Social Intranets in Baden-Württemberg - ERGEBNISSE DER EMPIRISCHEN STUDIE - UEBERBIT

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ERGEBNISSE DER EMPIRISCHEN STUDIE

Social Intranets in Baden-Württemberg
© 2015 UEBERBIT GmbH, Mannheim
AUSGANGSLAGE                                                                    kein Trend-Thema mehr, sondern Wirklichkeit geworden. Nur 20 % der
                                                                                Unternehmen haben sich mit dem Thema noch nicht befassen wollen oder
                                                                                bewusst dagegen entschieden.
International agierende Großunternehmen in Deutschland haben das
Potenzial von Intranets als zentrale Tools für Kommunikation und                Dabei betrachtet nur ein Viertel die Einführung eines Social Intranets als
Zusammenarbeit längst erkannt. Was aber macht der Mittelstand?                  Managementaufgabe. Demgegenüber stehen die Beobachtungen, dass sich
                                                                                Unternehmenskultur und –klima verändern (50 %) bzw. die Erwartung an
Speziell in Baden-Württemberg bildet er das Rückgrat der Wirtschaft
                                                                                spürbaren oder gar grundlegenden Veränderungen der Unternehmens-
und schafft die meisten Arbeitsplätze. Neben den großen Unternehmen ist
                                                                                kultur (50 %) besteht. Möglicherweise spiegelt sich in dieser Diskrepanz
der Mittelstand die treibende Kraft einer der wirtschaftsstärksten Regionen
                                                                                eine Unterschätzung des mit einem Social Intranet verbundenen Change-
Europas, die sich durch Innovationen und internationalen Erfolg auszeich-
                                                                                Prozesses durch das Management wider.
net. Werden moderne Kollaborationsinstrumente wie Social Intranets
hier erfolgreich genutzt, um diesen hohen Standard dauerhaft sichern zu         Ebenfalls etwas überraschend ist der Umstand, dass nur 37,5 % im Betrieb
können?                                                                         bzw. 31 % der Unternehmen in der Planung im Rahmen einer strategischen
                                                                                Vorgehensweise Ziele und Erfolgsfaktoren definieren. Die Erhebung und
In Zusammenarbeit mit der Hochschule der Wirtschaft für Manage-
                                                                                Messung von entsprechenden Kennzahlen haben sogar nur 37,5 % (Betrei-
ment in Mannheim befragten wir im Juni und Juli Führungskräfte aus dem
                                                                                ber) bzw. 15 % (Planer) auf der Agenda.
Top- und Mittleren Management in rund 70 ausgewählten Unternehmen
verschiedener Branchen mit Sitz in Baden-Württemberg, inwieweit sie das         Weitgehende Einigkeit besteht bei der organisatorischen Verankerung: Das
Thema Social Intranet auf ihre Agenda gesetzt und strategisch verankert         Gros der Unternehmen sieht die Interne Kommunikation als zuständigen
haben.                                                                          Bereich. Nur noch wenige Unternehmen verorten das Thema in der IT.
                                                                                Auch hierin zeigt sich der Wandel in der Wahrnehmung – Social Intranets
                                                                                werden nicht mehr vordergründig als technische Lösung gesehen, vielmehr
                                                                                stehen hier Aspekte der Kommunikation und Zusammenarbeit im Vorder-
                                                                                grund.

                                                                                Bei den angestrebten Zielen stehen eine Verbesserung der Vernetzung der
                                                                                Mitarbeiter, eine Erhöhung der Transparenz im Unternehmen, die Ermögli-
                                                                                chung und Verbesserung von Teamarbeit sowie die Wissensdokumentation
                                                                                an den oberen Positionen der Wunschliste.
MANAGEMENT SUMMARY
                                                                                Betrachtet man nur die Gruppe derer, die bereits ein Social Intranet betrei-
Das Thema Social Intranet ist in den mittelständischen Unternehmen              ben, und fragt nach der Akzeptanz der Lösung, so sehen 60 % der Unter-
Baden-Württembergs angekommen: Bereits 25 % setzen auf ein Social               nehmen diese als ‚durchschnittlich’ und 40 % als ‚gut’ an. Eine insgesamt
Intranet, 26 % sind in der konkreten, 29 % in der mittelfristigen Planung für   positive Bewertung, die aber durchaus noch Luft nach oben lässt.
eine moderne Kommunikations- und Kollaborationsplattform. Damit sind in
Baden-Württemberg 80 % der Unternehmen konkret mit der Thematik
befasst, was zeigt, dass sie die neuen Möglichkeiten der Kommunikation
und Kollaboration als lohnend und gewinnbringend bewerten und in ihre
operativen Maßnahmen oder Planungen einbinden. Social Intranets sind

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                       Seite 2 von 11
DEMOGRAFISCHES                                                               DIE ZUSAMMENSETZUNG DER
                                                                             TEILNEHMER
Befragt wurden ausschließlich mittelständische Unternehmen aus Baden-
Württemberg. Die insgesamt 69 teilnehmenden Unternehmen sind breit
                                                                             Die Studie verzweigt mit der ersten Frage in drei Gruppen: zum einen
über die Branchen verteilt, den größten Anteil stellt mit circa 20 % der
                                                                             Unternehmen, die bereits ein Social Intranet betreiben (25 %), zum anderen
Maschinenbau. 5 % gaben Mitarbeiterzahlen unter 500 an, 34 % der
                                                                             die Unternehmen, die in der kurz- (26 %) bis mittelfristigen (29 %) Planung
Unternehmen haben 500 bis 1.000 Mitarbeiter, knapp 20 % über 5.000
                                                                             eines Social Intranets stecken und schließlich die Unternehmen, die aktuell
Mitarbeiter. Etwa 60 % der Unternehmen betreiben 2 – 10, ein Drittel der
                                                                             oder generell keinen Bedarf für ein Social Intranet sehen (20 %).
Unternehmen mehr als 10 nationale Standorte. 62 % verfügen darüber
hinaus über internationale Niederlassungen. Ein Drittel der Unternehmen
geben ihren Gesamtjahresumsatz unter 100 Mio. € an, zwei Drittel dar-
                                                                                                                              Wir betreiben bereits ein
über.                                                                                                                         Social Intranet

 50%                                                                                     20,29%
                                                                                                          24,64%
                                                                                                                              Wir sind bereits in der
                                                                                                                              Planung und/oder
 40%                                                                                                                          Umsetzung eines Social
                                                                                                                              Intranets
                                                                                                                              Wir sehen den Bedarf und
 30%                                                                                                                          werden mittelfristig in die
                                                                                      28,99%                                  Planung einsteigen
                                                                                                          26,09%
 20%                                                                                                                          Wir sehen keinen Bedarf, ein
                                                                                                                              Social Intranet ist kein
                                                                                                                              Thema für uns
 10%

   0%
         unter 250     250 – 499    500 – 999   1.000 – 4.999   über 5.000   Abb. 2 Der Social-Intranet-Reifegrad der befragten Unternehmen

Abb. 1 Die Größe der Unternehmen in Mitarbeitern
                                                                             Entsprechend unterscheiden wir in der folgenden Detailauswertung drei
                                                                             Gruppen, wobei wir uns an die Begriffswelt von Everett R. Rogers Inno-
                                                                             vationstheorie (https://en.wikipedia.org/wiki/Diffusion_of_innovations)
                                                                             anlehnen:

                                                                             1. die Innovators und Early Adopters als Betreiber,
                                                                             2. die in der Planung befindliche Early and Late Majority sowie
                                                                             3. die abwartenden Laggards.

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                      Seite 3 von 11
DIE ERSTE GRUPPE: INNOVATOREN                                                              4. Über welche Komponenten verfügt Ihr Social Intranet?

UND EARLY ADOPTERS
                                                                                                               Persönliches Profil
1. Seit wann betreiben Sie Ihr Social Intranet?                                               Personalisierte Startseite, Personal
                                                                                                                       Dashboard
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       Seit mehr als 3 Jahren                                                                   Micro-Blogging, Direct Messaging

           Seit 1 bis 3 Jahren                                                              Nachrichtenverlauf (‚Activity Stream’)

                                                                                                             Kommentarfunktion
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                            0,00%    10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00%
                                                                                                                           Forum

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2. Wo ist das Thema Social Intranet organisatorisch verankert?
                                                                                                                             Wiki
Fast 60 % der Social Intranets sind in der Internen Kommunikation behei-
                                                                                                                                0,00%     20,00%    40,00%   60,00%   80,00%
matet. Die restlichen Anteile verteilen sich weitgehend gleichmäßig auf
Unternehmens-/Geschäftsleitung, HR/Personal, Marketing/Vertrieb und IT.
Die Antwortoption ‚Wissensmanagement’ wurde von keinem Unternehmen
gewählt.                                                                                   5. Über welche Anwendungen verfügt Ihr Social Intranet?

3. Inwieweit ist das Thema Social Intranet strategisch                                      Unternehmensweite Suche
    eingebunden?                                                                               Employer Self Services
Das Social Intranet wird gezielt weiterentwickelt und funktional ausgebaut.      87,50 %
                                                                                                       Expertensuche
Das Social Intranet wird im Unternehmen intern beworben.                         75,00 %
                                                                                                Mitarbeiterverzeichnis
Ziele und Erfolgsfaktoren wurden definiert.                                      37,50 %
                                                                                              Virtuelle Arbeitsgruppen
Es werden Kennzahlen zur Nutzung erhoben und ausgewertet.                        37,50 %
                                                                                              Dokumentenverwaltung
Das Social Intranet wird als Managementaufgabe verstanden.                       25,00 %      Ideenmanagement, Betr.
                                                                                                  Vorschlagswesen
Es gibt Positionen oder explizit eingeräumte Zeitkontingente für die Redaktion
                                                                                                 Wissensmanagement
und die Administration des Social Intranets.                                     25,00 %
                                                                                                                     0,00%       20,00%    40,00%     60,00%    80,00%
Die Nutzung des Social Intranets wird mit einem Anreizsystem gefördert.           6,25 %

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                                     Seite 4 von 11
6. Inwieweit wurden die Ziele erreicht?                                       7. Welche Veränderungen in der Unternehmenskultur erwarten
                                                                                  Sie mittelfristig durch die Einführung des Social Intranets?
In unserer Frage zu den Zielen haben wir die Teilnehmer gebeten, eine
qualitative Einschätzung bezüglich der Erreichung abzugeben. Die Beurtei-
lung der Zielerreichung erfolgte in den Abstufungen ‚nicht verfolgt/nicht     Die gesamte Unternehmenskultur wird sich grundlegend in Richtung Offenheit,     14,29 %
erreicht’ – ‚im geringen Maß’ – ‚teilweise’ – ‚gut’ – ‚umfassend erreicht’.   Transparenz und Vernetzung verändern.

Zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen sehen eine Verbesserung            In vielen Bereichen wird es spürbare Veränderungen geben, die auch die          14,29 %
der Kommunikation als teilweise, ein Drittel als gut erreicht, wobei sich     Unternehmenskultur beeinflussen.

dies aber nur im geringeren Maße positiv auf eine Reduktion des E-            Es wird zu Veränderungen kommen, die in einigen Bereichen auch das Klima        50,00 %
Mail-Aufkommens (53 %) auswirkt.                                              und die Kultur im Unternehmen betreffen.
Mit 60 % sieht der überwiegende Teil die Vernetzung der Mitarbeiter gut       Die Änderungen werden gering sein und sich entsprechend keine oder nur eine     21,43 %
erhöht, zwei Drittel der Teilnehmer bewerten die Unterstützung von Team-      geringe Auswirkung auf die Unternehmenskultur ergeben.
arbeit sogar als gut oder gar umfassend erreicht. Ebenfalls zwei Drittel
                                                                              Nein, es sind keine grundlegenden Änderungen zu erwarten.                        0,00 %
sehen dabei eine gute (53 %) oder gar umfassende (13 %) Erhöhung der
Transparenz im Unternehmen als erreicht an.
Beim Thema Wissensmanagement bewerten mit den beiden Bestnoten ‚gut’
oder gar ‚umfassend erreicht’ ca. 40 % der Teilnehmer die Verbesserung
der Wissensdokumentation sowie ein Drittel die Verbesserung der Do-
kumentenverwaltung. Hierzu passen die Angaben zur Zeitersparnis
bei der Informationsrecherche: fast die Hälfte sehen hier gute oder
umfassende Verbesserungen, darüber hinaus sieht ein Drittel der Teil-
nehmer dieses Ziel als teilweise erreicht an.
Auch die unternehmensweite Suche (‚Enterprise Search’) bewerten ca.
40 % mit den beiden Bestnoten. Bemerkenswert ist hierbei, dass demge-
genüber ein Drittel der Unternehmen diese Zielvorgabe in ihrem Social
Intranet nicht verfolgt oder erreicht hat.

                      1.   Erhöhung der Transparenz

    TOP 3             2.   Ermöglichung/Unterstützung Teamarbeit

                      3.   Erhöhung der Vernetzung der Mitarbeiter

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                           Seite 5 von 11
DIE ZWEITE GRUPPE: EARLY AND                                                            4. Über welche Komponenten soll Ihr Social Intranet verfügen?

LATE MAJORITY
                                                                                                        Persönliches Profil
1. Wann werden Sie Ihr Social Intranet einführen?                                                Personalisierte Startseite,
                                                                                                                Dashboard
Wir werden es ...
                                                                                           Telefon- und Videokonferenzen

                                                                                         Micro-Blogging, Direct Messaging
      ... mittelfristig angehen, eine
      Roadmap besteht noch nicht                                                              Nachrichtenverlauf (‚Activity
                                                                                                                 Stream’)
  ... in den nächsten 1 bis 2 Jahren
          konzipieren und umsetzen                                                                    Kommentarfunktion

   ... im Laufe des nächsten Jahres                                                                   Bewertungsfunktion
          fertigstellen und einführen
                                                                                                                      Forum
                                   0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00%
                                                                                                                       Blog

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2. Wo wird das Thema Social Intranet organisatorisch
    verankert?                                                                                                            0,00%    20,00%   40,00%   60,00%   80,00%

Knapp 40 % der Unternehmen planen, ihr Social Intranet im Bereich In-
terne Kommunikation zu verankern. Jeweils gut 20 % ordnen die Zustän-
digkeit dem Bereich HR/Personal bzw. der IT zu. Auch in der zweiten Grup-
pe finden sich keine Angaben zu einer Abteilung ‚Wissensmanagement’.                    5. Über welche Anwendungen soll Ihr Social Intranet verfügen?

3. Inwieweit wird das Thema Social Intranet strategisch                                  Unternehmensweite Suche
    eingebunden?
                                                                                            Employer Self Services
Das Social Intranet wird im Unternehmen intern beworben.                      43,75 %
                                                                                                    Expertensuche
Das Social Intranet wird gezielt weiterentwickelt und funktional ausgebaut.   43,75 %
                                                                                             Mitarbeiterverzeichnis
Ziele und Erfolgsfaktoren wurden definiert.                                   31,25 %
                                                                                           Virtuelle Arbeitsgruppen
Das Social Intranet wird als Managementaufgabe verstanden.                    25,00 %
                                                                                           Dokumentenverwaltung
Es werden Kennzahlen zur Nutzung erhoben und ausgewertet.                     15,63 %
                                                                                           Ideenmanagement, Betr.
Es gibt Positionen oder explizit eingeräumte Zeitkontingente für die Redak-                      Vorschlagswesen
tion und die Administration des Social Intranets.                             12,50 %         Wissensmanagement

Die Nutzung des Social Intranets wird mit einem Anreizsystem gefördert.        0,00 %                             0,00%        20,00%   40,00%       60,00%   80,00%

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                                  Seite 6 von 11
6. Wie schätzen Sie die Bedeutung der Ziele ein?                               7. Welche Veränderungen in der Unternehmenskultur erwarten
Vergleichbar zur ersten Gruppe der ‚Innovatoren und Early Adopters’                Sie mittelfristig durch die Einführung des Social Intranets?
wurde die Bedeutung einer Reihe von möglichen Zielen bei der Planung
oder Einführung eines neuen Social Intranets qualitativ abgefragt, wobei
                                                                               Die gesamte Unternehmenskultur wird sich grundlegend in Richtung           10,71 %
die Antworten in den fünf Abstufungen ‚keine’ – ‚geringe’ – ‚mittlere’ –       Offenheit, Transparenz und Vernetzung verändern.
‚hohe’ – ‚wesentliche Bedeutung’ möglich waren.
                                                                               In vielen Bereichen wird es spürbare Veränderungen geben, die auch die     39,29 %
Fasst man die beiden Antwortgruppen ‚hohe’ und ‚umfassende Bedeutung’
                                                                               Unternehmenskultur beeinflussen.
zusammen, stehen folgende Ziele besonders stark im Fokus der Unterneh-
men: Verbesserung der Wissensdokumentation (ca. 89 %), Erhöhung der            Es wird zu Veränderungen kommen, die in einigen Bereichen auch das         32,14 %
                                                                               Klima und die Kultur im Unternehmen betreffen.
Vernetzung der Mitarbeiter (ca. 78 %), Erhöhung der Transparenz (ca.
78 %), eine effizientere Kommunikation (ca. 74 %) sowie Zeitersparnis bei      Die Änderungen werden gering sein und sich entsprechend keine oder nur     10,71 %
der Informationsrecherche (ca. 71 %).                                          eine geringe Auswirkung auf die Unternehmenskultur ergeben.

Weniger Bedeutung hat die Ermöglichung und Unterstützung der Teamar-           Nein, es sind keine grundlegenden Änderungen zu erwarten.                   7,14 %
beit (66 %) sowie die Einführung einer Enterprise Search (60 %).
Eine Verbesserung der Dokumentenverwaltung verfolgen entsprechend nur
45 % vordringlich, ein knappes Drittel gab für dieses Ziel eine nur ‚geringe
Bedeutung’ an. 32 % sehen in der Reduktion des E-Mail-Aufkommens ein
maßgebliches Ziel, für 25 % hat dies nur eine geringe Bedeutung.

                      1.   Verbesserung der Wissensdokumentation

    TOP 3             2.   Erhöhung der Vernetzung der Mitarbeiter

                      3.   Erhöhung der Transparenz

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                            Seite 7 von 11
DIE DRITTE GRUPPE: LAGGARDS                                                      Demnach befassen sich bereits 80 % der teilnehmenden Unternehmen aktiv
                                                                                 mit Social Intranets, die Thematik ist auf breiter Basis angekommen. Dieser
                                                                                 Anteil setzt sich zusammen aus dem Viertel der Teilnehmer, das bereits ein
Die dritte Gruppe der Teilnehmer bilden Unternehmen, die aktuell oder
                                                                                 Social Intranet betreibt, sowie den Unternehmen, die kurzfristig (26 %) vor
generell keinen Bedarf an einem Social Intranet sehen. Typischerweise
                                                                                 der Einführung eines solchen stehen oder mittelfristig (29 %) in die Planung
sammeln sich in dieser Gruppe eher konservative Marktteilnehmer, die eine
                                                                                 einsteigen werden. Ein Fünftel der Unternehmen beschäftigt sich nicht
abwartende Grundhaltung gegenüber neuen Ideen einnehmen und sich mit
                                                                                 aktiv mit dem Thema. Hauptgründe sind hier die Zufriedenheit mit der
Innovationen erst dann näher auseinandersetzen, wenn diese bereits als
                                                                                 bestehenden Intranetlösung sowie Zweifel am Return of Investment (jeweils
etabliert gelten.
                                                                                 60 %) oder die althergebrachte Befürchtung, die Mitarbeiter würden dann
Als Hauptgründe für ihre reservierte Haltung gaben knapp 60 % dieser             noch mehr Zeit im Intranet verbringen (35 %). Demnach herrscht nur noch
Gruppe an, das aktuelle bestehende Intranet erfülle den Bedarf der Unter-        bei rund 7 % der Befragten die Meinung vor, dass Kommunikation, Kollabo-
nehmung. Ebenso viele Unternehmen sahen den Return on Investment für             ration und Informationsrecherche im Intranet zu Lasten und nicht zu Gun-
ein Social Intranet als nicht belegbar an. 35 % der Unternehmen befürch-         sten der Produktivität stattfindet.
ten, die Mitarbeiter könnten noch mehr Zeit im Intranet verbringen, knapp
                                                                                 Mit der Einführung der Maßnahme erwartet das Gros der Unterneh-
über 20 % führten die aktuelle Kostensituation als Grund an, keine Investi-
                                                                                 men mehr oder minder starke Veränderungen in Klima und Kultur, 14 %
tionen in diese Richtung zu tätigen. Nur ca. 14 % der Teilnehmer räumten
                                                                                 der Betreiber und 11 % der in Planung befindlichen Unternehmen sogar
ein nicht zu wissen, was ein Social Intranet ist oder soll.
                                                                                 grundlegende Änderungen. Mit wenig oder keinen Änderungen rechnen
                                                                                 hingegen nur 21 % der ersten und 17 % der zweiten Befragungsgruppe.
                                                                                 Dieser Einschätzung steht gegenüber, dass lediglich 25 % der Unternehmen
                      1.    Das bestehende Intranet erfüllt unseren Bedarf.      das Thema als Managementaufgabe sehen. Diese Diskrepanz kann darauf
                                                                                 hinweisen, dass der Wandel zwar erwartet, aber nach wie vor in seiner
                      2.    Der Return on Investment (ROI) eines Social
    TOP 3                                                                        Bedeutung für das Gesamtunternehmen unterschätzt wird.
                            Intranets ist nicht belegbar.

                      3.    Die Mitarbeiter sollen nicht mehr Zeit im Intranet   Bei der Frage nach der organisatorischen Zuständigkeit ergibt sich ein
                            verbringen.                                          weitgehend homogenes Bild: mit 56 % der Betreiber und 39 % der Planer
                                                                                 verorten der jeweils größte Teil das Thema bei der Internen Kommunika-
                                                                                 tion. Vereinzelt liegt die Verantwortung direkt bei der Geschäftsführung
                                                                                 (jeweils ca. 6 %) oder in ähnlich geringem Umfang bei anderen Fachabteil-
                                                                                 ungen wie Personal/HR, Marketing/Vertrieb oder Finanzen. Keines der teil-
                                                                                 nehmenden Unternehmen gab an, eine eigene Fachzuständigkeit ‚Wissens-
                                                                                 management’ betraut zu haben, obgleich das Wissensmanagement als An-
BEWERTUNG DER STUDIEN-                                                           wendung am stärksten im Social Intranet verbreitet (73 %) bzw. nachge-
ERGEBNISSE                                                                       fragt (86 %) ist. Während in der frühen Phase der Erprobung sozialer Soft-
                                                                                 warekomponenten die Initiative und Zuständigkeit häufig bei der IT-Abtei-
Im Zentrum dieser Social-Intranet-Studie standen Fragen an Führungs-             lung lag, geben heute nur noch 12,5 % der ersten und 22 % der zweiten
kräfte und Mitglieder des Managements der mittelständischen Unterneh-            Gruppe an, ihre IT organisatorisch mit dieser Aufgabe zu betrauen. Vieles
men Baden-Württembergs hinsichtlich Strategie und Zielsetzung, Change-           spricht also dafür, dass Social Intranets nicht mehr vordergründig als
Management und Einführungsprozessen sowie dem Umsetzungsstand.                   technische Lösung gesehen werden.

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                        Seite 8 von 11
Die Fragen nach der strategischen Verankerung bargen ein paar Über-
raschungen in Form etwas widersprüchlicher Angaben. So gaben zwar

                                                                              Erhöhung der WissensdokumentDokumentenverw Informationsrech unternehmenswei
                                                                                                                                               Einführung einer
88 % der Unternehmen mit existierendem Social Intranet an, die Anwen-                                                                                             2)

dung gezielt weiterzuentwickeln und auszubauen, gleichzeitig messen aber

                                                                                                                                               ten Suche
                                                                                                                                                                  1)
nur 38 % Kennzahlen zur Nutzung. Eine gezielte Weiterentwicklung sollte
sich demgegenüber aber nicht nach einer antizipierten oder angenomme-

                                                                                                                             Zeitersparnis bei
                                                                                                                                                                  2)
nen Nutzung, sondern nach dem belegbar ermittelten Bedarf richten. Dazu
passt auch, dass mit 38 % nur gut ein Drittel der Betreiber angab, über-

                                                                                                                             erche
                                                                                                                                                                  1)

                                                                                           Verbesserung der Verbesserung der der
haupt Ziele und Erfolgsfaktoren definiert zu haben. Ob man diese Herange-
hensweise als optimistisch oder hemdsärmelig bezeichnen will, sei jedem                                                                                           2)

überlassen – zumindest sprechen diese Werte nicht für einen sorgsam

                                                                                                            altung
                                                                                                                                                                  1)
konzipierten und abgesichert durchgeführten Strategieprozess.
Und auch wo es endgültig weh tut, herrscht bei den Unternehmen Zurück-                                                                                            2)

haltung: bei den personellen Ressourcen. Nur ein Viertel der Betreiber hat
‚Positionen oder explizit eingeräumte Zeitkontingente für die Redaktion und                                                                                       1)

                                                                              Transparenz ation
die Administration des Social Intranets’ geschaffen. Dies bedeutet im
                                                                                                                                                                  2)
Umkehrschluss, dass Dreiviertel der Unternehmen davon ausgehen, das
Social Intranet könne von der bestehenden Mannschaft ‚nebenher’ betreut                                                                                           1)
werden (Bei den Planern geben die Schaffung personeller Ressourcen sogar

                                                                                                                                 von Teamarbeit
nur 13 % der Unternehmen an – möglicherweise sind die Unternehmen

                                                                                                                                 Unterstützung
                                                                                                                                                                  2)

noch nicht bei der Betreuungsfrage angekommen). Dies sind gefährliche
                                                                                                                                                                  1)
Annahmen, denn gerade ein ungenügender Pflegezustand und mangelhafte
Betreuung sind verbreitete Ursachen dafür, dass ein Social Intranet bei

                                                                                                                Reduktion des E-
                                                                                                                                                                  2)

                                                                                                  Kommunikation Aufkommens
seinen Mitarbeitern durchfällt.

                                                                                                                Mail-
                                                                                                                                                                  1)
Bei der Frage nach den Zielen stehen eine Verbesserung der Vernetzung
der Mitarbeiter, eine Erhöhung der Transparenz im Unternehmen, die Er-
                                                                                                                                                                  2)
möglichung und Verbesserung von Teamarbeit sowie der Wissensdoku-

                                                                                                  Effizientere
mentation im Vordergrund.                                                                                                                                         1)

Wer es ganz genau wissen möchte, kann dies im folgenden Diagramm

                                                                                                  Vernetzung der
                                                                                                  Erhöhung der
                                                                                                                                                                  2)
auslesen: Die Antworten der Gruppe 1 (Frage nach der Erreichung der

                                                                                                  Mitarbeiter
Ziele) stammen von den Betreibern, die der Gruppe 2 (Frage nach der                                                                                               1)

Bedeutung der Ziele) von den in Planung befindlichen Unternehmen. Die
Antwortoptionen sind wie folgt gekennzeichnet: ‚keine Bedeutung’                                                                                             0,00%     20,00%   40,00%   60,00%   80,00%   100,00%

(dunkelrot), ‚geringe’ (hellrot), ‚mittlere’ (gelb), ‚hohe’ (hellgrün),
‚wesentliche Bedeutung’ (dunkelgrün).

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                                                                               Seite 9 von 11
Im Rahmen des Change-Managements kommen den begleitenden Maß-                         nahme schrecken die Unternehmen zurück. Insgesamt zeigen sich bei den
nahmen bei der Einführung eines Social Intranets besondere Bedeu-                     meisten Punkten keine großen Abweichungen bei den Aktivitäten zwischen
tung zu, steht und fällt die Kollaborations- und Interaktionsplattform doch           den Unternehmen, welche die Einführung bereits hinter sich haben, und
mit der Akzeptanz und aktiven Nutzung durch die Anwender. Die Antwor-                 den Unternehmen, die diese noch planen.
ten zeigen, dass diese Anforderung durchaus als Managementaufgabe
begriffen wird und verschiedene Maßnahmen neben der recht selbstver-
ständlichen Begleitung mit Kommunikationskampagnen und Help-Desks
durchgeführt oder geplant werden. So sehen etwa mehr als 60 % eine sicht-             FAZIT
bare Teilnahme der Führungskräfte als hilfreich oder erforderlich an.
                                                                                      Ist das Thema damit durch? Der ersten Gruppe der Innovatoren und Early
      Verhaltensregeln wie Guidelines                                                 Adopters stellten wir die Frage nach der Akzeptanz ihres Social Intranets
                      oder Netiquette                                                 auf dem Erfahrungshorizont der ersten Betriebsjahre. Auf die negativen
                   Reverse Mentoring                                                  Antwortmöglichkeiten ‚gering’ und ‚ungenügend’ entfielen dabei ebenso
                                                                                      wenig Antworten wie auf die Bestbewertung ‚hervorragend’: 60 % der
        Incentivierung der Teilnahme
                                                                                      Teilnehmer bewerteten die Akzeptanz als ‚durchschnittlich’, 40 % der
     Bereitstellung Help-Desk, Online-
                            Hilfe, FAQ                                                Unternehmen als ‚gut’.
                  Redaktionsschulung                                                  Aber nein, damit ist das Thema nicht durch. Eine ‚durchschnittliche’ Ak-
                                                                                      zeptanz ist sicher nicht genug und sollte Anlass sein für weitere Maßnah-
                   Anwenderschulung
                                                                                      men. Diese Studie liefert hierzu bereits erste Hinweise, etwa in den Berei-
             Social-Media-Schulung.
            Kommunikationstraining                                                    chen wie User Adoption und Change Prozessen bieten sich Möglichkeiten
     Exklusive Informationsangebote                                                   zur Verbesserung. So gilt es weiterhin Potentiale zu heben, um bisher unge-
                      (‚Zero-Option’)
            Abteilungsübergreifende
                                                                                      nutzte oder verborgene Effizienz-, Wissens- und Innovationsressourcen zur
                       Arbeitsgruppe                                                  Optimierung der Unternehmensperformance auch oder gerade mittels
         Spezielle Veranstaltung zur                                                  Social Intranets zu erschließen.
                          Einführung
            Sichtbare Teilnahme von
                 Führungskräften/GF
 Aktive Unterstützung durch ‚Change
                              Agents’
                         Begleitende
         Kommunikationskampagne
                                      0,00%    20,00%      40,00%   60,00%   80,00%

Mit welchen Maßnahmen wurde Ihr Social Intranet eingeführt? Die Gruppe der Betrei-
ber ist dunkelgrün, die der Planer hellgrün dargestellt.                              Dr. Boris Stepanow

Demgegenüber setzt nur ein Drittel auf die Einbindung von Change Agents.
Hier scheinen noch nicht alle Potentiale ausgereizt zu werden, um den
Innovationsprozess eines Social Intranets auch auf psychosozialer Ebene
positiv zu beeinflussen. Auch vor einer expliziten Incentivierung der Maß-

Studie Social Intranets in Baden-Württemberg                                                                                                            Seite 10 von 11
ÜBER UNS                                                                    HAUPTSITZ MANNHEIM

Die Agentur UEBERBIT war bereits 2007 eines der ersten Unternehmen,         UEBERBIT GmbH
das bei der Intranet-Konzeption konsequent in Richtung Kollaboration mit    Rheinvorlandstraße 7
Hilfe von sozialen Softwarekomponenten nachgedacht hat. Die Projektstu-     D 68159 Mannheim
die ‚Intranet 2.0’ kombinierte erstmals als Mashup verschiedene Kompo-
nenten wie Wiki, Blog, RSS-Feed etc. zu einer Kollaborationsplattform und
                                                                            Telefon: +49 621 17205-0
wurde 2007 mit dem wichtigsten deutschen Interaktiv-Preis, dem Deut-
                                                                            Telefax: +49 621 17205-199
schen Multimedia Award DMMA, ausgezeichnet. Wir sehen uns seither als
                                                                            E-Mail: mail@ueberbit.de
Pioniere und Innovatoren auf diesem Gebiet.
                                                                            www.ueberbit.de
Unseren Kunden bieten wir als Dienstleister kompetente Beratung, fun-
dierte Konzepte und die technische Umsetzung kollaborativer Intranets
an – sowohl für SharePoint als auch Systeme auf Open-Source-Basis wie
z. B. TYPO3 oder Drupal. Darüber hinaus unterstützen wir sie bei allen      BÜRO BERLIN
Fragen und Maßnahmen zu Kollaboration, Adoption und Change
Management.
                                                                            UEBERBIT GmbH
Auf ihrem eigenen Weg zu einem erfolgreichen Enterprise 2.0.                Torstraße 179
                                                                            D 10115 Berlin

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                                                                            Daniel Bönisch, Dr. Boris Stepanow

                                                                            FIRMENSITZ/REGISTERGERICHT
                             Dr. Boris Stepanow
                             UEBERBIT GmbH                                  Mannheim, Amtsgericht Mannheim, HRB 8982
                             Geschäftsführender Gesellschafter              Umsatzsteuer-Identifikationsnummer DE219551615
                             E-Mail boris.stepanow@ueberbit.de

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