Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books

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Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Scheidegger & Spiess
Kunst I Fotografie I Architektur

                     Frühjahr 2021
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Wichtige Neuerscheinungen Herbst 2020

                                                                           Dance Me to the End of Love
                                                                           Ein Totentanz

        Herausgegeben von Stephan Kunz                                     Totentänze, auch Makabertänze genannt, vergegenwärtigen
        und Stefan Zweifel
                                                                           als Bildmotive den Tod und dessen Einfluss auf unsere irdische
        In Zusammenarbeit mit dem                                          Existenz. Dieses Buch widmet sich nicht der klassischen
        Bündner Kunstmuseum Chur                                           Ikono­grafie des Totentanzes, sondern stellt die Bewegung, die
        Broschur                                                           Ekstase und die Metamorphose bis hin zur Auflösung im Tod
        344 Seiten, 137 farbige und                                        ins Zentrum. Es bildet einen medialen Rausch ab, der sich von
        39 sw Abbildungen
                                                                           der Antike bis in die Gegenwart zieht.
        16 × 23 cm
        978-3-03942-000-1 Deutsch
        sFr. 49.– | € 48.–
    ISBN 978-3-03942-000-1

9       783039 420001

        Immer nur das Paradies
        Augusto Giacometti – Die Tagebücher 1932–1937

        Der Maler Augusto Giacometti (1877–1947), Abkömmling der                                              Herausgegeben und kommentiert
                                                                                                              von Caroline Kesser
        berühmten Bergeller Künstlerfamilie und geboren in Stampa,
        lebte ab 1915 in Zürich, wo er in seinem Atelier an der Rämi­                                         Gebunden
        strasse Sammlerinnen und Auftraggeber empfing und zu einer                                            280 Seiten, 84 farbige und
                                                                                                              14 sw Abbildungen
        einflussreichen Figur des städtischen wie auch des nationalen                                         18,5 × 23 cm
        Kunstlebens wurde. Seine bislang nicht publizierten Tage­bücher                                       978-3-85881-684-9 Deutsch
                                                                                                              sFr. 49.– | € 48.–
        der Jahre 1932 bis 1937 zeigen ihn auch als verletzliche Persön­                                      ISBN 978-3-85881-684-9

        lichkeit, die das zunehmend dramatische Weltgeschehen von
        sich fernhielt und schrieb: «Man sollte immer nur das Paradies
        malen».                                                                                           9   783858 816849

                                                                           Richard Speer

                                                                           The Space of Effusion
                                                                           Sam Francis in Japan

        Herausgegeben und mit einem                                        Sam Francis (1923–1994), einer der führenden Vertreter des
        Vorwort von Debra Burchett-Lee
                                                                           Abstrakten Expressionismus, reiste 1957 erstmals nach Japan,
        In Zusammenarbeit mit der Sam                                      wo er rasch mit einem weiten Kreis von Künstlern, Schriftstel­
        Francis Foundation in Pasadena, CA                                 lern, Filmemachern, Architekten und Musikern der Avant­
        Gebunden                                                           garde in Kontakt kam. Diese Monografie zeichnet erstmals
        224 Seiten, 140 farbige und                                        Francis’ Verbindungen zur Kunst- und Kulturszene Japans
        50 sw Abbildungen
                                                                           der Nachkriegsjahre und seine komplexe, sich stetig fortent­
        24 × 30 cm
        978-3-85881-861-4 Englisch                                         wickelnde Beziehung zu der Ästhetik Ostasiens über fast vier
        sFr. 75.– | € 68.–                                                 Jahrzehnte nach.
        ISBN 978-3-85881-861-4

    9    783858 818614
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Schriften der Fondazione
                                                                                                                    Erstveröffentlichung der Briefe
    Marguerite Arp, Locarno
                                                                                                                    und Postkarten von Sophie
    Band 1
                                                                                                                    Taeuber-Arp an ihre wichtigsten
                                                                                                                    Sammler und Förderer
    Herausgegeben von der
    Fondazione Marguerite Arp                                                                                       Mit Faksimile-Abbildungen aus-
                                                                                                                    gewählter Briefe und Postkarten
    Kommentiert und mit einem
    Beitrag von Walburga Krupp                                                                                      Kommentiert von der führenden
    sowie einem Vorwort von                                                                                         Spezialistin für Leben und Schaffen
    Simona Martinoli                                                                                                von Sophie Taeuber-Arp

                                                                                                                    Erscheint anlässlich der Retrospek-
    Gestaltet von Sabine Hahn                                                                                       tive Sophie Taeuber-Arp. Gelebte
                                                                                                                    Abstraktion im Kunstmuseum
    Broschur                                                                                                        Basel (20. März bis 20. Juni 2021)
    ca. 92 Seiten, ca. 25 farbige und
    sw Abbildungen
    17 × 24 cm
    978-3-03942-017-9 Deutsch
    ca. sFr. 25.– | € 25.–

    Erscheint im März 2021
                                                                                                                    Die Briefe und
    Die italienische Ausgabe erscheint
    bei Edizioni Casagrande, Bellinzona
                                                                                                                    Postkarten von
    ISBN 978-3-03942-017-9
                                                                                                                    Sophie Taeuber-Arp
                                                                                                                    an ihre ersten und
9   783039 420179                                                                                                   wichtigsten Sammler

                                          Briefe von Sophie Taeuber-Arp
                                          an Annie und Oskar Müller-Widmann

                                          Das Basler Ehepaar Annie und Oskar Müller-Widmann begann schon früh, expressi­
                                          onistische Kunst zu sammeln, und entdeckte gegen Ende der 1920er-Jahre auch die
                                          abstrakte Kunst für sich. Das Haus des Paars auf dem Bruderholz in Basel war ein
                                          Treffpunkt, an dem die herausragenden Protagonistinnen und Protagonisten der Mo­
                                          derne verkehrten, darunter auch Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp. Oskar und Annie
                                          Müller-Widmann wurden zu engen Freunden der beiden und die ersten und über
                                          Jahre hinweg wichtigsten Sammler ihrer Werke.
                                          Erstmals werden nun in diesem Band die Briefe und Postkarten veröffentlicht, die
                                          Sophie Taeuber-Arp zwischen 1932 und 1942 an das Ehepaar Müller-Widmann
                                          schrieb. Darin geht es um das künstlerische Schaffen, um Ausstellungen und andere
                                          Projekte, aber auch um private Umstände des Künstlerinnenlebens. Das geschlossen
                                          erhaltene Konvolut stellt ein äusserst wichtiges Zeugnis zu Leben und Schaffen Sophie
                                          Taeuber-Arps dar. Sämtliche Postkarten werden als Faksimiles abgebildet, die Texte
                                          aller Briefe und Karten sowohl in Originalsprache transkribiert als auch in deutscher
                                          Übersetzung wiedergegeben. Walburga Krupp, die führende Kennerin von Sophie
                                          Taeuber-Arps Schaffen, hat die Briefe kommentiert und arbeitet in einem Essay die
                                          Besonderheiten dieses Briefwechsels heraus.

                                          Walburga Krupp war 1990–2012 Kuratorin der Stiftung Hans Arp und
                                          Sophie Taeuber-Arp in Rolandseck und ist Co-Kuratorin der grossen
                                          Taeuber-Arp-Retrospektive in Basel, New York und London 2021.

                                          Simona Martinoli ist Kuratorin der Fondazione Marguerite Arp in Locarno
                                          und Dozentin an der Università della Svizzera italiana in Mendrisio.

                                                                                                                    Scheidegger & Spiess
                                                                                                                    Frühjahr 2021		                   3
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Die Überwindung
von «High» und «Low»:
Die legendäre Wiener
Werkstätte und ihre
Dependance in Zürich
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Herausgegeben vom
                                                                                                                      Die erste umfassende Darstellung
    Kunsthaus Zürich
                                                                                                                      der Verbindungen der Wiener
                                                                                                                      Werkstätte mit Zürich und der
    Mit Beiträgen von Tobias G. Natter,
                                                                                                                      Schweiz
    Rainald Franz, Niklaus M. Güdel,
    Monika Mayer und Elisabeth                                                                                        Ein höchst attraktives Buch zu den
    Schmuttermeier                                                                                                    sehr populären Künstlern Klimt
                                                                                                                      und Hodler, das einen frischen
    Gestaltet von Lena Huber                                                                                          Blick von aussen auf den Schweizer
                                                                                                                      Nationalkünstler wirft
    Gebunden
    ca. 208 Seiten, ca. 150 farbige                                                                                   Reichhaltig illustriert mit Abbildun-
    und sw Abbildungen                                                                                                gen von rund 180 Werken, darunter
    22 × 27 cm                                                                                                        Gemälde, Entwürfe, Möbel,
    978-3-03942-016-2 Deutsch                                                                                         Schmuck etc.
    ca. sFr. 49.– | € 48.–                                                                                            Erscheint anlässlich der gleich­
                                                                                                                      namigen Ausstellung im Kunsthaus
    Erscheint im Mai 2021
    ISBN 978-3-03942-016-2                                                                                            Zürich (21. Mai bis 29. August 2021)

9   783039 420162

                                          Hodler, Klimt
                                          und die Wiener Werkstätte

                                          Als die Malerei in Wien um 1900 mit Gustav Klimt (1862–1918) einen Höhepunkt
                                          erreichte, forderte dieser die Überwindung der traditionellen Unterscheidung von «hoher»
                                          und «angewandter» Kunst. Seinen Überlegungen legte Klimt eine «ideale Gemein­
                                          schaft der Schaffenden und Geniessenden» zugrunde. Zum nachhaltigen Motor einer
                                          modernen Designentwicklung wurde das Schaffen der 1903 gegründeten Wiener
                                          Werkstätte. Zu den Kunden der Wiener Werkstätte zählten Klimts wichtigste Auftrag­
                                          geberinnen – aber auch der Schweizer Künstler Ferdinand Hodler (1853–1918), der
                                          1913 dort das Mobiliar für seine Genfer Wohnung in Auftrag gab. Seit der für Hodler
                                          bahnbrechenden Ausstellung in der Wiener Secession von 1904 war er mit deren Ideen
                                          bestens vertraut.
                                          Ausgehend von diesem engen Verhältnis wirft das Buch zur gleichnamigen, von Tobias
                                          G. Natter kuratierten Ausstellung aus Wiener Perspektive einen frischen Blick auf den
                                          Schweizer Nationalkünstler. Erstmals werden darin auch die weiteren Beziehungen
                                          der Wiener Werkstätte zu Zürich und zur Schweiz dargestellt, die 1917 mit der Grün­
                                          dung einer eigenen Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse ihren Höhepunkt fanden.
                                          Der Band ist reichhaltig illustriert mit Abbildungen von rund 180 Werken, darunter
                                          Gemälde, Entwürfe, Möbel, Schmuck und anderes mehr.

                                          Tobias G. Natter ist freier Kurator für führende Kunstmuseen weltweit, Autor zahlreicher
                                          Publikationen und Herausgeber der Werkverzeichnisse Klimt (2012) und Egon Schiele (2017).
                                          Rainald Franz ist Kustos der Sammlung Glas & Keramik am Museum für angewandte
                                          Kunst MAK in Wien.
                                          Niklaus M. Güdel ist Direktor der Archives Jura Brüschweiler, Schriftsteller und Kunstkritiker.
                                          Monika Mayer leitet Archiv und Provenienzforschung am Museum Belvedere in Wien.
                                          Elisabeth Schmuttermeier ist ehemalige Kuratorin und Leiterin des Wiener Werkstätte Archivs
                                          am Museum für angewandte Kunst MAK in Wien.

                                                                                                                      Scheidegger & Spiess
                                                                                                                      Frühjahr 2021		                    5
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Einblicke in eine
pulsierende Szene:
Porträts von rund
fünfzig innovativen
Schweizer Modelabels
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Herausgegeben vom Museum
                                                                                                            Ein höchst attraktiver Überblick
    für Gestaltung Zürich, Karin Gimmi
                                                                                                            der innovativen Schweizer Mode-
    und Christoph Hefti
                                                                                                            szene, der rund fünfzig Labels und
                                                                                                            ihre aktuellen Arbeiten präsentiert
    Gestaltet von Marietta Eugster
                                                                                                            Reich illustriert mit Modeshootings
    Broschur                                                                                                und Kampagnenbildern
    ca. 140 Seiten, ca. 200 farbige
    Abbildungen                                                                                             Eingebettete Print-in-Motion-
    23 × 28,5 cm                                                                                            Videos zeigen Designer in ihren
    978-3-03942-015-5                                                                                       Ateliers und Interviews mit
    Deutsch / Englisch                                                                                      Modeexperten und -expertinnen
    ca. sFr. 29.– | € 29.–                                                                                  Erscheint anlässlich der gleich­
                                                                                                            namigen Ausstellung im Museum
    Erscheint im Februar 2021
    ISBN 978-3-03942-015-5                                                                                  für Gestaltung Zürich (Standort
                                                                                                            Ausstellungsstrasse, bis 11. April
                                                                                                            2021)

9   783039 420155

                                         Wild Thing – Modeszene Schweiz

                                         Mode ohne Massenproduktion, ohne Hollywood und internationale Fashion Weeks?
                                         Fernab vom Scheinwerferlicht und vom Diktat der grossen Modezentren erproben in
                                         der Schweiz kleine Labels, Kollektive, junge Studienabsolventinnen und Studienabsol­
                                         venten sowie etablierte Modemarken ihr Potenzial. Kreative Gestalterinnen und Ge­
                                         stalter positionieren sich auf eigene Faust in Berlin, jonglieren im Modezirkus in Paris
                                         mit oder richten in der Schweiz clevere Businesssysteme ein.
                                         Das Buch Wild Thing – Modeszene Schweiz, das anlässlich einer Ausstellung im Mu­
                                         seum für Gestaltung Zürich erscheint, nimmt sich dieser Entwicklung und der daraus
                                         entstehenden Produkte an. Es vermittelt aktuelle Themen – wie den Minimalismus
                                         oder die Infragestellung etablierter Identitätszuschreibungen –, die Entwürfe, Design­
                                         konzepte und Prozesse prägen. Zahlreiche Abbildungen zeigen Looks und Kreationen
                                         bedeutender Labels, ausgewählte Outfits, Stofferfindungen und Kollektionspräsenta­
                                         tionen. Zusammen mit kurzen Interviews, Porträts der Designerinnen und Designer
                                         und Themenbeiträgen entsteht so eine höchst attraktive Momentaufnahme der kreati­
                                         ven und pulsierenden Modeszene Schweiz.
                                         Das Buch ist zudem mit kurzen Print-in-Motion-Videos verknüpft, die starten, wenn
                                         Lesende die Kamera ihres Mobiltelefons oder Tablets auf die entsprechende Abbildung
                                         richten. Zu sehen sind Videos zu Designern, Interviews mit Modeexpertinnen und
                                         Modeexperten sowie Beiträge von Modeschulen.

                                         Karin Gimmi ist Kunsthistorikerin und Kuratorin am Museum
                                         für Gestaltung Zürich.

                                         Christoph Hefti ist Designer und lebt in Zürich und Brüssel.
                                         2009 wurde er mit dem Schweizer Grand Prix Design ausgezeichnet.
                                                                                                            Scheidegger & Spiess
                                                                                                            Frühjahr 2021		                      7
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Der Beginn einer
neuen Schaffensphase:
Paul Klees Studien
zur polyphonen Malerei

Weiterhin lieferbar in der Reihe
Schlüsselwerke der Schweizer Kunst:

Walburga Krupp                        Angelika Affentranger-Kirchrath
Sophie Taeuber-Arp – Equilibre        Franz Gertsch – Rüschegg
978-3-85881-662-7                     978-3-85881-663-4
Deutsch / Englisch                    Deutsch / Englisch
sFr. 29.– | € 29.–                    sFr. 29.– | € 29.–
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Herausgegeben von
                                                                                                             Eine fundierte Studie zu Paul Klees
    Angelika Affentranger-Kirchrath
                                                                                                             Gemälde Ad Parnassum, einem
                                                                                                             Schlüsselwerk im Schaffen des
    Gestaltet von Arturo Andreani
                                                                                                             Malers

    Gebunden                                                                                                 Beleuchtet den Entstehungs-
    ca. 96 Seiten, ca. 40 farbige                                                                            hintergrund von Klees Suche nach
    Abbildungen                                                                                              einer polyphonen Malerei in
    21,5 × 25 cm                                                                                             Analogie zur mehrstimmigen Musik
    978-3-03942-011-7
    Deutsch / Englisch
    ca. sFr. 29.– | € 29.–

    Erscheint im April 2021
    ISBN 978-3-03942-011-7

9   783039 420117

                                      Oskar Bätschmann
                                      Paul Klee – Ad Parnassum
                                      Schlüsselwerke der Schweizer Kunst

                                      In den 1920er-Jahren begann Paul Klee (1879–1940), sich intensiv mit der polyphonen
                                      Malerei – der mehrstimmigen Malerei in Analogie zur Musik – auseinanderzusetzen.
                                      Die Studien des unermüdlichen Experimentators fanden ihren Anfang zunächst am
                                      Bauhaus in Dessau, entwickelten sich während seiner Zeit an der Kunstakademie
                                      Düsseldorf weiter und fanden ab 1933 mit Klees Rückkehr nach Bern ihren Abschluss.
                                      Der international anerkannte Kunsthistoriker Oskar Bätschmann erkundet in diesem
                                      Band dessen Haupt- und Schlüsselwerk Ad Parnassum (1932). Das Gemälde entstand
                                      kurz nach Klees Weggang vom Bauhaus und steht sinnbildlich für eine neue Ära sowie
                                      die Selbstfindung des Künstlers. Bätschmann dokumentiert das Streben des Künstlers
                                      nach einer Verbindung von Musik und Malerei in den Klängen der Farben und in der
                                      rhythmischen Bewegung farbiger Punkte.
                                      Reich illustriert setzt das Buch am Beispiel dieses Schlüsselwerks Klees polyphones
                                      Kunstverständnis in einen kunsthistorischen Kontext und gibt Aufschluss über das
                                      synästhetische Denken, das in jenen Jahren aufkam.

                                      Oskar Bätschmann lehrte bis 2009 als Professor für Kunstgeschichte
                                      der Neuzeit und der Moderne an der Universität Bern. Er war Mitglied
                                      der Paul-Klee-Stiftung und Mitinitiator des von 1998 bis 2004
                                      erschienenen Catologue raisonné des Künstlers.

                                                                                                             Scheidegger & Spiess
                                                                                                             Frühjahr 2021		                  9
Scheidegger & Spiess Kunst I Fotografie I Architektur - Frühjahr 2021 - Park Books
Eine zeitgemässe und
reflektierte Auseinander-
setzung mit der Art brut
am Beispiel einer beein-
druckenden Sammlung
Herausgegeben von
                                                                                                                   Kunstschaffen von Aussenseitern
    Markus Landert
                                                                                                                   der Gesellschaft ist ein Thema von
                                                                                                                   anhaltender Aktualität und erhält
    Mit Beiträgen von Martina Denzler,
                                                                                                                   zunehmende Aufmerksamkeit
    Markus Landert, Rolf Röthlisberger
    und Astrid Sedlmeier                                                                                           Präsentiert erstmals einen Über-
                                                                                                                   blick über eine herausragende
    Gestaltet von Urs Stuber                                                                                       Sammlung von Aussenseiterkunst
                                                                                                                   und Art brut
    In Zusammenarbeit mit dem Kunst-
    museum Thurgau                                                                                                 Erscheint anlässlich der gleich­
                                                                                                                   namigen Ausstellung im Kunst­
    Gebunden                                                                                                       museum Thurgau (21. März bis
    ca. 320 Seiten, 320 farbige Ab­                                                                                19. Dezember 2021)
    bildungen
    23 × 30 cm
    978-3-03942-014-8 Deutsch
    ca. sFr. 59.– | € 58.–

    Erscheint im März 2021
    ISBN 978-3-03942-014-8

9   783039 420148

                                         Jenseits aller Regeln
                                         Aussenseiterkunst – ein Phänomen

                                         Während über dreissig Jahren hat Rolf Röthlisberger, passionierter Sammler und ehe­
                                         maliger Leiter des Psychiatrie-Museums der Klinik Waldau bei Bern, eine beeindru­
                                         ckende Sammlung von Aussenseiterkunst zusammengetragen, die von den 1920er-
                                         Jahren bis ins frühe 21. Jahrhundert reicht. Sie vereint Werke von künstlerisch tätigen
                                         Menschen, die wegen psychischer Krankheit, kognitiver Beeinträchtigung oder ande­
                                         rer widriger Umstände am Rand der Gesellschaft stehen. Mit den Künstlerinnen und
                                         Künstlern in engem Kontakt stehend, erwarb Röthlisberger die Werke bei persönlichen
                                         Besuchen in Kliniken, Ateliers oder Privatwohnungen direkt von ihnen.
                                         Dieses Buch, das anlässlich einer Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau erscheint,
                                         präsentiert erstmals eine grosse Auswahl von Werken aus der Sammlung Rolf Röthlis­
                                         bergers. Neben der Sammlung als solcher rückt die Theorieentwicklung rund um die
                                         Aussenseiterkunst in den Fokus. Markus Landerts Essay widmet sich dem Umgang
                                         mit der Kunst aus einer verrückten Welt. Kurztexte von Martina Denzler, Astrid Sedl­
                                         meier und Markus Landert untersuchen die Schwerpunkte der Sammlung anhand von
                                         Hauptwerken. Ein Interview mit Rolf Röthlisberger schliesslich gibt Einblick in die
                                         Entstehung seiner herausragenden Sammlung.

                                         Markus Landert ist Kunsthistoriker und Direktor des Kunstmuseums
                                         des Kantons Thurgau / Ittinger Museum. Er ist Autor zahlreicher Artikel
                                         zur Art brut.

                                                                                                                   Scheidegger & Spiess
                                                                                                                   Frühjahr 2021		                    11
Kunst und Heilung:
Emma Kunz’ faszinierendes
Gesamtwerk im Spiegel
der Gegenwart
Herausgegeben von Yasmin Afschar
                                                                                                       Greift mit Spiritualität und alter­
                                                                                                       nativen Heilmethoden aktuelle
    Mit Beiträgen von Yasmin Afschar,
                                                                                                       Themen auf, die Kunstschaffende
    Lars Bang Larsen, Elise Lammer,
                                                                                                       und die Gesellschaft gleicher­
    Ingo Niermann, Marco Pasi,
                                                                                                       massen beschäftigen
    Julia Voss u.a.
                                                                                                       Die künstlerischen Arbeiten der
    In Zusammenarbeit mit dem                                                                          Forscherin und Naturheilpraktikerin
    Aargauer Kunsthaus, Aarau                                                                          Emma Kunz finden international
                                                                                                       grosse Beachtung und wurden in
    Gestaltet von Atlas Studio                                                                         jüngster Zeit in Venedig, München,
                                                                                                       London und Tel Aviv gezeigt
    Broschur
    ca. 208 Seiten, ca. 200 farbige                                                                    Werkabbildungen und Interviews
    Abbildungen                                                                                        zeigen künstlerische Positionen
    23 × 31 cm                                                                                         der Gegenwart im Dialog mit dem
    978-3-85881-682-5                                                                                  Werk und Wirken von Emma Kunz
    Deutsch / Englisch                                                                                 Erscheint zur gleichnamigen Aus-
    ca. sFr. 49.– | € 48.–                                                                             stellung im Aargauer Kunsthaus,
                                                                                                       Aarau (23. Januar bis 24. Mai 2021)
    Erscheint im März 2021
    ISBN 978-3-85881-682-5

9   783858 816825

                                        Kosmos Emma Kunz
                                        Eine Visionärin im Dialog mit zeitgenössischer Kunst

                                        Die Aargauer Forscherin, Naturheilpraktikerin und Künstlerin Emma Kunz (1892–
                                        1963) schuf Zeichnungen auf der Grundlage von Fragen und Visionen, die sie durch
                                        Pendeln auf Millimeterpapier kartografierte. Davon ausgehend erarbeitete sie kom­
                                        plexe Systeme aus Linien, Formen und Flächen. Das Werk der Autodidaktin, die das
                                        Pendel auch für ihre Arbeit als Heilerin verwendete, ist ein frühes Beispiel eines erwei­
                                        terten Kunstbegriffs.
                                        Im Buch tritt Kunz’ Wirken in einen Dialog mit Positionen der zeitgenössischen Kunst.
                                        Werke von Agnieszka Brzeżańska, Joachim Koester, Goshka Macuga, Shana Moulton,
                                        Rivane Neuenschwander, Mai-Thu Perret und anderen nehmen Themen auf, die dem
                                        Schaffen von Emma Kunz verwandt sind, und erlauben so einen frischen Blick darauf.
                                        Neben Interviews mit den Künstlerinnen und Künstlern widmen sich Essays der Wir­
                                        kungsgeschichte des Visionären in der Kunst und heben die Aktualität der Arbeiten
                                        von Emma Kunz hervor. Ein innovativer Ausstellungsrundgang per 3D-Laserscan­
                                        technologie vervollständigt das Buch.

                                        Yasmin Afschar ist Kunsthistorikerin und seit 2018 Kuratorin
                                        am Aargauer Kunsthaus, Aarau.

                                                                                                       Scheidegger & Spiess
                                                                                                       Frühjahr 2021		                  13
Ruth Schweikert

                                                                     Nach dem Wochenende

                                                                     Schaumgeboren ist Aphrodite, die Göttin der Liebe und der Schönheit; von Zeit-
                                                                     räumen träumte ihr, von Äonen und Augenblicken, von Ewigkeitssehnsucht und
                                                                     rasendem Stillstand auch. Raumträume, die sich in Traumräume verwandeln, wäh-
                                                                     rend Betrachter*innen gedankenverloren vor dreissig Tableaus stehen, die je ein
                                                                     mit dunkelgelber, weisslich schäumender Flüssigkeit (mehr oder minder) gefülltes
                                                                     (Bier-)Glas zeigen. Sogleich steigen weitere Bilder auf, Erinnerungen an Sommer-
                                                                     abende unter Platanen, an Blätterrauschen, Kieselsteine und Seeluft; wechselnde
                                                                     Lichtspiele, die eine Zeit lang haften bleiben auf menschlichen Netzhäuten, wäh-
                                                                     rend am Nebentisch jemand eine Geschichte erzählt, von einem japanischen Pilz
                                                                     namens Matsutake, oder wie Indonesien, damals niederländisch Ostindien, zur
                                                                     Weltausstellung 1900 in Paris einen gigantischen Baldachin verschifft habe, gewo-
                                                                     ben von Tausenden von Spinnen, ein hochfiligranes, phantastisches Kunstwerk
                                                                     der Natur – das sich bei seiner Ankunft, wirft eine andere ein, im Hafen von Mar-
                                                                     seille in einen Haufen Schimmel verwandelt hatte.
                                                                          Weekend Project I, 2003, 30-teilige Serie, Eitempera auf Leinwand, montiert
                                                                     auf MDF, je 41 x 32 cm: ebenso sorgfältig wie die Pinselstriche sind auch die Mate-
                                                                     rialangaben zum Werk; gemalt hat Christoph Hänsli die dreissig Bilder im Jahr
                                                                     2003, in Erinnerung vielleicht an, in Vorwegnahme und / oder während des schon
                                                                     damals – etwas übereilt! – sogenannten Jahrhundertsommers; wer ihn erlebt
                                                                     hat, erinnert sich an eine schier endlose Aneinanderreihung überhitzter Tage;
                                                                     genauso gut allerdings, denke ich, könnten die Vorlagen aus den Sechzigerjahren
                                                                     des 20. Jahrhunderts stammen oder gar aus den Roaring Twenties. Trinkgefässe
                                                                     und Tranksame, die Gläser, das Bier: Beides hat sich, seit meine längst verstorbe-
                                                                     nen Grosseltern sich in einem Berliner Biergarten zum ersten Mal zuprosteten,
                                                                     nicht wesentlich verändert; auch die verwendeten Arbeitsmaterialien, Eitempera
                                                                     und Leinwand, gehören seit vielen Jahrhunderten zum Werkzeug bildender Künst-
                                                                     ler*innen. Einzig die (unsichtbar verhüllten) MDF-Platten verweisen auf eine Zeit
                                                                     ab den späten Achtzigerjahren, als die mitteldichte Holzfaserplatte sich weltweit
                                                                     verbreitete.
                                                                          Dreissig Tableaus also mit dreissig Feierabendbieren, keines ganz ausgetrun-
                                                                     ken, Schaum oder Schaumspuren in jedem Glas; an einen Einzelnen denke ich, an
                                                                     dreissig Momentaufnahmen im Laufe der Zeit, von Frühling bis Hochsommer, von
                                                                     Spätherbst bis Wintereinbruch, oder gar von 1941 bis 2018, vom ersten, heimlichen
                                                                     Bier des vierzehnjährigen Maurerlehrlings bis zum letzten, unter Auslassung eini-
                                                                     ger Hunderter oder Tausender Stangen, Chübeli, Herrgöttli, je nach Trinktempera-
                                                                     ment, Lebensdauer und Bierdurst. An dreissig Freund*innen dachte ich, die sich
                                                                     auf ein Feierabendbier treffen – bloss wo? Denn weit und breit ist kein Biergarten
                                                                     in Sicht, weder ein nettes Quartier-Restaurant noch eine Hafenbar, auch keine Kleine
                                                                     Kneipe in unserer Strasse, und so trinkt jede*r für sich, zu Hause im Nirgendwo,
Weekend Project I, 2003, 30-teilige Serie, Eitempera auf Leinwand,
                                                                     oder nirgendwo zu Hause, Somewheres, Anywheres and everyone beyond, vor
montiert auf MDF, je 41 x 32 cm, Privatsammlung                      normiert-neutralem Bildhintergrund, der nichts von sich preisgibt, keine weiteren

15                                                                                                                                                               16   19                                                 20

                                                                                                                                                                      Kommode, 1999, Eitempera auf
                                                                                                                                                                      Leinwand, 94 x 115 cm

                                                                                                                                                                      Ohne Titel, 1996, Eitempera und
                                                                                                                                                                      Acryl auf Leinwand, 170 x 230 cm,
                                                                                                                                                                      Kunstsammlung der Zürcher
                                                                                                                                                                      Kantonalbank

27                                                                                                                                                              28    63                                                 64

                                                                                                                               Ohne Titel, 2001 / 02, neun Koffer,
                                                                                                                               Auskleidung Acryl auf Baumwolle,
                                                                                                                               je ca. 18 x 55 x 40 cm, Installation
                                                                                                                               variabel
                                                                                                                                                                                                          Die stille Poesie
                                                                                                                                                                                                          des Alltäglichen,
                                                                                                                                                                                                          mit Texten von
                                                                                                                                                                                                          zehn bekannten
                                                                                                                                                                                                          Autorinnen und
                                                                                                                                                                                                          Autoren
49                                                                                                                                                              50

Beratung, 2013, Öl und Acryl                                                                                                                                          32 Fenchelsalami, 2017, Gips,
auf Leinwand, montiert auf MDF,                                                                                                                                       Acryl, Pigment, Lack, Schnur,
27 x 51.5 cm, Privatsammlung                                                                                                                                          sortiert, je 33 x 6 x 6 cm,
                                                                                                                                                                      Installation variabel

61                                                                                                                                                              62    97                                                 98
Herausgegeben von
                                                                                                            Zeigt zwischen 1998 und 2020
    Franziska Stern-Preisig
                                                                                                            entstandene Arbeiten des inter­
                                                                                                            national beachteten Schweizer
    Mit Beiträgen von Christian
                                                                                                            Malers und Konzeptkünstlers
    Hackenberger, Cathérine Hug,
                                                                                                            Christoph Hänsli in einer Aus­
    Juerg Judin & Pay Matthis Karstens,
                                                                                                            stellungspräsentation
    Tim Krohn, Friedrich Meschede,
    Gianna Molinari, Erik Porath,                                                                           Mit Texten zu den Werken von zehn
    Judith Schalansky, Ruth Schweikert                                                                      bekannten Schriftstellerinnen,
    und Ulrike Vedder                                                                                       Galeristen, Kuratorinnen, Künstlern
                                                                                                            und Wissenschaftlerinnen
    Gestaltet von Atelier Pol, Bern

    In Zusammenarbeit mit der Villa
    Renata, Basel

    Broschur
    100 Seiten, 39 farbige
    Abbildungen
    21,5 × 29,5 cm
    978-3-03942-002-5 Deutsch
    sFr. 39.– | € 38.–

    Lieferbar
    ISBN 978-3-03942-002-5

9   783039 420025

                                          Christoph Hänsli – Die Konferenz der Dinge

                                          Der Schweizer Konzeptkünstler Christoph Hänsli (*1963) – international bekannt ge­
                                          worden durch das Werk Mortadella – bedient sich in erster Linie der Malerei als
                                          Medium. Als Motive wählt er häufig Gegenstände, die an Alltäglichkeit kaum zu
                                          überbieten sind. So entstehen empathische Porträts von Staubsaugern, Koffern, Bier­
                                          gläsern, Archivschachteln oder auch vom Hauptschalter eines Krematoriums. Vergäng­
                                          lichkeit, Abwesenheit und Erinnerung sind wichtige Themen seines Schaffens.
                                          In diesem Buch haben zehn Autorinnen und Autoren ein Bild gewählt, das sie beson­
                                          ders anspricht, und einen Text dazu verfasst. Dazu gehören die Schriftstellerinnen
                                          Judith Schalansky, Ruth Schweikert und Gianna Molinari und der Schriftsteller Tim
                                          Krohn, die Galeristen Juerg Judin und Pay Matthis Karstens, der Kurator Friedrich
                                          Meschede und die Kuratorin Cathérine Hug, die Literaturwissenschaftlerin Ulrike
                                          Vedder, der Chemieprofessor Christian Hackenberger und der Philosoph, Medienwis­
                                          senschaftler und Künstler Erik Porath. So ist eine wunderbar liebevolle Hommage an
                                          die berückende Banalität der Dinge entstanden.

                                          Franziska Stern-Preisig ist die Gründerin und Geschäftsführerin
                                          der Villa Renata in Basel.

                                                                                                            Scheidegger & Spiess
                                                                                                            Frühjahr 2021		                   15
Herausgegeben vom
                                                                                                                                    Erscheint anlässlich der Fertig-
    Kunsthaus Zürich
                                                                                                                                    stellung von David Chipperfields
                                                                                                                                    Erweiterungsbau für das Kunsthaus
    In Zusammenarbeit mit der
                                                                                                                                    Zürich im Dezember 2020
    Einfachen Gesellschaft Kunsthaus-
    Erweiterung                                                                                                                     Die Fertigstellung des neuen
                                                                                                                                    Erweiterungsbaus markiert den
    Gestaltet von Stefan Hunziker                                                                                                   grössten Entwicklungssprung
    Corti, Büro4                                                                                                                    in der Geschichte des Kunsthaus
                                                                                                                                    Zürich
    Broschur
    52 Seiten, 57 farbige und
    5 sw Abbildungen
    19 × 23 cm
    978-3-85881-696-2 Deutsch
    978-3-85881-875-1 Englisch
    978-3-85881-876-8 Französisch
    sFr. 15.– | € 15.–

    Lieferbar
                                                                                                                                    Kunsthaus Zürich:
    ISBN 978-3-85881-696-2           ISBN 978-3-85881-875-1
    Deutsch                          Englisch                                                                                       ein Kunstmuseum
                                                                                                                                    für das 21. Jahr-
9   783858 816962                9    783858 818751                                                                                 hundert
    ISBN 978-3-85881-876-8
    Französisch

9   783858 818768

                                                              Das neue Kunsthaus Zürich
                                                              Museum für Kunst und Publikum

                                                              Im Dezember 2020 wird David Chipperfields markanter Erweiterungsbau des Kunst­
                                                              haus Zürich fertiggestellt. Damit ist das Kunsthaus auf nahezu doppelte Grösse ge­
                                                              wachsen und – zusammen mit den vorangegangenen Umbauten und Sanierungen der
                                                              älteren Gebäude – zu einem zeitgemässen Kunstmuseum des 21. Jahrhunderts ge­
    Weiterhin lieferbar:                                      worden.
                                                              Nach dem im Frühjahr 2020 erschienenen Band Die Baugeschichte des Kunsthaus
                                                              Zürich 1910–2020 stellt dieses Buch nun das neue Kunsthaus umfassend vor. Es zeigt
                                                              auf, wie die Bauaufgabe für ein Museum im 21. Jahrhundert gelöst werden konnte.
                                                              Konzise Texte, Aussagen von Projektbeteiligten und von künftigen Besucherinnen und
                                                              Nutzern sowie zahlreiche Abbildungen zeichnen den Entstehungsprozess des Er­
                                                              weiterungsprojekts und den Bauablauf nach und betrachten das vollendete Werk aus
                                                              unterschiedlichen Perspektiven. Das Buch beleuchtet auch die Bedürfnisse, die ein
                                                              Museumsbau heutzutage erfüllen muss. Es untersucht, welche architektonischen und
                                                              städtebaulichen Qualitäten gefragt sind und welche finanziellen und organisatorischen
                                                              Herausforderungen dies alles für die Projektrealisierung bedeutete. In einem Gespräch
    Die Baugeschichte
                                                              mit Expertinnen und Experten wird schliesslich der Frage nachgegangen, wie der
    des Kunsthaus Zürich 1910–2020
    978-3-85881-676-4 Deutsch                                 Neubau und das neue Kunsthaus insgesamt die unmittelbare Umgebung und die Stadt
    978-3-85881-859-1 Englisch                                als Ganzes verändern.
    978-3-85881-860-7 Französisch
    sFr. 19.– | € 19.–
    ISBN 978-3-85881-676-4       ISBN 978-3-85881-859-1       Das Kunsthaus Zürich ist eines der führenden Kunstmuseen Europas
    Deutsch                      Englisch                     und ab 2021 das grösste der Schweiz. Seine Sammlung umfasst Werke
                                                              vom Mittelalter bis zur Gegenwart mit besonderen Schwerpunkten
9    783858 816764           9       783858 818591            auf dem französischen Impressionismus und Postimpressionismus sowie
    ISBN 978-3-85881-860-7
                                                              der klassischen Moderne.
    Französisch

                                                                                                                                    Scheidegger & Spiess
9    783858 818607                                                                                                                  Frühjahr 2021		               16
Herausgegeben von
                                                                                                                    Untersucht das Phänomen Traum
    The Missing Link
                                                                                                                    in seiner Vielfältigkeit als Angriff
                                                                                                                    auf unsere Selbstverständlichkeiten
    Gestaltet von Studio Sauvage
                                                                                                                    ebenso wie hinsichtlich der Aus-
                                                                                                                    weitung unserer Möglichkeiten
    Gebunden
    ca. 256 Seiten, ca. 150 farbige und                                                                             Behandelt eine breite Themen­
    sw Abbildungen                                                                                                  palette aus Kunst, Architektur,
    22,5 × 28,5 cm                                                                                                  Psychologie, Theater, Film und
    978-3-03942-018-6 Deutsch                                                                                       Wissenschaft
    ca. sFr. 49.– | € 48.–
                                                                                                                    Bietet neue Texte von Künstlerin-
    Erscheint im April 2021                                                                                         nen, Kulturwissenschaftlern, Archi-
    ISBN 978-3-03942-018-6
                                                                                                                    tektinnen und Psychoanalytikern,
                                                                                                                    die aller hier erstmals veröffent-
                                                                                                                    licht werden

9   783039 420186
                                                                                                                    Mit Beiträgen u.a. von Elisabeth
                                                                                                                    Bronfen, Olaf Knellessen, Una
                                                                                                                    Szeemann, San Keller, Andres
                                                                                                                    Bosshard, Florian Faller und
                                                                                                                    Manuel Zahn

                                                                                                                    Träume gestalten
                                                                                                                    die Entwürfe
                                                                                                                    unserer Welt und
                                                                                                                    unserer Kultur

                                          Traumstationen – Geheimagent Traum
                                          Versuche zur Spannung zwischen Anonymität und Individualität

                                          Träume sind nicht nur Ausdruck der Psyche, sondern auch Verarbeitungen von Er­
                                          fahrungen mit der uns umgebenden Welt. Sie bringen unterschiedlichste Zeiten und
                                          Räume zusammen. Dieses Buch ist aus einem Gemeinschaftsprojekt des Psychoana­
                                          lytischen Seminars Zürich und des Zürcher Theaters Neumarkt mit Künstlerinnen,
                                          Intellektuellen und Psychologen zum Thema hervorgegangen. Dies unter aktiver Teil­
                                          nahme der Bevölkerung: An verschiedenen Orten wurden «Traumboxen» aufgestellt,
                                          in die man aufgeschriebene Träume einwerfen konnte, zudem wurden Träume über
                                          eine telefonische Hotline, eine E-Mail-Adresse und sogar eine mobile Traumstation,
                                          eine Velo-Rikscha, gesammelt.
                                          Im Buch wird das Phänomen Traum nun u. a. von Künstlerinnen, Kulturwissenschaft­
                                          lern, Architektinnen und Psychoanalytikern in seiner Vielfältigkeit und seinem Schil­
                                          lern, in seiner Lust wie in seinem Schrecken, als Angriff auf unsere Selbstverständlich­
                                          keiten wie hinsichtlich der Ausweitung unserer Möglichkeiten untersucht. So bringt
                                          es – wie der Traum selbst – unterschiedliche Medien zusammen: die Sprache, den Text
                                          und seine Geschichten ebenso wie den Film und die Bilder, die Musik und ihre Stim­
                                          men. Entstanden ist eine spannende Mischung von Text- und Kunst-Beiträgen, die ein
                                          weites Themenfeld aufspannen, das vom Traum in Game-Design und Experimental­
                                          film bis hin zu Shakespeare reicht, der Traum, Bühne und Wahn ständig miteinander
                                          verwoben hat.

                                          The Missing Link ist eine Initiative des Psychoanalytischen Seminars
                                          Zürich. Der gleichnamige Preis für Psychoanalyse wird für hervorragende
                                          Arbeiten im interdisziplinären Austausch der Psychoanalyse mit anderen
                                          wissenschaftlichen Disziplinen verliehen.

                                                                                                                    Scheidegger & Spiess
                                                                                                                    Frühjahr 2021		                    17
SEPTEMBER 5, 2016, NEW YORK   INTERVIEW SECTION
                                                                                                                                NEWS      P 93
                                                                                                                                ELECTION  P 107
                                                                                                        CHARLIE SCHEIPS         EXPERTISE P 122
                                                                                                                                FUTURE    P 145
                                                                                                                                DREAMS    P 156

                                                                                               I think there are
                                                                                               larger social forces
                                                                                               than the president
                                                                                               of the United States.
                                                                                               CULTURAL HISTORIAN

    JESSE LEE JONES, NASHVILLE, TN              LYDIA FAITHFULL, LAS VEGAS, NV

                                                                                                                                                        1

                                     88                                          89

                                                                                             Ein faszinierendes
                                                                                             Porträt der USA
                                                                                             in Zeiten der
                                                                                             Ungewissheit

                                     168                                         169

social forces,
            void
    the antics
            just a consumer.
revolutionary act
cornerstone
       Darwinian
     jukebox
              pictures
policies?
Climate change
social control
and vote.
Blind trust, porno
it’s online,
   common thread
       ideology.
capture moments, weaker                    47                                          176                                                        177
Herausgegeben von
                                                                                                                   Eine neue Auswahl und Zusammen-
    Ludovic Balland mit Pauline Mayor
                                                                                                                   stellung aus dem Material, das
                                                                                                                   Ludovic Balland 2016 für sein viel
    Fotografien und Texte von Ludovic
                                                                                                                   beachtetes «Archiv amerikanischer
    Balland. Mit Vorworten von Julien
                                                                                                                   Leserinnen und Leser» zusammen-
    Gester, Brice Matthieussent und
                                                                                                                   getragen hat
    Hilar Stadler
                                                                                                                   Die Originalausgabe American
    Gestaltet von Ludovic Balland                                                                                  Readers at Home wurde mit dem
                                                                                                                   German Design Award 2019 in
    Broschur                                                                                                       Gold und in den Wettbewerben
    276 Seiten, 69 farbige und                                                                                     der Schönsten Deutschen Bücher
    139 sw Abbildungen                                                                                             und Schönsten Schweizer Bücher
    24 × 33 cm                                                                                                     2018 ausgezeichnet
    978-3-85881-880-5 Englisch
    sFr. 39.– | € 38.–

    Lieferbar
    ISBN 978-3-85881-880-5

9   783858 818805

                                        American Readers at Home – New Cut

                                        «Ein faszinierendes Zeitdokument der Widersprüchlichkeiten», schrieb Die Zeit, als
                                        American Readers at Home 2018 erschien. Der Schweizer Publizist Daniel Binswanger
                                        nannte es «die Psychoanalyse der amerikanischen Mediennutzung». Bald schon war
                                        das Buch vergriffen, was wohl auch an den vielen Auszeichnungen lag, die es erhielt:
                                        German Design Award 2019 in Gold, Schönste Deutsche Bücher, Schönste Schweizer
                                        Bücher.
                                        Nun legt der Gestalter und Fotograf Ludovic Balland eine neue Zusammenstellung
                                        seines viel beachteten Materials vor: American Readers at Home – New Cut. Auf
                                        276 Seiten verbinden sich Fotografien von Stadtlandschaften, Interviews mit ameri­
                                        kanischen Zeitungslesern über ihre Mediengewohnheiten, Fotoporträts derselben Men­
                                        schen sowie Faksimiles von Zeitungsseiten und zu Collagen zusammengefügte State­
                                        ments über den Zustand der USA im 21. Jahrhundert. Aufgenommen hat Ludovic
                                        Balland die Interviews und die Fotografien im Präsidentschaftswahlkampf 2016. Aber
                                        nichts davon hat an Aussagekraft oder Dringlichkeit verloren – im Gegenteil!
                                        Julien Gester, Kulturjournalist für Libération, und der Kurator Hilar Stadler haben
                                        neue Vorworte beigesteuert.

                                        Ludovic Balland lebt und arbeitet als Grafikgestalter und Entwickler
                                        kompletter Buchkonzepte in Basel. Er ist Professor für Typografie an der
                                        Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.

                                                                                                                   Scheidegger & Spiess
                                                                                                                   Frühjahr 2021		                19
Die Welt mit der Kamera
befragen: Das Lebenswerk der
Fotojournalistin Pia Zanetti
Herausgegeben von Peter Pfrunder
                                                                                                                Erste umfassende Monografie
    mit Jürg Trösch
                                                                                                                über Pia Zanetti, eine der wichtigs-
                                                                                                                ten Schweizer Fotojournalistinnen
    Mit Beiträgen von Nadine
    Olonetzky und Peter Pfrunder                                                                                Reich illustriert, auch mit teilweise
                                                                                                                bisher unveröffentlichtem Material
    In Zusammenarbeit mit der                                                                                   aus dem Archiv der Fotografin
    Fotostiftung Schweiz und Codax
    Publisher                                                                                                   Erscheint anlässlich der gleich-
                                                                                                                namigen Ausstellung in der Foto-
    Gestaltet von                                                                                               stiftung Schweiz (23. Januar bis
    Hanna Williamson-Koller                                                                                     23. Mai 2021)

    Klappenbroschur
    196 Seiten, 153 farbige und
    199 sw Abbildungen
    24 × 34 cm
    978-3-03942-008-7 Deutsch
    sFr. 49.– | € 48.–

    Erscheint im Januar 2021
    ISBN 978-3-03942-008-7

9   783039 420087

                                       Pia Zanetti. Fotografin

                                       Die Fotografin Pia Zanetti, geboren 1943, arbeitete nach ihrer Lehre als Fotografin in
                                       Basel ab 1963 für die wichtigsten in- und ausländischen Printmedien und für zahlreiche
                                       NGOs. Hartnäckig behauptete sie sich in einer Domäne, die lange Zeit von Männern
                                       dominiert wurde. Sie bereiste zunächst Europa, später die ganze Welt. Dabei galt ihr
                                       Interesse immer den Menschen, die sie auf der Strasse, bei der Arbeit oder in der
                                       Freizeit aufnahm. Einfühlsam, kritisch und präzis hielt sie kleine und grosse Dramen
                                       fest – in einem Alltag, der immer auch von der Politik mitgeprägt war.
                                       Pia Zanetti. Fotografin gibt mit einem umfangreichen Bildteil Einblick in das lang­
                                       jährige und vielfältige Schaffen der Fotojournalistin. Aus ihrem Archiv wurden jene
                                       Aufnahmen ans Licht geholt, die mehr als Dokumente sind – einprägsame Bilder, in
                                       denen Pia Zanetti Ereignissen und Begegnungen mit Menschen ein Stück Poesie abge­
                                       rungen hat. Nadine Olonetzky zeichnet Pia Zanettis Werdegang und ihr Schaffen
                                       nach, Peter Pfrunder beschäftigt sich mit ihrem charakteristischen Blick und der Wir­
                                       kung ihrer Bilder. Eine Würdigung von Leben und Werk einer Fotografin, die mit der
                                       Kamera die Solidarität und den Widerstand gegen Unrecht festhielt, aber auch jene
                                       glücklichen Momente einfing, in denen Träume wahr werden.

                                       Peter Pfrunder ist Publizist mit Spezialgebiet Fotografie, Kultur- und
                                       Alltagsgeschichte und seit 1998 Direktor und Kurator der Fotostiftung
                                       Schweiz.

                                                                                                                Scheidegger & Spiess
                                                                                                                Frühjahr 2021		                   21
31    Ernst Heiniger in seinem Wohnatelier an der Bahnhofstrasse, Zürich, 1945-65                                                                                                    71

216   217

                                                                                          Von Engwang im Thurgau
                                                                                          nach Hollywood:
                                                                                          Fotograf und Kurzfilmpionier
                                                                                          Ernst A. Heiniger
      79

                                                                                          machte sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kur-                                                                         Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben
                                                                                          sivgebirges erklommen hatte, warf es einen letzten Blick                                                                          worden und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das Wort “und” und das
                                                                                          zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhau-                                                                            Blindtextchen solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren.
                                                                                          sen, die Headline von Alphabetdorf und die Subline seiner                                                                         Doch alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte es nicht lange, bis
                                                                                          eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine                                                                           ihm ein paar heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und Parole betrunken
                                                                                          rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen                                                                           machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es für ihre Projekte wieder und
                                                                                          Weg fort. Unterwegs traf es eine Copy. Die Copy warnte                                                                            wieder mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen Sie es
                                                                                          das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal                                                                             immernoch. Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konso-
                                                                                          umgeschrieben worden und alles, was von ihrem Ursprung                                                                            nantien leben die Blindtexte.
                                                                                          noch übrig wäre, sei das Wort “und” und das Blindtextchen                                                                                 Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen an der Küste des Semantik, eines
                                                                                          solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land                                                                          großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt durch ihren Ort und
                                                                                          zurückkehren. Doch alles Gutzureden konnte es nicht                                                                               versorgt sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem ei-
                                                                                          überzeugen und so dauerte es nicht lange, bis ihm ein paar                                                                        nem gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht einmal von der allmächtigen Inter-
                                                                                          heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und                                                                           punktion werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu unorthographisches Leben.
                                                                                          Parole betrunken machten und es dann in ihre Agentur                                                                                                             Eines Tages aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext,
                                                                                          schleppten, wo sie es für ihre Projekte wieder und wieder                                                                                                        ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die wei-
                                                                                          mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde,                                                                                                             te Grammatik. Der große Oxmox riet ihr davon ab, da
                                                                                          dann benutzen Sie es immernoch. Weit hinten, hinter den                                                                                                          es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezei-
                                                                                          Wortbergen, fern der Länder Vokalien und Konsonantien                                                                                                            chen und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen
                                                                                          leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen sie in Buch-                                                                                                           ließ sich nicht beirren. Es packte seine sieben Versalien,
                                                                                          stabhausen an der Küste des Semantik, eines großen                                                                                                               schob sich sein Initial in den Gürtel und machte sich auf
                                                                                          Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens Duden fließt                                                                                                           den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges er-
                                                                                          durch ihren Ort und versorgt sie mit den nötigen Regel-                                                                                                          klommen hatte, warf es einen letzten Blick zurück auf die
                                                                                          ialien. Es ist ein paradiesmatisches Land, in dem einem                                                                                                          Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline
                                                                                                                                                        New York City, 1940 → S. 50
                                                                                          gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht einmal von                                                                                                        von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße,
                                                                                          der allmächtigen Interpunktion werden die Blindtexte be-                                                                                                         der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine rhetorische Frage
                                                                                          herrscht – ein geradezu unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß eine klei-                                                                           über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs
                                                                                          ne Zeile Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik.                                                                            traf es eine Copy. Die Copy warnte das Blindtextchen, da,
                                                                                          Der große Oxmox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden                                                                                  wo sie herkäme wäre sie zigmal umgeschrieben worden
                                                                                          Fragezeichen und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht be-                                                                             und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei
                                                                                          irren. Es packte seine sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte                                                                        das Wort “und” und das Blindtextchen solle umkehren und
                                                                                          sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es                                                                            wieder in sein eigenes, sicheres Land zurückkehren. Doch
                                                                                          einen letzten Blick zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Head-                                                                          alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dau-
                                                                                          line von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig                                                                           erte es nicht lange, bis ihm ein paar heimtückische Wer-
                                                                                          lief ihm eine rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs                                                                        betexter auflauerten, es mit Longe und Parole betrunken
                                                                                          traf es eine Copy.                                                                                                                                               machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es
                                                                                                   Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme wäre sie zigmal umge-                                                                             für ihre Projekte wieder und wieder mißbrauchten. Und
                                                                                          schrieben worden und alles, was von ihrem Ursprung noch übrig wäre, sei das Wort “und”                                                                           wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann benutzen Sie es
                                                                                          und das Blindtextchen solle umkehren und wieder in sein eigenes, sicheres Land zu-                                                                               immernoch. Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der
                                                                                          rückkehren. Doch alles Gutzureden konnte es nicht überzeugen und so dauerte es nicht                                                                             Länder Vokalien und Konsonantien leben die Blindtexte.
                                                                                          lange, bis ihm ein paar heimtückische Werbetexter auflauerten, es mit Longe und Parole                                                                           Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen an der Küs-
                                                                                          betrunken machten und es dann in ihre Agentur schleppten, wo sie es für ihre Projekte                                                                            te des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines
                                                                                          wieder und wieder mißbrauchten. Und wenn es nicht umgeschrieben wurde, dann be-                                                                                  Bächlein namens Duden fließt durch ihren Ort und ver-
                                                                                          nutzen Sie es immernoch. Weit hinten, hinter den Wortbergen, fern der Länder Vokalien                                                                            sorgt sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein paradies-
                                                                                          und Konsonantien leben die Blindtexte. Abgeschieden wohnen sie in Buchstabhausen                                                                                 matisches Land, in dem einem gebratene Satzteile in den
                                                                                          an der Küste des Semantik, eines großen Sprachozeans. Ein kleines Bächlein namens                                                                                Mund fliegen. Nicht einmal von der allmächtigen Inter-
                                                                                          Duden fließt durch ihren Ort und versorgt sie mit den nötigen Regelialien. Es ist ein                                                                            punktion werden die Blindtexte beherrscht – ein geradezu
                                                                                          paradiesmatisches Land, in dem einem gebratene Satzteile in den Mund fliegen. Nicht              Testen im Schnee, 1940 → S. 50                                  unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß
                                                                                          einmal von der allmächtigen Interpunktion werden die Blindtexte beherrscht – ein gera-                                                                           eine kleine Zeile Blindtext, ihr Name war Lorem Ipsum,
                                                                                          dezu unorthographisches Leben. Eines Tages aber beschloß eine kleine Zeile Blindtext,                                                                            hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Ox-
                                                                                          ihr Name war Lorem Ipsum, hinaus zu gehen in die weite Grammatik. Der große Oxmox                                                 mox riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezeichen
                                                                                          riet ihr davon ab, da es dort wimmele von bösen Kommata, wilden Fragezeichen und                                                  und hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren.
                                                                                          hinterhältigen Semikoli, doch das Blindtextchen ließ sich nicht beirren. Es packte seine                                                  Es packte seine sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte
                                                                                          sieben Versalien, schob sich sein Initial in den Gürtel und machte sich auf den Weg. Als                                          sich auf den Weg. Als es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es
                                                                                          es die ersten Hügel des Kursivgebirges erklommen hatte, warf es einen letzten Blick zu-                                           einen letzten Blick zurück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Head-
                                                                                          rück auf die Skyline seiner Heimatstadt Buchstabhausen, die Headline von Alphabetdorf                                             line von Alphabetdorf und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Weh-
                                                                                          und die Subline seiner eigenen Straße, der Zeilengasse. Wehmütig lief ihm eine rhetori-                                           mütig lief ihm eine rhetorische Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort.
446   447                                                                                 sche Frage über die Wange, dann setzte es seinen Weg fort. Unterwegs traf es eine Copy.     16   17                               Unterwegs traf es eine Copy. Die Copy warnte das Blindtextchen, da, wo sie herkäme
Herausgegeben von
                                                                                                                         Erste umfassende Monografie
    Katharina Rippstein, Fotostiftung
                                                                                                                         zum Schaffen von Ernst A. Heiniger
    Schweiz
                                                                                                                         als Fotograf und Filmer

    Mit Beiträgen von Patricia Banzer,                                                                                   Präsentiert reiches und teilweise
    Katharina Rippstein und Muriel Willi                                                                                 erstmals publiziertes Bildmaterial
                                                                                                                         aus Heinigers Archiv
    Gestaltet von Anna Haas
                                                                                                                         Erscheint anlässlich der gleich­
    Gebunden                                                                                                             namigen Ausstellung in der
    ca. 256 Seiten, ca. 80 farbige und                                                                                   Fotostiftung Schweiz (4. Juni bis
    120 sw Abbildungen                                                                                                   10. Oktober 2021)
    22,5 × 28,5 cm
    978-3-03942-006-3 Deutsch
    ca. sFr. 49.– | € 48.–

    Erscheint im Juni 2021
    ISBN 978-3-03942-006-3

9   783039 420063

                                           Good Morning, World!
                                           Fotografien und Filme von Ernst A. Heiniger

                                           Ernst A. Heiniger (1909–1993) begann 1929 autodidaktisch im Stil des Neuen Sehens
                                           zu fotografieren. In den 1930er-Jahren betrieb er mit Heiri Steiner in Zürich ein inno­
                                           vatives Atelier für Fotografie und Grafik, gestaltete Plakate und publizierte mit Puszta
                                           Pferde 1936 eines der ersten modernen Fotobücher der Schweiz. Anlässlich der Welt-
                                           ausstellung der Photographie in Luzern lernte er 1952 Walt Disney kennen. Diese
                                           Begegnung animierte den Schweizer, der sich in den 1940er-Jahren dem Dokumentar­
                                           film zugewandt hatte, zum Sprung über den Atlantik. Heinigers Filme Ama Girls über
                                           japanische Taucherinnen und Grand Canyon liefen jeweils vor Disneys Animationsfil­
                                           men und wurden beide 1959 als beste Kurzfilme mit Oscars ausgezeichnet.
                                           Ernst A. Heinigers Archiv befindet sich seit 2014 in der Fotostiftung Schweiz und
                                           bildet die Basis für diese erste umfassende Monografie. Reich bebildert mit den wich­
                                           tigsten Fotografien, Fotografiken, Buchgestaltungen und Filmstills, stellt das Buch
                                           Heinigers umfangreiches Schaffen in einer repräsentativen Auswahl vor. In den beglei­
                                           tenden Essays geht Patricia Banzer auf biografische Spurensuche, Katharina Rippstein
                                           untersucht Heinigers Landschaftsfotografie und Muriel Willi nimmt eine fotohistori­
                                           sche Einordnung seines Werks vor.

                                           Ernst A. Heiniger, geboren 1909 in Engwang (Kanton Thurgau), hatte von
                                           1942 bis 1986 ein Wohnatelier an der Zürcher Bahnhofstrasse. Ab 1953 war
                                           er für seine Filmprojekte in den USA und der ganzen Welt unterwegs und
                                           starb 1993 in Los Angeles.

                                           Katharina Rippstein ist Leiterin des Bildarchivs der Fotostiftung Schweiz
                                           und kuratiert im Frühjahr 2021 die dortige Ausstellung zu Ernst A. Heiniger
                                           in Zusammenarbeit mit Teresa Gruber, Koordinatorin der Sammlung und
                                           Kuratorin der Fotostiftung Schweiz.
                                                                                                                         Scheidegger & Spiess
                                                                                                                         Frühjahr 2021		                     23
Das Phänomen Bauern-
sterben als persönliches
fotografisches Tagebuch

                Weiterhin lieferbar:

                Tomas Wüthrich
                Doomed Paradise
                978-3-85881-642-9
                Deutsch / Englisch / Penan
                ISBN 9783858813374
                sFr. 49.– | € 48.–

            9   783858 813374
Fotografien von Tomas Wüthrich
                                                                                                                                       Künstlerisch-dokumentarische und
                                                                                                                                       sozioökonomische Annäherung an
    Texte von Peter Pfrunder
                                                                                                                                       das Thema Bauernsterben anhand
    und Balz Theus
                                                                                                                                       eines zugänglichen Einzelschicksals

    Gestaltet von Atlas Studio                                                                                                         Besticht durch die intime und
                                                                                                                                       unmittelbare Bildsprache von
    Gebunden                                                                                                                           Wüthrichs Fotografien
    168 Seiten, 73 Duplex-Abbildungen
    22 × 30 cm                                                                                                                         Erscheint zur Ausstellung
    978-3-85881-681-8 Deutsch                                                                                                          Mur blanc #04: Tomas Wüthrich
    978-3-85881-878-2 Französisch                                                                                                      HOF NR. 4233 im Musée gruérien,
    ca. sFr. 49.– | € 48.–                                                                                                             Bulle (4. Februar bis 18. April 2021)

    Erscheint im Januar 2021

    ISBN 978-3-85881-681-8       ISBN 978-3-85881-878-2

    Deutsch                      Französisch

9   783858 816818            9   783858 818782

                                                          Tomas Wüthrich
                                                          Hof Nr. 4233
                                                          Ein langer Abschied

                                                          Der Fotograf Tomas Wüthrich wuchs auf einem Bauernhof in Kerzers im Kanton Frei­
                                                          burg auf. Als dieser aufgelöst werden muss, hält er die letzten zwölf Monate täg­licher
                                                          Arbeit seiner Eltern und die Momente der Aufgabe des Hofs mit der Kamera fest: die
                                                          Unterschrift des Vertrags mit dem neuen Pächter, den Abtransport der Kühe, das letz­
                                                          te grosse Aufräumen im leeren Stall. Entstanden sind Bilder von einer Nähe, wie sie
                                                          nur selten zu sehen sind. Seine schwarz-weissen Fotografien zeigen ein individuelles
                                                          Schicksal, das stellvertretend für das kollektive Bauernsterben und den tiefgreifenden
                                                          Wandel steht, in dem sich die Landwirtschaft in der Schweiz schon seit vielen Jahren
                                                          befindet.
                                                          Das Buch zeigt eine sorgfältige Auswahl und Anordnung von 73 Fotografien. Peter
                                                          Pfrunder, Direktor der Fotostiftung Schweiz, verortet die Bildserie historisch inner­
                                                          halb der Bauernfotografie. Der Journalist Balz Theus beleuchtet den bäuerlichen
                                                          Strukturwandel und eröffnet mittels Gesprächsauszügen mit den Eltern Wüthrichs
                                                          einen intimen Einblick in ihr Leben.

                                                          Tomas Wüthrich ist seit 2000 freischaffender Fotograf und lebt in Liebistorf (FR).

                                                                                                                                       Scheidegger & Spiess
                                                                                                                                       Frühjahr 2021		                   25
Am Puls der Zeit –
Bilder eines Spitals
WA LT ER REINH A R T

Spitalbauten prägen ein Ortsbild. Während andere                der bekannte Fotograf Albert Steiner im Auftrag des         diate Care, Endoskopie, Dialysestation, Schlaflabor und            sen und Ordensschwestern. Er streckt seine linke Hand
Wahrzeichen einer Stadt eher auf eine Bewahrung ihrer           Spitals 1941 gemacht hatte. Albert Steiner ist berühmt      Poliklinik, um nur einige zu nennen. Auch die Tiefgarage           einem im Bett liegenden Patienten rettend entgegen,
historischen Substanz bedacht sind, stellen Spitäler            geworden durch seine einzigartigen Landschaftsfoto-         war ein Novum. Das Bauvolumen hat überwältigende                   mit der rechten Hand entlässt er offensichtlich genese-
Zweckbauten dar, die kontinuierlich den sich ändernden          grafien des Engadins, was seine vorliegenden Architek-      Dimensionen. Dabei war 2020 erst die eine Hälfte des               ne Kinder in die Obhut ihrer Eltern. Das verherrlichende
Bedürfnissen des Gesundheitswesens anpasst werden               turfotografien besonders reizvoll macht.                    Hauses H bezugsbereit. Für die Vollendung des Bau-                 Bild des Spitalgeschehens wird irritiert durch einen
müssen. Stetiger Wandel ist deshalb die Regel. Solche                                                                       vorhabens müssen Teile des alten Gebäudes von 1941                 Kaktus, den der Künstler unverhofft auf die Spitalmauer
Umbauten werden von Zeit zu Zeit von grossen Neu-               Das Grossbauprojekt SUN hat Ralph Feiner von Anfang         weichen, bevor die weiteren, hochmodernen Räume wie                gesetzt hat. Was er damit symbolisieren wollte, gibt uns
bauten abgelöst, welche als Meilensteine in die Spital-         an bis zur Eröffnung im Jahr 2020 fotografisch begleitet.   zusätzliche Operationssäle, Notfallstation, Strahlenthe-           Rätsel auf und bleibt sein Geheimnis. Der Eingang selber
geschichte eingehen.                                            Ralph Feiner, welcher für seine Architekturfotogra-         rapieräume, Labor und andere gebaut werden können.                 war eine schlichte Metalltüre, umrahmt von Malereien
                                                                fien weitherum bekannt geworden ist, war auf Anhieb         Diese temporäre Schnittstelle zwischen Alt und Neu                 (Bild Seite 12). Zwei blühende Bäumchen, ein Pferd, mit
Für Graubünden war das Jahr 1941 ein solcher Meilen-            begeistert von der Idee eines Fotobuches, in dem die        ziert den Buchumschlag; das Aufeinandertreffen des                 dem ein gebrechlicher, alter Mann von einem Helfer zu
stein, als auf einer grünen Wiese in Chur erstmals ein          Schwarz-Weiss-Fotografien von damals in einen Dialog        wappengeschmückten Baus von 1941 und der ersten                    einer weiss gewandeten Gestalt mit wallendem Haar ge-
Zentrumsspital erbaut wurde, damals Rätisches Kan-              treten sollen mit den heutigen digitalen Farbbildern.       Etappe des Neubaus von 2020.                                       bracht wird, welche die rechte Hand helfend ausstreckt.
tons- und Regionalspital genannt. Die Architekten waren         Klarer könnte man die Entwicklung der Fototechnik nicht                                                                        Links von der Türe ein «seitliches Kontroll-Fenster für
Fred G. Brun und Rudolf Gaberel, welche als Sieger aus          darstellen als mit einer solchen Gegenüberstellung am       Die Fotoserien dieses Buches aus zwei verschiedenen                die Nachtschwester», wie es Albert Steiner betitelt hat.
einem Architekturwettbewerb hervorgegangen waren.               gleichen Objekt. Der Buchtitel Steiner und Feiner war       Zeitepochen sind Zeugen der Entwicklung der Spital-
Zu jener Zeit war ein Spital ein Krankenhaus, dessen            geboren.                                                    architektur, wie auch der Architektur im Allgemeinen.              2020 befindet sich der Haupteingang auf der gegen-
hauptsächliche Aufgabe es war, Kranke und Gebrech-                                                                          Auch wenn das Buch nicht primär die technischen Fort-              überliegenden, südlichen Seite des Spitals, der von der
liche zu beherbergen. Die durchschnittliche Spitalauf-          Die Silbergelatine-Kontaktabzüge von Albert Steiner         schritte in der Medizin über die Zeit darstellen will, führt       Hauptverkehrsachse zugänglich ist. Für die künstle-
enthaltsdauer betrug damals mehr als einen Monat und            wurden mit digitaler Technik reproduziert. Ralph Feiner     es doch in aller Deutlichkeit vor Augen, wie vieles sich           rische Gestaltung des neu entstandenen Spitalplatzes
die Anzahl Verpflegungstage war ein gängiger Leis-              fotografierte in vergleichbarer Weise den Neubau. Es        im Gesundheitswesen geändert hat. Aus dem Kranken-                 wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den der aus
tungsindikator.                                                 ging nicht darum, das gleiche Sujet zu suchen und Alt       asyl ist ein bedeutender und florierender Wirtschafts-             dem Unterengadin stammende Künstler Not Vital (*1948)
                                                                und Neu direkt zu vergleichen. Das wäre auch kaum           zweig geworden. Die Fotografien sagen auch etwas aus               gewann. Er schuf die monumentale, begehbare Skulp-
Ein weiterer Meilenstein in der Baugeschichte des               möglich gewesen, zu unterschiedlich war der Zweck           über die Entwicklung der Gesellschaft, die das Spital              tur aus blau-gelb bemaltem Eisen mit dem Titel Scarch
Kantonsspitals Graubünden folgte fast 80 Jahre später           der beiden Bauvorhaben. 1941 waren es Patientenzim-         baute. Sie stehen für die Befindlichkeit, den Wohlstand            (SCulpture-ARCHitecture, siehe oben). Eine geschwun-
mit dem Projekt SUN (Sanierung, Umbau und Neubau),              mer mit eng stehenden Betten, Aufenthaltsräume für          und die Ansprüche der Gesellschaft.                                gene Treppe führt hinauf und über ein Kulminations-
dessen erste Etappe 2020 abgeschlossen wurde. Gebaut            Patienten, Pikettzimmer, Ärzte- und Schwesternesszim-       Unmerkliche Änderungen im Zeitenwandel werden                      plateau wieder hinunter, wobei man eine Achterbahn
wurde es von Astrid Staufer und Thomas Hasler Archi-            mer. Albert Steiners Fotografien, auf der Rückseite mit     wahrnehmbar.                                                       absolviert. Die Zahl 8, die dem Werk zugrunde liegt, ist
tekten, welche den Wettbewerb gewonnen hatten. Der              Bleistift beschriftet, zeigen zum Beispiel «Zugang zum                                                                         das Symbol für Unendlichkeit und Glück.
Neubau, ohne neue stationäre Betten, war nötig gewor-           Sonnenbad», «Diakonissen-Schwester bei der Speise-          Die Wandlung der Rolle eines Spitals zeigt sich gut in
den, um durch eine grundsätzliche Reorganisation der            verteilung», «Frühjahrsstimmung, Krankenschwestern          der Gestaltung des Eingangsbereichs, was die zwei                  Dass die Idee dieses Buches schliesslich in die Wirklich-
Abläufe und Patientenpfade mit den rasanten Entwick-            und Patienten» und «Schwestern draussen beim Ent-           Fotografien veranschaulichen. 1941 befand sich der Ein-            keit umgesetzt werden konnte, ist dem Kantonsspital
lungen im ambulanten Bereich Schritt halten zu können.          spannen».                                                   gang auf der Nordseite. Ein Churer Weinhändler stiftete            und dessen Mitarbeitenden, allen voran dem Vorsit-
Solche Meilensteine sind Anlass, um auf die Geschichte                                                                      das frei stehende, monumentale Wandmosaik Krankheit                zenden der Geschäftsleitung, Dr. Arnold Bachmann, zu
zurückzuschauen. In diesem Zusammenhang wurde im                Im Jahr 2020 gab es keine derartigen Bilder mehr. Ge-       und Genesung, das der Oberengadiner Künstler Turo                  verdanken.
Staatsarchiv des Kantons Graubünden eine einmalige              baut wurden verschiedene hochinstallierte Bereiche,         Pedretti (1896–1964) schuf (oben links). In der Bildmitte
Serie von 60 Schwarz-Weiss-Fotografien entdeckt, die            die es 1941 noch gar nicht gab; Intensivstation, Interme-   steht der gebietende Arzt. Er ist umgeben von Diakonis-

                                                          2                                                                                                                                3                                                                 24             25

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                                                                                                                                                                                                                                                           Albert Steiners und
                                                                                                                                                                                                                                                           Ralph Feiners Blick auf
                                                                                                                                                                                                                                                           ein Krankenhaus

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