Russisch Lehrplan Gymnasium - Schule und Ausbildung

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Lehrplan Gymnasium

Russisch

2004/2007/2009/2011/2019
Die überarbeiteten Lehrpläne für das Gymnasium treten am 1. August 2019 in Kraft.

Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft (G/R/W) gilt folgende Rege-
lung:

für die Klassenstufen 7 und 8                                  am 1. August 2019
für die Klassenstufe 9                                         am 1. August 2020
für die Klassenstufe 10                                        am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 11                                      am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 12                                      am 1. August 2023

Impressum

Die Lehrpläne traten 2004 bis 2009 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasien in
Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut -
erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Gymnasien erfolgte im Rah-
men der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe 2007 und nach Abschluss der Phase der begleite-
ten Lehrplaneinführung 2009 und 2011 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinsti-
tut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de/

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.sachsen-macht-schule.de

Download:
www.bildung.sachsen.de/apps/lehrplandb/
Russisch

Inhaltsverzeichnis

                                                                                          Seite

Teil Grundlagen

   Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne                                                 IV

   Ziele und Aufgaben des Gymnasiums                                                        VII

   Fächerverbindender Unterricht                                                            XI

   Lernen lernen                                                                            XII

Teil Fachlehrplan Russisch

   Ziele und Aufgaben des Faches Russisch                                                    1

   Übersicht über die Lernbereiche und Lernbereiche mit Wahlcharakter                        5

   Klassenstufen 5/6 – Russisch als vorgezogene zweite Fremdsprache Klassenstufen 6/7 –
   Russisch als zweite Fremdsprache                                                          7

   Klassenstufen 7/8 – Russisch als vorgezogene zweite Fremdsprache Klassenstufen 8/9 –
   Russisch als zweite Fremdsprache                                                         12

   Klassenstufen 9/10 – Russisch als vorgezogene zweite Fremdsprache Klassenstufe 10 –
   Russisch als zweite Fremdsprache                                                         17

   Klassenstufe 8 – Russisch als dritte Fremdsprache                                        22

   Klassenstufe 9 – Russisch als dritte Fremdsprache                                        25

   Klassenstufe 10 – Russisch als dritte Fremdsprache                                       28

   Klassenstufe 10 – Russisch als neu einsetzende Fremdsprache                              31

   Jahrgangsstufen 11/12 – Grundkurs, zweistündig                                           32

   Jahrgangsstufen 11/12 – Grundkurs, dreistündig                                           36

   Jahrgangsstufen 11/12 – Leistungskurs                                                    41

GY – RU                                        2007                                               III
Gymnasium

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur               Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Gymna-
                            siums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung
                            von Lernkompetenz.
                            Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen
                            Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für meh-
                            rere Klassen- bzw. Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert
                            beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die
                            Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche,               In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von
Zeitrichtwerte              25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In der Jahrgangsstufe 11 sind
                            26 Wochen verbindlich festgelegt, in der Jahrgangsstufe 12 sind es 22 Wo-
                            chen. Zusätzlich kann in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe ein Lernbe-
                            reich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.
                            Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lern-
                            bereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb
                            eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte
                            können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung   Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.
der Lernbereiche
                            Bezeichnung des Lernbereiches                                 Zeitrichtwert

                                Lernziele und Lerninhalte           Bemerkungen

Verbindlichkeit der         Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende
Lernziele und Lerninhalte   Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung
                            und Werteorientierung.
                            Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung
                            der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese
                            verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der
                            Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtli-
                            che Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen                 Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen
                            sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernme-
                            thoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der
                            Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen
                            Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Er-
                            ziehungszielen des Gymnasiums.

Verweisdarstellungen        Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie
                            auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente ver-
                            anschaulicht:

                             LB 2                      Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der
                                                        gleichen Klassenstufe

                             Kl. 7, LB 2               Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches
                                                        einer anderen Klassenstufe

                             MU, Kl. 7, LB 2           Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines
                                                        anderen Faches

                                Lernkompetenz          Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und
                                                        Erziehungsziel des Gymnasiums (s. Ziele und
                                                        Aufgaben des Gymnasiums)

Wahlpflichtbereich          Im Wahlpflichtbereich wählt der Schüler entweder ein schulspezifisches
                            Profil (Lehrplan Schulspezifisches Profil) oder eine dritte Fremdsprache.

IV                                               2019                                             GY – RU
Russisch

Beschreibung der Lernziele                                               Begriffe

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit     Einblick gewinnen
Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orien-
tierung, ohne tiefere Reflexion

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammen-           Kennen
hängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typi-
schen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten
Kontext verfügen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im       Übertragen
Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleich-
baren Kontexten verwenden

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen                  Beherrschen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im       Anwenden
Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstrak-
tion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach-   Beurteilen/
und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen        Sich positionieren
oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sach-      Gestalten/
verhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten     Problemlösen
Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbststän-
dig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und
Folgerungen gelangen

GY – RU                                     2004                                              V
Gymnasium

In den Lehrplänen des Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

Abkürzungen      GS                        Grundschule
                 OS                        Oberschule
                 GY                        Gymnasium
                 FS                        Fremdsprache
                 Kl.                       Klassenstufe/n
                 LB                        Lernbereich
                 LBW                       Lernbereich mit Wahlcharakter
                 Gk                        Grundkurs
                 Lk                        Leistungskurs
                 WG                        Wahlgrundkurs
                 Ustd.                     Unterrichtsstunden

                 AST                       Astronomie
                 BIO                       Biologie
                 CH                        Chemie
                 CHI                       Chinesisch
                 DaZ                       Deutsch als Zweitsprache
                 DE                        Deutsch
                 EN                        Englisch
                 ETH                       Ethik
                 FR                        Französisch
                 G/R/W                     Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft
                 GEO                       Geographie
                 GE                        Geschichte
                 GR                        Griechisch
                 INF                       Informatik
                 ITA                       Italienisch
                 KU                        Kunst
                 LA                        Latein
                 MA                        Mathematik
                 MU                        Musik
                 PHI                       Philosophie
                 PH                        Physik
                 POL                       Polnisch
                 P                         Schulspezifisches Profil
                 RE/e                      Evangelische Religion
                 RE/k                      Katholische Religion
                 RU                        Russisch
                 SOR                       Sorbisch
                 SPA                       Spanisch
                 SPO                       Sport
                 TC                        Technik/Computer
                 TSC                       Tschechisch

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw.
Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

VI                                            2019                                          GY – RU
Russisch

Ziele und Aufgaben des Gymnasiums

Das Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es vermittelt Schülern mit       Bildungs- und
entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine vertiefte allge-           Erziehungsauftrag
meine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft
auch Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hoch-
schule. Der achtjährige Bildungsgang am Gymnasium ist wissenschafts-
propädeutisch angelegt und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen
Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium not-
wendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit
sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verant-
wortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesell-
schaft gehören zum Auftrag des Gymnasiums.
Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter
anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entspro-
chen. Schüler entscheiden sich zwischen verschiedenen schulspezifischen
Profilen oder der 3. Fremdsprache, treffen die Wahl der Leistungskurse und
legen ihre Wahlpflicht- sowie Wahlkurse fest.

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Stu-        Bildungs- und
dierfähigkeit sind Ziele des Gymnasiums.                                        Erziehungsziele

Das Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu
leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln.
Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Gymnasiums sind
   der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,
   die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und
   die Werteorientierung
in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.
Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die
Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach
konkretisiert und umgesetzt werden müssen.
Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Bei-
trag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der
Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereit-
schaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in
die freiheitliche Demokratie einzubringen.
Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums ist
politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen
Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbeson-
dere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige
Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereit-
schaft enthalten.
Ausgehend vom Abschlussniveau der Grundschule werden überfachliche
Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.
Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen
in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbststän-
dig angewendet werden kann. [Wissen]
Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie lernen, sich adres-
saten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erkennen,
dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist.
[Kommunikationsfähigkeit]
Sie erwerben Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkennt-
nismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden
abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis.
[Methodenbewusstsein]

GY – RU                                          2019                                               VII
Gymnasium

            Die Schüler erwerben Lernstrategien, die selbstorganisiertes und selbst-
            verantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbe-
            reiten. [Lernkompetenz]
            Sie entwickeln die Fähigkeit, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen,
            sie lernen, Arbeitsabläufe zweckmäßig zu planen und zu gestalten sowie
            geistige und manuelle Operationen zu automatisieren. [Arbeitsorganisation]
            Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen, planvoll zu beobachten und
            zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie entwi-
            ckeln die Fähigkeit, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen,
            Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse zu
            transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität
            zu entwickeln und zugleich Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen.
            [Problemlösestrategien]
            Die Schüler lernen, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen,
            um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie ent-
            wickeln Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnolo-
            gien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst
            zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreati-
            ven Lösung von Problemen. [informatische Bildung]
            Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funk-
            tions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie lernen Medien selbstständig
            für das eigene Lernen zu nutzen und mediengeprägte Probleme zu erfas-
            sen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken.
            [Medienbildung]
            Sie üben sich im interdisziplinären Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang
            mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und ler-
            nen, mit Phänomenen mehrperspektivisch umzugehen.
            [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]
            Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel
            und lernen, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie
            lernen unterschiedliche Positionen und Wertvorstellungen kennen und set-
            zen sich mit ihnen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen
            als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. Sie entwickeln interkul-
            turelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und
            angemessen zu handeln. [Empathie und Perspektivwechsel]
            Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der
            freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schuli-
            schen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören
            insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung
            und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Le-
            ben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die
            Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Hand-
            lungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.
            [Werteorientierung]
            Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen,
            einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur,
            mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie lernen,
            Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Um-
            welt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökolo-
            gisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestal-
            tend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten.
            [Bildung für nachhaltige Entwicklung]
            Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben
            selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösun-
            gen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit,
            differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu
            begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter

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Russisch

Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch
schriftlich stringent darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]
Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verant-
wortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezo-       Gestaltung des
gen zugleich. Die Schule als sozialer Erfahrungsraum muss den Schülern           Bildungs- und
Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwor-          Erziehungsprozesses
tung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der ge-
meinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.
Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur
geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem
seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen
Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil
notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und
Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Das Gymnasium bietet den
Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum und ermöglicht
das Lernen mit allen Sinnen. Durch unterschiedliche Formen der Binnendif-
ferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein viel-
fältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler,
diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.
Der altersgemäße Unterricht im Gymnasium geht von der kontinuierlichen
Zunahme der Selbsttätigkeit der Schüler aus, ihren erweiterten Erfahrungen
und dem wachsenden Abstraktionsvermögen. Die Schüler werden zuneh-
mend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielge-
richtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung.
Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und
Verständnis für andere Positionen.
In den Klassenstufen 5 und 6 werden aus der Grundschule vertraute Formen
des Unterrichts aufgenommen und erweitert. Der Unterricht ist kindgerecht,
lebensweltorientiert und anschaulich. Durch entsprechende Angebote unter-
stützt die Schule die Kinder bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die
ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Sie lernen zuneh-
mend selbstständig zu arbeiten.
Die Selbsttätigkeit der Schüler intensiviert sich in den Klassenstufen 7
bis 10. Sie übernehmen zunehmend Verantwortung für die Gestaltung des
eigenen Lernens. Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt
der Jugendlichen an und komplexere Themen und Probleme werden zum
Unterrichtsgegenstand.
Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist durch das Kurssystem nicht nur
mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit ande-
ren, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der syste-
matische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbst-
gesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt
zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Eigenaktivität der jungen
Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. In der gymnasialen
Oberstufe lernen die Schüler Problemlöseprozesse eigenständig zu organi-
sieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in an-
gemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbst-
ständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL)
sein.
Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernat-
mosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähig-
keit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Un-
terricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.
Unterricht am Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen,
die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität

GY – RU                                          2019                                                  IX
Gymnasium

            nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachüber-
            greifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspekti-
            ven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und
            nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.
            In der Schule lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der
            Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvor-
            stellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In
            gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen
            bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der
            demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.
            Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Gymnasium sind Trans-
            parenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und
            Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtigste Partner
            sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess beglei-
            ten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit
            Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.
            Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu
            engagieren. Das Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die
            von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemein-
            schaftlichen Aufgaben reichen.
            Das Gymnasium öffnet sich stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen
            Umfeld und bezieht Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen, soziale
            und kommunale Institutionen in die Bildungs- und Erziehungsarbeit ein. Kon-
            takte zu Kirchen, Organisationen und Vereinen geben neue Impulse für die
            schulische Arbeit. Besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbar-
            schaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und
            soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Ge-
            meinschaft verbunden.
            Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der
            Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Pla-
            nungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die
            Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von
            Schule und Unterricht.
            Jedes Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben
            Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsens-
            fähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische
            Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkreti-
            siert.
            Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kin-
            der und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell ein-
            zugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Jedes Gymnasium
            sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern
            ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes ent-
            wickeln.
            Die Inhalte der Ganztagsangebote begründen sich in den schulspezifischen
            Schwerpunkten und Zielen und tragen zur Profilierung der Schule bei. Sie
            können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, frei-
            zeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schul-
            klubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen
            Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in
            Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag
            zur ganzheitlichen Bildung leisten. Die Angebote sollten schülerorientiert und
            bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der
            Schüler.

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Russisch

Fächerverbindender Unterricht

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist,
setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen
Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.
Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrens-
weisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfin-
dung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten
Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

    Raum und Zeit                                                           Perspektiven
    Sprache und Denken
    Individualität und Sozialität
    Natur und Kultur

Die thematischen Bereiche umfassen:                                         thematische Bereiche

    Verkehr                                     Arbeit
    Medien                                      Beruf
    Kommunikation                               Gesundheit
    Kunst                                       Umwelt
    Verhältnis der Generationen                 Wirtschaft
    Gerechtigkeit                               Technik
    Eine Welt
Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für
nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbinden-
den Unterricht.

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine   Konzeption
Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegun-
gen sein:
1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung
   in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete
   Thema festgelegt.
2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Per-
   spektive ein und leitet daraus das Thema ab.
3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen themati-
   schen Bereich und kommt schließlich zum Thema.
Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisati-
onsformen bestimmt.

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Gymnasium

Lernen lernen

Lernkompetenz   Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Un-
                ter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvor-
                gänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu
                korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als
                motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähig-
                keit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien      Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien.
                Diese umfassen:
                -   Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der
                    Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
                -   Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hin-
                    sichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
                -   Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Mo-
                    tivation und Konzentration fördern

Techniken       Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler
                konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:
                -   Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung
                    von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Struktu-
                    rierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
                -   Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzge-
                    staltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorberei-
                    tung, Selbstkontrolle)
                -   Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Ent-
                    spannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
                -   Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechni-
                    ken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)

Ziel            Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen
                Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind,
                individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und
                für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption      Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompe-
                tenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.
                Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Un-
                terrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der
                Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bie-
                ten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

XII                                2019                                            GY – RU
Russisch

Ziele und Aufgaben des Faches Russisch

Im Gesamtkonzept sprachlicher Bildung trägt der Russischunterricht zum          Beitrag zur allgemeinen
einen wesentlich dazu bei, junge Menschen zu einer Grundbildung zu füh-         Bildung
ren, die Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung be-
inhaltet, und zum anderen dazu, dass der Bildungs- und Erziehungsauftrag
des sächsischen Gymnasiums, vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschafts-
propädeutik und allgemeine Studierfähigkeit erreicht werden. Hierzu gehören
auch selbstständige Problemlösefähigkeit, die Fähigkeit zum Transfer von
Wissen und die systematische Analyse von Texten innerhalb eines herme-
neutisch gesicherten Verstehensprozesses.
Mit Russisch begegnet den Schülern eine slawische Sprache, deren kom-
plexe morphologische Strukturen den Einsatz grundlegender Lernstrategien
und Arbeitstechniken erfordern. Über sprachanalytisches, sprachenverglei-
chendes und metasprachlich orientiertes Lernverhalten sowie den Umgang
mit unterschiedlichen traditionellen und digitalen Medien werden die Schüler
befähigt, Wissen und Informationen zu gewinnen, einzuordnen und gezielt
zu nutzen.
Russisch ist die am weitesten verbreitete slawische Sprache. Als eine der
Amtssprachen in der UNO und besonders als Verkehrssprache in der Russi-
schen Föderation und in der Gemeinschaft unabhängiger Staaten hat das
Russische eine bedeutende Stellung.
Für den Russischunterricht rückt zunehmend der Anwendungsbezug des
erworbenen Sprachkönnens und die Ausrichtung auf interkulturelle Hand-
lungsfähigkeit in den Vordergrund.
Auf der Basis fremdsprachlicher Texte setzen sich die Schüler mit der viel-
seitigen Kultur Russlands auseinander und entwickeln neben Kom-
munikations- auch Team- und Problemlösefähigkeiten sowie eine inter-
kulturelle Handlungsfähigkeit, die Verständnis, Toleranz und Achtung ein-
schließt.
Menschen, die die russische Sprache beherrschen und die Welt ihrer Spre-
cher kennen, können wesentliche Beiträge zum gemeinsamen Handeln der
Völker in Kultur, Wirtschaft und Politik leisten. Dieses Wissen sowie die Fä-
higkeit zu dessen Transfer erschließt den Schülern in einem zusammen-
wachsenden Europa die Möglichkeit zu größerer privater und beruflicher
Mobilität. Das Beherrschen der russischen Sprache ermöglicht den Schülern
darüber hinaus den Zugang zum erweiterten slawischen Sprach- und Kultur-
raum, besonders auch durch die sprachliche Verwandtschaft des Russi-
schen mit Polnisch und Tschechisch.

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden            allgemeine fachliche
folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:                                 Ziele

-    Entwickeln einer differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit
-    Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion
-    Entwickeln einer interkulturellen Handlungsfähigkeit
-    Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung fachbezogener Strategien
Der Lehrplan Russisch ist ein spiralförmiges Curriculum, das Pflichtbereiche    Strukturierung
und Wahlbereiche enthält. Für die 2. Fremdsprache wurden jeweils zwei
Klassenstufen, die eine pädagogische Einheit bilden, zusammengefasst
(Ausnahme Klassenstufe 10). Dies ermöglicht einerseits einen schnelleren
Überblick über die Ziele des Russischunterrichts und gibt andererseits dem
Lehrer pädagogischen Freiraum. In Russisch als 3. Fremdsprache wird das
Erreichen der speziellen fachlichen Ziele jeweils innerhalb eines Lernjahres
angestrebt.

GY – RU                                         2019                                                   1
Gymnasium

            Die Lernbereichsstruktur ist integrativ, das heißt, die Ziele und Inhalte der
            einzelnen Lernbereiche werden nie isoliert erarbeitet und entwickelt, sondern
            sind immer gemeinsam mit den speziellen fachlichen Zielen der Klas-
            senstufe(n) bzw. Jahrgangsstufen zu betrachten. Aus diesem Grund werden
            in den fremdsprachlichen Lehrplänen den Lernbereichen keine Zeitrichtwerte
            zugewiesen.
            Die Ziele und Inhalte der Lernbereiche sind durchgängig wie folgt eingeteilt:
            Lernbereich 1: Fachbezogene Strategien
            Lernbereich 2: Linguistische Grundlagen
            Lernbereich 3: Texte und Themenbereiche
            Russisch steht im Kanon der Fächer mit der Muttersprache und den anderen
            Sprachen in einem engen Zusammenhang. Durch das Aufgreifen der im
            Englisch- und im Deutschunterricht vorbereiteten Methoden- und Sozi-
            alkompetenzen werden Synergieeffekte möglich, da Lerntransfer gefördert,
            unnötige Wiederholungen hingegen vermieden werden. Schwerpunkte wer-
            den für Russisch als 2. Fremdsprache auf die Entwicklung einer diffe-
            renzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit, auf die Entwicklung von
            Fähigkeiten zur Text- und Sprachreflexion sowie auf die Entwicklung der
            interkulturellen Handlungsfähigkeit gelegt.
            Russisch als 3. Fremdsprache greift auf individuelle und lerngruppenspe-
            zifische Sprachlernerfahrungen zurück, bedient sich des Transfers aus der
            1. Fremdsprache Englisch und der 2. Fremdsprache und nutzt die Fähigkei-
            ten der Sprach- und Textreflexion. Dadurch werden auch die Elemente der
            Sprache in wesentlich komplexerer Form erworben, was zu einer deutlich
            steileren Progression im Spracherwerb führt. Dabei werden insbesondere
            rezeptive Fähigkeiten ausgeprägt. Dies leistet einen wesentlichen Beitrag
            zum selbstständigen und lebensbegleitenden Lernen.
            Für die Förderung sprachlich befähigter Schüler besteht an ausgewählten
            Gymnasien das Angebot, Russisch als vorgezogene 2. Fremdsprache ab
            Klassenstufe 5 mit dem Ziel der Entwicklung einer differenzierten Kommu-
            nikations- und Diskursfähigkeit sowie von interkultureller Handlungsfähigkeit
            zu erlernen. Dabei wird besonders der kreative Umgang mit Sprache geför-
            dert. Im Lehrplan dient die 2. Fremdsprache als Referenzsystem für die vor-
            gezogene 2. Fremdsprache. Zusätze, die nur für die vorgezogene
            2. Fremdsprache gelten, sind durch Kursivdruck gekennzeichnet.
            In den Klassenstufen 5 bis 10 erwerben die Schüler die Grundlagen einer
            differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit, die in der gymna-
            sialen Oberstufe ausgebaut werden. Dort wird der Schüler verstärkt in die
            Lage versetzt, die Fähigkeit zur selbstständigen Problemlösung zu ent-
            wickeln.
            Im Grundkurs wird eine Grundkompetenz in der Anwendung der russischen
            Sprache vermittelt, wobei die mündlich-produktiven Fähigkeiten betont wer-
            den. Ziel ist es, die Sprache als Arbeitsmittel benutzen zu können, da für die
            Schüler berufs- und wissenschaftsorientierte Kommunikation sowie Alltags-
            kommunikation thematisch und propädeutisch bedeutsam sind.
            Im Leistungskurs rückt neben die Förderung der mündlich-produktiven Fä-
            higkeiten die systematisch vertiefte Vermittlung von sprachlichen Strukturen
            und deren Reflexion mit dem Ziel, die Sprache als Ausdrucks- und Gestal-
            tungsmittel zu erfahren und zu nutzen. Die Fragen stilistischer Nuancen und
            sprachlicher Ästhetik spielen eine wichtige Rolle.
            Das in der Sprachbeherrschung zu erreichende Niveau lehnt sich im We-
            sentlichen an den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Spra-
            chen an, dies spiegelt sich auch in der Formulierung der speziellen fachli-
            chen Ziele wider.

2                               2019                                             GY – RU
Russisch

   2. FS*    Zu erreichendes Niveau in allen Bereichen
     6/7                        A2
     8/9                        B1
     10                         B1+
             Zu erreichendes Niveau in den Bereichen:
    3. FS
              Rezeption       Produktion/Interaktion
     8           A2                    A1+
     9           B1                    A2+
     10          B1+                    B1
                       Zu erreichendes Niveau
  Gk 11/12                      B2
  Lk 11/12                      B2+

* vorgezogene 2. Fremdsprache mit graduell erhöhter Progression und
erweiterten Inhalten
Im Zentrum des Russischunterrichts steht das Lernen mit Realitätsbe-          didaktische Grundsätze
zug. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei Texte und Themen, die die
Lebenswirklichkeit der Jugendlichen widerspiegeln. Die Schüler nutzen
authentische Materialien und Medien, um exemplarisch in die Alltags-
welt russischer Jugendlicher Einblick zu gewinnen. Der Russischunter-
richt ist somit lerner- und problemorientiert, da er die Interessen, die
Konflikte, die Erfahrungswelt und die Individualität der Schüler berück-
sichtigt. Er gefördert das selbstbestimmte Lernen und das Finden von
eigenständigen Lösungswegen und ist daher prozessorientiert. Dabei
sollte in bestimmten Phasen des Unterrichts die Kommunikation den
Vorrang vor der absoluten sprachlichen Korrektheit erhalten.
Im Russischunterricht gewinnen die Schüler Einblick in das grammati-
sche System der russischen Sprache und lernen Regeln der Wortbil-
dung kennen. Die Auseinandersetzung mit dieser stark systemorien-
tierten Sprache schult das logische Denken und die Analysefähigkeit
der Schüler.
Handlungsorientierter Russischunterricht ermöglicht den Schülern, sich
im Rahmen authentischer Situationen ziel- und partnerorientiert münd-
lich oder schriftlich zu äußern. Er ist ein ganzheitlicher und schülerakti-
ver Unterricht, in dem der Entwicklung von Identität und Sozialkompe-
tenz Rechnung getragen wird. Die Schüler entwickeln dabei Kommuni-
kations- und Teamfähigkeit und lernen, sich adressaten- und situati-
onsbezogen in russischer Sprache zu verständigen. Die Einbeziehung
des sprachlichen Wissens und der kulturellen Erfahrungen von mehr-
sprachig aufwachsenden Schülern hat dabei aufgrund der persönli-
chen Bedeutsamkeit motivierende Wirkung für die Russisch lernenden
Schüler.
Projektarbeit und verschiedene Formen handlungsorientierten Lernens
leisten im Russischunterricht einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung
fachübergreifender und fächerverbindender Arbeit. Darüber hinaus
vermitteln sie Inhalte der Interkulturalität und befähigen die Schüler zu
kommunikativem sprachlichen Handeln.
Der kreative Umgang mit Texten verdient Förderung und Anerken-
nung. Der Mut zur abwechslungsreichen und anspruchsvollen Sprach-
gestaltung sollte besonders unterstützt werden.
Für die Erstellung von produktiven Sprachleistungen und für ihre Prä-
sentation werden traditionelle und digitale Medien genutzt. Durch den
Umgang mit dem Computer, insbesondere zur Internetrecherche, und
mit Textverarbeitungsprogrammen in der russischen Sprache leistet
der Russischunterricht seinen Beitrag zur anwendungsorientierten
informatischen Grundbildung. Die Schüler lernen dabei einen bewuss-
ten und kritischen Umgang mit den Medien.

GY – RU                                           2019                                                 3
Gymnasium

            Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, müssen
            bei Inhalten mit politischem Gehalt auch die damit in Verbindung stehen-
            den fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt
            werden. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche,
            Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte
            Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
            Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwick-
            lung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsori-
            entierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes
            Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einer-
            seits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des ei-
            genen Handelns andererseits.
            Der Russischunterricht folgt dem Prinzip der funktionalen Einsprachigkeit,
            somit wird immer, wenn es möglich und sinnvoll ist, in der Fremdsprache
            unterrichtet.
            Bei der Behandlung von Literatur in russischer Sprache sollte das Augen-
            merk nicht nur auf der fremden Sprache liegen, sondern auch die ästheti-
            sche Dimension von Literatur berücksichtigt werden. Die ausgewählten
            russischsprachigen Texte sollten kurz, in sich geschlossen und pointiert
            sein.
            Es wird empfohlen, ein Europäisches Portfolio der Sprachen in den Unter-
            richt zu integrieren, um die Schüler zur Selbstevaluation anzuregen und zu
            befähigen, ihre Lernfortschritte in der Fremdsprache für sie deutlich zu
            machen. Gleichzeitig werden die Schüler durch die Benutzung des Portfo-
            lios auch dazu angeregt, ihre Lern- und Methodenkompetenz zu trainieren
            und den Fortschritt zu dokumentieren.

4                            2019                                             GY – RU
Russisch

Übersicht über die Lernbereiche und Lernbereiche mit Wahlcharakter

Klassenstufen 5/6 bis Jahrgangstufen 11/12
Lernbereich 1:                Fachbezogene Strategien
Lernbereich 2:                Linguistische Grundlagen
Lernbereich 3:                Texte und Themenbereiche

Klassenstufen 5/6 – Russisch als vorgezogene zweite Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Mein Computer kann auch Russisch
Wahlbereich 2:                 Russland – das flächenmäßig größte Land der Welt
Wahlbereich 3:                 Russland feiert
Wahlbereich 4:                 Kreativer Sprachgebrauch

Klassenstufen 7/8 – Russisch als vorgezogene zweite Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Mein Computer kann noch mehr Russisch
Wahlbereich 2:                 Willkommen in unserer Heimatregion!
Wahlbereich 3:                 Eine „echte“ russische Geschichte
Wahlbereich 4:                 Etymologie

Klassenstufen 9/10 – Russisch als vorgezogene zweite Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Russische Massenmedien
Wahlbereich 2:                 Menschen machen Geschichte
Wahlbereich 3:                 Erlebnis Russland
Wahlbereich 4:                 Bilaterale Beziehungen – Deutsch-Russische Partnerschaften

Klassenstufen 6/7 – Russisch als zweite Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Mein Computer kann auch Russisch
Wahlbereich 2:                 Russland – das flächenmäßig größte Land der Welt
Wahlbereich 3:                 Mein erster Kontakt zur russischen Literatur – Märchen und Geschichten
Wahlbereich 4:                 Kreativer Sprachgebrauch

Klassenstufen 8/9 – Russisch als zweite Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlpflicht 1:                 Mein Computer kann noch mehr Russisch
Wahlpflicht 2:                 Willkommen in unserer Heimatregion!
Wahlpflicht 3:                 Konventionen
Wahlpflicht 4:                 Etymologie

Klassenstufe 10 – Russisch als zweite Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Russische Massenmedien
Wahlbereich 2:                 Menschen machen Geschichte
Wahlbereich 3:                 Erlebnis Russland

GY – RU                                        2019                                                     5
Gymnasium

Klassenstufe 8 – Russisch als dritte Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Mein Computer kann auch Russisch
Wahlbereich2:                  Russland – das flächenmäßig größte Land der Erde
Wahlbereich 3:                 Kreativer Sprachgebrauch

Klassenstufe 9 – Russisch als dritte Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Mein Computer kann noch mehr Russisch
Wahlbereich 2:                 Bilaterale Beziehungen – Deutsch-Russische Partnerschaften
Wahlbereich 3:                 Etymologie

Klassenstufe 10 – Russisch als dritte Fremdsprache
Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Russische Massenmedien
Wahlbereich 2:                 Menschen machen Geschichte
Wahlbereich 3:                 Erlebnis Russland

Jahrgangsstufen 11/12 – Grundkurs, zweistündig
Jahrgangsstufen 11/12 – Grundkurs, dreistündig

Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Russische Lebensart des 21. Jahrhunderts
Wahlbereich 2:                 Russland und die Welt
Wahlbereich 3:                 Jugendkultur
Wahlbereich 4:                 Russisch-orthodoxe Kirche

Jahrgangsstufen 11/12 – Leistungskurs

Lernbereiche mit Wahlcharakter
Wahlbereich 1:                 Russische Lebensart des 21. Jahrhunderts
Wahlbereich 2:                 Russland und die Welt
Wahlbereich 3:                 Jugendkultur
Wahlbereich 4:                 Russisch-orthodoxe Kirche

6                                             2019                                          GY – RU
vorgezogene zweite Fremdsprache – Klassenstufen 5/6
Russisch                                                              zweite Fremdsprache – Klassenstufen 6/7

Klassenstufen 5/6 – Russisch als vorgezogene zweite Fremdsprache
Klassenstufen 6/7 – Russisch als zweite Fremdsprache

Ziele

Entwickeln einer differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit
Rezeption
Die Schüler können
-   grundlegende Fähigkeiten im laut- und bedeutungsdifferenzierenden Hören vorweisen. Sie können
    die Bedeutung von Wörtern und Sätzen verstehen, in denen gängige Alltagssprache verwendet
    wird, wenn es um Dinge von unmittelbarer persönlicher Bedeutung geht,
-   den Sinn kurzer, z. T. von Muttersprachlern gesprochener, auch medial vermittelter Texte zu ver-
    trauten Themen erfassen,
-   das Thema von in ihrer Gegenwart geführten Gesprächen verstehen, wenn sorgfältig und angemes-
    sen langsam gesprochen wird. Unbekanntes Sprachmaterial erschließen sie durch sprachliches
    Kombinieren,
-   still kurze, unbekannte Texte zu vertrauten Themen mit frequentem Wortschatz und Internationalis-
    men lesen,
-   Sinneinheiten durch Erschließen unbekannter Lexik aus dem Kontext erfassen.
Produktion
Die Schüler können
-    Wörter/Wortverbindungen richtig artikulieren sowie Sätze unter Beachtung der für die russische
     Sprache typischen Wortbindung und Intonation nach- und aussprechen,
-    nach Vorbereitung zusammenhängende Formulierungen zu Themen ihres persönlichen Lebensbe-
     reiches gestalten,
-    mit einfachen Mitteln Gegenstände, Tätigkeiten und Ereignisse kurz beschreiben und vergleichen,
-    in einfacher Form Texte kurz nacherzählen und Liedtexte und Gedichte vortragen.
Interaktion
Die Schüler können
-   einfache Kontakt- bzw. Alltagsgespräche (auch in Form von Rollenspielen) in kurzen, listenhaften
    Abfolgen aus einfachen Sätzen und Wendungen führen. Diese Gespräche sind anfangs gelenkt,
    später ohne Muster,
-   einfache Fragen nach Muster zu Texten stellen und beantworten,
-   geeignete typische Redemittel zur Initiation von einfachen Gesprächen über Menschen und Orte
    anwenden und in diesen reagieren. Sie nutzen Mimik und Gestik situationsgerecht,
-   einfache E-Mails und Textnachrichten unter Verwendung der kyrillischen Tastatur verfassen,
-   einfache Redeabsichten und Textaussagen kurzer Texte sinngemäß übertragen.
Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion
Die Schüler verfügen über einen Wortschatz, der es ihnen möglich macht, sich in russischsprachigen
Alltagssituationen und zu bekannten Themen adäquat und verständlich und weitgehend korrekt zu äu-
ßern.
Die Sprachaneignung vollziehen die Schüler in großem Maß in kreativen Arbeitsphasen. Der Schwer-
punkt liegt dabei auf einem altersgerechten kreativen Sprachgebrauch.
Schrittweise eignen sie sich grammatische Kenntnisse der Morphologie und Syntax an, die ihnen Einblick
gewähren in sprachliche Zusammenhänge und Regeln. Diese werden weitgehend korrekt im Sprachge-
brauch angewendet.
Im Prozess der Aneignung und Anwendung von Sprache erwerben die Schüler kompensatorische Fähig-
keiten. Sie können einfache unbekannte sprachliche Mittel im Kontext selbst erschließen. Ebenso können
sie ihre Redeabsichten entsprechend umsetzen.

GY – RU                                        2019                                                        7
Gymnasium

Die Schüler erkennen an texttypischen Merkmalen einfache Textsorten und unterscheiden zwischen Ge-
brauchs- und literarischen Texten. Sie verwenden diese Merkmale teilweise zur eigenen Textproduktion.
Sie können Fragen zu Texten stellen und beantworten.
Entwickeln einer interkulturellen Handlungsfähigkeit
Die Schüler erwerben grundlegendes Wissen über und entwickeln Interesse für die russische Sprache,
Landeskunde und Kultur. Die Schüler sind sich bewusst, dass der Umgang mit einer anderen Kultur den
Blick für das Eigene schärft. Unter Nutzung traditioneller und digitaler Medien machen sie sich mit der
Alltagswelt russischer Kinder und Jugendlicher vertraut.
Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung von fachbezogenen Strategien
Die Schüler können sich beim Aneignen von Lernstrategien auf ihre Erfahrungen in Englisch stützen. Sie
nutzen grundlegende Verfahrensweisen, zunächst noch stark gelenkt, zunehmend aber eigenständig. Sie
können traditionelle und digitale Medien zur Informationsbeschaffung, zum Präsentieren und zum Lernen
nutzen.

Lernbereich 1:    Fachbezogene Strategien

Übertragen von auf den Erwerb und die Reflexion             Problemlösestrategien
sprachlicher Mittel bezogenen Strategien auf                EN, Kl. 5/6, LB 1
vergleichbare Kontexte und Situationen
-   Erschließen der Wortbedeutung und Gram-              Reflexionsfähigkeit
    matik                                                DE, Kl. 5, LB 2/4
                                                        Sprachenvergleich, Kontext, Wortbildungsregeln,
                                                        Nachschlagewerke
-   Sichern sprachlicher Mittel                         Assoziieren, Verknüpfen, Kombinieren,
                                                        Mnemotechniken, Wiederholen/Üben,
                                                        Strukturieren/Ordnen/Gruppieren
Übertragen von Verstehens- und Texterschlie-             Methodenbewusstsein
ßungsstrategien auf vergleichbare Kontexte und           EN, Kl. 5/6, LB 1
Situationen
                                                        Vermuten und Sensibilisieren mittels Antizipation
                                                        sowie optischer und akustischer Besonderheiten
                                                        global-kursorisches, selektives Lesen und Hören,
                                                        Arbeitsergebnisse fixieren: Markieren, Notieren,
                                                        Gliedern, Zusammenfassen
Übertragen von Strategien zum produktiven                Methodenbewusstsein
Sprachgebrauch auf vergleichbare Kontexte und            Diskursfähigkeit
Situationen
                                                         Medienbildung
                                                         EN, Kl. 5/6, LB 1
                                                         DE, Kl. 5, LB 1/2
                                                         DE, Kl. 6, LB 2
                                                         DE, Kl. 7, LB 2
                                                        Planen, Ausführen, Kontrollieren, Reparieren,
                                                        Präsentieren
                                                        Adressatenbezug
Übertragen von auf das Lernen bezogenen Stra-            Problemlösestrategien
tegien auf vergleichbare Kontexte und Situationen        Medienbildung
                                                         EN, Kl. 5/6, LB 1
                                                         DE, Kl. 7, LB 3
                                                         INF, Kl. 7, LB 2
                                                        Mnemotechniken, Selbsteinschätzen, Organisieren
                                                        des Lernprozesses, Kooperieren
                                                        Beschaffen, Auswerten und Bewerten von
                                                        Informationen
                                                        Beachten von Urheber- und Nutzungsrechten

8                                                2019                                              GY – RU
vorgezogene zweite Fremdsprache – Klassenstufen 5/6
Russisch                                                                   zweite Fremdsprache – Klassenstufen 6/7

Lernbereich 2:      Linguistische Grundlagen

 Beherrschen der wesentlichen Regeln der Phone-
 tik
 -    Konsonanten                                         stimmhaft/stimmlos
                                                          hart/weich
 -    Vokale                                              betonte/unbetonte Vokale
 -    Wortbindung                                         Verbindung von Präposition und Folgewort
 -    Internationalismen
 Beherrschen der wesentlichen Regeln der Intona-          Aussage, Frage, Aufforderung
 tion
 Beherrschen des Alphabets                                kyrillische Grapheme
                                                          gedruckte und geschriebene Buchstaben
 Beherrschen des Wortschatzes zur Realisierung             LB 3
 von Redeintentionen auf einfachem Niveau                 einfach strukturiert und erweiterbar
                                                          dialogtypische Redewendungen der Zustim-
                                                          mung/Ablehnung, des Unterbreitens von Vor-
                                                          schlägen, des Herstellens persönlicher Bezie-
                                                          hungen, des Argumentierens und Urteilens
 Beherrschen der Regeln der Orthographie                  Abschreiben, Nachschreiben, Lautieren, Nieder-
                                                          schreiben, Ausfüllen von Lückentexten
 Beherrschen folgender morphologischer Inhalte            Konsonantenwechsel
 -  Verb
    ·    Infinitiv
    ·    Präsens und Präteritum der и- und
         е-Konjugation
    ·    zusammengesetztes Futur
      ·    Verben der Fortbewegung                        идти/ходить//ехать/ездить
      ·    Verb хотеть
      ·    Imperativ als lexikalische Einheit             дай/те! покажи/те!
 -    Substantiv
      ·  Genus
      ·  Singular der 1./2. Deklination
      ·  Nominativ Plural der 1./2. Deklination
      ·  Genitiv Plural in Zusammenhang mit
         Mengenangaben
 -    Adjektiv
      ·   Deklination im Singular
      ·   Nominativ Plural
 -    Pronomina (im Nominativ)
      ·   Personalpronomen
      ·   Possessivpronomen
      ·   Interrogativpronomen

GY – RU                                            2019                                                         9
Gymnasium

 -   Numerale
     ·  Kardinalia bis 100
     ·  Ordinalia bis 30                                    Datumsangabe
     ·  Rektion der Kardinalia
     ·  unbestimmte Zahlwörter                              много/мало/несколько
 -   ausgewählte Präpositionen
 Beherrschen folgender Strukturen
 -   einfacher Satz                                         Stellung der Satzglieder
     ·    Aussagesatz                                       bejaht/verneint
     ·    Fragesatz                                         mit/ohne Fragewort
 -   Namensangabe
 -   Altersangabe
 -   Zeitangabe                                             Tageszeit утром/днём/вечером
                                                            Wochentage, Uhrzeit, Datum: Tag und Monat

Lernbereich 3:        Texte und Themenbereiche

 Übertragen des Wissens zu einfach strukturier-             E-Mail, Textnachricht, Glückwunsch, Beschrei-
 ten adressatenbezogenen Gebrauchstexten                    bung, Gespräch, Informationsmaterial
 Kennen einfacher literarischer Texte                       kurze Geschichte, Gedicht
 Einblick gewinnen in die Vielfalt russischer Mär-          ausgewählte Gestalten aus Geschichten und der
 chen/Geschichten                                           Märchenwelt
 Anwenden des Wissens zur Gestaltung eines                      Empathie und Perspektivwechsel
 Märchens/einer Kurzgeschichte
 Beherrschen des Sprach- und Sachwissens zu
 den folgenden Themenbereichen:
 -   Persönlicher Lebensbereich                             individuell differenzierter Wortschatz
     ·      persönliche Vorstellung
     ·      Familienleben                                   Tagesablauf
     ·      Wohnort                                         Heimat
     ·      Freizeitaktivitäten                             Haustiere, Sport
     ·      Freunde
     ·      Schulleben
     ·      Personenbeschreibungen                          einfache Beschreibung äußerer Merkmale
 -   Alltagssituationen
     ·      Kontaktaufnahme                                 sich begrüßen, sich vorstellen
     ·      Ferien
 Einblick gewinnen in geographische Besonder-               Moskau, St. Petersburg
 heiten Russlands                                           auch Länderbezeichnungen

10                                                   2019                                            GY – RU
vorgezogene zweite Fremdsprache – Klassenstufen 5/6
Russisch                                                                   zweite Fremdsprache – Klassenstufen 6/7

Wahlbereich 1: Mein Computer kann auch Russisch

 Beherrschen des russischen Tastaturlayouts                   TC, Kl. 5, LB 2
                                                              Medienbildung
 Beherrschen der aus dem Englischen übernom-             Transliteration der englischen Lexik
 menen computerbezogenen Lexik                            EN, Kl. 5/6, LB 3
 Gestalten von E-Mails in Russisch
 Einblick gewinnen in die Nutzung russischspra-               Kommunikationsfähigkeit
 chiger Internetseiten

Wahlbereich 2:    Russland – das flächenmäßig größte Land der Welt

 Kennen der Geographie Russlands                              Interdisziplinarität und Mehrperspektivität
 -  große Städte                                              Empathie und Perspektivwechsel
 -  Sibirien/Transsib/Baikalsee

Wahlbereich 3 (zweite Fremdsprache):        Mein erster Kontakt zur russischen Literatur –
                                            Märchen und Geschichten

 Kennen der Vielfalt russischer Märchen                       DE, Kl. 5, LB 3
 Kennen ausgewählter Gestalten aus Geschich-             Волк и заяц, Дед Мороз и Снегурочка,
 ten und der Märchenwelt                                 крокодил Гена, Чебурашка, Баба Яга

Wahlbereich 3 (vorgezogene zweite Fremdsprache):             Russland feiert

 Kennen russischer Traditionen, Sitten und Bräu-          informatische Bildung
 che                                                     масленица, orthodoxe Ostern, Frauentag, Ge-
 -   Feste und Feiertage                                 burtstag, Weihnachten, Neujahr
 -   Traditionen und russische Küche

Wahlbereich 4:    Kreativer Sprachgebrauch

 Gestalten eines selbstgewählten Beitrags                Erstellen von Unterrichtsmaterialien: Applikatio-
                                                         nen, Spiele
                                                         Lieder, Gedichte und Reime, darstellendes Spiel
                                                         alphabetisches Bildwörterbuch

GY – RU                                           2019                                                         11
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