- Muskelkraft. wirkungen der Krise beschäftigt und viel Der VCD setzt sich dafür ein, dass es Kurswechsel jetzt! weniger mit den Ursachen. Zum großen nach der Überwindung der Corona-Pan- Teil ist das verständlich, weil die Auswir- Jetzt bietet uns die Pandemie die Mög- demie kein Zurück in die alte Normalität kungen sehr akut sind. lichkeit für einen grundlegenden Kurs- gibt. Der VCD setzt sich dafür ein, dass Gleichzeitig wären wir aber gut beraten, wechsel. Es gilt nun unser Wirtschafts- jetzt die Weichen für eine neue bessere wenn wir als Gesellschaft auch die Ursa- system und unsere Mobilität neu zu defi- Normalität gestellt werden. chen angingen und uns überlegten, was nieren und der Gesellschaft und den Un- Hans-Georg Kleinmann wir ändern können, um eine nochmalige ternehmen eine größere Verantwortung Krise dieses Ausmaßes zu verhindern. für eine andere Zukunft abzuverlangen. Wir müssen sicher zukünftig wieder mit Viren rechnen, die zu einer neuen Pan- Eine Zukunft, die uns nicht geradewegs in Themen die nächste, noch viel größere Krise führt. demie führen können, oder mit anderen dieser Ausgabe Auslösern einer globalen Krise, die vom Die Beharrungskräfte sind stark Denkanstoß: Mobilität nach der fortschreitenden Klimawandel unmittel- bar verursacht werden. Bei vielen Politikern, aber auch bei vielen Pandemie Vielleicht bietet sich jetzt auch eine Verwaltungen und Organisationen ist von Aus dem Tarifdschungel Gelegenheit, unsere Gesellschaft so um- einem grundlegenden Kurswechsel nichts Idee für eine neue Stadtbahn im zubauen, dass der Alltag nicht mehr so zu spüren. Da wird genau so weiter ge- Kölner Süden schädlich für die Umwelt und den Plane- macht, als wäre gar nichts passiert, als Umgestaltung der Magnusstraße Nr. 12, 2021 1
RHEINSCHIENE extra Aus dem Tarifdschungel Was kostet eine Fahrt von Köln nach Düsseldorf? Wer zwischen der Dom- und der Landes- zel- oder 4erTicket“ in Abschnitt 7.1.3 (1) hauptstadt mit der Bahn reist, muss ein des VRS-Gemeinschaftstarifs abgedeckt. undurchdringliches Dickicht durchque- VRS und VRR publizieren in Koope- ren: den Tarifdschungel. Dieser Artikel ration eine zehnseitige Broschüre, um beleuchtet einige Szenarien und gibt das Reisen zwischen den Verbünden zu Hinweise auf kreative Möglichkeiten für erläutern. Darin finden sich sprachliche die Auswahl geeigneter Tickets. Blüten wie der „große Grenzverkehr“. Für Nicht-Expertinnen und -Experten, die ein- Wir betrachten dabei die Standardpreise fach nur möglichst preiswert Bahn fahren und lassen Ermäßigungen für Handy wollen, ist das Tarifgeflecht schlichtweg tickets und Sparpreise außen vor. nicht zu durchschauen. Das EinfachWei- terTicket ist ein Versuch, den Dschungel Scheinbar einfache Lösungen ... zu lichten. Auf der hier betrachteten Re- lation zwischen Köln und Düsseldorf hat Folgt man den Empfehlungen des VRS, es bei der Einführung zu einer Preiserhö- gibt es eine einfache Antwort auf die hung von über 80 Prozent gegenüber dem Frage nach dem richtigen Ticket: Eine vorher benutzbaren VRS-Anschlussticket Reisende kauft ein VRS-Ticket der Preis- geführt und ist – wie man sieht – nicht stufe 5 (11,90 €) und erreicht damit von immer die günstigste Möglichkeit. Köln aus jede Haltestelle in Düsseldorf, genauer gesagt: in den Tarifgebieten 43 Was also wäre wünschenswert? und 53 des VRR. Besitzt die Reisende eine ... haben ihre Tücken! Zeitkarte des VRS, kauft sie ein Einfach- An erster Stelle eine Vereinfachung, die WeiterTicket (6,80 €) als Anschluss an die Auch das EinfachWeiterTicket hat sei- nicht gleichzeitig zu einer versteckten Zeitkarte. Das sind einfache Lösungen, ne Tücken. Zwar kann die vierköpfige Preiserhöhung führt. Ein Ansatz wäre ein aber bei Weitem nicht die einzigen und Familie am Wochenende innerhalb des EinfachWeiterTicket für Gruppen, sodass erst recht nicht die preiswertesten. VRS-Gebiets auf dem Monatsticket der nicht eine reguläre Gruppenkarte günsti- Mit einer BahnCard, ergeben sich wei- Mutter mitreisen, doch der Tarifübergang ger ist als die Zusatztickets für Stamm- tere Optionen. Mit der BC25 kostet die in den VRR wird teuer, da jede Person der kundinnen und -kunden. Fahrt 10,50 €, mit der BC50 nur 7 €. Das Gruppe ein eigenes EinfachWeiterTicket Ebenfalls begrüßenswert wäre eine sind Fernverkehrstickets für den IC, die braucht. Bei zwei Erwachsenen und zwei bessere Integration von Nah- und Fernver- auch im Nahverkehr anerkannt werden. Kindern sind das 20,40 € für die einfache kehr. Angenommen, die Reisende möchte Diese Tickets haben den Nachteil, dass Fahrt. Rechnet man die Rückfahrt hinzu, am späten Abend aus der Düsseldorfer sie nur zwischen Bahnhöfen gelten und kostet der Trip in die Landeshauptstadt Altstadt nach Köln zurückfahren. Um die- die Nutzung von KVB oder Rheinbahn über 40 € für die Ergänzungstickets zur se Uhrzeit möchte sie möglichst wenig ausschließen (für das City Ticket der DB Zeitkarte. Hier ist es günstiger, das vor- Wartezeit am Düsseldorfer Hauptbahnhof ist die Strecke zu kurz). Besonders beim handene Monatsticket zu ignorieren und verbringen, sondern in den nächsten Zug BC50-Tarif kann es sich lohnen, zusätz- direkt ein „24StundenTicket 5 Personen“ einsteigen. Nun muss sie bereits auf der lich ein ÖPNV-Ticket für die Weiterfahrt der Preisstufe 5 für 37,20 € zu kaufen. Vorlaufstrecke zum Bahnhof entscheiden, zu kaufen. Für eine Fahrt vom Düssel- Die Besitzerin eines JobTickets kann ob sie einen Nah- oder Fernverkehrszug dorfer Hauptbahnhof in die Düsseldor- dank des großen Geltungsbereichs sogar nehmen wird. Im ersten Fall kauft sie eine fer Altstadt ist eine Kurzstrecke (1,70 €) komplett auf das EinfachWeiterTicket VRS-Karte Preisstufe 5 (11,90 €) und ist notwendig. So erreicht die Reisende für verzichten: Mit ihrer Zeitkarte erreicht sie damit auf den Nahverkehr angewiesen. Im 8,70 € ihr Ziel. den Haltepunkt Leverkusen Mitte. Von anderen Fall kauft sie eine Kurzstrecken- Interessant wird diese Option vor allem dort aus braucht sie bis Düsseldorf Hbf karte zum Bahnhof und dort ihr IC-Ticket dann, wenn man mit Kindern unter 14 Jah- ein VRS-Ticket der Preisstufe 3 (5,30 €). (insgesamt 15,70 € ohne BahnCard). Nun ren fährt: Diese fahren mit einem Fernver- Sie kann bereits beim Einsteigen in Köln hängt es davon ab, welcher Zug als erstes kehrsticket auch im Nahverkehr umsonst über das Smartphone ein solches Ticket kommt: Wenn bei ihrer Ankunft am Haupt- mit, wohingegen im VRS-Tarif jedes Kind mit Startpunkt Leverkusen kaufen. Hier bahnhof zufällig gerade ein IC einfährt, ist älter als sechs Jahre ein ermäßigtes Ti- profitiert sie vom Rabatt für elektronische das zuvor erworbene VRS-Ticket nutzlos cket benötigt. Für eine BC50-Kundin in Tickets, sodass die Fahrt nur noch 4,77 € verschwendetes Geld, weil sie nun eine Begleitung zweier Kinder kostet die Fahrt kostet. Das ist 32 Prozent günstiger als Fernverkehrskarte braucht. Sollte jedoch mit dem DB-Ticket nur 7 €, wobei bei VRS- das EinfachWeiterTicket, für das es kei- zuerst ein RE einfahren, hätte sie sich die Tickets 22,30 € fällig würden. Hierbei ist nen Rabatt beim elektronischen Ticket Kurzstrecke sparen können und direkt auch ohne BahnCard-Rabatt (Flexpreis gibt. Diese Möglichkeit ist durch „Kom- beim Einsteigen in die U-Bahn das Einzel 14 €) ein deutlicher Preisvorteil zu sehen. bination von VRS-ZeitTicket und VRS-Ein- Ticket des VRS gewählt. Gerade beim 2 Nr. 12, 2021
RHEINSCHIENE extra dünnen RE-Angebot am späten Abend ist Den Fahrgästen komplexe Überlegun- ÖPNV nicht das Gefühl haben müssen, dies eine ärgerliche Entscheidung. Eine gen bei der Tarifauswahl zuzumuten, ist der vermeintlichen Einfachheit des Ein- Freigabe des Fernverkehrs in den Abend- abschreckend und nicht im Sinne der fachWeiterTickets halber einen zu hohen stunden oder ein einfacher, preiswerter Verkehrswende. Hier sind nachvollzieh- Preis zu bezahlen. Fernverkehrszuschlag zu beliebigen VRS- bare und preiswerte Lösungen gefordert, Alexander Krumeich Tickets würden das Dilemma lösen. bei denen die Kundinnen und Kunden des Eine neue Idee Ost-West-Bahn im Kölner Süden Skizze einer Stadtbahn für Zollstock, Ausführung sollte im Niederflursystem heutige Universität mit dem zukünftigen die Parkstadt Süd und die Verknüpfung erfolgen (siehe dazu die Grafik). Uni-Campus an der Parkstadt Süd ange- rechts- und linksrheinischer Stadtteile Daran anschließen könnte hier in einem bunden. Darüber hinaus wäre mit der im weiteren Bauabschnitt im Rahmen einer Nahverkehrsplan des NVR 2030+ vorge- Die Verwaltung der Stadt Köln will in ei- Machbarkeitsstudie ein „Brückenschlag“ sehenen S-Bahn-Haltestelle Weißhaus- ner Machbarkeitsstudie unter anderem mit Straßenbahn, Rad- und Fußwegen straße eine hervorragende Anbindung an eine U-Bahn vom Zollstockgürtel über die geprüft werden. Diese Verbindung zur den Regionalverkehr eröffnet. Über die Parkstadt Süd bis ins Rechtsrheinische Deutzer Seite könnte parallel zur Südbrü- Fortführung zur Aachener Straße bis Eh- prüfen. Bündnis 90/Die Grünen fordern cke erfolgen oder gegebenenfalls in Höhe renfeld würde eine echte Entlastungslinie statt einer überflüssigen und teuren Tun- der Schönhauser Straße. Zumindest soll- mit neuen Verknüpfungsmöglichkeiten nel-Nordschleife unter Zollstock hindurch te bereits jetzt ein Korridor freigehalten entstehen (zum Beispiel mit der Linie 1). eine dritte Ringbahn – nennen wir sie die werden, für einen mögliche spätere Um- Dann gäbe es in Ost-West Richtung drei neue Linie 14. Diese sollte von der Uni- setzung dieser Idee. Bei einer Ausführung „Ringbahnen“, die 15 auf den „Ringen“, die versität oder besser noch von Ehrenfeld der Linie 14 im Niederflursystem bestün- 14 auf der Universitätsstraße mit Verlän- kommend über die Innere Kanalstraße de der Vorteil einer Anbindungsmöglich- gerung bis Parkstadt Süd sowie die 13 via Universitäts-, Weißhaus- sowie Poh- keit an das rechtsrheinische Netz der (Gürtelbahn) mit sehr guten Verknüpfun- ligstraße und Vorgebirgstor schließlich Linie 7. gen an die in Nord-Süd-Richtung verkeh- die Parkstadt Süd erreichen und auch Durch die Realisierung einer neuen renden Stadtbahnen (siehe Grafik). die Schönhauser Straße anbinden. Die Ost-West Ringbahn (Linie 14) würde die Roland Schüler Konzept: Roland Schüler; Design: Nicolas Blume Nr. 12, 2021 3
RHEINSCHIENE extra Magnusstraße Neue Radfahrstreifen, aber Ampeln bleiben Licht und Schatten bei der Umsetzung Verwaltung dies überhaupt, Gutachten hin einer Maßnahme des Radverkehrskon- oder her? zepts Innenstadt Gibt es noch Hoffnung? Die Magnusstraße ist eine wichtige Achse für den Radverkehr in der Kölner Ja, wenn es mit den neuen Ampeln eine Innenstadt. Bislang war sie durch breite Grüne Welle für den Radverkehr geben Autofahrspuren gekennzeichnet, eine Fol- würde und zudem die Magnusstraße ohne ge des U-Bahn-Baus Ende der sechziger lange Wartezeit vom Rad- und Fußverkehr Jahre. Damals wurde die Straßenbahn überquert werden kann. Nicht aber, wenn unter die Erde gelegt, um oben Platz für an allen Kreuzungen nur der Autoverkehr den Autoverkehr zu schaffen. Dieser Platz seine Grünzeiten in allen Richtungen er- wird nun zu Gunsten des Radverkehrs neu hält. verteilt: Eine der Autospuren wird in einen Alle bisherigen Erfahrungen zeigen hin- Radfahrstreifen umgewandelt. Der bishe- gegen, dass in Köln nur wenige Ampeln rige holprige und viel zu schmale Radweg radverkehrsfreundlich geschaltet sind, wird zu einem breiten Gehweg. von einer Grünen Welle – wie in anderen Das Team des Fahrradbeauftragten hat Städten – kann hier nur geträumt werden. hier aus dem Vollen schöpfen können Seit 1989 beschwert sich der Autor und so ein Zeichen für den Radverkehr über die Rote Welle für den Radverkehr gesetzt. Die Markierungsarbeiten auf der Mag- vom Friesenplatz bis zum Hauptbahnhof Soweit das Licht und nun der Schatten: nusstraße sind abgeschlossen: Aus einer – eine wichtige Radverbindung schon Aus dem Vollen schöpfte auch das Team Autospur wurde ein Radfahrstreifen. vor Erfindung des Radverkehrskonzepts der Ampelleute und ignorierte Beschlüs- Innenstadt. Doch 30 Jahre lang änderte se der Bezirksvertretung (BV) Innenstadt Bürgerschaft. Wenn nämlich eine Über- sich nichts. Die gleiche Verwaltung soll zum Abbau der folgenden Ampeln: prüfung der Ampeln die Gesamtmaßnah- im Jahr 2021 dies nun freiwillig verbes- Alte Wallgasse, me nicht verzögern darf, erhält eine Ver- sern? Noch sind die Bauarbeiten nicht Albertusstraße, waltung, die viele Jahre Zeit hatte, den abgeschlossen und die Ampeln endgültig St.-Apern-Straße und ursprünglichen Beschluss zum Abbau von geschaltet. Auf dem Berlich. Ampeln umzusetzen, dies aber unterließ, Die Abteilung Ampeltechnik der Ver- Nur die Ampel an der Neven-Dumont-Stra- in letzter Konsequenz einen Freibrief. waltung verrät bisher aber nichts zu ihrer ße wurde abgebaut. Im Jahr 2021 kann vor Ort angeschaut Ampelschaltung. werden, wie „überprüft“ wurde. Überall Der Verkehrsausschuss könnte seine Die Vorgeschichte entstehen neue Ampeln, und das ist nicht damalige Schlappe nun ausbessern und ganz billig: Die Erneuerung der Ampelan- einen Beschluss auf den Weg bringen, auf Im Jahre 2019 legte die Verwaltung ihre lagen ist das teuerste an dieser Maßnah- der Magnusstraße – wie auf vielen ande- Planung für die Radspuren der Politik vor. me zur Fahrradförderung. Die Fahrbahn- ren Fahrradachsen – eine grüne Welle und Neben dem Festhalten an allen Ampeln markierungen sind deutlich preiswerter. gute Querungen für den Fußverkehr einzu- hatte die Verwaltung noch wichtige Ab- Elegant haben die Ampelleute den richten. Mit den alternativen Betriebsfor- biegebeziehungen für den Radverkehr an Verkehrsausschuss an der Nase herum- men Zebrastreifen und Kreisverkehr geht den Kreuzungen ignoriert. geführt. Nicht einmal das Ergebnis der das ganz einfach. Und wäre auch billiger. Aufmerksame Bürger informierten die beauftragten Überprüfung – also die Roland Schüler Politik in Bezirksvertretung und Rat. Die Begründungen für die Beibehaltung der BV Innenstadt erinnerte sich an ihren Ampeln – wurde der Politik und der Öf- alten Beschluss für einen konsequenten Ampelabbau und blieb diesem treu. Der fentlichkeit mitgeteilt. Es wurde nur ge- sagt, dass nun ein Gutachter Alternativen Impressum Verkehrsausschuss folgte in seiner Sit- zu den Ampeln prüfen würde, was noch Herausgeber: zung vom 10. September 2019 jedoch andauere. VCD – Verkehrsclub Deutschland – dem Festhalten der Verwaltung an allen Da stellt sich doch gleich eine ganze Regionalverband Köln e. V., Ampeln. Der Beschlusstext lautete: „Im Reihe praktischer Fragen: Warum wurde Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln Zuge der Umsetzung soll überprüft wer- die Prüfung nicht gleich von Anfang an den, ob weitere Lichtsignalanlagen er- gemacht? Warum wurde der Beschluss Redaktion (v. i. S. d. P.): satzlos abgebaut werden (…) Die Überprü- Reiner Kraft, Markus Meurer, der BV Innenstadt nicht beachtet? Wa- Christoph Reisig, Nicolas Sommer, fung darf zu keiner Verzögerung der o.g. rum werden erst Ampeln für teuer Geld Lissy Sürth Umsetzungsbeschlüsse führen.“ Dies war erneuert, um sie dann für weiteres Geld E-Mail: rheinschiene@vcd-koeln.de jedoch reine Kosmetik zur Beruhigung der wieder abzubauen? Und will eine solche 4 Nr. 12, 2021
Sie können auch lesen