Schlüsseldaten über Europa - Ausgabe 2020 - europa.eu
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Länderkürzel Belgien BE Bulgarien BG Tschechien CZ Dänemark DK Deutschland DE Estland EE Irland IE Griechenland EL Spanien ES Frankreich FR Kroatien HR Italien IT Zypern CY Lettland LV Litauen LT Luxemburg LU Ungarn HU Malta MT Niederlande NL Österreich AT Polen PL Portugal PT Rumänien RO Slowenien SI Slowakei SK Finnland FI Schweden SE Vereinigtes Königreich UK Island IS Liechtenstein LI Norwegen NO Schweiz CH
FINNLAND NORWEGEN Helsinki Oslo SCHWEDEN Stockholm Tallinn ESTLAND NIGTES KÖNIGREICH Riga LETTLAND DÄNEMARK Kopenhagen LITAUEN Vilnius NIEDERLANDE London Amsterdam Berlin Warschau Brüssel DEUTSCHLAND POLEN BELGIEN LUXEMBURG Prag Paris Luxemburg TSCHECHIEN SLOWAKEI Wien Bratislava FRANKREICH LIECHTENSTEIN Budapest Bern Vaduz ÖSTERREICH SCHWEIZ UNGARN SLOWENIEN Ljubljana Zagreb RUMÄNIEN KROATIEN Bukarest BULGARIEN ITALIEN Sofia Rom GRIECHENLAND Athen ZYPERN Nikosia Valletta MALTA
Gedruckt von Imprimerie Bietlot in Belgien Redaktionsschluss: Juni 2020 Die Europäische Kommission haftet nicht für die Folgen, die sich aus der Weiterverwendung dieser Veröffentlichung ergeben. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2020 © Europäische Union, 2020 Die Weiterverwendung von Dokumenten der Europäischen Kommission ist durch den Beschluss 2011/833/EU der Kommission vom 12. Dezember 2011 über die Weiterverwendung von Kommissionsdokumenten (ABl. L 330 vom 14.12.2011, S. 39) geregelt. Sofern nichts anderes angegeben ist, wird dieses Dokument zu den Bedingungen einer Lizenz Creative Commons 4.0 International (CC BY 4.0) (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/) zur Verfügung gestellt. Dies bedeutet, dass die Weiterverwendung zulässig ist, sofern die Quelle ordnungsgemäß genannt wird und etwaige Änderungen angegeben werden. Für jede Verwendung oder Wiedergabe von Elementen, die nicht Eigentum der EU sind, muss gegebenenfalls direkt bei den jeweiligen Rechteinhabern eine Genehmigung eingeholt werden. Alle Abbildungen: Die Europäische Union besitzt kein Urheberrecht an den folgenden Elementen: Karten, Verwaltungsgrenzen © EuroGeographics, © FAO (UN), © TurkStat Die auf den Karten dargestellten Grenzen und Bezeichnungen sind nicht als offizielle Billigung oder Anerkennung seitens der Europäischen Union zu verstehen. Thema: Allgemeine und Regionalstatistiken Reihe: Statistische Bücher Print: ISBN 978-92-76-19824-6 ISSN 1831-3248 doi:10.2785/94582 KS-EI-20-001-DE-C PDF: ISBN 978-92-76-19822-2 ISSN 2315-2036 doi:10.2785/772270 KS-EI-20-001-DE-N
Vorwort Diese dritte Ausgabe von Schlüsseldaten über Europa – Statistiken illustriert knüpft an den Erfolg der beiden vorherigen Ausgaben an. Mit intuitiven Visualisierungen, innovativen Darstellungen von Daten und prägnanteren Texten soll es den Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht werden, die zwischen den Mitgliedstaaten bestehenden Unterschiede rasch zu erfassen. Schlüsseldaten über Europa – Statistiken illustriert enthält eine Auswahl an Schlüsselindikatoren über die Europäische Union (EU) und die einzelnen Mitgliedstaaten und wurde auf der Grundlage des umfassenden Datenbestands von Eurostat erstellt. Sie bietet Einblicke in die gegenwärtige Situation sowie in jüngste Entwicklungen in der gesamten EU und gibt über Menschen und Gesellschaft, Wirtschaft und Unternehmen sowie über Umwelt und natürliche Ressourcen Aufschluss. Es handelt sich um die erste Ausgabe, die nach dem Brexit veröffentlicht wird. Aus diesem Grund werden die Informationen über die EU für eine Union der 27 Mitgliedstaaten dargestellt. Weiterführende Informationen sind über das Portal Statistics Explained auf der offiziellen Eurostat-Website abrufbar. Statistische Themen werden dort auf leicht verständliche Weise präsentiert. Die aktuellsten und vollständigen Datensätze können ebenfalls über die Eurostat-Website heruntergeladen werden. Ich hoffe, dass Sie in dieser Veröffentlichung interessante und nützliche Informationen für Ihre Arbeit und Ihren Alltag finden. Mariana Kotzeva Generaldirektorin, Eurostat Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 3
Zusammenfassung Schlüsseldaten über Europa – Statistiken illustriert enthält eine Auswahl statistischer Daten über die Europäische Union (EU). Die meisten Daten beziehen sich auf die EU und ihre Mitgliedstaaten sowie das Vereinigte Königreich und die Länder der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Diese Veröffentlichung kann als Einführung in die Statistik der EU betrachtet werden. Sie bietet einen ersten Überblick für jene Leser, die zur Vertiefung die große Bandbreite an Daten nutzen möchten, die auf der Eurostat-Website kostenlos unter https://ec.europa.eu/eurostat/de/home abrufbar sind. Diese Daten werden durch eine umfassende Auswahl an Online-Artikeln auf dem Portal Statistics Explained ergänzt. Editors Helene Strandell und Pascal Wolff Eurostat, Referat B4 – Verbreitung und Benutzerbetreuung Kontaktadresse Eurostat Gebäude Joseph Bech 5, rue Alphonse Weicker 2721 Luxemburg E-mail: estat-user-support@ec.europa.eu Gestaltung Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Abteilung Grafikdesign Produktion Diese Veröffentlichung wurde von Giovanni Albertone, Simon Allen und Andrew Redpath (INFORMA s.à r.l.) erstellt Weitere Informationen finden Sie auf der Eurostat-Website: https://ec.europa.eu/eurostat/de auf dem Portal Statistics Explained: https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Main_Page/de Danksagung Die Redaktion dieser Veröffentlichung bedankt sich bei allen Eurostat-Kollegen, die an der Erstellung beteiligt waren. 4 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Inhaltsverzeichnis Vorwort3 Inhaltsverzeichnis5 Einleitung6 1. Menschen und Gesellschaft 9 Bevölkerung10 Gesundheit15 Bildung18 Arbeitsmarkt20 Lebensbedingungen24 Digitale Gesellschaft 27 2. Wirtschaft und Unternehmen 29 Wirtschaft und Finanzen 30 Preise32 Staatsfinanzen34 Außenhandel36 Unternehmen40 Forschung und Entwicklung 47 Tourismus48 3. Umwelt und natürliche Ressourcen 51 Verkehr52 Energie56 Umwelt61 Landwirtschaft65 Fischerei66 Forstwirtschaft67 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 5
Einleitung Eurostat hat als statistisches Amt der Europäischen und Gesellschaft (Bevölkerung, Gesundheit, Union (EU) mit Sitz in Luxemburg die Aufgabe, Bildung, Arbeitsmarkt, Lebensbedingungen und qualitativ hochwertige Statistiken für Europa digitale Gesellschaft), Wirtschaft und Unternehmen bereitzustellen. Diese Schlüsselinformationen über (Wirtschaft und Finanzen, Preise, Staatsfinanzen, die europäische Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt Außenhandel, Unternehmen, Forschung und werden von den Bürgerinnen und Bürgern wie auch Entwicklung, Tourismus) sowie Umwelt und von den Entscheidungsträgern benötigt. natürliche Ressourcen (Verkehr, Energie, Umwelt, Schlüsseldaten über Europa – Statistiken illustriert Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft) wird jedes Jahr mit jährlichen Daten veröffentlicht. behandelt. In der Ausgabe 2020 wird nur die Situation in der EU Alle Kapitel enthalten eine Reihe von sowie im Vereinigte Königreich und in den EFTA- Schlüsselindikatoren. Auf der Eurostat-Website sind Ländern bis zum Jahr 2019 beschrieben. Daher noch deutlich mehr Informationen abrufbar, darunter werden erste Erkenntnisse zu den Auswirkungen themenspezifische Veröffentlichungen und Online- von COVID-19 erst in der Ausgabe 2021 von Datenbanken, die ein breites und umfassendes Schlüsseldaten über Europa – Statistiken illustriert Datenspektrum enthalten. vorliegen, wobei das volle Ausmaß der Krise erst in späteren Ausgaben erkennbar sein wird. Datenextraktion und Datenerfassung Struktur der Veröffentlichung Datenextraktion Schlüsseldaten über Europa – Statistiken illustriert Die in dieser Veröffentlichung präsentierten vermittelt den Nutzern amtlicher Statistiken einen statistischen Daten wurden im Mai 2020 extrahiert. Überblick über die umfangreichen Informationen, die auf der Eurostat-Website und in den Online- Räumliche Datenerfassung Datenbanken zur Verfügung stehen. Die Veröffentlichung wurde so gestaltet, dass sie mit einer In dieser Veröffentlichung werden die Daten für die ausgewogenen Auswahl an Indikatoren einen breiten EU-27 (ein Gesamt- bzw. Durchschnittswert für die 27 Querschnitt an Informationen über sozioökonomische Mitgliedstaaten der EU) sowie für die einzelnen EU- und ökologische Entwicklungen in der EU abdeckt. Mitgliedstaaten, das Vereinigte Königreich und die vier EFTA-Länder angegeben. In den Abbildungen richtet Schlüsseldaten über Europa – Statistiken illustriert ist sich die Reihenfolge der Mitgliedstaaten meist nach in eine Einleitung und drei Hauptkapitel gegliedert. den Werten für den/die dargestellten Indikator/en. Die Einleitung enthält Informationen über die Auf der Karte sind die EU-Mitgliedstaaten, das Datenerfassung sowie ganz allgemein Informationen Vereinigte Königreich und die EFTA-Länder sowie über den Zugang zu europäischen Statistiken ihre jeweiligen Hauptstädte dargestellt. und zusätzlichen Informationsquellen. In den Hauptkapiteln werden die Themengebiete Menschen 6 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Country codes ersetzt wurde. Alle Hinweise und Kennzeichen sind über die Rubrik „Online-Datencode(s)“ auf der Eurostat- BE Belgien MT Malta Website einsehbar. BG Bulgarien NL Niederlande CZ Tschechien AT Österreich Zugang zu europäischen Statistiken DK Dänemark PL Polen DE Deutschland PT Portugal Das breite statistische Angebot von Eurostat ist am EE Estland RO Rumänien einfachsten über die Eurostat-Website zugänglich IE Irland SI Slowenien (https://ec.europa.eu/eurostat/de). Eurostat EL Griechenland SK Slowakei gewährt den Nutzern kostenlosen Zugriff auf seine ES Spanien FI Finnland Datenbanken und seine Veröffentlichungen im FR Frankreich SE Schweden PDF-Format. Die Website wird täglich aktualisiert HR Kroatien und bietet direkten Zugang zu den neuesten und IT Italien UK Vereinigtes Königreich umfassendsten statistischen Informationen über die CY Zypern EU, ihre Mitgliedstaaten, das Vereinigte Königreich, LV Lettland IS Island die EFTA-Länder sowie die Erweiterungsländer LT Litauen LI Liechtenstein (für einige Datensätze werden die Informationen LU Luxemburg NO Norwegen unter Umständen für ein breiteres Spektrum von HU Ungarn CH Schweiz Drittländern bereitgestellt). Zeitliche Datenerfassung Die Eurostat Online-Datencodes, wie beispielsweise nama_10_gdp, ermöglichen einen einfachen Zugriff Liegen für ein Referenzjahr (bzw. einen auf die aktuellsten Daten auf der Eurostat-Website Referenzzeitraum) für ein Land keine Daten vor, (https://ec.europa.eu/eurostat/de/data/database). wurde versucht, die Angaben mit Daten aus Diese Codes werden in dieser Veröffentlichung als Teil vorangegangenen Referenzjahren zu ergänzen (diese der Quellenangabe unter den einzelnen Abbildungen Ausnahmen sind durch Fußnoten kenntlich gemacht). aufgeführt. Hinweise und Kennzeichen Einige der in dieser Veröffentlichung dargestellten Indikatoren sind relativ komplex. Über Statistics Anhand von Hinweisen und Kennzeichen werden Explained ist ein umfassendes Online-Glossar einzelne Daten gesondert erläutert und definiert. abrufbar, das Definitionen für ein breites Spektrum In dieser Veröffentlichung wurde ihre Verwendung möglichst begrenzt, um mehr Platz für Illustrationen von statistischen Indikatoren, Begriffen und zu lassen. Diese Veröffentlichung enthält nur Termini enthält und nach statistischen Themen die wichtigsten, für die Auslegung der Daten und Unterthemen gegliedert ist (https:// erforderlichen Anmerkungen, in denen auch darauf ec.europa.eu/eurostat/statisticsexplained/index. hingewiesen wird, dass ein Jahr durch ein anderes php?title=Thematic_glossaries/de). Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 7
1 Menschen und Gesellschaft
1 Menschen und Gesellschaft Bevölkerung EU-27 Bevölkerung (Millionen Einwohner, 1. Januar 2019) 447 Millionen FI SE 5,5 10,2 DK 1,3 EE NL 5,8 1,9 17,3 LV LT BE 2,8 IE 11,5 4,9 0,6 DE 83,0 PL LU 38,0 FR 67,0 10,6 CZ SK AT 5,5 8,9 2,1 HU ES SI 9,8 IT 46,9 HR 10,3 PT 60,4 4,1 RO 19,4 BG 7,0 0,5 Quelle: Eurostat (Online-Datencode: demo_gind) MT EL 10,7 0,9 CY In den letzten Jahren ist die Gesamtzahl der Einwohner der EU-27 vergleichsweise langsam gewachsen (im Vergleich zu historischen Die Bevölkerungszahlen unterscheiden sich deutlich Entwicklungen). Die Bevölkerung der EU-27 ist zwischen den einzelnen EU‐Mitgliedstaaten: Am zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 1. Januar 1. Januar 2019 reichte die Einwohnerzahl von 2011 geringfügig geschrumpft; danach setzte wieder 0,5 Millionen in Malta bis zu 83,0 Millionen in ein zurückhaltendes Wachstum ein. Am 1. Januar Deutschland. Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien 2019 belief sich die Bevölkerung der EU‐27 auf und Polen hatten zusammen einen Anteil von 66,0 % 446,8 Millionen Einwohner (726 000 Einwohner mehr an der Gesamtbevölkerung der EU-27. als im Jahr zuvor). 10 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Bevölkerungsentwicklung (in Millionen und als %-Anteil an der Weltbevölkerung, EU-27, 1960-2080) 1960 2019 2080 Millionen Einwohner 550 13 (linke Achse) 11 Anteil an der Weltbevölkerung 500 (rechte Achse) 450 9 Quelle: Eurostat (Online-Datencodes: demo_gind und proj_19np) 400 7 und Vereinte Nationen (Weltbevölkerungsprognosen: 350 5 Revision 2019) 300 3 Im Jahr 1974 fiel der Anteil der EU-27 an der 250 im Anschluss bis 2080 wieder1auf 419,1 Millionen Weltbevölkerung unter 10,0 %. Dieser Abwärtstrend zurückgehen. Aus diesen Entwicklungen ergibt hielt bis zum Jahr 2019 an, in dem die EU‐27 einen sich in Kombination mit einem rascheren Anteil von 5,8 % an der Weltbevölkerung aufwies. Die Bevölkerungswachstum in der übrigen Welt den Bevölkerungszahl der EU‐27 soll laut Basisprojektionen Prognosen zufolge, dass bis 2080 nicht einmal jeder von Eurostat bis zum Jahr 2026 – wenn auch langsam 25. Einwohner der Welt (nämlich 3,9 %) in der EU‐27 – auf 449,3 Millionen Einwohner ansteigen und leben wird. Bevölkerungsveränderung (% der Gesamtbevölkerung, 2009-2019) 25 EU-27 20 +6,8 Millionen 15 10 5 0 −5 −10 −-15 PT EL RO HR BG LV LT LU MT IS NO CH SE CY IE LILI UK BE AT DK EU-27 ES SK DE PL EE HU NL FR FIFI SI IT CZ LU MT IS NO CH SE CY IE UK BE AT DK NL FR SI IT CZ EU-27 ES SK DE PL EE HU PT EL RO HR BG LV LT Natürliche Bevölkerungsveränderung Wanderungssaldo (einschließlich statistischer Anpassungen) Bevölkerungsveränderung insgesamt Zwischen dem 1. Januar 2009 und 2019 wuchs die (mehr Todesfälle als Geburten) in Lettland, Litauen, Bevölkerung der EU-27 um 6,8 Millionen Menschen Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Griechenland bzw. 1,5 %. Am stärksten stieg die Einwohnerzahl und Portugal wurde durch einen negativen in Luxemburg, wo die Gesamtbevölkerung um fast Wanderungssaldo (mehr Menschen wanderten aus ein Viertel (24,4 %) zunahm; am anderen Ende der als Einwanderer ins Land kamen) verstärkt, sodass Skala wurden die größten prozentualen Rückgänge die Bevölkerungszahlen sanken. Zudem kam es in in Lettland (–11,2 %) und Litauen (–12,2 %) Ungarn, Estland und Polen insgesamt zu einem verzeichnet. Der natürliche Bevölkerungsrückgang Bevölkerungsrückgang. Quelle: Eurostat (Online-Datencode: demo_gind) Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 11
1 Menschen und Gesellschaft 1,88 FR Fruchtbarkeitsziffer Alternde Bevölkerung (Lebendgeburten pro Frau, 2018) (Verhältnis: Anzahl der 20- bis 64-Jährigen pro älterer Person über 65, In den Industriestaaten wird eine EU-27, 2001, 2019 und 2080) Gesamtfruchtbarkeitsziffer von 2,1 Kindern als Reproduktionsniveau betrachtet. Darunter ist die durchschnittliche Anzahl der Lebendgeburten pro Frau zu verstehen, 1,76 RO, SE die notwendig ist, um die Gesamtzahl der 1,75 IE Einwohner konstant zu halten, wenn keine 2001 1,73 DK Migration stattfände. 1,71 CZ, IS Im Jahr 2018 betrug die 3,9 Gesamtfruchtbarkeitsziffer in der EU-27 1,68 UK durchschnittlich 1,55 Lebendgeburten 2019 1,67 EE pro Frau. Die Bandbreite reichte von 1,88 Lebendgeburten pro Frau in Frankreich 2,9 bis zu 1,23 in Malta. Auch in vielen der 1,63 LT übrigen südlichen EU‐Mitgliedstaaten wie 1,62 BE Spanien, Italien, Zypern und Griechenland 1,60 LV, SI war die Fruchtbarkeitsziffer mit einem Wert 1,59 NL von unter 1,40 vergleichsweise niedrig, was 1,58 LI auch für Luxemburg zutraf. 1,57 DE 1,56 BG, NO Quelle: Eurostat (Online-Datencode: demo_find) 1,55 EU-27, HU 1,54 SK 2080 1,52 CH 1,6 Quelle: Eurostat (Online-Datencodes: demo_pjanind und proj_19np) 1,47 HR, AT 1,46 PL In weiten Teilen Europas ist seit den letzten Jahrzehnten eine Alterung der Bevölkerung zu beobachten. 1,42 PT Veränderungen der Bevölkerungsstruktur können 1,41 FI ernsthafte Auswirkungen unter anderem auf die Alterungssicherungssysteme, die staatlichen Einnahmen 1,38 LU und die Erbringung von Leistungen wie Gesundheits- und Sozialfürsorge haben. Laut Basisprojektionen von 1,35 EL Eurostat wird das Verhältnis (in Prozent) der Anzahl älterer Menschen (ab 65 Jahren) in der EU-27 – verglichen mit 1,32 CY EU-27 Durchschnitt der Anzahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter 1,29 IT 1,6 Geburten (hier definiert als Personen im Alter zwischen 20 und 64 Jahren) – voraussichtlich von 34 % im Jahr 2019 auf pro Frau 61 % im Jahr 2080 steigen. Mit anderen Worten werden 1,26 ES 2080 nur noch 1,6 Personen im erwerbsfähigen Alter auf einen älteren Menschen kommen, während es 2019 noch 1,23 MT 2,9 Personen waren. 12 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (%-Anteil an der Gesamtbevölkerung, 1. Januar 2019) EU-27 3,0 LU LI CH CY 4,9 39,1 8,3 17,9 16,1 16,0 9,1 13,4 4,3 92,1 52,5 66,0 74,9 82,2 IS MT AT BE Am 1. Januar 2019 lebten 35,2 Millionen 10,2 9,2 8,1 7,9 ausländische Staatsangehörige in der 2,2 7,7 8,1 4,5 EU-27, wovon 13,3 Millionen auf Bürger 87,6 83,1 83,8 87,7 aus einem anderen EU‐Mitgliedstaat als ihrem Wohnsitzland und 21,9 Millionen auf Bürger aus Nicht‐Mitgliedstaaten IE NO UK DE entfielen; in letzterer Zahl ist auch eine 6,9 6,4 5,5 5,2 5,6 4,5 3,8 7,0 geringe Anzahl Staatenloser enthalten. 87,5 89,0 90,7 87,8 Relativ betrachtet wiesen ausländische Staatsangehörige an der Gesamtbevölkerung der EU-27 ES DK NL SE einen Anteil von 7,9 % auf. Während 3,6 3,5 3,0 3,0 6,7 5,5 3,4 6,2 Ausländer in Luxemburg beinahe die 89,7 90,9 93,6 90,9 Hälfte der Bevölkerung ausmachten (47,5 %), lag ihr Anteil in Polen und Rumänien unter 1,0 %. In den meisten IT FR CZ EL (19) EU‐Mitgliedstaaten überstieg der 2,6 2,2 2,1 1,8 gemeldete Anteil an Nicht‐EU‐Bürgern 6,1 5,1 3,1 5,9 den der Staatsangehörigen aus anderen 91,3 92,7 94,8 92,2 EU‐Mitgliedstaaten. FI EE PT SK Staatsangehörige anderer 1,7 1,5 1,3 1,0 EU-Mitgliedstaaten 2,9 13,5 3,4 0,4 95,3 84,9 95,3 98,6 Nicht-EU-Bürger Nationale Staatsangehörige SI HU HR LV Hinweis: Die Werte wurden gerundet. Hierdurch 1,0 0,7 0,4 0,3 gibt es Rundungsdifferenzen. Staatsangehörige 5,7 1,1 1,3 13,6 anderer EU-Mitgliedstaaten für CY und MT 93,4 98,2 98,3 86,1 enthalten UK. Staatsangehörige von Nicht-EU- Mitgliedstaaten für CY und MT schließen UK aus. EU-27 enthält Daten für CY und MT (wie vermerkt). Quelle: Eurostat (Online-Datencodes: RO LT BG PL migr_pop1ctz und demo_gind) 0,3 0,2 0,1 0,1 0,3 1,4 1,3 0,7 99,4 98,3 98,5 99,2 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 13
1 Menschen und Gesellschaft Erstmalige Asylanträge (Anzahl der Anträge in EU-Mitgliedstaaten, 2019) (Zahl pro 100 000 Einwohner, Nachdem die Anzahl der erstmaligen Asylanträge in der EU‐27 während der Migrationskrise 2019) von 2015 und 2016 ihren Höchstwert erreicht hatte, sank sie 2019 rapide auf 612 965 Anträge, was lediglich 0,1 % der Bevölkerung der EU-27 entspricht. Syrische Staatsbürger machten 1 449 CY 2019 den größten Anteil der Antragsteller aus (74 375), gefolgt von afghanischen (52 540) und venezolanischen Staatsbürgern (44 755). Die meisten Anträge wurden zwar in 810 MT Deutschland (142 510) und Frankreich (119 915) gestellt; relativ betrachtet wurden jedoch die meisten Anträge (1 449 bzw. 810 je 100 000 Einwohner) auf Zypern und Malta gestellt. 699 EL Syrien Deutschland 74 375 142 510 358 LU 245 ES Afghanistan 226 SE 52 540 225 IS Venezuela Frankreich 202 BE 44 755 119 915 179 FR Kolumbien 174 SI 31 815 172 DE Irak 26 755 147 CH Spanien Türkei 115 190 137 EU-27 23 030 130 NL Pakistan 122 AT 22 730 Georgien 117 LI 19 665 Griechenland 97 IE Nigeria 74 915 19 250 66 UK Iran 58 IT 16 870 46 DK Andere (Welt) Italien 44 FI 281 180 35 005 41 NO Schweden 31 HR 23 150 30 BG Belgien 22 LT Anträge insgesamt 23 140 17 PT in der EU-27 Niederlande 15 CZ 613 000 22 540 Zypern 13 9 8 RO LV EE 12 695 Andere (EU) 7 PL 43 905 5 HU 4 SK Hinweis: Enthält ausschließlich Anträge Quelle: Eurostat (Online-Datencodes: von Nicht-EU-Bürgern. migr_asyappctza und demo_gind) 14 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Gesundheit Entwicklung der Lebenserwartung bei der Geburt (in Jahren nach Geschlecht, EU-27, 2002-2018) 84 Im Jahr 2018 betrug in der EU‐27 die 83 Lebenserwartung bei der Geburt 83,7 Jahre 82 (Frauen) bzw. 78,2 Jahre (Männer). Von 2002 81 80 bis 2018 hat sich dieser Abstand zwischen den 79 Geschlechtern verringert, da in der EU-27 die 78 Lebenserwartung der Frauen um 2,8 Jahre und 77 jene der Männer um 3,9 Jahre gestiegen ist. 76 75 Frauen 74 Beide Geschlechter 2002 2006 2010 2014 2018 Männer Quelle: Eurostat (Online-Datencode: demo_mlexpec) Lebenserwartung bei der Geburt (in Jahren nach Geschlecht, 2018) Frauen EU-27 Beide Geschlechter Männer 81 Jahre 88 86 84 82 80 78 76 74 72 70 68 CH IS NO SE MT IE LU EL NL AT FI BE PT SI UK ES IT LI FR CY EU-27 DK DE CZ EE HR PL SK HU LT RO LV BG Quelle: Eurostat (Online-Datencode: demo_mlexpec) In der EU-27 wurde die höchste durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt (für beide Geschlechter) von Spanien gemeldet (83,5 Jahre). Am niedrigsten war sie dagegen in Bulgarien (mit 75,0 Jahren). In allen EU‐Mitgliedstaaten gab es ein geschlechtsspezifisches Gefälle (höhere Lebenserwartung von Frauen), das in Litauen (mit 9,8 Jahren) und Lettland (mit 9,6 Jahren) am stärksten ausgeprägt war. Am geringsten fiel der Abstand zwischen den Geschlechtern in den Niederlanden (3,1 Jahre) und Schweden (3,4 Jahre) aus. Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 15
1 Menschen und Gesellschaft 520 520 500 500 480 480 Häufigste Todesursachen 460 460 (Todesfälle in 1 000 nach Geschlecht 440 440 und Altersgruppe, EU-27, 2016) 420 420 400 400 Im Jahr 2016 gab es in der EU-27 380 380 4,5 Millionen Todesfälle. In jeder der 360 360 Fünfjahresaltersklassen von der Geburt 340 340 bis einschließlich der 75- bis 79-Jährigen 320 320 starben mehr Männer als Frauen. Am 300 300 größten war der geschlechtsspezifische 280 280 Unterschied der Zahl der Todesfälle in 260 260 der Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen, 240 240 in der es 99 400 mehr Todesfälle bei den 220 220 Männern gab. 200 200 Im Jahr 2016 wurde mehr als ein Drittel 180 180 (37,1 %) der Todesfälle in der EU-27 160 160 durch Krankheiten des Kreislaufsystems 140 140 verursacht, während über ein Viertel 120 120 (25,8 %) auf Krebserkrankungen 100 100 zurückzuführen war. Jedes Jahr sterben 80 80 relativ wenige Kinder und junge Menschen. 60 60 Im Jahr 2016 waren in der EU-27 Unfälle 40 40 die häufigste Todesursache bei jungen 20 20 Erwachsenen (im Alter zwischen 15 und 0 0 34 Jahren). Bei den 20‐ bis 24‐Jährigen 10-14 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90-94 ≥ 95
Menschen und Gesellschaft 1 Todesfälle durch Krankheiten des Kreislaufsystems (standardisierte Todesrate pro 100 000 Einwohner nach Geschlecht, 2016) 1 400 1 300 1 200 EU-27 370 Todesfälle 1 100 1 000 pro 100 000 Einwohner 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 BG RO LV LT HU EU-27 FI EE HR SK CZ PL LI EL MT CY SE IS IE LU PT IT BE NL CH UK DK NO ES FR SI AT DE Männer Beide Geschlechter Frauen Obwohl Krankheiten des Kreislaufsystems die häufigste Todesursache Hinweis: Die standardisierte Todesrate ist ein gewichteter Durchschnitt in der EU-27 sind, gab es deutliche Unterschiede zwischen den der altersspezifischen Sterbeziffern, EU-Mitgliedstaaten. So war 2016 die Wahrscheinlichkeit, dass ein wobei der Gewichtungsfaktor die Altersverteilung der europäischen Einwohner Bulgariens an einer Krankheit des Kreislaufsystems Standardbevölkerung ist (Überarbeitung (1 095 Todesfälle pro 100 000 Einwohner) verstirbt, 5,6‐mal 2012). Da die Todesursache je nach Alter und Geschlecht signifikant variieren höher als bei einem Einwohner Frankreichs (197 Todesfälle kann, verbessert die Verwendung pro 100 000 Einwohner). In allen EU-Mitgliedstaaten war die von standardisierten Sterbeziffern die Vergleichbarkeit im zeitlichen Verlauf Wahrscheinlichkeit, an Krankheiten des Kreislaufsystems zu sterben, und zwischen den Ländern. bei Männern höher als bei Frauen. Dieses Gefälle zwischen den Quelle: Eurostat (Online-Datencode: Geschlechtern war in Finnland besonders ausgeprägt, wo die hlth_cd_asdr2) Wahrscheinlichkeit, einer Krankheit des Kreislaufsystems zu erliegen, bei den Männern um 70 % höher als bei den Frauen war. Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 17
1 Menschen und Gesellschaft 100 LU, FR, NO 99 CZ, RO, FI 98 SK, EE Bildung 95 HR Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger 93 SI, LI (%-Anteil der 18- bis 24-Jährigen nach Geschlecht, 2019) 89 BE 25 EU-27 82 LV 80 SE 20 10,2 % 15 73 PL 72 BG 10 69 NL 65 AT 5 63 MT 62 DE 61 EU-27, IS 60 HU 0 IS ES MT RO BG IT HU UK PT DE EU-27 DK NO EE CY LV BE SK FR AT NL FI LU CZ SE PL IE SI CH EL LT HR Männer Beide Geschlechter Frauen Bei Menschen, die die Schule in einem vergleichsweise frühen Alter abbrechen, ist das Risiko, von 50 DK Hinweis: Frühzeitige Armut, Arbeitslosigkeit oder sozialer Ausgrenzung betroffen zu sein, höher. Die EU hat sich das Schulabgänger bezeichnen Ziel gesetzt, den Anteil der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger (im Alter zwischen 18 Personen, die höchstens einen Bildungsabschluss im und 24 Jahren) bis 2020 auf 10,0 % zu senken. Im Jahr 2019 lag der Anteil der frühzeitigen Schul- Sekundarbereich I haben und und Ausbildungsabgänger in der EU-27 bei 10,2 % und bewegte sich in der Größenordnung von die an keiner Maßnahme der allgemeinen oder beruflichen 17,3 % (Spanien) bis 3,0 % (Kroatien). Bei den frühzeitigen Schul‐ und Ausbildungsabgängern in 39 LT Bildung teilnehmen. der EU-27 handelte es sich eher um junge Männer (11,9 %) als um junge Frauen (8,4 %). 38 CY Quelle: Eurostat (Online- Datencode: edat_lfse_14) 61 % der Schüler in der Erlernen von zwei oder mehr Fremdsprachen 28 ES Hallo! EU-27 erlernen (%-Anteil der Schüler im Sekundarbereich II zwei oder mehr 25 IT (allgemeinbildend), 2018) Hello! Fremdsprachen Bonjour ! Im Jahr 2018 erlernten in der EU-27 etwa 61 % der Schüler im Sekundarbereich II (allgemeinbildend) zwei oder mehr Fremdsprachen. In Luxemburg und Frankreich 14 IE erlernten mehr als 99 % aller Schüler im Sekundarbereich II (allgemeinbildend) zwei oder mehr Fremdsprachen, während es in Irland (Daten von 2017), Portugal und Griechenland dagegen weniger als 15 % waren. 6 PT Hinweis: 2017 Daten für DK, DE, IE, HR, MT, LI und NO. 2016 Daten für BE. Quelle: Eurostat (Online-Datencode: educ_uoe_lang02) 1 EL 18 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Junge Menschen, die sich weder in Ausbildung noch IT 18,1 in Beschäftigung befinden (%-Anteil an den 15- bis 24-Jährigen, 2019) Bei dem Anteil junger Menschen (15 bis 24 Jahre), die sich weder in Ausbildung noch in Beschäftigung befinden (NEET), handelt es sich um Personen, die bislang nicht in Beschäftigung waren und keinerlei Schul- oder Berufsausbildung genossen haben. Im Jahr 2019 lag die NEET-Quote junger Menschen für die EU-27 bei 10,1 %. In Italien war die Quote mit 18,1 % mehr als viermal so hoch wie in den Niederlanden (4,3 %). RO 14,7 Quelle: Eurostat (Online-Datencode: edat_lfse_20) BG, CY 13,7 Von Hochschulabsolventen belegte Studienfächer 4,0 Millionen Hochschulabsolventen in der (%-Anteil der Hochschulabsolventen nach Geschlecht, EU-27 EU-27, 2017) EL 12,5 Im Jahr 2017 machten 4,0 Millionen Personen in der EU-27 einen ES 12,1 HR 11,8 Hochschulabschluss. Den 2,3 Millionen weiblichen Absolventen stand dabei eine Zahl von lediglich 1,7 Millionen Männern gegenüber. Dieses Muster wiederholte sich in den meisten HU 11,0 Studienfächern und war bei den Studierenden der Pädagogik FR 10,6 2,3 besonders ausgeprägt (12,3-mal mehr weibliche als männliche UK 10,5 Absolventen). Im Gegensatz dazu gab es unter den Studierenden der Informations- und Kommunikationstechnologien 8,2-mal so viele Millionen 1,7 Millionen SK 10,3 EU-27, IE 10,1 männliche wie weibliche Absolventen. Frauen Männer Frauen Männer BE 9,3 Ingenieurwesen, LT 8,6 Wirtschaft, verarbeitendes Gesundheit Künste und Verwaltung Gewerbe und und soziale Geistes- FI 8,2 und Recht Baugewerbe Dienste Dienstleistungen wissenschaften PL 8,1 MT, PT 8,0 LV 7,9 DK 7,7 1,5 1,0 4,3 1,4 1,5 AT 7,1 1,0 4,8 1,0 1,0 1,0 SI 7,0 EE 6,9 Agrarwissenschaft, Informations- und Forstwirtschaft, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Kommunikations- Fischerei und Mathematik Journalismus und CH 6,2 technologien Pädagogik Tiermedizin und Statistik Informationswesen CZ, DE 5,7 LU 5,6 SE 5,5 1,0 12,3 1,0 1,0 2,0 NO 4,8 8,2 1,0 1,9 1,2 1,0 IS 4,7 NL 4,3 Quelle: Eurostat (Online-Datencodes: educ_uoe_grad01 und educ_uoe_grad03) Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 19
1 Menschen und Gesellschaft Arbeitsmarkt Zusammensetzung der Erwerbsbevölkerung (in Millionen Personen zwischen 15 und 74 Jahren, EU-27, 2019) Personen zwischen 15 und 74 Jahren 332,3 Erwerbsbevölkerung Nichterwerbspersonen 213,8 118,5 Beschäftigt Arbeitslos 199,4 14,4 Quelle: Eurostat (Online-Datencode: lfsa_pganws) 20 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Beschäftigungsquote (%-Anteil der Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren, 2019) EU-27 73,1 % Schweden 82,1 % 80 oder mehr 73,1 - < 80,0 70,0 - < 73,1 Weniger als 70 Griechenland 61,2 % Im Jahr 2019 lag die Beschäftigungsquote – der Anteil der erwerbstätigen Quelle: Eurostat (Online-Datencode: lfsa_ergan) 20‐ bis 64‐Jährigen – in der EU-27 bei 73,1 %. Die Beschäftigungsquote stieg – ausgehend von einem Wert von 67,5 % im Jahr 2013 – sechs Jahre in Folge. Mit 78,9 % lag die Beschäftigungsquote der Männer in der EU-27 deutlich über der Quote der Frauen (67,2 %). Im Jahr 2019 waren in fünf EU-Mitgliedstaaten mehr als 80 % der Personen zwischen 20 und 64 Jahren beschäftigt, und zwar in Schweden (82,1 %), Deutschland (80,6 %), Tschechien (80,3 %), Estland (80,2 %) und den Niederlanden (80,1 %). Am anderen Ende der Skala gingen weniger als 70 % dieser Bevölkerungsgruppe in Spanien (68,0 %), Kroatien (66,7 %), Italien (63,5 %) und Griechenland (61,2 %) einer Beschäftigung nach. Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 21
1 Menschen und Gesellschaft 17,3 EL Entwicklung der Arbeitslosenquote (%-Anteil der Erwerbsbevölkerung, EU-27, 2002-2019) 26 24 22 20 18 16 14,1 ES 14 12 10 8 6 4 2 0 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 Personen zwischen Im Jahr 2008 erreichte die Arbeitslosenquote für Personen zwischen 15 und 15 und 24 Jahren 74 Jahren in der EU‑27 einen Tiefstand von 7,2 %, bevor sie im Zuge der globalen 10,0 IT Insgesamt Wirtschafts‐ und Finanzkrise stark anstieg und 2013 mit 11,4 % einen Höchstwert (Personen zwischen 15 und 74 Jahren erreichte. In den darauffolgenden sechs Jahren ging diese Quote deutlich zurück und dank sank in der EU-27 bis 2019 auf 6,7 %. Personen zwischen 50 und 74 Jahren Im Jahr 2019 lag die Jugendarbeitslosenquote (bei den Personen zwischen 15 und 8,5 FR 24 Jahren) in der EU‐27 bei 15,1 % und war damit mehr als 3‐mal so hoch wie die Quelle: Eurostat (Online-Datencode: Arbeitslosenquote für Personen zwischen 50 und 74 Jahren (4,9 %). lfsa_urgan) 7,1 CY Arbeitslosenquote 6,8 SE 6,7 EU-27, FI (%-Anteil der Erwerbsbevölkerung zwischen 15 und 74 Jahren, 2019) 6,6 HR 6,5 PT 2019 wurde die höchste Gesamtarbeitslosenquote bei Personen zwischen 15 und 74 Jahren 6,3 LV, LT in Griechenland (17,3 %) verzeichnet, doch auch Spanien und Italien meldeten zweistellige Quoten. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten in einer Bandbreite zwischen 3,0 und 4,0 % 5,8 SK 5,6 LU wurden in Rumänien, Ungarn, Malta, den Niederlanden, Polen und Deutschland registriert; 5,4 BE noch niedriger lag die Quote mit 2,0 % in Tschechien. 5,0 DK, IE 4,5 AT, SI 4,4 EE, CH 4,2 BG 3,9 RO 3,8 UK 3,7 NO 3,5 IS 3,4 HU, MT, NL 3,3 PL 3,2 DE EL EU-27 CZ 17,3 % 6,7 % 2,0 % 2,0 CZ Quelle: Eurostat (Online-Datencode: une_rt_a) 22 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Geschlechtsspezifisches Verdienstgefälle (Unterschied zwischen den durchschnittlichen Brutto-Stundenverdiensten männlicher und weiblicher Beschäftigter als %-Anteil am Verdienst von Männern, 2018) EE 22,7 DE 20,9 Das unbereinigte CZ 20,1 geschlechtsspezifische UK 19,9 Verdienstgefälle vermittelt AT 19,6 ein Gesamtbild der SK 19,4 zwischen Männern und CH 17,0 Frauen bestehenden FI 16,3 Lohnunterschiede. Es PT 16,2 misst den Unterschied FR 15,5 zwischen dem Verdienst von Frauen in der EU-27 EU-27 14,8 verdienen im Durchschnitt Männern und Frauen in der 15 % NL 14,8 Industrie, im Baugewerbe und DK 14,5 im Dienstleistungssektor in weniger als Männer IE 14,4 Unternehmen mit 10 oder mehr LV 14,1 Beschäftigten. ES 14,0 Die durchschnittlichen Stundenlöhne LT 14,0 für Frauen in der EU‐27 waren im NO 14,0 Jahr 2018 um 14,8 % niedriger als die CY 13,7 Löhne der Männer. In Tschechien und IS 13,7 in Deutschland lagen die Verdienste BG 13,5 der Frauen um mehr als 20,0 % SE 12,2 unter denen der Männer, wobei das MT 11,7 geschlechtsspezifische Verdienstgefälle HU 11,2 in Estland mit 22,7 % einen Spitzenwert HR 10,5 erreichte. Im Gegensatz dazu lag das PL 8,8 geschlechtsspezifische Verdienstgefälle in SI 8,7 Italien (Daten von 2017) und Luxemburg BE 6,0 bei weniger als 5,0 %; den niedrigsten Wert IT 5,0 verzeichnete Rumänien (3,0 %). LU 4,6 RO 3,0 Hinweis: 2017 Daten für IE, IT und CH. EL nicht verfügbar. Quelle: Eurostat (Online-Datencode: earn_gr_gpgr2) Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 23
1 Menschen und Gesellschaft Lebensbedingungen 32,8 BG 32,5 RO 31,8 EL Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Personen (in Millionen Personen, EU-27, 2018) Im Jahr 2018 waren 94,7 Millionen Menschen bzw. Unter erheblicher 21,6 % der Bevölkerung der EU-27 von Armut oder materieller Deprivation leidende Personen sozialer Ausgrenzung bedroht. Dies bedeutet, dass Von Armut 28,4 LV bedrohte Personen 26,7 mindestens eine der nachstehenden drei Bedingungen 28,3 LT 73,8 auf sie zutraf: armutsgefährdet nach Sozialtransfers, unter erheblicher materieller Deprivation leidend oder in 10,7 27,3 IT einem Haushalt mit niedriger Erwerbsintensität lebend. 8,9 Das größte Risiko für Armut oder soziale Ausgrenzung 1,4 ging von Einkommensarmut aus. Demgemäß betraf 26,1 ES 5,7 dies Menschen, die nach Sozialtransfers von Armut bedroht waren. Im Jahr 2018 befanden sich 73,8 Millionen 24,8 HR 47,0 12,2 8,8 Personen in der EU-27 in einer solchen Lage, wobei 24,4 EE auf 26,8 Millionen davon eine der beiden oder beide 23,9 CY anderen Bedingungen gleichzeitig zutrafen. Im Vergleich zur Situation vor fünf Jahren waren im Jahr 2018 23,1 UK 12,5 Millionen Personen weniger von Armut oder sozialer In Haushalten mit sehr niedriger Erwerbsintensität Ausgrenzung bedroht. 21,9 LU lebende Personen Quelle: Eurostat (Online-Datencode: ilc_pees01) 21,6 EU-27, PT 28,1 21,1 IE Anteil der Personen in der 20,0 BE EU-27, die von Armut oder 19,6 HU sozialer Ausgrenzung bedroht 19,0 MT sind: 18,9 18,7 PL DE 22 % 18,0 SE 17,5 AT Von Armut oder sozialer Ausgrenzung 17,4 FR, CH bedrohte Personen 17,0 DK (%-Anteil an der Gesamtbevölkerung, 2018) 16,7 NL 16,5 FI Im Jahr 2018 war der Bevölkerungsanteil der von Armut oder 16,3 SK sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen in Bulgarien mit 16,2 SI, NO 32,8 % so hoch wie in keinem anderen EU-Mitgliedstaat. Auch in Rumänien und Griechenland waren weiterhin mehr als 30 % der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Demgegenüber war in Finnland, der Slowakei und Slowenien nur weniger als ein Sechstel der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht; der niedrigste Wert wurde in Tschechien registriert (12,2 %). 12,2 CZ, IS Hinweis: 2016 Daten für IS. Quelle: Eurostat (Online-Datencode: ilc_peps01) 24 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Unfähigkeit, unerwartete Finanzausgaben zu tragen (%-Anteil an der Gesamtbevölkerung, 2018) LV HR EL CY LT RO IE ES IT EE PT UK HU € EU-27 SI EU-27 € BG 32 % PL Materielle Deprivation bezeichnet die SK unfreiwillige Unfähigkeit (im Unterschied FR zur Wahlfreiheit), sich bestimmte Ausgaben IS leisten bzw. für diese aufkommen zu DE können. Ein Beispiel sind unerwartete FI Finanzausgaben. Im Jahr 2018 war mehr DK als ein Drittel (32,2 %) der in privaten Haushalten lebenden Bevölkerung der BE EU-27 nicht in der Lage, unerwartete CZ Finanzausgaben zu bewältigen. In drei NL EU‐Mitgliedstaaten war über die Hälfte CH der Bevölkerung nicht in der Lage, SE unerwartete Finanzausgaben zu bestreiten. Spitzenwerte wurden für Griechenland AT (50,4 %), Kroatien (52,9 %) und Lettland LU (55,3 %) verzeichnet. Dagegen konnte NO sich nur ein relativ geringer Anteil der MT Bevölkerung in Malta solche Ausgaben 30 nicht leisten (13,9 %). 0 10 20 40 50 60 Hinweis: 2016 Daten für IS. Quelle: Eurostat (Online-Datencode: ilc_mdes04) Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 25
1 Menschen und Gesellschaft Unfähigkeit, sich einen einwöchigen Jahresurlaub an einem anderen Ort zu leisten (%-Anteil an der Gesamtbevölkerung, 2018) RO HR EL CY IT HU PT LT € € SK PL ES LV MT BG Ein weiterer Aspekt der Quote der materiellen IE EU-27 Deprivation ist die Unmöglichkeit, eine EU-27 EE 29 % einwöchige Urlaubsreise an einem anderen Ort bezahlen zu können. Im Jahr 2018 UK war für etwa 29,2 % der Bevölkerung in der EU-27 eine solche Urlaubsreise nicht BE leistbar. Dies betraf mehr als die Hälfte der FR Bevölkerung in Zypern, Griechenland und SI Kroatien. In Rumänien war dieser Anteil mit CZ 58,9 % besonders hoch. Dagegen konnte NL sich in Schweden nur weniger als jeder Zehnte keinen einwöchigen Urlaub an einem DE anderen Ort leisten (9,7 %). FI Hinweis: 2016 Daten für IS. AT Quelle: Eurostat (Online-Datencode: ilc_mdes02) DK IS LU SE CH NO 0 10 20 30 40 50 60 26 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Menschen und Gesellschaft 1 Digitale Gesellschaft SE, NO IS 99 98 Internetnutzung DK, CH 97 (%-Anteil der 16- bis 74-Jährigen, 2019) LU, NL, UK 96 Das Internet ist inzwischen aus dem Alltag der meisten Menschen nicht mehr Quelle: Eurostat FI 95 (Online-Datencode: wegzudenken. Es verändert die Art und Weise, in der Menschen studieren, isoc_ci_ifp_iu) arbeiten, kommunizieren und ihre Freizeit verbringen. Im Jahr 2019 gaben 86 % der Erwachsenen (16 bis 74 Jahre) in der EU-27 an, in den letzten drei Monaten DE 93 das Internet genutzt zu haben. Der Anteil reichte von 98 % in Schweden und 97 % in Dänemark bis zu 68 % in Bulgarien. ES 91 Internetaktivitäten BE, EE, IE 90 (%-Anteil der 16- bis 74-Jährigen, 2019) FR 89 AT 88 94 E-Mails 89 Informationen über 82 73 senden/ 66 Güter und CZ 87 empfangen Dienstleistungen 62 Online lesen suchen 40 EU-27, 86 40 CY, LV, MT 33 A DK EU-27 BG NL EU-27 RO DK EU-27 RO SI, SK 83 91 Internet-Banking 81 Teilnahme an 82 sozialen Videoinhalte LT 82 55 54 Netzwerken 54 ansehen (*) 42 8 € 10 HU, PL 80 DK EU-27 RO DK EU-27 FR DK EU-27 RO HR 79 NL IT NL FI Reise- und 72 Telefon- oder 76 Musik hören 71 Beherbergungs- Videoanrufe 52 51 dienstleistungen (**) 40 30 40 EL, IT 76 11 PT 75 CY EU-27 PT FI EU-27 BG LU EU-27 BG PASSPORT RO 74 ( ) 2018 Daten. (**) 2017 Daten. * Höchster Wert EU-27 Niedrigster Wert Quelle: Eurostat (Online-Datencode: isoc_ci_ac_i) In der EU‐27 führten die 16‐ bis 74‐Jährigen (62 %). Eine Mehrheit der Erwachsenen in der EU-27 im Jahr 2019 folgende Internetaktivitäten am nutzte das Internet auch, um Internet-Banking häufigsten durch: E‐Mails senden/empfangen durchzuführen (55 %), in sozialen Netzwerken aktiv (73 %), Suche nach Informationen zu Gütern und zu sein (54 %), Videoinhalte anzusehen (54 %; Daten Dienstleistungen (66 %) sowie Lesen von Online‐ von 2018), Telefon- oder Videoanrufe zu tätigen Nachrichtenseiten, Zeitungen oder Magazinen (52 %) oder Musik zu hören (51 %). BG 68 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 27
2 Wirtschaft und Unternehmen
2 Wirtschaft und Unternehmen Wirtschaft und Finanzen BIP (%-Anteil an der EU-27 insgesamt, 2019) BIP der EU-27 13 923 Mrd. EUR SE FI 1,7 DK 3,4 2,2 NL 5,8 0,2 BE DE EE 24,7 LV 0,2 IE 3,4 LT 2,5 0,3 LU 0,5 PL 3,8 CZ FR 1,6 17,4 AT 2,9 HU SK 0,7 1,0 SI RO HR 1,6 ES IT PT 8,9 12,8 0,4 0,3 EL BG 0,4 1,5 1,3 Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt als Indikator zur Messung 0,1 von Größe und Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft über die MT 0,2 Güter und Dienstleistungen Aufschluss, die in einem bestimmten CY Zeitraum produziert bzw. erbracht werden. Das BIP der EU-27 Quelle: Eurostat (Online-Datencode: nama_10_gdp) wurde 2019 mit 13 923 Mrd. EUR beziffert. Die leistungsstärkste Volkswirtschaft unter den EU-Mitgliedstaaten war Deutschland (3 436 Mrd. EUR bzw. 24,7 % der EU-27 insgesamt), gefolgt von Frankreich (17,4 %) und Italien (12,8 %). Am anderen Ende der Skala rangierte Malta als die kleinste Volkswirtschaft mit 0,1 %. 30 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Wirtschaft und Unternehmen 2 Reale BIP‐Veränderung LU 263 (Jahresdurchschnitt in %, auf Basis verketteter Volumendaten, EU-27, 2000-2019) 4 3 2 1 0 −1 −2 −3 −4 IE 191 −5 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: Eurostat (Online-Datencode: naida_10_gdp) Bei der realen BIP-Veränderung wird nur die Wirtschaft von der Wirtschafts‐ und Finanzkrise CH 156 Änderung der Wirtschaftsleistung dargestellt, stark in Mitleidenschaft gezogen. Das BIP sank 2009 NO 153 wobei die Auswirkungen von Preisänderungen um 4,3 % und 2012 sowie 2013 in viel geringerem (Inflation) herausgerechnet werden. Zwischen 2000 Ausmaß (−0,7 % bzw. −0,1 %). Seit damals hat sich und 2007 wuchs die Volkswirtschaft der EU-27 die Volkswirtschaft der EU-27 nach und nach erholt jedes Jahr, wobei das BIP real jährlich zwischen 0,9 und verzeichnete zwischen 2014 und 2019 jährliche NL, IS 130 und 3,9 % zunahm. Von 2008 bis 2013 wurde die Wachstumsraten zwischen 1,5 % und 2,7 %. DK 129 AT 128 DE 123 SE 121 BIP pro Kopf BE 118 (EU-27 = 100, basierend auf KKS, 2018) FI 111 UK 106 Das BIP pro Kopf kann als Vergleich der FR 104 30 160,00 Wirtschaftsleistung zwischen Ländern EU-27 100 verschiedener Größe herangezogen werden. MT 98 Da die Lebenshaltungskosten von Land zu Land IT 97 schwanken, wurden die nachstehend präsentierten ES, CZ 91 Informationen mithilfe einer Kaufkraftstandard CY 90 SI 87 (KKS) genannten künstlichen Währungseinheit EE 82 bereinigt, um Unterschieden im Preisniveau LT 81 Rechnung zu tragen. Mittels dieser Einheit lässt PT 77 sich der relative Lebensstandard einzelner EU- SK 73 BIP pro Kopf der EU-27 Mitgliedstaaten anhand eines Vergleichs mit dem HU, PL 71 30 160 EUR Durchschnitt der EU-27 darstellen, der gleich 100 entspricht. Den höchsten Wert unter den EU- LV EL RO 69 68 66 Mitgliedstaaten erreichte Luxemburg, wo das BIP HR 63 pro Kopf in KKS im Jahr 2018 rund 2,6‐mal so hoch war wie der EU-27‐Durchschnitt. Im Gegensatz dazu Quelle: Eurostat (Online-Datencode: BG 51 nama_10_pc) betrug das BIP pro Kopf in Bulgarien rund die Hälfte (51,1 %) des Durchschnittswerts der EU‐27. Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 31
2 Wirtschaft und Unternehmen Preise 3,9 RO 16,2 15,9 15,0 Inflationsrate (jährliche Veränderung in %, 2019) 3,4 HU Die Inflationsrate gibt Aufschluss über die Veränderung des Preises eines Korbs von Wohnen, Nahrungsmittel Verkehr Konsumgütern und Dienstleistungen. Nach Wasser und und alkoholfreie den jüngsten verfügbaren Daten stiegen die Energie Getränke Preise zwischen 2018 und 2019 in der EU um 1,5 %. Rumänien verzeichnete mit 3,9 % die höchste jährliche Inflationsrate, während die 9,3 8,8 6,2 2,8 SK Inflationsraten in Griechenland, Zypern und 2,7 LV, NL Portugal nicht höher als 0,5 % lagen. 2,6 CZ Quelle: Eurostat (Online-Datencode: prc_hicp_aind) 2,5 BG Hotels und Freizeit Hausrat und Gaststätten und Kultur laufende 2,3 EE, NO Instandhaltung des Hauses 2,2 LT Struktur der Haushaltsbudgets 2,1 PL (%-Anteil an den gesamten Konsumausgaben 5,9 4,9 4,4 2,0 IS privater Haushalte, EU-27, 2019) 1,8 UK 1,7 SI, SE Im Jahr 2019 gaben die Haushalte in der EU-27 durchschnittlich 16,2 % ihres Budgets für Wohnen, 1,6 LU Bekleidung Gesundheit Alkoholische Wasser und Energie aus. Etwas geringere Anteile und Schuhe Getränke, 1,5 EU, MT, AT entfielen auf Nahrungsmittel und alkoholfreie Tabakwaren 1,4 DE Getränke (15,9 %) sowie Verkehr (15,0 %). Zu und Narkotikum beachten ist, dass bei den Wohnungsausgaben 1,3 FR 1,2 BE der eigentliche Kauf von Wohnungen und Hypothekenzinsen für selbstgenutztes 3,1 1,0 9,2 1,1 FI Wohnungseigentum nicht einbezogen werden, Mietkosten jedoch enthalten sind. Die nächstgrößeren Ausgabenposten – knapp ein 0,9 IE Zehntel des durchschnittlichen Haushaltsbudgets – Kommunikation Bildung Andere 0,8 ES, HR waren Hotels und Gaststätten (9,3 %) sowie Freizeit Waren und 0,7 DK und Kultur (8,8 %). Dienstleistungen 0,6 IT 0,5 EL, CY Quelle: Eurostat (Online-Datencode: prc_hicp_inw) 0,4 CH 0,3 PT 32 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Wirtschaft und Unternehmen 2 Vergleichbare Preisniveaus (EU-27 = 100, 2018) Nahrungsmittel und alkoholfreie Wohnen, Insgesamt Getränke Wasser und Energie Verkehr IS CH NO LU DK IE SE FI UK NL BE AT FR DE IT ES CY PT SI MT EL EE SK LV CZ HR LT HU PL RO BG 0 100 200 0 100 200 0 100 200 0 100 200 Preisniveauindizes messen Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Ländern Quelle: Eurostat (Online-Datencode: (ausgedrückt in Relation zu den Durchschnittspreisen der EU-27, die gleich 100 prc_ppp_ind) entsprechen). Im Jahr 2018 erreichte der allgemeine Preisniveauindex in Luxemburg und Dänemark mit gut 40 % über dem Durchschnitt der EU‐27 einen Spitzenwert. Knapp weniger als die Hälfte des Durchschnitts der EU‐27 betrugen die Preisniveaus dagegen in Rumänien und Bulgarien. In den Bereichen Verkehr sowie Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke gab es relativ geringe Preisdifferenzen: Am höchsten waren die Preisniveaus in Dänemark (jeweils 29 % über dem Durchschnitt der EU-27) und am niedrigsten in Rumänien (33 % bzw. 35 % darunter). Deutlich stärker schwankten die Preise dagegen für Wohnen, Wasser und Energie: So lagen sie in Luxemburg um 69 % über und in Bulgarien um 64 % unter dem Durchschnitt der EU-27. Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 33
2 Wirtschaft und Unternehmen Staatsfinanzen Defizit/Überschuss und Schuldenstand des Staates (in % des BIP, 2019) 200 Konsolidierter Brutto-Schuldenstand 180 EL 160 140 IT 120 PT BE 100 FR ES CY 80 EU-27 AT HR HU FI SI DE 60 PL IE SK MT NL 40 LT LV SE DK RO LU CZ 20 BG Defizit/ EE Überschuss 0 −5 −4 −3 −2 −1 0 1 2 3 4 Quelle: Eurostat (Online-Datencode: gov_10dd_edpt1) Im Stabilitäts‐ und Wachstumspakt haben sich die EU- Mitgliedstaaten verpflichtet, tragfähige öffentliche Finanzen zu sichern: Das Haushaltsdefizit eines Mitgliedstaats sollte 3 % seines BIP nicht überschreiten und der Schuldenstand sollte unter 60 % des BIP bleiben (siehe schraffierten Bereich in der Grafik). Im Jahr 2019 lag das öffentliche Defizit der EU-27 bei 0,6 % des BIP, der konsolidierte Bruttoschuldenstand dagegen bei 77,8 % des BIP. Über die Hälfte (16) der EU-Mitgliedstaaten verzeichnete einen Haushaltsüberschuss. Dagegen war Rumänien (mit einem Defizit von 4,3 %) der einzige Mitgliedstaat mit einem Haushaltsdefizit von über 3,0 % des BIP. In etwas weniger als der Hälfte (11) der Mitgliedstaaten überstieg der konsolidierte Schuldenstand 60,0 % des BIP, wobei Griechenland mit 176,6 % einen Spitzenwert erreichte. Italien und Portugal verzeichneten ebenfalls einen Schuldenstand, der über der jeweiligen jährlichen Wirtschaftsleistung lag (über 100 % gemessen am BIP). 34 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Wirtschaft und Unternehmen 2 Ausgaben des Staates nach Aufgabenbereich (in % des BIP, 2018) Im Jahr 2018 belief sich der Anteil der Staatsausgaben am BIP in der EU-27 auf 46,7 %. Die Spanne reichte dabei von knapp über einem Viertel (25,4 %) in Irland bis zu über der Hälfte in Dänemark (50,9 %), Belgien (52,1 %), Finnland (53,1 %) und Frankreich (56,0 %). Nahezu ein Fünftel (19,2 %) des BIP wurde in der EU-27 für Staatsausgaben für die soziale Sicherung aufgewendet. Geringere Anteile entfielen auf das Gesundheitswesen (7,0 %), die allgemeine öffentliche Verwaltung (6,0 %) und das Bildungswesen (4,6 %). In Finnland machten die Staatsausgaben für die soziale Sicherung nahezu ein Viertel (24,1 %) des BIP aus. Am höchsten waren die Anteile an den Staatsausgaben beim Gesundheitswesen in Dänemark (8,3 %), bei der allgemeinen öffentlichen Verwaltung in Griechenland und Ungarn (jeweils 8,3 %) und beim Bildungswesen in Schweden (6,9 %). Allgemeine Soziale Gesundheits- öffentliche Insgesamt Sicherung wesen Verwaltung Bildung FR FI BE DK SE NO AT IT EL EU-27 HU HR DE CY PT SI NL IS LU SK ES PL UK CZ EE LV MT BG RO LT CH IE 0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 0 10 20 30 0 10 20 30 0 10 20 30 Quelle: Eurostat (Online-Datencode: gov_10a_exp) Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 35
2 Wirtschaft und Unternehmen Außenhandel EU-27 Handelsüberschuss 197 Mrd. EUR Internationaler Warenverkehr mit Nicht-Mitgliedstaaten (in Mrd. EUR, EU-27, 2002-2019) Im Jahr 2019 exportierte die EU-27 Waren im Wert von 2 132 Mrd. EUR in Nicht-Mitgliedstaaten – 197 Mrd. EUR mehr als der Wert der eingeführten Waren. Infolgedessen verzeichnete die EU-27 zum achten Mal in Folge einen jährlichen Handelsüberschuss für Waren. 2 200 2 000 1 800 1 600 1 400 1 200 1 000 800 600 400 200 0 −200 −400 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Ausfuhren Einfuhren Handelsbilanz Quelle: Eurostat (Online-Datencode: ext_lt_intratrd) 36 Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020
Wirtschaft und Unternehmen 2 Top 10 EU-Partner im internationalen Warenverkehr (%-Anteil am Gesamtwert, EU-27, 2019) Norwegen Russland 2,4 4,1 2,8 7,5 China Südkorea Vereinigtes Türkei (ohne Hong Kong) 2,0 Vereinigte 2,4 Japan Staaten Königreich 3,2 9,3 2,9 18,0 14,9 3,6 18,7 3,2 12,0 10,0 Schweiz 6,9 5,7 Indien 1,8 2,0 Hinweis: Die Abbildung zeigt die EU-27- Einfuhren aus Nicht- Mitgliedstaaten und die EU-27-Ausfuhren in Andere Nicht-Mitgliedstaaten. Länder Quelle: Eurostat 34,5 (Online-Datencode: 32,1 EU-27 Ausfuhren EU-27 Einfuhren ext_lt_maineu) Mit 18,0 % des Gesamtwerts der aus der EU-27 Anders stellte sich die Situation bei den Einfuhren ausgeführten Waren stellten die Vereinigten Staaten dar: Nahezu ein Fünftel (18,7 %) aller in die EU-27 2019 den größten Exportmarkt der EU-27 dar. Der eingeführten Waren stammte aus China (ohne zweitgrößte Exportmarkt für Waren der EU-27 war das Hongkong). Den zweitgrößten Anteil an den Vereinigte Königreich: mit einem Anteil von 14,9 %, Einfuhren der EU-27 hatten die Vereinigten Staaten gefolgt von China (ohne Hongkong; 9,3 %) und der (12,0 %), gefolgt vom Vereinigten Königreich (10,0 %) Schweiz (6,9 %). und Russland (7,5 %). Schlüsseldaten über Europa – Ausgabe 2020 37
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