Programmheft Stand 14. September 2018 - Änderungen vorbehalten - Rotes Kreuz
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17. Internationale Kriseninterventionstage Hilfe für Helfer*innen: Psychosoziale Interventionen in der Akutphase 14. und 15. September 2018 Universität Innsbruck | Campus Technik, Technikerstraße 15 http://tagung.sve-psd.at Programmheft Stand 14. September 2018 -- Änderungen vorbehalten Hauptgebäude Universität Innsbruck. Foto © D. Kratzer
Inhalt 1 Programm Freitag, 14. September 2018 .......................................................................... 3 2 Programm Samstag, 15. September 2018 ....................................................................... 4 3 Lageplan Unicampus Technik ........................................................................................... 5 4 Die Vortragenden 2018 – Übersicht in alphabetischer Reihenfolge ................................ 6 5 Abstracts der Vorträge in zeitlicher Abfolge .................................................................... 9 Impressum 17. Internationale Kriseninterventionstagung 2018 Veranstalter Institut für Psychologie Österreichisches Rotes Kreuz Universität Innsbruck Generalsekretariat (ZVR: 432857691) Innrain 52f A-6020 Innsbruck Landesverband Tirol (ZVR: 608483625) http://psychologie.uibk.ac.at http://tagung.sve-psd.at http://www.roteskreuz.at Für die Veranstalter: Barbara Juen und Dietmar Kratzer S e i t e 2 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
1 Programm Freitag, 14. September 2018 Registrierung ab 07.45 Eröffnung und Grußworte 09.00-09.30 (HS A) HS A (EG) HS B (1. OG) HS D (1. OG) HS E (EG) Andreas Müller Cyran Harald Karutz Edwin Benko Reinhold Metz, Peter Pertl 09.45-10.40 Rahmenbedingungen für Warum sind Kindernot- Gesunde gesund erhalten Was tun nach schwierigen ein verantwortetes Peer- fälle so belastend? Einsätzen, Psychohygiene system im NIT der ÖBB Hörsaalwechsel (20') Peter Zehentner Andreas Schießl, Elke Schmidl, Anne Katrin Müller 11.00-12.00 Todesnachrichten, auch Andreas Igl Angelika Eisterer Das PSU-Netzwerk der hes- an Kinder … in Ausnah- Kollegiale Hilfe für Helfer. Sekundärtraumatisierung sischen Polizei. Ein PSNV-E men auch ein Tätigkeits- Pilotprojekt »Peer-Sup- in der psychosozialen Angebot im Praxistest feld auch in der SvE port im Gesundheitswe- Akutbetreuung sen« Pause (30') Ulrike Buckwitz Andreas Hänsel Clemens Hausmann, Gerald Moser, 12.30-13.30 Traumatisierende Ereig- Wenn Hilfe nicht helfen Anna Fuchs Sascha Noseck nisse in der Schule. kann. Was es mit uns Die Effektivität von Notfallpsychologische Ver- Was brauchen die macht, wenn wir an un- Krisenintervention für sorgung und das Peerwe- Pädagog*innen? sere Grenzen stoßen Mitarbeiter im Kranken- sen im ÖBH. haus Regelung, Durchführung und Ausbildung Mittagspause 13.30-15.00 Bianca Finger Berry Marianne Herzog Christian Randegger Wolf Dieter Schuster, 15.00-16.00 Pädagog*innen als Be- Der sichere Ort: trauma- Schwierige Intervention Jonas Roethlein troffene bei Notfällen in pädagogische Ansätze für am Telefon - welche Fra- Psychosoziale Interventio- Schulen. Herausforderun- die Praxis gen helfen den ÖBB- nen für Helfer in der Akut- gen bei der Unterstützung Peers? phase von Schulen Pause (30') Monika Stickler Jacqueline Hollenstein Sandra Pitzl Tomáš Adámek 16.30-17.30 Psychosoziale Unterstüt- »Ach wie gut, dass je- Vertrauen ist gut. Psychosoziale Unterstüt- zung für Helfer nach mand weiß ... « Erkennen ist besser! zung von Lehrkräften in Großeinsätzen Einsätze mit Kindern. Die Notfallsituationen Sicht der Helfenden Kabarett mit Ingo Vogl im Hörsaal B (Vertiefungs -, Fa ll- und Qualitätss icherungsvortrag ; -) Ab 18.00 hernach Buffet im Foyer Hörsaaltrakt T 25a Kriseninterventionstagung 2018 S e i t e 3 von 19
2 Programm Samstag, 15. September 2018 Registrierung ab 08.30 HS A (EG) HS B (1. OG) HS D (1. OG) HS E (EG) Tina Deutenhauser Gerhard Deißenböck Johanna Hersberger Monika Czamler, 09.00-10.00 »Das Gras wächst nicht Umgang mit Tod und Was soll ich tun? Claudia Hockl schneller wenn man da- Sterben im Einsatzwesen. Ressourcenförderung für Vernetzung der Peers un- ran zieht«. Chance für die Eltern von Kindern und terschiedlicher Einsatzor- Leistungsfreie Erholung Seelsorge ?! Jugendlichen nach ganisationen in einer kom- als Resilienzfaktor schwerwiegendem plexen Betreuungslage. Ereignis Arbeit der AG SvE in Oberösterreich Pause (30') Detlef Schwarz Judith Brauneis Hermann Josef Borjans Isa Julgalad 10.30-11.30 »Das schaffe ich jetzt Mein Freund der Tod Wen(n) Terror trifft Unterstützung von auch noch! Oder…?!« Ersthelfern Psychohygiene und Spiritualität im Kontext belastender Ereignisse Hörsaalwechsel (15') Barbara Juen Harald Karutz Rainer Boos Thomas Spaett 11.45-12.45 Hilfe für die Helfenden: Terror und Bedrohung: Umgang mit Praktikanten On Scene Support Überblick über den die Perspektive der im KIT. Worauf muss ich Forschungsstand nach der Helfenden achten. Debriefingdebatte Abschluss der Tagung 13.00 (HS A) Barbara Juen, Dietmar Kratzer S e i t e 4 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
3 Lageplan Unicampus Technik Zugang zum Tagungsgebäude über die Technikerstraße: Alle Vorträge finden in den Hörsälen im Gebäude T 25 a (Labor und Hörsaaltrakt Ost) statt. Haltestelle Technik West Gebäude der Tagung Eingang Zugang zum Tagungsgebäude über die Technikerstraße Haltestelle Technik Kriseninterventionstagung 2018 S e i t e 5 von 19
4 Die Vortragenden 2018 Übersicht in alphabetischer Reihenfolge : Mgr., mjr., Feuerwehrpsychologe, zertifizierter Krisenintervent, systemischer und konstruktivistischer Psychothe- rapeut, spezialisiert in Notfallpsychologie und CISM; angestellt als Psychologe bei der südböhmischen Feuerwehr (Tschechien); fach- liche Leitung vom südböhmischen posttraumatischen Peer-Team bei der südböhmischen Feuerwehr; Trainer für Psychologische Erste Hilfe und Psychosoziale Unterstützung, seit 11/2017 PhD-Studierende bei Barbara Juen, Institut für Psychologie, Universität Innsbruck. Edwin Benko: Psychotherapeut, Supervisor und Coach in freier Praxis, fachlicher Leiter und Ausbildungsleiter für psychosoziale Akutbetreuung und Stressverarbeitung im Kriseninterventionsteam (KIT) Land Steiermark, Certificate Critical Incident Stress Ma- nagement, Lehrender an Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen, für die Ministerien Ungarn und Slowenien als Experte im Aufbau der psychosozialen Versorgung tätig, Gründungsmitglied der Österreichischen Plattform Krisenintervention und Akutbe- treuung 2003, Mitglied der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT). Rainer Boos: Dozent PSNV, Lehrrettungsassistent, Trauerbegleiter, Akademischer Experte für Psychotraumatologie und Stressma- nagement, CISM (ICISF), Traumafachberater (DeGPT/BAG-TP), stv. Diözesanreferent PSNV Malteser Hilfsdienst Regensburg. Hermann-Josef Borjans: Erster Polizeihauptkommissar, leitete in Bonn lange Jahre das Kommissariat Kriminalprävention und Op- ferschutz und war zuvor als Referent im Deutschen Forum für Kriminalprävention tätig. Im fachlichen Bereich der Kriseninterven- tion war er verantwortlich bei großen Schadensereignissen wie dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 und der Love-Parade in Duisburg, schwerwiegenden Straftaten, aber auch bei zahlreichen Selbsttötungen eingesetzt. Ehrenamtlich erhielt er die CISM-Aus- bildung und die KIT-Ausbildung beim Malteser Hilfsdienst und ist Notfallseelsorger im Krisenteam ökumenische Notfallseelsorge in Dortmund. Er ist im November 2017 erneut zum Sprecher Kriminalprävention und Opferschutz im Bundesvorstand des Bund Deut- scher Kriminalbeamter wiedergewählt worden. Judith Brauneis: leitende Präparatorin der Pathologie im Klinikum rechts der Isar TU München, Trauerbegleiterin, Mitglied im Katastrophenschutz des Klinikums und der Arbeitsgruppe »Würdevolles Sterben am Klinikum«. Ulrike Buckwitz: Diplom-Psychologin, Notfallpsychologin, Supervisorin (BDP), Coach, Schulpsychologin für Gewaltprävention und Krisenintervention Berlin, Arbeitsschwerpunkte: Beratung von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Schulpersonal nach Gewalt- vorfällen und Krisen an Schulen, Krisenintervention, Fortbildung und Beratung zur Gewaltprävention u.a. Krisenteams an Schulen. Monika Czamler: Psychotherapeutin systemische Familientherapie, Absolvierung des Weiterbildungscurriculums »Kriseninter- vention«, Ausbildungen in Traumatherapie Mitarbeit im Kriseninterventionszentrum Linz, Aufbau und Leitung des psychosozialen Notdienstes OÖ, Mitarbeit in der Entwicklung der Krisenhilfe OÖ, Geschäftsfeldleitung der Krisenhilfe OÖ. Gerhard Deißenböck: Doktor theologiae (Dr. theol.), Dipl. Religionspädagoge (FH), Berufsfachlehrer (4. QE) für NotSan, Rettungssa- nitäter, PsF, Fachberater PSNV/Seelsorge, Stv. Leiter PSNV Feuerwehr Lkr. Erding, Mitglied im Nachsorgeteam BFV Oberbayern e. V., Geschäftsführer Klerusverband e. V., Verbands- & Zugführer, Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Kreisstadt Mühldorf a. Inn e.V. Tina Deutenhauser: Mag.; Sozialpädagogin, Supervisorin, Klinische/Gesundheits-/Arbeits-/Notfall- Psychologin selbständig seit 2008 (Arbeitsschwerpunkte: Supervision, Moderation, Akut-Intervention, Arbeitspsychologie, Angehörigenberatung, Seminarleitung) seit 1995 in der Krisenintervention in diversen Settings (stationäre Betreuung jugendlicher Mädchen, Suchtberatung mit Schwerpunkt Angehörigenarbeit, Health Consult, Akutteam NÖ) tätig. Angelika Eisterer: Mag., Mag., Sozialarbeiterin; Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin; Notfallpsychologin; Psychothe- rapeutin, Traumatherapeutin; Mitarbeiterin und fachliche Hintergrundbereitschaft in der Akutbetreuung Wien. Bianca Finger-Berry: Dr.; Dipl.Sozialpädagogin, EdD (Doctorate in Education), MA (Advanced Social Work). Leiterin Kriseninterven- tionsdienst / schulpsychologischer Dienst, Norfolk. Suizidprävention, Selbstverletzung, Trauerberatung, Fortbildung von LehrerIn- nen, psychische Gesundheit an Schulen, EMDR Therapeutin. Anna Fuchs: Bsc, evaluiert KIMA im Rahmen ihres Master-Studiums an der Universität Salzburg. Andreas Hänsel: Teammitglied KIT München seit 2000. Leiter PSNV. Fachberater Psychotraumatologie. Dozent an der KIT Akade- mie München. Freie Mitarbeit bei der Studie PRÄVENTION IM EINSATZWESEN, Ludwig - Maximilians - Universität München, Depart- ment Psychologie, Prof. Dr. Willi Butollo: Leitung von Debriefings für Einsatzkräfte. Die Erfahrungen aus zahlreichen wissenschaftlich evaluierten Debriefings bei Feuerwehren in Bayern, und die Erkenntnisse der Studie hat er für die Gruppenbetreuungen in der Zivilgesellschaft »rückübersetzt«, und daraus ein Fortbildungsmodul für KIT München entwickelt. Zahlreiche Einsatzleitungen. U.a. im Auftrag des Auswärtigen Amtes beim Tsunami 2004/2005 in Thailand. Als selbständiger Dozent und Trainer auf zahlreichen Fachkongressen zu den Themen PSNV- und Stressmanagement im klinischen Bereich unterwegs. Zuletzt PSNV - Einsatzleitung Ab- schnitt Olympia Einkaufszentrum beim Amoklauf in München. S e i t e 6 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
Clemens Hausmann: Dr.; klinischer Psychologe am Kardinal Schwarzenberg Klinikum Schwarzach, Notfallpsychologe, hat zusam- men mit anderen KIMA entwickelt. Johanna Hersberger: Dr. phil., Institut für spezielle Pädagogik und Psychologie, Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nord- westschweiz, Fachpsychologin für Psychotherapie mit eidgenössischer Anerkennung in eigener Praxis, zert. Notfallpsychologin, Stif- tung Carelink, Mitglied Zertifizierungskommission des NNPN. Marianne Herzog: ist Fachberaterin und Fachpädagogin Psychotraumatologie SIPT, Dozentin in verschiedenen Ländern Europas zum Thema Traumapädagogik und Migration und Autorin unter anderem des Bilderbuches »Lily, Ben und Omid« zum Thema Traumabewältigung, das mittlerweile in 11 Sprachen erhältlich ist. Sie arbeitet als Fachbeauftragte an der Fachstelle Förderung und Integration beim Erziehungsdepartement Basel-Stadt, Schweiz. Claudia Hockl: Dr.; 1983 - 1989 Diplomstudium Psychologie Karl-Franzens Universität Graz, 1989 - 1993 Dissertationsstudium eben- falls Graz, Zusatzausbildungen in Klinischer und Gesundheitspsychologie, Notfallpsychologie, Mediation, Hypnotherapie und Biofeedback. 1999 - 2013 Spitalspsychologin im KH Enns, seit 1999 auch in eigener Praxis tätig, seit 2013 fachliche Leitung KI und SvE in OÖ, stellvertretende Vorsitzende des NDÖ in OÖ, Vorsitzende des BÖP Leitungsteams in OÖ, Seminartätigkeit für das Land OÖ, Direktion Bildung und Gesellschaft sowie Mitarbeit in der Alkoholberatung des Landes OÖ. Jacqueline Holleinstein: MMag., Klinische- und Gesundheitspsychologin; Pädagogin; Trauerbegleiterin; Krisenintervention Vorarl- berg; fachliche Leitung SvE/Peer ÖRK Landesverband Vorarlberg. Andreas Igl: Mag., Organisationsberater, Experte für Krisenmanagement & Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), KI-/SvE-Trainer. Barbara Juen: Prof. Dr., Klinische- und Gesundheitspsychologin; Universität Innsbruck, Institut für Psychologie; Forschungsschwer- punkt: Akuttraumatisierung - speziell Kinder und Jugendliche; Verantwortlich für den Aufbau von Kriseninterventionsteams im ÖRK.; Fachliche Leiterin der Psychosozialen Dienste des ÖRK; wissenschaftliche Beraterin des European Network for Psychosocial Support sowie des IFRC Reference Centre for Psychosocial Support; Arbeitsschwerpunkte: Klinische Psychologie, Entwicklungspsy- chologie, Psychotraumatologie, Trainerin im Bildungszentrum des Österreichischen Roten Kreuzes. Isa Julgalad: Diplompsychologin. Strafvollzug Land Brandenburg: Fortbildung für Ersthelfer, Führungskräfte, Mitarbeiter im The- menbereich Trauma und Resilienz. Hochschule für Wirtschaft und Recht: Lehrbeauftragte im gehobenen Polizeivollzugsdienst Im Strafvollzug des Landes Brandenburg bildet sie Ersthelfer für Akutintervention und Nachbereitung aus. Erfahrene Ersthelfern werden ebenfalls fortgebildet und persönliche Erfahrungen über Verarbeitungsstrategien in der akuten Traumasituation, den Stun- den darauf und den nachfolgenden Tagen reflektiert. Das Handeln und Wahrnehmen der Betroffenen in ihrer Vielschichtigkeit wird »sinnvoll« betrachtet. An der Hochschule für Wirtschaft und Recht lehrt sie Kriminalpsychologie und das Vertiefungsmodul Stress für Polizeianwärter und Polizeibeamte im Aufstieg der Polizei Berlin. Intensiv wird von ihr bei uns das Thema primäre und sekundäre Traumatisierung behandelt. Harald Karutz: Prof. Dr., Diplom-Pädagoge und Notfallsanitäter. Er ist Professor für Notfall- und Rettungsmanagement an der MSH Medical School in Hamburg und leitet dort das Forschungsprojekt »Kind und Katastrophe« (KIKAT). Ein Forschungs- und Tätigkeits- schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Psychosoziale Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus engagiert Harald Karutz sich in zahlreichen Projekten zur beruflichen Bildung sowie zur Förderung der Gesundheit von Einsatzkräften. Dietmar Kratzer: Mag., Klinischer- und Gesundheitspsychologe; Notfallpsychologe; Institut für Psychologie, Universität Innsbruck; Trainer für Krisenintervention, Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen (SvE); fachlicher Leiter Ö3-Kummernummer beim ÖRK; fachliche Leitung KI/SvE ÖRK Landesverband Tirol, stellvertretender leitender Psychologe im Landesrettungskommando Tirol. Reinhold Metz: Teamsprecher Notfallintervensionsteam Region West ÖBB, Verschubtriebfahrzeugführer SVE Landesfeuerwehrver- band Tirol, Oberbrandinspektor FF Absam. Gerald Moser: Oberst Mag.; Referatsleiter für Angewandte Psychologie, Forschung und Psychologische Ausbildung und Betreuung; Militärpsychologe, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Notfallpsychologe, Arbeitspsychologe; Koordination und Steuerung der Notfallpsychologie, der psychologischen Ausbildungen und der empirischen Sozialforschung im Ressortbereich des BMLV. Anne Katrin Müller: Zentraler Polizeipsychologischer Dienst der hessischen Polizei, Polizeiakademie Hessen, Schönberg- straße 100, 65199 Wiesbaden. Polizei-Einsatzpsychologin im ZPD Hessen. Zuständig für den Bereich »Psychosoziale Unterstützung«. Andreas Müller-Cyran: bildet seit über 20 Jahren Peers in der Polizei, (Berufs-)Feuerwehren, Rettungsdiensten und Bergrettung aus. Er hat selbst hauptamtlich als Rettungsassistent gearbeitet und Theologie und Psychologie studiert. Er arbeitet in der Katholi- schen Kirche, seine Arbeitsschwerpunkte liegen einerseits in dem Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene (PSNV-B, z. B. KIT, Notfallseelsorge), andererseits im Arbeitsfeld der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E). Er ist im Vorstand der SbE-Bundesvereinigung e.V. tätig. Sascha Noseck: Oberstleutnant Mag.; Truppenpsychologe im Kommando Schnelle Einsätze, Militärpsychologe, Klinischer und Ge- sundheitspsychologe, Notfallpsychologe, Psychotherapeut; Betreuung von Soldatinnen und Soldaten im Rahmen von nationalen und internationalen Einsätzen: Libanon, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Tschad. Kriseninterventionstagung 2018 S e i t e 7 von 19
Peter Pertl: Notfallintervensionsmitarbeiter für FDL und Führungskräfte ÖBB, Fahrdienstleiter, QSU Tirol (Qualität, Sicherheit, Um- welt). Sandra Pitzl: Mag.; Klinische- und Gesundheitspsychologin, Notfallpsychologin. Fachliche Leitung Psychologie und Psychotherapie AKUTteam Niederösterreich, langjährige Erfahrungen im Bereich Krisenintervention/Akutbetreuung/SvE bei Einsatzorganisationen, stellvertretende Leitung der Fachsektion Notfallpsychologie im Berufsverband Österr. PsychologInnen (BÖP), Mitglied im Standing s) Christian Randegger: Leiter Fachstelle Stadtführungsstab Winterthur, Theologe und Master in Bildungsmanagement ist nach Standard des Österreichischen Roten Kreuzes ausgebildeter Kriseninterventionstrainer. Seit 2008 ist er Trainer von zwei Modulen zur Ausbildung des Notfallinterventionsteams, NIT der ÖBB. In der Schweiz erarbeitet er mit seinem Team Krisen-, Notfall- und Bedrohungskonzepte an Schulen und in Unternehmen und digitale Führungstools für Krise, Bedrohung und Notfall inklusive Online- Methoden u.a. zur Einschätzung von suizidalen Tendenzen oder von Gefährlichkeit. www.17minutes.ch Hans-J. Röthlein: Dipl. Päd., Schulpsychologe, Supervisior BDP, Senior Coach BDP, Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltensthe- rapie), Psychotraumatherapie dgvt, psychosoziale Fachkraft. Andreas Schießl: Dr. med.; Facharzt für Anästhesiologie, Notfallmedizin, Oberarzt an der Schön Klinik München Harlaching, Referent der BLÄK für den Bereich PSNV; Ausbildung zum Strategischen Coach am CIP (Centrum für integrative Psychotherapie), Lehrauftrag an der LMU München. Elke Schmidl: Mag. Dr., Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin; Klinische Psychologin im Wiener Krankenanstaltenver- bund und in freier Praxis; Seminar- und Lehrtätigkeit sowie wissenschaftliche Arbeiten im Fachbereich Psychologie; fachliche Leitung der Akutbetreuung Wien, mit 1. März 2018 Stabsleitung der Akutbetreuung Wien. Wolf Dieter Schuster: Schulpsychologe, Beratungslehrer, Notfallpsychologe (bdp), Supervisor (bdp), Psychotherapie (HPG), Psycho- trauma dgvt Mediator(Komed), Ausbilder PSNV, Mitarbeiter DRK, Psychosoziale Fachkraft (SBE). Detlef Schwarz: Dr., Diözesanreferent für Krankenpastoral und Notfallseelsorge in der Erzdiözese Salzburg; Pastoralassistent und Krankenhausseelsorger am LKH Salzburg; Mitarbeiter im KIT Salzburg; Vorsitzender der Arge der kath. KrankenhausseelsorgerInnen Österreichs. Thomas Spaett: Diplom-Psychologe, Diplom-Psychogerontologe, Rettungsassistent, Supervisor. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sonderpädagogik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Leiter des Einsatzkräftenachsorgeteams des Malteser Hilfsdienstes e.V. in Regensburg. Monika Stickler: Mag.; ist organisatorische Leiterin der psychosozialen Dienste (Krisenintervention, Einsatzkräftenachsorge und Ö3 Kummernummer) und des Rettungsdienstes im Österreichischen Roten Kreuz, Generalsekretariat. Sie absolvierte das Studium der Pflegewissenschaft an der Universität Wien, eine Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft sowie Führungskräfteausbildungen im Roten Kreuz, im staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagement und EU Zivilschutzmechanismus (EUCP). Sie ist als Notfallsani- täterin, Kriseninterventionsmitarbeiterin, Peer und Lehrsanitäterin ehrenamtlich tätig. Ingo Vogl: Mag. (FH) DSA, Sozialarbeiter und Kabarettist; Leiter Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes Salzburg. Peter Zehentner: Dipl. Soz. Päd., Rettungsassistent, Trainer für SbE / PSNV-E (die deutsche Bezeichnung für SvE), Trainer für Kri- senintervention/ PSNV-B, bestellter stellvertretender administrativer Leiter PSNV der Stadt München, Leiter KIT-München, Fachbe- rater des ASB auf Bundesebene, im PSNV Konsensus Prozess des BBK und bayrischer Koch! https://peter-zehentner.de/kontakt/ S e i t e 8 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
5 Abstracts der Vorträge in zeitlicher Abfolge Andreas Müller Cyran Rahmenbedingungen für ein verantwortetes Peersystem: was braucht die/der Peer, um für seine Kolleginnen und Kollegen hilfreich arbeiten zu können? In den Strukturen der Gefahrenabwehr (z. B. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Bergrettung, Ka- tastrophenschutz, DLRG) haben sich in den letzten 20 Jahren zunehmend Strukturen etabliert, in denen sich Kollegen ('Peers') für Kollegen als Ansprechpartner/-in nach belastenden Einsätzen anbieten. Die Akzeptanz im Einsatzwesen ist hoch - doch können Peers halten, was sie versprechen? Anders gefragt: welche Rahmenbedin- gungen brauchen sie, um effizient, bedarfs- und bedürfnisorientiert und fachlich verantwortet wirken zu kön- nen? Andreas Müller-Cyran: bildet seit über 20 Jahren Peers in der Polizei, (Berufs-)Feuerwehren, Rettungsdiensten und Bergrettung aus. Er hat selbst hauptamtlich als Rettungsassistent gearbeitet und Theologie und Psychologie studiert. Er arbeitet in der Katholi- schen Kirche, seine Arbeitsschwerpunkte liegen einerseits in dem Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung für Betroffene (PSNV-B, z. B. KIT, Notfallseelsorge), andererseits im Arbeitsfeld der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E). Er ist im Vorstand der SbE-Bundesvereinigung e.V. tätig. amueller-cyran@eomuc.de Harald Karutz Warum sind Kindernotfälle so belastend? Fragt man Rettungskräfte z. B. Feuerwehrleute, Polizeibeamte und Sanitäter nach belastenden Erfahrungen, werden Einsätze mit Kindern fast immer als erstes genannt; manche Helfer sprechen von regelrech- ten »Angsteinsätzen«. Auch psychosoziale Akuthelfer, also Notfallseelsorger oder Mitglieder von Kriseninterven- tionsteams, fühlen sich mit der Begleitung von Kindern manchmal überfordert. Im Vortrag soll daher der Frage nachgegangen werden, woraus genau diese besondere Betroffenheit bei Einsätzen mit Kindern eigentlich resul- tiert. Keineswegs sind es nur fehlende Erfahrungen und Gedanken an eigene Kinder. Vielmehr werden anhand von Beispielen noch diverse weitere Belastungsfaktoren identifiziert, um im Rahmen von Einsatznachsorgemaß- nahmen angemessen mit ihnen umgehen zu können. Harald Karutz: Prof. Dr., Diplom-Pädagoge und Notfallsanitäter. Er ist Professor für Notfall- und Rettungsmanagement an der MSH Medical School in Hamburg und leitet dort das Forschungsprojekt »Kind und Katastrophe« (KIKAT). Ein Forschungs- und Tätigkeits- schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Psychosoziale Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus engagiert Harald Karutz sich in zahlreichen Projekten zur beruflichen Bildung sowie zur Förderung der Gesundheit von Einsatzkräften. karutz@notallpaedagogik.de Edwin Benko Gesunde gesund erhalten. MitarbeiterInnenfürsorge nach außerordentlichen Stressbelastungen Gesunde gesund erhalten dieser Leitsatz prägt die Struktur der stressverarbeitenden Maßnahmen des Kriseninterventionsteams Land Steiermark für die eigenen MitarbeiterInnen sowie die Kollektiv stärkenden und Ressourcen generierenden Angebote für Einsatzkräfte, Firmen und Gruppen. Im Vortrag werden anhand ei- ner Zusammenschau von Praxisbeispielen die Strukturen erläutert und die Erfahrungen zu den Themen: Füh- rungs- bzw. Leitungsverantwortung wahrnehmen, Passung der Maßnahmen an die Einsatzerfordernisse und an die unterschiedlichen Gruppen von Betroffenen (z.B. Amokfahrt, 4 Tote am Gleis, Wohnhausbrand mit drei Toten, im Gruppenraum das strukturierte Gespräch begonnen und beendeten Leberkässemmel essend am Billapark- platz!«, detailliert beleuchtet. Edwin Benko: Psychotherapeut, Supervisor und Coach in freier Praxis, fachlicher Leiter und Ausbildungsleiter für psychosoziale Akutbetreuung und Stressverarbeitung im Kriseninterventionsteam (KIT) Land Steiermark, Certificate Critical Incident Stress Ma- nagement, Lehrender an Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen, für die Ministerien Ungarn und Slowenien als Experte im Aufbau der psychosozialen Versorgung tätig, Gründungsmitglied der Österreichischen Plattform Krisenintervention und Akutbe- treuung 2003, Mitglied der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT). office@e-benko.at Kriseninterventionstagung 2018 S e i t e 9 von 19
Reinhold Metz & Peter Pertl Was tun nach schwierigen Einsätzen, Psychohygiene im Notfallinterventionsteam (NIT) der ÖBB Betreuung von ÖBB Mitarbeitern nach posttraumatischen Belastungsstörungen (Schienensuizid, ÖBB. Reinhold Metz: Teamsprecher Notfallintervensionsteam (NIT) Region West ÖBB, Verschubtriebfahrzeugführer SVE Landesfeuer- wehrverband Tirol, Oberbrandinspektor FF Absam. r.metz@feuerwehr.tirol Peter Pertl: Notfallintervensionsmitarbeiter für FDL und Führungskräfte ÖBB, Fahrdienstleiter, QSU Tirol (Qualität, Sicherheit, Um- welt). peter.pertl@oebb.at Peter Zehentner Todesnachrichten, auch an Kinder in der SvE Die Indikation: »Überbringung von Todesnachrichten« ist ein häufiges und wichtiges Thema in der PSNV-B. Aber auch in der PSNV-E für Einsatzkräfte bzw. SvE kommt diese Anforderung manchmal vor. Verstirbt eine Einsatzkraft, evtl. im Dienst, sieht sich oft die Führungskraft, der Kommandant in der Verantwor- tung den Angehörigen dies mitzuteilen, die Nachricht zu überbringen oder überbringen zu lassen. Ist dann keine Einrichtung der Krisenintervention greifbar, oder ist die SvE Fachkraft der Führungskraft im Ar- beitsalltag näher, wird oft diese beauftragt oder soll dies begleiten. In diesem Vertiefungsvortrag wird es um das Thema der Überbringung einer Todesnachricht unter besonderer Berücksichtigung von anwesenden Kinder gehen. Von den wichtigen Vorüberlegungen, den Vorbereitungen in der Organisation, wird es in die konkrete Praxis gehen. Ziel ist ein Überblick und konkrete Hinweise für geeignete Handlungs- und Verhaltensweisen. Peter Zehentner: Dipl. Soz. Päd., Rettungsassistent, Trainer für SbE / PSNV-E (die deutsche Bezeichnung für SvE), Trainer für Kri- senintervention/ PSNV-B, bestellter stellvertretender administrativer Leiter PSNV der Stadt München, Leiter KIT-München, Fachbe- rater des ASB auf Bundesebene, im PSNV Konsensus Prozess des BBK und bayrischer Koch! https://peter-zehentner.de/ mail@peter-zehentner.de Andreas Schießl & Andreas Igl Kollegiale Hilfe für Helfer. Pilotprojekt »Peer-Support im Gesundheitswesen« Arbeit im Gesundheitswesen bedeutet für alle Berufsgruppen eine erhöhte Traumaexposition. Hier geeignete Systeme zu etablieren ist überfällig sowohl im Sinn der Prävention von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz unter dem Aspekt des Arbeitsschutzgesetzes, der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers als auch für die Patientensicherheit. Nicht nur die punktuelle psychische Einzel- oder Gruppenbetreuung von betroffenen Kolleginnen und Kollegen ist wichtig, sondern die Einbettung in ein Gesamtkonzept der Organisation Klinik zum strukturierten Umgang mit schwerwiegenden Ereignissen, das sowohl Patienten und Angehörigen (first victim), Mitarbeitern (second victim) wie der Klinik bzw. anderen Patienten (third victim) gerecht werden kann. Wesentlich ist dabei ein Kul- turwandel weg von einer »Blame and Shame Culture« hin zu einer wachsenden Vertrauens- und Sicherheitskul- tur. Im Rahmen des Vortrags wird das vom Bayerischen Gesundheitsministerium geförderte Pilotprojekt vorgestellt sowie der Präventionsfilm »Kollegiale Unterstützung und Personalfürsorge im Gesundheitswesen« erstmals in der Fachöffentlichkeit gezeigt. Andreas Schießl: Dr. med.; Facharzt für Anästhesiologie, Notfallmedizin, Oberarzt an der Schön Klinik München Harlaching, Referent der BLÄK für den Bereich PSNV; Ausbildung zum Strategischen Coach am CIP (Centrum für integrative Psychotherapie), Lehrauftrag an der LMU München. andreas.schiessl@psu-akut.de Andreas Igl: Mag., Organisationsberater, Experte für Krisenmanagement & Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), KI-/SvE-Trainer. a.igl@igl-beratung.de S e i t e 10 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
Elke Schmidl & Angelika Eisterer Sekundärtraumatisierung in der psychosozialen Akutbetreuung Im Rahmen psychosozialer Akutbetreuung ist die Gefahr einer Sekundärtraumatisierung zu be- rücksichtigen. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Belastungsfaktoren der Einsatzsituation und individuelle Ri- sikofaktoren zu richten. In den Einsatzorganisationen braucht es entsprechende Strukturen, um Maßnahmen zur Prävention und Früherkennung sekundärer Traumatisierung zu implementieren. Im Vortrag wird dies anhand des Einsatzgeschehens der Akutbetreuung Wien erläutert. Elke Schmidl: Mag. Dr., Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin; Klinische Psychologin im Wiener Krankenanstaltenver- bund und in freier Praxis; Seminar- und Lehrtätigkeit sowie wissenschaftliche Arbeiten im Fachbereich Psychologie; fachliche Leitung der Akutbetreuung Wien, mit 1. März 2018 Stabsleitung der Akutbetreuung Wien. elke.schmidl@aon.at Angelika Eisterer: Mag., Sozialarbeiterin; Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin; Notfallpsychologin; Psychotherapeu- tin, Traumatherapeutin; Mitarbeiterin und fachliche Hintergrundbereitschaft in der Akutbetreuung Wien. angelika.eisterer@gmx.at Anne Katrin Müller Das PSU-Netzwerk der hessischen Polizei. Ein PSNV-E Angebot im Praxistest »Potentiell kritische Einsatzereignisse«, insbesondere »Einsätze mit gravierender Folge« sind wie- derkehrend Ereignisse mit einer hohen Wirkkraft für Einsatz- aber auch Führungskräfte. Auch wenn die Ereig- nisse doch relativ selten eintreten, sie erreichen nahezu alle Kolleginnen und Kollegen und hallen in der Form nach, dass sich die Einsatzkräfte fragen: Wenn das mir passiert wäre: Wie wäre das für mich ausgegangen? Wie steht die Organisation Polizei, konkret meine Führung, vor bzw. hinter mir? Welche Konsequenzen ziehe ich für meine tägliche Arbeit, mein Engagement, meine Einsatzbereitschaft? 2016 wurden durch eine Arbeitsgruppe unter der Leitung Hessens Standards für PSNV polizeilicher Einsatzkräfte erstellt, die seit November 2017 Eingang in die Polizeidienstvorschrift gefunden haben. Die dort neu verankerte Anlage zu »Psychosozialer Unterstützung (PSU)«, gibt sowohl der Organisation Polizei ein paar »Hausaufgaben« auf, als auch konkret Handlungsanweisungen für den Ereignisfall vor. Auch assoziierte Themenfelder wie »Me- dien/Öffentlichkeit« und »formelles Organisationshandeln im Anschluss an diese Ereignisse« zählen hierzu. Anhand eines praktischen Fallbeispiels ein tödlicher Schusswaffengebrauch durch hessische Polizeibeamte, in einem sehr dynamischen Einsatzgeschehen, bei dem insbesondere sehr junge Beamtinnen und Beamte eingesetzt waren werden die Schritte psychosozialer Notfallversorgung (PSNV-E) polizeilicher Einsatzkräfte sowohl im sekundär (PSU-Akutintervention) als auch im primär (Aus- und Fortbildung) und tertiär präventiven Bereich (weiterführende Beratung/Therapie) in Hessen dargestellt und die Rolle des »PSU-Netzwerkes« erläutert. Anne Katrin Müller: Zentraler Polizeipsychologischer Dienst der hessischen Polizei, Polizeiakademie Hessen, Schönberg- straße 100, 65199 Wiesbaden. Polizei-Einsatzpsychologin im ZPD Hessen. Zuständig für den Bereich »Psychosoziale Unterstützung«. zpd.hpa@polizei.hessen.de oder annekatrin.mueller@polizei.hessen.de Kriseninterventionstagung 2018 S e i t e 11 von 19
Ulrike Buckwitz Traumatisierende Ereignisse in der Schule, was brauchen die Pädagog*innen? Pädagogen*innen und schulische Mitarbeiter*innen sind in ihrem Alltag immer wieder Ereignissen ausgesetzt, die traumatisierend wirken können, sie auf unterschiedliche Weise belasten, in ihrer Handlungsfä- higkeit einschränken und so das System Schule aus dem Gleichgewicht geraten lassen. Diese Vorfälle reichen von verbalen Angriffen bis hin zu Tätlichkeiten und schweren Unfällen. Psychosoziale Hilfe ist nötig, um die Betroffenen zu unterstützen, den Pädagogen*innen professionelles Handeln zu ermöglichen und so den Schulalltag zu stabilisieren. Die Schulpsychologen*innen für Gewaltprävention und Krisenintervention werden durch ein Meldesystem über diese Vorfälle an Berliner Schulen informiert und bieten strukturierte Hilfe für alle am System Schule Beteiligten. Im Vortrag werden Fallbeispiele für scheinbar kleine Zwischenfälle in Klassenräumen und Notfälle in Schulen dargestellt und beschrieben, welche Auswirkungen die Erlebnisse auf die Pädagogen*innen und Mitarbeiter*in- nen haben und welche Methoden der psychosozialen Unterstützung sich in diesen Fällen bewährt habe. Ulrike Buckwitz: Diplom-Psychologin, Notfallpsychologin, Supervisorin (BDP), Coach, Schulpsychologin für Gewaltprävention und Krisenintervention Berlin, Arbeitsschwerpunkte: Beratung von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Schulpersonal nach Gewalt- vorfällen und Krisen an Schulen, Krisenintervention, Fortbildung und Beratung zur Gewaltprävention u.a. Krisenteams an Schulen. ulrike.buckwitz@senbjf.berlin.de Andreas Hänsel Wenn Hilfe nicht helfen kann. Was es mit uns macht, wenn wir an unsere Grenzen stoßen Jede/jeder von uns kennt das: unsere Hilfe kommt nicht an. Wenn sich die Kollegin bei der Schicht- übergabe erkundigt, »was ich so hatte«, dann sage ich zum Beispiel: »Suizid mit Schusswaffengebrauch«. Um dann im Falle gleich noch anzufügen: »Aber das war ein Sch... Einsatz«. Interessant bei dieser Aussage ist schon die Verwendung des Wörtchens aber . Als wenn so ein Einsatz nicht immer einer wäre, der das vorangestellte Attribut verdiente. Wir sprechen von »guten«, von »super« Einsätzen, wenn wir etwas erreicht haben. Wenn unsere Hilfe angekommen ist. Wenn wir die Dankbarkeit der Klienten spüren. Und zwar unabhängig davon, wie fürchterlich die Geschichte hinter dem Inzident gewesen war. Wie fühlen wir uns aber, wenn unsere Hilfe nicht helfen kann? Wie reagieren wir darauf in der laufenden Be- treuung? Wie gehen wir danach damit um? Woran könnte das gelegen haben? An dem Klienten, an mir selbst? Diese Fragen können ganz schön quälend sein. Macht uns das stumpfer? Verlieren wir dadurch etwas von unserer wachen und unaufgeregten Neugierde? Führen diese »schlechten« Einsätze zu heimlichen Vorurteilen, sodass wir unbemerkt weniger gut hinhören, uns auf manche Geschichten gar nicht mehr einlassen wollen? Dieses Jahr werde ich keinen Vortrag halten. Ich möchte mein geschätztes Auditorium einladen, anhand von Fall- beispielen gemeinsam diese Fragen zu reflektieren. Mit dem Ziel, uns darüber auszutauschen, welche Strategien wirkungsvoll sind, damit Enttäuschung zur befreienden Auflösung einer Täuschung wird. Andreas Hänsel: Teammitglied KIT München seit 2000. Leiter PSNV. Fachberater Psychotraumatologie. Dozent an der KIT Akade- mie München. Freie Mitarbeit bei der Studie PRÄVENTION IM EINSATZWESEN, Ludwig - Maximilians - Universität München, Depart- ment Psychologie, Prof. Dr. Willi Butollo: Leitung von Debriefings für Einsatzkräfte. Die Erfahrungen aus zahlreichen wissenschaftlich evaluierten Debriefings bei Feuerwehren in Bayern, und die Erkenntnisse der Studie hat er für die Gruppenbetreuungen in der Zivilgesellschaft »rückübersetzt«, und daraus ein Fortbildungsmodul für KIT München entwickelt. Zahlreiche Einsatzleitungen. U.a. im Auftrag des Auswärtigen Amtes beim Tsunami 2004/2005 in Thailand. Als selbständiger Dozent und Trainer auf zahlreichen Fachkongressen zu den Themen PSNV- und Stressmanagement im klinischen Bereich unterwegs. Zuletzt PSNV - Einsatzleitung Ab- schnitt Olympia Einkaufszentrum beim Amoklauf in München. andreas.haensel@winterquartier.net S e i t e 12 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
Clemens Hausmann & Anna Fuchs Die Effektivität von Krisenintervention für Mitarbeiter im Krankenhaus Seit 2013 steht im Kardinal Schwarzenberg Klinikum für alle Mitarbeiter ein dreistufiges Unterstüt- zungssystem nach kritischen Ereignissen zur Verfügung. 2018 wird die Effektivität von KIMA empirisch untersucht. Der Vortrag stellt die Ergebnisse dieser Untersuchung vor und diskutiert sie im Kontext anderer Befunde zu ähnlichen Konzepten und Interventionen. Clemens Hausmann: Dr.; Klinischer Psychologe am Kardinal Schwarzenberg Klinikum Schwarzach, Notfallpsychologe, hat zusam- men mit anderen KIMA entwickelt. info@clemens-hausmann.at Anna Fuchs: Bsc, evaluiert KIMA im Rahmen ihres Master-Studiums an der Universität Salzburg. anna.fuchs@stud.sbg.ac.at Gerald Moser & Sascha Noseck Notfallpsychologische Versorgung und das Peerwesen im Österreichischen Bundesheer. Regelung, Durchführung und Ausbildung Im Österreichischen Bundesheer wurde 2006 ein Peersystem, welches auf dem Critical Incident Stress Management System (CISM) nach Mitchell & Everly beruht, zur Verdichtung der notfallpsychologischen Versorgung implementiert. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, sowie neue Aufgabenspektren und Ausrichtun- gen des ÖBH machten es notwendig das Curriculum anzupassen, zu erweitern und die Struktur des Peersystems zu adaptieren. So orientiert sich die Struktur des neuen Peersystems verstärkt an Aufgabenspektren des ÖBH. Über die Bildung von Kernteams wird eine stärkere Bindung der Peers an den jeweils zuständigen Notfallpsycho- logen (Kernteamleiter) erreicht und durch die Absolvierung eines Spezialisierungsmoduls das notwendige Wissen vermittelt und die erforderlichen Fertigkeiten erworben, um im Rahmen des Kernteams zum Einsatz gebracht zu werden. Im zweiten Teil des Vortrages wird die notfallpsychologische Versorgung und der Einsatz von Peers im Kom- mando Schnelle Einsätze (KSE), welches sich auf Terrorszenarien spezialisiert hat (Consequencemanagement), dargestellt. Im Speziellen wird die Ausbildung von Peers im Kernteam des KSE dargestellt und eine Terrorfolge- bewältigungsübung mit Peers skizziert. Gerald Moser: Oberst Mag.; Referatsleiter für Angewandte Psychologie, Forschung und Psychologische Ausbildung und Betreuung; Militärpsychologe, Klinischer und Gesundheitspsychologe, Notfallpsychologe, Arbeitspsychologe; Koordination und Steuerung der Notfallpsychologie, der psychologischen Ausbildungen und der empirischen Sozialforschung im Ressortbereich des BMLV. gerald.moser@bmlv.gv.at Sascha Noseck: Oberstleutnant Mag.; Truppenpsychologe im Kommando Schnelle Einsätze, Militärpsychologe, Klinischer und Ge- sundheitspsychologe, Notfallpsychologe, Psychotherapeut; Betreuung von Soldatinnen und Soldaten im Rahmen von nationalen und internationalen Einsätzen: Libanon, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Tschad. sascha.noseck@bmlv.gv.at Bianca Finger Berry Pädagog*innen als Betroffene bei Notfällen in Schulen. Herausforderungen bei der Unterstützung von Schulen Pädagog*nnen leisten kurzfristige und langfristige Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Krisensituationen. Trotzdem werden Hilfsangebote für die Helfer*innen selten angenommen die Antwort ist meist wir sind okay. Dieser Vortrag beschäftigt sich mit diesem Problem, und wir wollen gemeinsam darüber nachdenken wie wir dies ändern können. Bianca Finger-Berry: Dr.; Dipl.Sozialpädagogin, EdD (Doctorate in Education), MA (Advanced Social Work). Leiterin Kriseninterven- tionsdienst / schulpsychologischer Dienst, Norfolk. Suizidprävention, Selbstverletzung, Trauerberatung, Fortbildung von LehrerIn- nen, psychische Gesundheit an Schulen, EMDR Therapeutin. bianca.finger-berry@norfolk.gov.uk Kriseninterventionstagung 2018 S e i t e 13 von 19
Marianne Herzog Der sichere Ort: traumapädagogische Ansätze für die Praxis Traumapädagogische Ansätze werden oft intuitiv angewendet, weil sie sich in der Praxis als wirk- sam erwiesen haben. Mit zusätzlichem theoretischem Wissen gewinnen Fachleute an Sicherheit, so können der »sichere Ort« noch effektiver garantiert werden, die Wieder-Erlangung der Selbstwirksamkeit der Klientinnen und Klienten verbessert und Konflikte reduziert werden. Theoretische Inhalte werden durch Objekte vermittelt, damit die leicht einprägsamen Bilder helfen, Übertragungsphänomene und hirnorganische Vorgänge auch bei Notfällen, wenn wir selbst unter hoher Belastung sind, besser zu beachten. Marianne Herzog: ist Fachberaterin und Fachpädagogin Psychotraumatologie SIPT, Dozentin in verschiedenen Ländern Europas zum Thema Traumapädagogik und Migration und Autorin unter anderem des Bilderbuches »Lily, Ben und Omid« zum Thema Traumabewältigung, das mittlerweile in 11 Sprachen erhältlich ist. Sie arbeitet als Fachbeauftragte an der Fachstelle Förderung und Integration beim Erziehungsdepartement Basel-Stadt, Schweiz. marianne.herzog@bluewin.ch Christian Randegger Schwierige Intervention am Telefon - welche Fragen helfen den ÖBB-Peers? Helfende, die über Telefon oder Funk mit Betroffenen Kontakt aufnehmen, sind besonders gefor- dert. Denn wer sich dabei nicht sieht, kommuniziert anders. Worauf sollt dabei verzichtet oder geachtet werden? Aus der Praxis des Notfallinterventionsteams der ÖBB ergeben sich dazu hilfreiche Hinweise: denn gemäß den Leitlinien muss der Betroffene nach einem Ereignis (Unfall, Suizid, Gewaltvorfall, Drohungen usw.) innerhalb von 24h telefonisch von einem NIT-Mitarbeitenden kontaktiert werden. » Welche Schwierigkeiten sind bei dieser Kommunikation zu überwinden, wenn das Nonverbale fast gänzlich wegfällt? » Was soll bei diesem für den Betroffenen unerwarteten und oft unerwünschten Gespräch gesagt / gefragt werden? » Inwiefern besteht die Gefahr, dass das Kollegengespräch in Richtung Diagnostik kippt? Aus der Praxis für die Praxis für Mitarbeitende, die (nicht nur) am Telefon oder Funk Kontakt herstellen müssen. Christian Randegger: Leiter Fachstelle Stadtführungsstab Winterthur, Theologe und Master in Bildungsmanagement ist nach Standard des Österreichischen Roten Kreuzes ausgebildeter Kriseninterventionstrainer. Seit 2008 ist er Trainer von zwei Modulen zur Ausbildung des Notfallinterventionsteams, NIT der ÖBB. In der Schweiz erarbeitet er mit seinem Team Krisen-, Notfall- und Bedrohungskonzepte an Schulen und in Unternehmen und digitale Führungstools für Krise, Bedrohung und Notfall inklusive Online- Methoden u.a. zur Einschätzung von suizidalen Tendenzen oder von Gefährlichkeit. www.17minutes.ch randegger@17minutes.ch Wolf Dieter Schuster & Jonas Roethlein Psychosoziale Interventionen für Helfer in der Akutphase Anhand einer historischen Rückschau bezüglich der Einsätze von KIBBS- (Kriseninterventions- und Bewältigungsteams Bayerischer Schulpsychologinnen und Schulpsychogen) werden praktizierte Formen der psy- chosozialen Interventionen für Helfer in der Akutphase thematisiert. Unter Einbezug der Ergebnisse wissen- schaftlicher Untersuchungen zu Belastungsfaktoren für Krisenhelfer in Akutsituationen sowie unter Hinzu- nahme konkreter Einsatzerfahrungen werden Folgerungen für den Einsatz psychosozialen Interventionen für die praktische Arbeit vorgestellt. Wolf Dieter Schuster: Schulpsychologe, Beratungslehrer, Notfallpsychologe (bdp), Supervisor (bdp), Psychotherapie (HPG), Psycho- trauma dgvt Mediator(Komed), Ausbilder PSNV, Mitarbeiter DRK, Psychosoziale Fachkraft (SBE). Wolf-DieterSchuster@web.de Hans-J. Röthlein: Dipl. Päd., Schulpsychologe, Supervisior BDP, Senior Coach BDP, Psychologischer Psychotherapeut (Verhaltensthe- rapie), Psychotraumatherapie dgvt, psychosoziale Fachkraft. hans-j.roethlein@t-online.de S e i t e 14 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
Monika Stickler Psychosoziale Unterstützung für Helfer nach Großeinsatz Großeinsätze sind selten und lassen sich nur bedingt üben. Deshalb sind MitarbeiterInnen bei Groß- einsätzen damit konfrontiert, dass gelernte und trainierte Abläufe nur eingeschränkt einsetzbar sind. Eine große Anzahl von Betroffenen, ungewohnte Strukturen, hoher Abstimmungsbedarf, großes Medieninteresse oder Eins- ätze im Rahmen von Terroranschlägen sind Herausforderungen die MitarbeiterInnen an ihre Grenzen bringen können. Der Vortrag gibt einen Einblick wie sich Einsatzkräfte vorbereiten können und womit Organisationen ihre MitarbeiterInnen unterstützen können um psychisch gesund zu bleiben. Monika Stickler: Mag.; ist organisatorische Leiterin der psychosozialen Dienste (Krisenintervention, Einsatzkräftenachsorge und Ö3 Kummernummer) und des Rettungsdienstes im Österreichischen Roten Kreuz, Generalsekretariat. Sie absolvierte das Studium der Pflegewissenschaft an der Universität Wien, eine Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft sowie Führungskräfteausbildungen im Roten Kreuz, im staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagement und EU Zivilschutzmechanismus (EUCP). Sie ist als Notfallsani- täterin, Kriseninterventionsmitarbeiterin, Peer und Lehrsanitäterin ehrenamtlich tätig. monika.stickler@roteskreuz.at Jaqueline Hollenstein »Ach wie gut, dass jemand weiß ... « Einsätze mit Kindern. Die Sicht der Helfenden Kinder erleben den Tod, egal wie sehr Erwachsene versuchen sie davor zu schützen. Umso schwerer fällt uns dann oft der Umgang mit Kindern als Betroffene. Einsätze mit Kindern lösen vielfach Anspannung und Druck aus und hinterlassen meist Besorgnis und Unsicherheit. Was macht Kindereinsätze so besonders? Wie können sich Helfer/innen schützen? Neben theoretischen Inputs soll mit Hilfe von Fallbeispielen die Herausforderung Kinderseelen diskutiert werden. Jacqueline Holleinstein: Mag. Mag., Klinische- und Gesundheitspsychologin; Pädagogin; Trauerbegleiterin; Krisenintervention Vor- arlberg; fachliche Leitung SvE/Peer ÖRK Landesverband Vorarlberg. hollenstein.jacqueline@gmail.com Sandra Pitzl Vertrauen ist gut. Erkennen ist besser! Gewalttaten, Geiselnahmen und andere Ereignisse, bei denen das Thema Sicherheit plötzlich auch für HelferInnen im Vordergrund steht - nicht unbedingt alltäglich, dennoch im Rahmen des Möglichen. Auch »Routineeinsätze« können durchaus ein Gefährdungspotenzial aufweisen, sei es durch plötzliche Aggressionsbe- reitschaft von beteiligten Personen oder drohende Eskalation der Situation. Wie erkennt man als HelferIn eine drohende Eskalation schon im Vorfeld? Welche deeskalierenden Interventionen kann ich selbst anwenden? Wie können HelferInnen mit einfachen Routinen für ihren Eigenschutz und für Lagebeurteilungen sensibilisiert wer- den ohne das Thema dabei ständig im Fokus zu haben und möglicherweise dadurch noch mehr verunsichert zu sein? Denn klar ist, je sicherer man sich in seinem Handeln fühlt, desto mehr Sicherheit verspüren auch betreute Personen. Gleichzeitig ist oft der eigene Anspruch an die helfende Tätigkeit sehr hoch, sodass mögliche eigene Gefahren und Risiken übergangen oder erst zu spät erkannt werden. Unter dem Motto »Vertrauen ist gut, Erken- nen ist besser« sollen also Maßnahmen zur eigenen Sicherheit als (präventive) Hilfe für HelferInnen mithilfe von praktischen Beispielen beleuchtet werden. Sandra Pitzl: Mag.; Klinische- und Gesundheitspsychologin, Notfallpsychologin. Fachliche Leitung Psychologie und Psychotherapie AKUTteam Niederösterreich, langjährige Erfahrungen im Bereich Krisenintervention/Akutbetreuung/SvE bei Einsatzorganisationen, stellvertretende Leitung der Fachsektion Notfallpsychologie im Berufsverband Österr. PsychologInnen (BÖP), Mitglied im Standing s). sandra.pitzl@akutteam.at Kriseninterventionstagung 2018 S e i t e 15 von 19
Psychosoziale Unterstützung von Lehrkräften in Notfallsituationen Im Vortrag wird ein Fortbildungsprogramm für südböhmische Lehrkräfte vorgestellt, der aus meh- reren Feuerwehrsichten die Resilienz gegen Krisensituationen unterstützt. Des Weiteren werden die Kernprinzi- pien eines ursprünglich tschechischen methodischen Leitfadens für Bewältigung der Krisensituationen in Schu- len vorgestellt, der von Generaldirektion der Feuerwehr in Prag in Zusammenarbeit mit Vertreter aus dem Non- profit-Sektor für Lehrkräfte ausgearbeitet wurde. Praktische Anwendung theoretischer Ansätze wird auf zwei Fallbeispielen gezeigt, bei denen Kindern und Lehr- kräften bei Busunfällen psychosoziale Unterstützung vom südböhmischen Feuerwehr-Psychologen und Feuer- wehr-Peers geleistet wurde. : Mgr., mjr., Feuerwehrpsychologe, zertifizierter Krisenintervent, systemischer und konstruktivistischer Psychothe- rapeut, spezialisiert in Notfallpsychologie und CISM; angestellt als Psychologe bei der südböhmischen Feuerwehr (Tschechien); fach- liche Leitung vom südböhmischen posttraumatischen Peer-Team bei der südböhmischen Feuerwehr; Trainer für Psychologische Erste Hilfe und Psychosoziale Unterstützung, seit 11/2017 PhD-Studierende bei Barbara Juen, Institut für Psychologie, Universität Innsbruck. tomas.adamek@jck.izscr.cz Tina Deutenhauser »Das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht«. Leistungsfreie Erholung als Resilienzfaktor Wir alle - die in hochbelastete, zum Teil gefährliche, in emotional intensive und oft verzweifelte Situationen gerufen werden, brauchen tragfähige innere und äußere Schutzfaktoren, um selber gesund und stabil aber trotzdem berührbar zu bleiben. Der Begriff »Resilienz« wird in diesem Zusammenhang oft genannt und unterschiedlich interpretiert. Dieses Konstrukt ist aus meiner Erfahrung hilfreich und praktisch anwendbar, wenn es mit professioneller Ge- duld, Fürsorge und Offenheit für ungewöhnliche Strategien angewandt wird. Tina Deutenhauser: Mag.; Sozialpädagogin, Supervisorin, Klinische/Gesundheits-/Arbeits-/Notfall- Psychologin selbständig seit 2008 (Arbeitsschwerpunkte: Supervision, Moderation, Akut-Intervention, Arbeitspsychologie, Angehörigenberatung, Seminarleitung) seit 1995 in der Krisenintervention in diversen Settings (stationäre Betreuung jugendlicher Mädchen, Suchtberatung mit Schwerpunkt Angehörigenarbeit, Health Consult, Akutteam NÖ) tätig. info@tinadeutenhauser.at Gerhard Deißenböck Umgang mit Tod und Sterben im Einsatzwesen. Chance für die Seelsorge?! Auf dem Fundament von Nächstenliebe und Barmherzigkeit kristallisiert sich die Begegnung oder vielmehr die Begleitung als größte Chance im Umgang mit Sterben und Tod im Einsatzwesen heraus. Sie hat das Potential, das Inkognito Gottes in den diversen Möglichkeiten im Einsatzwesen, in denen man auf Sterben und Tod treffen kann, zu entdecken und damit in das Antlitz Gottes im Angesicht des Anderen zu blicken. Die Seel- sorgenden wirken hierbei als »Anführer« der Nächstenliebe und qualifizieren ihre und die Liebesfähigkeit der Kameradinnen und Kameraden in der begegnenden Begleitung. Standards in der PSNV im Zusammenwirken mit seelsorglichem Tun auf der Basis humanwissenschaftlicher Erkenntnisse und die bewusste Auseinandersetzung mit der Verwundbarkeit in der spirituellen und pastoralen Begleitung stärken den Kohärenzsinn der Einsatz- kräfte und damit auch deren Resilienz, um in belastenden Situationen zu bestehen. Die Handlungskompetenz der Seelsorgenden wird ganz konkret auf der Grundlage des Konsensus-Prozesses skizziert. Dieser Beitrag möchte seinen Fokus darauf richten, dass die Theologie, dass die Seelsorge ihren Beitrag leisten können, damit Einsatz- kräfte in der Konfrontation mit dem »factum brutum« von Sterben und Tod bestehen und vielleicht sogar gestärkt herausgehen. Die Impulse hierzu bietet ein großer und vor allem persönlicher Erfahrungsschatz in der Tätigkeit als ehrenamtliche Einsatzkraft in Feuerwehr und Rettungsdienst in Verbindung mit dem Wirken in der PSNV. Gerhard Deißenböck: Doktor theologiae (Dr. theol.), Dipl. Religionspädagoge (FH), Berufsfachlehrer (4. QE) für NotSan, Rettungssa- nitäter, PsF, Fachberater PSNV/Seelsorge, Stv. Leiter PSNV Feuerwehr Lkr. Erding, Mitglied im Nachsorgeteam BFV Oberbayern e. V., Geschäftsführer Klerusverband e. V., Verbands- & Zugführer, Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Kreisstadt Mühldorf a. Inn e.V. g.deissenboeck@outlook.com S e i t e 16 von 19 Kriseninterventionstagung 2018
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