Social Intranets in Baden-Württemberg - ERGEBNISSE DER EMPIRISCHEN STUDIE - UEBERBIT
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ERGEBNISSE DER EMPIRISCHEN STUDIE Social Intranets in Baden-Württemberg © 2015 UEBERBIT GmbH, Mannheim
AUSGANGSLAGE kein Trend-Thema mehr, sondern Wirklichkeit geworden. Nur 20 % der Unternehmen haben sich mit dem Thema noch nicht befassen wollen oder bewusst dagegen entschieden. International agierende Großunternehmen in Deutschland haben das Potenzial von Intranets als zentrale Tools für Kommunikation und Dabei betrachtet nur ein Viertel die Einführung eines Social Intranets als Zusammenarbeit längst erkannt. Was aber macht der Mittelstand? Managementaufgabe. Demgegenüber stehen die Beobachtungen, dass sich Unternehmenskultur und –klima verändern (50 %) bzw. die Erwartung an Speziell in Baden-Württemberg bildet er das Rückgrat der Wirtschaft spürbaren oder gar grundlegenden Veränderungen der Unternehmens- und schafft die meisten Arbeitsplätze. Neben den großen Unternehmen ist kultur (50 %) besteht. Möglicherweise spiegelt sich in dieser Diskrepanz der Mittelstand die treibende Kraft einer der wirtschaftsstärksten Regionen eine Unterschätzung des mit einem Social Intranet verbundenen Change- Europas, die sich durch Innovationen und internationalen Erfolg auszeich- Prozesses durch das Management wider. net. Werden moderne Kollaborationsinstrumente wie Social Intranets hier erfolgreich genutzt, um diesen hohen Standard dauerhaft sichern zu Ebenfalls etwas überraschend ist der Umstand, dass nur 37,5 % im Betrieb können? bzw. 31 % der Unternehmen in der Planung im Rahmen einer strategischen Vorgehensweise Ziele und Erfolgsfaktoren definieren. Die Erhebung und In Zusammenarbeit mit der Hochschule der Wirtschaft für Manage- Messung von entsprechenden Kennzahlen haben sogar nur 37,5 % (Betrei- ment in Mannheim befragten wir im Juni und Juli Führungskräfte aus dem ber) bzw. 15 % (Planer) auf der Agenda. Top- und Mittleren Management in rund 70 ausgewählten Unternehmen verschiedener Branchen mit Sitz in Baden-Württemberg, inwieweit sie das Weitgehende Einigkeit besteht bei der organisatorischen Verankerung: Das Thema Social Intranet auf ihre Agenda gesetzt und strategisch verankert Gros der Unternehmen sieht die Interne Kommunikation als zuständigen haben. Bereich. Nur noch wenige Unternehmen verorten das Thema in der IT. Auch hierin zeigt sich der Wandel in der Wahrnehmung – Social Intranets werden nicht mehr vordergründig als technische Lösung gesehen, vielmehr stehen hier Aspekte der Kommunikation und Zusammenarbeit im Vorder- grund. Bei den angestrebten Zielen stehen eine Verbesserung der Vernetzung der Mitarbeiter, eine Erhöhung der Transparenz im Unternehmen, die Ermögli- chung und Verbesserung von Teamarbeit sowie die Wissensdokumentation an den oberen Positionen der Wunschliste. MANAGEMENT SUMMARY Betrachtet man nur die Gruppe derer, die bereits ein Social Intranet betrei- Das Thema Social Intranet ist in den mittelständischen Unternehmen ben, und fragt nach der Akzeptanz der Lösung, so sehen 60 % der Unter- Baden-Württembergs angekommen: Bereits 25 % setzen auf ein Social nehmen diese als ‚durchschnittlich’ und 40 % als ‚gut’ an. Eine insgesamt Intranet, 26 % sind in der konkreten, 29 % in der mittelfristigen Planung für positive Bewertung, die aber durchaus noch Luft nach oben lässt. eine moderne Kommunikations- und Kollaborationsplattform. Damit sind in Baden-Württemberg 80 % der Unternehmen konkret mit der Thematik befasst, was zeigt, dass sie die neuen Möglichkeiten der Kommunikation und Kollaboration als lohnend und gewinnbringend bewerten und in ihre operativen Maßnahmen oder Planungen einbinden. Social Intranets sind Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 2 von 11
DEMOGRAFISCHES DIE ZUSAMMENSETZUNG DER TEILNEHMER Befragt wurden ausschließlich mittelständische Unternehmen aus Baden- Württemberg. Die insgesamt 69 teilnehmenden Unternehmen sind breit Die Studie verzweigt mit der ersten Frage in drei Gruppen: zum einen über die Branchen verteilt, den größten Anteil stellt mit circa 20 % der Unternehmen, die bereits ein Social Intranet betreiben (25 %), zum anderen Maschinenbau. 5 % gaben Mitarbeiterzahlen unter 500 an, 34 % der die Unternehmen, die in der kurz- (26 %) bis mittelfristigen (29 %) Planung Unternehmen haben 500 bis 1.000 Mitarbeiter, knapp 20 % über 5.000 eines Social Intranets stecken und schließlich die Unternehmen, die aktuell Mitarbeiter. Etwa 60 % der Unternehmen betreiben 2 – 10, ein Drittel der oder generell keinen Bedarf für ein Social Intranet sehen (20 %). Unternehmen mehr als 10 nationale Standorte. 62 % verfügen darüber hinaus über internationale Niederlassungen. Ein Drittel der Unternehmen geben ihren Gesamtjahresumsatz unter 100 Mio. € an, zwei Drittel dar- Wir betreiben bereits ein über. Social Intranet 50% 20,29% 24,64% Wir sind bereits in der Planung und/oder 40% Umsetzung eines Social Intranets Wir sehen den Bedarf und 30% werden mittelfristig in die 28,99% Planung einsteigen 26,09% 20% Wir sehen keinen Bedarf, ein Social Intranet ist kein Thema für uns 10% 0% unter 250 250 – 499 500 – 999 1.000 – 4.999 über 5.000 Abb. 2 Der Social-Intranet-Reifegrad der befragten Unternehmen Abb. 1 Die Größe der Unternehmen in Mitarbeitern Entsprechend unterscheiden wir in der folgenden Detailauswertung drei Gruppen, wobei wir uns an die Begriffswelt von Everett R. Rogers Inno- vationstheorie (https://en.wikipedia.org/wiki/Diffusion_of_innovations) anlehnen: 1. die Innovators und Early Adopters als Betreiber, 2. die in der Planung befindliche Early and Late Majority sowie 3. die abwartenden Laggards. Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 3 von 11
DIE ERSTE GRUPPE: INNOVATOREN 4. Über welche Komponenten verfügt Ihr Social Intranet? UND EARLY ADOPTERS Persönliches Profil 1. Seit wann betreiben Sie Ihr Social Intranet? Personalisierte Startseite, Personal Dashboard Telefon- und Videokonferenzen Seit mehr als 3 Jahren Micro-Blogging, Direct Messaging Seit 1 bis 3 Jahren Nachrichtenverlauf (‚Activity Stream’) Kommentarfunktion Seit weniger als einem Jahr Bewertungsfunktion 0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% Forum Blog 2. Wo ist das Thema Social Intranet organisatorisch verankert? Wiki Fast 60 % der Social Intranets sind in der Internen Kommunikation behei- 0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% matet. Die restlichen Anteile verteilen sich weitgehend gleichmäßig auf Unternehmens-/Geschäftsleitung, HR/Personal, Marketing/Vertrieb und IT. Die Antwortoption ‚Wissensmanagement’ wurde von keinem Unternehmen gewählt. 5. Über welche Anwendungen verfügt Ihr Social Intranet? 3. Inwieweit ist das Thema Social Intranet strategisch Unternehmensweite Suche eingebunden? Employer Self Services Das Social Intranet wird gezielt weiterentwickelt und funktional ausgebaut. 87,50 % Expertensuche Das Social Intranet wird im Unternehmen intern beworben. 75,00 % Mitarbeiterverzeichnis Ziele und Erfolgsfaktoren wurden definiert. 37,50 % Virtuelle Arbeitsgruppen Es werden Kennzahlen zur Nutzung erhoben und ausgewertet. 37,50 % Dokumentenverwaltung Das Social Intranet wird als Managementaufgabe verstanden. 25,00 % Ideenmanagement, Betr. Vorschlagswesen Es gibt Positionen oder explizit eingeräumte Zeitkontingente für die Redaktion Wissensmanagement und die Administration des Social Intranets. 25,00 % 0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% Die Nutzung des Social Intranets wird mit einem Anreizsystem gefördert. 6,25 % Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 4 von 11
6. Inwieweit wurden die Ziele erreicht? 7. Welche Veränderungen in der Unternehmenskultur erwarten Sie mittelfristig durch die Einführung des Social Intranets? In unserer Frage zu den Zielen haben wir die Teilnehmer gebeten, eine qualitative Einschätzung bezüglich der Erreichung abzugeben. Die Beurtei- lung der Zielerreichung erfolgte in den Abstufungen ‚nicht verfolgt/nicht Die gesamte Unternehmenskultur wird sich grundlegend in Richtung Offenheit, 14,29 % erreicht’ – ‚im geringen Maß’ – ‚teilweise’ – ‚gut’ – ‚umfassend erreicht’. Transparenz und Vernetzung verändern. Zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen sehen eine Verbesserung In vielen Bereichen wird es spürbare Veränderungen geben, die auch die 14,29 % der Kommunikation als teilweise, ein Drittel als gut erreicht, wobei sich Unternehmenskultur beeinflussen. dies aber nur im geringeren Maße positiv auf eine Reduktion des E- Es wird zu Veränderungen kommen, die in einigen Bereichen auch das Klima 50,00 % Mail-Aufkommens (53 %) auswirkt. und die Kultur im Unternehmen betreffen. Mit 60 % sieht der überwiegende Teil die Vernetzung der Mitarbeiter gut Die Änderungen werden gering sein und sich entsprechend keine oder nur eine 21,43 % erhöht, zwei Drittel der Teilnehmer bewerten die Unterstützung von Team- geringe Auswirkung auf die Unternehmenskultur ergeben. arbeit sogar als gut oder gar umfassend erreicht. Ebenfalls zwei Drittel Nein, es sind keine grundlegenden Änderungen zu erwarten. 0,00 % sehen dabei eine gute (53 %) oder gar umfassende (13 %) Erhöhung der Transparenz im Unternehmen als erreicht an. Beim Thema Wissensmanagement bewerten mit den beiden Bestnoten ‚gut’ oder gar ‚umfassend erreicht’ ca. 40 % der Teilnehmer die Verbesserung der Wissensdokumentation sowie ein Drittel die Verbesserung der Do- kumentenverwaltung. Hierzu passen die Angaben zur Zeitersparnis bei der Informationsrecherche: fast die Hälfte sehen hier gute oder umfassende Verbesserungen, darüber hinaus sieht ein Drittel der Teil- nehmer dieses Ziel als teilweise erreicht an. Auch die unternehmensweite Suche (‚Enterprise Search’) bewerten ca. 40 % mit den beiden Bestnoten. Bemerkenswert ist hierbei, dass demge- genüber ein Drittel der Unternehmen diese Zielvorgabe in ihrem Social Intranet nicht verfolgt oder erreicht hat. 1. Erhöhung der Transparenz TOP 3 2. Ermöglichung/Unterstützung Teamarbeit 3. Erhöhung der Vernetzung der Mitarbeiter Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 5 von 11
DIE ZWEITE GRUPPE: EARLY AND 4. Über welche Komponenten soll Ihr Social Intranet verfügen? LATE MAJORITY Persönliches Profil 1. Wann werden Sie Ihr Social Intranet einführen? Personalisierte Startseite, Dashboard Wir werden es ... Telefon- und Videokonferenzen Micro-Blogging, Direct Messaging ... mittelfristig angehen, eine Roadmap besteht noch nicht Nachrichtenverlauf (‚Activity Stream’) ... in den nächsten 1 bis 2 Jahren konzipieren und umsetzen Kommentarfunktion ... im Laufe des nächsten Jahres Bewertungsfunktion fertigstellen und einführen Forum 0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% Blog Wiki 2. Wo wird das Thema Social Intranet organisatorisch verankert? 0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% Knapp 40 % der Unternehmen planen, ihr Social Intranet im Bereich In- terne Kommunikation zu verankern. Jeweils gut 20 % ordnen die Zustän- digkeit dem Bereich HR/Personal bzw. der IT zu. Auch in der zweiten Grup- pe finden sich keine Angaben zu einer Abteilung ‚Wissensmanagement’. 5. Über welche Anwendungen soll Ihr Social Intranet verfügen? 3. Inwieweit wird das Thema Social Intranet strategisch Unternehmensweite Suche eingebunden? Employer Self Services Das Social Intranet wird im Unternehmen intern beworben. 43,75 % Expertensuche Das Social Intranet wird gezielt weiterentwickelt und funktional ausgebaut. 43,75 % Mitarbeiterverzeichnis Ziele und Erfolgsfaktoren wurden definiert. 31,25 % Virtuelle Arbeitsgruppen Das Social Intranet wird als Managementaufgabe verstanden. 25,00 % Dokumentenverwaltung Es werden Kennzahlen zur Nutzung erhoben und ausgewertet. 15,63 % Ideenmanagement, Betr. Es gibt Positionen oder explizit eingeräumte Zeitkontingente für die Redak- Vorschlagswesen tion und die Administration des Social Intranets. 12,50 % Wissensmanagement Die Nutzung des Social Intranets wird mit einem Anreizsystem gefördert. 0,00 % 0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 6 von 11
6. Wie schätzen Sie die Bedeutung der Ziele ein? 7. Welche Veränderungen in der Unternehmenskultur erwarten Vergleichbar zur ersten Gruppe der ‚Innovatoren und Early Adopters’ Sie mittelfristig durch die Einführung des Social Intranets? wurde die Bedeutung einer Reihe von möglichen Zielen bei der Planung oder Einführung eines neuen Social Intranets qualitativ abgefragt, wobei Die gesamte Unternehmenskultur wird sich grundlegend in Richtung 10,71 % die Antworten in den fünf Abstufungen ‚keine’ – ‚geringe’ – ‚mittlere’ – Offenheit, Transparenz und Vernetzung verändern. ‚hohe’ – ‚wesentliche Bedeutung’ möglich waren. In vielen Bereichen wird es spürbare Veränderungen geben, die auch die 39,29 % Fasst man die beiden Antwortgruppen ‚hohe’ und ‚umfassende Bedeutung’ Unternehmenskultur beeinflussen. zusammen, stehen folgende Ziele besonders stark im Fokus der Unterneh- men: Verbesserung der Wissensdokumentation (ca. 89 %), Erhöhung der Es wird zu Veränderungen kommen, die in einigen Bereichen auch das 32,14 % Klima und die Kultur im Unternehmen betreffen. Vernetzung der Mitarbeiter (ca. 78 %), Erhöhung der Transparenz (ca. 78 %), eine effizientere Kommunikation (ca. 74 %) sowie Zeitersparnis bei Die Änderungen werden gering sein und sich entsprechend keine oder nur 10,71 % der Informationsrecherche (ca. 71 %). eine geringe Auswirkung auf die Unternehmenskultur ergeben. Weniger Bedeutung hat die Ermöglichung und Unterstützung der Teamar- Nein, es sind keine grundlegenden Änderungen zu erwarten. 7,14 % beit (66 %) sowie die Einführung einer Enterprise Search (60 %). Eine Verbesserung der Dokumentenverwaltung verfolgen entsprechend nur 45 % vordringlich, ein knappes Drittel gab für dieses Ziel eine nur ‚geringe Bedeutung’ an. 32 % sehen in der Reduktion des E-Mail-Aufkommens ein maßgebliches Ziel, für 25 % hat dies nur eine geringe Bedeutung. 1. Verbesserung der Wissensdokumentation TOP 3 2. Erhöhung der Vernetzung der Mitarbeiter 3. Erhöhung der Transparenz Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 7 von 11
DIE DRITTE GRUPPE: LAGGARDS Demnach befassen sich bereits 80 % der teilnehmenden Unternehmen aktiv mit Social Intranets, die Thematik ist auf breiter Basis angekommen. Dieser Anteil setzt sich zusammen aus dem Viertel der Teilnehmer, das bereits ein Die dritte Gruppe der Teilnehmer bilden Unternehmen, die aktuell oder Social Intranet betreibt, sowie den Unternehmen, die kurzfristig (26 %) vor generell keinen Bedarf an einem Social Intranet sehen. Typischerweise der Einführung eines solchen stehen oder mittelfristig (29 %) in die Planung sammeln sich in dieser Gruppe eher konservative Marktteilnehmer, die eine einsteigen werden. Ein Fünftel der Unternehmen beschäftigt sich nicht abwartende Grundhaltung gegenüber neuen Ideen einnehmen und sich mit aktiv mit dem Thema. Hauptgründe sind hier die Zufriedenheit mit der Innovationen erst dann näher auseinandersetzen, wenn diese bereits als bestehenden Intranetlösung sowie Zweifel am Return of Investment (jeweils etabliert gelten. 60 %) oder die althergebrachte Befürchtung, die Mitarbeiter würden dann Als Hauptgründe für ihre reservierte Haltung gaben knapp 60 % dieser noch mehr Zeit im Intranet verbringen (35 %). Demnach herrscht nur noch Gruppe an, das aktuelle bestehende Intranet erfülle den Bedarf der Unter- bei rund 7 % der Befragten die Meinung vor, dass Kommunikation, Kollabo- nehmung. Ebenso viele Unternehmen sahen den Return on Investment für ration und Informationsrecherche im Intranet zu Lasten und nicht zu Gun- ein Social Intranet als nicht belegbar an. 35 % der Unternehmen befürch- sten der Produktivität stattfindet. ten, die Mitarbeiter könnten noch mehr Zeit im Intranet verbringen, knapp Mit der Einführung der Maßnahme erwartet das Gros der Unterneh- über 20 % führten die aktuelle Kostensituation als Grund an, keine Investi- men mehr oder minder starke Veränderungen in Klima und Kultur, 14 % tionen in diese Richtung zu tätigen. Nur ca. 14 % der Teilnehmer räumten der Betreiber und 11 % der in Planung befindlichen Unternehmen sogar ein nicht zu wissen, was ein Social Intranet ist oder soll. grundlegende Änderungen. Mit wenig oder keinen Änderungen rechnen hingegen nur 21 % der ersten und 17 % der zweiten Befragungsgruppe. Dieser Einschätzung steht gegenüber, dass lediglich 25 % der Unternehmen 1. Das bestehende Intranet erfüllt unseren Bedarf. das Thema als Managementaufgabe sehen. Diese Diskrepanz kann darauf hinweisen, dass der Wandel zwar erwartet, aber nach wie vor in seiner 2. Der Return on Investment (ROI) eines Social TOP 3 Bedeutung für das Gesamtunternehmen unterschätzt wird. Intranets ist nicht belegbar. 3. Die Mitarbeiter sollen nicht mehr Zeit im Intranet Bei der Frage nach der organisatorischen Zuständigkeit ergibt sich ein verbringen. weitgehend homogenes Bild: mit 56 % der Betreiber und 39 % der Planer verorten der jeweils größte Teil das Thema bei der Internen Kommunika- tion. Vereinzelt liegt die Verantwortung direkt bei der Geschäftsführung (jeweils ca. 6 %) oder in ähnlich geringem Umfang bei anderen Fachabteil- ungen wie Personal/HR, Marketing/Vertrieb oder Finanzen. Keines der teil- nehmenden Unternehmen gab an, eine eigene Fachzuständigkeit ‚Wissens- management’ betraut zu haben, obgleich das Wissensmanagement als An- BEWERTUNG DER STUDIEN- wendung am stärksten im Social Intranet verbreitet (73 %) bzw. nachge- ERGEBNISSE fragt (86 %) ist. Während in der frühen Phase der Erprobung sozialer Soft- warekomponenten die Initiative und Zuständigkeit häufig bei der IT-Abtei- Im Zentrum dieser Social-Intranet-Studie standen Fragen an Führungs- lung lag, geben heute nur noch 12,5 % der ersten und 22 % der zweiten kräfte und Mitglieder des Managements der mittelständischen Unterneh- Gruppe an, ihre IT organisatorisch mit dieser Aufgabe zu betrauen. Vieles men Baden-Württembergs hinsichtlich Strategie und Zielsetzung, Change- spricht also dafür, dass Social Intranets nicht mehr vordergründig als Management und Einführungsprozessen sowie dem Umsetzungsstand. technische Lösung gesehen werden. Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 8 von 11
Die Fragen nach der strategischen Verankerung bargen ein paar Über- raschungen in Form etwas widersprüchlicher Angaben. So gaben zwar Erhöhung der WissensdokumentDokumentenverw Informationsrech unternehmenswei Einführung einer 88 % der Unternehmen mit existierendem Social Intranet an, die Anwen- 2) dung gezielt weiterzuentwickeln und auszubauen, gleichzeitig messen aber ten Suche 1) nur 38 % Kennzahlen zur Nutzung. Eine gezielte Weiterentwicklung sollte sich demgegenüber aber nicht nach einer antizipierten oder angenomme- Zeitersparnis bei 2) nen Nutzung, sondern nach dem belegbar ermittelten Bedarf richten. Dazu passt auch, dass mit 38 % nur gut ein Drittel der Betreiber angab, über- erche 1) Verbesserung der Verbesserung der der haupt Ziele und Erfolgsfaktoren definiert zu haben. Ob man diese Herange- hensweise als optimistisch oder hemdsärmelig bezeichnen will, sei jedem 2) überlassen – zumindest sprechen diese Werte nicht für einen sorgsam altung 1) konzipierten und abgesichert durchgeführten Strategieprozess. Und auch wo es endgültig weh tut, herrscht bei den Unternehmen Zurück- 2) haltung: bei den personellen Ressourcen. Nur ein Viertel der Betreiber hat ‚Positionen oder explizit eingeräumte Zeitkontingente für die Redaktion und 1) Transparenz ation die Administration des Social Intranets’ geschaffen. Dies bedeutet im 2) Umkehrschluss, dass Dreiviertel der Unternehmen davon ausgehen, das Social Intranet könne von der bestehenden Mannschaft ‚nebenher’ betreut 1) werden (Bei den Planern geben die Schaffung personeller Ressourcen sogar von Teamarbeit nur 13 % der Unternehmen an – möglicherweise sind die Unternehmen Unterstützung 2) noch nicht bei der Betreuungsfrage angekommen). Dies sind gefährliche 1) Annahmen, denn gerade ein ungenügender Pflegezustand und mangelhafte Betreuung sind verbreitete Ursachen dafür, dass ein Social Intranet bei Reduktion des E- 2) Kommunikation Aufkommens seinen Mitarbeitern durchfällt. Mail- 1) Bei der Frage nach den Zielen stehen eine Verbesserung der Vernetzung der Mitarbeiter, eine Erhöhung der Transparenz im Unternehmen, die Er- 2) möglichung und Verbesserung von Teamarbeit sowie der Wissensdoku- Effizientere mentation im Vordergrund. 1) Wer es ganz genau wissen möchte, kann dies im folgenden Diagramm Vernetzung der Erhöhung der 2) auslesen: Die Antworten der Gruppe 1 (Frage nach der Erreichung der Mitarbeiter Ziele) stammen von den Betreibern, die der Gruppe 2 (Frage nach der 1) Bedeutung der Ziele) von den in Planung befindlichen Unternehmen. Die Antwortoptionen sind wie folgt gekennzeichnet: ‚keine Bedeutung’ 0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% 100,00% (dunkelrot), ‚geringe’ (hellrot), ‚mittlere’ (gelb), ‚hohe’ (hellgrün), ‚wesentliche Bedeutung’ (dunkelgrün). Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 9 von 11
Im Rahmen des Change-Managements kommen den begleitenden Maß- nahme schrecken die Unternehmen zurück. Insgesamt zeigen sich bei den nahmen bei der Einführung eines Social Intranets besondere Bedeu- meisten Punkten keine großen Abweichungen bei den Aktivitäten zwischen tung zu, steht und fällt die Kollaborations- und Interaktionsplattform doch den Unternehmen, welche die Einführung bereits hinter sich haben, und mit der Akzeptanz und aktiven Nutzung durch die Anwender. Die Antwor- den Unternehmen, die diese noch planen. ten zeigen, dass diese Anforderung durchaus als Managementaufgabe begriffen wird und verschiedene Maßnahmen neben der recht selbstver- ständlichen Begleitung mit Kommunikationskampagnen und Help-Desks durchgeführt oder geplant werden. So sehen etwa mehr als 60 % eine sicht- FAZIT bare Teilnahme der Führungskräfte als hilfreich oder erforderlich an. Ist das Thema damit durch? Der ersten Gruppe der Innovatoren und Early Verhaltensregeln wie Guidelines Adopters stellten wir die Frage nach der Akzeptanz ihres Social Intranets oder Netiquette auf dem Erfahrungshorizont der ersten Betriebsjahre. Auf die negativen Reverse Mentoring Antwortmöglichkeiten ‚gering’ und ‚ungenügend’ entfielen dabei ebenso wenig Antworten wie auf die Bestbewertung ‚hervorragend’: 60 % der Incentivierung der Teilnahme Teilnehmer bewerteten die Akzeptanz als ‚durchschnittlich’, 40 % der Bereitstellung Help-Desk, Online- Hilfe, FAQ Unternehmen als ‚gut’. Redaktionsschulung Aber nein, damit ist das Thema nicht durch. Eine ‚durchschnittliche’ Ak- zeptanz ist sicher nicht genug und sollte Anlass sein für weitere Maßnah- Anwenderschulung men. Diese Studie liefert hierzu bereits erste Hinweise, etwa in den Berei- Social-Media-Schulung. Kommunikationstraining chen wie User Adoption und Change Prozessen bieten sich Möglichkeiten Exklusive Informationsangebote zur Verbesserung. So gilt es weiterhin Potentiale zu heben, um bisher unge- (‚Zero-Option’) Abteilungsübergreifende nutzte oder verborgene Effizienz-, Wissens- und Innovationsressourcen zur Arbeitsgruppe Optimierung der Unternehmensperformance auch oder gerade mittels Spezielle Veranstaltung zur Social Intranets zu erschließen. Einführung Sichtbare Teilnahme von Führungskräften/GF Aktive Unterstützung durch ‚Change Agents’ Begleitende Kommunikationskampagne 0,00% 20,00% 40,00% 60,00% 80,00% Mit welchen Maßnahmen wurde Ihr Social Intranet eingeführt? Die Gruppe der Betrei- ber ist dunkelgrün, die der Planer hellgrün dargestellt. Dr. Boris Stepanow Demgegenüber setzt nur ein Drittel auf die Einbindung von Change Agents. Hier scheinen noch nicht alle Potentiale ausgereizt zu werden, um den Innovationsprozess eines Social Intranets auch auf psychosozialer Ebene positiv zu beeinflussen. Auch vor einer expliziten Incentivierung der Maß- Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 10 von 11
ÜBER UNS HAUPTSITZ MANNHEIM Die Agentur UEBERBIT war bereits 2007 eines der ersten Unternehmen, UEBERBIT GmbH das bei der Intranet-Konzeption konsequent in Richtung Kollaboration mit Rheinvorlandstraße 7 Hilfe von sozialen Softwarekomponenten nachgedacht hat. Die Projektstu- D 68159 Mannheim die ‚Intranet 2.0’ kombinierte erstmals als Mashup verschiedene Kompo- nenten wie Wiki, Blog, RSS-Feed etc. zu einer Kollaborationsplattform und Telefon: +49 621 17205-0 wurde 2007 mit dem wichtigsten deutschen Interaktiv-Preis, dem Deut- Telefax: +49 621 17205-199 schen Multimedia Award DMMA, ausgezeichnet. Wir sehen uns seither als E-Mail: mail@ueberbit.de Pioniere und Innovatoren auf diesem Gebiet. www.ueberbit.de Unseren Kunden bieten wir als Dienstleister kompetente Beratung, fun- dierte Konzepte und die technische Umsetzung kollaborativer Intranets an – sowohl für SharePoint als auch Systeme auf Open-Source-Basis wie z. B. TYPO3 oder Drupal. Darüber hinaus unterstützen wir sie bei allen BÜRO BERLIN Fragen und Maßnahmen zu Kollaboration, Adoption und Change Management. UEBERBIT GmbH Auf ihrem eigenen Weg zu einem erfolgreichen Enterprise 2.0. Torstraße 179 D 10115 Berlin ANSPRECHPARTER GESCHÄFTSFÜHRER Daniel Bönisch, Dr. Boris Stepanow FIRMENSITZ/REGISTERGERICHT Dr. Boris Stepanow UEBERBIT GmbH Mannheim, Amtsgericht Mannheim, HRB 8982 Geschäftsführender Gesellschafter Umsatzsteuer-Identifikationsnummer DE219551615 E-Mail boris.stepanow@ueberbit.de Studie Social Intranets in Baden-Württemberg Seite 11 von 11
Sie können auch lesen