SAFER USE GUIDE SUBSTANZEN - Suchthilfe Wien
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1 SAFER IMPRESSUM USE GUIDE SUBSTANZEN
2 IMPRESSUM INHALT 3 Medieninhaberin, Herausgeberin und Einleitung�����������������������������������������������������������������������������������4 für den Inhalt verantwortlich: Suchthilfe Wien gemeinnützige GmbH ILLEGALE SUBSTANZEN............................13 Gumpendorfer Gürtel 8, 1060 Wien Rechtliches................................................................................14 office@suchthilfe.at www.suchthilfe.wien Heroin........................................................................................16 Kokain.......................................................................................20 Cannabis.................................................................................. 23 LSD........................................................................................... 25 Konzept und Redaktion: Dr. Hans Haltmayer; DSA Andreas Höllerer; DSAin Amphetamine (Speed)............................................................27 Elisabeth Odelga, MSc MBA; Dr.in Angelika Schütz; Methamphethamin (Crystal, Crystal Meth)..........................27 Barbara Siokola, MA; Christina Stiftel, BA; Peter Strasser, BA; Mag. Günter Tomschitz Sonstige illegale Substanzen..................................................31 Grafische Gestaltung und Illustrationen: Karin Dreher ALKOHOL.................................................. 33 Druck: Druckerei Berger Erwünschte Wirkungen........................................................... 34 Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn Unerwünschte Wirkungen...................................................... 34 ……………………………… Langzeitfolgen/Toleranz......................................................... 35 1. Auflage 2019 Alkoholbedingte Erkrankungen............................................. 35 © Suchthilfe Wien gGmbH Psychische Langzeitfolgen..................................................... 37 Tipps/Risk Reduction..............................................................38 Die Suchthilfe Wien gGmbH hat sich dem Grundsatz der „Harm Reduction“ verpflichtet: Wenn Suchtmittel konsumiert werden, sollen im Sinne der BENZODIAZEPINE..................................... 39 Schadensminimierung die Risiken für Leben und Gesundheit möglichst gering gehalten werden. Diese Broschüre erkennt damit lediglich an, was SUBSTITUTIONSMITTEL........................... 45 real stattfindet, und ist daher in keiner Weise als Aufforderung zum ADRESSEN................................................. 59 Suchtmittelkonsum zu verstehen. Sie wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch kann sie ein persönliches Gespräch über ein Adressen Suchthilfe Wien......................................................60 konkretes individuelles Konsumverhalten nicht ersetzen. Die Suchthilfe Notfallhilfe................................................................................61 Wien gGmbH übernimmt daher keine Haftung für etwaige Schäden, die auf irgendeine Art aus der Nutzung dieser Broschüre entstehen. Erste Hilfe................................................................................ 62
4 EINLEITUNG EINLEITUNG 5 Liebe Leserin, lieber Leser! In dieser Broschüre werden lediglich die Wirkungen der unserer Erfahrung nach gängigsten Substanzen beschrieben und das aus Gründen der leichteren Diese Broschüre will dir einen Überblick über die Lesbarkeit stark verkürzt. Ausführlichere Informa- gängigsten Substanzen und ihre Wirkungen tionen z.B. über zahlreiche hier nicht beschriebene bieten. Wir bitten dich, besonders die Tipps zur Substanzen können bei SozialarbeiterInnen oder Risk Reduction zu beachten. ÄrztInnen der suchthilfe wien eingeholt werden. Diese Broschüre ist Teil einer Serie. Zusätzlich Psychotrope Substanzen haben erwünschte aber gibt es auch folgende Teile: auch unerwünschte Wirkungen, wobei diese individuell unterschiedlich ausgeprägt sein können. SAFER USE GUIDE – intravenöser Konsum & Manchmal kann ein Wirkstoff sogar eine sogenann- Alternativen te paradoxe (also gegenteilige) Reaktion auslösen. SAFER SEX GUIDE Die beschriebenen Wirkungen beziehen sich SAFER USE GUIDE – Medizinisches immer nur auf die Reinsubstanz. Illegal gehandelte Substanzen beinhalten oft Streckmittel, welche die Wirkung stark verändern können. Die Broschüren bieten dir kompakt die wichtigsten Infos, können aber ein persönliches Gespräch über ein individuelles Konsumverhalten Wie stark eine Substanz wirkt, hängt nicht ersetzen. Wir laden dich daher ein, konkrete hauptsächlich von der eingenommen Fragen mit den SozialarbeiterInnen und ÄrztInnen bzw. PflegerInnen der Wiener Menge, der Einnahmeform und der Ge- Suchthilfeeinrichtungen zu besprechen! wöhnung ab. Diese Faktoren beeinflussen daher auch das Risiko einer Überdosis. Die VerfasserInnen
6 EINLEITUNG EINLEITUNG 7 Zu beachten ist, dass die Kombination von SUBSTANZ UND SUCHT mehreren Substanzen sich gegenseitig verstär- kende Wechselwirkungen – und damit immer Jedes menschliche Verhalten kann süchtig mehr als die Summe der Einzelwirkungen erge- entgleisen. Man unterscheidet daher ben können. Mischkonsum ist damit immer un- „stoffgebundene“ von „stoffungebundenen“ berechenbar und daher riskant. Im Besonderen (z.B. Spielsucht, Kaufsucht) Süchten. Sucht ist gilt das für die Potenzierung der dämpfenden eine meist chronisch verlaufende Erkrankung, und atemdepressiven Wirkung durch den die jeden Menschen treffen kann und durch Mischkonsum von Opioiden mit Benzodiazepi- verschiedenste Faktoren beeinflusst wird. nen und/oder Alkohol. Die Stadien des süchtigen Verhaltens sind Bei bestehenden psychischen und somatischen fließend, vom Gelegenheitskonsum über den Grunderkrankungen, vor allem chronischen Er- Gewohnheitskonsum zu missbräuchlichem krankungen von Lunge, Leber und Niere (z.B. Konsum und schädlichem Gebrauch, sowie bei Asthma, Leberzirrhose, Zuckerkrankheit, …) Abhängigkeit im engeren Sinn der Sucht. ist besondere Vorsicht bei der Einnahme von Substanzen geboten. In diesem Fall sollte un- Prinzipiell kann man von jeder psychoaktiven bedingt ärztlicher Rat (suchthilfe wien, Verein Substanz auch abhängig werden. Die Substan- Dialog, etc.) eingeholt werden. zen unterscheiden sich aber diesbezüglich stark in ihrem Potential, insbesondere weil Anflu- tungszeit, Wirkdauer, Toleranzentwicklung und Entzugserscheinungen (z.B. körperlicher Ent- zug) unterschiedlich ausgeprägt sind.
8 EINLEITUNG EINLEITUNG 9 GEN USS V OL L Ein stoffgebundenes Abhängigkeitssyndrom ist medizinisch durch Zutreffen von mindestens GEWOHNHEIT DAS MAS drei der folgenden Symptome im MASS FE SVO HLT L vorangegangenen Jahr definiert: L 1. starkes, oft unüberwindbares MISSBRAUCH DIE KONTROLLE FEH Verlangen, die Substanz einzunehmen LT 2. Schwierigkeiten, die Einnahme zu kontrollieren T SUCHT 3. körperliche Entzugssymptome HG AF 4. Benötigen immer größerer Mengen, N damit die gewünschte Wirkung eintritt ZWA (Toleranz) HT 5. fortschreitende Vernachlässigung SUC anderer Verpflichtungen, Aktivitäten, Vergnügen oder Interessen (das Verlangen nach der Droge wird zum Lebensmittelpunkt) 6. fortdauernder Gebrauch der Substanz(en) wider besseren Wissens und trotz eintretender schädlicher Folgen
10 EINLEITUNG EINLEITUNG 11 TOLERANZ INTRAVENÖSER SUBSTANZ- KONSUM • Durch die regelmäßige Einnahme kommt es bei verschiedenen Substanzen (insbesondere bei Sehr viele der in Folge genannten Substanzen Opiaten, aber auch Benzodiazepinen) zu einer werden auch intravenös konsumiert. Gewöhnung an die Substanz, bei der die Emp- findlichkeit gegenüber der Wirkung und einiger Die Wirkung ist dabei keine andere. Sie ist aber Nebenwirkungen schwächer wird. stärker, kürzer und tritt praktisch sofort ein. • Das heißt: Gewöhnte vertragen höhere Dosen als Nichtgewöhnte, beziehungsweise müssen Ge- SPRITZEN IST DIE RISKANTESTE wöhnte die Dosis steigern um die gleichen Effekte KONSUMFORM WEGEN DER wie zu Beginn zu erzielen. ERHÖHTEN GEFAHR VON: • Vorsicht bei Opiaten: Der Effekt der Toleranz ist umkehrbar (Toleranzverlust). Bei einer Einnahme- • Überdosierungen pause (z.B. Unterbrechung der Substitutionsbe- handlung, nach einer Entzugsbehandlung…) geht • Ansteckung mit durch Blut übertragbaren Infektions- die Gewöhnung wieder verloren. Schon nach un- gefähr fünf Tagen Abstinenz kann die vor dem krankheiten wie Hepatitis und HIV • Entzug vertragene Dosis tödlich sein! Gefäßverschlüssen Nach einem körperlichen Entzug • Haut- und Weichteilinfektionen wie Abszesse und Phlegmonen darf daher nie sofort die ursprüngliche Tagesdosis an Opiaten konsumiert Beachte unbedingt die allgemeinen Safer Use werden. Empfehlungen im Safer Use Guide – intravenöser Konsum und Alternativen.
12 EINLEITUNG 13 ILLEGALE SUBSTANZEN
14 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 15 RECHTLICHES • Bereits der Besitz von nach dem Suchtmittelgesetz verbotenen Substanzen ist strafbar. Die Polizei ist verpflichtet, bereits bei Verdacht Anzeige zu erstatten. Das gilt auch für Cannabis und prinzipiell auch für kleinste Mengen. • Da Sucht eine Krankheit ist, haben die Gesundheitsbehörde, die Staatsanwaltschaft und Gerichte Möglichkeiten, eine tatsächliche Bestrafung Suchtkranker, insbesondere eine Haftstrafe, zugunsten einer Behandlung zurückzustellen. Zum Beispiel über Zurücklegung der Anzeige, eine bedingte Verurteilung oder Auflage einer gesundheitsbezogenen Maßnahme (bspw. Psychotherapie, ärztliche oder psychosoziale Betreuung in einer nach §15 SMG anerkannten Einrichtung). Aber Vorsicht: im Wiederholungsfall, bei Verweigerung von gesundheitsbezogenen Maßnahmen und insbesondere bei gewerbsmäßigem Drogenhandel sind lange Haftstrafen möglich! • Solltest du einmal Probleme mit dem Gesetz bekommen, ist daher eine Kooperation mit dem Gericht ratsam. Die SozialarbeiterInnen der suchthilfe wien können dich auch dabei beraten.
16 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 17 HEROIN UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN • Dämpfung, Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit, Gedächtnislücken, Koordinations- und Sprechstörungen, Verstopfung • Beim Konsum von hohen Dosen kommt es zu einer Reduktion der Atemfrequenz bis hin zu lebensbedrohlichen Atemlähmungen. LANGZEITFOLGEN/TOLERANZ ERWÜNSCHTE WIRKUNGEN • Nach mehrwöchigem Konsum stellen sich nach abrupter Abstinenz (8-12 Stunden nach der • euphorisierend, angstlösend, schmerzlindernd, letzten Einnahme) körperliche Entzugser- scheinungen ein (Schwitzen, Erbrechen, Durchfall, beruhigend, Muskelkrämpfe, Schlaflosigkeit bis hin zu Schwebestadium zwischen psychotischen Phasen...). Wachheit und Schlaf • Das rasche Anfluten bei • Neben der Toleranzentwicklung (Dosissteigerung ist erforderlich um den gleichen Effekt zu erzielen) intravenösem Konsum kommt es natürlich auch zu einer psychischen bewirkt einen Abhängigkeit. intensiven Rauschzustand – vergrößert damit aber • Auch eine verringerte sexuelle Lust kann nach längerfristigem Konsum die Folge sein. auch das Suchtpotenzial.
18 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 19 TIPPS/RISK REDUCTION Beim Mischkonsum von Heroin mit Wesentlich sicherer sind die Einnahmeformen Benzodiazepinen verstärken sich die Sniefen oder Rauchen. Bei einer Abhängigkeit ist die Wirkungen dieser Substanzen orale Substitutionstherapie eine sichere Alternative. gegenseitig bis zu Atemdepression • Die Gefahr von Überdosierungen ist nach längeren Phasen der Abstinenz und bei „extrem und Atemstillstand. Das Risiko für eine lebensgefährliche reinen“ Stoffen besonders hoch. Überdosierung ist besonderes hoch. • Um mehr Profit zu erzielen, ist Heroin vom Schwarzmarkt so gut wie immer mit anderen Substanzen gestreckt. Weil man die Reinheit der Substanz nicht kennt, ist bei der Dosierung immer Vorsicht geboten. • Heroin muss für den intravenösen Konsum mittels einer Säure in Lösung gebracht werden. Dafür Spritzen ist die riskanteste sollte man ausschließlich Ascorbinsäure Konsumform (siehe Seite 11). verwenden. Zitronensaft, Essig und dergleichen sind ungeeignet und schädlich. Beachte unbedingt die allgemeinen Safer Use Empfehlungen im Safer Use Guide – intravenöser Konsum und Alternativen.
20 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 21 KOKAIN LANGZEITFOLGEN/TOLERANZ • Obwohl Kokain nicht körperlich abhängig macht, hat es ein hohes psychisches Abhängigkeitspotenzial. Psychische Langzeitfolgen sind z.B. Angststörungen, Wahnzustände (z.B. Parasitenwahn), Persönlichkeits- veränderungen oder Depression. • Bei längerem durchgehendem Konsum tritt Entkräftung bis hin zu körperlicher und psychischer ERWÜNSCHTE WIRKUNGEN Erschöpfung ein. Die Lust auf Sex wird bei • intensives euphorisches Gefühl, gesteigerte Aufmerksamkeit, Bewegungsdrang, gesteigerte längerfristigem Konsum herabgesetzt. Bei Männern kann Impotenz eintreten, bei Frauen die Menstruation ausbleiben. Selbstsicherheit, unterdrückt Hunger, Durst und Müdigkeit • Bei nasalem Konsum kommt es zu Schädigungen der Nasenschleimhaut. Kokain wirkt gefäßverengend UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN und kann zum Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. • Anstieg der Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, wirkt örtlich betäubend, Unruhe, Gedanken beginnen zu rasen • Bei hohen Dosen können Wahnzustände und Angst ausgelöst werden. • Beim Runterkommen kommt es häufig zu Gereiztheit und depressiven Verstimmungen. Dadurch kommt häufig ein starker Wunsch auf, die Substanz erneut zu konsumieren. („Craving“)
22 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 23 TIPPS/RISK REDUCTION CANNABIS Wird Kokain geschnupft, setzen die Wirkungen schon nach ein paar Minuten ein. Die Effekte halten zwischen 30 und 60 Minuten und damit länger als beim Rauchen oder Spritzen an. Spritzen ist die riskanteste ERWÜNSCHTE Konsumform (siehe Seite 11). WIRKUNGEN Beachte unbedingt die allgemeinen • Verstärkte Gefühle und Sinneswahrnehmungen, größerer Appetit, Safer Use Empfehlungen im Safer Use erhöhte Sensibilität, Heiterkeit und Entspannung Guide – intravenöser Konsum und Alternativen. • Stärker als bei anderen Drogen kann die psychoaktive Wirkung von den Gegebenheiten und dem Befinden (Set und Setting) der Person beeinflusst werden. • Wegen der Gefahr von Infektionskrankheiten (insb. Hepatitis B und C) sollte man auch beim nasalen UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN Konsum das Röhrchen mit niemandem teilen (siehe Safer Use Guide – intravenöser Konsum und • erhöhte Pulsfrequenz, Rötung der Augen, trockener Mund, Schwindel, Übelkeit, Panik, Alternativen). Halluzinationen • Kokain muss zum Auflösen in Wasser nicht erhitzt werden. • Bei entsprechender Veranlagung können psychische Erkrankungen (z.B. Psychosen) ausgelöst werden.
24 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 25 LANGZEITFOLGEN/TOLERANZ LSD • Bei längerem regelmäßigem Konsum kann es zu einer psychischen Abhängigkeit kommen. Die Wirkung einer durchschnittlichen • Die Motivations- und Merkfähigkeit wird insbesondere bei täglichem Konsum von hohen Dosis setzt nach 30 bis 90 Minuten Dosen herabgesetzt. ein, erreicht ihren • Höhepunkt nach Bei RaucherInnen besteht eine erhöhte ca. 2 bis 4 Stunden Anfälligkeit für Atemwegs- und und dauert bis zu Krebserkrankungen. 12 Stunden oder eventuell länger an. TIPPS/RISK REDUCTION ERWÜNSCHTE WIRKUNGEN • Das Risiko von Atemwegserkrankungen kann • Halluzinogene Wirkung (Verfremdung bzw. Intensivierung von optischen, akustischen sowie der minimiert werden, wenn man Cannabis oral Geruchs- und Tast-Wahrnehmungen), verstärkte konsumiert – also isst oder als Tee trinkt. Beim und kaum vorhersagbar veränderte Gefühle Essen ist die Anflutzeit langsamer, die Wirkung hält jedoch länger an und kann auch stärker sein. Risikoärmer als Rauchen ist ebenso das Verdampfen (Vaporisieren). UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN • Übelkeit und Erbrechen (meist in der Anfangsphase), Ansteigen von Körpertemperatur, Pulsfrequenz, Blutdruck, Benommenheit, Kreislaufprobleme, Schwindel
26 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 27 • Halluzinationen können starke Ängste, Panik und Paranoia auslösen (Horrortrip). Selten kann es AMPHETAMINE auch Tage oder Wochen nach der Einnahme zu (SPEED) Flashbacks kommen. • Bei entsprechender Veranlagung können METHAMPHETHAMIN psychische Erkrankungen (z.B. Psychosen „hängen bleiben“) ausgelöst werden. (CRYSTAL, CRYSTAL METH) LANGZEITFOLGEN/TOLERANZ • Langzeitkonsum von LSD führt zwar zu keiner Abhängigkeit, aber zu einer Toleranzentwicklung. TIPPS/RISK REDUCTION • Da die Wirkung bei Halluzinogenen kaum einschätzbar ist, sollte immer vorsichtig dosiert werden, auch weil die Wirkung oft erst verspätet eintritt. • Bei LSD ist auf Grund des starken Set und Setting Einflusses besonders auf Gegebenheiten (vertraute Umgebung) Die Wirkdauer bei Amphetaminen beträgt 2 bis 4 und das Befinden zu achten. Stunden. Bei oralem Konsum tritt die Wirkung nach etwa 30 Minuten ein. Im Unterschied dazu ist die Wirkdauer bei Methamphetamin mit bis zu 24 Stunden deutlich länger.
28 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 29 ERWÜNSCHTE WIRKUNGEN LANGZEITFOLGEN/TOLERANZ • angeregter Zustand, verringerte Müdigkeit • Amphetamine und Methamphetamin • erhöhte Konzentrationsfähigkeit besitzen ein hohes psychisches Abhängigkeitspotenzial. UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN • Je häufiger der Konsum und je höher die Dosen, desto stärker werden die unerwünschten Nebenwirkungen wie Angst, Reizbarkeit, • Kopfschmerzen, Übelkeit, Halluzinationen, Aggression Schlafstörungen bei gleichzeitiger Müdigkeit. Bei größeren Mengen kann es auch zu verspanntem Kiefer und Mundtrockenheit, aber auch zu • Beim Runterkommen fühlt man sich körperlich müde und erschöpft und innerlich unruhig. erhöhtem Blutdruck kommen. Starker Karies, Hautunreinheiten und Magenprobleme sind weitere Langzeitfolgen. • Überdosierungen können zu Kreislaufversagen und damit einhergehender • Konsumiert man Speed regelmäßig, fühlt man Bewusstlosigkeit führen. sich nach dem Gebrauch vermehrt unsicher, ängstlich (bis hin zur Paranoia), schläft schlecht und leidet an Appetitlosigkeit. Es kann zu Halluzinationen bis hin zum Wahn kommen (Amphetamin-Psychose).
30 ILLEGALE SUBSTANZEN ILLEGALE SUBSTANZEN 31 TIPPS/RISK REDUCTION SONSTIGE ILLEGALE • Die am wenigsten schädliche Konsumform ist das Schlucken. SUBSTANZEN Die Liste illegaler psychotroper Substanzen und ihrer oft verschiedenen Bezeichnungen ist sehr lang. Auf Spritzen ist die riskanteste viele kann daher hier nicht eingegangen werden, Konsumform (siehe Seite 11). einige ihrer Namen oder Abkürzungen sollen aber zumindest genannt werden. Nähere Informationen Beachte unbedingt die allgemeinen können bei SozialarbeiterInnen oder ÄrztInnen der Safer Use Empfehlungen im Safer Use suchthilfe wien oder auf der Homepage von Guide – intravenöser Konsum und checkit checkyourdrugs.at Alternativen. eingeholt werden. Auch wenn immer wieder einmal von „neuen“ Drogen die Rede ist, sind sie alle in Chemie und Wirkung mit den vorher beschriebenen verwandt.
32 ILLEGALE SUBSTANZEN 33 HALLUZINOGENE • Psilocybin und Psylocin (Pilze), Meskalin, Atropin (Tollkirsche), Ketamin, Phencyclidin PCP (angel dust), DMT,.. STIMULANZIEN • Crack (rauchbares Kokainderivat), Amphetamin- derivate wie MDMA (Ecstasy), MDA, MDE, ALKOHOL MBDB, PMA, PMMA, Cathinone, Mephedron,.. DOWNER • GHB und GBL (Liquid Ecstasy), Ether, Opioide, Codein, Opiumtee, Mohnkapseln, Cannabinoide, Synthetische Cannabinoide (z.B. in Spice)
34 ALKOHOL ALKOHOL 35 ERWÜNSCHTE LANGZEITFOLGEN/ WIRKUNGEN TOLERANZ • Wohlbefinden, Heiterkeit, Entspannung, gesteigerte Kontaktfreude, Minderung von • Längerer und regelmäßiger Alkoholkonsum führt zu psychischer und körperlicher Abhängigkeit und Ängsten, Reduktion von Hemmungen gravierenden Folgekrankheiten. UNERWÜNSCHTE ALKOHOLBEDINGTE WIRKUNGEN ERKRANKUNGEN • Übelkeit, Erbrechen, Selbstüberschätzung, Aggression, Impulsivität, visuelle Störungen, Regelmäßiger Alkoholkonsum führt zu schweren Schädigungen verschiedenster Körperzellen, Koordinationsstörungen, verwaschene Sprache, Organe und Organsysteme: Kontrollverlust • Nach übermäßigem Konsum kommt es zu • Leberschäden Kopfschmerzen, Übelkeit und Magenschmerzen (Kater). • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Folge ev. Diabetes) • Überdosierungen führen zu Wärmeregulationsstörungen und Tiefschlaf bis • Entzündungen und Geschwüre von Speiseröhre und Magen • hin zum Koma. Erkrankungen des Herzmuskels (Herzschwäche)
36 ALKOHOL ALKOHOL 37 • Entzugsdelir mit akuten psychotischen Symptomen PSYCHISCHE LANGZEITFOLGEN • schwere Gedächtnisstörungen und Desorientiertheit • Die Schädigung von Gehirn und Nerven durch • Sensibilitätsstörungen, Gangunsicherheit, Augenmuskellähmungen, Reflex- und langfristigen hohen Alkoholkonsum beeinflusst die Psyche. Bewusstseinsstörungen • Es kommt zu starken Stimmungsschwankungen, • Krebserkrankungen (wie Mund-, Rachen-, Speiseröhren- oder Brustkrebs) Angstzuständen, Depression und/oder Persönlichkeitsveränderungen und damit zu Störungen und • Potenzstörungen Beeinträchtigungen der zwischen- • Blutbildungsstörungen oder Blutarmut menschlichen Beziehungen • Über Jahre hinweg beeinträchtigt hohe Alkoholzufuhr das Gehirn. Wird Alkohol plötzlich sowie der sozialen Funktionen. abgesetzt, ist mit Fehlregulationen bis hin zu schwerwiegenden Folgen • Auch Alkohol- halluzinose (akustische (z.B. Delirium tremens, und optische Halluzinationen welches ein aufgrund der eingeschränkten lebensbedrohlicher Gehirnfunktion) und Zustand ist) zu Eifersuchtswahn können auftreten. rechnen.
38 ALKOHOL 39 TIPPS/RISK REDUCTION . Beim Mischkonsum von Alkohol mit Benzodiazepinen und/oder Opioiden verstärken sich die Wirkungen dieser Substanzen BENZODIAZEPINE gegenseitig bis zu Atemdepression und Atemstillstand. Das Risiko für eine lebensgefährliche Überdosierung ist besonderes hoch.
40 BENZODIAZEPINE BENZODIAZEPINE 41 BENZODIAZEPINE UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN Benzodiazepine sind Beruhigungsmittel • Müdigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Apathie, Reizbarkeit, Erinnerungs-, Aufmerksamkeits-, (Tranquilizer) mit hohem Abhängigkeitspotential, Konzentrationseinschränkungen angstlösender, aber kaum euphorisierender Wirkung. • Hemmungs- und Kontrollverlust LANGZEITFOLGEN/TOLERANZ • Es kommt zu körperlicher und psychischer Abhängigkeit. • Bei plötzlichem Absetzen treten Angst, Spannungs- zustände, gesteigerte Reizwahrnehmung, Schlaf- störungen, Muskelkrämpfe und Krampfanfälle (epileptische Anfälle) auf. MARKENNAMEN • Zusätzlich können starkes Schwitzen, • z.B. Praxiten®, Anxiolit®, Rivotril®; Temesta®, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen vorkommen. • Psychopax®, Lexotanil®, Rohypnol®, Mogadon®, Gewacalm® Bei Langzeitkonsum kann es auch zu einer paradoxen Wirkung in Form von Antriebssteigerung, Störung ERWÜNSCHTE WIRKUNGEN der Impulskontrolle und Aggressivität sowie zu • neurologischen und motorischen Störungen kommen. angstlösend, krampflösend, muskelentspannend, beruhigend, schlaffördernd, leicht stimmungsaufhellend • Auch bestehende Depressionen können verstärkt werden.
42 BENZODIAZEPINE BENZODIAZEPINE 43 TIPPS/RISK REDUCTION Beim Mischkonsum von • Vom intravenösen Konsum von Benzodiazepinen ist unbedingt abzuraten. Benzodiazepine Benzodiazepinen mit Opioiden und/ schädigen die Gefäßwände direkt und schwer oder Alkohol verstärken sich die lösliche Tabletten-Hilfsstoffe führen zusätzlich zu Wirkungen dieser Substanzen einem deutlich erhöhten Thromboserisiko und damit zur Gefahr von Gefäßverschlüssen und gegenseitig bis zu Atemdepression Amputationen. und Atemstillstand. Das Risiko für eine lebensgefährliche Überdosierung ist • Eine Alternative zum intravenösen Konsum ist das im Mund Zergehen lassen der Tabletten, da über besonderes hoch. die Mundschleimhaut auch ein schnellerer Übergang ins Blut erfolgt. Spritzen ist die riskanteste • Die meisten Benzodiazepine fluten eher langsam im Gehirn an. Es besteht das Risiko einer Konsumform (siehe Seite 11). Überdosierung, wenn man mehrere Tabletten nacheinander einnimmt („Nachwerfen“), um den Beachte unbedingt die allgemeinen gewünschten Effekt schneller zu erzielen. Safer Use Empfehlungen im Safer Use Guide – intravenöser Konsum und Alternativen.
45 SUBSTITUTIONS- MITTEL
46 SUBSTITUTIONSMITTEL SUBSTITUTIONSMITTEL 47 EINLEITUNG Substitutionsmedikamente erzeugen Unter Substitutionstherapie versteht wie alle Opioide bei regelmäßiger man die ärztliche Verordnung eines Einnahme eine Abhängigkeit. Beim opioidhaltigen Medikamentes als abrupten Absetzen treten Ersatz für illegal erworbene Opioide Entzugssymptome auf. Sie sind bei opiatabhängigen Personen. ausschließlich zur oralen Einnahme (Methadon, retardiertes Morphin) Die Ziele der bzw. zur sublingualen Einnahme Substitutionstherapie sind: (Buprenorphin, Buprenorphin/ Naloxon) bestimmt. • Unterbrechung des Kreislaufes von Abhängigkeit – illegalem Substanzkonsum – Beschaffungsdruck Detaillierte Informationen zur Substitutions- – finanziellem Druck – Beschaffungskriminalität behandlung erhältst du im ambulatorium • Vermeidung, Verminderung und Behandlung von körperlichen und psychischen Erkrankungen bzw. suchthilfe wien oder in anderen Wiener Suchthilfeeinrichtungen. von drogenbedingten Folgeschäden Substitutionsmittel sind keine Drogen, sondern • Sicherung des Überlebens sowie Stabilisierung und Verbesserung der Lebenssituation Arzneimittel. Allerdings unterliegen sie ebenfalls dem Suchtmittelgesetz und dürfen nur nach ordnungsgemäßer Verschreibung (Suchtgiftrezept Im Rahmen einer substitutionsgestützten Therapie mit Vignette) abgegeben werden. Andernfalls ist sollte die medikamentöse Behandlung von schon der Besitz kleinster Mengen strafbar. Ebenso verschiedenen weiteren Maßnahmen (z.B. strafbar ist die Weitergabe (selbst die psychosoziale Betreuung, medizinische Diagnostik, unentgeltliche) von solchen Medikamenten, auch psychotherapeutische Intervention) begleitet werden. wenn sie ordnungsgemäß verschrieben wurden.
48 SUBSTITUTIONSMITTEL SUBSTITUTIONSMITTEL 49 • Der intravenöse Konsum des eigenen Substitutionsmedikamentes ist kein Verstoß MARKENNAMEN gegen das Suchtmittelgesetz. In Österreich zur Substitution erhältliche Substanzen • und Handelsnamen (Stand Mai 2018, Um die gesundheitlichen Folgeschäden des Heilmittelverzeichnis): intravenösen Konsums dieser Medikamente möglichst gering zu halten und eventuell auch zu alternativen, risikoärmeren Konsumarten zu • Methadon (Methasan® Konzentrat) gelangen, sollte der intravenöse Konsum im Gespräch mit dem/der ÄrztIn immer thematisiert • Levomethadon (L-Polamidon® Lösung, Levomethasan® Konzentrat) • werden. Retardiertes Morphin (Substitol® Ret Kapseln, Compensan® Ret Filmtabletten) • Buprenorphin (Subutex® Sublingualtabletten, Bupensan® Sublingualtabletten, Buprenorphin hexal® Sublingualtabletten, Buprenorphin ratiopharm Sublingualtabletten) • Buprenorphin-Naloxon Kombination (Suboxone® Sublingualtabletten) Alle Substitutionsmittel sind nur für die perorale Einnahme (Schlucken oder sublingual) zugelassen.
50 SUBSTITUTIONSMITTEL SUBSTITUTIONSMITTEL 51 ERWÜNSCHTE WIRKUNGEN LANGZEITFOLGEN/TOLERANZ (IN DER OPIOID-SUBSTITUTION) • Evtl. Toleranzentwicklung, verringerte sexuelle • Reduktion des Verlangens nach illegalen Opioiden (Craving) Lust und Erektionsstörung, evtl. Osteoporose. Bei oralem Konsum keinerlei Organschäden • keine Sedierung • Mögliche Langzeitfolgen bei intravenösem Konsum von Substitutionsmedikamenten sind • keine Euphorisierung, Stabilisierung der Stimmung Ablagerungen von in Tabletten bzw. Kapseln enthaltenen Hilfsstoffen im Gewebe. Hier kommt es zur Bildung von Fremdkörpergranulomen, was in der Lunge zu zunehmender Atemnot, im Auge zu Sehstörungen und in der Leber und Niere zu UNERWÜNSCHTE WIRKUNGEN chronisch entzündlichen Reaktionen führen kann. (NEBENWIRKUNGEN) • Verstopfung • Pupillenverengung • trockene Haut, Schwitzen • anfänglich Kopfschmerzen • Verlängerung der Erregungsüberleitung am Herzen (Methadon, Levomethadon)
52 SUBSTITUTIONSMITTEL SUBSTITUTIONSMITTEL 53 TIPPS/RISK REDUCTION Bei einer Überdosierung mit Im Mischkonsum von Substitutionsmittel ist immer die Substitutionsmitteln mit Rettung zu rufen! Benzodiazepinen Bei einem derartigen verstärken sich die medizinischen Notfall kann dem/ Wirkungen dieser der Patienten/Patientin das Substanzen gegenseitig Gegenmittel Naloxon bis zu Atemdepression verabreicht werden. und Atemstillstand. Wichtig ist dabei zu beachten, dass aufgrund der kürzeren Das Risiko für eine Wirkdauer von Naloxon, die lebensgefährliche Wirkung des Substitutionsmittels Überdosierung ist wieder einsetzen kann und zu dadurch besonderes einer neuerlichen Überdosierung hoch. führen kann.
54 SUBSTITUTIONSMITTEL SUBSTITUTIONSMITTEL 55 Es gibt Substitutionsmittel, BESONDERHEITEN EINZELNER WIRKSTOFFE die auch Naloxon enthalten. Die zur Verfügung stehenden Substitutionsmittel Naloxon entfaltet bei der unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht – z.B. in der Wirkdauer, der speziellen Wirkung, der oralen Einnahme keine Verstoffwechselung im Körper oder auch in den Wirkung, führt aber bei Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Die Auswahl des richtigen Substitutionsmittels wird durch nasaler oder intravenöser den behandelnden Arzt oder die behandelnde Ärztin für jede Person individuell getroffen. zu Entzugserscheinungen. Methadon (Razemat) und Levomethadon Levomethadon wirkt doppelt so stark wie Methadon und weil es nur aus dem sog. linksdrehenden Isomer besteht, hat es deutlich weniger Nebenwirkungen. Spritzen ist die riskanteste • Zu beachten ist bei beiden Substanzen die Gefahr einer Überdosierung speziell in der Konsumform (siehe Seite 11). Einstellungsphase. Wegen der langen Wirkdauer Beachte unbedingt die allgemeinen von über 24 Stunden besteht die Gefahr, dass sich die Substanzen im Blut stark anreichern, wenn die Safer Use Empfehlungen im Safer Use Dosis in den ersten Tagen zu rasch gesteigert Guide – intravenöser Konsum und wird. Daher sind die ÄrztInnen in den ersten fünf Alternativen. Tagen besonders vorsichtig und die Findung der richtigen Dosis erfolgt nur schrittweise.
56 SUBSTITUTIONSMITTEL SUBSTITUTIONSMITTEL 57 • Methadon, in deutlich geringerem Ausmaß auch Levomethadon, kann Rhythmusstörungen im Buprenorphin Herzen verursachen, weshalb regelmäßige EKG- Burprenorphin ist ein sogenannter partieller Agonist Kontrollen durchgeführt werden sollten. und verursacht Entzugsbeschwerden, wenn die Rezeptoren noch mit vollen Agonisten (z.B. Heroin • Methadon und Levomethadon werden für gewöhnlich mit Sirup gemischt, weshalb der oder ein anderes Opioid) besetzt sind. Eine Einstellung auf Buprenorphin kann daher erst intravenöse Konsum unbedingt zu vermeiden ist, begonnen werden, wenn schon (beginnende) Opiat- da die Gefahr von Gefäßschädigungen, Entzugsbeschwerden vorliegen. Das heißt: Infektionen und Thrombosen durch die frühestens 6-8 Stunden nach der letzten Einnahme Zuckerlösung besteht. von Heroin bzw. 24 Stunden bei Methadon. • Bei Buprenorphin gibt es einen sogenannten Sättigungseffekt, das heißt, dass es ab einem Retardiertes Morphin gewissen Zeitpunkt trotz Dosissteigerung zu keiner Verstärkung der Wirkung mehr kommt, Das in der Substitution verwendete retardierte weshalb eine Steigerung der Tagesdosis auf über Morphin wirkt gleichmäßig über 24 Stunden – 24 mg kaum sinnvoll ist, sondern der Wechsel auf vorausgesetzt, die Einnahme erfolgt ein anderes Substitutionsmittel (Voll-Agonist) anwendungskonform und die Tabletten oder Kapseln erfolgen sollte. bzw. der Kapselinhalt werden geschluckt. • Es bestehen kaum Wechselwirkungen mit anderen • Buprenorphin muss sublingual eingenommen werden (die Tablette unter der Zunge zergehen Medikamenten. lassen), da es beim Schlucken zu einem Wirkungsverlust kommt.
59 ADRESSEN
60 ADRESSEN ADRESSEN 61 ADRESSEN NOTFALLHILFE SUCHTHILFE WIEN ÜBERDOSIERUNG ambulatorium suchthilfe wien Gumpendorfer Gürtel 8, 1060 Wien sofort Rettung rufen‚ 144 oder Tel.: 01/ 4000-537 60 Mo 09:30 – 15:00 Uhr Di – Fr 09:30 – 17:30 112 (Euro-Notruf). Sa, So, Feiertag 09:00 – 17:00 Uhr Anmeldeschluss Es zählt jede Minute! Mo 14:00, Di – Fr 17:00, Sa/So/FT 16:00 Uhr change suchthilfe wien Nußdorfer Straße 41, 1090 Wien Tel.: 01/ 586 66 06 ES STIMMT NICHT, DASS DIE Mo – Sa (außer Mi) 09:30 – 16:30 Uhr Mi 14:30 – 18:00 Uhr RETTUNG AUCH GLEICH DIE POLIZEI VERSTÄNDIGT! jedmayer suchthilfe wien Gumpendorfer Gürtel 8, 1060 Wien Tel.: 01/ 4000-538 00 Tageszentrum Mo – So (außer Di) 09:30 – 17:30 Di 13:00 – 17:30 Notschlafstelle Mo – So 18:00 – 08:00 Uhr
62 ERSTE HILFE ERSTE HILFE 63 ERSTE HILFE • wenn bewusstlos | zuerst Notruf tätigen (144), Kopf überstrecken, dann Atmung überprüfen • wenn keine Atmung | Wiederbelebung (2x beatmen, 30x Herzdruckmassage) • wenn Atmung normal (= alle 10 Sek. 2-3 Atemzüge) | stabile Seitenlagerung Jedenfalls solange warten/wiederbeleben bis die Rettung eintrifft!
RETTUNG 144 / ÄRZTEFUNKDIENST 141 Gumpendorfer Gürtel 8 1060 Wien 01/ 4000-538 00 Gumpendorfer Gürtel 8 1060 Wien 01/ 4000-537 60 Nußdorfer Straße 41 1090 Wien 01/ 586 66 06 www.suchthilfe.wien
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