Solvabilität und Finanzlage - Bericht für das Jahr 2020 - Donau Versicherung
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Solvabilität und Finanzlage Bericht für das Jahr 2020
2 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP Herausgeber und Medieninhaber DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group, Schottenring 15, 1010 Wien, FN 32002m Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird auf die geschlechtsspezifische Differenzierung (z. B. MitarbeiterInnen) verzichtet. Entsprechende Formulierungen gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.
3 Inhalt Zusammenfassung 4 A Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis 8 A.1 Geschäftstätigkeit 8 A.2 Versicherungstechnische Leistung 9 A.3 Anlageergebnis 11 A.4 Entwicklung sonstiger Tätigkeiten 12 A.5 Sonstige Angaben 12 B Governance-System 13 B.1 Allgemeine Angaben zum Governance-System 13 B.2 Anforderungen an die fachliche Qualifikation und persönliche Zuverlässigkeit 20 B.3 Risikomanagement-System einschließlich der unternehmenseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung 21 B.4 Internes Kontrollsystem 28 B.5 Funktion der internen Revision 30 B.6 Versicherungsmathematische Funktion 31 B.7 Outsourcing 32 B.8 Sonstige Angaben 33 C Risikoprofil 34 C.1 Versicherungstechnisches Risiko 35 C.2 Marktrisiko 39 C.3 Kreditrisiko 40 C.4 Liquiditätsrisiko 41 C.5 Operationelles Risiko 42 C.6 Andere wesentliche Risiken 44 C.7 Sonstige Angaben 44 D Bewertung für Solvabilitätszwecke 47 D.1 Vermögenswerte 47 D.2 Versicherungstechnische Rückstellungen 49 D.3 Sonstige Verbindlichkeiten 58 D.4 Alternative Bewertungsmethoden 59 D.5 Sonstige Angaben 59 E Kapitalmanagement 61 E.1 Eigenmittel 61 E.2 Solvenzkapitalanforderung und Mindestkapitalanforderung 66 E.3 Verwendung des durationsbasierten Untermoduls Aktienrisiko bei der Berechnung des SCR 67 E.4 Unterschiede zwischen Standardformel und etwa verwendeten internen Modellen 67 E.5 Nichteinhaltung der Mindestkapitalanforderung und Nichteinhaltung der Solvenzkapitalanforderung 69 E.6 Sonstige Angaben 69 Anhang 70
4 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP Zusammenfassung Das vorliegende Dokument ist der Bericht über die Solvabilität und Finanzlage (Solvency and Financial Condition Report, kurz SFCR) der DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group (im Folgenden als DONAU Versicherung bezeichnet) für das Geschäftsjahr 2020. Der Inhalt des SFCR ist durch die Delegierte Verordnung (EU) 2015/35 der Europäischen Union vorgegeben und eröffnet einen risikoorientierten Einblick in das Unternehmen. Ziel ist eine erhöhte Transparenz in der europäischen Versicherungswirtschaft. In Kapitel A wird zunächst auf Geschäftstätigkeit und Leistung der DONAU Versicherung eingegangen. Die DONAU Versicherung ist eine der führenden und ältesten Versicherungsgesellschaften am österreichischen Versicherungsmarkt. Sie bietet als Kompositversicherer Versicherungsprodukte sowohl im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung als auch im Bereich der Lebens- und der Krankenversicherung an. Mit der Strategie „MEINE DONAU 2023“ steht die DONAU Versicherung für einen offensiven, kundenorientierten Marktauftritt. Die DONAU Versicherung legt den Fokus auf eine starke Kundenorientierung mit persönlichem Service in ganz Österreich. Zusätzlich zur umfassenden Beratung von Privatpersonen sorgt die DONAU Versicherung mit einer Reihe von Koordinatoren für eine professionelle, individuelle Risikoanalyse und passende Versicherungslösungen für Gewerbetreibende und KMU, die Nachhaltigkeit, Kontinuität und das Service der DONAU Versicherung schätzen. Der Kernmarkt der DONAU Versicherung ist entsprechend der strategischen Ausrichtung weiterhin hauptsächlich Österreich. Die DONAU Versicherung erwirtschaftete im Jahr 2020 insgesamt TEUR 829 235 (2019: TEUR 840.153) an verrechneten Prämien im direkten Geschäft. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Prämienabrieb von 1,3 %. In der Schaden- und Unfallversicherung wurden TEUR 615 313 (2019: TEUR 614.300) an Prämien eingenommen. Das entspricht einem Anteil von 74,2 % und einem Anstieg um 0,16 %. Die verrechneten Prämien in der Lebensversicherung betrugen im direkten Geschäft 2020 TEUR 196.076 (2019: TEUR 210.077). Das bedeutete eine Verminderung um 6,66% und einen Anteil von 23,64 % an den Gesamtprämien. Der Prämienrückgang ist hauptsächlich auf den Rückgang bei den Einmalerlägen zurückzuführen. Die Sparte Krankenversicherung verzeichnete abermals eine beachtliche Steigerung der verrechneten Prämien auf nunmehr TEUR 17.845 (2019: TEUR 15.776). Das entspricht einem Anteil von 2,15 %. Die Prämien verteilten sich wie folgt auf die Bilanzabteilungen: Schaden/Unfall 2,15% Leben (1,90%) Kranken 23,64% (24,99%) 74,20% (73,11%)
5 Die Zahlungen für Leistungsfälle (einschließlich Kosten für Schadenbearbeitung) sind im direkten Geschäft um 2,2 % auf TEUR 588.055 (2019: TEUR 601.533) gesunken. Dabei stammen TEUR 366.560 (2019: TEUR 395.946) aus dem Bereich Schaden und Unfallversicherung und TEUR 212.891 (2019: TEUR 196.880) aus dem Bereich Leben. Die Zahlungen für Leistungen aus dem indirekten Geschäft betrugen TEUR 2.700 (2019 TEUR: 584). Mit den Kapitalanlagen (exkl. Fonds- und Indexgebundene Lebensversicherung) konnte die DONAU Versicherung in einer IFRS Betrachtung Zinsen, Dividenden und Mieten in der Höhe von TEUR 90.123 (2019: TEUR 87.872) erwirtschaften. Die DONAU Versicherung ist Teil der VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe (VIG), einer der führenden Versicherungsgruppen in Österreich und Zentral-/Osteuropa. Somit steht die DONAU Versicherung mit der VIG sowie deren verbundenen Unternehmen in einem Gruppenverhältnis. Die andauernde COVID-19 Krise und die damit einhergehenden Entwicklungen auf den Finanzmärken belasten die DONAU Versicherung weiterhin. Das für die DONAU Versicherung größte Risiko einer starken Veränderung der Spreads ist eingetreten und hat die Eigenmittel während dem Höhepunkt der Krise deutlich reduziert. Inzwischen haben sich die Spreads wieder erholt und die Eigenmittel konnten wieder gesteigert werden. Gleichzeitig ist durch die Volatilität bzw. das Absinken der Zinskurve die Profitabilität in der Lebensversicherung weiter gesunken, wodurch ein weiterer negativer Effekt für die Solvabilität auftritt. Insgesamt konnte die DONAU Versicherung jedoch trotz der Pandemie ein stabiles Ergebnis erwirtschaften. Kapitel B beschreibt das Governance-System der DONAU Versicherung. Governance bezeichnet dabei sämtliche Prozesse der Leitung und der wirksamen und effizienten Überwachung eines Unternehmens. Die wesentlichen Elemente des Governance-Systems sind der Vorstand, der Aufsichtsrat, die Governance- und Schlüsselfunktionen, das Risikomanagement-System und das interne Kontrollsystem (IKS). Die DONAU Versicherung hat ein effizientes Governance-System eingerichtet. In diesem Zusammenhang werden auch die Anforderungen und der Beurteilungsprozess für die fachliche Qualifikation und persönliche Zuverlässigkeit der Schlüsselfunktionen (Fit & Proper) sowie die Rahmenbedingungen für Auslagerungen (Outsourcing) dargestellt. Die Anforderungen an die fachliche Qualifikation und persönliche Zuverlässigkeit gewährleisten, dass Personen, die das Unternehmen tatsächlich leiten oder andere Schlüsselpositionen innehaben, über die erforderlichen beruflichen Fähigkeiten, das Wissen und die Expertise verfügen und den Standards des Unternehmens in Bezug auf persönliche Zuverlässigkeit und Integrität entsprechen. Das bestehende Governance-System der DONAU Versicherung entspricht den durch Solvabilität II definierten gesetzlichen Anforderungen. In Kapitel C wird das Risikoprofil der DONAU Versicherung beschrieben. Die Übernahme von Risiken ist das Kerngeschäft jeder Versicherung, die Grundlage für einen angemessenen Umgang mit diesen Risiken ist die vollständige Identifizierung und angemessene Bewertung der Risiken. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen und des damit verbundenen Niedrigzinsszenarios stellt das Marktrisiko weiterhin das größte Risiko der DONAU Versicherung dar. Kapitel D beschreibt die Bewertung für Solvabilitätszwecke, die vor allem durch die europäische Rahmenrichtlinie 2009/138/EG (Solvabilität II, bzw. Solvency II) und die Delegierte Verordnung (EU) 2015/35 geregelt ist. Grundgedanke des Aufsichtsregimes Solvabilität II ist eine Beurteilung der wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens nach aktuellen Marktwerten. Dazu ist eine sogenannte ökonomische Bilanz, die die Bilanzpositionen nach Marktwerten enthält, aufzustellen. Es werden folglich die wesentlichen Positionen der ökonomischen Bilanz, die Vermögenswerte und die versicherungstechnischen Rückstellungen, erläutert. Dabei werden die quantitativen und qualitativen Bewertungsunterschiede zwischen Marktwertbewertung und den im Jahresabschluss nach UGB dargestellten Werten erläutert. Die DONAU Versicherung verwendet für die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen und der Solvenz- sowie Mindestkapitalanforderung die Übergangsmaßnahme gem. § 337 VAG für die homogene Risikogruppe der Lebensversicherung mit Überschussbeteiligung sowie die Volatilitätsanpassung (VA), einen aufsichtsrechtlich vorgesehenen Aufschlag auf die Zinskurve. Die Übergangsmaßnahme gem. § 337 VAG sieht für die versicherungstechnischen Rückstellungen einen Abzugsbetrag auf der Ebene homogener Risikogruppen vor, der sich aus der Differenz der Rückstellungen unter Solvabilität 2 und UGB bei Inkrafttreten von Solvabilität 2 ergibt. Der Abzugsbetrag wird schrittweise verringert, um bis 2032 auf die volle Solvabilität 2 Bewertung überzugehen.
6 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP Die Übergangsmaßnahme gem. § 337 VAG wurde von der Finanzmarktaufsicht (FMA) für die homogene Risikogruppe der „Versicherung mit Überschussbeteiligung“ genehmigt und zum Stichtag 31.12.2020 erstmalig angewendet. Der genehmigte Abzug beträgt zu diesem Stichtag TEUR 155 312. Durch Verwendung der Übergangsmaßnahme steigen die anrechenbaren ökonomischen Eigenmittel für das SCR um TEUR 116.484 während die Solvenzkapitalanforderung um TEUR 38.828 sinkt: Auswirkung Übergangsmaßnahme Versicherungstechnische Rückstellungen -155.312 Anrechenbare Eigenmittel SCR +116.484 SCR -38.828 Durch Verwendung der VA sind die versicherungstechnischen Rückstellung um TEUR 19.281 niedriger und die anrechenbaren ökonomischen Eigenmittel für das SCR um TEUR 13.881 höher während die Solvenzkapitalanforderung um TEUR 2.614 sinkt: Auswirkung VA Versicherungstechnische Rückstellungen -19.281 Anrechenbare Eigenmittel SCR +13.881 SCR -2.614 In Kapitel E werden die ökonomischen Eigenmittel und die Solvenzkapitalanforderung (Solvency Capital Requirement; SCR) an die DONAU Versicherung erläutert. Dabei werden zunächst der Betrag und die Qualität der Eigenmittel beschrieben und diese anschließend dem gesetzlich geforderten SCR gegenübergestellt. Die ökonomischen Eigenmittel leiten sich aus der Bewertung der Bilanz zu Solvabilitätszwecken ab und stellen jenen Betrag dar, der dem Unternehmen zur Verfügung steht, um das SCR zu bedecken. Zum Berichtsstichtag 31.12.2020 betrugen die ökonomischen Eigenmittel der DONAU Versicherung TEUR 563.705 (2019: TEUR 512.941), davon sind TEUR 489.142 (2019: TEUR 438.225) in nicht gebundenen Tier 1-Eigenmitteln und TEUR 74.564 (2019: TEUR 74.715) in gebundenen Tier 1- Eigenmitteln enthalten. Die DONAU hält keine Tier 2- und Tier 3-Eigenmittel. Diese Beträge sind sowohl für die Solvenz- als auch für die Mindestkapitalanforderung (Minimum Capital Requirement; MCR) nach Solvabilität II anrechenbar. Das SCR entspricht jenem Kapital, das für das Unternehmen erforderlich ist, um ein „1 in 200 Jahren“-Ereignis zu überstehen, ohne zahlungsunfähig zu werden. Zur Berechnung des SCR verwendet die DONAU Versicherung teilweise die von der europäischen Aufsicht vorgegebene Standardformel, in den Bereichen Nicht-Leben und Immobilien wird ein partielles internes Modell (PIM) herangezogen, da dieses das spezifische Risikoprofil der DONAU Versicherung besser widerspiegelt. Das Modell wurde gemäß den gesetzlichen Vorgaben von der FMA umfassend geprüft und genehmigt. Zum Berichtsstichtag 31.12.2020 betrug das gesetzliche SCR für die DONAU Versicherung TEUR 280.933 (2019: TEUR 255.168). Neben dem SCR ist vom Unternehmen auch eine Mindestkapitalanforderung zu bestimmen, die die letzte aufsichtsrechtliche Eingriffsschwelle darstellt, bevor dem Unternehmen die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb entzogen wird. Die für die DONAU Versicherung nach den gesetzlichen Vorgaben ermittelte Mindestkapitalanforderung beträgt zum Stichtag 31.12.2020 TEUR 126.420 (2019: TEUR 114.825). Die wesentliche Kennzahl nach Solvabilität II ist die SCR-Quote. Sie ist das Ergebnis der Gegenüberstellung der ökonomischen Eigenmittel und dem SCR. Für die DONAU Versicherung ergibt sich aufgrund der Ergebnisse eine SCR-Quote von 200,65% (2019: 201,02 %). Die DONAU Versicherung erfüllt somit weiterhin die entsprechenden gesetzlichen Vorgaben und kann das SCR (und das MCR) mit den zur Verfügung stehenden Eigenmittel – auch ohne die Übergangsmaßnahme gem. §337 und die Volatilitätsanpassung – decken. Im gesetzlich vorgegebenen Anhang findet sich ein Auszug der quantitativen Meldeformulare (Quantitative Reporting Templates; QRT), die von den Versicherungsunternehmen quartalsweise und jährlich an die Aufsicht übermittelt werden müssen. Mit der Offenlegung dieser quantitativen Kennzahlen soll die Erhöhung der Transparenz sichergestellt werden. Die in dem vorliegenden Bericht angegebenen quantitativen Informationen beziehen sich auf den Stichtag 31.12.2020. Zahlenangaben zu Geldbeträgen erfolgen grundsätzlich in 1.000 Euro (TEUR). Bei der Summierung von gerundeten Beträgen können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Differenzen auftreten.
7 Erklärung des Vorstandes Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den Vorschriften des Versicherungsaufsichtsgesetzes und den entsprechenden direkt anwendbaren Regularien auf europäischer Ebene aufgestellte Bericht über die Solvabilität und Finanzlage der DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group ein möglichst getreues Bild über die Solvabilität und Finanzlage des Unternehmens vermittelt und dass dieser den Geschäftsverlauf, das Governance-System, das Risikoprofil und die Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eigenmittel der Solvenzbilanz beschreibt. Der Vorstand der DONAU Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP Wien, am 10. März 2021 Dr. Judit Havasi Generaldirektorin Dr. Edeltraud Fichtenbauer Reinhard Gojer, MBA Vorstandsdirektorin Vorstandsdirektor Mag. Roland Gröll Dr. Wolfgang Petschko Vorstandsdirektor Vorstandsdirektor
8 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP A Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis Der vorliegende Bericht enthält alle gesetzlich vorgeschriebenen Informationen zur Solvenz und Finanzlage der DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group Schottenring 15, 1010 Wien Tel: +43 (0) 50 330 - 70000 https://www.donauversicherung.at Er soll den Transport wesentlicher Informationen zur Solvenz- und Finanzlage der DONAU Versicherung an den öffentlichen Adressatenkreis zur Schaffung von mehr Transparenz sicherstellen. Die zuständige Aufsichtsbehörde für das Unternehmen und der Gruppe, der das Unternehmen angehört, ist die Finanzmarktaufsichtbehörde (FMA) Otto-Wagner-Platz 5, 1090 Wien Tel: +43 (01) 249 59-0 https://www.fma.gv.at Die Prüfung der Richtigkeit des vorliegenden Berichts und der darin enthaltenen Informationen erfolgte durch PwC Wirtschaftsprüfung GmbH Donau-City-Straße 7, 1220 Wien Tel: +43 (01) 50188-0 https://www.pwc.at A.1 Geschäftstätigkeit Die DONAU ist als Nummer 5 eines der Top-Unternehmen am österreichischen Versicherungsmarkt. Als Kompositversicherer bietet sie passende Produkte für jede Lebenssituation. Das Portfolio umfasst alle Versicherungssparten; der Schwerpunkt liegt traditionell auf der Schaden-/Unfallversicherung mit einem Anteil von 74,2 % am Gesamtgeschäft im Jahr 2020. Seit 2010 umfasst das Angebot der DONAU Produkte im Bereich Krankenversicherung. Das solide Wachstum von 13,12 % in dieser Sparte spiegelt das steigende Vorsorgebewusstsein vieler Menschen im Land wider. Das anhaltend niedrige Zinsumfeld führte zu einer rückläufigen Entwicklung bei den laufenden Prämien in der Lebensversicherung. Somit wurde im Jahr 2020 ein leichter Prämienabfall verzeichnet (-6,66 %). Die DONAU Versicherung verzeichnet im direkten Geschäft einen Prämienabfall von 1,3 % auf TEUR 829 235 (2019: TEUR 840.153) und konnte für ihre Kundinnen und Kunden Leistungen von mehr als TEUR 588.055 erbringen. Eigentümerstruktur Die Eigentümerstruktur der DONAU Versicherung stellt sich wie folgt dar: Anteil 74,237 % VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Schottenring 30, 1010 Wien Tel. +43 (0) 50 390 22000 http://www.vig.com/ Anteil 25,763 % VIG-AT Beteiligungen GmbH Schottenring 30, 1010 Wien Tel. +43 (0) 50 390 22000 Die DONAU Versicherung steht dadurch mit ihren Hauptgesellschaftern sowie deren verbundenen Unternehmen in einem Konzernverhältnis.
9 Die Vienna Insurance Group (VIG) hat in allen Versicherungssparten eine wesentliche Präsenz und bietet dadurch ein umfassendes, am Kunden orientiertes Produkt- und Dienstleistungsportfolio. Diesem Anspruch wird die VIG mit ihren rund 50 Versicherungsgesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern gerecht. Die VIG, die seit über 25 Jahren in Zentral- und Osteuropa (CEE) aktiv ist, verstärkt damit weiterhin ihre Marktführerschaft in Österreich und CEE. Gemäß Art. 370 Abs. 2 EU-VO 2015/35 verweisen wir auf den von der VIENNA Insurance Group AG – Wiener Versicherung Gruppe gemäß Art. 256 Abs. 1 der Richtlinie 2009/138/EG veröffentlichten Bericht über Solvabilität und Finanzlage der Gruppe. Beteiligungen Bei der DONAU Versicherung bestanden mit Stichtag 31.12.2020 folgende wesentliche Beteiligungen: Wesentliche Beteiligung Anteil am Kapital DV Immoholding GmbH 100,00 % DVS DONAU-Versicherung Vermittlungs-und Service-Gesellschaft m.b.H, Wien 100,00 % DONAU Brokerline Versicherungs-Service GmbH, Wien 100,00 % EXPERTA Schadenregulierungs-Gesellschaft m.b.H, Wien 75,00 % twinformatics GmbH, Wien 30,00 % arithmetica Consulting GmbH, Wien 25,00 % Projektbau Holding GmbH, Wien 25,00 % HORIZONT Personal-, Team- und Organisationsentwicklung GmbH, Wien 24,00 % PFG Holding GmbH, Wien 23,80 % PFG Liegenschaftsbewirtschaftungs GmbH, Wien 20,53 % CENTER Hotelbetriebs GmbH, Wien 20,00 % Lead Equities II. Auslandsbeteiligungs AG 21,59 % Lead Equities II Private Equity Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien 21,59 % VIG RE zajist'ovna, a.s., Prag 10,00 % Der Stimmrechtsanteil an den einzelnen Unternehmen entspricht den jeweiligen Beteiligungsquoten. Die Beteiligung an der VIG RE ist die einzige Beteiligung der DONAU Versicherung an einem Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmen. A.2 Versicherungstechnische Leistung Die Zahlungen für Leistungsfälle (einschließlich Kosten für Schadenbearbeitung) sind im direkten Geschäft vor Rückversicherung um 2,2 % auf TEUR 588.055 (2019: TEUR 601.533) gesunken. Dabei stammen TEUR 366.560 (2019: TEUR 395.946) aus dem Bereich Schaden und Unfallversicherung und TEUR 212.891 (2019: TEUR 196.880) aus dem Bereich Leben. Im Vorjahr gab es in der Lebensversicherung geringere Zahlungen für Versicherungsfälle aus Erleben und Rückkäufe. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 % auf TEUR 167.398 (2019: TEUR 188.881). Die Combined Ratio betrug im Jahr 2020 (nach Abzug der Rückversicherungsanteile) 95 % (2019: 97 %).
10 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP In der folgenden Tabelle sind die Werte (netto) der wesentlichen Geschäftsbereiche der Nicht-Lebensversicherung nach Rückversicherung dargestellt (Vorjahreswerte in Klammer): Veränderungen Aufwendungen für sonstiger Prämien und Aufwendungen Verrechnete Abgegrenzte Versicherungsfälle versicherungs- Andere Kosten Nicht-Lebensversicherung Prämien Prämien * technischer Rückstellungen 44.653 44.700 -28.885 0 -14.811 Einkommensersatzversicherung (45.472) (45.955) (-28.443) (0) (-20.199) Kraftfahrzeug- 53.856 54.081 -29.031 0 -3.918 haftpflichtversicherung (56.446) (56.577) (-28.232) (0) (-12.179) 114.472 114.232 -75.691 0 -36.774 Sonstige Kraftfahrtversicherung (118.108) (118.171) (-86.395) (0) (-42.929) See-, Luftfahrt- und 2.637 2.636 -833 0 -1.127 Transportversicherung (2.891) (2.928) (-794) (0) (-968) 136.805 137.354 -81.961 -293 -61.141 Feuer- und andere Sachsparten (132.179) (132.297) (-73.765) (-279) (-67.881) 73.462 73.292 -44.825 0 -30.634 Allgemeine Haftpflichtversicherung (70.274) (69.919) (-36.243) (-50) (-29.727) 23.406 23.462 -13.799 0 -9.353 Rechtsschutzversicherung (22.972) (22.967) (-8.395) (0) (-9.084) 9.498 9.495 -1.132 0 -4.476 Indirektes Geschäft (5.350) (5.362) (-14.374) (0) (-80) 458.789 459.251 -276.157 -293 -162.235 Gesamt (453.693) (454.175) (-276.642) (-329) (-183.048) *Exklusive Kostenpositionen Im Vergleich zum Vorjahr stieg in der Nicht-Lebensversicherung die verrechnete Prämie nach Rückversicherung um TEUR 5.096 (1,1 %), während die Aufwendungen für Versicherungsfälle im selben Zeitraum fast unverändert geblieben sind sind. Die anderen Kosten sanken im Berichtszeitraum um TEUR 20.813 (-11,4 %). In der folgenden Tabelle sind die Werte (netto) der wesentlichen Geschäftsbereiche der Lebens- und Krankenversicherung nach Rückversicherung dargestellt (Vorjahreswerte in Klammer): Veränderungen sonstiger Prämien und Aufwendungen Aufwendungen für versicherungstech Lebens- und Verrechnete Abgegrenzte Versicherungsfälle nischer Krankenversicherung Prämien Prämien * Rückstellungen Andere Kosten 17.845 17.781 -8.404 -5.030 -4.111 Krankenversicherung (15.776) (15.758) (-8.780) (-3.464) (-3.665) Versicherung mit 165.769 165.537 -170.155 -21.443 -35.160 Überschussbeteiligung (179.278) (179.228) (-164.296) (-70.533) (-36.190) Index- und fondsgebundene 28.064 28.064 -44.105 18.861 -5.995 Versicherung (28.409) (28.409) (-28.814) (-26.990) (-5.748) 137 137 -2 1 -29 Sonstige Lebensversicherung (147) (147) (0) (0) (-30) 226 234 -459 281 -38 Leben indirektes Geschäft (245) (252) (-438) (231) (-42) 212.040 211.753 -223.126 -7.329 -45.333 Gesamt (223.855) (223.794) (-202.327) (-100.755) (-45.674) *Exklusive Kostenpositionen Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich in der Lebensversicherung inkl. Krankenversicherung die verrechnete Prämien nach Rückversicherung um TEUR 11.815 (-5,3 %). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Bereich des Einmalerlags zurückzuführen. Die Krankenversicherung konnte einen Anstieg der Prämien um TEUR 2.069 (13,1 %) verzeichnen. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle in der Lebens- und Krankenversicherung sind um TEUR 20.799 (10,3 %) gestiegen. Die Änderung ist auf höhere Ablaufleistungen zurückzuführen.
11 Der Großteil der Prämien wird in Österreich erwirtschaftet. Die in anderen Ländern anfallenden Prämien sind nicht wesentlich und betragen weniger als 10 % des Gesamtprämienvolumens. Eine detaillierte Betrachtung der versicherungstechnischen Leistung ist im Anhang Quantitative Meldebögen S.05.01.02 dargestellt. Der quantitative Meldebogen S.05.02. ist aufgrund der Materialitätsschwelle nicht im Anhang angeführt. A.3 Anlageergebnis Die Kapitalveranlagung der DONAU Versicherung erfolgt unter Bedachtnahme auf die Gesamtrisikolage des Unternehmens nach der dafür vorgesehenen Strategie in festverzinsliche Werte, Immobilien, Beteiligungen, Darlehen und Aktien sowie strukturierten Anlageprodukten. Bei der Festsetzung der Volumina und der Begrenzung der offenen Geschäfte wurde auf den Risikogehalt der vorgesehenen Kategorien sowie auf Marktrisiken Bedacht genommen. Im Geschäftsjahr hat die DONAU Versicherung die in der folgenden Tabelle dargestellten Erträge und Aufwendungen im Rahmen der Kapitalveranlagung erfasst (Vorjahreswerte in Klammer): Nicht realisierte Nettogewinne und Gewinne und Anlageergebnis Dividenden Zinsen Mieten -verluste Verluste Kapitalanlagen exkl. F/I 17.011 62.073 11.038 634 40.219 Lebensversicherungen (12.872) (64.478) (10.522) (5.927) (143.253) 0 0 11.038 0 13.857 Immobilien (0) (0) (10.522) (0) (16.403) 9.508 0 0 0 -8 Aktien (3.801) (0) (0) (297) (-79) 0 20.916 0 -428 17.779 Staatsanleihen (0) (23.282) (0) (5.358) (35.783) 0 38.183 0 1.450 4.191 Unternehmensanleihen (0) (38.370) (0) (274) (47.141) 0 2.913 0 -379 1.789 Darlehen und Hypotheken (0) (2.771) (0) (-3) (1.098) 0 49 0 96 64 Strukturierte Schuldtitel (0) (49) (0) (0) (382) Organismen für gemeinsame 7.503 0 0 -104 2.546 Anlagen (9.070) (0) (0) (0) (42.525) 0 0 0 0 0 Derivate (0) (0) (0) (0) (0) 0 12 0 0 0 Zahlungsmittel (0) (6) (0) (0) (0) Kapitalanlagen für F/I 1.506 3.190 0 0 -12.582 Lebensversicherungen (2.868) (3.100) (0) (0) (47.624) 0 2.505 0 0 -1.574 Unternehmensanleihen (0) (2.384) (0) (0) (127) 0 0 0 0 0 Aktien (87) (0) (0) (0) (0) Organismen für gemeinsame 1.506 0 0 0 -9.188 Anlagen (2.781) (0) (0) (0) (46.898) 0 685 0 0 -1.820 Strukturierte Schuldtitel (0) (717) (0) (0) (599) 0 0 0 0 0 Zahlungsmittel (0) (-1) (0) (0) (0) Die in den Spalten „Dividenden“, „Zinsen“, Mieten“ und „Nettogewinne und -verluste“ dargestellten Werte ergeben sich aus den für IFRS maßgeblichen Bewertungen, welche vom UGB-Ergebnis dadurch abweichen, dass bei den realisierten Gewinnen und Verlusten von Marktwerten ausgegangen wird. Gemäß lokaler Rechnungslegung werden hingegen die realisierten Gewinne und Verluste von Buchwerten ermittelt. Nicht realisierte Gewinne und Verluste werden aus der Bewertungsänderung zwischen zwei Stichtagen nach Solvabilität II ermittelt. Im Geschäftsjahr kam es zu Abschreibungen im Bereich der verbundenen Unternehmen. Die außerplanmäßigen Abschreibungen betrugen TEUR 7.956 (2019: TEUR 104). Dies ist insbesondere auf die COVID-19 Krise zurückzuführen.
12 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP Gegenüber dem Vorjahr sind die Dividendenerträge um TEUR 4.139 gestiegen. Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus und der damit verbundenen Neuveranlagungsrenditen sinken die Zinserträge im Vergleich zum Vorjahr. Die dargestellten Nettogewinne und -verluste resultieren aus dem Wertpapierhandel bzw. aus dem Abgang/Tilgung von Wertpapieren. Nicht realisierte Gewinne und Verluste geben die Entwicklung der stillen Reserven wieder und sind von den Marktwerten der Kapitalanlagen abhängig, welche wieder in engem Zusammenhang mit dem Zinsniveau zu sehen sind (je niedriger die Neuveranlagungsrenditen sind, desto wertvoller werden die höher verzinsten im Bestand befindlichen Anleihen – somit steigen diese im Marktwert). Bei der Fonds- und Indexgebundenen Lebensversicherung hat die Veränderung der „Nicht realisierten Gewinne und Verluste“ unmittelbaren Einfluss auf die entsprechende Deckungsrückstellung. Die DONAU Versicherung hält keine Anlagen in Verbriefungen. Da die UGB-Bilanz keine im Eigenkapital direkt erfassten Gewinne und Verluste kennt, wird dazu keine Angabe gemacht. A.4 Entwicklung sonstiger Tätigkeiten Der Kernmarkt der DONAU ist entsprechend der strategischen Ausrichtung weiterhin hauptsächlich Österreich. Es liegen keine wesentlichen Leasingverträge vor. A.5 Sonstige Angaben Für den Berichtszeitraum sind keine weiteren wesentlichen Geschäftstätigkeiten und Leistungen zu berichten.
13 B Governance-System Governance bezeichnet sämtliche Prozesse der Leitung und der wirksamen und effizienten Überwachung des Unternehmens. Im Governance-System werden nicht nur die interne Organisation, der Aufbau und die Mechanismen innerhalb des Unternehmens, sondern auch die rechtliche und faktische Einbindung in das externe (Markt-)Umfeld betrachtet. Die DONAU Versicherung hat ein effizientes und auf die Bedürfnisse und Anforderungen ausgerichtetes Governance-System eingerichtet, das ein solides und vorsichtiges Management des Versicherungsgeschäfts ermöglicht. Neben der Etablierung der Governance- und Schlüsselfunktionen sind alle relevanten Prozesse eingerichtet, um Risiken unter Berücksichtigung ihrer Interdependenzen zu erkennen, zu messen, zu überwachen, zu managen und darüber Bericht zu erstatten. Zu diesem Zweck wurden eigene auf die Bedürfnisse und Anforderungen der DONAU Versicherung angemessene Prozesse implementiert. Durch diese Prozesse ist sichergestellt, dass die Analysen der Schlüsselfunktionen und alle Ergebnisse der Risikomanagement-Prozesse im Rahmen der Geschäftstätigkeit angemessen berücksichtigt werden. Die Angemessenheit des Governance-Systems wird laufend durch die Governance-Funktionen selbst und durch die entsprechenden Prüforgane auf Wirksamkeit überprüft und im Bedarfsfall angepasst. Die DONAU Versicherung lebt ein Governance-System, das von folgenden Merkmalen geprägt ist: – Funktionsfähige Leitung des Unternehmens durch den Vorstand – Transparente Überwachung durch den Aufsichtsrat – Ausrichtung der Managemententscheidungen auf langfristige Wertschöpfung – Zielgerichtete Zusammenarbeit von Unternehmensleitung und -überwachung – Angemessener Umgang mit und Management von Risiken durch das Risikomanagement und auf operativer Ebene in den einzelnen Operationseinheiten – Transparenz in der Unternehmenskommunikation und gut funktionierende Berichtswege – Wahrung der Interessen von Versicherungsnehmern, Mitarbeitern, Partnern, Eigentümern und der Gesellschaft Im Berichtszeitraum haben keine wesentlichen Transaktionen mit Personen stattgefunden, die einen maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben. Im Berichtszeitraum hat es personelle Änderungen in Vorstand und Aufsichtsrat gegeben. Diese sind in den folgenden Kapiteln ersichtlich. B.1 Allgemeine Angaben zum Governance-System Das Governance-System der DONAU Versicherung umfasst alle Bereiche bzw. Abteilungen und die Entscheidungsgremien der DONAU Versicherung, die an den Risikomanagement-Prozessen beteiligt sind. Es enthält folgende zentrale Elemente: – Eignungsanforderung an das Management (Fit & Proper) – Risikomanagement-System – Internes Kontrollsystem – Governance- und andere Schlüsselfunktionen
14 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP – Bestimmungen zur Auslagerung (Outsourcing) Wesentlicher Teil der Organisation des Risikomanagement-Systems sind die Schlüsselfunktionen, die sich neben den Governance-Funktionen aus den Leitern der Abteilungen – Veranlagung (Beteiligungen / Darlehen und Wertpapiere), – Asset Risk Management und – Finanz- und Rechnungswesen zusammensetzen. Aufsichtsrat Hauptaufgabe des Aufsichtsrats als Kontrollorgan der Gesellschaft ist die umfassende Überwachung und Überprüfung der Geschäftsführung. Dazu dienen die ausführlichen Darstellungen und Erörterungen im Rahmen der Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen sowie eingehende und zu einzelnen Themen vertiefende Besprechungen mit Mitgliedern des Vorstandes, welche anhand von geeigneten Unterlagen umfassende Erklärungen, Informationen und Nachweise über die Geschäftsführung, die Finanzlage und die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft erteilen. In diesen Gesprächen und (Ausschuss-)Sitzungen werden seitens des Aufsichtsrates auch die Strategie, das Risikomanagement, das interne Kontrollsystem sowie die Tätigkeit der Internen Revision des Unternehmens umfassend diskutiert und überprüft. Die Funktion der internen Revision berichtet regelmäßig der Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Prüfungsausschuss über Prüfungsgebiete und allfällige wesentliche Prüfungsfeststellungen. Die Risikomanagement-Funktion berichtet regelmäßig über die Risikosituation. Diese Berichte beinhalten einen Risikokatalog und Berichte von allen Governance-Funktionen. Der Aufsichtsrat befasst sich neben dem Bericht des Vorstandes insbesondere mit dem Jahresabschluss, dem Lagebericht sowie dem vom Vorstand vorgelegten Vorschlag über die Gewinnverwendung. Der Aufsichtsrat hat drei Ausschüsse gebildet: Personalausschuss Der Personalausschuss befasst sich mit den Personalangelegenheiten der Vorstandsmitglieder inklusive der Nachfolgeplanung. Er entscheidet über den Inhalt von Anstellungsverträgen mit Vorstandsmitgliedern und deren Bezüge. Arbeitsausschuss Der Ausschuss für dringende Angelegenheiten (Arbeitsausschuss) beschließt über Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedürfen und wegen der besonderen Dringlichkeit nicht bis zur nächsten ordentlichen Aufsichtsratssitzung aufgeschoben werden können. Prüfungsausschuss Der Prüfungsausschuss nimmt die Aufgaben gemäß § 92 Abs. 4a Aktiengesetz und gemäß § 123 Abs. 9 VAG 2016 wahr. Unter anderem obliegt ihm die Überwachung und Überprüfung der Wirksamkeit des Risikomanagement-Systems, inkl. Prozesse und Organisation, des internen Revisionssystems und des internen Kontrollsystems. Dies erfolgt, indem Darstellungen über die Abläufe und Organisation dieser Systeme vom Vorstand, vom Abschlussprüfer und von unmittelbar mit diesen Aufgaben betrauten Personen eingeholt werden. Die Prüfung des Berichts über die Solvabilität und Finanzlage ist ebenfalls Teil des Aufgabengebietes. Weiters macht sich der Prüfungsausschuss durch die Einsichtnahme in geeignete Unterlagen, Gespräche mit dem Vorstand und Erörterung mit dem Abschlussprüfer ein ausreichendes Bild über den Rechnungslegungsprozess sowie über den Ablauf der Abschlussprüfung. Wenn angebracht, kann er in diesen Zusammenhängen Beanstandungen aufzeigen. Ebenso hat der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers zu überwachen und sich durch die Vorlage von geeigneten Unterlagen und Nachweisen, insbesondere im Hinblick auf die für die Gesellschaft erbrachten zusätzlichen Leistungen, von der Unabhängigkeit zu überzeugen. Der Prüfungsausschuss nimmt den Jahresabschluss und den Lagebericht vom Vorstand entgegen und prüft diese sorgfältig. Er tagt mindestens dreimal pro Geschäftsjahr. Mitglieder des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2020 aus folgenden Personen zusammen:
15 Vorsitzende Prof. Elisabeth Stadler VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe 1. Vorsitzende-Stellvertreterin Claudia Höller, MBA Tiroler Sparkasse Bank AG 2. Vorsitzende-Stellvertreter Dr. Herbert Kittinger (bis 7.6.2020) Dr. Peter Thirring (ab 10.9.2020) VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe Mitglieder Senator Karl Egger KE KELIT Kunststoffwerk GesmbH Dr. Friedrich Frey KR Mag. Christine Leopold Kolping Österreich DI Walter Ruck (bis 23.4.2020) Wirtschaftskammer Wien KR Dr. Emmerich Selch Dr. Peter Thirring (bis 10.9.2020) VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe KR Sonja Zwazl (ab 23.4.2020) Arbeitnehmervertreter Andreas Haim-Geist Herbert Eichhorn (bis 30.12.2020) Willibald Gatterer (bis 19.6.2020) Nicole Häusler Manfred Lammer Günther Plakolm (ab 30.12.2020) Vorstand Hauptaufgabe des Vorstandes ist es, die Gesellschaft unter eigener Verantwortung so zu leiten, wie es das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses erfordert. Der Vorstand berichtet dabei dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und die künftige Entwicklung. Zudem liegt es in der Verantwortung des Vorstandes, risikorelevante Entscheidungen zeitgerecht dem Aufsichtsrat zu berichten. Der Vorstand ist weiters für das Governance-System verantwortlich und legt die wesentlichen Unternehmensrichtlinien, die notwendigen Limitsysteme sowie die internen Vorgaben fest. Grundlage hierfür sind Informationen und Empfehlungen der Governance-Funktionen, der entsprechenden Komitees sowie der Bereichs- bzw. Abteilungsleiter. Basierend auf der Risikotragfähigkeit entscheidet der Vorstand auch über Risikoappetit und -toleranz. Durch die enge Verknüpfung der Risiko- und der Geschäftsstrategie ist sichergestellt, dass bei geschäftspolitischen Entscheidungen immer auch die Risikosituation berücksichtigt wird und der Vorstand relevante Ergebnisse der Risikoberichte bei Entscheidungen berücksichtigt. Der Vorstand genehmigt den Prüfplan der Internen Revision und beauftragt diese mit Sonderprüfungen. Weitere risikorelevante Hauptverantwortungen des Vorstandes sind: – Definition der Unternehmensziele und Risikostrategien – Genehmigung der Risikoleitlinien – Genehmigung der Risikokomitee Satzung
16 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP – Angemessene Berücksichtigung der Risikosituation bei strategischen Entscheidungen – Implementierung und laufende Verbesserung des Risikomanagement-Systems – Verteilung relevanter Risiko- und Strategieinformationen an die entsprechenden Unternehmensstellen – Berichte risikorelevanter Informationen an den Aufsichtsrat Gemäß der Geschäftsordnung für den Vorstand finden regelmäßig gemeinsame Sitzungen der Vorstandsmitglieder statt. In diesen Sitzungen werden aktuelle Themenbereiche aktualisiert, besprochen und bei Bedarf Entscheidungen getroffen. Die aktuelle Risikosituation wird regelmäßig im Zuge des Risikokomitees, des Compliance-Komitees, des ALM-Komitees sowie bei Bedarf in den Vorstandssitzungen besprochen. Mitglieder des Vorstandes Der Vorstand setzte sich im Geschäftsjahr 2020 aus folgenden Personen zusammen: Vorsitzende Generaldirektorin Dr. Judit Havasi Mitglieder Vorstandsdirektorin Dr. Edeltraud Fichtenbauer Vorstandsdirektor Reinhard Gojer, MBA Vorstandsdirektor Mag. Roland Gröll Vorstandsdirektro Dr. Wolfgang Petschko Vorstandsdirektor Dr. Ralph Müller (bis 23.4.2020) Erweiterte Geschäftsleitung Prok. Mag. Gertrud Drobesch Prok. Mag. Mario Dienstl Mag. Lambert Muri Gesamtvorstand Generalsekretariat, Controlling/Unternehmensplanung, versicherungsmathematische Funktionen, Emittenten Compliance Office, Interne Revision Dr. Judit Havasi Leitung des Unternehmens, Allgemeine Geschäftspolitik / Strategische Fragen, Verbindung zum Aufsichtsrat, Kontakte mit der Aufsichtsbehörde, Repräsentation nach außen, Versicherungs- und Fachverbände, Öffentlichkeitsarbeit und interne Kommunikation, Leitung und Kontrolle der Vorbereitung aller Gegenstände der Aufsichtsratssitzungen und Hauptversammlungen, Wahrnehmung der Interessen an Unternehmungen, an denen die Gesellschaft beteiligt ist, sofern sie nicht anderen Vorstandsmitgliedern zugeordnet sind, alle Angelegenheiten, die ressortmäßig nicht zugeteilt sind, bis zur diesbezüglichen Ergänzung der Ressortaufteilung, Personal, Unternehmenskommunikation, Rechnungswesen und Servicecenter Inkasso Dr. Edeltraud Fichtenbauer Compliance Office, Recht, Geldwäschebeauftragte, Lebensversicherung, Krankenversicherung Reinhard Gojer, MBA Auslandsgeschäfte, Landesdirektionen, Verkauf Lebensversicherung, Verkauf Krankenversicherung, Verkauf Schaden/Unfall, Marketing und Werbung, Bauangelegenheiten Mag. Roland Gröll Enterprise Risk Management, Asset-Risk Management, Betriebsorganisation/Informationstechnologie, Datenschutz Dr. Wolfgang Petschko Vertragsverwaltung Schaden/Unfall, Fach und Leistung Schaden/Unfall, Firmengeschäft, Rückversicherung Schaden/Unfall, Vermögensveranlagung (einschließlich Liegenschaften und Beteiligungen) und Vermögensverwaltung.
17 Schlüsselfunktionen Unter Schlüsselfunktionen sind die vier im VAG 2016 vorgesehenen obligatorisch einzurichtenden Governance-Funktionen und die weiteren, vom Unternehmen definierten Schlüsselfunktionen zu verstehen. Schlüsselfunktionen nehmen wesentliche Aufgaben im Unternehmen wahr. Die DONAU Versicherung definiert Schlüsselfunktionen als Personen, denen eine leitende Funktion im Unternehmen zugewiesen ist und die einen wesentlichen (direkten oder indirekten) Einfluss auf die strategische Steuerung und das Risikoprofil der Gesellschaft haben. Ein wesentlicher direkter Einfluss auf das Risikoprofil liegt vor, wenn in diesem Bereich Prozesse durchgeführt werden, die einen unmittelbaren Einfluss auf zentrale Bilanzpositionen (z.B. Kapitalanlagen, versicherungstechnische Rückstellungen) haben. Ein wesentlicher indirekter Einfluss auf das Risikoprofil liegt dann vor, wenn der Bereich Daten beziehungsweise Informationen zur Verfügung stellt, welche direkt als Grundlage wichtiger strategischer Entscheidungen dienen. Zusätzlich werden Personen, die einen besonderen Einfluss auf die Kontrolle und Überwachung der Gesellschaft haben, als Schlüsselfunktionen definiert. Diesem Personenkreis werden die Governance-Funktionen nach Solvabilität II zugeordnet. Alle Schlüsselfunktionen sind dem Vorstand gegenüber direkt und regelmäßig berichtspflichtig. Die interne Revisions-Funktion berichtet darüber hinaus regelmäßig dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates und dem Prüfungsausschuss (§ 119 Abs. 3 VAG 2016). Darüber hinaus bieten die verschiedenen Gremien und Komitees ein Sprachrohr für alle ihre Mitglieder. Zwischen den Schlüsselfunktionen findet ein regelmäßiger Austausch statt, um einen durchgängigen Informationsfluss und damit eine entsprechende Berücksichtigung aller Risiken sicherzustellen. Die Schlüsselfunktionen haben des Weiteren eine beratende Funktion und unterstützen den Vorstand bei wesentlichen Entscheidungen. Durch den Umstand, dass die Schlüsselfunktionen keine anderen Tätigkeiten ausüben, ist die Unabhängigkeit sichergestellt. Die Inhaber von Schlüsselfunktionen werden jeweils von einem Team qualifizierter Mitarbeiter in ihrer Tätigkeit unterstützt. Die DONAU Versicherung hat folgende Bereiche als Schlüsselfunktionen definiert: Schlüsselfunktionen Governance-Funktionen Risikomanagement-Funktion Kontrollfunktion Compliance-Funktion Kontrollfunktion Funktion der internen Revision Kontrollfunktion VMF Nicht-Leben Kontrollfunktion VMF Leben Kontrollfunktion Andere Schlüsselfunktionen Veranlagung Wertpapiere Direkter Einfluss Veranlagung Beteiligungen, Darlehen und Immobilien Direkter Einfluss Asset Risk Management Indirekter Einfluss Finanz- und Rechnungswesen Indirekter Einfluss Governance-Funktionen Der Gesamtvorstand ist für die Überwachung der Risikosituation innerhalb des Unternehmens verantwortlich. Dabei wird er von den Governance-Funktionen unterstützt: – Die Risikomanagement-Funktion: siehe Kapitel B.3 – Der Compliance Officer (repräsentiert die Compliance-Funktion): siehe Kapitel B.4 – Die Funktion der internen Revision: siehe Kapitel B.5 – Die versicherungsmathematische Funktion Schaden und Unfallversicherung (VMF Nicht-Leben) sowie die versicherungsmathematische Funktion Lebens- und Krankenversicherung (VMF Leben): siehe Kapitel B.6
18 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP Andere Schlüsselfunktionen Da die Kapitalveranlagung einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche Situation, das Risikoprofil und die Liquiditätssituation hat, hat die DONAU Versicherung den Leiter der Veranlagung Wertpapiere und den Leiter der Veranlagung Beteiligungen, Immobilien und Darlehen als Schlüsselfunktionen definiert. Die Abteilung Asset Risk Management übt eine Kontrollfunktion bei der Steuerung der Kapitalanlagen und somit indirekten Einfluss auf das Risikoprofil aus. Da der Leiter Asset Risk Management außerdem die Bewertung der aktivseitigen Risiken, welche einen sehr großen Anteil am Risikoprofil der Gesellschaft haben, verantwortet, hat die DONAU Versicherung den Leiter der Abteilung Asset Risk Management als Schlüsselfunktion definiert. Die Abteilung Finanz- und Rechnungswesen erstellt die Bilanz und hat direkten Einfluss auf die Kennzahlen. Somit beeinflusst sie auch indirekt die strategischen Entscheidungen der Gesellschaft, die sich wesentlich auf das Risikoprofil auswirken können. Vergütungspolitik und Vergütungspraktiken Die Attraktivität der DONAU Versicherung als Arbeitgeber wird dadurch gefördert, dass die Entlohnungssysteme angemessen und transparent sind. In der gesamten DONAU Versicherung erfolgt die Entlohnung frei von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, einer allfälligen Behinderung, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Weltanschauung oder sexueller Orientierung. Die Entlohnungspolitik spiegelt das Risikobewusstsein der DONAU Versicherung wider, insbesondere – werden Entlohnungsstrukturen oder Entlohnungselemente gemieden, die ein Risikoverhalten fördern könnten, durch welches das Unternehmen und/oder deren Stakeholder gefährdet werden können. Unter Stakeholdern sind dabei sowohl die Eigentümer, die Mitarbeiter als auch die Versicherungsnehmer zu verstehen. – ist die Entlohnung von Inhabern von Governance- und anderen Schlüsselfunktionen derart ausgestaltet, dass eine kontinuierliche Besetzung dieser Positionen, insbesondere der Kontrollpositionen, mit entsprechend qualifiziertem Personal sichergestellt ist. Allgemein Der feste Teil der Entlohnung besteht entweder aus einem Fixbezug oder einem auf andere Weise ermittelten Geldbetrag, der dem Mitarbeiter auf Grund von Gesetz, Kollektivvertrag, Vertrag oder sonstigen verbindlichen Elementen jedenfalls zusteht. Als feste Entlohnung gilt daher auch ein Mindestbetrag, der dem Mitarbeiter jedenfalls zusteht, wenn sein Fixbezug zuzüglich der variablen Entlohnung diesen Mindestbetrag nicht erreicht. Der feste Teil der Entlohnung, mit dem jeder Mitarbeiter jedenfalls rechnen kann, soll bei Vollzeitbeschäftigung für eine der Position adäquate Lebensführung ausreichend sein, muss aber zumindest für eine bescheidene Lebensführung ausreichend sein, selbst wenn der Mitarbeiter die Möglichkeit hat, darüber hinaus einen variablen Teil der Entlohnung zu erzielen. Wenn der Mitarbeiter Anspruch auf ein Mindestentgelt hat, das durch kollektiv geltende Vereinbarung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite festgelegt wurde (z. B. Kollektivvertrag), gilt dieses als adäquate Entlohnung. Sachbezüge sind unbare Vorteile aus dem Vertragsverhältnis, wie zum Beispiel ein Dienstwagen, bei dem auch eine private Nutzung erlaubt ist. Die variable Vergütung ist ein Geldbetrag, der einem Mitarbeiter im Zusammenhang mit im Vorhinein festgelegten Leistungs- bzw. Erfolgsfaktoren bezahlt wird. Variable Vergütung ist nicht für jede Mitarbeiterebene Teil des Vergütungspakets. Jedenfalls haben Vorstand, Bereichsleiter bzw. Landesdirektoren und Vertriebsorganisation einen variablen Vergütungsanteil. Sofern ein variabler Entgeltbestandteil vereinbart wurde, kann der Anteil der variablen Entlohnung am insgesamt möglichen Geldeinkommen unterschiedlich hoch sein. Der Anteil darf aber bei MitarbeiterInnen der Vertriebsorganisation oder der Verwaltung 35 % grundsätzlich nicht übersteigen. Jeder Mitarbeiter ist ausdrücklich auf die Erfolgsabhängigkeit bzw. allfällige Rechte der DONAU Versicherung zur Rückforderung des variablen Entgelts aufmerksam zu machen. Ferner ist jeder Mitarbeiter ausdrücklich über die Voraussetzungen für das Zuerkennen des variablen Entgelts sowie über die Zielperiode zu informieren. Für den variablen Teil der Entlohnung ist immer eine Maximierung in der Form einzuziehen, dass von vornherein ein erzielbarer absoluter Maximalbetrag feststellbar ist.
19 Bei Formulierung der Regelungen der variablen Entlohnung ist auf Transparenz und Klarheit zu achten, sowie darauf, jeden Missbrauch zu verhindern. Die variable Entlohnung enthält nur Elemente, die sich mit den Verhaltensgrundsätzen des Compliance-Handbuches, den rechtlichen Vorgaben, den Kernkompetenzen sowie gegebenenfalls den Führungskompetenzen des Mitarbeiters vereinbaren lassen. Grundsätzlich sind die Erfolgskriterien für variable Vergütung auf Führungskräfteebene bzw. in der Vertriebsorganisation in Unternehmens-, Umsatz- und Ertragsziele sowie in individuelle bzw. strategische Ziele gegliedert. Individuelle Erfolgskriterien sind bspw. Fertigstellen und Abwickeln eines Projektes, Umsetzung bestimmter Maßnahmen, fachliche Schulungen, Optimierung von Arbeitsabläufen bzw. Prozessverbesserungen usw. Die Gewichtung der Ziele wird vom Vorstand jährlich festgelegt. Die Entlohnungspolitik des Unternehmens fördert den Fokus auf nachhaltiges Wirtschaften auf allen Ebenen und trägt die jeweils aktuelle Strategie des Unternehmens mit. Sie soll das schlüssige Handeln im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung fördern und Interessenkonflikte vermeiden. Für Governance- und sonstige Schlüsselfunktionen, sonstige Funktionen mit maßgeblichem Einfluss auf das Risikoprofil der DONAU sowie vorstandsunmittelbare Führungskräfte gelten Spezialregelungen bei der variablen Vergütung. Die Auszahlung eines wesentlichen Teils der zustehenden variablen Vergütung (Ausmaß 40% bzw. 10%) erfolgt aufgrund einer Verlängerung des Zielerreichungszeitraumes – bei nachhaltiger Entwicklung der DONAU – gestaffelt auf 1 bis 3 Folgejahre, wobei auch die Solvenzquote des Unternehmens berücksichtigt wird. Weiterführende Informationen Es bestehen für die Eintrittsgeneration bis inkl. zum Jahr 2000 (und damit unter anderem für etwaige Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen) Zusagen hinsichtlich einer Firmenpension. Hauptcharakteristikum der Firmenpensionszahlungen ist – abhängig vom Eintrittsdatum - eine Staffelung nach Dienstjahren oder ein %-Satz der Einstufung abzüglich einer fiktiven ASVG- Zahlung. Entgeltregelungen, die das Unternehmen nach Ausscheiden eines Mitarbeiters weiterhin belasten, werden so gering wie möglich gehalten. Aktien und Aktienoptionen sind kein Bestandteil der Vergütung, weder auf Mitarbeiterebene, noch auf Ebene des Vorstandes oder Aufsichtsrates. Spezialregelungen für bestimmte Personen Den von der Hauptversammlung gewählten Aufsichtsratsmitgliedern gebührt eine Vergütung, die durch die Hauptversammlung festgelegt wird. Neben dieser Vergütung gebührt ihnen für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Aufsichtsratsausschusssitzungen ein Sitzungsgeld. Die Vergütung für Mitglieder des Vorstandes berücksichtigt die wirtschaftliche Lage und die Bedeutung der DONAU Versicherung, das Marktumfeld und die damit verbundene Verantwortung. Der variable Vergütungsanteil betont in mehrfacher Hinsicht das Erfordernis der Nachhaltigkeit. Die Erreichung hängt wesentlich von langfristigen und über das einzelne Geschäftsjahr hinausgehenden Leistungskriterien ab. Das erfolgsabhängige Entgelt ist betraglich begrenzt. Das maximale erfolgsabhängige Entgelt, das der Vorstand bei Übererfüllung sämtlicher Ziele für die Periode eines Geschäftsjahres erreichen kann, entspricht 2020 im Durchschnitt maximal rund 65 % des festen Teils der Entlohnung. Abweichungen bestehen, wenn im Einzelfall während des Geschäftsjahres mehrere Funktionen im Konzern wahrgenommen werden. Die Zuerkennung des erfolgsabhängigen Entgelts setzt die Bedachtnahme auf eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens voraus; in die Evaluierung der Zielerfüllung fließen auch nichtfinanzielle Aspekte ein. Werden bestimmte Ergebnis-Schwellenwerte unterschritten, so gebührt dem Vorstand kein erfolgsabhängiger Entgeltteil. Selbst bei voller Erfüllung des Ergebniszieles in einem Geschäftsjahr hängt die Zuerkennung der vollen variablen Vergütung im Sinne der Nachhaltigkeits-Orientierung davon ab, dass auch in Folgejahren ein adäquates Ergebnis erreicht wird. Wesentliche Leistungskriterien der variablen Vergütung des Jahres 2020 des Vorstandes sind das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT), die Combined Ratio und die Prämienentwicklung. Dazu kommen Nicht-Finanzielle-Projektziele. Die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder der Gesellschaft beinhalten – unter anderem abhängig von der Dauer der Gruppenzugehörigkeit Pensionszusagen. Es handelt sich um direkte Leistungszusagen, die mit einem Prozentsatz der Bemessungsgrundlage (20 bzw. 40%) maximiert sind. Die Bemessungsgrundlage entspricht dem Fixgehalt (valorisiert).
20 Donau Versicherung AG VIENNA INSURANCE GROUP Die Pensionen gebühren standardmäßig nur dann, wenn entweder die Funktion des Vorstandsmitglieds ohne sein Verschulden nicht verlängert wird oder das Vorstandsmitglied aus Krankheits- oder Altersgründen in Pension geht. B.2 Anforderungen an die fachliche Qualifikation und persönliche Zuverlässigkeit Die Anforderungen an die fachliche Qualifikation und persönliche Zuverlässigkeit gewährleisten, dass die Mitarbeiter der DONAU Versicherung über die erforderlichen beruflichen Fähigkeiten, das Wissen und die Expertise verfügen und den Standards des Unternehmens in Bezug auf persönliche Zuverlässigkeit und Integrität entsprechen. Für alle Funktionen in der DONAU Versicherung wurden Funktionsbeschreibungen erstellt, die jährlich evaluiert werden. Im Rahmen des Recruiting-Prozesses werden die Anforderungen der jeweiligen Funktion entsprechend berücksichtigt. Besondere Anforderungen hinsichtlich der fachlichen Qualifikation und persönlichen Zuverlässigkeit gelten für Personen, die das Unternehmen tatsächlich leiten (in der DONAU Versicherung der Vorstand), sowie Personen, die Governance- und andere Schlüsselfunktionen innehaben, da diese aufgrund ihrer Aufgaben- und Verantwortungsbereiche wesentlicher Bestandteil der Risikomanagement-Organisation sind. Bei der Beurteilung, ob eine Person hinsichtlich den Anforderungen zu „Fit & Proper“ fachlich qualifiziert ist, wird Bedacht auf die jeweiligen Aufgaben genommen, die den einzelnen Personen übertragen werden. Bei der Beurteilung, ob eine Person zuverlässig ist, hat die DONAU Versicherung – je nach angestrebter Position im Unternehmen – folgende Aspekte zu berücksichtigen: – ob die betreffende Person Angeklagter in einem Strafverfahren ist – ob die betreffende Person wegen Straftaten nach nationalem Recht strafrechtlich verurteilt wurde – ob die betreffende Person in der Vergangenheit von einer Aufsichtsbehörde als Kandidatin oder Kandidat für eine Schlüsselfunktion in einem Finanzinstitut abgelehnt wurde – ob aktuell oder in der Vergangenheit Verfahren zum Widerruf oder zur Einschränkung der Berufszulassung in der Finanzbranche gegen die betreffende Person geführt wurden – ob schwerwiegende aktuelle oder frühere Disziplinar- oder Verwaltungsstrafverfahren im Zusammenhang mit einer Position in einem Finanzinstitut vorliegen – ob die betreffende Person gegenwärtig oder in der Vergangenheit in Insolvenzverfahren verwickelt war Das Vorliegen eines der genannten Aspekte führt nicht zwingend zum Ausschluss oder zur Einschränkung der persönlichen Zuverlässigkeit einer Person. Die Bedeutung derartiger Faktoren muss etwa auch danach beurteilt werden, welche Relevanz sie für die angestrebte Position haben, wie lange sie zurückliegen oder was ihre Konsequenzen waren. Aufsichtsrat Mitglieder des Aufsichtsrates haben sich, im Rahmen ihrer Pflichten, mit dem Regelwerk von Solvabilität II vertraut zu machen und ihre Eignung aufrecht zu halten. Personen, die das Unternehmen tatsächlich leiten Die Regelungen betreffend Vorstandsmitglieder werden vom Aufsichtsrat bzw. vom Personalausschuss (Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten) des Aufsichtsrates getroffen. Im Recruiting von Vorstandsmitgliedern wird darauf geachtet, dass die einzelnen Vorstandsmitglieder über die erforderlichen persönlichen und beruflichen Qualifikationen verfügen, wobei Bedacht auf die jeweiligen Aufgaben genommen wird, die dem Einzelnen übertragen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Vorstand in seiner Gesamtheit über die entsprechenden Qualifikationen, Erfahrungen und das Wissen verfügt, um die DONAU Versicherung professionell führen und beaufsichtigen zu können. Personen, die Schlüsselfunktionen innehaben Schlüsselfunktionen sind Funktionen mit besonderer Bedeutung für die Gesellschaft im Hinblick auf das Geschäft und die Organisation der Gesellschaft. Darunter fallen jedenfalls die vier Governance-Funktionen. Andere Funktionen können aufgrund
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