Holzwerkstoffe,Möbel und Innenausbau - Branchenkompass 2005

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Branchenkompass 2005

Holzwerkstoffe, Möbel
und Innenausbau
Aktuelle Entscheider- und Verbraucherbefragung
                                                Markttrends:
           Globalisierung, verschärfter Wettbewerb, Preisdruck
                                            Investitionsziele:
                       Kundenservice und Prozessoptimierung
                                            Benchmarking:
            Strategien, Kundenmanagement, Prozesse, Budgets
Vorwort
Inhalt                                                       Die Holzindustrie, die sich aus der Möbelindus-
                                                             trie und dem Holzgewerbe zusammensetzt, ver-
                                                             körpert in typischer Weise den industriellen
Vorwort                                                  2   Mittelstand in Deutschland. Im vergangenen
                                                             Jahr haben in 2.818 Betrieben 224.302 Frauen
Executive Summary                                        4   und Männer einen Umsatz von 37 Mrd Euro er-
                                                             wirtschaftet. Gemessen an der Anzahl der Be-
Branchentrends                                           8   triebe, hat die Holzindustrie einen Anteil von
                                                             rund 6% am verarbeitenden Gewerbe in
Ergebnisse der Entscheiderbefragung                 14       Deutschland; gemessen am Umsatz, liegt ihr
– Wettbewerb zwingt zur Effizienz                   14       Anteil bei 2,6%.
– Die Mitte bricht weg!                             16
– Bessere Prozesse und mehr                                  Sowohl die Möbelindustrie als auch das Holzge-
  Kundennähe                                        22       werbe befinden sich wie viele andere Branchen
– Zukunftssicherung durch Export                    28       in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld.
                                                             Ein wesentlicher Grund dafür ist die immer
Ergebnisse der Endverbraucher-                               noch zu schwache Binnennachfrage. Die Ver-
befragung                                           30       braucher halten sich bei den Anschaffungen
– Konsumtrends Wohnen                               30       von langlebigen Konsumgütern wie Möbeln
                                                             und auch Produkten für den Innenausbau
Glossar                                             34       zurück. Eine deutliche Zurückhaltung ist auch
                                                             im Baubereich zu spüren, trotz hoher privater
                                                             Ersparnisse und einem historisch niedrigen
                                                             Zinsniveau.
Impressum
                                                             Die wesentliche Stütze der inländischen Holz-
November 2005                                                industrie war im vergangenen Jahr der Außen-
Haftungsausschluss:                                          handel. Die deutschen Möbelexporte stiegen
Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zu-          2004 im Vorjahresvergleich um 6,9% auf ins-
sammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit      gesamt 5,27 Mrd Euro. Auch das Holzgewerbe
des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen           profitierte von seinen Exportbemühungen und
übernehmen Redaktion, Verlag und Herausgeber keine
                                                             konnte 2004 Umsatzsteigerungen von insge-
Gewähr.
                                                             samt 5,3% auf 15,9 Mrd Euro erzielen. Die zum
©2005 Herausgeber:                                           Holzgewerbe zählende Holzwerkstoffindustrie
Pfleiderer Aktiengesellschaft                                erreichte 2004 einen Umsatzzuwachs von 13,2%
Ingolstädter Straße 51, 92318 Neumarkt
                                                             auf insgesamt 4,61 Mrd Euro gegenüber dem
F.A.Z.-Institut für Management-, Markt-                      Vorjahr. In der ersten Hälfte des ablaufenden
und Medieninformationen GmbH                                 Jahres erwirtschaftete die deutsche Holzindus-
Postfach 20 01 63, 60605 Frankfurt am Main                   trie im Vorjahresverleich ein Umsatzplus von
Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen       1,6% auf insgesamt 18,66 Mrd Euro.
Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen
Medien.

Redaktion, Autor: Anette Hämmerling
Gestaltung, Satz: Nicole Jäger
Korrektur: Vera Pfeifer
Druck: Boschen Offsetdruck GmbH, Frankfurt am Main

Wissenschaftliche Begleitung und Entscheiderbefragung:
forsa Gesellschaft für Sozialforschung
und statistische Analysen mbH
Max-Beer-Straße 2/4, 10119 Berlin

2
Zweifelsohne konnte sich die Branche im ver-          land durch eine bessere Politik mehr Sicherheit
gangenen Jahr konsolidieren, doch die positive        gegeben und Angstsparen der Vergangenheit
Entwicklung 2004 scheint im ablaufenden Jahr          angehören wird.
mit einer gebremsten Dynamik fortzuschrei-
ten. Die Hoffnungen der Branche richten sich          In einer Topentscheiderbefragung informieren
nun darauf, dass bei den Konsumenten der              im Erhebungszeitraum 27. September bis 11.
Schalter endlich umgelegt wird – vom Angst-           Oktober 2005 genau 100 Führungskräfte von
sparen zu einer neuen Investitionsbereitschaft        Unternehmen, die in der Holzwerkstoff- und
für Wohnen und Renovieren. Die Hoffnungen             Möbelindustrie, im nachgelagerten Holzfach-
richten sich auch darauf, dass die Bauwirt-           handel und Baustoffhandel sowie im Objektge-
schaft wieder an Zugkraft gewinnt.                    schäft angesiedelt sind. Thema der Untersu-
                                                      chung sind die Marktentwicklungen und die In-
 Benchmarking                                         vestitionsziele in der deutschen Holz- und Mö-
                                                      belbranche. Im Auftrag der Pfleiderer AG und
 Wir bieten Ihrem Unternehmen die Möglichkeit,        des F.A.Z.-Instituts führte forsa die Befragung in
 sich mit den Besten der Branche zu messen:           Telefoninterviews nach der Methode des Com-
                                                      puter Aided Telephone Interviewing (C.A.T.I.)
 • Branchenentwicklungen              Seite 14        durch. Die ausgewerteten Ergebnisse lesen Sie
 • Produkt- und Preisentwicklungen    Seite 16        auf den nachfolgenden Seiten des „Branchen-
 • Kundenbeziehungsmanagement         Seite 22
                                                      kompass 2005 – Holzwerkstoffe, Möbel und In-
 • Supply Chain Management            Seite 25
                                                      nenausbau“. Zur Bewertung der Ergebnisse
 • Neue Geschäftsfelder               Seite 28
                                                      sind die aktuellen Trends in der Holzwirtschaft
                                                      vorangestellt.

Die deutschen Unternehmen der Holz- und Mö-           Ergänzend zur Entscheiderbefragung wurde im
belbranche investieren verstärkt in die Standort-     Oktober 2005 eine konzentrierte Endverbrau-
optimierung. Für sie gilt es, die Prozesse zu ver-    cherbefragung zum Thema Konsumverhalten
bessern und die Kosten in den Griff zu bekom-         bei Möbeln, Laminatböden und Innenausbau-
men. Für viele Unternehmen steht der Aufbau           produkten bei 505 Zielpersonen ab 18 Jahren in
neuer Geschäftsfelder und Märkte, auch im Aus-        Deutschland durchgeführt. Zur Auswertung
land, an erster Stelle, um im derzeit harten inter-   der Studie wurden die Zielpersonen in die Kate-
nationalen Wettbewerb bestehen zu können.             gorien Ost- und Westdeutschland, Geschlecht,
                                                      Alter, Erwerbstätigkeit, Bildung, Haushaltsnet-
Die Situation der Hersteller spiegelt sich auch       toeinkommen und Haushaltsgröße eingeteilt.
im nachgelagerten Holzfachhandel und Bau-             Das Auswahlverfahren erfolgte über eine mehr-
stoffhandel, den Heimwerkermärkten, dem               stufige systematische Zufallsauswahl. Es wur-
Möbelhandel sowie in den Betrieben im Objekt-         den      computergestützte    Telefoninterviews
geschäft wider. Speziell im Handel schlägt der        (C.A.T.I.) anhand eines strukturierten Fragebo-
jahrelange Flächenexpansionswahn zurück.              gens durchgeführt.
Hier konkurrieren mittlerweile ganze Ver-
triebssysteme miteinander. Die Folge sind fort-       Wir wünschen Ihnen beim Lesen und bei Ihren
schreitende Konzentrationsprozesse in der             Unternehmungen viel Gewinn.
Branche und der enorme Druck auf Preise und
Margen. Trotz aller Wirtschaftsfakten hat vieles                                           Pfleiderer AG
auch mit Psychologie zu tun, und deshalb hofft                                             F.A.Z.-Institut
die Branche, dass den Konsumenten in Deutsch-

                                                                                                             3
Executive Summary
쐍   Prozessoptimierung und Innovation gegen verschärften Wettbewerb
쐍   Preisschere wird weiter auseinander klaffen
쐍   Kunde und Anbieter rücken enger zusammen
쐍   Neue Geschäftsfelder und Absatzmärkte für die Zukunftssicherung
쐍   Endverbraucher setzen auf Qualität, Innovation und Funktionalität
쐍   Der Preis steht beim Konsumenten nicht an erster Stelle

                      Branchentrend: Internationaler Wettbewerb            Auch versuchen die Unternehmen, durch Qua-
                      wird in Zukunft noch härter                          litätsverbesserung und Innovationen sowie
                      Die größte Herausforderung für die Unterneh-         über strategische Partnerschaften mit ihren
                      men der Holz- und Möbelbranche ist nach wie          Kunden Alleinstellungsmerkmale auf ihren Ab-
                      vor der verschärfte Wettbewerb, der nicht nur        satzmärkten zu erzielen. Investitionen in den
                      auf dem Binnenmarkt herrscht, sondern inter-         Aufbau neuer Geschäftsfelder und neuer Ab-
                      national voranschreitet. Er äußert sich am           satzmärkte sowie Investitionen in den Ausbau
                      stärksten durch einen enormen Druck auf Mar-         von bestehenden Geschäftsfeldern und Absatz-
                      gen und Preise.                                      märkten sind weitere Maßnahmen, um dem
                                                                           verschärften Wettbewerb zu begegnen.

                      Befragungsergebnis 1: Supply Chain Manage-
                      ment zur Ertragssteigerung                           Branchentrend: Die Mitte verliert weiter im
                      Die wichtigste Maßnahmen, um in hart um-             Kampf um Marktanteile
                      kämpften Märkten erfolgreich bestehen zu kön-        Die Preisschere wird in Zukunft weiter ausein-
                      nen, sind für die Unternehmen der Holz- und          ander klaffen, zu Gunsten von preisaggressiven
                      Möbelbranche die Optimierung ihrer Prozesse          Massenprodukten und hochpreisigen Spitzen-
                      und Rationalisierungsvorhaben. Es gilt, durch        produkten. Verlierer im Kampf um Marktantei-
                      Standortoptimierung, innerbetriebliche und un-       le sind mittlere Qualitäten und mittlere Preis-
                      ternehmensübergreifende Prozessverbesserung          lagen. Qualität und Innovation sind entschei-
                      marktkonforme Preise zu erzielen und die Er-         dende Einflussfaktoren für die Preis- und Nach-
                      tragssituation besser zu gestalten. Nicht wenige     frageentwicklung.
                      Unternehmen suchen ihr Heil weiterhin in Pro-
                      duktionsverlagerungen in Niedriglohnländer.
                                                                           Befragungsergebnis 2: Ausbau von Dienstleis-
                                                                           tungen und Services rund ums Produkt
                                                                           Entgegen allen Erwartungen hat die Mar-
                       Top 10: Derzeit größte Herausforderungen            kengläubigkeit der Deutschen genauso abge-
                       für Unternehmen der Branchen Holzwerkstoffe,
                                                                           nommen wie ihre ausgeprägte Schnäppchen-
                       Möbel und Innenausbau
                                                                           sucht. Die Verbraucher von heute sind infor-
                       •   Starker internationaler Wettbewerbsdruck        mierter und damit auch kritischer geworden.
                       •   Lieferzeiten verkürzen, Logistik optimieren     Qualität, Innovationen und ein hohes Maß an
                       •   Marktposition halten                            Funktionalität sind ihnen wichtiger als der ab-
                       •   Auf- und Ausbau neuer Märkte, auch im Ausland   solute Niedrigpreis. Sehr wohl wird ein gutes
                       •   Neue, innovative Produkte                       Preis-Leistungs-Verhältnis honoriert.
                       •   Schlechte Auftragslage
                       •   Billigimporte aus Osteuropa und Asien           Im Hinblick auf ihre Kunden haben sowohl die
                       •   Insolvenzen, Zahlungsunfähigkeit                Entscheider im Handel und im Handwerk als
                       •   Einbruch der Marktpreise                        auch die Manager in der Möbel- und Holzwerk-
                       •   Steigerung der Exportaktivitäten
                                                                           stoffindustrie erkannt, dass in Zukunft rund
                                                                           ums Produkt vermehrt Dienstleistungen und

4
Services aufgebaut werden müssen. Insbesonde-
                                                  Geplante Investitionen Handel und Objektgeschäft
re hochpreisige Spitzenprodukte sind ohne ein     (2006 bis 2008 in %1))
hohes Maß an Service und Beratungskompe-
tenz kaum noch zu vermarkten. Hierbei geht             Gesamt          Handel         Objektgeschäft
der Trend zu komplexen Verkaufsstrategien
                                                          Flächenexpansion (neue oder größere
nach dem Motto „alles aus einer Hand“.                                                                                  23                        27             19
                                                                 Verkaufsflächen, Showrooms)
                                                                           Beschaffung/Einkauf                          38                             48        26
Die Unternehmen der Holz- und Möbelbranche
                                                                  Controlling (Rechnungswesen)                          38                        42             33
wollen sich in Zukunft besser und effizienter
um ihre Kunden bemühen. Kundenbindung                               Logistik u. Lageroptimierung                        45                                  67   19
und Kundenwertentwicklung sind für die Ent-
                                                              Personal (Aus- und Weiterbildung)                         48                       52              44
scheider wichtige Aufgabenstellungen in den
kommenden drei Jahren. Bis zum Jahr 2008                                                   IT/EDV                       53                  48                   59
plant die Mehrheit aller befragten Entscheider
                                                       Kundenservice (Lieferung, Montage etc.)/                         57                   55                  59
im Business-to-Business-Bereich, in Systempart-                    Reklamationsmanagement
nerschaften mit ausgewählten Kunden bzw. Lie-                   Angebotspalette bzw. Sortiment                          60                         70            48
feranten zu investieren.
                                                                           Marketing, Werbung                           63                  61                   67

                                                       Kundenberatung (qualifiziertes Verkaufs-                         63                        70             56
                                                                      personal, CAD-Systeme)
Branchentrend: Die Optimierung der Prozesse
wird bis aufs Letzte ausgereizt                   1) Mehrfachnennungen möglich.       Quellen: Pfleiderer AG, F.A.Z.-Institut: Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe.
Die Hersteller sind heute auf Grund von Über-
kapazitäten, Substitutionsdruck unter den Pro-
dukten, Rationalisierungs- und Modernisie-
rungsdruck, in- und ausländischer Konkurrenz
                                                  Geplante Investitionen der Holzwerkstoff- und Möbelindustrie
sowie steigenden Anforderungen ihrer Kunden
                                                  (2006 bis 2008 in %1))
hinsichtlich Produktqualität, Lieferterminen
und Losgrößen in starkem Maße gezwungen, ei-           Gesamt          Holzwerkstoffindustrie          Möbelindustrie
nen nach Kostengesichtspunkten optimierten
Produktionsprozess zu betreiben. Auch die                                                        Controlling                      28             20              29

nachgelagerte Handelsstufe und das Handwerk                             Personal (Aus- und Weiterbildung)                     53                      60          51
werden durch den intensiven Wettbewerb dazu                                            Beschaffung/Einkauf                             53   20                    57
gezwungen, das Niveau und die Qualität ihrer        Forschung u. Entwicklung, Produktdesign, neue Produkte                   60                        80         57
Dienstleistungen und Services, die sie ihren
                                                                      Marketing, Markenbildung, Werbung                      60                   60             60
Kunden bieten, stetig zu erhöhen
                                                                                                       IT/EDV                     65         40                  69

                                                         Kunden-, Reklamations- und Servicemanagement                         65                  60             66
Befragungsergebnis 3: Zunehmende Konzentra-                                                       Produktion                      65         40                  69
tion auf die Kernkompetenzen                                                    Logistik u. Lageroptimierung                 70                    80            69
Genau wie für ihre Vorlieferanten in der Holz-
                                                                Vertrieb (auch Aufbau neuer Absatzmärkte)                         78             60              80
werkstoffindustrie gilt es auch für die Möbel-
produzenten, die Produktionsprozesse weiter       1) Mehrfachnennungen möglich.       Quellen: Pfleiderer AG, F.A.Z.-Institut: Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe.
zu optimieren. Konzentration auf die Kernkom-
petenzen ist vor diesem Hintergrund eine
wichtige Strategie, gefolgt von der Verringe-
rung der Fertigungstiefe, Just-in-time-Produk-    seit Jahrzehnten vor. Parallel sind durch die
tion und -Lieferung sowie der Verringerung der    Konzentration im Möbelhandel und das Weg-
Lagerhaltung. Vermehrtes Outsourcing und Zu-      brechen des mittelständischen Möbelfachhan-
lieferkooperationen sind ein möglicher Aus-       dels neue Vertriebswege auch an der Schnitt-
weg. Die Automobilindustrie macht dies schon      stelle zum Endverbraucher gefragt.

                                                                                                                                                                       5
Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe, Möbel und Innenausbau

Kaufkriterien bei Möbeln und Produkten für den Innenausbau                                                      tigste Umsatzstütze. Die Frage „Welche Rolle
                                                                                                                spielt der Aufbau neuer Absatzmärkte im Aus-
(in Deutschland in %1))
                                                                                                                land für die Zukunftssicherung Ihres Unter-
       sehr wichtig / wichtig   weniger wichtig / unwichtig
                                                                                                                nehmens in den kommenden drei Jahren?“ be-
                                                                                                                antworten 54% der befragten Entscheider mit
               Modetrend            18                                                               81         „sehr notwendig“ bis „notwendig“. Unter den
                Innovation                                     49                                    42         befragten Entscheidern, für die der Aufbau neu-
                     Design                                                     74                   24
                                                                                                                er Absatzmärkte im Ausland zur Zukunftssi-
                                                                                                                cherung „sehr notwendig“ und „notwendig“ ist,
            Funktionalität                                                           79              18
                                                                                                                will die Mehrheit (59%) in den Export innerhalb
    Umweltverträglichkeit                                                                 85         12
                                                                                                                Mitteleuropas investieren, gefolgt von Ländern
                       Preis                                                              85         13         in Osteuropa (48%).
                   Material                                                                    89     9

                   Qualität                                                                         95 2
                                                                                                                Branchentrend: Angstsparen lähmt den Konsum
1) Mehrfachnennungen möglich.   Quellen: Pfleiderer AG, F.A.Z.-Institut: Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe.
                                                                                                                Der Möbelkonsum in Deutschland stagniert.
                                                                                                                Die Nachfrage in etlichen europäischen Nach-
                                                                                                                barländern sieht nicht besser aus. Dennoch hat
                                                                                                                Deutschland immer noch den höchsten Pro-
                                Bei der aktuellen Befragung der Unternehmen                                     Kopf-Ausgaben für Möbel.
                                aus Handel, Industrie und Objektgeschäft nach
                                ihren Strategien zur Steigerung ihrer Ertrags-                                  Die Ergebnisse der aktuellen Endverbraucher-
                                kraft und Wertschöpfung nannte die Mehrheit                                     befragung in Ost- und Westdeutschland zeigen,
                                aller Entscheider (85%) die Verbesserung ihrer                                  dass jeder Zweite durchschnittlich pro Jahr
                                Kostenstrukturen. In der Holzwerkstoffindus-                                    kein Geld für den Kauf von Möbeln für Küche
                                trie wollen dies alle Befragten (100%) in Angriff                               und Bad ausgibt. In den Produktsegmenten Mö-
                                nehmen; in der Möbelindustrie sind es 91%, im                                   bel für Wohnen und Schlafen gehören 44% und
                                Handel 88% und im Objektgeschäft 70%.                                           bei Büromöbeln sogar 66% aller Befragten zu
                                                                                                                den Kaufverweigerern. Ähnlich wie bei Möbeln
                                Outsourcing bestimmter Unternehmensberei-                                       ist das Kaufverhalten der Deutschen bei Do-it-
                                che und -leistungen ist nur für 14% aller Befrag-                               yourself-Produkten für den Innenausbau.
                                ten eine mittelfristig geeignete Strategie. In der
                                Holzwerkstoffindustrie wollen 20% der Ent-
                                scheider Bereiche oder Leistungen auslagern.                                    Befragungsergebnis 5: Konsumenten bevorzu-
                                Im Objektgeschäft streben dies 26% der Befrag-                                  gen Qualität, Funktionalität und Innovation
                                ten an. In der Möbelindustrie und im Handel                                     Die Verbraucher in Deutschland sind dann be-
                                planen solche Maßnahmen nur noch wenige                                         reit, mehr Geld für Möbel und Produkte für den
                                Unternehmen.                                                                    Innenausbau auszugeben, wenn die Waren eine
                                                                                                                hohe Qualität haben. Das bestätigen 84% aller
                                                                                                                Befragten. Mehr Geld geben auch 70% der Kon-
                                Branchentrend: Nachfrage auf dem Binnen-                                        sumenten für Produkte aus, die mit einer ho-
                                markt bleibt bis zum Jahr 2008 noch schwach                                     hen Funktionalität ausgestattet sind. Auch sind
                                Beim Aufbau neuer Geschäftsfelder zur Absi-                                     58% der Verbraucher bereit, mehr Geld für die-
                                cherung der Unternehmen rangiert in den                                         se Produkte zu investieren, wenn sie mit einem
                                kommenden drei Jahren bei der Holzwerkstoff-                                    Zusatznutzen versehen sind. Dazu zählen bei-
                                und Möbelindustrie der Export an erster Stelle,                                 spielsweise die kompetente Beratung beim Ein-
                                mit Abstand gefolgt vom Aufbau neuer Ange-                                      kauf, Planungshilfe oder flexibler und umfas-
                                bots- und Produktpaletten. Angesichts der im-                                   sender Liefer- und Montagehilfe sowie bestimm-
                                mer noch schwachen Binnennachfrage sind für                                     te Garantieleistungen.
                                viele Unternehmen in der Industrie, teilweise
                                auch im Handel und Handwerk, Investitionen                                      Für Markenprodukte ist nur knapp ein Drittel
                                in das Exportgeschäft überlebensnotwendig.                                      der Verbraucher geneigt, höhere Preise zu be-
                                                                                                                zahlen. Für Produkte mit einem hohen Design-
                                                                                                                anspruch würden nur 26% aller Befragten mehr
                                Befragungsergebnis 4: Zukunftssicherung durch                                   Geld ausgeben. Dabei ist das Verhalten bei Frau-
                                Exportsteigerung                                                                en und Männern bis auf wenige Prozentpunkte
                                Der Außenhandel erwies sich, insbesondere für                                   ähnlich. Entgegen vielen Verbraucheranalysen
                                die Hersteller von Holzwerkstoffen und Mö-                                      steht beim Thema Wohnen für die Mehrheit der
                                beln, während der vergangenen Jahre als wich-                                   Konsumenten der Preis nicht an erster Stelle.

6
Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe, Möbel und Innenausbau

Daten zur Untersuchung „Investitionsziele und
                                                    Funktion der befragten Entscheider
Markttrends in der Holzwirtschaft“                  (Anzahl der befragten Personen)
Im Erhebungszeitraum 27. September bis 11.
Oktober 2005 wurden im Auftrag der Pfleiderer                    Leiter Qualitätsmanagement              Innenarchitekt sonstige
                                                                                                                   7             Vorstandsvorsitzender
                                                                 Leiter Produktion/Fertigung                             1
AG und des F.A.Z.-Instituts durch forsa 100 To-                                                      4
                                                                                                           1                  6
                                                          Leiter Produktentwicklung 3
pentscheider von Unternehmen, die in der                                                                                                                            Geschäftsführung/
                                                          Niederlassungsleiter       4
                                                                                                                                                                        -leitung
Holzwirtschaft tätig sind, befragt. Thema der                                                                                                                   34
                                                                 Leiter Logistik 1
Untersuchung waren die Marktentwicklungen
sowie die Investitionsziele in der deutschen
Holzwirtschaft. Das Auswahlverfahren erfolgte                                                 24
                                                                                                                                              3
über Quotenauswahl. Es wurden computerge-                               Leiter Einkauf                                      12
                                                                                                                                                  Leitung Finanzen/Controlling
stützte Telefoninterviews (C.A.T.I.) anhand eines                                                         Leitung Marketing/Vertrieb

strukturierten Fragebogens durchgeführt.            Quellen: Pfleiderer AG, F.A.Z.-Institut: Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe.
Stichprobengröße waren 100 Befragte.

Die befragten Entscheider gehören Unterneh-
                                                    Geschäftsschwerpunkte der befragten Unternehmen
men der Holzwerkstoff- und Veredelungsindus-        (Zahl der Unternehmen)
trie (5 Unternehmen), der Möbelindustrie (35
                                                                                                                                 Hersteller von Veredlungsprodukte
Unternehmen), des Holzfachhandels und Bau-                                                    Holzwerkstoffindustrie
                                                                                                                 3                2
stoffhandels (insgesamt 33 Unternehmen) und
                                                                                                                                                                          Möbelindustrie
des Objektgeschäfts (27 Unternehmen) an. Sie                                                                                                                   35
                                                    Innenausbau/Objektgeschäft
vertreten wichtige Sparten der Holz- und Möbe-                                                27

lindustrie und der nachgelagerten Wertschöp-
fungsstufen.
                                                                                                                                  33
Zur Auswertung der Studie wurden die Unter-
nehmen der Holzwirtschaft nach ihrem jeweili-                                                                               Holzfachhandel
gen Hauptgeschäftsfeld Holzwerkstoffindus-          Quellen: Pfleiderer AG, F.A.Z.-Institut: Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe.
trie, Möbelindustrie, Holzfachhandel und Bau-
stoffhandel sowie Objektgeschäft unterteilt.
Auf Grund der relativ geringen Fallzahlen sind
                                                    Größe der befragten Unternehmen
die Angaben zur Holzwerkstoffindustrie als          (Nach Anzahl der Mitarbeiter je Unternehmen)
Tendenzen zu verstehen. Zum relativen Ver-
gleich „großer“ und „kleiner“ Unternehmen                                        mehr als 300 Mitarbeiter                                     bis 10 Mitarbeiter
wurden die Befragten darüber hinaus nach ih-                                                                       18                               23
rer Unternehmensgröße aufgeteilt. Als Maßstab
diente die Mitarbeiterzahl sowie die Umsatz-
größe.                                                                                   19
                                                      101 bis 300 Mitarbeiter

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich al-                                                                                                           29
                                                                                                              11
le Ergebnisse der aktuellen Befragung auf den
                                                                                                                                                         11 bis 50 Mitarbeiter
Zeitraum 2006 bis 2008. Zur Bewertung der Er-                                 51 bis 100 Mitarbeiter

gebnisse sind die aktuellen Trends in der           Quellen: Pfleiderer AG, F.A.Z.-Institut: Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe.
Holzwirtschaft vorangestellt.

Ergänzend zur Entscheiderbefragung wurde im
                                                    Größe der befragten Unternehmen
Oktober 2005 eine konzentrierte Endverbrau-
                                                    (Anzahl der Unternehmen nach Jahresumsatz je Unternehmen in Mio Euro1))
cherbefragung zum Thema Konsumverhalten
bei Möbeln, Laminatböden und Innenausbau-                 unter 10 Mio Euro                   10 bis unter 50 Mio Euro                 50 Mio Euro und mehr
produkten bei 505 Zielpersonen ab 18 Jahren in
Deutschland durchgeführt. Zur Auswertung             Hersteller von Veredelungsprodukten                  2

der Studie wurden die Zielpersonen in Ost- und                      Holzwerkstoffindustrie               1 1
Westdeutschland, Geschlecht, Alter, Erwerbs-                 Innenausbau/Objektgeschäft                                                               18      1 1
tätigkeit, Bildung, Haushaltsnettoeinkommen                                   Holzfachhandel                                8             6                              10
und Haushaltsgröße eingeteilt. Das Auswahl-
                                                                              Möbelindustrie                            5                                                 20            6
verfahren erfolgte über eine mehrstufige syste-
matische Zufallsauswahl. Es wurden computer-        1) Basis: 100 Unternehmen, exkl. keine Aussage.
gestützte Telefoninterviews (C.A.T.I.) anhand ei-
                                                    Quellen: Pfleiderer AG, F.A.Z.-Institut: Branchenkompass 2005 Holzwerkstoffe.
nes strukturierten Fragebogens durchgeführt.

                                                                                                                                                                                           7
Ansprechpartner:
                                       F.A.Z.-Institut für Management-, Markt-
Pfleiderer Aktiengesellschaft          und Medieninformationen GmbH
Richard Berg                           Dag-Uwe Holz
Ingolstädter Straße 51                 Postfach 20 01 63
92318 Neumarkt                         60605 Frankfurt am Main
Telefon: 0 91 81/ 28 – 8044            Telefon: 0 69 / 75 91 - 22 08
Telefax: 0 91 81/ 28 – 6 06            Telefax: 0 69 / 75 91 - 19 66
E-Mail: kommunikation@pfleiderer.com   E-Mail: d.holz@faz-institut.de
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