Sektions-Ticker DAV Überlingen - Januar 2016

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Sektions-Ticker DAV Überlingen - Januar 2016
Sektions-Ticker DAV Überlingen – Januar 2016

Liebe Mitglieder,
alles Gute im neuen Jahr mit vielen schönen Erlebnissen in den Bergen und in der freien Natur. Vor
allem aber wünschen wir Euch Gesundheit und ein unfallfreies 2016.
Für die Wintersportler in unserer Sektion hat das Jahr leider noch nicht so gut angefangen. Es fehlt
im ganzen Alpenraum der Schnee und auch bei uns am Bodensee wäre eine weiße Winterlandschaft
wünschenswert. Unsere Natur braucht diese Jahreszeiten mit winterlicher Kälte. Es ist nicht gut
wenn im Januar die Bäume anfangen zu treiben. Für meisten von uns hat jede Jahreszeit Ihren Reiz
und Ihre Schönheit. Diese Jahreszeiten sind ein Alleinstellungsmerkmal von unseren mittleren
Breiten. Das ganze Jahr im Süden in der Wärme leben würde ich genauso wenig begrüßen wie das
ganze Jahr in der Kälte und dann noch monatelang ohne Licht.
So hoffen wir dass der Winter mit etwas Verspätung doch noch kommt und dass wir noch viele Tage
auf Ski oder Snowboard unterwegs sein werden.
Für unsere Sektion wird das Jahr 2016 ein spannendes und arbeitsreiches Jahr werden.
Für das Vereins- und Kletterzentrum werden wir intensiv planen müssen und uns stehen wichtige
Verhandlungen und Entscheidungen bevor. Aktuell ist die Stadt Überlingen mit der europaweiten
Ausschreibung für das Planungsbüro beschäftigt. Es ist ein gewaltiger bürokratischer Aufwand so ein
Großprojekt ins Laufen zu bringen. Die Frage wann der Bau unserer Kletterhalle realistisch startet
und wann das Sportzentrum im Campus fertig sein wird kann noch keiner zuverlässig sagen.
Dennoch müssen wir vorbereitet sein und eine klare Vorstellung haben was wir wollen und was wir
uns leisten können.
In 2016 müssen wir eine neue Bleibe für unsere Geschäftsstelle suchen. Das Telekomgebäude ist
verkauft und die Stadt Überlingen hat mit dem Käufer eine Restmietdauer bis Mitte 2017 verhandelt.
Bis dahin wird unser Vereinszentrum noch nicht fertig sein. Wir müssen auf jeden Fall eine
Übergangslösung haben.
Neben diesen zwei Projekten gibt es natürlich noch viele andere Projekte und ein sehr umfangreiches
Tagesgeschäft. Damit wir dies alles bewältigen können benötigen wir aktive Mitarbeit von unseren
Mitgliedern. Es dürfen nicht immer dieselben sein die diese Arbeit bewältigen, wir müssen die
Vereinsarbeit auf möglichst viele Schultern verteilen. Nur so macht es Spaß und nur so kann unser
Verein funktionieren.
Vielleicht habt Ihr Euch ja für das neue Jahr schon vorgenommen Euch in unserer Sektion mehr zu
engagieren. Ansonsten könnt Ihr das immer noch tun.
Klaus Haberstroh

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Sektions-Ticker DAV Überlingen - Januar 2016
Der vorliegende Ticker enthält wichtige Informationen zu interessanten Veranstaltungen und Aktivi-
täten im Spätherbst:
Im einzelnen enthält dieser Ticker:
       Aktuelle Information zum Thema Einbruch, Hüttenhelfer, Jugendarbeit und Bergsteigertreff.
       Ein Rückblick auf das Bergfilmfestival und auf den Arbeitseinsatz in unserer Hütte in Au.
       Ein Bericht vom Lawinen Safety Camp und ein Tourenbericht.
       Berichte der alpinen Skirennteams.
       Aktuelles aus dem Bereich Natur und Umwelt: Hier berichten wir kritisch über bedenkliche
        Erschließungen von Skigebieten.
Viele Grüße
Hanswilly Müller

                                           Aktuelles
Einbruch im DAV Büro
10. Januar 2016 von Klaus Haberstroh

Am zweiten Weihnachtsfeiertag sind unbekannte in das Telekomgebäude eingedrungen und haben
mehrere Räume aufgebrochen. Unter anderem waren Sie auch in unserem DAV Büro. Sie haben die
Glasscheibe über der Eingangstür zerschlagen und sind so in unsere Büro eingestiegen. Offensichtlich
haben Sie nur Geld gesucht. Alle wertvollen Gegenstände wie Monitore, Rechner, Kaffeemaschine
Ausrüstungsgegenstände hat sie nicht interessiert. Unser Beamer war zum Glück beim Jugendkurs
auf unserer Hütte in Au. Gestohlen wurden nur drei alte leere Geldkassetten.
Es wurde aber erheblicher Schaden angerichtet. Die Holzrollläden in unseren Schränken wurden
herausgerissen, Schubladen und Türen zerstört und alles herausgerissen.
Inzwischen ist alles wieder aufgeräumt so dass im Büro wieder gearbeitet werden kann.
Frage an alle Mitglieder:
Wer hat Büromöbel zuhause die er nicht mehr benötigt oder wer hat eine Idee wo man gute
ausgemusterte Büromöbel bekommen kann. Wir wollen bis unser Vereinszentrum steht natürlich
nicht mehr viel investieren und würden uns über eine Möbelspende sehr freuen. Natürlich stellen wir
dafür eine Spendenbescheinigung aus.

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Hüttenhelfer für die Wintersaison 15/16
1. Dezember 2015 von Dirk Schumann

Der Winter steht vor der Tür und es erwartet uns eine kurze aber dafür hoffentlich schneereiche
Saison in den Bergen.
Damit wir auch dieses Jahr wieder eine vereinsinterne Verpflegung am Wochenende in unserem
wunderschönen Berghaus Au garantieren können bitte ich euch für die folgende Aufgaben zu
engagieren.
Für die Wochenenden benötigen wir jeweils 4-max 6 Helfer.
Für eine angenehme und reibungslose Winterplanung wäre es super, wenn ihr euch rechtzeitig in die
Liste eintragen könnt.
Ihr könnt euch auch gerne mehrmals eintragen.
Zu den Aufgaben der Hüttenhelfer zählen:
Frühstück (eindecken, abräumen und spülen)
Abendessen (vorbereiten, kochen, servieren, abräumen, spülen)
Dafür bekommen die Helfer Kost und Logis frei auf der Hütte.
Bitte eindoodlen. Unter dem folgenden Link könnt ihr euch schon jetzt für ein oder mehrere
Wochenendtermine eintragen: http://doodle.com/poll/n3qbnw4mypnyyx57

Bergsteigertreff 2016 Hotel Ochsen Überlingen
10. Januar 2016 von Uli Wiest

Wie bisher wird der Bergsteigertreff durchgeführt.
Die Termine hier:
Donnerstag 14.Januar - Donnerstag 11.Februar - Donnerstag 7.April - Donnerstag 12.Mai -
Donnerstag 2.Juni - Donnerstag 7.Juli - Donnerstag 4. August - Donnerstag 1. September -
Donnerstag 6.Oktober - Donnerstag 3.November.

Jugendarbeit ein zentraler Baustein für den Fortbestand von
Vereinen
12. Januar 2016 von Dirk Schumann

Es tut sich was bei der JDAV Überlingen. Nach zwei Treffen, der neu formierten JDAV, sind wir nun
soweit, konkretere Aktivitäten für den Frühling, Sommer und Herbst 2016 anzubieten. Schon im Jahr
2015 konnten wir bereits eine neue Jugendveranstaltung im Winter „Freistil (jeden Montag)“ sowie
eine Jugendfreizeit im Sommer „Jugend Fun Woche“ anbieten.
Wir freuen uns sehr darüber, dass wir motivierte Jugendliche gefunden haben, die dieses Jahr den
Jugendleiter machen wollen, damit unsere Aktivitäten auch eine entsprechende Qualität bieten.
Unser nächste Treffen findet am 20.1.16 statt.
Wer Bock hat, sich der JDAV Überlingen anzuschließen, dann könnt ihr euch gerne melden:
dirk.schumann@dav-ueberlingen.de
Eure JDAV Überlingen

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Rückblick: Bergfilmfestival am 26.11.2015
Volles Haus beim Bergfilmfestival in der Greth
3. Dezember 2015 von Klaus Haberstroh

Die Sitzplätze haben bei Weitem nicht ausgereicht bei unserem Bergfilmfestival in der Greth. Und
alle waren begeistert von der Auswahl an beindruckenden Filmen rund um den Bergsport.
Die meisten Filmemacher und Hauptdarsteller hatten einen engen Bezug zu unserer Sektion, egal ob
Hobbyfilmen oder Profi. Diese Filme wurden von den Akteuren selbst kommentiert. Es war eine
eindrückliche Vorstellung unserer kreativen und erfolgreichen Sportlern in der Sektion Überlingen.
Abgerundet wurde das Programm mit spektakulären Filmen vom Mountainbiken und Klettern.
Ein großes Dankeschön an die Organisatoren Alex Kessler und Wolfgang Bock, sowie die Familie
Laibach, die Ihre Kino für diese Veranstaltung zur Verfügung stellten.

                   Rückblick: Arbeitseinsatz DAV Hütte
Pünktlich zum Start der Wintersaison ist die Hütte wieder geputzt.
30. November 2015 von Bernd Kroschewski

Alle Jahre wieder……. Pünktlich zum Start der Wintersaison ist die Hütte wieder geputzt. Die Küche
und die Sanitärräume glänzen wieder. „Bei so einem Arbeitseinsatz lernt man die Hütte aus einem
ganz anderen Blickwinkel kennen.“ 19 Helfer brachten 38 fleißige Hände auf die Hütte. Das Team
bestand aus Helfern mit viel Erfahrung und neuen Helfern.
Herzlichen Dank vor allem an Alexa und Hanna fürs Kochen! Ich war sehr erfreut über die beiden
Mädels, dass sie sich zum Helfen gemeldet und das Abendessen für alle gemacht haben!
Für die, die langfristig planen müssen: Ende April ist es wieder so weit, es sind schon einige Punkte
auf der Liste: Dach, Grillplatz, Regenrohre, Streichen, Aufräumen und vieles mehr.

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Lawinen Safetycamp 2016
13. Januar 2016 von Klaus Haberstroh

Kaum Schnee, Wind, Schneefall, Regen, Nebel und 28 Teilnehmer. Dies war die Ausgangsbasis für
das Safetycamp 2016 und für die Guides und eine anspruchsvolle Aufgabe. Es mussten die Organi-
sation und die Inhalte an die gegebenen Bedingungen angepasst werden, was den Guides aber sehr
gut gelang.
Der Kursbeginn wurde von Freitagmorgen auf den Freitagabend verlegt und startete mit sehr guten
Linsen und handgemachten Spätzle von unserem Hüttenwart Alex. Eine wärmende Grundlage war
geschaffen. Danach folgten zur Einführung einige Schulungsvideos zur Wiederholung der Grundlagen.
Es zeigt sich immer wieder, wie viel man über einen Sommer vergessen kann.
Die Firma Ortovox hat auch in diesem Jahr ein Lawinensuchfeld kostenlos zur Verfügung gestellt.
Herzlichen Dank dafür. Leider konnten wir das Lawinensuchfeld wegen Schneemangel nicht hinter
der Hütte zum Üben aufbauen und abends nutzen. Wir mussten es mit nach Damüls in höhere Lagen
mitnehmen und in den Tagesablauf einbauen. Am Samstag nutzten die Skitourengeher das Suchfeld

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am Fuß des Portlerhorns. Abwechselnd beschäftigte sich eine Gruppe mit VS-Suche und die andere
Gruppe mit Geländebeurteilung und Schneedeckenaufbau bei einer kleinen Skitour auf das
Portlerhorn.
Die Freerider waren im Skigebiet Damüls unterwegs. In beiden Gruppen lag der Schulungsfokus auf
der Geländebeurteilung, Schneedeckenaufbau und Orientierung. Es wurden u.A. Schneeprofile mit
Rutschblock gegraben. Die Guides haben wieder einmal Ihre gute Schneenase bewiesen und wenn es
zwischendurch mal etwas heller wurde konnten die Teilnehmer doch noch ein paare neue Spuren in
den Schnee ziehen.
Am Abend folgte ein Theorieblock u.A. mussten mehrere Fallbeispiele von Lawinenunfällen in der
Gruppe gelöst werden. Wie man einen Verletzten im Biwaksack schnell und einfach über kürzere
Strecken transportieren kann wurde vorgestellt.
Am Sonntag waren die Skitourengeher auf dem Klipperen und die Freerider nutzen das Suchfeld
unter dem Gipfel des Ragazer Blanken für Ihre Suchübungen. Der Nebel war extrem und jedem
Teilnehmer wurde eindrücklich demonstriert, dass man bei so einer Sicht nichts im freien Gelände zu
suchen hat. Dazu passte auch das zweite Thema: der Bau eines Notwiaks in einer Schneehöhle.
Inzwischen hatte es etwas Neuschnee gegeben und als sich am Nachmittag der Nebel auflöste
konnten wir diesen noch nutzen.
Einen großen Vorteil hatte das schlechte Wetter: Keiner war abgelenkt von Sonne und Powderalarm
und konnte sich voll auf die wichtigen Inhalte konzentrieren.
Am Ende waren die Teilnehmer dann doch sehr zufrieden mit dem Safteycamp und jeder hat wieder
etwas für seine eigene Sicherheit mitgenommen. Ein ganz großes Dankeschön an die Skitouren-
Guides Maike Häussler und Wolfgang Bock und die Freeride-Guides Bernd Kroschewski und Klaus
Haberstroh. Es wird im nächsten Jahr wohl wieder ein Safetycamp geben.

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Tourenberichte
Bergwanderung. Hoher Frassen 1980m / 29.12.2015
06. Januar 2016 von Uli Weist

Die letzte private Bergwanderung im alten Jahr.
Am Bodensee und Rheintal nur Nebel. Oberhalb Bludenz nur Sonne.
Die letzten 200Höhenmeter teilweise vereist. Aber gut machbar.
2 Teilnehmer hatten wegen der 1300 Höhenmeter einen ordentlichen Muskelkater.
Teilnehmer: Marion, Henning, Susi, Rudi, Ehrenfried, Robert und Ulli.

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Alpines Skirennteam
Alpines Skirennteam trainiert erneut umfangreich in Sölden
12. November, 2015, von Oliver Höhn

Das alpine Skirennteam des DAV Überlingen trainierte zum dritten Mal in dieser Saison auf den
Gletschern in Sölden. Beim fünftägigen Hauptlehrgang vom 4. bis 8. November waren insgesamt 40
junge Skirennläufer und Betreuer mit von der Partie.
Neben Techniktraining wurde intensives Stangentraining in den Disziplinen Slalom und Riesenslalom
absolviert. Bei wiederum idealen Bedingungen hinsichtlich Wetter und Schneelage konnte sehr
erfolgreich trainiert werden. Neben dem praktischen Training auf der Piste standen abends auch
Theorieunterricht mit Referaten der jungen Rennläufer und Videoanalysen auf dem Programm.
Bei diesem Lehrgang trainierte das junge DAV Skirennteam auf Tuchfühlung mit dem alpinen Ski-
Team der USA, das nebenan trainierte. Die jungen Nachwuchsläufer konnten sich dieses Mal von den
US Ski Profis wie Mikaela Shiffrin, einer der jüngsten Weltcupsiegerinnen im Slalom, Autogramme
und Fotos ergattern.
Überschattet wurde das Training von einem Trainingssturz einer jungen Läuferin, die mit einem
Schien- und Wadenbeinbrich mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Imst geflogen werden
musste, wo sie vor Ort operiert wurde. Das gesamte Team wünscht ihr gute Besserung!

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Sektions-Ticker DAV Überlingen - Januar 2016
Auf Tuchfühlung mit Neureuther & Co.
30. Oktober, 2015, von Oliver Höhn

Das alpine Skirennteam des DAV Überlingen um den neuen hauptverantwortlichen Trainer Sven
Hottenroth hat zum zweiten Mal in dieser Saison auf den Gletschern in Sölden (Österreich) bei
traumhaftem Wetter und besten Schneebedingungen trainiert. Neben dem eigentlichen Training war
die Weltcup-Eröffnung im Riesenslalom der Profis die Hauptattraktion.

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Sektions-Ticker DAV Überlingen - Januar 2016
Beim Lehrgang zwei waren die 23 jungen Rennläufer des DAV Überlingen unter den 31 000
Zuschauern, die die spannenden Rennen auf eisharter, steiler Piste voller Begeisterung verfolgten.
Bei der Startnummernauslosung und der Siegerehrung mit Interviews konnten die jungen Überlinger
Athleten Skiasse wie Felix Neureuther (Bildmitte) und den Sieger Ted Ligety hautnah erleben.

                                        Natur und Umwelt
12. Januar 2016 von Peter von Gizycki

Erschließungsspirale stoppen
Der Massentourismus in den Alpen ist an umfangreiche Infrastruktureinrichtungen gebunden. Vor
allem mit dem Skitourismus gehen starke Veränderungen der alpinen Landschaften einher. Gleichzei-
tig führt der Klimawandel zur wirtschaftlichen Abwertung oder Aufgabe tiefer gelegener Skigebiete.
Häufig wird versucht, dem durch die Neuerschließung höher gelegener Bereiche, durch Erweiterun-
gen und Zusammenschlüsse und den massiven Ausbau von Beschneiungsanlagen zu entkommen.
Zusätzlich soll durch den Bau künstlicher Erlebniswelten nicht zuletzt die wirtschaftliche Basis
verbreitert werden. Der gegenseitige Verdrängungswettbewerb der Skigebiete verstärkt diese
Entwicklungen.
Der DAV lehnt den weiteren Ausbau der Tourismusinfrastruktur im Alpenraum außerhalb bereits
erschlossener Gebiete ab. Durch die verbindliche Festlegung klarer Ausbaugrenzen für technische
Anlagen muss eine Erschließung neuer Geländekammern alpenweit verhindert werden. In Bayern
stellt der Alpenplan diesbezüglich ein bewährtes Instrument der Raumordnung dar, das langfristig
erhalten werden muss.
Damit soll nicht zuletzt im Interesse des Tourismus der besondere Wert der Alpenregion erhalten
werden, der auch von einem ausreichenden Anteil unerschlossener Räume abhängig ist. In
erschlossenen Gebieten sollen neue touristische Baumaßnahmen vorrangig der Qualitätssteigerung
und der Reduzierung der Belastungen von Boden, Wasser und Luft dienen. Gletschergebiete mit
ihren Vorfeldern sind einzigartige ökologische Räume, die für weitere Erschließungen generell tabu
bleiben müssen.

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Vor allem für den Wintertourismus neue Konzepte zu einer Anpassung an den Klimawandel
erarbeitet werden. Umweltgerechte, alternative Angebote sind vor allem für die nicht mehr
schneesicheren Gebiete zu entwickeln und durch geeignete Rahmenbedingungen und Förderungen
zu unterstützen.
Quelle: Deutscher Alpenverein.
Im folgenden werden 2 Skigebiets Erschließungsprojekte vorgestellt, die aus Naturschutzgründen
äußerst kritisch zu bewerten sind, nämlich die Erschließung des Riedberger Hornes und die
Skigebietsverbindung Zwischen St. Anton und Kappel:

Rettet das Riedberger Horn

Das Riedberger Horn erhebt sich 1787m hoch in den Allgäuer Alpen. Dort leben etwa 15% des
Allgäuer (5% des gesamtdeutschen) Birkhuhnbestandes. Durch die guten Fortpflanzungszahlen ist
dieser Bestand zudem ein wichtiges Quellgebiet für umliegende Vorkommen. Ein weiterer Ausbau
der Liftanlagen gefährdet also nicht nur das Birkhuhn am Riedberger Horn. Die Pläne stellen auch
einen erstmaligen Frontalangriff auf den Alpenplan dar, der seit über 40 Jahren besteht.
Das Skigebiet Riedberger Horn im Balderschwanger Tal soll mit dem Skigebiet Grasgehren am Ried-
bergpass verbunden werden. Hierzu ist der Bau einer Verbindungsbahn und –piste an der Westflanke
des Riedberger Horns vorgesehen. Die Gemeinden Obermaiselstein haben für dieses Ziel einen „Teil-
flächennutzungsplan“ erstellt und ein „Zielabweichungsverfahren“ beantragt, da das Vorhaben in
Alpenplan -Zone C liegt. In einem weiteren Verfahren sollen die bestehenden Schlepplifte „3 und 4“
in Grasgehren durch eine 8er-Sesselbahn („Hörnlebahn“) auf neuer Trasse ersetzt werden. Der Neu-
bau eines großen Schneiteichs mit Beschneiungsanlage ist zu erwarten, jedoch bislang nicht in den
Planungen enthalten.
Der Alpenplan regelt seit über 40 Jahren die Erschließung des Bayerischen Alpenraums. Er ist ein
landesplanerisches Instrument für die nachhaltige Entwicklung und Steuerung der Erholungsnutzung
im bayerischen Alpenraum. Er regelt die Zulässigkeit von Verkehrserschließungen (z.B. Seilbahnen
oder Pisten). In der strengsten Schutzkategorie, der Zone C sind neue Erschließungen wie Straßen,
Liften oder Skipisten grundsätzlich unzulässig. In der Zone B sind Erschließungen nur unter Berück-
sichtigung eines strengen Maßstabs möglich. In der Zone A ist die Errichtung weiterer Erschließungs-
anlagen grundsätzlich möglich. Allerdings sind Vorhaben auch in der Zone A auf ihre Raum- und
Umweltverträglichkeit zu überprüfen.
Das Aktionsbündnis "RETTET DAS RIEDBERGER HORN" stellt sich gegen die Zerstörung dieses einmali-
gen Stücks unserer Heimat! Mehr Information: http://rettet-das-birkhuhn.de
"Eine Zerstörung des Riedberger Horns wäre ein Frontalangriff auf den Alpenplan, der über so viele
Jahre beim Schutz der Alpen so gute Dienste geleistet hat. Wenn uns nichts mehr unantastbar, wenn
uns nichts mehr heilig ist, können wir auch gleich die Wieskirche einreißen, um einen Parkplatz zu
bauen. Ebenso wie der Erhalt unserer wunderbaren Kulturdenkmäler ist Naturschutz immer auch
Schutz unserer Heimat."
Dr. Norbert Schäffer - LBV Landesvorsitzender

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AKTUELL Samstag, 16. Januar 2016:
Keine Zeit für Bürgermeinung: Ministerpräsident zeigt Demonstranten die kalte Schulter
Weit mehr als 100 Menschen haben sich gestern Abend vor dem Kornhaus in Kempten versammelt,
um die Gäste des CSU-Neujahrsempfangs zu bitten KEINE Skischaukel am Riedberger Horn zu
genehmigen.
Während sich der Fraktionsvorsitzende Kreuzer - zumindest kurz - Zeit nahm, sich mit den frierenden
Demonstranten zu unterhalten, hatte Horst Seehofer nur die warmen Räume im Kornhaus im Blick ..
.Bürgernähe sieht anders aus - auch hier standen Menschen aus der Region, die ein (Wähler-)
Stimme haben!

Mehr Information zum Thema Riedberger Horn: http://rettet-das-birkhuhn.de

Genehmigung erteilt: Skigebietsverbindung St. Anton und Kappl
könnte bald Realität werden
Noch zum Ende des Jahres 2015 gab es ein frühes Weihnachtsgeschenk der Tiroler Landesregierung
an den Tiroler Skitourismus: St. Anton (Teilgebiet Rendl) und Kappl im Paznauntal haben die offizielle
Genehmigung für den skitechnischen Zusammenschluss erhalten!
Die Erteilung der Baugenehmigung dieses Mammut-Projekts ist ein herber Rückschlag für den
Naturschutz und aus naturschutzrechtlicher Sicht unverständlich. Umweltschutzverbände in
Österreich haben bereits Beschwerde gegen die Baugenehmigung eingereicht.
Genehmigung schwer nachvollziehbar
Die Genehmigung steht im Widerspruch zum geltenden Naturschutzrecht und dem „Tiroler Seilbahn
– und Skigebietsprogramm“. Darin sind Neuerschließungen, d.h. die Erschließung neuer Gebirgs-
kämme bzw. - täler, verboten.
Obwohl in diesem Fall 2 neue Geländekammern erschlossen werden und mehr als 1 Gebirgskamm
überschritten wird, wurde die Genehmigung erteilt. Die Ausnahme bestätigt die Regel: dieses Projekt
soll zur wirtschaftlichen Förderung kleiner Skigebiete beitragen, und erhält damit eine großzügige
Ausnahme vom Gesetz.
Unverständnis aus ökologischer Sicht: durch die Maßnahmen wird die ökologische Qualität vieler
Fließgewässer von sehr gut um mindestens eine Qualitätsstufe herabgestuft. Dies widerspricht der
Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die ein Verschlechterungsverbot auferlegt.

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Unverständnis auch aus geotechnischer Sicht: Gutachten belegen mehrere, teilweise sogar tief-
greifende, aktive Hangbewegungen im Gebiet (insbesondere Rossfallscharte). Eine dauerhafte
Betriebssicherheit konnten die Gutachter dem Vorhaben nicht bescheinigen. Trotzdem dieser wenig
nachhaltigen Aussicht, kam die Genehmigung.

Rückschlag für den Naturschutz in den Alpen
Die Erteilung der Genehmigung ist aus Sicht des Naturschutzes, als auch aus naturschutzrechtlicher
Sicht, schockierend. Die Region ist bereits in besonders starkem Maße von Skitourismus geprägt:
zwischen Serfaus-Fiss-Ladies, See, Kappl, Ischgl und St. Anton verbleiben nur noch wenige Räume
ohne starke Prägung menschlicher Aktivität. Mit der Realisierung dieses Vorhabens, gehen auch
diese letzten unerschlossene Geländekammern (Malfontal, Rossfallwinkel) mit wertvollen
Wildtierhabitaten verloren, Skibergsteigerinnen und Skibergsteiger verlieren einen Erholungsraum
und die ursprüngliche alpine Landschaft erhält noch einmal mehr einen Stempel menschlicher
intensivtouristischer Aktivität.
Erschließungsdruck im Paznauntal wird weiter verschärft
Diese Erschließung muss auch als ein weiterer Motor für weitere Erschließungen in der Region
gesehen werden. Der Anschluss des kleinen Skigebietes Kappl an einen großen Skizirkus lässt nun ein
weiteres Familienskigebiet alleine dastehen: See im Paznauntal wird ohne Zweifel seine Bemühungen
um einen Zusammenschluss mit Fiss-Serfaus-Ladis forcieren, um im Konkurrenzkampf mit Kappl-St.
Anton und Ischgl bestehen zu können. Es droht also noch mehr Verlust alpiner Wildnis und
Landschaft an den Skitourismus.
Quelle: Deutscher Alpenverein.

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