Royal Enfield - Himalayan
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Royal Enfield – Himalayan
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ir schreiben das Jahr 1901 – die erste Royal En- Kriterien für die Himalayan waren, dass sie allen Ansprü-
field rollt vom Band. Mit dem Slogan „Made chen der indischen Fahrer gerecht werden soll. So
like a Gun" wirbt der indische Hersteller schon musste sie eine niedrige Sitzhöhe, viel Bodenfreiheit und
seit jeher für seine Qualität im Motorradsegment. Im lange Wartungsintervalle aufweisen. In Indien ist man
Jahr 1994 wird Royal Enfield vom Fahrzeughersteller „Ei- auf sein Motorrad angewiesen. Es wird alles mit ihm er-
cher Goodearth Ltd.“ übernommen und bekommt mit ledigt. Es ist Lebensgrundlage für Familien und muss
dem neuen Produzenten eine wichtige Person zur Seite somit eine hohe Lebensdauer gewährleisten. Die Hima-
gestellt. layan durfte also so schnell nicht den Geist aufgeben.
Siddhartha Vikram Lal, Geschäftsführer von Eicher, sorgt Aufgrund der Straßenverhältnisse im Hinterland musste
seitdem für frischen Wind beim indischen Motorradher- sich das Motorrad leicht fahren lassen, also einen gerin-
steller. Es musste ein Motorrad her, das nicht nur auf den gen Wendekreis und ein gutes Handling besitzen. Dreh-
teilweise schlechten indischen Straßen bestehen kann, momentstärke, wenig elektronischer Schnick-Schnack,
sondern auch eines, das gerade in den hintersten Land- eine hohe Reichweite und die Möglichkeit, viel zuladen
strichen Indiens eine zuverlässige Performance abliefert. zu können, waren weitere Kriterien.
Fahrerausstattung: Jacke Dainese Corbin D-DRY, Hose Strokeville, Helm AGV AX-8 DUAL EVO, Schuhe Dainese Street Rocker D-WP
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Royal Enfields Ingenieure haben all diese To-Do´s in der
Himalayan berücksichtigt. Herausgekommen ist ein Mo-
torrad für Landschaften mit anspruchsvollen Pisten. Ob
sie aber auch auf heimischen Straßen eine gute Figur
macht, wird sich zeigen.
Solide Technik in klassischem Design
Der Motor der Himalayan ist ein luftgekühlter Viertakt-
Einzylinder mit 411 ccm Hubraum. Mit einer Leistung
von 24,5 PS bei 6.500 U/min und einem maximalen Dreh-
moment von 32 Nm, das bei 4.500 U/min anliegt, liefert
sie sicherlich nicht den stärksten Motor, dafür aber einen
mit etwas über 3 Liter/100 km extrem sparsamen. Ent-
fernungen von über 350 Kilometern sollten hier kein
Problem sein, zumal der schmale Tank ganze 15 Liter Fas-
sungsvolumen zur Verfügung stellt.
Im öffentlichen Straßenverkehr ist man mit der Hima-
layan auf Langstrecken angenehm unterwegs. Zwar ist
die Höchstgeschwindigkeit von rund 130 km/h nicht be-
rauschend, aber immerhin noch flott genug für alle Ver-
kehrslagen. Die Sitzposition ist wirklich angenehm. Der
Kniewinkel stimmt und der Oberkörper und die Arme
ergeben eine bequeme Silhouette beim Fahren. Auf Ent-
deckungsfahrt mit der Royal Enfield lässt sich diese
leichtgängig durch enge Kurven manövrieren.
Um auf der Himalayan auch stetig den richtigen Kurs zu
behalten, ist im Cockpit ein Digitalkompass integriert.
Neben diesem werden alle wichtigen Informationen wie
die aktuelle Drehzahl, der Benzinstand, der eingelegte
Gang, aber auch Tageskilometer und natürlich die Ge-
schwindigkeit im Cockpit angezeigt. Dieses ist durchaus
traditionell designt, aber mit aktueller Digital-Technik
versehen. Vor dem Cockpit schützt eine ausreichend
große Windschutzscheibe vor Fahrtwind.
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Royal Enfield – Himalayan
Nehmen wir das Äußere der Himalayan genauer in Au-
genschein, fällt uns auf, dass diese sehr puristisch daher-
kommt. Ein schmaler Tank, ein kleiner mattschwarzer
Einzylinder mit Royal-Enfield-Logo und viele Befesti-
gungspunkte für das Reisegepäck sind wohl die charak-
teristischsten Merkmale der Enfield.
Am auffälligsten setzt sich wohl der Himalayan-Schrift-
zug an der „Seitenverkleidung“, am Tank und auf dem
oberen Frontschutzblech in Szene. Hier haben sich die
Inder wirklich aufs Wesentliche beschränkt, was der Hi-
malayan aber durchaus gut steht. Diese „Feinheiten“ las-
sen schnell darauf schließen, wofür das Motorrad
konzipiert ist – nämlich das Outback.
Gebaut fürs Abenteuer
Abseits der asphaltierten Straßen zeigt die Himalayan,
wo ihre wahren Stärken liegen, die langen Federwege
(200 mm vorn und 180 mm hinten) ermöglichen eine
gute Offroad-Performance und das weiche Fahrwerk
polstert Unebenheiten und Schlaglöcher souverän weg.
Im Stand über marode Wege zu fahren, ist dank des re-
lativ hohen Lenkers auch für große Menschen kein Pro-
blem. Die Bodenfreiheit von 220 mm lässt ordentlich
Spielraum zum Motorschutz offen. Wird das Gelände je-
doch zunehmend gröber oder der Untergrund sandig,
so kommt die Maschine an ihre Grenzen. Der verhältnis-
mäßig schmale 120er-Hinterreifen sinkt schnell ein und
die von Werk aus montierten Pirelli MT 60 bieten, hat
man sich einmal festgefahren, nur noch wenig Möglich-
keiten, sich aus der Bredouille zu retten. Ebenso hinder-
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Royal Enfield Himalayan
Motor
luftgekühlter Einzylinder-Viertakt-SOHC
Bohrung x Hub 78x86 mm
Hubraum 411 ccm
Nennleistung 24,5 PS (18 kW) bei 6.500
U/min
max. Drehmoment 32 Nm bei 4.500 U/min
Verdichtung 9,5:1
Motorsteuerung elektronisch geregelte
Kraftstoffeinspritzung
Abgasreinigung geregelter 3-Wege-
Katalysator, Abgasnorm EU-4
Höchstgeschwindigkeit 127 km/h
Wartungsintervalle Erstinspektion bei 500 km,
danach alle 5.000 km/
12 Monate
Kraftübertragung
Kupplung Mehrscheiben-Ölbad
Getriebe 5-Gang
Sekundärantrieb Kette
Fahrwerk/Bremsen
Rahmen Doppelschleifen-Rohrrahmen
Federelemente Teleskopgabel, Ø 41 mm
(vorne); Monoshock mit Um-
lenkung (hinten)
lich ist das nicht abschaltbare Zweikanal-ABS, gerade bei
Federweg v/h 200 mm/180 mm
steileren Bergabfahrten wäre ein blockierendes Hinter-
Radstand 1.465 mm
rad wünschenswert. Insgesamt lässt sich jedoch sagen,
Nachlauf 111,4 mm
dass sich die Himalayan auf nicht asphaltierten Straßen
Lenkkopfwinkel 26°
sehr verlässlich fahren lässt. Sollte die Route also plötz-
lich vor Schlaglöchern und Feldwegen enden, ist hier Räder Speichenräder
noch lange nicht Schluss – geradeaus und durch ist hier Felgenmaß vorne 21x1,85”
also kein Problem. Felgenmaß hinten 17x2,50”
Reifen vorne 90/90-21
Leicht zu händeln, trotz erhöhtem Gewicht Reifen hinten 120/90-17
Bremse vorne Ø 300 mm Scheibenbremse
Mit 185 Kilogramm ist sie für eine Einzylinder-Enduro mit Zweikolben-Bremszangen
zwar kein Leichtgewicht, ein weit einzuschlagender Len- Bremse hinten Ø 240 mm Scheibenbremse
ker und die sehr erhabene Sitzposition bieten aber eine mit Einkolben-Bremszange
gute Kontrolle über das Motorrad. Es fühlt sich fast so ABS 2-Kanal-ABS
an, als hätte man nur 150 Kilogramm unter dem Hintern, Maße/Gewichte
also eine nennenswerte Alternative zu großen und Länge 2.190 mm
schweren Reiseenduros. Breite (über Spiegel) 840 mm
Die Himalayan ist in den Farben Snow und Granite – Höhe (ohne Spiegel) 1.360 mm
Weiß und Dunkelgrau – zu einem Preis von 4.599,-- Euro Sitzhöhe 800 mm
erhältlich.
Bodenfreiheit 220 mm
Gewicht fahrfertig 192 kg
Trockengewicht 185 kg
zul. Gesamtgewicht 365 kg
Zuladung 173 kg
Tankinhalt 15 Liter (3,5 Liter Reserve)
Fahrzeugpreis 4.599,-- Euro
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