Sommer 2021 - Dornbirn Aktuell
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In dieser Ausgabe inatura SDG – Nachhaltigkeitsziele Seite 3-5 Museumspädagogik Kinder-Sommer 2021 Seite 6 Jungforscherseite Seite 7 Forschung Rote Liste der Amphibien und Reptilien Seite 8-9 Amphibien-Monitoring in Vorarlberg Seite 10 Speckkäfer Seite 11-12 Veranstaltungen, Exkursionen, Kurse Seite 13-15 2
SDG was? Seit einigen Wochen schwirrt eine auf den Was steht nun in den 17 Nachhal- ersten Blick seltsame Abkürzung durch die tigkeitszielen? Gänge und Büros der inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn. Und wenn man ganz Um genau diese Frage einer breiten genau hinhört und hinsieht, dann stolpert Öffentlichkeit geläufig zu machen – wir man in letzter Zeit immer wieder in Medien Naturwissenschftler*innen würden sagen, oder in Studien über die Abkürzung SDG. damit die 17 Ziele in die Genetik überge- Was hat es nun mit dieser Abkürzung auf hen – hat ICOM Österreich sich? Was steckt dahinter? Und warum (www.icom-oesterreich.at) und das beschäftigt sich ein Museum damit? Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) Die Abkürzung SDG steht für »Sustainable die Kampagne »17 MUSEEN × 17 SDGs« Development Goals« also für »Ziele für ins Leben gerufen und die 17 SDGs an 17 nachhaltige Entwicklung«. Diese wurden nominierte Museen verlost. Wir als inatura 2015 von den Vereinten Nationen verab- waren mit von der Partie und bekamen schiedet. Ziel dieser 17 SDGs ist es als das SDG 8 – gute Arbeitsplätze und Bezugsrahmen für eine Transformation der wirtschaftliches Wachstum – zugelost. Da Gesellschaft auf sozialer, ökologischer und mussten wir als naturkundliches Haus an- ökonomischer Ebene zu dienen. Museen fangs doch ein wenig schlucken. Wie viel spielen seit jeher eine wichtige Rolle in der lieber hätten wir uns mit den SDGs Entwicklung einer Gesellschaft. Ausgehend 7 (erneuerbare Energie) von den Kunst- und Wunderkammern, 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) über die aus der Aufklärung entstandenen 14 (Leben unter dem Wasser) Bildungsbestrebungen im 19. Jahrhundert 15 (Leben an Land) setzen sich Museen heute für soziale, oder unserem Lieblings-SDG 4 (hochwerti- ökonomische und ökologische Ziele ein. Im ge Bildung) beschäftigt. Angesicht der aktuellen Covid-Krise, wel- Aber es war nun einmal das SDG 8. Frau che wie ein Brennglas die zahlreichen ge- Staatssekretärin Mayer meinte noch, dass sellschaftlichen Probleme aufflammen ließ, es ein perfektes Los für ein Bundesland würden wir sogar so weit gehen, dass es wie Vorarlberg wäre. Das stimmt ganz die wichtigste Aufgabe von uns als Kul- bestimmt! Aber dazu später. turschaffenden ist, unser Handeln konkret und sichtbar an die Herausforderungen der SDGs als Werkzeuge Zukunft zu knüpfen. Diese Haltung kann Für uns als inatura war die Verlosung der natürlich nur dann transformativ wirken SGDs auch der Startschuss für den Be- und konkrete Erfolge erzielen, wenn sie für werbungsprozess für das Österreichische so viele Institutionen, Gemeinden, Städte, Umweltzeichen für Museen. Die Expertin Firmen, Interessensvertretungen, die Poli- für nachhaltige Veranstaltungsorganisa- tik u.v.m. gilt. Es läge also auf der Hand, tion, Julia Weger (www.weg-weiser.at), einen gemeinsamen Bezugsrahmen wie begleitet uns durch diesen Prozess. Es die SDGs zu nutzen und mit der gleichen wurde schnell klar, dass sich die Kriterien Sprache ohne Ressortgrenzen wirksam zu des Umweltzeichens und die SDGs hervor- werden. ragend ergänzen. Aktuell.inatura inatura aktuell 2021/2 3
Sustainable Development Goals Beides sind richtungsweisende Entwick- für Wachstum gemessen werden – Stich- lungswerkzeuge, die für die Gesellschaft wort Finanzmarkt? zur Verfügung stehen. Es gilt sie aktiv Für uns als Kultureinrichtungen sind anzupacken und umzusetzen. Wenn man die guten Arbeitsplätze unserer sich nun mit den Inhalten des Umweltzei- Vermittler*innen und das Hervorstreichen chens oder der SDGs beschäftigt, wird von gesellschaftlich relevanten Wertig- sehr schnell klar, dass es einen riesen keiten sicher DIE Herausforderungen der Unterschied macht, ob wir vom globalen nächsten Jahre. Die gesellschaftliche Re- Süden sprechen oder von uns hier im rei- levanz von Investitionen in Kunst-, Kultur- chen Norden, und noch genauer in einem und Naturvermittlung hat gerade die aktu- überaus privilegierten Eck in Europa, der elle Krise wieder deutlich hervorgebracht. Bodenseeregion. Also ja, Frau Staatsse- Nur gut vermitteltes Mehrwissen führt zu kretärin Mayer hatte vollkommen recht, Emotionen, die uns ermöglichen, selbst in wenn sie meinte, dass das SDG 8 – gute Krisen aktiv zu bleiben bzw. diesen sogar Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum – aktiv zu begegnen. perfekt nach Vorarlberg passt. Es wäre höchst interessant, genau dieses SDG hier Was tun? breit zu verhandeln und sich mit konkreten Fragen, welche eine Transformation des Zugegeben, es fühlt sich an wie eine Zieles erst ermöglichen, zu beschäftigen. Wand, vor der man plötzlich steht, wenn Welche Haltungen stecken hinter guten man beginnt, auch nur ein SDG zu Ende zu Arbeitsplätzen und Wirtschaftswachstum denken. Man fühlt sich hilflos und Ärger in Industrie oder Tourismus? Eine Frage, und Frustration machen sich breit. Ist die wir in Vorarlberg scheinbar sehr leicht uns allen bewusst, dass unser gesamtes beantworten können. Aber wo haben wir Wirtschaftssystem, um bei »unserem« überhaupt noch die Möglichkeit, auf Hal- SDG 8 zu bleiben, welchem wir alle unser tungen einzuwirken – Stichwort Produkti- privilegiertes Leben verdanken, auf einem onskette? Ist uns bewusst, welche Haltun- mehr als 200 Jahre alten System von drei gen und Systeme heute Voraussetzungen Herren aus England basiert. Adam Smith für Wirtschaftswachstum sind – Stich- und David Ricardo hatten die Idee der worte Ressourcenverbrauch, ungleicher Spezialisierung eines Landes auf wenige Austausch statt fairem Handel? Ist uns Produkte. David Ricardo und sogar Charles bewusst, welche Wertigkeiten als Erfolge Darwin brachten dann noch das kompetiti- 4
ve Element hinzu. Die Autorin Maja Göpel schen Systeme zu erklären. Jeder Mensch, beschreibt in ihrem Buch »Unsere Welt der ein System verstanden hat, ist nicht neu denken« diese Systeme sehr klar. Die mehr derselbe Mensch. Das Verhalten wird Welt vor 200 Jahren war geprägt von sich dadurch nicht von heute auf morgen genug Grund und Boden, von vermeintlich ändern, aber je größer die Masse an Men- nicht enden wollenden Ressourcen und schen wird, desto rascher – da getragen großem Erfindergeist mit dem Drang sich von einem neuen »Mainstream« – kann es auszubreiten. Sie lässt uns die Frage stel- zu Verhaltensänderungen kommen. len, wie es sein kann, dass wir weltweit Und das ist ein wunderschöner Auftrag vor einer Klimakrise, einer Ungleichheits- für leidenschaftliche Vermittler*innen von krise und einer Krise der Demokratie ste- Wissen. Und weil wir leidenschaftliche hen, und uns das herrschende Wirtschafts- Vermittler*innen von Naturwissen an der system nicht einmal den Hauch eines Prob- inatura sind, und weil wir über die Zusam- lems darstellt. Sie legt ganz klar dar, was menhänge zwischen der Art und Weise der es bedeutet hat, dass 1987 ein Nobelpreis Vermittlung und der Bildung von Emo- für die Idee vergeben wurde, dass wir alle tionen Bescheid wissen, freuen wir uns Verluste (Biodiversitätsverlust, Ressour- so sehr über unsere Besucher*innen der cenverbrauch usw.) nur durch neue Tech- aktuellen Sonderausstellung »Klimawissen nologien ersetzen müssen und alles ist gut. frisch serviert«. Denn die Klimakrise lässt Man nennt diese Strömung von grün zu sich in »leicht verdaulichen Häppchen« grau. Erinnert Sie diese Haltung an etwas? gut und schnell verstehen. Es gilt sich Frau Göpel zeigt auf, was passiert, wenn ein paar Fakten, Vokabeln und Kreisläufe Entscheidungen in die eine oder andere bewusst zu machen. Und dann ist es keine Richtung fallen. Glaubensfrage mehr, dann muss nichts Sie merken schon, es sind solch unange- weggeschoben und in seltsame Theorien nehme Fragen, die uns als Gesellschaft verpackt werden, dann ist es eine globale dazu bringen, hinter Systeme zu blicken. Krise, der es aktiv zu begegnen gilt. Und genau an diesem Punkt können wir Ruth Swoboda diese »riesen Wand« einreißen. Wenn man Systemtheoretikern glaubt, dann kann man ein System an sich nicht ändern. Was wir aber können, ist möglichst vielen Men- Aktuell.inatura inatura aktuell 2021/2 5
Museumspädagogik Kinder-Sommer 2021 Das vorsichtige Anschleichen der Normali- Klimawissen für Kids tät ermutigt uns in der Museumspädagogik ein energiereiches Sommerprogramm zu Wir experimentieren uns durch die Son- wagen. Neben ersten Schulklassen, die derausstellung Klimawissen in der inatura, sich langsam wieder ins Museum trauen, beschäftigen uns mit der Welt der Gase um unsere neue Klimaausstellung unter und verstehen spielerisch, warum uns das die Lupe zu nehmen, soll auch der Kinder- eine oder andere Gas ordentlich Kopfzer- sommer wie in den vergangenen Jahren brechen bereitet. Natürlich fokussieren wir stattfinden. uns dabei auf Lösungen für eine lebens- werte Zukunft. Zusammen mit dem Team des Vorarlber- ger Architektur Instituts, dem Kunstraum Energie im Wandel Dornbirn, dem Team der Plattform für Die Physiker*innen schimpfen zurecht, digitale Initiativen und dem Stadtmuseum wenn wir fälschlicherweise vom Energie- Dornbirn stehen für interessierte Kinder im verbrauch sprechen – man kann Energie Alter von 7-11 Jahren wieder abwechs- eigentlich nicht verbrauchen, sondern lungsreiche Tage auf dem Plan. Die Pro- lediglich umwandeln. Die Zukunftsfrage gramme finden im Stadtgarten, im Stadt- ist, wie wir sie umwandeln. Das erfahren museum und in der inatura in der dritten wir mit verschiedenen Spielen und Versu- (19.-23. Juli) und in der vierten (26.-30. chen und lernen, brennende Energiefragen Juli) Ferienwoche statt. Das Mupaed-Team zu lösen. ist wie immer für die Organisation der Tage zuständig (siehe Factbox) und wird Bäume – sensible starke Partner im Rahmen des Kindersommers folgende Robust und kräftig schauen sie aus – Programme anbieten: unsere Baumriesen. Aber auch sie sind sehr sensibel und haben je nach Art ganz besondere Ansprüche an ihre Umwelt. Wir versuchen das Leben der Bäume zu verste- hen, schauen uns an, wie sie so durch den Tag und vor allem durchs Jahr kommen. Eine Baumschule der besonderen Art! Wir freuen uns auf interessierte Kids! Das Team der Museumspädagogik Infobox: Organisatorisches • inatura, vai, Kunstraum und das Stadt- museum Dornbirn laden gemeinsam zum »Kindersommer im Stadtgarten« ein. • Die Anmeldung für alle Programme erfol- gen über die inatura Museumspädagogik- Hotline unter: 0676 83306 4744 (Mo bis Do, jeweils 16:00-17:00) oder schulen@inatura.at. • Die Workshops können einzeln oder im Paket, mit oder ohne Mittagsbetreuung ge- bucht werden. • Kosten: halber Tag € 6,- pro Kind, ganzer Tag € 12,- pro Kind, • ganze Woche € 60,- pro Kind, Mittagessen pro Tag: € 7 • Begrenzte Teilnehmerzahl! • Das Angebot aller Partner kann unter Mit unserem Baumprofi Philip Geiger geht es heuer www.inatura.at abgerufen werden. beim Kindersommer hoch hinaus! 6
Punkten mit Klimawissen Punkten mit Klimawissen Im Buchstabensalat haben sich 23 weitere Begriffe versteckt, die mit dem Thema Klima Im und Klimawandel Buchstabensalat in Verbindung haben sich gebracht weitere 23 Begriffe werden. versteckt, die Kannst mit dem du Sie alle Thema Klimafinden? und Klimawandel in Verbindung gebracht werden. Kannst du sie finden? J X T R E I B H A U S E F F E K T I W E T T E R M Y X C L Z O Y M C Y E Y M M J V D F D I U M I W J L W P S X X Y C T S J T R I X G T M D O V P C R V C U N D F V S D U P V Z G F E R N E U E R B A R E - E N E R G I E D O B F P J V Z B X J O S T G H H F H C I H D W W O M B V N E H S H J G L E T S C H E R R U E C K G A N G P D K E N G B N U G H I D T I E K Q U I R F J J Z J Z W O F S M E J Q F M K G E P K R F E W V I X T C X E H Q F K K I D N Y Q P E M E E R E S S P I E G E L A N S T I E G V K S L U K B Y V G D T J U I W V G L S X M N F I F T W F R G I V O R D H Q R Z P J W O D O J X E R N A E H R U N G F C U N A T M K S V N F E V D E L G N W D O P W J E O U H H C S N Y J J Q J I O T F K W L W A S S E R D A M P F K T T U D C E W W K U H T A N J W S F X I J D H Q B K L V N O M R V M Y I B W E E B M X W W A E R M E S D U E R R E U V O U I K R O I U R I O X H W T P G Q F N M A A H X S Y B D B S N B G N Y S S B D P X U S A T M O S P H A E R E W U P S H E D D S A R I T L X J H R P F K Y U V C W L J W N J I H L L K L T F L P H H O T V G B F X X L J D V S I G G O S S F R Y E F I F L U F T T E M P E R A T U R S U O U N W T V A K L O T B B P C N X E N A Q Z C C Q D D K N D B I U T F M L Q A U T R E I B H A U S G A S E Y F T F T O I R I T R I U E Z G N I O X I F D Q W X Y W X F V für Jungforscher I M I E M Q E L T O T P L G W A L D S T E R B E N C U D U H E T R N P I F P E X P X L F C T H I D W D N X D J L B B K L I M A M O D E L L D Z U K W P L I X P G E L Q P für Jungforscher P N F J V X W A O Q Q S U G O K O H L E N D I O X I D G C M E T H A N P L N O T F T L Y P J D W D L K E U F N X Quelle: http://suchsel.bastelmaschine.de Diese Wörter sind versteckt: ATMOSPHAERE ; TREIBHAUSEFFEKT ; WASSERDAMPF ; LUFTTEMPERATUR ; 1 ATMOSPHAERE TREIBHAUSGASE ; WAERME 2 TREIBHAUSEFFEKT ; KOHLENDIOXID 3 ; METHAN WASSERDAMPF ; MOBILITAET ; 4 KONSUM ; ERNAEHRUNG LUFTTEMPERATUR 5 ; TREIBHAUSGASE BRANDRODUNG ; GLETSCHERRUECKGANG 6 WAERME ; WALDSTERBEN ; MEERESSPIEGELANSTIEG ; DUERRE ; ERNEUERBARE-ENERGIE ; SeiteSeite 7 KOHLENDIOXID 8 METHAN 9 MOBILITAET WIRBELSTURM ; EMISSION ; WETTERSATELLIT ; WINDKRAFT ; KLIMAMODELL ; 10 KONSUM WETTER ; SONNENLICHT 11 . ERNAEHRUNG 12 BRANDRODUNG 13 GLETSCHERRUECKGANG14 WALDSTERBEN 15 DUERRE 16 MEERESSPIEGELANSTIEG 17 WIRBELSTURM 18 EMISSION 19 ERNEUERBARE-ENERGIE20 Windkraft 21 KLIMAMODELL inatura aktuell 2021/2 7 22 WETTER 23 SONNENLICHT 24 Wettersatellit
Endlich aktualisiert – Die Roten Listen der »Die meisten Amphibia erschrecken durch Mannigfache Bedrohung einen kalten Körper, eine bleiche Farbe, ein knorpeliges Skelett, eine hässliche Dennoch sind Amphibien und Reptilien Haut, eine finstere Erscheinung, einen bedroht. Spielt auch die direkte Verfol- berechnenden Blick, einen unangenehmen gung durch den Menschen nur mehr eine Geruch, eine knarrende Stimme, einen geringe Rolle, so tragen eine ganze Reihe schmutzigen Lebensort und durch schreck- von anderen Faktoren – die (zumindest liches Gift. Daher hat deren Schöpfer mit teilweise) auch vom Menschen verursacht ihrer Zahl nicht geprahlt.« werden – zu ihrer Gefährdung bei: Die Carl von Linné Intensivierung der Landnutzung verändert die Lebensräume (manchmal bis zum voll- Carl von Linné hatte von den »Amphibia« ständigen Verlust), Verkehrswege zer- offenbar keine hohe Meinung. Für ihn schneiden die Landschaft, Eutrophierung, gehörten sie nicht zu den Meisterwerken Versauerung und Schadstoffbelastung be- des Schöpfers, auf die jener hätte stolz einträchtigen die Fortpflanzungsgewässer. sein können. Lassen wir aus seiner Klassi- Hinzu treten erhöhte UV-Strahlung, Krank- fikation der »Amphibia« die »Nantes« – die heiten, Verdrängung durch nicht heimische Schwimmenden (zu denen er neben den Arten, klimatische Veränderungen und wit- Neunaugen auch Knorpelfische wie die terungsbedingte Einflüsse und nicht zuletzt Rochen und sogar die Störe als urtümliche der Druck durch andere Tiere, die Am- Knochenfische zählte) – beiseite, so bleibt phiben und Reptilien »zum Fressen gern« das übrig, was wir heute als Amphibien haben (oder wenigstens mit ihnen spielen und Reptilien zur Herpetofauna zusam- wollen). Die Kombination und Interaktion menfassen: Eine faszinierende Gruppe all dieser Faktoren machen unseren Lur- teils rein landlebender, teils auch zeitwei- chen und Kriechtieren das Leben schwer. lig im Wasser anzutreffender Wirbeltiere. Denn diese Tiere zeigen eine enge Bindung An der Linné'schen Einstellung zu diesen an naturnahe Lebensräume. Sie reagieren Tieren freilich hatte sich bis in die jüngste sensibel auf Veränderungen der Habitate Vergangenheit wenig geändert. Weiterhin und sind deshalb wichtige Indikatoren für galt die Kröte als die grausig-unheimliche ein umfassendes Biodiversitätsmonitoring Schatzhüterin der Sage, galt die Schlange geworden. als der von Gott im Sündenfall verfluchte Erbfeind des Menschen. Erst vor wenigen Niemals stehenbleiben Jahrzehnten setzte ein Umdenken ein, und Um den Bestand und die Gefährdungssitu- heute überwiegt die Faszination für diese ation der einzelnen Arten zu bewerten, hat Tiere, für ihre Bedeutung und ihren Stellen- die inatura 2003 umfangreiche Vorarbeiten wert in der Ökologie. für die Erstellung einer Roten Liste zur Her- Die harmlose Ringelnatter ist gut an den gelben Der europaweit geschützte Kammmolch ist eine Be- halbmondförmigen Flecken auf dem Hinterkopf zu sonderheit der Rheintalebene mit einem Schwerpunkt erkennen. im Rheindelta. (Foto: UMG) (Foto: UMG) 8
Amphibien und Reptilien Vorarlbergs petofauna Vorarlbergs in Auftrag gegeben. Besondere Verantwortung Fünf Jahre später konnte dann 2008 das Endprodukt veröffentlicht werden. Waren Als »vom Aussterben bedroht« wurden Rote Listen ursprünglich dazu gedacht, vier Arten eingestuft: Galt der Feuersa- auf den drohenden Artenverlust aufmerk- lamander 2008 noch als »verschollen«, sam zu machen, so entwickelte sich auch konnte er in den letzten Jahren an we- dieser Band rasch zu einer wichtigen Ent- nigen Orten bestätigt werden. Auch der scheidungsgrundlage für den praktischen Fadenmolch ist auf ein sehr kleines Ver- Naturschutz. Doch die Zeit blieb nicht ste- breitungsgebiet beschränkt. Kleiner Was- hen. Sowohl die Gefährdungssituation als serfrosch und Teichfrosch wiederum wur- auch das Artenspektrum selbst waren (und den vermutlich nahezu vollständig durch sind) einem steten Wandel unterworfen. den Italienischen Wasserfrosch verdrängt. Und so war es zehn Jahre danach an der Dieser lässt sich nur durch genetische Zeit, an eine Aktualisierung der Roten Liste Methoden von den übrigen Grünfröschen zu denken. Nun liegt die neue Liste vor unterscheiden. Nach derzeitigem Kenntni- und ermöglicht uns einen aktuellen Blick stand ist er als nicht heimisch anzusehen. auf die Amphibien und Reptilien unseres Kammmolch, Laubfrosch, Gelbbauchunke Landes. Die Bilanz ist ernüchternd. und Schlingnatter gelten als »stark gefähr- det«. Weitere vier Arten sind »gefährdet«, Aktuell weist die Fauna Vorarlbergs 14 sechs Arten »droht Gefährdung«. Als Amphibienarten (einschließlich einer Hy- »nicht gefährdet« wurde lediglich der Berg- bridform) sowie acht Reptilienarten auf. molch bewertet. Drei Taxa waren hier ursprünglich nicht heimisch, haben sich aber erfolgreich eta- Vorarlberg trägt Verantwortung: Wir sind bliert. Bergmolch, Grasfrosch und Erdkröte in besonderem Maße für den Fadenmolch konnten vom Bodensee bis in alpine Re- verantwortlich, der österreichweit nur im gionen nachgewiesen werden. Sie haben Rheindelta nachgewiesen wurde. Und bei damit die weiteste Verbreitung. Auch die Alpensalamander und Kammmolch besteht Bergeidechse wird in unterschiedlichsten eine starke Verantwortung für den Lebensräumen vom Tal bis über 2.000 m Arterhalt in Österreich. Die neue Rote Liste Seehöhe angetroffen. Das Verbreitungs- möge ein Instrument sein, diesen Auftrag gebiet des Alpensalamanders erstreckt in weitere Bevölkerungskreise hinein zu sich vom Talrand des Rheintals bis in tragen und politischen Entscheidungsträ- Regionen oberhalb der Waldgrenze – ein gern nahe zu bringen! weit größeres Höhenspektrum als in den Georg Friebe anderen Bundesländern. Als einzige Art hat die Kreuzotter aktuell kein natürliches Vorkommen im Talraum bzw. in talnahen Lebensräumen. Forschung.inatura Der markante Ruf des Laubfroschs ist heute nur noch Erdkröten wandern im Frühjahr zu den Laichgewäs- in wenigen Gebieten wie dem Rheindelta zu hören. sern. Hier bringt ein Weibchen gleich das kleinere (Foto: UMG) Männchen auf dem Rücken mit. (Foto: UMG)
Amphibien-Monitoring Erinnern Sie sich? Wenn Sie so wie ich dungen und gezielte Maßnahmen können ein Kind der Sechziger Jahre des letzten nur auf Basis von gesicherten Daten und Jahrhunderts sind, wird Ihnen Folgendes Fakten getroffen werden. Daher gilt es im vielleicht bekannt vorkommen – Streifzü- ersten Schritt Daten zu sammeln. ge durch die Wiesen und Wälder in der Die inatura hat gemeinsam mit der Abtei- Umgebung waren Teil unserer Kindheit. lung Umwelt- und Klimaschutz des Landes Im Frühling gab es dann an Tümpeln und Vorarlberg im Frühjahr dieses Jahres ein Seen für uns ein ganz besonderes Schau- landesweites Amphibien-Monitoring ge- spiel zu beobachten. Für unsere Kinderau- startet. Die fachliche Betreuung übernimmt gen scheinbar unzählige Frösche tummel- das Umweltbüro Grabher. Ziel ist es, aus ten sich dort, um sich zu paaren und Laich den gewonnenen Daten ein landesweites abzulegen. Ein paar Wochen später dann Laichgewässerinventar aufzubauen, das dieses Bild – in den Gewässern wimmelte Informationen zu den Gewässern und es von Kaulquappen, die von uns bestaunt den darin vorkommenden Amphibienarten wurden und ich gebe zu – auch verbote- umfasst. nerweise gefangen wurden, um sie da- Laubfrosch heim, zum Leidwesen unserer Mütter, im Zwei Bearbeitungs-Phasen (Foto: UMG) Wasserbecken meist erfolglos zu Frösch- chen heranwachsen zu sehen. Das Monitoring ist in zwei Phasen aufge- teilt. Im Frühjahr werden die Laichgewäs- Ausgequakt? ser der Amphibien im ganzen Land erfasst. Zahlreiche freiwillige Helfer dokumentieren Infobox: Tipps für einen Und heute? Alle der 14 Amphibienar- das Geschehen in und rund um diese Stel- amphibienfreundlichen ten, die in Vorarlberg vorkommen, sind Garten len. Mittels Erfassungsbogen erheben sie, unter Schutz gestellt. Darunter sind der welche Amphibienarten dort vorkommen • Blühflächen für eine Grasfrosch und sogar europaweit ge- und in welcher Anzahl. Wissenswert dabei vielfältige Insektenwelt schützte Arten wie Laubfrosch, Erdkröte, ist auch, in welchem Zustand die Laichge- als Nahrungsgrundlage Kammmolch und Gelbbauchunke. Ihre wässer sind. All diese Informationen wer- • Ast- und Totholzhaufen Bestände nahmen innerhalb der letzten den an die inatura gemeldet. Dort werden als Versteckmöglichkeiten Jahrzehnte dramatisch ab. Die Gründe die Daten in die Verbreitungsdatenbank für dafür sind vielfältig. An erster Stelle steht • Fischfreie Gewässer - Tiere und Pflanzen in Vorarlberg eingege- der Lebensraumverlust. Entwässerung Fische fressen Laich und ben. von Feuchtgebieten, Flächenversiegelung, Kaulquappen) In der zweiten Phase erfolgt ab den Som- Regulierung von Fließgewässern sind nur • Gefahren im Garten mermonaten gezielt die Erfassung der einige von vielen menschlichen Landnut- beseitigen europaweit geschützten Arten Gelbbauch- zungen, durch die unsere Amphibien ein- unke, Laubfrosch und Feuersalamander. o Schächte und Abflüsse fach zu wenig oder zu ungeeigneten Platz mit Fliegennetzen oder haben, zu leben und sich zu vermehren. Citizen Science engmaschigen Gittern Dazu kommen noch Effekte des Klimawan- abdecken dels, eingeschleppte Krankheiten (wie der Forschung mit freiwilligen Helfern? Geht Chytridpilz), der Einsatz von Bioziden und das? Natürlich! Denn unsere Forschung o Kellerfenster und Brun- Düngemittel, die unseren Amphibien das soll nicht im Elfenbeinturm betrieben wer- nen sichern Überleben schwermachen. den! Ein erklärtes Ziel der inatura ist es da- o Amphibienleitern her, die Gesellschaft mit in die Forschung (schmale Holzbretter) Auf einen Frosch mehr oder weniger kommt es doch nicht an, meinen Sie jetzt einzubeziehen – solche »Citizen Science«- an (Keller-)Treppen, vielleicht. Wenn Sie z.B. ein Weißstorch Projekte sollen zukünftig noch mehr im Schwimmbädern etc. anbringen oder ein Marder wären, sähe die Welt für Zentrum der inatura-Forschung stehen. o Auf den Einsatz von Sie ganz anders aus. Denn dann wären Sie möchten Mitforscher bei unserem Pestiziden und chemi- Amphibien ein wichtiger Bestandteil Ihres Amphibien-Monitoring sein? Gerne! Melden schen Düngemitteln Speiseplans. Und als Wurm, Schnecke Sie sich einfach bei uns unter verzichten oder Insekt wären Sie wiederum Beute für anette.herburger@inatura.at Grasfrosch und Co. Amphibien sind also Alle Infos finden Sie unter ein unverzichtbares Glied in der gesamten Quelle: Österreichische www.inatura.at/amphibien-monitoring Nahrungskette vieler heimischer Tiere. Gesellschaft für Herpe- Anette Herburger Also was tun, um die Bestände unserer tologie Amphibienarten zu sichern und im besten Fall zu vergrößern? Richtige Entschei- 10
Speckkäfer im Fokus der Fachberatung Immer wiederkehrend das ganze Jahr über Teppichkäfer/Braunwurzblütenkäfer erreichen die Fachberatung Anfragen zu (Anthrenus scrophulariae) diversen Speckkäferarten. Speckkäfer (Dermestidae) sind auf der ganzen Welt Während sich die erwachsenen Käfer von zu finden und kommen in verschiedenen Blütenpollen und Nektar ernähren, sind Lebensräumen vor. Einige Arten leben in die Larven überall dort zu finden, wo es der Bodenstreu, andere sind auf Nester keratin- und chitinreiche Stoffe gibt. In den von Vögeln, Bienen oder Wespen spezia- Monaten Mai und Juni fliegen die Weib- lisiert, weitere sind Aasfresser oder reine chen zur Eiablage auch gerne in Wohnun- Blütenbesucher. Als Kulturfolger treten gen und legen dort ihre Eier auf Materialien verschiedene Spezies in Haushalten auf tierischen Ursprungs, wie z.B. Teppiche und können Teppiche, Textilien, Pelze oder und Textilien mit Schafwolle. Wenige Tage Felle schädigen. Im Folgenden nun kleine nach der Eiablage schlüpfen lichtscheue Porträts von Arten, die regelmäßig bei uns Larven, die sich durch mehrere Häutungen Eingang finden. in etwa einem Jahr zum ausgewachsenen Insekt entwickeln. Wollkrautblütenkäfer (Anthrenus verbasci) Gemeiner Pelzkäfer (Attagenus pellio) Erwachsene Käfer werden bis zu 3 mm groß und ernähren sich von Nektar und Als Kulturfolger findet man die Art nur Pollen. Da sie gut fliegen können, kom- selten in freier Natur, in der Nähe des men sie leicht durch geöffnete Fenster ins Menschen kommt der Gemeine Pelzkäfer Haus. Dort werden die Eier in Dielenritzen, jedoch sehr häufig vor. Die Imagines treten an Wollteppichen, Fellen oder an Stoffen meist im Frühling in Wohnungen auf, wo abgelegt. Die Larven fressen neben toten die Weibchen ihre Eier ablegen. Die Larven Insekten auch Tierhaare, Federn und Wolle werden bis zu 12 Millimeter lang und kön- und können somit Schäden an Pelzen, nen durch ihren Fraß erhebliche Schäden Fellen, Wolltextilien und Polstermöbeln an Textilien, Teppichen, Leder und Pelzen anrichten. Außerdem können die Pfeilhaare anrichten. In Pflanzenprodukten fressen der Larven beim Menschen allergische Re- die Laven des Pelzkäfers die Kadaver ande- aktionen, wie Juckreiz und Rötungen der rer Schädlinge. Als Nahrung dienen ihnen Haut, hervorrufen. auch die unter Spinnennetzen anfallenden Insektenüberreste. Forschung.inatura Wollkrautblütenkäfer Teppichkäfer (Foto: Rosmarie Mäser) (Foto: Kurt Kulac CC BY-SA 3.0) Wollkrautblütenkäferlarve Gemeiner Pelzkäfer (Foto: André Karwath, CC BY-SA 2.5) (Foto: Elisabeth Ritter) inatura aktuell 2021/2 11
Brauner Pelzkäfer Vorbeugung (Attagenus smirnovi) • Teppiche aus Wolle sowie Stoffe aus Der Braune Pelzkäfer stammt ursprünglich anderen Naturmaterialien, Gegenstände vom afrikanischen Kontinent. Aufgrund der aus Leder oder Horn immer wieder auf tropischen Herkunft liegt seine bevorzugte Larven oder Fraßlöcher überprüfen. Temperatur bei rund 24°C, so wurde in • Spalten und Ritzen in der Wohnung re- Mitteleuropa der Braune Pelzkäfer bislang gelmäßig absaugen – Larven und verpupp- fast nur innerhalb von Gebäuden gefun- te Individuen sind u.a. auch hinter Fußleis- den. Die Weibchen legen die Eier meist ten, unter Teppichen oder in Schubladen direkt an die Nahrungssubstrate der Larven vorzufinden. (Wolle, Pelze, Felle). Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer • Verlassene Vogel- und Wespennester vollzieht sich in einem Zeitraum von 6 bis an und in Gebäuden entfernen. 18 Monaten. In dieser Zeit häuten sich die • Fliegengitter können das Eindringen und Larven mehrmals, meiden das Licht und damit die Eiablage in der Wohnung verhin- leben daher sehr versteckt. Die erwachse- dern. nen Käfer hingegen orientieren sich zum Licht hin. Sie können gut fliegen und sind • Duftsäckchen mit Lavendel oder Ze- daher häufig an Fenstern oder Fensterbän- dernholz können Schädlinge fernhalten, ken zu finden. allerdings sollte man diese regelmäßig erneuern. Vom Einsatz von Insektiziden zur vorbeugenden Anwendung ist in jedem Fall abzuraten. Bekämpfung • Befallene Materialien bzw. Gegenstände mit dem Staubsauger von Eiern und Larven befreien, auch Haare und Hautschuppen entfernen. • Entsprechende Bereiche mit verdünnter Essigessenz (ein Teil Essigessenz, vier Tei- le Wasser) abwischen, Möbel und Teppi- che mit dem Dampfreiniger behandeln. • Waschbare Textilien sollten bei 60°C gewaschen werden, alternativ kann man sie auch in der Tiefkühltruhe bei mindes- tens -18°C einfrieren. Dafür sollten die Materialien in Plastikbeuteln verschlossen und über mehrere Tage eingefroren wer- den, gegebenenfalls ist der Vorgang zu wiederholen. Elisabeth Ritter Brauner Pelzkäfer: Käfer und Larvenhäutungen (Foto: Elisabeth Ritter) 12
Veranstaltungen inatura Science Café Vorträge Die inatura Science Cafés finden in Cafés oder »Naturschutzhunde – Spürhunde im Wirtshäusern statt, in denen man sich gerne Natur- und Artenschutz« trifft. Forscher*innen aus der Naturwissen- schaft stellen kurz ein Thema aus ihrer For- Donnerstag, 26. August 2021 – 19 Uhr schung vor – und dann kann es schon losgehen Vortrag mit Veronika Pfefferkorn-Dellali mit Fragen, Meinungen und Diskussionen. Hunde kommen bei der Suche nach Tier- und »Von der Ursuppe zum Bier« Pflanzenarten, die nur schwer zu finden sind Donnerstag, 16. September 2021 – 18 Uhr oder deren Artunterscheidung schwierig ist, zum Einsatz. Der Vortrag gibt einen Einblick in Mit Daniel Häussinger die Arbeit mit Spürhunden. (Departement Chemie, Universität Basel) »Immunsystem aus Sicht der TCM« Ort: Cafesito, Eisengasse 3, Dornbirn Dienstag, 21. September 2021 – 19 Uhr Wie beeinflusst der Klimawandel den Wasser- haushalt der Erde? Wie macht man Bier aus Vortrag mit Marc Sohm (Spezialist für Traditio- Wasser? Gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Häus- nelle Chinesische Medizin) singer tauchen wir ein ins kühle Nass. Begleitet Marc Sohm wird in seinem Vortag die Grund- wird das inatura Science - Café von Grabhers lagen des Immunsystems aus Sicht der 2000 Sudwerk. Jahre alten chinesischen Heilkunde besprechen Teilnahme kostenlos und den Teilnehmer*innen praktische Tipps zur Stärkung und Unterstützung ihres Immunsys- tems näherbringen. Vorträge zur Sonderausstellung Kosten: € 5,- Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Für alle Vorträge und das Science Café gil: Verein KlimaVOR! Begrenzte Teilnehmerzahl »Vom Tischler persönlich oder doch lieber industriell und kostengünstig?« – Von der Nur gegen Voranmeldung unter klimapolitischen Bedeutung des Hand- naturschau@inatura.at oder T +43 676 83306 4770 und unter Einhal- werks tung der aktuell vorgeschriebenen Corona- Mittwoch, 30. Juni 2021 – 19 Uhr Schutzmaßnahmen Moderierter Dialog mit Markus Faißt (Holzwerk- statt) und Alois Flatz (Experte für nachhaltige Investments) inatura - Kräuterworkshop Holz aus dem eigenen Wald, über viele Jahre »Süss-bitter-scharf« luftgetrocknet, mit viel Handarbeit zu einem Tisch verarbeitet, der ein Leben lang hält – Dienstag, 28. September 2021 – 17:30 bis klingt maximal nachhaltig. Doch wie viele (bzw. 20:30 Uhr wenige) solcher Beispiele sind zukunftsträchtig? Workshop für Erwachsene mit der Kräuterpäda- »Milch oder Gemüse? « Selbstversor- gogin Bernadette Winder gungsgrad, Gesundheitsaspekte und Klima- Was für eine Bedeutung haben Oxymel, Bitter- relevanz der heimischen Landwirtschaft stoffe und Kapuzinerkresse in unserer Hausapo- Mittwoch, 1. September 2021 – 19 Uhr theke und wie können wir die Eigenschaften der Pflanzen zur Stärkung unseres Immunsys- Aktuell.inatura Moderierter Dialog mit Simon Vetter, Biobauer tems nützen? und Markus Hartmann, Sennerei Schnifis Mitzubringen: Schneidbrett, Messer, Geschirr- Unsere Ernährung wirkt sich stark auf die Höhe tuch der Treibhausgasemissionen aus. (Rind-)Fleisch Begrenzte Teilnehmerzahl steht weit oben bei den Verursachern, gleich Kosten: € 30,- (inkl. Materialkosten) danach folgen Milchprodukte – und genau hier (insbesondere beim Käse) schafft Vorarlberg die Selbstversorgung, im Gegensatz zu allen Nur gegen Voranmeldung unter anderen Lebensmitteln. naturschau@inatura.at oder T +43 676 83306 4770 und unter Einhal- Kosten: € 5,- tung der aktuell vorgeschriebenen Corona- Schutzmaßnahmen inatura aktuell 2021/2 13
Exkursionen inatura - Kräutergartentreff Treffpunkt: Talstation Grasjochbahn, St. Gal- lenkirch »Kräutergarten im Laufe der Jahreszeiten Exkursion im alpinen Gelände – Trittsicherheit, erleben« Schwindelfreiheit und gute Kondition werden vorausgesetzt. Hunde nur mit Leine. Dienstag, 6. Juli 2021 – 17:30 bis 19 Uhr Mitzubringen: Überknöchelhohe Bergschuhe mit Dienstag, 3. August 2021 – 17:30 bis 19 Uhr Profilsohle, Wetterschutz, Verpflegung, ggf. Wanderstöcke Dienstag, 7. September 2021 – 17:30 bis 19 Dauer: ca. 5-6 Stunden (Auf- und Abstieg ca. Uhr 700 Hm) mit den Kräuterpädagoginnen Beate Hermann Kosten: Berg- und Talfahrt Grasjochbahn: und Bernadette Winder € 21,50 Ort: Kräutergarten, inatura - Erlebnis Natur- »Expedition durch den Supermarkt« schau Dornbirn Mitzubringen: Gartenhandschuhe, Papiertüten/ Eine Veranstaltung in Kooperation mit BIO Säckle, Sitzunterlage, Trinkflasche AUSTRIA Vorarlberg Teilnahme kostenlos Dienstag, 7. September 2021 – Findet nur bei trockener Witterung statt 16 bis ca. 19:30 Uhr Keine Anmeldung erforderlich – es müssen jedoch die aktuell vorgeschriebenen Corona- Zuerst besuchen wir die Sonderausstellung Schutzmaßnahmen eingehalten werden. »Klimawissen – frisch serviert« und dann suchen wir bei unserem Rundgang durch den Supermarkt (Eurospar Sägercenter) gemeinsam inatura Naturvielfalt – Exkursion nach Orientierungshilfen für unsere Kaufent- scheidungen. Unter der Marke »Naturvielfalt Vorarlberg« bietet die inatura in Kooperation mit dem Land Führung mit Claus Holler (Ernährungsexperte Vorarlberg Exkursionen unter fachlicher Leitung BIO AUSTRIA) an. Ort: inatura - Erlebnis Naturschau Dornbirn und »Lebensräume im Europaschutzgebiet EUROSPAR Sägecenter Dornbirn Kosten: € 5,-- Ifen« Freitag, 2. Juli 2021 – 9:30 Uhr »Vom Lünersee zum Gafalljoch – eine geo- logische Grenzwanderung« Im Rahmen der Natur-Vielfalt-Tage Kleinwal- sertal widmet sich die Exkursion auf dem Weg Samstag, 11. September 2021 – 9 bis 17 Uhr durch das Schwarzwassertal den geschützten Bei dieser geologischen Wanderung lernen Lebensräumen und der Kulturlandschaft im wir den See und die Landschaft, in die dieser Europaschutzgebiet Ifen. eingebettet liegt, mit anderen Augen kennen. Exkursion mit Martin Bösch (Natura 2000-Regi- Auf unserem Weg erkunden wir die seit Jahr- onsmanager) millionen andauernden geologischen Prozesse, welche den Rätikon auftürmten und zur Bildung Treffpunkt: Hinter der Talstation Ifen-Bahn, des Lünersees führten. Hirschegg Schwarzwassertal Mitzubringen: festes Schuhwerk, bei Bedarf Exkursion mit Christoph Daxer, Johannes Jause und Getränke Zambanini Dauer: ca. 2,5 Stunden Treffpunkt: Bergstation Lünerseebahn, 9:15 Teilnahme kostenlos Uhr »Auf alpinen Wegen im Europaschutzge- Mitzubringen: Wanderausrüstung (festes, knö- chelhohes Schuhwerk!), Wetterschutz, ausrei- biet« chend Getränke und Jause Für alle Exkursionen gilt: Samstag, 10. Juli 2021 – 8:45 Uhr Die Wanderung ist einfach, jedoch sind insge- Begrenzte Teilnehmerzahl samt etwa 600 Hm zu bewältigen. Diese Exkursion führt uns von der Bergstation Dauer: ca. 8 Stunden Nur gegen Voranmeldung der Grasjochbahn in St. Gallenkirch in die alpine Kosten: € 10,- (zuzügl. Berg- und Talfahrt Lü- unter Landschaft des Europaschutzgebiets »Verwall«. nerseebahn) naturschau@inatura.at Inmitten blühender Alpenrosen und imposanter oder Blockfluren erkunden wir gemeinsam diesen T +43 676 83306 4770 beeindruckenden Naturraum auf über 2.000 m und unter Einhaltung der Seehöhe. aktuell vorgeschriebenen Exkursion mit Christian Kuehs (Natura Corona-Schutzmaßnahmen 2000-Regionsmanager) 14
Kurse »Mitten im Gargellental: Kurse Valisera und Zarottla erzählen« »Hummelbestimmungskurs« Eine Kulturlandschaftswanderung in Kooperati- on mit den Montafoner Museen Samstag, 17. Juli 2021 – 9:30 bis 16:00 Uhr Sonntag, 12. September 2021 – 9:45 Uhr Hummeln sind mit insgesamt 46 unterschiedlichen Arten in Österreich vertreten. In diesem Kurs wird die gezielte Auf dem Weg besuchen wir die lange Trocken- Beobachtung und das Erkennen von Hummeln vermittelt steinmauer auf dem Maisäß Valisera. Weiter und geübt. Im Zuge einer Freilandbegehung können die geht es zur Fidelisquelle, um das heilsame Was- Teilnehmer*innen die neuen Kenntnisse anwenden. Vorwissen ser zu verkosten. Anschließend suchen wir das wird nicht vorausgesetzt. Denkmal der zwei vergessenen Lawinenfrauen. Kurs mit Bernhard Schneller Exkursion mit Friedrich Juen Ort: inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn Treffpunkt: Bushaltestelle Gargellen-Sarottlaal- Kosten: Erwachsene € 10,--, Studenten und Kinder: pe (Bus aus Schruns Ankunft 9:31 Uhr) € 5,-- (Bestimmungsschlüssel € 5,--) Mitzubringen: wetterfeste Kleidung, Getränke, Jause Geologiekurs Dauer: ca. 3 Stunden »Geologie und Landschaftsentwicklung Vorarlbergs – Teilnahme kostenlos wo Welten aufeinandertreffen« »Pilzexkursion – für Anfänger« Theorieabend: Freitag, 3. September 2021 von 18 bis 20 Uhr Alle kleinen und großen Pilzinteressierten lernen Exkursionen: Samstag, 4. & 11. September 2021 von 9 bis die Unterscheidung der Fruchtschichten, die 17 Uhr wichtigsten Speisepilze und ihre Doppelgänger sowie die wichtigsten Giftpilze kennen. Es ist Da die geologische Grenze von den West- zu den Ostalpen keine Pilzsammel-Exkursion. quer durch Vorarlberg verläuft, finden sich hier auf engstem Raum Gesteine verschiedener Herkunft. Das Ziel des Kurses Samstag, 18. September 2021 – 9 bis 12 Uhr ist es, einen näheren Einblick in die Abläufe der Gebirgsbil- Exkursionsleitung: Willi Elsensohn dung im Allgemeinen und die Geologie Vorarlbergs im Speziel- len zu erhalten. Treffpunkt: ehemaliger Gasthof Sternen, Rank- weil Theorie »Grundlagen der Geologie« Mitzubringen: Sammelkorb, Pilzmesser, Pilzbü- Themen: Erdgeschichte, Plattentektonik, geologische Einhei- cher, bei Bedarf Jause, wetterfeste Kleidung, ten Vorarlbergs, Gebirgsbildung festes Schuhwerk Kosten: € 25,-- Exkursion 4. September: »Grundlagen der Geologie im Bei extrem schlechter Witterung wird der Ter- Gelände« min ersatzlos gestrichen. Bitte im Zweifelsfall unsere Wetterhotline kontaktieren. Themen: Geologie beim Wandern, Erdgeschichte, Grundlagen der Gesteinskunde und Geländeformen, Gebirgsbildung, geolo- »Pilzexkursion und Pilzkunde für Fortge- gische Einheiten Vorarlbergs schrittene« Exkursion 11. September: »Vom Lünersee zum Gafall- Bei dieser Exkursion geht es in erster Linie joch – eine geologische Grenzwanderung« um das Analysieren von Giftpilzen, es ist kein Pilzsammelkurs. Das Ziel ist das Erkennen von Themen: Geologie und Gesteine der Alpen, Gebirgsbildung, Merkmalen und die Artdifferenzierung. Landschaft lesen, Angewandte Geologie Samstag, 18. September 2021 von 9 bis 12 Kursleitung: Christoph Daxer, Johannes Zambanini, Uhr Treffpunkt Kursabend: inatura - Erlebnis Naturschau, Dornbirn Samstag, 25. September 2021 von 10 bis 14 Kosten: € 60,- (darin enthalten Skriptum, Theorieabend und Aktuell.inatura Uhr alle Exkursionen) oder Samstag, 2. Oktober 2021 von 10 bis 14 Uhr Begrenzte Teilnehmerzahl Exkursionsleitung: Friedrich Matzer Für alle Exkursionen und Kurse gilt: Treffpunkt: Bushaltestelle Parkplatz, Bödele Begrenzte Teilnehmerzahl Mitzubringen: Pilzmesser, Pilzbücher, Korb, wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk Nur gegen Voranmeldung unter Kosten: € 25,-- naturschau@inatura.at oder Bei extrem schlechter Witterung wird der Ter- T +43 676 83306 4770 min ersatzlos gestrichen. Bitte im Zweifelsfall und unter Einhaltung der aktuell vorgeschriebenen unsere Wetterhotline kontaktieren. Corona-Schutzmaßnahmen inatura aktuell 2021/2 15
sef Köldorfer Öffnungszeiten: Mo bis So 10.00 –18.00 Für Schulen zusätzlich: Mo bis Fr 8.30–10.00 nach Voranmeldung Cafe-Restaurant inatura Mo bis So 10.00–18.00 Impressum: inatura aktuell inatura Erlebnis Naturschau GmbH Redaktion: Georg Friebe Mathias Gort Beat Grabherr Anette Herburger Josef Köldorfer Peter Schmid Rudolf Staub Ruth Swoboda Klaus Zimmermann Gestaltung: Klaus Luger Titelbild: SDG 8 Ausgabe:Sommer 2021 inatura Erlebnis Naturschau GmbH Jahngasse 9 6850 Dornbirn, Österreich T +43 5572 23 235-0 F +43 5572 23 235-8 www.inatura.at naturschau@inatura.at Partner der inatura:
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