Russlands geopolitischer Hebel

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Russlands geopolitischer Hebel
             Russlands politische Instrumentalisierung von Gasexporten
            - eine Analyse eines Zwei-Ebenen-Spiels im Ukraine-Konflikt

Autor: Rafael Bürkle
Seminar: Konflikt und Kooperation
Seminarleitung: Prof. Jürgen Neyer
Semester: WS 2022/23
Studiengang: Master oft European Studies
Institution: Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)

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Inhaltsverzeichnis
I. Fragestellung und Problem...............................................................................................................3
II. Internationale Beziehungen und politische Theorie: Liberalismus, Neoliberalismus, ökonomische
Interdependenz und Putnam Two-Level-Games..................................................................................4
III. Bedeutung der Gasexporte für Russland und die EU – eine gigantische Interdependenz.............5
    Gegenstand, Problemstellung und Forschungsfrage........................................................................5
IV. Fallstudie: Russlands politische Instrumentalisierung von Gasexporten.......................................6
    1. Fallbeispiele: Belarus, Georgien und Ukraine.............................................................................6
    2. Aktuelles Fallbeispiel: Deutschland.............................................................................................8
    3. Implikationen für Deutschlands Rolle im Ukraine-Konflikt.......................................................9
V. Fazit: Ausblick: Russland hätte keine Motivation die Pipelines zu zerstören?..............................10
VI. Literaturverzeichnis......................................................................................................................12

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I. Fragestellung und Problem
In der globalen Politik spielt die Energiepolitik eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Be-
ziehungen und Interessen zwischen Staaten. In Europa ist Gas ein wichtiger Energieträger mit einer
übergeordneten Bedeutsamkeit für die europäische Wirtschaft. Der größten Rohstoff- und Gasliefe-
rant des Kontinents ist Russland. Die Abhängigkeit von russischem Gas hat in der Vergangenheit zu
politischen Spannungen und Konflikten zwischen Russland und Europa geführt. In dieser Arbeit
soll daher untersucht werden, inwiefern Russland seine Gasexporte als geopolitischen Hebel für
eine imperialistische Hegemoniestellung eingesetzt hat, wie sich dies durch Putnams Two-Level-
Games-Konzept erklären lässt und welche Implikationen sich daher für die Zukunft ergeben.
Der Liberalismus als Theorierahmen bietet eine Grundlage, um die Wechselwirkungen zwischen
Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu verstehen und zu analysieren. Andrew Moravcsik, Helen
Milner, John Gerard Ruggie und Stephen Krasner gehören zu den wichtigsten Vertretern dieser The-
orie innerhalb der internationalen Beziehungen. Putnams Two-Level-Games-Konzept ist ein wichti-
ger Beitrag zum Neoliberalismus, da es die Verbindung von Innen- und Außenpolitik in den Fokus
stellt.
Die politische Instrumentalisierung von Gasexporten ist ein wichtiges Instrument der russischen
Außenpolitik und hat einen erheblichen Einfluss auf Europa und speziell auf Deutschland. Deutsch-
land hat in der Vergangenheit eine führende Rolle bei der Zusammenarbeit mit Russland in der
Energiepolitik gespielt und ist stark von russischem Gas abhängig. Die norddeutsche Pipeline Nord
Stream 2, die eine Kapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr hat, verstärkt diese Abhän-
gigkeit weiter. Die Invasion Russlands sowie die kürzlich im September mit einem terroristischen
Anschlag durchgeführte professionelle Sprengung der Nord Stream Pipeline 2 (in Teilen auch 1)
könnte hier tatsächlich einen wahren Gamechanger darstellen und vorherige win-sets des Two-Le-
vel-Games erheblich verschieben oder auflösen, was einen Einfluss auf die internatonalen Bezie-
hungen als Ganzes haben könnte.
Das Research Paper dient als erste Grundlage dafür, zu verstehen, wie Russland mit seinen Roh-
stoffexporten als politischen Hebel agiert und wie eine Forschung hierzu aussehen könnte. Insbe-
sondere kann für deutsche Außenpolitik relevant sein, welche Konsequenz aus der Zerstörung der
Nord Stream Pipelines folgt, wie dieses Ereignis die win-sets der Staaten und die Außenpolitik ver-
ändert und wer daher aus dieser Perspetive möglicherweise eine Motivation dazu haben könnte.
Diese Arbeit wird sich auf die politische Instrumentalisierung von Gasexporten durch Russland
konzentrieren und durch die Verwendung des Two-Level-Games-Ansatzes von Putnam die Rolle
der Innen- und Außenpolitik in der Gasdiplomatie untersuchen. Darüber hinaus wird die Bedeutung
von Gasimporten für die deutsche Wirtschaft und ihre Energieversorgung sowie die Auswirkungen
der Abhängigkeit von russischem Gas auf die deutsch-russischen Beziehungen und die europäische
Energiepolitik analysiert. Zum Schluss wird die Konsequenz der Sprengung der Gas-Pipelines dar-
gestellt und welchen Einfluss es auf die internationalen Beziehungen hat.

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II. Internationale Beziehungen und politische Theorie: Liberalismus, Neoliberalismus,
ökonomische Interdependenz und Putnam Two-Level-Games

Einer der wichtigsten Ansätze innerhalb der internationalen Beziehungen ist der Neo-Liberalismus,
der seit den 1970er Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Die Theorie basiert auf dem Konzept, dass
freier Handel und eine offene Wirtschaft zu einem höheren Wohlstand und Frieden führen.
Ein wichtiger Beitrag zur neo-liberalen Theorie wurde von Robert Keohane und Joseph Nye in
ihrem Werk "Power and Interdependence" (1977) geleistet. Darin argumentieren sie, dass Staaten in
einer immer stärker vernetzten Welt miteinander interdependent sind, und dass diese Interdepen-
denz die Machtverhältnisse zwischen Staaten verändert. Der Schwerpunkt der neo-liberalen Theorie
liegt auf der Analyse von Institutionen und Regimen, sowie auf der Rolle des Marktes und des inter-
nationalen Handels.
Ein weiteres wichtiges Werk innerhalb des Neo-Liberalismus ist Robert Putnams "Two-Level
Games" (1988). Putnam argumentiert, dass Staaten in internationalen Verhandlungen sowohl natio-
nale als auch internationale Interessen und Akteure berücksichtigen müssen, um erfolgreich zu ver-
handeln. Seinem Ansatz nach sind das international-level der verhandelnden Parteien und das do-
mestic-level der Regierung zu nationalen Akteuren direkt miteinander Verflochten. Putnam argu-
mentiert weiterhin, dass die nationale Ebene oft vernachlässigt wird, obwohl sie von entscheidender
Bedeutung für den Ausgang von Verhandlungen ist.
Putnams Werk hatte einen großen Einfluss auf die Neo-Liberalismus-Theorie und die internationale
Politik. Es wurde in den 1990er Jahren von anderen liberalen Theoretikern wie Andrew Moravcsik
und Helen Milner weiterentwickelt. Die Rolle von Institutionen und Regimen, sowie die Bedeutung
von Interdependenz und globalen Märkten wurden von Theoretikern wie John Gerard Ruggie und
Stephen Krasner weiter untersucht.
Beide Werke bieten die Basis für Ansätze, die diese Abhängigkeiten als einen politischen Hebel ver-
stehen, in denen wirtschaftliche und andere Interdependenzen für politische Zwecke und internatio-
nale, diplomatische Verhandlungen instrumentalisiert werden. Diese gegenseitigen Abhängigkeiten
beeinflussen gemeinsame win-sets und daher die Ausrichtung einer gemeinsamen Strategie in der
Außenpolitik.
Im Zusammenhang mit Putnams Werk und der Neo-Liberalismus-Theorie wird auch die Frage dis-
kutiert, wie Rohstoffexporte als Instrument der Soft Power eingesetzt werden können. Eine Studie
von Daniel H. Nexon und Thomas Wright (2007) argumentiert beispielsweise, dass Rohstoffe und
Energie als wichtige Faktoren der Interdependenz in der internationalen Politik betrachtet werden
sollten. Die Autoren betonen, dass Rohstoffexportländer wie Russland ihre Energiepolitik einsetzen
können, um politischen Einfluss auszuüben und geopolitische Ziele zu verfolgen.
Ein prominentes Beispiel für Softpower ist der kanadische Politikwissenschaftler Joseph S. Nye, der
in seinem Werk "Soft Power: The Means to Success in World Politics" (2009) die Bedeutung von
Soft Powers wie Kultur und Ideologie für die internationale Politik betont. Einige liberale Theoreti-
ker argumentieren, dass die wirtschaftliche Verflechtung von Staaten und die Abhängigkeit von
Rohstoffimporten die Grundlage für eine "Rohstoffdiplomatie" bieten können, die zur Erhöhung der

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Softpower eines Landes beiträgt. Der Begriff "Rohstoffdiplomatie" bezieht sich auf die politische
Strategie, die auf den Einsatz von natürlichen Ressourcen als Mittel zur Durchsetzung von außen-
und wirtschaftspolitischen Interessen abzielt (Senghaas, Stockmann et. al.). Dabei können Rohstoffe
als Waffe zur Erpressung oder als Anreiz zur Belohnung eingesetzt werden.
In dieser Hinsicht können liberale Theoretiker dazu beitragen, das Verständnis der politischen Di-
mensionen von Rohstoffexporten zu vertiefen und die Rolle von Softpower in der internationalen
Politik zu beleuchten, insbesondere Ansätze, die die Interdependenz betonen. Putnams Konzept des
Two-Level Games hat den Neo-Liberalismus weiterentwickelt, indem es auf die Bedeutung der na-
tionalen Ebene bei internationalen Verhandlungen hinweist.

III. Bedeutung der Gasexporte für Russland und die EU – eine gigantische
Interdependenz

Gegenstand, Problemstellung und Forschungsfrage
In der Nacht des 24. Februar 2022 griff Russland in einem fatalen Erstschlag die Ukraine an und
sartete in den folgenden Stunden eine Invasion mit Bodentruppen. Damit war aus dem bisher ge-
führten Krieg zwischen pro-russischen Separatisten und ukrainischen Streitkräften seit 2014 ein of-
fener Krieg zwischen Russland und der Ukraine geworden. Es handelt es sich um einen asymmetri-
schen Konflikt, da Russland als imperiale Macht wirtschaftlich und militärisch gegenüber der Uk-
raine im Vorteil ist. Als Reaktion auf diesen Angriff Russlands haben sich europäische Staaten und
die Europäische Union für gemeinsame Sanktionen gegen Russland entschieden.
In den ersten Monaten des Krieges waren Sanktionen gegen Rohstoffexporte gegen Russland nicht
beschlossen worden. Ein Grund dafür war die starke Abhängigkeit europäischer Nationen von russi-
schem Erdöl und Erdgas, weshalb man sich schnell um Alternativen bemühte. Immer wieder kam es
zu einem Kräftemessen und subtilen Provokationen seitens Russlands und auch des Westens bezüg-
lich Erdgaslieferungen, Sanktionen und Handelsembargos, Wartungsarbeiten dauerten außerge-
wöhnlich lange.
Am 26. September 2022 wurde in einem gezielten Angriff und unter Nutzung professionellem mili-
tärischem Gerät in über 70m Tiefe die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee vor Däne-
mark zerstört. Es wird von einem militärischen Akt ausgegangen, was aus mehreren Detonationen
und Sprengsätze und hohen Professionalität geschlossen werden kann. Das entweichende Gas und
die wochenlange Korrosion hat die Pipelines irreparabel zerstört, sodass eine Gasverbindung nur
unter hohem Aufwand und mit viel Kosten wieder hergestellt werden kann. Damit ist die direkte
Gas-Verbindung von Russland nach Deutschland zerstört. Nur ein Teil von Nord Stream 1 hat die
Anschläge überstanden. (Hesse 2023; Höltschli et. al.; Schürpf et al. 2023; Kotlyarova 2022)
Es stellt sich unweigerlich die Frage, wer diesen Anschlag verübt haben könnte und hierzu hat die
Bundesstaatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet. Diese Arbeit soll diesen Ermittlungen nicht vor-
greifen, kann aber die Frage beantworten, welche Bedeutung die Gasleitungen in Bezug auf die
deutsch-russischen und europäisch-russischen Beziehungen hatte.

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Nutzt Russland seine Gasexporte gezielt als politischen Hebel und lässt sich dies mit dem Two-Le-
vel Games Ansatz erklären? Inwiefern lässt sich die politische Instrumentalisierung von Gasexpor-
ten durch Russland im Rahmen von Putnams Two-Level-Games-Theorie analysieren und welchen
Einfluss hat dies auf internationale Konflikte? Verhinderte die Abhängigkeit Deutschlands von rus-
sischem Gas eine härtere Außenpolitik gegenüber Russland in Bezug auf den Ukraine-Konflikt und
lässt sich dies mit Two-Level-Games erklären? Könnte Deutschland durch die Zerstörung der Gas-
Pipelines NS 1 und 2 tiefer in einen Krieg gezogen werden? Welche Motivation hätte Russland, der
neben vielen anderen Staaten als möglicher Akteur hierfür in Frage käme, Nordstream 1 und 2 zu
zersötren und somit diesen politischen Hebel dauerhaft zu verlieren?
Das Research Paper wird sich deshalb einigen Fallbeispielen aus der Vergangenheit zuwenden und
an ihnen aufzeigen, warum Russland seine Exporte als politischen Hebel einsetzt, um international
Zugeständnisse zu erzwingen. Danach werden wir die Frage behandeln, welche Bedeutung die
Nord-Stream Pipelines für Deutschland haben oder hatten und was die Zerstörung der Pipelines für
Auswirkungen auf das gemeinsame win-set von Deutschland und Russland hat. Schließlich werden
wir einen Ausblick darauf geben, wie die Zerstörung der Pipelines Auswirkungen auf die Teilnahme
Deutschlands am Kriegsgeschehen hat und welche Implikationen sich dabei für die deutsche, die
russische, die ukrainische Außenpolitik und die Eskalation des Krieges als solches ergeben.

IV. Fallstudie: Russlands politische Instrumentalisierung von Gasexporten
Russland ist bekannt dafür, dass es seine Rohstoffexporte und insbesondere Öl- und Gaslieferungen
als politisches Instrument einsetzt, was allgemein als „Rohstoffdiplomatie“ bezeichnet wird. Je nach
Wohlfeil, wurden die Rohstoffexporte zur Stärkung der Beziehung und Interdependenz eingesetzt,
oder auch um Länder unter Druck zu setzen und auf internationaler Ebene Zugeständnisse zu er-
zwingen (sog. Softpower). Dies tat Russland bereits zu frühesten Soviet-Zeiten und war deshalb
auch dazu bereit, Exporte im Unterpreisniveau anzubieten. Hierzu gibt es bereits eine große Anzahl
an Studien (Vgl. Grigas 2012, Boussena et. al. 2013; Conceição-Heldt 2013, 2014; Rosner 2011;
Sharples 2016; Tamme 2022).
Im Folgenden will ich an Hand von 3 Beispielen zeigen, wie Russland diesen politischen Hebel in
Nachbarländern eingesetzt hat.

1. Fallbeispiele: Belarus, Georgien und Ukraine
Belarus
Der Konflikt zwischen Russland und Belarus im Jahr 2020 ist ein Beispiel. Im Mai 2020 kürzte
Russland seine Öllieferungen an Belarus um etwa 60%, nachdem die beiden Länder keine Einigung
über den Preis erzielen konnten. Die Unterbrechung der Lieferungen führte zu Versorgungsengpäs-
sen und Preiserhöhungen in Belarus und verschärfte die ohnehin schon angespannten Beziehungen
zwischen den beiden Ländern. Der Konflikt wurde schließlich beigelegt, nachdem Belarus einer Er-
höhung des Preises für russisches Öl zugestimmt hatte. Es wurde jedoch auch vermutet, dass der
Konflikt politisch motiviert war und im Zusammenhang mit dem Streit zwischen Russland und Be-

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larus über eine tiefere Integration der beiden Länder (Eurasische Union) stand. (Götz 2006: 26ff.;
Zekri 2010: 1;)
Georgien
Ein weiteres Beispiel dafür ist der Gasstreit zwischen Russland und Georgien im Jahr 2006. Im
Rahmen dieses Konflikts setzte Russland den Gasfluss nach Georgien zeitweise aus und erhöhte
den Preis für Gaslieferungen. Der Streit war Teil einer größeren politischen Auseinandersetzung
zwischen den beiden Ländern und hatte Auswirkungen auf die Versorgung anderer europäischer
Staaten. Im Anschluss an diesen Streit kam es zum sogenannten Fünf-Tage-Krieg in Georgien.
Russland marschierte in Georgien ein und unterstützte dort die pro-russischen Separatisten. Weitere
Gründe für den Krieg waren Angst vor einer Hinwendung Georgiens an den Westen, die NATO-
Osterweiterung sowie Verlust der imperial-russischen Hemisphäre. (Marshiana 2008)
Ukraine
Ein weiteres Beispiel wäre der sogenannte "Gaskrieg" im Jahr 2009 zwischen Russland und der Uk-
raine, bei dem Russland die Gaslieferungen an die Ukraine unterbrochen hatte, was auch zu Liefer-
engpässen in anderen europäischen Ländern führte. Damals hatte Russland die Gaslieferungen an
die Ukraine eingestellt, weil die beiden Länder sich nicht auf eine neue Preisstruktur einigen konn-
ten. Die Krise führte zu einer politischen Eskalation zwischen Russland und der Ukraine, und erst
nach Wochen konnte eine Einigung erzielt werden. Im Jahr 2014 hat Russland auch gedroht, die
Gaslieferungen nach Europa einzuschränken, als Reaktion auf die Sanktionen, die von der EU we-
gen der Annexion der Krim verhängt wurden.
Es gibt einige Expertenmeinungen, die darauf hinweisen, dass der Konflikt zwischen Russland und
der Ukraine im Jahr 2009 nicht nur auf wirtschaftlichen Gründen, sondern auch auf politischen und
strategischen Differenzen basierte. Es wurde argumentiert, dass die Ukraine zu dieser Zeit sich be-
müht hatte, ihre Unabhängigkeit von Russland zu stärken, und dass dies zu Spannungen in den Be-
ziehungen zwischen den beiden Ländern führte. Darüber hinaus hatte Russland zu dieser Zeit einen
politischen Wandel im ukrainischen Führungskader beobachtet, der für Moskau unerwünscht war –
die politische und wirtschaftliche Annährung an die EU durch die Europäische Nachbarschaftspoli-
tik. (Hrycaenko 2014)
„Der ukrainische Staatspräsident Viktor Juschtschenko und Premierministern Julia Timoschenko
wollen beide bei den Präsidentenwahlen im kommenden Jahr antreten und können sich daher keine
Schwäche gegenüber Moskau erlauben.“ (Urban, T. 2010: 1)
Diese Beispiele zeigen auf, dass Russland sehr häufig zum Gashahn als political Softpower greift,
wenn andere diplomatische Handlungen nicht greifen – es zeigt aber auch, dass ein tatsächliches
Abschalten viel häufiger die Ausnahme ist und meist die Antizipation von Lieferengpässen als Dro-
hung ausreicht. „Bulgariens hundertprozentige Abhängigkeit von russischem Gas macht Minister-
präsident Sergej Stanischew schon jetzt so gefügig, dass er ungeprüft der Ukraine die Schuld an der
derzeitigen Misere gibt (Kornelius, S. 2010: 1).“
Rohstoffexporte einzusetzen wie einen Hebel der außenpolitischen governance passt zu den von Ni-
xon ans Wright aufgestellten Charakteristika einer imperialen Superpower:

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„Empires, we argue, are characterized by rule through intermediaries and the existence of distincti-
ve contractual relations between cores and their peripheries. These features endow them with a dis-
tinctive network-structure from those associated with unipolar and hegemonic orders. The existence
of imperial relations alters the dynamics of international politics: processes of divide and rule sup-
plant the balance-of-power mechanism; the major axis of relations shift from interstate to those
among imperial authorities, local intermediaries, and other peripheral actors; (Nexon, D.; et al :
2007: 1).“

2. Aktuelles Fallbeispiel: Deutschland
1973 wurde der erste Langzeitvertrag über die Lieferung von Erdgas aus der Sowjetunion an die
Bundesrepublik Deutschland abgeschlossen. Dieser Vertrag legte den Grundstein für die heutige
Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Zusam-
menarbeit zwischen Deutschland und Russland im Energiesektor weiter ausgebaut, wobei mehrere
Pipeline-Projekte realisiert wurden, darunter die Nord Stream-Pipeline. Nord Stream 2 wurde zwi-
schen 2018 und 2021 gebaut. Nach wie vor besteht die Ungewissheit aus der Befürchtung, dass
Russland die Energielieferungen politisch instrumentalisieren könnte. (Rosner 2011; Götz, R. 2006:
5).
Vor allem die direkte Verbindung zwischen Russland und Deutschland war aus russischer Sicht von
besonderer Bedeutung, da Russland eine zu große Abhängigkeit von den als Transitländern fungie-
renden Anrainerstaaten, insbesondere Weißrussland, Polen und der Ukraine, befürchtete. (Rosner
2011). Nach Angaben der Bundesnetzagentur wird Deutschland im Jahr 2020 rund 40 Prozent sei-
nes Gasbedarfs aus Russland beziehen. Im Jahr 2019 lag der Anteil sogar bei rund 45%. In den Jah-
ren zuvor lag der Anteil zwischen 35 % und 40 %. Auch weitere Gasimporte über osteuropäische
Transitländer stammen ursprünglich aus Russland. Europa bezog in den Jahren 2018 und 2019 Gas-
lieferungen von rund 40% (BMWK 2021; 2022). Es liegt daher nahe, von einer hohen Abhängigkeit
Europas und Deutschlands von russischen Gaslieferungen zu sprechen. (Rosner 2011, Götz 2004)
Es ist daher möglich, dass die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas über die Pipelines
Nordstream 1 und 2 die Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland und die Rolle
Deutschlands darin zumindest aus deutscher Sicht eindämmen könnte und in der Vergangenheit
auch eingedämmt hat. Eine Eskalation des Konflikts könnte erhebliche Auswirkungen auf den Ener-
giehandel zwischen Deutschland und Russland haben, was wiederum beide Länder betreffen würde.
Russland könnte diese Abhängigkeit auch nutzen, um Druck auf Deutschland auszuüben oder seine
Kriegsziele voranzutreiben.
So trat in der Vergangenheit Deutschland häufiger als Vermittler zwischen den Konfliktparteien auf,
zum Beispiel bei den Verhandlungen der MINSK-Abkommen oder der Normandie-Gipfeltreffen.
Dieses Phänomen lässt sich mit dem Two-Level-Games-Ansatz von Putnam erklären. Auf der einen
Seite stehen die Regierungen Deutschlands und Russlands, die auf internationaler Ebene agieren
und versuchen, eine Lösung für den Konflikt zu finden, wie z.B. in den MINSK-Verhandlungen.
Auf der anderen Seite stehen die nationalen Interessengruppen, die Einfluss auf die Entscheidungen
der Regierungen nehmen und ihre eigenen Interessen verfolgen, wie z.B. die vom Gas abhängige
deutsche Wirtschaft auf der einen Seite und Gazprom als Konzern auf der anderen Seite. In diesem
Fall könnten die nationalen Interessengruppen in Deutschland, insbesondere die Energiewirtschaft,

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eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der deutschen Position in dem Konflikt spielen, da sie ein
starkes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit haben und eine Ausweitung und Eskalation des
Konflikts dies verhindern könnte.

3. Implikationen für Deutschlands Rolle im Ukraine-Konflikt
In einem Two-Level-Game könnten innenpolitische Akteure in Russland und Deutschland deshalb
möglicherweise ein Interesse daran haben, eine Lösung des Konflikts zu finden, die die Energiever-
sorgung aufrechterhält und die Wirtschaft beider Seiten schont. Die Aufrechterhaltung der Gasliefe-
rungen durch die Nord Stream Pipelines dient im Two-Level-Game also als gemeinsames „win-set“,
das beide Parteien nicht aufgeben wollen. Dieses „win-set“ schließt ein unausgesprochenes „com-
mon understanding“ über die Eskalation und Deeskalation des Konfliktes ein. Gleicheitig jedoch
nutzt Russland die Möglichkeit, die Gaszufuhr zu drosseln oder vorrübergehend zu stoppen durch
setzt zufällige Ereignisse und geplante Instandhaltungsmaßnahmen, die länger als üblich dauern,
bewusst ein, um Druck auszuüben und mit subtil mit Abschaltung zu drohen, wie dies in den Mona-
ten vor der Sprengung geschen ist. (Tamme 2023; Schürpf et al. 2023; Tagesschau 2023;)
Insbesondere die Vereinigten Staaten haben in der Vergangenheit vor einer solchen Situation der
Abhängigkeit gewarnt. Deren LNG-Exporte waren aus preislicher Perspektive bisher keine Konkur-
renz zu Gasimporten aus Russland, was sich jedoch schnell als Alternative im Anschluss an den
Kriegsausbruch in der Ukraine anbot.
Eine Ausweitung des Konlfiktes, insbesondere militärische Eskalation, würden sehr wahrscheinlich
zu verstärkten Sanktionen führen und die wirtschaftliche Beziehung beeinträchtigen. Da Russland
ein wichtiger Lieferant von Erdgas für die EU ist, könnte die EU bei der Verhängung von Sanktio-
nen gegen Russland ihre eigene Energieversorgung beeinträchtigen. Das macht die Verschärfung
von Sanktionen als Reaktion auf eine Verschärfung der Eskalation des Krieges unwahrscheinlich.
Gleichzeitig könnte Russland durch den Stopp von Rohstofflieferungen an die EU erhebliche wirt-
schaftliche Einbußen hinnehmen müssen. Umgekehrt könnte Russland beispielsweise die Gaszufuhr
in den Wintermonaten einschränken, sodass dies schwerwiegende Auswirkungen auf die deutsche
Wirtschaft und Bevölkerung in dieser Phase des Krieges hätte. Die Abhängigkeit von russischem
Gas könnte auch dazu führen, dass Deutschland in internationalen Angelegenheiten eine schwäche-
re Verhandlungsposition hat, da Russland als Lieferant von strategisch wichtigen Ressourcen einen
starken politischen Hebel besitzt. Das bezieht sich vor allem auf die militärische Unterstützung der
Ukraine im Ukraine-Konflikt durch schwere Waffen oder der Zustimmung zu schweren wirtschaft-
lichen Sanktionen wie Embargos sowie einer härteren Verhandlungsposition insgesamt. Durch die
gegenseitige Interdependenz beider Länder könnte ein Machtungleichgewicht entstanden sein, das
Russland in gegenüber Deutschland in Verbindung mit der EU in eine bessere Verhandlungsposition
gebracht hat, um politische Zugeständnisse zu erzwingen.
Die Sprengung im September 2022 könnte dieses gemeinsame win-set zu Ungunsten von Russland
verändert haben. So kam es im Anschluss an die Sprengung zu der Entscheidung, gemeinsam mit
anderen Ländern schwere Waffen wie Artillerie und Kampfpanzer an die Ukraine zu entsenden, was
eine klare Überschreitung einer zuvor geäußerten roten Linie war. Dass die Lieferung von schweren
Leopard-2 Kampfpanzern in Verbindung mit der Abhängigkeit von Gasimporten über Nord Stream
Pipelines als eine rote Linie geäußert wurde, ist nicht auszuschließen. Definitiv hat die Sprengung

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die Interdependenz insbesondere für die Wintermonate radikal aufgelöst und win-sets verschoben.
(Schneider 2023; Puczinska 2023; Tagesschau 2023; Putnam 1988)

V. Fazit: Ausblick: Russland hätte keine Motivation die Pipelines zu zerstören?
Zusammenfassend zeigt die Analyse der politischen Instrumentalisierung von Gasexporten durch
Russland und der Anwendung des Two-Level-Games-Konzepts von Putnam, dass Russland seine
Gasexporte als politischen Hebel nutzt, um politischen Einfluss in den Ländern zu gewinnen, in de-
nen es tätig ist. Insbesondere der Ukraine-Konflikt hat gezeigt, wie Russland seine Gasexporte ein-
setzt, um seine politischen Ziele durchzusetzen.
Es wurde auch gezeigt, dass Deutschland ein wichtiger Abnehmer russischen Gases ist, und dass die
deutsche Wirtschaft daher besonders abhängig von der Stabilität der russischen Gaslieferungen ist.
Die politischen Implikationen dieser Abhängigkeit wurden diskutiert und es wurde argumentiert,
dass eine Diversifizierung der Energiequellen und eine Stärkung der erneuerbaren Energien notwen-
dig sind, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und insbesondere von russischem Gas zu
verringern. Außerdem wurde festgestellt, dass der mögliche Einsatz des politischen Hebels Russ-
lands durch starke Bedrohung im Winter 2022/23 ein entscheidender Faktor war und ist für die Es-
kalationsstufen des Krieges. Das spielt insesondere eine Rolle für die ersten und zögerlichen Reakti-
onen Deutschlands auf den russischen Angriffskrieg, aber auch die Haltung in Bezug auf eine west-
liche Einmischung in Form von Lieferung schwerer Waffen.
In Anbetracht der politischen Spannungen und Konflikte zwischen Russland und Deutschland in
den letzten Jahren, insbesondere im Zusammenhang mit Nord Stream 2, stellt sich die Frage, wie
sich Deutschland in Zukunft in Bezug auf seine Energieversorgung positionieren wird. Eine Stillle-
gung oder Zerstörung von Nord Stream 2 hatte erhebliche Auswirkungen auf die Beziehungen zwi-
schen den beiden Ländern und auf die deutsche Energieversorgung. In diesem Zusammenhang ist es
wichtig, dass Deutschland eine starke Außenpolitik verfolgt, die auf der Diversifizierung der Ener-
giequellen und auf der Förderung erneuerbarer Energien basiert.
Einige Fragen bleiben dennoch offen in Bezug auf interne Absprachen bzgl der Rolle Deutschlands
im Ukraine-Konflikt. Solche Absprachen wären der entscheidende Nachweis über die unmttelbare
Verbindung zwischen der starken Abhängigkeit von Russland und daraus resultierende zögerliche
Haltung im Ukraine-Konflikt. Diese Frage kann die Arbeit abschließend nicht beantworten. Den-
noch bietet sie hinreichend Grundlage für die Annahme, dass die strenge Interdependenz einer von
mehreren Gründen sein kann für Deutschlands Haltung, denn die deutsche Abhängigkeit von Gas ist
ebenso evident wie die Rohstoffdiplomatie Russlands.
Insgesamt zeigt die Arbeit, wie relevant das Konzept des Two-Level-Games in der Analyse von in-
ternationalen Konflikten und politischen Prozessen ist, insbesondere wenn es um die politische In-
strumentalisierung von Rohstoffexporten geht. Die politischen Implikationen und die Herausforde-
rungen, die mit der Energieversorgung in Europa einhergehen, sind enorm und erfordern eine Zu-
sammenarbeit auf internationaler Ebene, um eine nachhaltige und stabile Energieversorgung in Eu-
ropa zu gewährleisten. Evident ist diesbezüglich, dass Europa seine Energiepolitik nach Beginn des
Ukraine-Konflikts neu ausrichten muss. Eine solche Abhängigkeit von einem einzigen Staat darf es

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nicht mehr geben. Neue diplomatische Beziehungen wurden im letzten Jahr zum Nahen Osten und
Nordamerika geknüpft, um alternative Bezugspunkte an Rohstoffen aufzubauen, aber auch der Aus-
baue erneuerbarer Energien wird in Zukunft mehr Stellenwert bekommen.

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VI. Literaturverzeichnis

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