Social Cognition: Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung1 - Mediendidaktik
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Psychologische Rundschau, 1988 39, 7 2 - 8 2 Social Cognition: Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung1 Fritz Strack Social Cognition und das Paradigma lungen, ist es daher sinnvoll, sich auch hier mit Social Cognition zu beschäftigen und abzuklopfen, was der Informationsverarbeitung hinter diesem Schlagwort steht: eine neue Mode- strömung oder ein ernst zu nehmendes Forschungs- "Social Cognition" 2 ist ein Schlagwort, das dem programm. Sozialpsychologen in den letzten Jahren an den Die Charakterisierung von "Social Cognition" als verschiedensten Stellen begegnet ist: im Journal of „Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Personality and Social Psychology als Überschrift Informationsverarbeitung" impliziert bereits einige der Sektion "Attitudes and Social Cognition", als Annahmen, die zur Vermeidung von Mißverständ- Titel einer der erfolgreichen neuen Zeitschriften in nissen vorweg expliziert werden sollen. Was soll unserem Fach, als Gegenstand eines dreibändigen, unter „Paradigma" verstanden werden, was unter kürzlich erschienenen. Handbuchs (Wyer & Srull, „Informationsverarbeitung" ? 1984), oder als einführendes Lehrbuch für Studie- Unter „Paradigma" (vgl. Kuhn, 1967) sollen rende (Fiske & Taylor, 1984). — ohne Verpflichtungen auf weitergehende wissen- Diese Beobachtung macht bisher vor allem, wer schaftstheoretische Implikationen — diejenigen sich mit der amerikanischen Psychologieszene befaßt. metatheoretischen Grundüberzeugungen verstanden In Antizipation möglicher zukünftiger Entwicklun- werden, die von Mitgliedern einer "scientific com- gen, oder zur Verhinderung möglicher Fehlentwick- munity" geteilt werden, die am Forschungsprozeß aktiv beteiligt sind (vgl. Lachman, Lachman & Butterfield, 1979). Dazu gehören fest verankerte Anschrift des Verfassers: Dr. Fritz Strack, Fakultät für Grundüberzeugungen darüber, was die richtige Er- Sozialwissenschaften, Universität Mannheim, Postfach, klärungsebene und die adäquate Forschungsmethode 6800 Mannheim. ist, was eine wichtige und was eine unwichtige Frage- 1 Diese Arbeit wurde durch eine Sachbeihilfe der stellung darstellt, welches Forschungsergebnis inter- Deutschen Forschungsgemeinschaft an Fritz Strack und essant und welches uninteressant ist, welche Schluß- Norbert Schwarz (Str 264/2—3) unterstützt. Der Autor folgerungen aus einem Ergebnis gezogen werden dankt Dieter Frey, Peter Gollwitzer, Stefan Hormuth, können und anderes mehr. Norbert Schwarz, Stephen West, Robert Wicklund, den Ein solches, geteiltes Überzeugungssystem dient Teilnehmern des sozialpsychologischen Kolloquiums der in erster Linie der Kommunikation. Wenn zum Universität Mannheim und den Mitarbeitern am For- Funktionieren einer Wissenschaft die Kommunika- schungsprojekt „Urteilsbildung" für wertvolle Anregungen und Kritik. Gerlinde Willy gilt Dank für die Hilfe bei der tion innerhalb der "scientific Community" notwen- Erstellung des Manuskripts. dig ist — die kritische Diskussion wird oft als Voraus- 2 setzung für wissenschaftlichen Fortschritt angesehen "Social Cognition" wurde nicht mit „Soziale Kogni- (z. B. Albert, 1975) — und wenn darüber hinaus tion" übersetzt, da der deutsche Begriff durch seine Ver- die wissenschaftliche Kommunikation auch funktio- wendung in anderen psychologischen Zusammenhängen nieren soll, dann ist es notwendig, daß unter den eine Bedeutung gewonnen hat, in der „Kognition" eher Kommunikanten ein ausreichender Grundkonsens einen Gedanken/#Az// bezeichnet, als den Denkverfauf. Dies ändert nichts daran, daß die unübersetzte Verwen- besteht, d. h., daß in einem hinreichenden Maße dung der englischsprachigen Terminologie unbefriedigend Grundüberzeugungen geteilt werden. Ist dies nicht bleibt. der Fall, richtet sich die Diskussion sehr schnell auf
Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung 73 eben diese unterschiedlichen Grundüberzeugungen mentaler Vorgänge erlaubt drittens, Psychologie und nicht auf das konkrete Forschungsproblem. weiterhin als objektive, empirische Wissenschaft zu Jeder, der einmal versucht hat, mit einem Historiker betreiben (s. Strack, 1983). oder einem Vertreter der Kritischen Psychologie über laborexperimentelle Ergebnisse zu diskutieren, weiß, worum es geht. Derartige Grundsatzdiskussionen Der Einfluß des Paradigmas sind sicherlich anregend, haben einen hohen Unter- haltungswert und sind — in den richtigen Dosen ver- der Informationsverarbeitung abreicht — manchmal bestimmt auch nützlich. Nur: auf die Sozialpsychologie ihr Beitrag zur kontinuierlichen Forschungspraxis wird zweifellos überschätzt. Die im Paradigma der Informationsverarbeitung ent- Wissenschaftliche Kommunikation und Koope- haltenen Grundüberzeugungen haben das Selbstver- ration lebt davon, daß die am Forschungsprozeß ständnis der Sozialpsychologie nachhaltig verändert. Beteiligten Informationen und Argumente aus- Konnte Gergen noch 1973 feststellen, das Gebiet der tauschen, die nicht die Grundüberzeugungen der Psychologie werde typischerweise als die Wissen- Forscher in Frage stellen, sondern konkrete und lös- schaft vom menschlichen Verhalten definiert und die bare Forschungsprobleme betreffen. Dies ist eine Sozialpsychologie sei die Teilwissenschaft, die sich wichtige Funktion eines Paradigmas und das Paradig- mit menschlicher Interaktion (Gergen, 1973), also ma der Informationsverarbeitung hat diese „kommu- mit sozialem Verhalten beschäftige, so kommen nikationsstiftende" Funktion in der Psychologie aus- Markus und Zajonc zwölf Jahre später im Handbook geübt (vgl. Lachman et al. 1979). of Social Psychology zu dem entgegengesetzten Was sind die Grundüberzeugungen, die im Para- Schluß: " . . . one can no longer view today's social digma der Informationsverarbeitung enthalten sind? psychology as the study of social behavior. It is more Vor allem drei Annahmen: erstens die Überzeugung, aecurate to define it as the study of the social mind" daß befriedigende psychologische Erklärungen auf (Markus & Zajonc, 1985, p. 137). Das heißt keines- der mentalen Ebene und nicht auf der Stimulus- wegs, daß Verhalten und Interaktion nicht mehr als Response-Ebene angesiedelt sind. Das heißt, das Ver- erklärungsbedürftig angesehen würden (s. Grau- ständnis organismusinterner Vorgänge — um den mann, 1979), es ist lediglich die Überzeugung, daß behavioristischen Begriff zu benutzen — ist die die Verhaltensebene nicht die adäquate Analyse- Voraussetzung für erfolgreiche psychologische For- ebene darstellt und daß soziales Verhalten nur dann schung. Zweitens: mentale Vorgänge können als Pro- befriedigend erklärt werden kann, wenn die ver- zeß der Verarbeitung von Informationen verstanden haltenssteuernden mentalen Prozesse hinreichend verstanden sind. Ob das Forschungsprogramm "Social Cognition" als Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung die gestellten Erwartungen Abrufung aus erfüllt, kann auf zweierlei Weise beantwortet wer- Enkodicrung Repräsentation dem Gedächtnis den. Einmal durch eine Bewertung der Grundüber- I t zeugungen des Paradigmas, als Grundsatzdiskussion sozusagen aus metapsychologischer Perspektive. Die Kognitive zweite Bewertungsmöglichkeit beinhaltet die Orien- Operationen tierung an der konkreten Forschung, die diesem Pa- radigma zugerechnet wird: die Bewertung der bisher Abbildung 1 Standardsequenz gewonnenen Erkenntnisse, die Einschätzung ihrer der Informationsverarbeitung. Fruchtbarkeit für wichtige psychologische Fragestel- lungen, die Nachfrage nach derartigen Erkenntnissen aus Nachbardisziplinen, der Einfluß auf die Integra- werden, der im wesentlichen in Abbildung 1 dar- tion der Forschung innerhalb der Sozialpsychologie gestellten Standardsequenz folgt. Das heißt, Infor- und der Sozialpsychologie selbst innerhalb der rest- mationen werden abgespeichert und dabei in einen lichen Psychologie. Hier soll nun dieser zweite Weg internen Code übersetzt. Auf den abgespeicherten einschlagen und betrachtet werden, was in den letz- Informationen werden kognitive Operationen durch- ten Jahren geschehen ist und welche Konsequenzen geführt, welche die Art der internen Repräsentation die bisherigen Forschungsaktivitäten nach sich ge- verändern. Schließlich werden Informationen aus zogen haben. dem Gedächtnis abgerufen. Dieses Verständnis
74 Fritz Strack, Social Cognition: Das Ende der Krise: neue Fragen, strukturen psychologische Prozesse bestimmen, und in der Sozialpsychologie wurde bereits in den 50er neue Antworten, neue Erkenntnisse Jahren von Bruner, Postman und Mitarbeitern (z. B. zu alten Forschungsproblemen Bruner, Postman & Rodrigues, 1951) gezeigt, daß die soziale Wahrnehmung durch solche Strukturen Dabei möchte ich beginnen mit der Frage, was denn beeinflußt ist. Wie Einflüsse übergeordneter Wis- eigentlich aus der Krise geworden ist, die Sozial- sensstrukturen im einzelnen ablaufen, blieb dabei psychologen in den 70er Jahren immer wieder als Zu- allerdings unklar. stand ihres Faches diagnostiziert hatten (s. Baum- Im Vordergrund der am Paradigma der Informa- rind, 1964; Gergen, 1973; McGuire, 1973; Orne, tionsverarbeitung orientierten Forschung steht die 1962; Ring, 1967). Es fällt auf, daß die entsprechen- Frage nach dem Ablauf psychologischer Prozesse, den Klagen in der letzten Zeit verstummt sind — zu- zum Beispiel die Frage nach der Art der Repräsenta- mindest jenseits des Atlantiks. Die ethischen Gren- tion von Wissensstrukturen und daraus entstehenden zen des Experimentierens sind erkannt und in ver- Konsequenzen. Beeinflussen bildhafte Schemata die bindlichen Verhaltensregeln kodifiziert (s. Schuler, Informationsverarbeitung in anderer Weise, als 1980), Mißverständnisse im Zusammenhang mit der sprachlich-propositionale Schemata? Zu welchem Forderung nach ökologischer Validität aufgeklärt (s. Zeitpunkt in der Sequenz der Informationsverarbei- Turner, 1981), und Versuchsleitereinflüsse werden tung werden Schemata wirksam, und wie werden sie als im wesentlichen eliminierbar angesehen (z. B. wirksam? Bei der Enkodierung der Information, bei Aronson, Brewer & Carlsmith, 1985), kurz: die expe- der Durchführung von kognitiven Operationen, der rimentelle Methodologie der Sozialpsychologie ist Abrufung der Information aus dem Gedächtnis, oder weitgehend unumstritten. Was die Theorie betrifft, bei sämtlichen Teilprozessen der Informationsver- so erscheint die These von der historischen Relativität arbeitung? Speziellere Fragestellungen lenken die sozialpsychologischer Befunde (Gergen, 1973) in der Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Prozesse bei Diskussion kaum mehr eine Rolle zu spielen. Die der Verarbeitung schemakonsistenter und schema- konkrete Forschung richtet sich weniger auf isolierte inkonsistenter Information, auf unterschiedliche Effekte, wie den Foot-in-the-door oder den Risky- Erinnerungsleistung, auf die Verfügbarkeit von shift-Effekt, sondern auf umfassendere theoretische Schemata und Konsequenzen für die Art der Enko- Zusammenhänge. Der Vorwurf des "fun-and-games" dierung und kognitive Operationen, zum Beispiel trifft die gegenwärtige Forschung nicht. Viele der Wahrscheinlichkeitsschätzungen, und vieles andere damaligen Krisenmerkmale sind derzeit einfach ver- mehr. schwunden. Resultat professioneller Selbstreflexion Zahlreiche neue Forschungsfragen sind aus dem ist nicht länger Ratlosigkeit, sondern begründete Paradigma der Informationsverarbeitung heraus ent- Zuversicht. standen, Forschungsfragen, deren sozialpsycholo- Die These kann aufgestellt werden, daß die zu- gische Relevanz vor einigen Jahren sicherlich sehr be- nehmende Bedeutung des Paradigmas der Informa- stritten worden wäre und von Fachkollegen, die nicht tionsverarbeitung in der Sozialpsychologie nicht nur an diesem Paradigma orientiert sind, auch heute in zeitlichem Zusammenhang mit dem abnehmen- sicherlich noch bestritten wird. Das Entstehen von den Krisenbewußtsein und der wachsenden Zuver- neuen Fragen ist jedoch nicht primäres Bewertungs- sicht steht, sondern eine der wesentlichen Ursachen kriterium sondern die Antworten, sprich: neue Er- für diese Entwicklung darstellt. Hier die Gründe: kenntnisse und die Fruchtbarkeit dieser Erkenntnisse Erstens, es wurden entscheidende Fortschritte im zur Lösung traditioneller sozialpsychologischer For- Verständnis psychologischer Prozesse bei der Erfah- schungsprobleme. Betrachten wir deshalb einige aus- rung sozialer Wirklichkeit erzielt. Und zwar da- gewählte Ergebnisse zum Einfluß der Verfügbarkeit durch, daß neue Fragestellungen aufgeworfen und von Informationen auf die Urteilsbildung. durch neue Erkenntnisse wichtige Einsichten zu So ist es zur Eindrucksbildung, der Enkodierung traditionellen Forschungsproblemen gewonnen wur- von Informationen über Personen, notwendig, aus den. Neue Fragestellungen ergeben sich aus der beobachtetem Verhalten stabile Eigenschaften der Orientierung an der Standardsequenz der Informa- Person zu gewinnen (vgl. Jones & Davis, 1965). Die tionsverarbeitung. Dies soll am Beispiel des Einflus- Attributionsforschung hat dazu einige rationale ses von übergeordneten Wissensstrukturen (also Modelle entwickelt (z. B. Kelley, 1967), deren Be- Schemata, Prototypen, Skripts, etc.) auf die Informa- folgung jedoch mehr Zeit und Aufwand erfordern, tionsverarbeitung erläutert werden. als in der typischen Urteilssituation zur Verfügung So ist in der Psychologie seit Selz (1913) und steht. Neuere Untersuchungen legen nahe, daß Bartlett (1932) bekannt, «^übergeordnete Wissens- Kategorien, die zum Urteilszeitpunkt leicht aus dem
Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung 75 Gedächtnis abrufbar sind, die Verhaltensinterpreta- wären Befunde zu Gedächtnis und Erinnerung zu tion beeinflussen (als Überblick, vgl. Wyer & Srull, berichten — ein weiterer zentraler Forschungsbereich 1981). Ob man das Überqueren des Atlantiks in mit zahlreichen neuen Ergebnissen (s. Hastie, Park & einem Segelboot oder das Landen mit einem Sport- Weber, 1984). Diese Ergebnisse haben unser Ver- flugzeug auf dem Roten Platz als „mutig" oder aber ständnis von grundlegenden mentalen Prozessen als „leichtsinnig" interpretiert, wird u. a. dadurch wesentlich erweitert — Prozesse, die es dem Indivi- beeinflußt, ob und wie leicht die eine oder andere duum ermöglichen, "beyond the Information given" Kategorie zum Urteilszeitpunkt kognitiv verfüg- (Bruner, 1957) zu gehen und eine Repräsentation der bar ist. Higgins, Rholes, Jones, Wyer, Srull und sozialen Realität zu schaffen, auf deren Grundlage viele andere haben gezeigt, daß die Häufigkeit der soziales Handeln und Interaktion verstehbar wird. vorherigen Verwendung der Informationen und Im folgenden soll dargestellt werden, wie für der zeitliche Abstand der Verwendung wesent- einige „klassische" Forschungsprobleme der Sozial- liche Determinanten der Verfügbarkeit sind (z. B. psychologie aus der Perspektive des Programms Higgins, Rholes & Jones, 1977; Higgins, Bargh & "Social Cognition" neue Einsichten gewonnen Lombardi, 1985; Srull & Wyer, 1979; Srull & Wyer, wurden. Unter Bezug auf Markus und Zajonc (1985) 1980; Wyer & Srull, 1986). Daß Informationen auch sollen „Selbstkonzept", „Einstellungen" und „Vor- durch unterschwellige Darbietung aktiviert und da- urteile" als Beispiele herangezogen werden. durch urteilsrelevant werden können, belegen die Erstes Beispiel ist das Selbstkonzept, das in der Arbeiten von Bargh und Pietromonaco (1982). Social Cognition Forschung als eine kognitive Struk- Nicht nur die Beurteilung von anderen Personen, tur verstanden wird und in dieser Perspektive wieder auch Selbsturteile sind von der Verfügbarkeit von zu einem zentralen Gegenstand empirischer For-. relevanten Informationen abhängig. So wird zum schung geworden ist (s. Kihlstrom et al., im Druck). Beispiel die Beurteilung des eigenen Wohlbefindens Erkenntnisse zur Struktur und Dynamik des Selbst- von der Art der zuvor aktivierten Information über konzepts (Markus, 1977; Kihlstrom & Cantor, 1984; positive oder negative Lebensereignisse beeinflußt Markus & Wurf, 1987) zur Rolle des Selbst bei der (Strack, Schwarz & Gschneidinger, 1985). Enkodierung von Informationen (Kuiper & Rogers, Natürlich kann die Verfügbarkeit von Informa- 1979), zum Einfluß der Augenfälligkeit von situatio- tionen auch aus der Umwelt beeinflußt werden, nalen Aspekten auf die Aktivierung von Kategorien wenn die Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte des Selbst (McGuire & Padawer-Singer, 1976), zur gelenkt wird. So haben Strack, Erber und Wicklund Selbstregulation (Carver & Scheier, 1981) und zur (1982) gezeigt, daß die Augenfälligkeit (salience) Selbstaufmerksamkeit (Wicklund, 1975) haben die- von Personen zu systematischen Urteilseinflüssen ses traditionelle Forschungsgebiet der Sozialpsycho- führt, deren Richtung durch zuvor aktivierte Sche- logie neu belebt. mata bestimmt wird. Wenn die Stärke von beobach- Zweites Beispiel sind neuere Entwicklungen in teten Zusammenhängen eingeschätzt werden soll, der Einstellungs- und Persuasionsforschung. Sie sind wird das gemeinsame Auftreten von solchen Merk- vor allem dort zu beobachten, wo das Augenmerk malen überschätzt, auf die die Aufmerksamkeit ge- auf die internen kognitiven Reaktionen gerichtet lenkt ist — entweder weil sie besonders augenfällig wurde, die als Ergebnis — oder in Antizipation — sind, oder weil den entsprechenden Merkmalen in eines Überzeugungsversuchs stattfinden. Der "Cog- allgemeineren Schemata eine zentrale Rolle zu- nitive Response" Ansatz, der Einstellungsänderun- kommt. Auf diese Weise kommt es zu Zusammen- gen als das Endprodukt eines Prozesses der Informa- hangstäuschungen, wie Hamilton und Gifford tionsverarbeitung betrachtet (vgl. Petty, Ostrom & (1976) und hier in Deutschland Klaus Fiedler (1985) Brock, 1981; Petty & Cacioppo, 1986) hat zweifellos gezeigt haben. Schließlich dient die Verfügbarkeit zu einem neuen Aufschwung in der Einstellungsfor- von Informationen als Heuristik für das Häufigkeits- schung geführt. In diesem Zusammenhang beson- und Wahrscheinlichkeitsurteil. Die einschlägigen ders hervorzuheben sind auch die Arbeiten von Fazio Arbeiten von Tversky und Kahneman (s. Kahneman, und Mitarbeitern (vgl. Fazio, 1986) die wichtige Vor- Slovic & Tversky, 1982) gehören zu den Klassikern aussetzungen für die Verhaltensrelevanz von Einstel- der psychologischen Fachliteratur (vgl. Strack, 1985). lungen erforscht haben. Fazio fand, daß die kogni- An diesen Beispielen wird deutlich, wie völlig tive Verfügbarkeit von Einstellungen zum Hand- unterschiedliche Phänomene der Eindrucksbildung, lungszeitpunkt für das Verhalten von ähnlicher der Zusammenhangstäuschung, und der Wahr- Bedeutung ist, wie für das Urteil die Verfügbar- scheinlichkeitsschätzung durch ein und dasselbe ein- keit von Informationen zum Urteilszeitpunkt (z. B. fache Prinzip der Verfügbarkeit von Informationen Fazio, Powell & Herr, 1983). Fazio zeigte weiter, wie sparsam erklärt werden können. In ähnlicher Weise durch subtile Primingverfahren — wohlgemerkt:
76 Fritz Strack, Social Cognition: eine Methode aus der Gedächtnisforschung — die sistent oder inkonsistent sind, für die Abrufung von Verfügbarkeit von Einstellungen und damit auch ihr Informationen aus dem Gedächtnis und als Heuristik Einfluß auf das Verhalten erhöht werden kann bei der Urteilsbildung. Bemerkenswert ist dabei, daß (Fazio, Sanbonmatsu, Powell & Kardes, 1986). jeweils allgemeine Prinzipien der Informationsverar- Besonders profitiert von Forschung, die in der beitung mit Erfolg auf den speziellen Fall des Stereo- Perspektive des Paradigmas der Informationsver- typs angewandt wurden. Dies soll an zwei Experi- arbeitung durchgeführt wurde, hat das Verständnis menten illustriert werden, über die kürzlich im Jour- des Einflusses von Stereotypen und Vorurteilen. Die nal of Personality and Social Psychology berichtet traditionelle Vorurteilsforschung war geprägt durch wurde: an einer Arbeit von Bodenhausen und Lich- die Annahme, daß Stereotypen und Vorurteilen eine tenstein (1987) und an einer Untersuchung von Slus- eigene, besondere psychologische Qualität zu- her und Craik Anderson (1987). kommt, die sie von anderen Wissensstrukturen Bodenhausen und Lichtenstein (1987) gehen da- grundlegend unterscheidet (vgl. Allport, 1954; als von aus, daß Stereotype als Urteilsheuristiken ver- Kritik s. a. Rehm, 1986a, 1986b). Durch den Ein- standen werden können, als vereinfachtes Urteilsver- fluß des Paradigmas der Informationsverarbeitung fahren also, das sich an Faustregeln orientiert, die werden Stereotype und durch sie beeinflußte Urteile zwar effizient, aber nicht immer zutreffend sind. dagegen als ganz normale kognitive Prozesse betrach- Aus der einschlägigen Forschung ist bekannt, daß tet, die sich zwar in ihren Inhalten unterscheiden, — Heuristiken vor allem dann urteilsrelevant werden, es geht um die Kategorisierung von sozialen Grup- wenn es um komplexe Urteile geht. Angewandt auf pen — nicht aber in den grundlegenden Prinzipien Stereotype heißt dies, daß ihr Einfluß vor allem bei (vgl. Hamilton & Trolier, 1986). Aus diesem Grund komplexen sozialen Urteilen zu erwarten wäre. Die erschien es angebracht, die Geltung dieser grundle- Autoren variierten also die erwartete Komplexität der genden Prinzipien der Informationsverarbeitung, Urteilsaufgabe: aus einer Ermittlungsakte war ent- orientiert an der Standardsequenz, für die speziellen weder die Schuld des Angeklagten zu beurteilen, das Inhalte zu prüfen. Was hat diese Betrachtungsweise war die komplexe Urteilsaufgabe, oder lediglich des- zum besseren Verständnis beigetragen? sen Aggressivität. Der Angeklagte hieß entweder Zunächst einmal wurde die Frage gestellt, wo- Carlos Ramirez, und war somit als Angehöriger einer durch Stereotype zustande kommen können, welche ethnischen Minderheit erkennbar, oder aber Robert Mechanismen bei der Enkodierung von Informatio- Johnson. Bodenhausen und Lichtenstein fanden, daß nen Stereotype generieren. Aus der Salience-For- das Urteil nur bei der komplexen Urteilsaufgabe, schung war bekannt, daß ein distinktes Merkmal die dem erwarteten Schuldurteil vom ethnischen Stereo- Aufmerksamkeit auf sich zieht (vgl. Taylor & Fiske, typ beeinflußt wurde. Das bedeutet: je größer der 1978). Hamilton und Gifford (1976) haben dieses kognitive Aufwand, je höher die Urteilsschwierig- Prinzip erweitert und die Hypothese aufgestellt und keit, desto stärker ist das soziale Urteil durch das bestätigt, daß die Häufigkeit des gleichzeitigen Auf- Stereotyp beeinflußt. tretens mehrerer distinkter Merkmale systematisch Einen anderen Mechanismus stereotyper Urteils- überschätzt wird. Diese Art der selektiven Aufmerk- bildung haben Slusher und Anderson (1987) ent- samkeit wird zur Ursache für eine Zusammenhangs- deckt. Aus der experimentellen Denkpsychologie ist täuschung, das Überschätzen eines bestimmten Zu- bekannt, daß vorgestellte und tatsächlich erlebte sammenhangs. Genau diese Voraussetzungen liegen Ereignisse manchmal verwechselt werden (Johnson, bei Stereotypen über Angehörige von Minoritäts- Taylor & Raye, 1977). Dieser Sachverhalt ist dafür gruppen vor. Negativ bewertetes Verhalten und verantwortlich, daß die tatsächliche Darbietungs- sichtbare Merkmale von Minoritätsangehörigen sind häufigkeit von Stimuli oft überschätzt wird, wenn distinkt, binden die Aufmerksamkeit und fuhren zu die Vpn sie auch bildhaft vorzustellen hatten. Die Überschätzungen der Häufigkeit ihres Auftretens. Autoren haben dieses Prinzip auf stereotype Urteils- Ähnliches gilt, wie Rothbart, Fulero, Jenson, bildung übertragen und die Vermutung geprüft und Howard und Birrell (1978) gezeigt haben, für extre- bestätigt, daß a) die bildhafte Vorstellung eines me Ereignisse und Verhaltensweisen. Auch sie bin- sozialen Ereignisses dem Stereotyp angepaßt wird den Aufmerksamkeit und bewirken Häufigkeitsüber- und b) dadurch ein Häufigkeitsurteil resultiert, das schätzungen. dem Stereotyp entspricht. Ohne auf den relativ kom- Ist einmal eine Wissensstruktur über eine soziale plizierten konkreten Ablauf der Untersuchung ein- Gruppe abgespeichert, so hat dies zahlreiche Konse- zugehen, wird einmal mehr deutlich, wie allgemeine quenzen für die weitere Informationsverarbeitung: Prinzipien der Informationsverarbeitung für ein für die Enkodierung von neuen Informationen in genuin sozialpsychologisches Problem fruchtbar ge- Abhängigkeit davon, ob sie mit dem Stereotyp kon- macht werden können.
Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung 77 Verstärktes Forschungsinteresse Informationsverarbeitung in verschiedenen Phasen des Handlungsverlaufs sind Gegenstand der Arbei- an vernachlässigten Problemfeldern ten von Heckhausen und Gollwitzer (z. B. 1987). Die kognitive Repräsentation der Handlung auf Viele weitere klassische Forschungsprobleme wären unterschiedlichem Abstraktionsniveau wurde von zu nennen, die von der Social Cognition Forschung Vallacher und Wegner (1987) in ihrer Bedeutung als profitiert haben. Im folgenden soll jedoch die weiter- Verhaltensdeterminante erforscht. Die Verfügbarkeit gehende These aufgestellt werden, daß sozialpsycho- von Einstellungen zum Handlungszeitpunkt wurde logische Problemfelder, die in der letzten Zeit ver- — wie bereits erwähnt — von Fazio (a. a. O.) und nachlässigt wurden, innerhalb des Paradigmas der seinen Mitarbeitern als Voraussetzung der Hand- Informationsverarbeitung neu beforscht wurden. lungssteuerung untersucht. Ein kürzlich von Sorren- Dies gilt vor allem für emotionale Prozesse. Sowohl tino und Higgins (1986) herausgegebenes Handbuch der Einfluß der Informationsverarbeitung auf die ist allein dem Verhältnis von Motivation und Kogni- Stimmung wie auch der umgekehrte Einfluß der tion gewidmet. Es tut sich viel auf diesem Gebiet Stimmung auf die Informationsverarbeitung wurde und in den nächsten Jahren werden viele der noch zum Forschungsproblem. Neben zahlreichen ande- bestehenden Defizite beseitigt sein. ren Befunden wurde von Schwarz und Clore (1983) gezeigt, daß Stimmungen als Information in die Die gemeinsame Grundlage der am Paradigma Urteilsbildung eingehen können und z. B. als der Informationsverarbeitung orientierten sozialpsy- Grundlage zur Beurteilung des eigenen Wohlbefin- chologischen Handlungs- und Motivationsforschung dens herangezogen werden können (Schwarz, 1987). ist die Überzeugung, Verhalten, soziales Verhalten, Dieses Ergebnis impliziert keineswegs die Identität Interaktion könne um so zufriedenstellender erklärt von Stimmungen und Kognitionen, sondern zeigt, und vorhergesagt werden, je besser die Repräsenta- daß eine Theorie zur Erklärung von Sachverhalten tion und die kognitive Verarbeitung der sozialen herangezogen werden kann, für die sie ursprünglich Realität im Individuum verstanden wird. Es ist die gar nicht formuliert war. Darin zeigt sich die Frucht- Überzeugung, daß die Kenntnis der objektiven Sti- barkeit eines theoretischen Ansatzes. mulussituation nicht ausreicht, um soziales Verhal- ten zu erklären. Es sind die gezogenen Schlußfolge- Auch wenn physiologische Komponenten emo- rungen, die zugeschriebenen Eigenschaften, die er- tionaler Reaktionen beeinflußt werden, spielen schlossenen Intentionen, Bewertungen — alles kognitive Urteilsprozesse eine wichtige Rolle. So Resultate von kognitiven Operationen —, auf deren haben Strack, Martin und Stepper (im Druck) kürz- Grundlage Verhalten und Interaktion verstehbar lich gefunden, daß affektive Reaktionen, die durch wird und nicht die objektive Stimulussituation. die Manipulation des Gesichtsausdrucks verstärkt wurden, vor allem dann zur Bewertung des auslösen- Diese Erkenntnis scheint bei denjenigen Kolle- den Stimulus herangezogen werden, wenn die Ver- gen, die sich in ihrer eigenen empirischen Forschung suchspersonen nicht veranlaßt wurden, zwischen mit Problemen der sozialen Interaktion beschäftigen, ihrer eigenen affektiven Reaktion und dem externen auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Lassen sie Stimulus zu differenzieren. mich als ein Beispiel die aktuelle Forschung zum Ein- fluß von Minderheiten und Mehrheiten in Gruppen anführen. Sowohl die Arbeiten von Nemeth und Mitarbeitern (vgl. Nemeth, 1986) wie auch die Ar- Motivation und soziales Handeln beiten von Maass und Kollegen (vgl. Maass, West & in der Perspektive von Social Cognition Cialdini, im Druck) zeigen, wie sozialer Einfluß durch kognitive Prozesse der Gruppenmitglieder ver- Es mag vielleicht eingewandt werden, daß zwei wich- mittelt wird und durch die Untersuchung der kogni- tige sozialpsychologische Problembereiche von der tiven Vermittlungsprozesse erklärt werden kann. Ein am Paradigma der Informationsverarbeitung orien- zweites Beispiel: die Arbeiten von Amelie Mummen- tierten Forschung bislang vernachlässigt wurden: dey und Mitarbeitern (s. Mummendey, Linneweber Motivation und Handeln. Das traf bis vor kurzem zu. & Löschper, 1984) zum Problem von feindseliger In jüngster Zeit jedoch haben sowohl motivationale Interaktion, Aggression. Die Arbeiten dieser Auto- Prozesse als auch Verhaltensimplikationen in ganz ren machen deutlich, wie aggressives Verhalten ver- besonderem Maße die Aufmerksamkeit der Social ständlich wird, wenn die kognitiven Operationen der Cognition Forschung gefunden. So wurde die Bedeu- Akteure (Bewertung, Intentionszuschreibung, Kate- tung von Handlungszielen und Bewertungen bei der gorisierung) in die Analyse einbezogen werden. Eine Informationsverarbeitung u.a. von Srull und Wyer letzte Beobachtung: das Kapitel „Beziehungen (1986) erkannt und untersucht. Unterschiedliche zwischen Gruppen" im neuen Handbook of Social
78 Fritz Strack, Social Cognition: Psychology steht ganz in der Perspektive der Infor- psychologie hat in der Vergangenheit wesentliche mationsverarbeitung. Die Begründung des Grup- Beiträge zur Implementierung des Paradigmas gelei- penforschers Walter Stephan (1985, p. 600): "this stet und viele Ergebnisse der aktuellen Social Cogni- area is the one in which the greatest advances in our tion Forschung beeinflussen die Allgemeine (experi- knowledge have occurred". mentelle) Psychologie. Diese Beispiele machen deutlich, daß sich Social Die Frage lautet: was ist „social" an „Social Cog- Cognition und Interaktion keineswegs wie feindliche nition" oder, was ist „social" an „Cognition" über- Brüder gegenüberstehen. Im Gegenteil: beide zen- haupt? Zunächst sollen diejenigen Einflüsse der tralen Forschungsgebiete der Sozialpsychologie profi- Sozialpsychologie aufgezählt werden, die in der Ver- tieren voneinander (s. Pryor & Ostrom, 1986). Das gangenheit die Umsetzung des Paradigmas der Infor- „eigensinnige [. . .] Weiterverfolgen des (indivi- mationsverarbeitung in der Psychologie geprägt dualisierenden) Kognitivismus" (Graumann, 1979, haben, dann der Beitrag der gegenwärtigen Social S. 301) verspricht — zumindest in der Perspektive Cognition Forschung. der Social Cognition Forschung — ein besseres Ver- Erstens: die Sozialpsychologie war schon lange ständnis von Prozessen sozialer Interaktion, als das vor der kognitiven Wende kognitiv. Das heißt, men- oft verordnete Heilmittel der verstärkten Kleingrup- tale Vorgänge waren — spätestens seit Lewin — der penforschung. Will man die „Scheu des Psychologen Gegenstand der Theoriebildung, zu einer Zeit, in vor der Interaktion" (Graumann, 1979; s. a. Steiner, der derBehaviorismus gerade seinem Zenit zustrebte. 1974) beklagen, so muß man genau unterscheiden, Daß dies keine sozialpsychologische Selbstüberschät- ob mit „Interaktion" die Analyseebene oder ein zung darstellt, möge folgendes Zitat George Mand- Forschungsproblem gemeint ist. Die beklagte Scheu ler's (1985) belegen, der in seinem Buch „Cognitive erscheint als vernünftige Abstinenz, wenn sie sich psychology" schreibt: "Much of social psychology gegen eine Theoriebildung richtet, die auf quasi- was cognitive long before the new wave took hold, behavioristischer Verhaltensebene erfolgt. and it was the repository of Underground cognitive An dieser Stelle soll eines deutlich ausgesprochen wisdom during the behaviorist interlude (p. 18)". werden: Wissenschaft ist ein Wettbewerb der Ideen Zweitens: die Bedeutung von übergeordneten und die bessere Idee ist der guten Feind. Wer meint, kognitiven Strukturen wurden von der Sozialpsycho- Interaktion und Gruppenverhalten ohne Rekurs auf logie — wie auch von der Würzburger Schule der kognitive Prozesse besser erklären zu können, ist Denkpsychologie — sehr früh erkannt (z. B. Bruner aufgefordert dies zu tun. Konkurrenz belebt die For- & Goodman, 1947). Heute ist dies eines der zentra- schung und Paradigmata sind nicht per Anordnung len Forschungsgebiete der kognitiven Psychologie durchzusetzen. Nur: Lippenbekenntnisse und Emp- (vgl. Neisser, 1976). fehlungen sind unzureichend. Es sind die konkreten Drittens: die Sozialpsychologie hat seit jeher die Forschungsergebnisse, die eine vergleichende Bewer- Überzeugung vertreten, daß die Sinnhaftigkeit gei- tung ermöglichen, und nicht bereits das Programm. stiger Inhalte der Schlüssel zum Verständnis der grundlegenden psychologischen Prozesse darstellt. Es sind nicht die sinnlosen Silben, mit denen die Struk- Integration der Sozialpsychologie tur des Gedächtnisses erforscht werden kann, son- innerhalb der Psychologie dern Gedankeninhalte, die in semantischer oder epi- sodischer Beziehung zueinander stehen. Erst auf dem Daß so vielfältige Forschungsgebiete der Sozialpsy- Umweg über sinnlose Silben, Wörter und Sätze zu chologie innerhalb des Paradigmas der Informations- übergreifenden Zusammenhängen, wie Geschichten verarbeitung betrachtet und so viele unterschiedliche und Episoden als Stimulusmaterial ist die Allge- Phänomene mit wenigen sparsamen Prinzipien er- meine (experimentelle) Psychologie dorthin gelangt, klärt werden können, belegt die integrative Funktion wo die Sozialpsychologie schon lange war. des Paradigmas. Kognitive Analyseebene, übergeordnete Wissens- Aber es ist nicht nur die /»/radisziplinäre Integra- strukturen, Sinnhaftigkeit der kognitiven Inhalte tion, die durch das Paradigma der Informationsver- sind zentrale Merkmale des Paradigmas der Informa- arbeitung gefördert wird, sondern auch die Integra- tionsverarbeitung und gehören zu dem von Mandler tion der Sozialpsychologie innerhalb der Psychologie. (1985) identifizierten "repository of Underground Bislang wurde hauptsächlich ausgeführt, wie die all- cognitive wisdom", das bei der Sozialpsychologie gemeinen Gesetzmäßigkeit geistiger Tätigkeit zur schon zur Zeit des Behaviorismus aufzufinden war. Lösung sozialpsychologischer Probleme fruchtbar ge- Aber auch die gegenwärtige Social Cognition For- macht werden können. Es handelt sich jedoch keines- schung leistet einen wesentlichen Beitrag zum Er- wegs um eine einseitige Fertilisation. Die Sozial- kenntnisfortschritt in der Allgemeinen Psychologie.
Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung 79 Auch wenn zur Erklärung der Verarbeitung sozia- Mag sein, daß dann nicht mehr die speziellen ler Informationen keine anderen Mechanismen der Theorien die Identität des Sozialpsychologen kon- Informationsverarbeitung herangezogen werden, stituieren, sondern die anerkannte Kompetenz, als zur Verarbeitung physikalischer Informationen, menschliches Denken, Fühlen und Verhalten im so unterscheiden sich kognitive Prozesse, die Perso- sozialen Kontext verständlich machen zu können. nen und ihr Handeln zum Gegenstand haben, in Die Nachfrage nach Social Cognition Forschung aus einer Reihe von Merkmalen (vgl. Hastie und Carl- anderen Teildisziplinen der Psychologie und der ston, 1980). Zum einen sind zur Abspeicherung Sozialwissenschaft — Beleg sind neuere Entwicklun- von Information über Personen umfassendere Infe- gen in der Klinischen Psychologie (Ingram, 1986), renzprozesse notwendig, als zur Abspeicherung der Pädagogischen Psychologie (Hofer, 1986), der von Informationen über physikalische Objekte. Forensischen Psychologie (Loftus, 1979), der Poli- Es sind die Eigenschaften der Personen, die deren tischen Psychologie (Sears & Lau, 1986), der Markt- kognitive Repräsentation strukturieren. Um aber psychologie (Srull, 1983), und der Umfragefor- vom beobachteten Verhalten zu den Eigenschaften schung (Hippler, Schwarz & Sudman, 1987) — diese und Merkmalen der Person zu gelangen, sind in Nachfrage ist zweifellos ein Indiz. So wird deut- stärkerem Maße kognitive Operationen notwendig, lich, daß Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas als bei der Verarbeitung von Informationen über der Informationsverarbeitung nicht irgendwo an der physikalische Objekten, oft nur die Oberflächen- Peripherie der psychologischen Wissenschaft ange- merkmale des Objekts abgespeichert werden. Zum siedelt ist, sondern mitten in ihrem Zentrum. zweiten spielen Bewertungen und Emotionen bei der Verarbeitung sozialer Informationen eine weit stärkere Bedeutung. Sowohl in ihrer Rolle als Ein- Summary flußfaktor wie auch als Konsequenz kognitiver Pro- zesse sind affektive Aspekte von zentraler For- It is argued that "social cognition", defined as social schungsrelevanz. Schließlich spielt der Selbstbezug psychology within the paradigm of Information pro- eine wichtige Rolle. In allen Phasen der Informa- cessing, has already had a highly positive impact on tionsverarbeitung wird das Selbstkonzept als kogni- social psychological research. The influence of "social tive Ordnungsstruktur wirksam. Viele Probleme der cognition" becomes apparent from both new re- Sozialpsychologie sind ohne den Bezug zur kogni- search questions and new insights on traditional tiven Repräsentation der eigenen Person nicht zu issues of the field. Moreover, "social cognition" may lösen. Auch dies hat bei der Verarbeitung von Infor- provide a unifying model for psychological processes mationen über die physikalische Welt eine unterge- in a social context and may contribute toward an ordnete Bedeutung. Integration of the psychological science. Zusammenfassende Bewertung Literatur Albert, H. (1975). Traktat überkritische Vernunft. Tübin- Wie deutlich wird, ist das Paradigma der Informa- gen: Mohr. tionsverarbeitung in der Allgemeinen (experimentel- Allport, G. W. (1954). The nature ofprejudice. Reading, len) Psychologie einerseits in wesentlichen Aspekten Mass.: Addison-Wesley. von der traditionellen Sozialpsychologie beeinflußt. Aronson, E., Brewer, M. & Carlsmith, J. M. (1985). Expe- Zum anderen erweitert die aktuelle Social Cognition rimentation in social psychology. In G. Lindzey & E. Forschung das Paradigma, indem sie neue, bisher Aronson (Eds.), Handbook of social psychology (Vol. 1) vernachlässigte Aspekte in die Analyse einbezieht. (pp. 441—486). New York: Random House. Daher scheint die These gerechtfertigt, daß die Bargh, J. A. & Pietromonaco, P. (1982). Automatic pro- Orientierung der sozialpsychologischen Forschung cessing and social perception: The influence of trait in- am Paradigma der Informationsverarbeitung zur formation presented outside of conscious awareness on Integration der Sozialpsychologie innerhalb der impression formation. Journal of Personality and Social psychologischen Wissenschaft geführt hat und noch Psychology, 43, 425—436. weiter führen wird. Mehr noch, die Erweiterung des Bartlett, F. (1932). Remembering: Study in experimental Paradigmas durch die Ergebnisse der Social Cogni- and social psychology. New York: Cambridge, Univer- tion Forschung birgt die Chance, zu einem allgemei- sity Press. nen theoretischen Modell psychologischer Prozesse Baumrind, D. (1964). Some thoughts on ethics of re- zu gelangen und so einen Beitrag zur Einheit der search: After reading Milgram's "behavioral study of Psychologie zu leisten. obedience". American Psychologist, 19, 421—423.
80 Fritz Strack, Social Cognition: Bodenhausen, G. V. & Lichtenstein, M. (1987). Social Heckhausen, H. & Gollwitzer, P. M. (1987). Thought, stereotypes and information-processing strategies: The contents, and cognitive funetioning in motivational impact of tast complexity. Journal of Personality and versus volitional states of mind. Motivation and Emo- Social Psychology, 52, 871—880. tion, 11, 101—120. Bruner, J. S. (1957). Going beyond the Information given. Higgins, E. T., Bargh, J. A. & Lombardi, W. (1985). The In H. Gruber, G. Terrell & M. Wertheimer (Eds.), Con- nature of priming effects on categorization. Journal of temporary approaches to cognition. Cambridge, Mass.: Experimental Psychology: Learning, Memory, and Cog- Harvard University Press. nition, 11, 59—69. Bruner, J. S. & Goodman, C. D. (1947). Value and need Higgins, E. T., Rholes, W. S. & Jones, C. R. (1977). Cate- as organizing factors in perception. Journal of Abnormal gory accessibility and impression formation. Journal of and Social Psychology, 42, 33—44. Experimental Social Psychology, 13, 141—154. Bruner, J. S., Postman, L. & Rodrigues, J. (1951). Expecta- Hippler, H. J., Schwarz, N. & Sudman, S. (Eds.) (1987). tion and perception of color. American Journal of Psy- Social in formation processing and survey methodology. chology, 64, 216—227. New York: Springer. Carver, C. S. & Scheier, M. F. (1981). The self-atten- Hofer, M. (1986). Sozialpsychologie erzieherischen tion-induced feedback loop and social facilitation./o«r- Handelns. Göttingen: Hogrefe. nal of Experimental Social Psychology, 17, 545—568. Ingram, R. E. (Ed.) (1986). Information processing ap- Fazio, R. H. (1986). How do attitudes guide behavior? In proaches to clinical psychology. Orlando: Academic R. M. Sorrentino & E. T. Higgins (Eds.), Handbook of Press. motivation and cognition (pp. 204—243). Chichester: Johnson, M. K., Taylor, T. H. & Raye, C. L. (1977). Fact Wiley. and fantasy: The effects of internally generated events Fazio, R. H., Powell, M. C. & Herr, P. M. (1983). Toward a on the apparent frequency of externally generated process model of the attitude-behavior relation: Acces- events. Memory & Cognition, 5, 116—122. sing one's attitude upon mere observation of the atti- Jones, E. E. & Davis, K. E. (1965). From acts to disposi- tude object. Journal of Personality and Social Psycho- tions: The attribution process in the person perception: logy, 44, 723—735. In L. Berkowitz (Ed.), Advances in Experimental Social Fazio, R. H., Sanbonmatsu, D. M., Powell, M. C. & Psychology (Vol. 2). New York: Academic Press. Kardes, F. R. (1986). On the automatic activation of Kahneman, D., Slovic, P. &Tversky, A. (1982). Judgment attitudes. Journal of Personality and Social Psychology, under uncertainity: Heuristics and biases. Cambridge: 50, 229—238. Cambridge University Press. Fiedler, K. (1985). Kognitive Strukturierung der sozialen Kelley, H. H. (1967). Attribution theory in social psycho- Umwelt. Göttingen: Hogrefe. logy. In D. Levine (Ed.), Nebraska Symposium on Moti- Fiske, S. T. & Taylor, S. E. (1984). Social cognition. vation (Vol. 15) (pp. 192—240). Lincoln: University of Reading: Addison-Wesley. Nebraska Press. Gergen, K.J. (1973). Social psychology as history. Journal Kihlstrom.J. F., Cantor, N., Albright, J. S., Chew, B. R., of Personality and Social Psychology 26, 309—320. Klein, S. B. & Niedenthal, P. M. (im Druck). Informa- tion processing and the study of the seif. Erscheint in Graumann, C. F. (1979). Die Scheu des Psychologen vor Advances in Experimental Social Psychology. der Interaktion. Ein Schisma und seine Geschichte. Zeitschrift für Sozialpsychologie, 10, 284—304. Kihlstrom, J. F. & Cantor, N. (1984). Mental representa- tions of the seif. In L. Berkowitz (Ed.), Advances in Hamilton, D. L. & Gifford, R. K. (1976). Illusory corre- Experimental Social Psychology (Vol. 17) (pp. 1—47). lation in interpersonal perception: A cognitiv basis of Orlando: Academic Press. Stereotypie judgments. Journal of Experimental Social Psychology, 12, 392—407. Kuiper, N. A. & Rodgers, T. B. (1979). Encoding of per- sonal Information: Self-other differences. Journal of Per- Hamilton, D. L. & Trolier, T. K. (1986). Stereotypes and sonality andSocialPsychology, 37, 499—514. Stereotyping: An overview of the cognitive approach. In J. F. Dovidio & S. L. Gaertner (Eds.), Prejudice, discri- Kuhn, T. S. (1967). Die Struktur wissenschaftlicher Revo- mination, andracism (pp. 127—163). Orlando, Florida: lutionen. Frankfurt: Suhrkamp. • Academic Press. Lachman, R., Lachman, J. L. & Butterfield, E. C. (1979). Hastie, R. & Carlston, D. E. (1980). Theoretical issues in Cognitive psychology and in formation processing. An person memory. In R. Hastie, T. M. Ostrom, E. B. introduetion. Hillsdale, NJ: Erlbaum. Ebbesen, R. S. Wyer, D. L. Hamilton & D. E. Carlston Loftus, E. (1979). Eyewitness testimony. Cambridge, (Eds.), Person memory: The cognitive basis of social Mass.: Harvard University Press. perception (pp. 1—53). Hillsdale, NJ: Erlbaum. Maass, A., West, S. G. & Cialdini, R. B. (im Druck). Hastie, R., Park, B. & Weber, R. (1984). Social memory. Minority influence and conversion. In C. Hendrick In R. S. Wyer & T. K. Srull (Eds.), Handbook of social (Ed.), Review of Personality and Social Psychology cognition (Vol. 2) (pp. 151—212). Hillsdale: Erlbaum. (Vol. 8). Beverly Hills, CA: Sage Publications.
Sozialpsychologie innerhalb des Paradigmas der Informationsverarbeitung 81 Mandler, G. (1985). Cognitive Psychology. Hillsdale: Ring, K. (1967). Experimental social psychology: Some Erlbaum. sober questions about some frivolous values. Journal of Experimental Social Psychology, 3, 113—123. Markus, H. (1977). Self-schemas and processing informa- tion about the seif. Journal of Personality and Social Rothbart, M., Fulero, S., Jenson, C , Howard, J. & Birrell, Psychology, 35, 63—78. B. (1978). From individual to group impressions: Avail- ability heuristics in stereotyp formation. Journal of Markus, H. & Zajonc, R. B. (1985). The cognitive perspec- Experimental Social Psychology, 14, 237—255. tive in social psychology. In G. Lindzey & E. Aronson (Eds.), Handbook of social psychology (Vol. 1) (pp. Schuler, H. (1980). Ethische Probleme psychologischer 137—230). New York: Random House. Forschung. Göttingen: Hogrefe. Markus, H. & Wurf, E. (1987). The dynamic self-concept: Schwarz, N. (1987). Stimmung als Information. Unter- A social psychological perspective. In M. R. Rosenzweig suchungen zum Einfluß von Stimmungen auf die Be- & L. W. Porter (Eds.). Annual review of psychology wertung des eigenen Lebens. Berlin: Springer. (Vol. 38) (pp. 299—337). Palo Alto: Annual Reviews Schwarz, N. & Gore, G. C. (1983). Mood attribution, Inc. and judgments of well-being: Informative and directive McGuire, W. J. (1973). The ying and yang progress in functions of affective states. Journal of Personality and social psychology: Seven koan. Journal of Personality Social Psychology, 45, 513—533. and Social Psychology, 26, 446—456. Sears, D. O. & Lau, R. R. (Eds.) (1986). Political cogni- McGuire, W. J. & Padawer-Singer, A. (1976). Trait sa- tion: The 19th annual Carnegie Symposium on cogni- lience in the spontaneous self-concept. Journal of Perso- tion. Hillsdale, NJ: Erlbaum. nality and Social Psychology, 33, 743—754. Selz, O. (1913). Über die Gesetze des geordneten Denk- Mummendey, A., Linneweber, V. & Löschper, G. (1984). verlaufs. Stuttgart: Speemann. Aggression: From act to interaction. In A. Mummendey Slusher, M. P. & Anderson, C. A. (1987). When reality (Ed.), Social psychology of aggression: From individual monitoring fails: The role of imagination in stereotype behavior to social interaction (pp. 69—106). Berlin: maintenance. Journal of Personality and Social Psycho- Springer. logy, 52, 653—662. Neisser, U. (1976). Cognition and reality: Principles and Sorrentino, R. M. & Higgins, E. T. (Eds,) (1986). Hand- implications of cognitive psychology. San Francisco: book of motivation and cognition. Chichester: Wiley. Freeman. Srull, T. K. (1983). The role of prior knowledge in the Nemeth, C. J. (1986). Differential contributions of acquisition, retention, and the use of new Information. majority and minority influence. Psychological Review, In R. P. Bagozzi & A. M. Tybout (Eds.), Advances in 93, 23—32. consumer research (Vol. 10). Ann Arbor: Association for Orne, M. T. (1962). On the social psychology of the Consumer Research. psychological experiment: With particular reference to Srull, T. K. & Wyer, R. S. (1979). The role of category demand characteristics and their implications. American accessibility in the Interpretation of Information about Psychologist, 17, 776—783. persons: Some determinants and implications. Journal Petty, R. E. & Cacioppo, J. T. (1986). The elaboration of Personality and Social Psychology, 37, 1660—1672. likelihood model of persuasion. In L. Berkowitz (Ed.), Srull, T. K. & Wyer, R. S. (1980). Category accessibility Advances in Experimental Social Psychology (Vol. 19) and social perception: Some implications for the study of (pp. 123—205). Orlando: Academic Press. person memory and interpersonal judgment. Journal of Petty, R. E., Ostrom, T. M. & Brock, T. C. (1981). Cogni- Personality and Social Psychology, 38, 841—856. tive responses in persuasion. Hillsdale, NJ: Erlbaum. Srull, T. K. & Wyer, R. S. (1986). The role of chronic and Pryor, J. B. & Ostrom, T. M. (1987). Social cognition temporary goals in social Information processing. In theory of group processes. In B. Müllen & G. R. Goe- R. M. Sorrentino & E. T. Higgins (Eds.), Handbook of thals(Eds.), Theories of group behavior {pp. 147—183). Motivation and cognition (pp. 503—549). Chichester: New York: Springer. Wiley. Rehm, J. (1986a). Theoretische und methodologische Pro- Steiner, I . D . (1974). Whatever happened to the group in bleme bei der Erforschung von Vorurteilen: Vorurteil social psychology? Journal of Experimental Social und Realität — Ist das traditionelle Forschungspro- Psychology, 10, 94—108. gramm der Vorurteilsforschung gescheitert? Zeitschrift Stephan, W. G. (1985). Intergroup relations. In G. Lind- für Sozialpsychologie, 17, 18—30. zey & E. Aronson (Eds.), Handbook of socialpsychology Rehm, J. (1986b). Theoretische und methodologische Pro- (Vol. 2) (pp. 599—658). New York: Random House. bleme bei der Erforschung von Vorurteilen II: Vorurteil Strack, F. (1983). Soziale Informationsdverarbeitung. In und menschliche Konstruktion der Realität — Neue D. Frey & S. Greif (Hrsg.), Sozialpsychologie. Ein Erkenntnisse zu alten Phänomenen? Zeitschrift für Handbuch in Schlüsselbegriffen (S. 306—311). Mün- Sozialpsychologie, 17, 74—86. chen: Urban & Schwarzenberg.
82 Fritz Strack, Social Cognition: Strack, F. (1985). Urteilsheuristiken. In D. Frey & M. Turner, J. C. (1981). Some considerations in generalizing Irle (Hrsg.), Theorien der Sozialpsychologie. BandIII: experimental social psychology. In G. M. Stephenson Motivations- und Informationsverarbeitungstheorien & J. H. Davis (Eds.), Progress in Applied Social Psycbo- (S. 239—267). Bern: Huber. logy (pp. 3—34). Chichester: Wiley. Strack, F., Erber, R. & Wicklund, R. (1982). Effects of Vallacher, R. R. & Wegner, D. M. (1987). What do people salience and time pressure on ratings of social causality. think they're doing? Action identification and human Journal of Experimental Social Psychology, 18, behavior. Psychological Review, 94, 3—15. 581—594. Wicklund, R. A. (1975). Objective self-awareness. In L. Strack, F., Martin, L. & Stepper, S. (im Druck). Inhibiting Berkowitz (Ed.), Advances in Experimental Social and facilitating conditions of the human smile: A non- Psychology (Vol. 8). New York: Academic Press. obtrusive test of the facial feedback hypothesis. Journal Wyer, R. S. & Srull, T. K. (1981). Category accessibility: of Personality and Social Psychology. Some theoretical and empirical issues concerning the Strack, F., Schwarz, N. & Gschneidinger, E. (1985). Hap- processing of social Stimulus Information. In E. T. Hig- piness and reminiscing: The role of time perspective, gins, C. P. Herman & M. P. Zanna (Eds.), Social cogni- affect, and mode of thinking. Journal of Personality and tion: The Ontario Symposium (Vol. 1). Hillsdale, NJ: Social Psychology, 49, 1460—1469. Erlbaum. Taylor, S. E. & Fiske, S. T. (1978). Salience, attention, Wyer, R. S. & Srull, T. K. (Eds.) (1984). Handbook of and attribution: Top of the head phenomena. In L. social cognition (Vol. 1—3) (pp. 161—197). Hillsdale, Berkowitz (Ed.), Advances in Experimental Social NJ: Erlbaum. Psychology (Vol. 11) (pp. 249—288). New York: Acade- Wyer, R. S. & Srull, T. K. (1986). Human cognition in its mic Press. social context. Psychological Review, 93, 322—359.
Sie können auch lesen