Aktive Mobilität - gesund unterwegs! - Beispiele aus der Praxis für Schule und Kindergarten - gesund unterwegs! Beispiele aus der ...

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Aktive Mobilität –
gesund unterwegs!
Beispiele aus der Praxis für Schule und Kindergarten

                                                       Fonds Gesundes
                                                       Österreich
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IMPRESSUM

Projektteam und Autor/innen:

                               Universität für Bodenkultur Wien
                               Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur
                               Institut für Verkehrswesen
                               Peter-Jordan-Straße 82, 1190 Wien

                               Dipl.-Ing.in Dr.in Sandra Wegener
                               Ass.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Juliane Stark
                               Martin Hinteregger, BSc

                               Factum Verkehrs- & Sozialanalysen
                               Hermann-Bahr-Straße 9/11, 1210 Wien

                               Mag.a Elisabeth Füssl

Auftraggeber:
Gesundheit Österreich GmbH, Fonds Gesundes Österreich, Dr.in Verena Zeuschner

Redaktionelle Mitarbeit: Mag.a Petra Winkler

Fotos Titelseite: Kinder Rad fahrend: Verena Zeuschner / Kinder gehend: Fotolia /
Mädchen am Scooter: Elisabeth Stohl / Bursche am Skateboard: Fotolia

Gestaltung: paco.Medienwerkstatt, Wien
Druck: Druckerei Odysseus, Himberg
Jänner 2019

               Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens
               „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“
               Druckerei Odysseus, Himberg • UW-Nr. 830
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INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT                                         4

AKTIVE MOBILITÄT – WAS? WIE? WARUM?             6

BEISPIELE AUS DER PRAXIS                        10

    Schulisches Mobilitätsmanagement            10

    AKTIV - GESUND zu Kindergarten und Schule   13

    RADwerk goes school                         15

    UGOTCHI – Kinder gesund bewegen             18

    Beat the Street                             20

    Klimameilen-Aktion                          22

    BIKEline                                    24

    MeineWelt                                   27

    SCHOOLWALKER                                29

    PEDIBUS                                     32

    Mit RISI & KO unterwegs                     34

    Mobilitäts- und Verkehrserziehung           36

    MOMO                                        38

    Was geht ab?                                40

    Freiwillige Radfahrprüfung                  42

    Fahrradtrainings                            45

    AUVA-Radfahrworkshop                        48

LITERATURVERZEICHNIS                            50

NÜTZLICHE HINWEISE                              50
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VORWORT
    Liebe Leserinnen und Leser!

    „Eine aktive Lebensweise bringt nachweislich positive körperliche, soziale und psychische
    Vorteile mit sich. Diese Effekte regelmäßiger körperlicher Aktivität sind gut belegt. Es be-
    steht ein direkter Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Lebenserwartung,
    die bei körperlich aktiven Menschen im Vergleich zu inaktiven Menschen höher liegt.“ (Eu-
    ropäische Kommission 2008)

    Um die Gesundheit zu fördern und aufrechtzuerhalten, sollten Erwachsene 150 Minuten
    pro Woche Bewegung mit mittlerer Intensität durchführen. Kinder und Jugendliche soll-
    ten, um die Gesundheit zu fördern, jeden Tag insgesamt mindestens 60 Minuten körper-
    lich aktiv sein. Zur Erreichung dieser Empfehlungen spielt neben Bewegung und Sport vor
    allem die Alltagsmobilität als Aspekt körperlicher Aktivität eine tragende Rolle. Die Integ-
    ration von aktiven Mobilitätsformen, zu denen das Radfahren und das Zufußgehen (aber
    auch das Scooter- oder Skateboardfahren) zählen, in den Alltag kann als große Chance ge-
    sehen werden, das Bewegungsausmaß der Bevölkerung und damit die positiven Wirkun-
    gen auf die Gesundheit zu erhöhen.

    Daher hat der FGÖ in seinen Arbeitsprogrammen in der Programmlinie „Gesunder Lebens-
    stil durch intersektorale Zusammenarbeit“ den Förderschwerpunkt „Aktive Mobilität –
    gesund unterwegs! Gehen, radeln, rollern & Co im Alltag“ aufgenommen.

    Durch Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilitätsformen werden Grundlagen für eine
    qualitätsvolle intersektorale Arbeit in den Lebenswelten (Settings) der Menschen geschaffen.

    Im Setting Kindergarten und Schule ist ein primäres Argument für die Entwicklung von
    Maßnahmen zur Förderung aktiver Mobilitätsformen eine unbefriedigende verkehrliche Si-
    tuation im Schulumfeld. So soll durch den Umstieg auf aktive Mobilitätsformen meist eine
    Erhöhung der Verkehrssicherheit erreicht werden (z. B. durch autofreie Zonen vor Schu-
    len). Aber auch die Erhöhung des Bewegungsausmaßes zur Förderung der Gesundheit von
    Kindern bzw. Lehrer/innen ist ein wesentliches Argument für die Implementierung von

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schulischen Maßnahmen und Aktionen zur Förderung Aktiver Mobilität. Denn Bewegung
unterstützt die gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und erhöht Kon-
zentrations- und Lernfähigkeit. Ergänzend ergeben sich auch positive Auswirkungen hin-
sichtlich Lärm, Luft und Umwelt.

In der vorliegenden Broschüre werden Beispiele guter Praxis zur Förderung aktiver Mobili-
tätsformen in Kindergärten und Schulen vorgestellt, die sich gut bewährt haben, sich leicht
in weitere Kindergärten oder Schulen transferieren lassen oder Ideen für die Umsetzung
liefern. Die Beispiele sind eine Auswahl der vielzähligen Umsetzungsmaßnahem, die es in
Österreich gibt, und stehen exemplarisch für unterschiedliche Ansätze. Im Sinne der Ge-
sundheitsförderung werden sowohl Maßnahmen zur Veränderung individueller Verhaltens-
weisen sowie auch zur Gestaltung gesunder Arbeits- und Lebensverhältnisse vorgestellt.

Ziel der vorliegenden Broschüre ist es, einen Einblick in Strategien, Maßnahmen und Pro-
jekte zu geben, die auf Basis unterschiedlicher Perspektiven in Kindergärten oder Schulen
etabliert wurden.

Wir haben uns um eine möglichst praxisnahe Darstellung bemüht - deshalb wurden ne-
ben einer Kurzdarstellung der Projekte auch persönliche Statements der beteiligten Akteu-
rinnen und Akteure und weiterführende Informationen durch Links (alle Stand Okt. 2018)
aufgenommen.

Wir bedanken uns bei allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren für ihr Engagement, ak-
tiv zu sein und die Bereitschaft, ihre Erfahrungen einzubringen, um Kindergärten und Schu-
len die Förderung Aktiver Mobilität zu erleichtern.

Fonds Gesundes Österreich

                                                                                              5
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AKTIVE MOBILITÄT –
    WAS? WIE? WARUM?
    Jede Form der Fortbewegung aus eigener Muskelkraft, um von A
    nach B zu kommen, wird als AKTIVE MOBILITÄT bezeichnet. Dazu
    gehören vor allem Zufußgehen und Radfahren, aber auch die Nut-
    zung von Micro-Scootern oder Skateboarden (FGÖ 2018a).

    Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern ken-     6- bis 14-Jährige 26 % ihrer Wege zu Fuß,
    nen die morgendliche und nachmittägliche        10 % mit dem Fahrrad und 30 % mit öffent-
    Situation vor der Schule: Schüler/innen, die    lichen Verkehrsmitteln zurück; über ein Drittel
    zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahr-       sind Wege, auf welchen sie von ihren Eltern
    rad unterwegs sind, Eltern, die ihre Kinder     mit dem Pkw gebracht werden (BMVIT 2016).
    begleiten oder mit dem Auto bringen bzw.
    abholen und Lehrer/innen, die ihr Alltagsver-   Bei den 15- bis 19-jährigen Schüler/innen
    kehrsmittel je nach Verfügbarkeit, Distanz      nimmt der Anteil der motorisierten Wege
    von Wohnort und Schule oder aus Gewohn-         deutlich (auf 40 %) zulasten der Aktiven
    heit wählen – die Schule als Ziel und Quelle    Mobilität (12 % zu Fuß, 5 % Fahrrad) zu
    von Verkehr. Ähnliches gilt für Kindergärten.   (siehe Abb. 1). Im Vergleich zu 1995 hat sich
                                                    der Anteil der Wege, die mit dem Pkw zu-
    Wie aber sind Kinder und Jugendliche in Ös-     rückgelegt werden, vor allem bei den jün-
    terreich tatsächlich unterwegs? Nach jüngs-     geren Kindern stark erhöht – vorrangig zu-
    ten österreichweiten Untersuchungen legen       lasten des Zufußgehen-Anteils.

                                                                     zu Fuß

                          ÖV                            26%
                                     30%

                                            6-14                         Rad
                                              JAHRE         10%

           MIV-Mitfahrer/in
                                               34%

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1% Sonstige                        zu Fuß

                                                                     Rad
                                                 12%
                                                          5%

                  ÖV         41%    15-19                  21%
                                         JAHRE                           MIV-Lenker/in

                                              19%
                                                              MIV-Mitfahrer/in

Abbildung: Aufteilung der täglichen Wege nach Verkehrsmitteln der Schüler/innen in Österreich
(BMVIT 2016); ÖV = Öffentlicher Verkehr, MIV = motorisierter Individualverkehr (= Pkw-Verkehr)

Diese Kennzahlen und Entwicklungen zei-                ler/innen. Gleichzeitig besteht noch Hand-
gen deutlich den Handlungsbedarf auf. Sie              lungsbedarf bei der Schaffung von fußwege-
sind Ausgangspunkt zur Förderung Aktiver               und radfreundlichen Rahmenbedingungen
Mobilität in Schulen und Kindergärten, mit             (Infrastruktur, Serviceeinrichtungen, gesetz-
dem Ziel, motorisierte Wege durch ge-                  licher Rahmen etc.). Die (teilweise unbefrie-
sunde und umweltfreundliche Verkehrs-                  digende) verkehrliche Situation im Umfeld
mittel zu ersetzen. Die besondere Bedeu-               von Bildungseinrichtungen ist häufig Aus-
tung der Aktiven Mobilität für Kinder und              gangspunkt für die Auseinandersetzung
Jugendliche liegt in der Erhöhung der kör-             mit dem Thema Verkehr und Mobilität an
perlichen Aktivität und damit des Bewe-                Schulen mit dem Ziel der Erhöhung der Ver-
gungsumfanges im Alltag zugunsten einer                kehrssicherheit. Darüber hinaus sind auch
gesunden körperlichen, geistigen und sozi-             der Umweltgedanke und die Einsparung von
alen Entwicklung. Aktive Mobilität trägt da-           CO2 wesentliche Argumente für die Förde-
mit zur Gesundheit und zum Wohlbefinden                rung Aktiver Mobilität und nicht zuletzt ge-
von Kindern und Jugendlichen bei. Dies ist             winnt die Erkenntnis „Gesundheit durch Be-
vor allem wichtig in Anbetracht der Tatsa-             wegung“ mehr und mehr an Bedeutung.
che, dass nur rund 17 % der 11- bis 17-Jähri-
gen in Österreich das von der WHO empfoh-              Die vorliegende Broschüre gibt eine
lene Bewegungspensum von einer Stunde                  Auswahl an Beispielen und liefert Ideen,
täglich erfüllen (WHO 2018).                           wie Aktive Mobilität in Bildungseinrich-
                                                       tungen thematisiert und gefördert wer-
Österreichweit gibt es eine Reihe von bei-             den kann. Initiator/innen sind dabei zumeist
spielgebenden Projekten, Veranstaltungen               Pädagog/innen und/oder Eltern. Sie sollen
und Kampagnen im Bereich Information,                  Anregungen finden, die zum Nachmachen
Kommunikation und Bewusstseinsbildung                  animieren und die Kinder und Jugendliche
zur Förderung Aktiver Mobilität bei Schü-              motivieren und aktivieren. Ihre Erfahrungen

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zeigen, dass Spaß und Motivation gerade       Die nachfolgende Tabelle gibt einen Über-
    bei Kindern entscheidende Faktoren für das    blick über die vorgestellten Beispiele mit In-
    Gelingen eines Projekts bzw. für eine nach-   formationen zur Zielgruppe und zur Art der
    haltige Änderung des Mobilitätsverhaltens     geförderten Mobilitätsform (Radfahren, Zu-
    sind. Zudem sind eine gute Betreuung und      fußgehen oder beides). Die Maßnahmen-
    Kommunikation sowie das Engagement und        art und Kosten sind ebenso angeführt wie
    die Einbeziehung aller wichtigen Akteur/in-   die durchführenden Akteur/innen. Dabei
    nen wesentliche Erfolgsvoraussetzungen.       ist vermerkt, ob die Maßnahme von der
                                                  Schule bzw. dem Kindergarten allein um-
    Aktive Mobilität ist eng verbunden mit den    gesetzt werden kann, mit externer Unter-
    Themen Verkehrs- und Mobilitätserzie-         stützung oder durch eine externe Organisa-
    hung, selbstständige Mobilität, Verkehrssi-   tion. In der nachfolgenden Kurzdarstellung
    cherheit, Verkehrspsychologie, Lernen und     der Maßnahmen und Projekte kommen auch
    nicht zuletzt mit Spaß und Freude. Dem-       die beteiligten Akteur/innen direkt zu Wort.
    entsprechend sind auch die Beispiele bunt
    gemischt. Die Sammlung reicht von schuli-     Mit der vorliegenden Broschüre sollen Perso-
    schem Mobilitätsmanagement, einem Leit-       nen aus der Schulgemeinschaft sowie Kinder-
    faden zur Organisation von Mobilität und      gartenpädagog/innen, aber auch Umsetzer/
    Verkehr im Schulumfeld, über Trainings und    innen von Gesundheitsförderungsprojekten
    Mobilitätserziehung bis hin zu Spielen und    Anregungen finden, gemeinsam aktiv zu
    Wettbewerben.                                 werden und eigene Projekte und Aktionen
                                                  im Bereich Aktiver Mobilität umzusetzen.

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Aktive Mobilität - gesund unterwegs! - Beispiele aus der Praxis für Schule und Kindergarten - gesund unterwegs! Beispiele aus der ...
Aktive Mobilität

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                                                                                  Maßnahmen
                               Zielgruppe*

                                                                                                                    Kosten**
       Schulisches           K, V, S1,        Radfahren, zu Fuß        Strategie,
                                                   gehen                                      Schule + extern       nein
 Mobilitätsmanagement         S2, E                                    Leitfaden

                                              Radfahren, zu Fuß
     AKTIV - GESUND            K, V                gehen               Projekt                Schule + extern       nein

  RADwerk goes school         S1, S2         Radfahren                 Projekt                    extern           nein/ja

                                              Radfahren, zu Fuß
        UGOTCHI                V, E                gehen               Wettbewerb                 Schule            nein

                             K, V, S1,        Radfahren, zu Fuß
      Beat the Street                              gehen               Wettbewerb                 extern            nein
                              S2, E

                                              Radfahren, zu Fuß
   Klimameilen-Aktion       K, V, S1, E            gehen               Wettbewerb                 Schule            nein

         BIKEline           V, S1, S2        Radfahren                 Wettbewerb             Schule + extern        ja

                                              Radfahren, zu Fuß
       MeineWelt                 V                 gehen               Wettbewerb             Schule + extern        ja

                                                                                              Schule, externe
    SCHOOLWALKER               V, E          Zu Fuß gehen              Wettbewerb                                   nein
                                                                                              Unterstützung

                                                                                              Eltern, externe
         PEDIBUS              K, V, E        Zu Fuß gehen              Schulweg                                     nein
                                                                                              Unterstützung

                                              Radfahren, zu Fuß
        RISI & KO               S1                 gehen               Unterricht                 Schule            nein

     Mobilitäts- und                          Radfahren, zu Fuß
                              K, V, E              gehen               Workshop                   extern           nein/ja
    Verkehrserziehung

                                              Radfahren, zu Fuß
         MOMO                 V, S1                gehen               Workshop                   extern             ja

                                              Radfahren, zu Fuß
      Was geht ab?            V, S1                gehen               Workshop                   extern             ja

       Freiwillige
                                 V           Radfahren                 Training                   extern           nein/ja
     Radfahrprüfung

     Fahrradtrainings            V           Radfahren                 Training                   extern           nein/ja

   AUVA-Radworkshop            V, E          Radfahren                 Training                   extern           nein/ja

* K = Kindergarten; V = Volksschule; S1 = Sekundarstufe 1; S2 = Sekundarstufe 2; E = Eltern
** Zeit der schulinternen Pädagog/innen ausgenommen

                                                                                                                               9
Aktive Mobilität - gesund unterwegs! - Beispiele aus der Praxis für Schule und Kindergarten - gesund unterwegs! Beispiele aus der ...
BEISPIELE AUS DER PRAXIS
                          Schulisches Mobilitätsmanagement
                          Anleitung zum Aktiv-mobil-Sein
                          Schulisches Mobilitätsmanagement stellt         zu Vorschlägen zur Verbesserung der Rah-
                          eine Strategie zur Förderung einer umwelt-      menbedingungen im Schulumfeld (Roller-
                          freundlichen Abwicklung des Verkehrs dar,       abstellplätze, Anpassung von Busfahrplä-
                          der durch die Schüler/innen, Lehrer/innen       nen an den Unterricht etc.).
                          und Eltern im Schulumfeld entsteht. In Ös-
                          terreich stehen dazu zwei umfangreiche          Das klimaaktiv-mobil-Programm „Mobilitäts-
                          Leitfäden zur Verfügung, die eine Anlei-        management für Kinder, Eltern und Schu-
                          tung zur Etablierung eines schulischen Mo-      len“ des Bundesministeriums für Nachhaltig-
                          bilitätsmanagements liefern und eine Reihe      keit und Tourismus bietet, in Kooperation mit
                          von Aktionsideen vorstellen.                    dem Klimabündnis Österreich, Bildungsein-
                                                                          richtungen vom Kindergarten bis zur Ober-
                          Die Beispiele sind bunt gemischt und rei-       stufe österreichweit Beratung zu klimafreund-
                          chen von bewusstseinsbildenden Maßnah-          licher und gesunder Mobilität. Die Schulen
                          men (Klimameilen-Aktion, blühende Stra-         erhalten dabei über ein Schuljahr hinweg kos-
                          ßen, Mobilitätslotto etc.) über Wettbewerbe     tenlose Unterstützung bei der Teambildung,
                          und spielerische Aktivitäten (Verkehrs-         Mobilitätserhebung, Problemanalyse, Ideen-
                          schlangenspiel, Schritte zählen etc.) bis hin   findung und Umsetzung von Maßnahmen.

                                               Patrícia Kandler, Klimabündnis Österreich,
                                               Bereich Klimagerechtigkeit, Schul- und Bildungsprojekte

                                               „Persönliche Begleitung von Bildungseinrichtungen durch Mobilitäts-
 Foto: Patricia Kandler

                                               beraterinnen und -berater und die prozesshafte Herangehensweise
                                               sind grundlegende Bestandteile des Mobilitätsmanagements. Ver-
                                               bunden mit großem Engagement der Bildungseinrichtungen konnten
                                               langfristige Änderungen des Mobilitätsverhaltens erzielt werden.“

10
Mobilitätsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen
Name
                 (klimaaktiv mobil, Klimabündnis Österreich)
                 Bildungseinrichtungen in ganz Österreich (Kindergarten bis Oberstufe),
Zielgruppe
                 Pädagog/innen, Eltern, Kinder

Maßnahmenart     Strategie, Leitfaden

                 Initiative von Lehrer/innen und/oder Eltern:
                 • in Eigenregie mit den vom Klimabündnis zur Verfügung gestellten Materialien
Durchführung         und Angeboten oder
                 • Betreuung durch eine/n Mobilitätsberater/in für ein Jahr im Rahmen des klimaaktiv-
                     mobil-Programms „Mobilitätsmanagement für Kinder, Eltern und Schulen“
                 Literatur und Materialien stehen als Download zur Verfügung
Materialien
                 www.klimaaktivmobil.at/bildung
Kosten           kostenlos
                 Klimabündnis Österreich
Kontakt          Klimabündnis Österreich
(Information &   Patrícia Kandler
Unterstützung)   Telefon: +43 (0) 1 5815881
                 E-Mail: patricia.kandler@klimabuendnis.at
                 www.klimaaktivmobil.at/bildung
                 www.klimabuendnis.at/schule-kiga-angebote/angebote-fuer-bildungseinrichtungen
Links            www.bmnt.gv.at/umwelt/luft-laerm-verkehr/verkehr-laermschutz/mobilitaetsmanage-
                 ment/MM_kinder/LeitfadenMMKES.html
                 www.klimabuendnis.at/unterrichtsmaterialien/download_unterrichtsmaterialien_oe

                                                                                                        11
Das Beispiel „Schulisches Mobilitätsma-
                                                                                                     nagement in Graz“ (Stadt Graz 2018) soll
                                                                                                     Lehrer/innen, Eltern und Schüler/innen un-
 © klimaaktiv mobil / © Stadt Graz

                                                                                                     terstützen und motivieren, den Schulweg
                                                                                                     aktiv und damit umweltfreundlich zurück-
                                                                                                     zulegen. Das Ziel ist, ihr Mobilitätsverhalten
                                                                                                     nachhaltig zu verändern und den motori-
                                                                                                     sierten Verkehr im Schulumfeld zu reduzie-
                                                                                                     ren. Zahlreiche Aktionen stehen dabei zur
                                                                                                     Auswahl.

                                                                    Daniela Hörzer, Stadt Graz, Abteilung für Verkehrsplanung

                                                                    „Mit dem Aktionsprogramm Schulisches Mobilitätsmanagement will
                     © Stadt Graz/Foto Fischer

                                                                    die Stadt Graz Schüler/innen, Lehrkräfte und Eltern von den Vorteilen
                                                                    der sanften Mobilität überzeugen. Zahlreiche gezielt ausgewählte
                                                                    Aktionen helfen, das eigene Verkehrsverhalten zu überdenken und
                                                                    nachhaltig zu verbessern. Es ist für uns eine Freude zu sehen, mit
                                                                    wie viel Spaß und Eifer Jung und Alt bei der Sache sind.“

                                                 Name             Aktionsprogramm Schulisches Mobilitätsmanagement (Stadt Graz)
                                                 Zielgruppe       Bildungseinrichtungen, Pädagog/innen, Eltern, Kinder

                                                 Maßnahmenart     Strategie, Leitfaden

                                                                  Initiative von Lehrer/innen und Eltern:
                                                                  Das Aktionsprogramm „Schulisches Mobilitätsmanagement für Grazer Schulen“
                                                                  bietet seit 2010 die Möglichkeit, aus einem Leitfaden diverse Aktionen zu wählen.
                                                 Durchführung
                                                                  Voraussetzung für die Teilnahme einer Schule am Aktionsprogramm ist einerseits
                                                                  eine Mobilitätserhebung unter Schüler/innen und Lehrer/innen und andererseits
                                                                  ein schriftliches Ansuchen der Schule an die Stadt Graz.
                                                                  Der Leitfaden gibt einen detaillierten Überblick über derzeit 38 verfügbare Aktionen.
                                                 Materialien      www.graz.at/cms/dokumente/10163329_7760311/cd79be62/Leitfaden_SMM_SJ-2017-18_
                                                                  inkl%20Ansuchen_WEB.pdf
                                                 Kosten           kostenlos für Schulen (Kosten übernimmt die Stadt Graz)
                                                                  Stadt Graz, Abteilung für Verkehrsplanung
                                                 Kontakt
                                                                  Daniela Hörzer
                                                 (Information &
                                                                  Telefon: +43 (0) 316 872-2885
                                                 Unterstützung)
                                                                  E-Mail: daniela.hoerzer@stadt.graz.at
                                                 Links            www.graz.at/SMM

12
© Mobilitätsagentur Wien, Christian Fürthner

AKTIV - GESUND zu Kindergarten und Schule
Ein Programm für aktives und gesundes Mobilitäts-
management für Wiener Kindergärten und Schulen

Die Förderung eines aktiven Lebensstils beugt   Zudem fördert es die Kooperation von Akteu-
gesundheitlichen Beschwerden vor und ist        rinnen und Akteuren aus den Bereichen Mo-
eine der wichtigsten Voraussetzungen für        bilität, Bildung und Gesundheit.
eine positive Entwicklung im Kindesalter. Vor
allem Kindergarten- und Schulwege weisen        Dazu wird das bestehende Angebot in Wien
ein hohes Potenzial zur Integration täglicher   erhoben, einer Wirkungsabschätzung in Be-
Bewegung in den Alltag auf. Um den Anteil       zug auf die Verhaltenswirksamkeit unterzo-
Aktiver Mobilität auf diesen Wegen zu stei-     gen und entlang von einheitlichen Standards
gern, werden in Wien von diversen Akteur/       aufbereitet. Als Ergebnis wird Ende 2019 das
innen verschiedenste Programme für Schulen      Programm „Aktives und gesundes Mobi-
und Kindergärten angeboten. Da ist es zeit-     litätsmanagement für Wiener Kinder-
weise schwer, den Überblick zu behalten und     gärten und Schulen“ vorliegen, welches
zu erkennen, welche Angebote welche Wirk-       einen erleichterten Zugang zu den verschie-
samkeit in Hinblick auf nachhaltige Änderung    denen Programmen zur Förderung Aktiver
des Mobilitätsverhaltens entfalten. Das Pro-    Mobilität ermöglicht, eine einfache Erfolgs-
jekt AKTIV – GESUND zu Kindergarten und         kontrolle bei der Umsetzung von Maßnah-
Schule unterstützt Verantwortliche in Kinder-   men zulässt und einen optimalen Ressour-
gärten und Schulen dabei, mit geringem Auf-     ceneinsatz gewährleistet.
wand geeignete Angebote zu identifizieren.

                                                                                                               13
Begleitend werden zwei innovative Maßnah-                wie einen Leitfaden mit 15 Aktionsideen zur
                         men zur Förderung der Aktiven Mobilität auf              Mobilitätsbildung beinhaltet. Sie bietet Ange-
                         Kindergarten- und Schulwegen umgesetzt.                  bote zum Thema „Aktive Mobilität“, „Weg
                         Dabei wird die bereits in anderen Städten sehr           zum Kindergarten“ und „Wahrnehmung des
                         erfolgreiche Aktion Beat the Street erstmals             öffentlichen Raums“ sowie Bewegungseinhei-
                         in Wien-Simmering als Pilotversuch organisiert           ten, die individuell auf die Gruppe abgestimmt
                         (siehe Seite 20).                                        werden und Anregungen zur Beteiligung und
                                                                                  Mitgestaltung der Kinder enthalten.
                         Eine weitere Maßnahme, die „Kindergarten-
                         Mobilitätsbox“ der Mobilitätsagentur der                 Zu Projektende (September 2019) wird eine
                         Stadt Wien, soll das Interesse an Aktiver Mo-            systematische Informationsmöglichkeit zur
                         bilität schon im Kleinkindalter fördern. Bei der         Verfügung stehen, über die eine einfache
                         Mobilitätsbox der Mobilitätsagentur der Stadt            Auswahl unterschiedlicher Mobilitätsmaß-
                         Wien handelt es sich um eine Kiste, die Spiel-,          nahmen für Kindergärten und Volksschulen
                         Experimentier- und Bewegungsmaterialien so-              erfolgen kann.

                                                Wiebke Unbehaun, Institut für Verkehrswesen (BOKU Wien),
                                                Projektleiterin

                                                „Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an! Die Förderung einer
 Foto: Wiebke Unbehaun

                                                aktiven und gesunden Mobilität bei Kindern und Jugendlichen legt
                                                einen wichtigen Grundstein für Wohlbefinden und nachhaltiges
                                                Verkehrshandeln im Erwachsenenalter.“

                          Name                 AKTIV – GESUND zu Kindergarten und Schule
                          Zielgruppe           Kindergartenkinder, Volksschüler/innen, Pädagog/innen, Eltern

                                               Informations- und Vernetzungsportal
                          Maßnahmenart
                                               (online, voraussichtlich ab September 2019 verfügbar)

                                               Informationen zu Mobilitätsangeboten für Kindergärten und Schulen sowie Kontakte zu
                          Durchführung
                                               den Anbietenden der einzelnen Maßnahmen (auf Wien beschränkt)
                          Kosten               kostenlos
                                               Institut für Verkehrswesen, BOKU Wien
                          Kontakt
                                               Wiebke Unbehaun
                          (Projektphase, bis
                                               Telefon: + 43 (0) 1 47654 85614
                          September 2019)
                                               E-Mail: wiebke.unbehaun@boku.ac.at
                          Kontakt              Mobilitätsagentur Wien
                          (Mobilitätsbox,      Petra Jens
                          Anwendung, ab        Telefon: +43 (0) 1 4000 49900
                          September 2019)      E-Mail: petra.jens@mobilitaetsagentur.at
                          Links                http://young-mobility.at/aktiv-gesund-zu-kindergarten-und-schule/

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© Sportunion Steiermark

                            RADwerk goes school
                            Interview mit Projektkoordinator Roland
                            Stuhlpfarrer, SPORTUNION Steiermark
Foto: Roland Stuhlpfarrer

                                                Roland Stuhlpfarrer, SPORTUNION Steiermark,
                                                Projektkoordinator RADwerk goes school

                            Wer hat das Projekt initiiert?                Radfahren ganzheitlich behandeln. Angefan-
                            Wir (die drei Projektverantwortlichen) sind   gen bei Geschicklichkeits-, Gleichgewichts-
                            allesamt begeisterte Radfahrer und wollten    und Koordinationsübungen im Turnsaal über
                            in dem Bereich unsere Leidenschaft sinnvoll   Techniktraining am Fahrrad im geschützten
                            weitergeben. Da Kinder und Jugendliche eine   Raum bis hin zur Anwendung des Erlernten
                            wichtige Zielgruppe der SPORTUNION Steier-    im Straßenverkehr im Zuge von gemeinsamen
                            mark darstellen, wurde das Projekt RADwerk    Ausfahrten. Vergleichbare Initiativen bereiten
                            für Schulen konzipiert.                       Kinder auf die Radfahrprüfung vor. Was aber
                                                                          passiert mit denjenigen, die diese Radfahrprü-
                            Was ist das Besondere an diesem Projekt?      fung nicht bestehen (in einigen Klassen wa-
                            Was zeichnet es aus?                          ren dies laut Befragung über 70 %)? Genau:
                            Das Besondere an RADwerk ist, dass wir mit    Sie warten zwei Jahre, bis sie das dreizehnte
                            den Schülerinnen und Schülern das Thema       Lebensjahr erreicht haben, und dürfen dann

                                                                                                                                  15
selbstständig mit dem Fahrrad im Straßenver-       jekt zu haben. Wir haben auch speziell dar-
     kehr unterwegs sein. Wir setzen hier an und        auf geachtet, weibliche Trainerinnen innerhalb
     wiederholen das, was die Schüler/innen für die     der Module einzusetzen. Ein weiterer Punkt,
     Radfahrprüfung können müssten, und gehen           der die Umsetzung positiv beeinflusst hat, wa-
     zudem einen Schritt weiter und üben mit den        ren die Leihräder, die wir in die Schule mit-
     Klassen das Radfahren im geschützten Raum.         gebracht haben. Viele Schüler/innen besitzen
     Erst wenn sie dort drei Doppelstunden (mit         kein Fahrrad und bei einigen ist der Schulweg
     speziellen Hindernisparcours etc.) absolviert      viel zu weit oder es gab keine Transportmög-
     haben, geht es raus auf die Straße zur ge-         lichkeit des Fahrrads vonseiten der Eltern. Mit
     meinsamen Ausfahrt.                                den Leihrädern, die zusätzlich zu den privaten
                                                        Fahrrädern der Schüler/innen verwendet wur-
     Inwieweit wurde das Gesundheitsargu-               den, konnten wir gewährleisten, dass wirklich
     ment thematisiert? War bzw. ist es rele-           die gesamte Klasse an unseren Modulen teil-
     vant?                                              nehmen konnte.
     Im Zuge der Informationsabende für Eltern
     wurde speziell auf die Vorteile des Radfah-        Das Fahrrad an sich eignet sich als perfektes
     rens im Vergleich zum motorisierten Individu-      Instrument für inhomogene Gruppen. Auf
     alverkehr hingewiesen. Bei den Schüler/innen       ein und demselben Parcours können durch
     haben wir bewusst den Weg gewählt, nicht           differenzierte Bewegungsaufgaben verschie-
     ausdrücklich mit dem erhobenen Zeigefin-           dene Könnerstufen gleichermaßen beschäf-
     ger zu betonen, wie wichtig und gesund es          tigt werden.
     wäre, mit dem Fahrrad in die Schule zu fah-
     ren. Vielmehr verkörpern unsere Trainer/innen      Welche Herausforderungen gab es?
     mit ihrer Authentizität auf selbstverständliche    Es war eine organisatorische Herausforderung,
     Weise einen gesundheitsbewussten Lebens-           unsere umfangreichen RADwerk-Module (16
     stil. Hier wird speziell hervorgehoben, dass das   Schulstunden/Klasse) im Stundenplan unter-
     Fahrrad sowohl als Mobilitätsmittel als auch       zubekommen. Aktivitäten außerhalb des Re-
     als Sportgerät verwendet werden kann. Wer          gelunterrichts waren kaum umsetzbar.
     Wege im Alltag vermehrt mit dem Fahrrad zu-
     rücklegt, wird auch in der Freizeit das Fahrrad    Wie wurde das Projekt aufgenommen?
     nutzen und umgekehrt. Aufgrund dieser Tat-         Welche Effekte konnten beobachtet
     sache war es uns wichtig, dass den Schüler/        werden?
     innen durch spielerische Formen im geschütz-       Die Feedbackbögen der Evaluation haben ge-
     ten Raum auch der Spaß am Radfahren spür-          zeigt, dass das Angebot bei den Schüler/in-
     bar gemacht wurde.                                 nen äußerst positiv angekommen ist. Bestä-
                                                        tigt wurden diese schriftlichen Feedbacks
     Was war für die Umsetzung hilfreich?               durch unsere persönlichen Beobachtungen in-
     Hilfreich für die Umsetzung waren die Vor-         nerhalb der Module. Auch seitens der Eltern
     kenntnisse aus bereits umgesetzten Projek-         kam viel Zuspruch. Auf Schulfesten, bei de-
     ten mit Jugendlichen. Die Erfahrungen dar-         nen unser RADwerk-Parcours aufgebaut war,
     aus haben gezeigt, dass es speziell für diese      konnten wir Eltern einen Einblick in die erlern-
     Zielgruppe (11- bis 15-jährige Schüler/innen)      ten Fähigkeiten ihrer Kinder bieten. Somit ist
     wichtig ist, authentische Trainer/innen im Pro-    es uns teilweise gelungen, das Vertrauen der

16
Eltern in Bezug auf das radfahrerische Kön-             Welchen Rat haben Sie für die Planung bzw.
nen ihrer Kinder zu steigern. Eine Lehrerin hat         Umsetzung von Maßnahmen und Projekten
uns berichtet, dass beispielsweise eine Mutter          zur Förderung Aktiver Mobilität?
ihre Tochter vor Durchführung des RADwerk-              Grundsätzlich braucht es eine klare Pro-
Projekts nicht erlaubt hatte, alleine mit dem           jektstruktur mit definierten Aufgabenberei-
Fahrrad zur Schule zu fahren. Nachdem un-               chen – somit auch Leute, die Verantwortung
sere Trainer/innen mit der Schülerin gearbeitet         übernehmen. Hätten wir die sogenannten
haben, hat ihre Mutter sie zwei-, dreimal am            radbeauftragten Lehrer/innen nicht installiert,
Schulweg begleitet – seitdem fährt sie alleine.         hätten wir größte Probleme gehabt, unsere
                                                        Projektziele zu realisieren. Diese radbeauftrag-
 RADwerk goes school                                    ten Lehrer/innen waren unsere Ansprechpart-
 Laufzeit: 2015-2018                                    ner/innen bei den teilnehmenden Schulen, das
                                                        Bindeglied zwischen Projektteam und Schule.
 RADwerk hat zum Ziel, das Rad als Sport-
 gerät und als Verkehrsmittel näher an die              Was ist Ihre Vision für die Mobilität in der
 Zielgruppe Jugendliche und an die Schule               Zukunft?
 zu bringen. Denn das Radfahren stellt ein              Mein Wunsch wäre es, dass das Fahrrad spe-
 niederschwelliges und taugliches Mit-                  ziell für Schülerinnen und Schüler das Fortbe-
 tel dar, das gesamte Bewegungsverhal-                  wegungsmittel Nr. 1 wird. Es sollte eine Selbst-
 ten zu verbessern und fungiert zudem als               verständlichkeit sein, den Schulweg mit dem
 gesundheits­und kommunikationsfördern-                 Fahrrad zu absolvieren. Gleichzeitig sollte auch
 des Bindeglied zwischen Generationen.                  die Politik nachziehen und in die Fahrradinf-
 Zielgruppe: Jugendliche von 11-15 Jah-                 rastruktur investiert werden, damit diese Mo-
 ren, Lehrer/innen (sekundär auch 16 bis                bilitätsform speziell im urbanen Raum attrak-
 19-Jährige, Eltern)                                    tiver wird.

 Reichweite: Großraum Graz

 Name               RADwerk goes school
 Zielgruppe         11– bis 15-jährige Schüler/innen

 Maßnahmenart       Workshop, Training

 Durchführung       Workshop-Durchführung durch Sportunion Steiermark
 Dauer              16 Schulstunden
                    während der Projektlaufzeit kostenlos,
 Kosten
                    nach Ende der Projektlaufzeit: Preis auf Anfrage
                    SPORTUNION Steiermark
                    Roland Stuhlpfarrer
 Kontakt
                    Telefon: +43 (0) 316 324430
                    E-Mail: info@radwerk.org
 Links              www.radwerk.org/

                                                                                                           17
© Katharina Schiffl

                   UGOTCHI – Kinder gesund bewegen
                   Punkten mit Klasse

     UGOTCHI ist ein interaktives Spiel für die    Gesamtergebnis der Klasse beiträgt. Sämt-
     ganze Schulklasse. Es geht darum, dass die    liches Projektmaterial wird der Schule kos-
     Schüler/innen einer Volksschulklasse vier     tenlos zugesendet: Punktehefte, Poster, In-
     Wochen für gesunde Tätigkeiten Punkte         formationen für Pädagog/innen.
     sammeln. So können beispielsweise durch
     sportliche Aktivitäten, aktive Alltagsmobi-   Die Aktion wird von prominenten Sport-
     lität, genügend Schlaf oder auch gesundes     ler/innen wie Stephan Eberharter unter-
     Essen (Gemüse und Obst) Punkte im eigenen     stützt und von einem jährlich wechselnden
     Punkteheft gesammelt werden. Je nach ge-      Motto begleitet. Die Teilnehmerstatistik von
     sammelten Punkten erhält die Klasse ein Wo-   UGOTCHI für 2017 kann sich sehen lassen:
     chenergebnis, welches durch eine Bronze-,     Knapp 30 % aller Volksschulen in Öster-
     Silber- oder Goldmedaille belohnt wird. Am    reich bzw. rund 15 % aller österreichi-
     Ende der vier Wochen erhält die Klasse ein    schen Volksschüler/innen haben Punkte
     Gesamtergebnis, welches am Klassenpos-        gesammelt. Damit handelt es sich um das
     ter ausgezeichnet wird. Das Spiel hat dabei   größte Volksschulprojekt Österreichs, das
     mehrere positive Effekte: Die Schüler/innen   vom Bundesministerium für Bildung, Wis-
     sind aktiv und bewegen sich. Zudem wird       senschaft, Forschung, der Bundes-Sport
     die Klassengemeinschaft gestärkt, da jedes    GmbH und dem Bundesministerium für öf-
     aktive Kind mit den eigenen Punkten zum       fentlichen Dienst und Sport unterstützt wird.

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Thomas Mlinek, SPORTUNION Österreich, Leiter Abteilung Sport

                                      „Das Besondere an UGOTCHI ist, dass Kinder zu gesunden Aktivitäten
                                      motiviert werden. Sie bekommen Punkte für Bewegung in der Pause,
Foto: Thomas Mlinek

                                      für Zufußgehen/Radfahren oder auch für gesundes Essen. Das Spiel
                                      wirkt auf mehreren Ebenen: Nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer,
                                      sondern ganze Schulklassen und die Eltern werden aktiv eingebunden.
                                      Das Spiel kommt sehr gut an, es nehmen jedes Jahr bis zu 55.000
                                      Kinder daran teil.“

                      Name           UGOTCHI
                      Zielgruppe     Volksschulen: Kinder von 6 bis 10 Jahren

                      Maßnahmenart   Wettbewerb

                                     In der Schule auf Initiative der Lehrer/innen. Nach der Anmeldung bekommt jede Schule
                      Durchführung   die erforderlichen Unterlagen wie Punktehefte, Poster, Lehrerinformationen etc. kosten-
                                     los zugesandt.
                      Kosten         kostenlos
                                     SPORTUNION Österreich
                                     Thomas Mlinek
                                     Telefon: +43 (0) 664 60 61 33 41
                      Kontakt
                                     E-Mail: t.mlinek@sportunion.at

                                     Für jedes Bundesland gibt es einen eigenen Ansprechpartner: www.ugotchi.at/kontakt/
                      Links          www.ugotchi.at/home/

                                                                                                                               19
© Mobilitätsagentur Wien, Christian Fürthner

                     Beat the Street
                     Spielerisch zu mehr Bewegung

     Beat the Street wurde im Herbst 2017 in        Strecken im Alltag mit dem Fahrrad,
     zwölf Schulen und zwei Jugendzentren im        dem Scooter oder zu Fuß zurückzule-
     Wiener Bezirk Simmering umgesetzt. Es ist      gen. Rund drei Viertel aller angesprochenen
     eine Aktion, bei der Schulkinder und Eltern    Schulkinder im Alter von 6-14 Jahren haben
     gemeinsam Schritte/Kilometer für die Schul-    2017 in Simmering aktiv an Beat the Street
     klasse sammeln. Alle Teilnehmerinnen und       teilgenommen. Freunde, Eltern und Großel-
     Teilnehmer erhalten Chip-Schlüsselanhänger     tern unterstützten die Kinder beim Punkte-
     oder -Karten, die die Distanzen zwischen so-   sammeln, um deren Teams zum Sieg zu ver-
     genannten „Beat Boxen“ messen, die an di-      helfen. Kinder fungierten damit zusätzlich
     versen Stellen im Straßenraum des Quartiers    als Trigger für mehr Bewegung der Erwach-
     positioniert sind. Gewinner ist die Schule,    senen. Auch Vereine, Firmen, Jugend- oder
     die innerhalb von sechs Wochen die meis-       Senior/innengruppen konnten mitmachen.
     ten Schritte/Kilometer gesammelt hat. Ziel     Das Projekt ist für die Teilnehmer/innen gra-
     der Aktion ist es, das Bewegungsverhal-        tis und niederschwellig und erreicht damit
     ten der Kinder und Erwachsenen nach-           alle Gesellschaftsschichten.
     haltig positiv zu verändern und somit
     die Gesundheit zu fördern, das Gemein-         Beat the Street wurde in Österreich bereits
     schaftsgefühl zu stärken und die Bürge-        in Wiener Neustadt, St. Pölten, Wien-Sim-
     rinnen und Bürger zu motivieren, kurze         mering und Wien-Donaustadt durchgeführt.

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Ingo und Karin Dopplinger, Umsetzungsmanagement
                                       Beat the street

                                       „Beat the Street motiviert auf zeitgemäß spielerische Art zu
                                       mehr Bewegung. Ein zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegter
                                       Schulweg könnte ein Drittel des von der WHO empfohlenen
© Wirl Photo

                                       täglichen Bewegungsbedarfes eines Kindes abdecken.“

                                       Petra Jens, Mobilitätsagentur Wien

                                       „Beat the Street ist ein inklusives Bewegungsspiel, bei dem alle
                                       mitmachen können. Die positiven Rückmeldungen von Kindern,
© Regina Huegli

                                       Eltern und Großeltern haben uns überzeugt, das Spiel auch
                                       weiterhin in Wien einzusetzen.“

                  Name                Beat the Street
                                      Kindergartenkinder, Schüler/innen (Volksschule und Sekundarstufe 1 und 2),
                  Zielgruppe
                                      Pädagog/innen, Eltern

                  Maßnahmenart        Wettbewerb

                                      An Beat the Street können zurzeit nur ausgewählte Schulen und Grätzeln in Wien im
                                      Rahmen eines Projekts der Mobilitätsagentur Wien teilnehmen. Interesse kann bei der
                  Teilnahme           Mobilitätsagentur Wien und bei Dopplinger & Dopplinger GmbH bekundet werden. Vo-
                                      raussetzung für die Durchführung ist eine Kofinanzierung des Bezirks oder eines dritten
                                      Trägers.
                  Dauer               6 Wochen
                  Kosten              für Schulen kostenlos
                  Kontakt             Dopplinger & Dopplinger GmbH
                  (Projektvermark-    Karin & Ingo Dopplinger
                  tung und            Telefon: +43 (0) 1 40 95 777
                  -information)       E-Mail: karin.dopplinger@ddbvb.at; ingo.dopplinger@ddbvb.at
                                      https://www.ddbvb.at/#zeile6
                                      Mobilitätsagentur Wien
                  Kontakt (Informa-   Petra Jens
                  tion und Durch-     Telefon: +43 (0) 1 4000 49900
                  führung)            E-Mail: petra.jens@mobilitaetsagentur.at
                                      www.mobilitaetsagentur.at/
                                      www.wienzufuss.at/2017/09/28/beat-the-street-wir-gehen-gemeinsam/
                  Links
                                      www.smartertogether.at/beat-the-street/

                                                                                                                                21
eln
                               Wir samm
                                            n
                                 Klimameile
                                                                                                 Bildungseinrichtung

                                                                                                 Klasse / Gruppe

                                                                                                 Meilenziel

    Montag
                                                                                                                                                   Tagesmeilen

   Dienstag
                                                                                                                                                   Tagesmeilen

  Mittwoch
                                                                                                                                                    Tagesmeilen

 Donnerstag
                                                                                                                                                    Tagesmeilen

    Freitag
                                                                                                                                                    Tagesmeilen

Wochenende
                                                                                                                                                    Tagesmeilen

                                                                                                                              Unsere gesammelten Klimameilen
                  Schickt euer Sammelergebnis per Rücksendeformular
                    auf der Homepage www.klimameilen.at ein!
              Schaut nach, wie viele Klimameilen weit wir schon gereist sind!

                                                                                                                       © Klimabündnis Österreich

                                      Klimameilen-Aktion
                                      Mit Spaß zu klimaschonender Mobilität

          Die Klimameilen-Aktion ist eine vom Bun-                              mit dem Fahrrad, zu Fuß, mit dem Scoo-
          desministerium für Nachhaltigkeit und Tou-                            ter oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln
          rismus geförderte Kampagne des Klima-                                 zurückgelegt wird, entspricht einer Kli-
          bündnis Österreich zur Sensibilisierung für                           mameile. Für jede Klimameile werden die Kin-
          ein nachhaltiges Verkehrsverhalten. Kinder,                           der mit einem Sticker für ihren persönlichen Kli-
          Eltern und Pädagog/innen werden motiviert,                            mameilen-Sammelpass belohnt. Am Ende der
          Schul- und Freizeitwege klimafreundlich,                              Aktion gibt es Urkunden für alle Teilnehmer/in-
          also autofrei, zurückzulegen. Die Aktion                              nen. Außerdem wird jeweils vor dem Sommer
          richtet sich an Kindergärten, Schulen bis                             und nach Ende der Aktion jene Bildungseinrich-
          zur 5. Schulstufe und Freizeiteinrichtungen.                          tung ausgezeichnet, die am fleißigsten gesam-
                                                                                melt hat. In Österreich beteiligen sich pro Jahr
          Jährlich können von März bis Oktober Kli-                             etwa 20.000 Kinder und Jugendliche aus über
          mameilen für jeden umweltfreundlich zurück-                           200 Bildungseinrichtungen. Die Klimameilen-
          gelegen Schul- oder Kindergartenweg gesam-                            Aktion wird seit 2003 vom Klima-Bündnis Eu-
          melt werden. Jeder entsprechende Weg, der                             ropa europaweit durchgeführt.

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Petra Muerth, Klimabündnis Österreich, Projektleiterin

                                     „Bereits seit 15 Jahren motiviert die Klimameilen-Kampagne europaweit
                                     (!) Kinder, Eltern und Pädagog/innen zu aktiver, klimaschonender Mo-
Foto: Petra Muerth

                                     bilität. Ein großer Erfolg über die langen Jahre ist, dass viele Bildungs-
                                     einrichtungen das Klimameilen-Sammeln als Fixpunkt in ihr Schuljahres-
                                     programm aufgenommen haben. Die Begeisterung, mit der die Kinder
                                     mitmachen, ist dabei extrem ansteckend: Pädagog/innen lassen das
                                     Auto stehen, Eltern organisieren sich in „Geh“-Gruppen oder verbinden
                                     den gemeinsamen Schulweg mit ihrer morgendlichen Walking-Einheit,
                                     die Kinder selbst gehen z. B. eine Busstation zu Fuß, um ihre Freunde
                                     zu treffen. Über genau diese Begeisterung erfolgt die Sensibilisierung
                                     für klimafreundliche Mobilität. Die größte Belohnung für alle Beteiligten
                                     sind schließlich aktive, konzentrierte und umweltsensible Kinder, die ihr
                                     Umfeld zu klimafreundlichem Verhalten inspirieren.“

                     Name           Klimameilen-Aktion
                     Zielgruppe     Kindergarten, Schulen bis zur 5. Schulstufe, Eltern, Pädagog/innen

                     Maßnahmenart   Kampagne

                                    Kindergärten und Schulen sammeln umweltfreundliche Wege; Informationen und
                     Durchführung
                                    Materialien zur Unterstützung der Kampagne durch Klimabündnis Österreich
                                    Sammel-Materialien (Sammelpass, Sammelplakat) können bei Klimabündnis Österreich
                                    bestellt werden, ergänzende und begleitende Kampagnenmaterialien stehen zum
                     Materialien    Download zur Verfügung:
                                    www.klimabuendnis.at/klimameilen/materialien-zur-unterstuetzung-der-klimameilen-
                                    kampagne
                     Kosten         kostenlos (außer Versandkosten)
                                    Klimabündnis Österreich
                                    Petra Muerth
                     Kontakt
                                    Telefon: +43 (0) 1 581 5881-26
                                    E-Mail: petra.muerth@klimabuendnis.at
                     Links          www.klimabuendnis.at/klimameilen

                                                                                                                       23
© Verein bikebird

                                            BIKEline
                                            Interview mit Dietmar Scheiblhofer, Initiator
                                            der BIKEline und Obmann des Vereins bikebird
 Foto: Dietmar Scheiblhofer

                                                  Dietmar Scheiblhofer, Initiator von BIKEline und
                                                  Obmann des Vereins bikebird

                              Was waren die Motive und Gründe, die           dorf.at/) entwickelt, da wir festgestellt hat-
                              BIKEline ins Leben zu rufen?                   ten, dass immer mehr Schüler/innen von ih-
                              Die BIKEline wurde im Jahr 2007 als ein Pro-   ren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht
                              jekt der Mobilitätsgruppe der Ökoregion        wurden. Aufgrund der fehlenden Bewegung
                              Kaindorf (https://www.oekoregion-kain-         unserer Schüler/innen im Alltag zeigte sich

24
auch eine abnehmende Koordinationsfähig-            BIKEline
keit als Folge der körperlichen Inaktivität. Um     BIKEline ist ein internetbasierter Fahrrad-
die Kinder spielerisch wieder zu mehr Bewe-         wettbewerb für Schüler/innen ab der 4.
gung zu animieren und das Radfahren zur             Schulstufe. Mit dem Fahrrad zurückgelegte
Schule zu fördern, initiierten wir die BIKEline.    Schulwege werden mittels Helm-Chip elek-
Neben dem positiven Gesundheitseffekt               tronisch erfasst und als virtuelle Reise um
waren uns auch die Stärkung der sozialen            die Welt dargestellt. Für Rückenwind bei
Kompetenz und der Eigenverantwortung                den Schüler/innen sorgen Überraschungs-
wichtig. Darüber hinaus ist die Förderung           preise, welche die teilnehmenden Schulen
umweltfreundlicher Mobilität auch Zielset-          entlang der virtuellen Route verstecken
zung der Ökoregion Kaindorf.                        können und die jene/r Schüler/in gewinnt,
                                                    die/ der mit seinem Helm-Chip zum „rich-
Was ist das Besondere an der Maß-                   tigen“ Zeitpunkt in der Schule eincheckt.
nahme? Wie werden die Kinder zur Teil-
nahme motiviert?
Neben dem Wettbewerbsgedanken ist die
Chance, wertvolle Preise zu gewinnen, si-          Was war aus Ihrer Sicht hilfreich für die
cher die größte Motivation mitzumachen.            Umsetzung?
Im Zuge des Wettbewerbes ermitteln wir             Hilfreich bei der Umsetzung ist natürlich,
die fleißigsten Radler/innen nach der Anzahl       wenn die Aktion von den Gemeinden und
der Fahrten, der zurückgelegten Distanz und        der lokalen Wirtschaft (z. B. durch Bereit-
den erklommenen Höhenmetern. Alle Schü-            stellung kleiner Überraschungspreise) unter-
ler/innen erhalten Urkunden und die Sieger/        stützt bzw. gesponsert wird; die Chance auf
innen der Kategorien werden auf der Street-        einen Gewinn beflügelt die jungen Radfah-
of-Fame verewigt und erhalten außerdem             rer/innen ungemein. Auch beim Aufstellen
die begehrten bikebird-Trophäen.                   der Haltestellentafeln sind die Gemeinden
                                                   vielerorts eine große Unterstützung.
Einzigartig an der BIKEline ist auch der Ein-
satz von Hightech, denn die Schüler/innen          Wie war die Resonanz bei den Schulen?
checken bei ihrer Ankunft in der Schule mit        Das Projekt ist von Beginn an sehr gut ange-
ihren elektronischen Helmstickern bei einem        kommen und das Streckennetz konnte konti-
Terminal ein. Die Fahrten werden somit voll-       nuierlich ausgebaut werden. Derzeit nehmen
automatisch – und cool – erfasst. Die Preise       ca. 40 Schulen teil. Im Schuljahr 2018/19 wol-
werden übrigens entlang der virtuellen Route       len wir das Projekt aktiver bewerben und auf
um die Welt versteckt und von jenen Schü-          Konferenzen und Messen vorstellen.
ler/innen gewonnen, die zufällig zum richti-
gen Zeitpunkt einchecken.                          Was sind aus Ihrer Sicht die Hürden für
                                                   dieses Projekt?
Motivierend ist auch die Partizipation der         Mancherorts sind örtliche Gegebenheiten si-
Schüler/innen an der Gestaltung des Stre-          cherlich eine Hürde, denn nicht überall ste-
ckennetzes (durch Aufstellen der Haltestel-        hen geeignete Wege und Straßen zur Ver-
lentafeln) und das sich daraus entwickelnde        fügung, auf denen die Schüler/innen sicher
Wir-Gefühl als wichtige soziale Komponente.        zur Schule radeln können.

                                                                                                    25
Was würden Sie sich persönlich für das                herzubringen. Für eine fernere Zukunft wün-
     Projekt wünschen? Was ist Ihre Vision?                sche ich mir, dass wir die BIKEline einstel-
     Für die nahe Zukunft wünsche ich mir, dass            len können, weil es für unsere Schüler/innen
     es uns gelingt, die BIKEline bekannter zu             wieder zur Selbstverständlichkeit geworden
     machen und damit vielen Schüler/innen das             ist, alltägliche Wege zu Fuß oder mit dem
     Fahrrad als alternatives Verkehrsmittel nä-           Fahrrad zurückzulegen.

      Name             BILKEline
      Zielgruppe       4. bis 8. Schulstufe (und darüber hinaus)

      Maßnahmenart     Wettbewerb

      Durchführung     Initiative der Schulen mit Unterstützung des Vereins bikebird
                       pro Schuljahr € 69,- (inkl. Urkunden und bikebird-Trophäen),
      Kosten
                       einmalig: € 69,- für das Lesegerät zum Einchecken sowie € 7,- pro Helm-Sticker
                       Verein bikebird
                       Dietmar Scheiblhofer
      Kontakt
                       Telefon: +43 (0) 676 48 24 101
                       E-Mail: info@bikebird.org
      Links            www.bikebird.org

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© Verein bikebird

MeineWelt
Internetbasierter Puzzlespaß

„MeineWelt“ ist ein internetbasierter Puzzle-      eingibt, erhält eine besondere Urkunde und Bo-
spaß für Volksschulkinder. Kinder werden ani-      nuspunkte für die Rangliste. Neben eigenen Bil-
miert, zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem            dern der teilnehmenden Schulen kann auf eine
Öffentlichen Verkehr zur Schule zu kom-            Vielzahl vorgefertigter, auf den Volksschulun-
men und auf das Elterntaxi zu verzichten.          terricht abgestimmter Puzzles zurückgegriffen
Alle Schüler/innen, die auf eine gesunde und       werden. Besondere Motivation gibt es durch
klimaschonende Art zur Schule kommen, che-         Überraschungspreise, die hinter den Puzzlestei-
cken in der Früh mit Hilfe ihres „MeineWelt“-      nen versteckt werden können. Wer beim Ein-
Schlüsselanhängers bei einem Terminal ein.         checken einen dieser besonderen Puzzlesteine
Dadurch registrieren sie vollautomatisch ihren     aufdeckt, gewinnt den dazugehörigen Überra-
Klimaschutzbeitrag und sammeln Punkte für die      schungspreis.
„Weltmeister-Rangliste“.
                                                   Jedes Jahr im Mai startet die „Weltmeister-
Bei jedem Einchecken wird auch ein weiterer        schaft“, zu deren Ende jede/r Schüler/in eine Ur-
Puzzlestein eines in kleine Teile zerschnittenen   kunde über die erbrachten Leistungen und der/
Bildes aufgedeckt. Wer als Erste/r das Bild er-    die Fleißigste außerdem die begehrte bikebird-
kennt und am Terminal das richtige Losungswort     „Weltmeistertrophäe“ erhält.

                                                                                                            27
Dietmar Scheiblhofer, Initiator von MeineWelt
                                               und Obmann des Vereins bikebird
 Foto: Dietmar Scheiblhofer

                                               „Durch Spiel und Spaß wird gesunde und umweltfreundliche Mobilität
                                               für unsere Volksschulkinder zur Selbstverständlichkeit.“

                              Name           MeineWelt
                              Zielgruppe     Volksschüler/innen

                              Maßnahmenart   Wettbewerb

                              Durchführung   Initiative der Schulen mit Unterstützung des Vereins bikebird
                                             pro Schuljahr € 49,- (inkl. Urkunden und bikebird-Trophäen),
                              Kosten
                                             einmalig: € 69,- für das Lesegerät zum Einchecken und € 5,- pro Schlüsselanhänger
                                             Verein bikebird
                                             Dietmar Scheiblhofer
                              Kontakt
                                             Telefon: +43 (0) 676 48 24 101
                                             E-Mail: info@bikebird.org
                              Links          www.bikebird.org

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© Verein bikebird

SCHOOLWALKER
Für mehr Bewegung, Gesundheit und
weniger Pkw-Verkehr

Die Idee und Vision von SCHOOLWALKER be-        weiter weg wohnen. Neben dem Punktesam-
steht darin, Kinder zu einer umwelt- und        meln lernen die Kinder im Unterricht alles
gesundheitsschonenden Fortbewegung              rund um die Themen Verkehr, Umwelt und
von und zur Schule zu animieren. Basis          Gesundheit. Das Projekt findet hauptsächlich
von SCHOOLWALKER ist ein Schulweg-              außerhalb des Unterrichts statt und begeis-
ausweis, den die Kinder für jeweils einen Mo-   tert durch seine Einfachheit und Flexibilität.
nat zu Schulbeginn im Herbst und im Früh-       SCHOOLWALKER wurde bisher in mehreren
ling bekommen. Für jeden zu Fuß gegangenen      Gemeinden im südlichen Burgenland, unter-
Weg von oder zur Schule gibt es einen Aufkle-   stützt und evaluiert durch die FH Burgenland,
ber für den Ausweis. Anhand der Schulweg-       und in Vorarlberg durch die aks gesundheit
länge werden individuelle Ziele im Ausweis      GmbH durchgeführt. SCHOOLWALKER ent-
festgelegt. Kinder mit kürzeren Schulwegen      spricht in etwa der Klimameilen- Kampagne
müssen mehr Wege sammeln als Kinder, die        des Klimabündnis Österreich (siehe Seite 22).

                                                                                                     29
Erwin Gollner, FH Burgenland, Departmentleiter Gesundheit

                         „Mit dem Projekt SCHOOLWALKER ist es einerseits gelungen, den
                         Zusammenhang zwischen mehr Fußverkehr auf dem Weg zur
                         Schule und reduziertem CO2-Ausstoß darzustellen. Andererseits
 © Fotografie Iris

                         veranschaulicht das Projekt den Einfluss des zu Fuß zurückgelegten
                         Schulwegs auf das Ausmaß des Bewegungsverhaltens von
                         Kindern. Die dem Projekt zugrunde liegende Idee besteht
                         darin, Volksschulkinder zu motivieren, ihren Schulweg zu Fuß
                         zurückzulegen. Durch die gesetzten Maßnahmen im Rahmen des
                         Projektes (Elternabend zum Thema Bewegung, Verkehrserziehung,
                         Schulwegsicherung und -ausweis) werden Kinder bewegt, ein
                         eigenverantwortliches und positives Verhältnis zu alltäglicher
                         Bewegung, Sicherheit im Straßenverkehr und sanfter Mobilität
                         aufzubauen.

                         Neben der Steigerung des Bewegungsverhaltens um rund 28 % hat
                         laut Aussage der Eltern und Lehrerinnen und Lehrer gerade diese Art
                         von Bewegung einen positiven Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit
                         und psychosoziale Gesundheit von Kindern.

                         Zudem konnte durch die gesetzten Maßnahmen innerhalb des
                         Projektes SCHOOLWALKER der CO2-Ausstoß um 3,8 kg pro
                         Schulkind und Jahr (in den teilnehmenden Gemeinden im südlichen
                         Burgenland) reduziert werden. Ansätze der Bewegungsförderung
                         wie SCHOOLWALKER tragen so zur Stärkung des Umwelt- und
                         Klimaschutzes in Österreich bei.“

                         Mathias Bechter, aks gesundheit GmbH, Sportwissenschafter

                         „SCHOOLWALKER steht für mehr Fitness, Gesundheit und weniger
                         Verkehr. In unseren Regionen gab es in den letzten Jahrzehnten
 Foto: Mathias Bechter

                         einen starken Wandel im Mobilitätsverhalten. War es noch in der
                         Generation unserer Großeltern und Eltern ganz normal, den Schulweg
                         weitgehend zu Fuß zurückzulegen, so kann man heute vor den
                         meisten Schulen eine ganz andere Situation beobachten. Wir stellen
                         bei unserer Arbeit immer wieder fest, dass es primär nicht an den
                         Kindern liegt, dass sie weniger zu Fuß gehen, sondern vielmehr an den
                         Rahmenbedingungen. Dabei spielen unter anderem das Elternhaus
                         und dessen Vorbildwirkung in Sachen Mobilitätsverhalten, aber auch
                         die Sicherheit des Schulweges, das Wetter, das Zeitmanagement etc.
                         eine sehr große Rolle.

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Kinder haben grundsätzlich einen angeborenen natürlichen
                 Bewegungsdrang, dem Raum gegeben werden sollte. Bei den Kindern
                 spielen die Wetterverhältnisse eine untergeordnete Rolle, den meisten
                 macht es Spaß, bei Wind und Wetter draußen zu sein.

                 Das Gehen und Laufen sind elementare motorische Grundfertigkeiten,
                 die von Kind auf gefördert und unterstützt werden sollten. Bereits
                 im Kindesalter werden die Weichen für eine gesunde Entwicklung
                 im bio-psychosozialen Bereich gestellt. Es gibt gute Evidenz in der
                 Literatur, dass Alltagsbewegungen, wie sie bei SCHOOLWALKER
                 gefördert werden, für die gesunde Entwicklung der Kinder von großer
                 Bedeutung sind.“

Name           SCHOOLWALKER
Zielgruppe     Schüler/innen (Volksschule), Pädagog/innen, Eltern

Maßnahmenart   Aktivität, Wettbewerb

Durchführung   Initiative von Schulen oder Eltern mit externer Unterstützung (in Burgenland und Vorarlberg)
Kosten         kostenlos
               FH Burgenland, Department Gesundheit
               Erwin Gollner
Kontakt
               Telefon: +43 (0) 57705-4220
Burgenland
               E-Mail: erwin.gollner@fh-burgenland.at
               www.fh-burgenland.at/gesundheit/
               aks gesundheit GmbH
Kontakt        Mathias Bechter
Vorarlberg     Telefon: +43 (0) 5574/202-1063
               E-Mail: mathias.bechter@aks.or.at
Links          www.aks.or.at/aks-angebote/fuer-mehr-fitness-gesundheit-und-weniger-verkehr/

                                                                                                              31
© klimaaktiv mobil

              PEDIBUS
              Gemeinsam zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten

     Ausgangspunkt für die Idee und Einrichtung      der PEDIBUS bereits in vielen Bundesländern
     des PEDIBUS bildete das Bedürfnis engagier-     umgesetzt. Beim PEDIBUS wird der Schulweg
     ter Eltern und Pädagog/innen, ihren Kindern     als „Buslinie“ dargestellt. Auf einer verein-
     einen sicheren Fußweg zu Kindergarten und       barten Route wird der Weg zur Schule (oder
     Schule zu ermöglichen und das Zufußgehen        auch zum Kindergarten) und wieder zurück
     attraktiv zu machen. Dabei sollte auch der      gemeinsam zurückgelegt. Kinder können bei
     zunehmenden Praxis entgegengewirkt wer-         den festgelegten und beschilderten Haltestel-
     den, dass Kinder vermehrt mit dem Pkw zur       len in den PEDIBUS zu bestimmten Zeiten
     Schule gebracht werden. Die ursprünglich        „zusteigen“. Je nach Gemeindegröße kön-
     von Australien ausgehende Idee des PEDIBUS      nen eine oder mehrere Linien, die von Auf-
     verbreitete sich über Großbritannien rasch in   sichtspersonen begleitet werden, eingerich-
     ganz Europa. In Japan gibt es eine lange Tra-   tet werden. Davon profitieren nicht nur die
     dition des PEDIBUS. Auch in Österreich wurde    Kinder selbst, sondern auch die Eltern.

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Patrícia Kandler, Klimabündnis Österreich,
                                                 Bereich Klimagerechtigkeit, Schul- und Bildungsprojekte

                                                 „Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, das
Foto: Patricia Kandler

                                                 Bewusstsein für gesundes, umweltfreundliches und nachhaltiges
                                                 Mobilitätsverhalten möglichst früh zu wecken und zu stärken.
                                                 Mit dem PEDIBUS gelingt das sehr gut, denn da gehen Kinder in
                                                 Gruppen zu Fuß zur Schule oder in den Kindergarten. Die Begleitung
                                                 erfolgt durch einen eingeschulten Erwachsenen, der Zeitraum und
                                                 die Route(n) werden gemeinsam mit den beteiligten Personen
                                                 festgelegt, eine Koordination fixiert, in Abstimmung mit der Gemeinde
                                                 Haltestellentafeln montiert und ein Einschulungstermin mit der Polizei
                                                 vereinbart. Der PEDIBUS macht den Kindern Spaß und sollte schließlich
                                                 in einen selbstständig zurückgelegten Schulweg münden.“

                             Ein Umsetzungsbeispiel für den PEDIBUS ist             gemeinde und dem Mobilitätsmanagement
                             die Volksschule Poysdorf, die im Jahr 2017             Weinviertel wurden Routen und Haltestellen
                             drei PEDIBUS-Linien ins Leben rief, die von            festgelegt. Die Einschulung der Begleitperso-
                             engagierten Eltern begleitet werden. In Zu-            nen erfolgte durch die Polizei.
                             sammenarbeit von Schulgemeinschaft, Stadt-

                                                 Maria Aicher-Kandler, Schulleiterin VS Poysdorf

                                                 „Bewegung sollte nicht isoliert betrachtet, sondern als
Foto: Maria Aicher-Kandler

                                                 selbstverständlicher Teil unseres Lebens wahrgenommen und so
                                                 oft wie möglich praktiziert werden. Die tägliche Bewegung im
                                                 Straßenverkehr soll darüber hinaus die kindliche Wahrnehmung
                                                 stärken und gleichzeitig ein gesundes Mobilitätsbewusstsein
                                                 hervorrufen und trainieren. Wir sollten wieder lernen, mehr zu Fuß zu
                                                 gehen – für eine gesunde Zukunft.“

                              Name             PEDIBUS
                              Zielgruppe       Kindergartenkinder, Schüler/innen (Volksschule), Eltern

                              Maßnahmenart     Aktivität

                                               Initiative von Schulen und Eltern, Informationsmaterial und Unterstützung bei der
                              Durchführung
                                               Durchführung durch Klimabündnis Österreich
                              Kosten           kostenlos
                                               Klimabündnis Österreich
                              Kontakt          Telefon: +43 (0) 1 5815881
                                               E-Mail: office@klimabuendnis.at
                              Links            www.pedibus.at

                                                                                                                                    33
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