SPIEGEL Nr. 5/17 - Swissaid
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SPIEGEL Nr. 5/17 DER UNERTRÄGLICHE SKANDAL INDIEN In der Wirtschaftsmacht sind zwei von MEHR HUNGER! Hunger ist das grösste lösbare Problem weltweit. fünf Kindern unterernährt — S. 4 TSCHAD Wie eine Schnäppchenplattform Dennoch hungern immer mehr Menschen. Tausenden Trinkwasser ermöglicht — S. 9
INHALT NR. 5/17 Hunger: ein Problem, viele Lösungen 4 Ureinwohnerin, Fischerin 6 Gewusst wie mit Ökologie 7 Hunger auf Vormarsch Pila Bai und ihre Tochter müssen In Nicaragua machen neue Immer mehr Menschen hungern nicht mehr hungern, seit sie Anbaumethoden und richtige weltweit. Dabei gäbe es für alle auf Fischzucht setzen. Ernährung Schluss mit Hunger! genug zu essen. Fotos: Pramod Pradham, SWISSAID-Büro Indien; SWISSAID-Büro Nicaragua AGROÖKOLOGIE AKTIENRECHTSREFORM 8 Rettungspaket für Äcker 13 Korruption bekämpfen – jetzt! In Ecuador bieten die Bauern Das Schweizer Parlament hat es der Klimaerwärmung die Stirn in der Hand, im Rohstoffhandel für mehr Transparenz zu sorgen WASSER 9 Merci, QoQa! PANORAMA Dank dem Schnäppchenportal trinken 14 Helfen ist ein Kinderspiel Tausende sauberes Trinkwasser Seit 70 Jahren unterstützen Schulkinder die Selbsthilfeprojekte mit dem IN KÜRZE Abzeichenverkauf – jede Klasse zählt 10 «Das ist eine Schande» Verboten, aber Realität: 5 FRAGEN AN Gentechsaatgut in Kolumbien 15 Spenden ist doppeltes Glück Als Angela und Luca heirateten, teilten BLICKWECHSEL sie ihr Glück mit den Ärmsten der Armen 11 Bon appétit Insekten bereichern so manchen MARKTPLATZ Menüplan in Afrika 16 Gutes kaufen, Gutes tun Mit unseren neuen Geschenken machen Sie sich und Ihren Lieben zu Weihnachten eine besondere Freude Herausgeberin: SWISSAID, Schweizerische Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit Büro Bern: Lorystrasse 6a, 3000 Bern 5, Telefon Zentrale 031 350 53 53, Telefon Redaktion 031 350 53 73, Fax 031 351 27 83, E-Mail: info@swissaid.ch Büro Lausanne: Rue de Genève 52, 1004 Lausanne, Telefon 021 620 69 70, Fax 021 620 69 79, E-Mail: info@swissaid.ch Redaktion: Pia Wildberger Bildredaktion: Eliane Beerhalter Titelbild: mauritius images/age fotostock/Tom Koene Konzeption und Layout: Crafft Kommunikation, Zürich Druck: Stämpfli AG, Bern. Gedruckt auf FSC-Papier. Der SWISSAID-SPIEGEL erscheint mindestens viermal jährlich. Einmal pro Jahr wird von den Spenden ein Betrag von fünf Franken als Abonnementsbeitrag abgezogen, damit uns die Post den günstigen Zeitungstarif zugesteht. Spendenkonto: PC 30-303-5, IBAN: CH20 0900 0000 3000 0303 5, BIC/SWIFT: POFICHBEXXX SWISSAID trägt das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige Institutionen. Es steht für den uneigennützigen und zweckbestimmten Umgang mit Spenden.
EDITORIAL 815 000 000 Menschen … ... mussten letztes Jahr hungern, 38 Millio- des Bodens bei. Und wenn die Bäue- nen mehr als im Vorjahr. Für mich ist das rinnen und Bauern verschiedene Sorten eine unerträglich und auch unvorstellbar pflanzen, können sie das Risiko von hohe Zahl. Zehn Jahre lang hat sie konti- Ernteeinbussen senken. Während die nuierlich abgenommen, jetzt ist sie eine Bohnensorte resistent gegen erstmals wieder angestiegen. Dafür Trockenheit ist, erträgt die andere Feuch- verantwortlich sind Krisen, tigkeit sehr gut. Kriege und wetterbedingte Lesen Sie auf den folgen- Katastrophen. den Seiten mehr über die Die Klimaerwärmung eindrücklichen Erfolge der trifft die Armen besonders. agroökologischen Landwirt- Denn Dürren oder Über- schaft im Kampf gegen den schwemmungen zerstören Hunger. ganze Ernten und bedrohen Hinter der skandalösen wFoto: Tanja Demarmels Kleinbauernfamilien in Zahl von 815 Millionen stecken ihrer Existenz. Hunger und «Ihre Hilfe ist ebenso viele Schicksale. zukunftsweisend.» Mangelernährung sind die Danke, dass Sie dies nicht kalt Folgen. Darum ist es in lässt. Denn diese Männer, unserer Arbeit ganz zentral, Frauen und Kinder können die Widerstandsfähigkeit der Klein- ihre enormen Probleme nicht alleine bauernfamilien gegenüber den Klima- bewältigen. Stehen Sie ihnen bitte zur katastrophen zu stärken. Resilienz Seite. Hunger ist ein lösbares Problem. heisst das im Fachjargon. Auch im Namen der Hungerleidenden Wie geht das? Die Kleinbauern möchte ich Ihnen daher für Ihre wertvolle lernen in Schulungen von SWISSAID die Hilfe danken. Sie ist zukunftsweisend. agroökologischen Anbaumethoden kennen. Indem sie die Fruchtbarkeit des Mit herzlichen Grüssen, Bodens auf natürliche Weise – beispiels- Ihre weise mit Kompost – verbessern, steigt die Produktivität. Verschiedene Pflanzen schützen und stärken sich gegenseitig. So tragen Bohnen, die zwischen dem Caroline Morel Mais gepflanzt werden, zur Fruchtbarkeit Geschäftsleiterin SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 3
FOKUS Wenn die Ärmsten der Armen zum INDIEN swissaid.ch/de/indien Vorbild werden Die Ureinwohnerinnen und Ureinwohner Indiens werden geächtet und leben oft in bitterer Armut. In Zentralindien sorgt SWISSAID darum in 93 Dörfern für bessere Zukunftsperspektiven dieser Männer, Frauen und Kinder. Foto: Pramod Pradham, SWISSAID-Büro Indien Traditionell fischen die Kamar gerne. Auch des- halb ist der Fischteich von Pila Bai ein Lichtblick. SPIEGEL 4 DAS SWISSAID-MAGAZIN
FOKUS Eigentlich sind die Kamar nicht wirk- ES SIND DIE BAUERNFAMILIEN, lich Bauern. Die Volksgruppe verdient ihren Lebensunterhalt traditioneller- DIE HUNGERN weise als Korbflechter. Doch das wirft Kein Zweifel: Indien ist eine aufstrebende Wirtschaftsmacht. Doch bei Weitem nicht genug ab. Und so nach wie vor lebt jeder dritte arme Mensch auf der Welt auf dem versuchen sich die Kamar in der Land- Subkontinent. Vier von zehn Kindern unter fünf Jahren sind mangel- wirtschaft und der Fischerei oder und unterernährt – ein Beleg für chronischen Hunger. Jedes siebte wandern in die Slums der grösseren Kind leidet gar unter akuter Unterernährung, und fünf Prozent sterben, Städte ab. Sie leben am Rande der Ge- bevor sie den fünften Geburtstag feiern können. sellschaft, als Ureinwohner geächtet An der Armut und dem Hunger in Indien sind vorab die Klimaer- und ohne Z ugang zu den Hilfspro wärmung, falsche Landbaumethoden, Bürokratie und Ausgrenzung grammen der Regierung. Um davon schuld. Der Hunger grassiert vor allem auf dem Land, dort wo die profitieren zu können, müssten sie Nahrungsmittel produziert werden – und die Bauernfamilien spüren die darüber Bescheid wissen – und sich Klimaerwärmung im Alltag deutlich. Besonders von Ausgrenzung im Dschungel der Bürokratie durch- betroffen sind Frauen, Kinder, Ureinwohner und Angehörige der nied- setzen können. Ein Ding der Unmög- rigsten Kasten, die zu den Schwächsten der Gesellschaft gehören. lichkeit, zumal die wenigsten lesen Sie gehen seltener zur Schule, haben schlechteren Zugang zu medizi und schreiben können. nischer Versorgung und können kaum an den staatlichen Massnahmen Wie ein Wunder wirkt es da, wenn zur Armutsbekämpfung teilhaben. (PW) Kamar-Bäuerin Pila Bai sagt: «Heute kann ich pro Jahr 14 000 Rupien verdie- nen, allein mit der Landwirtschaft.» Diese gut 200 Franken sichern ihr und ihrer Familie das Überleben. Doch das kam nicht von heute auf morgen. Wasser spendet Nahrung «Am wichtigsten ist der Teich», er- integrierten Waldwirtschaft kennen. Ein Anfang ist gemacht: Bereits 22 zählt die Witwe und deutet auf ein Schon bald züchtete die Bauernfamilie Nachbarinnen und Nachbarn von Pila rechteckig ausgehobenes Regen auf Fische, hielt einige Enten und Hühner Bai haben einen Regenwasserteich an- fangbecken, das in einer kleinen Sen- und konnte die Gemüsefelder in der gelegt und können den Menüplan mit ke liegt. Das Reservoir hatte noch ihr Trockenzeit bewässern. «Ein Vorbild im Fisch und Gemüse anreichern. Mann angelegt, der im Frühling über- Dorf.» raschend verstorben ist. Seither muss PIA WILDBERGER sich Pila Bai mit ihrer Tochter alleine Aller Anfang ist schwer über Wasser halten. «Gut, hat er das Doch zu Beginn harzte es. Auf den Ver- gemacht», sagt sie dankbar. «So kann suchsfeldern, auf denen die Bauern die ich uns durchbringen.» ökologischen Anbaumethoden – vor allem die Mischkulturen – ausprobie- «Zu Beginn harzte es. ren konnten, wuchsen weder Kraut noch Rüben. «Den Bauern gelang es IHRE SPENDE Auf den Versuchs- kaum, die neuen Methoden anzuwen- feldern der Bauern WIRKT den, und sie machten so einfach das, wuchsen weder Kraut was sie schon immer gemacht hatten», Mit 75 Franken finanzieren sagt der SWISSAID-Projektleiter. «Erst Sie beispielsweise in noch Rüben.» Indien zwei Bauernfamilien als im Jahr drauf die Bäuerinnen, Bau- Pramod Pradham, Projektleiter ern und Führungskräfte im Dorf weiter genügend Jungfische, um geschult wurden, ging es vorwärts.» eine Zucht zu starten, wobei Ihr Mann Budharam war der Erste in Der Erfolg von Bäuerinnen wie der diffizile Transport der Kamar-Gemeinde, der ernsthaft auf Pila Bai soll kein Einzelfall bleiben. Ziel der Fischchen damit schon die Landwirtschaft setzte. «Er wollte gut ist es, in 93 Dörfern Zentralindiens die gedeckt ist. Die Schulung für seine Familie sorgen», sagt der Ureinwohner zu befähigen, mit Fisch- aller Fischhalterinnen SWISSAID-Projektleiter Pramod Pra- zucht und modernen ökologischen An- und Fischhalter der Region dham rückblickend. In Kursen lernten baumethoden den Hunger in Schach kostet insgesamt Budharam und Pila Bai die Grundzüge zu halten – ohne Hochleistungssaatgut 353 Franken. des ökologischen Ackerbaus und der und chemische Keule. SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 5
FOKUS Erfolg durch «harte Arbeit, Hingabe, Willen» Die Ernährung ist mangelhaft, die Schulbildung beschränkt, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft erstickt in Hunger und NICARAGUA MITTELAMERIKA Misere – wer will da in den entlegenen Dörfern Nicaraguas swissaid.ch/de/nicaragua leben? Doch immer mehr Bauernfamilien schöpfen Zuversicht. Die Dörfer und Weiler im Norden Nica- Neben Schulungen zum raguas liegen weitab dessen, was wir Einmaleins der Landwirt- mit dem Begriff «Zivilisation» verbin- schaft und zu traditionellem den. Internet? Fehlanzeige. Auf den Saatgut erhalten die Bauern- familien auch Öfen, mit denen ärmlichen Höfen der Region Matiguás sich beim Kochen Brennholz schaffen es die Bauernfamilien nicht sparen lässt. einmal, genug für den täglichen Bedarf anzubauen. Von sauberem Trinkwas- ser oder Strom können die meisten bloss träumen, und man bleibt am bes- Foto: SWISSAID-Büro Nicaragua ten gesund. Denn weder Arzt noch Hebamme finden den Weg in die Ge- meinden, zumal viele Dörfer bloss zu Fuss erreicht werden können. Eliseo Castro aus San Pablo, rund 90 Kilometer von der nächsten Stadt Matagalpa entfernt, freut sich trotz- dem jeden Abend auf den nächsten Tag. Dieses Glück hat sich der junge Bauer selbst gezimmert. Nach der Trennung seiner Eltern mussten er und seine Brüder für sich und die Mutter keine Sorgen mehr, denn ich weiss, sorgen. Anstatt in die Schule zu gehen, dass meine Zukunft in der Finca liegt.» säten sie Bohnen und Mais auf Äckern, In Kursen lernte Eliseo zusam- die ihnen der Vater überlassen hatte. men mit anderen Bauern aus dem Dorf Mit dem Gewinn kauften sie Kälber, die die Methoden der Agroökologie ken- sie auf den Feldern des Vaters grasen nen. Beispielsweise die Herstellung liessen. Wenig später konnten sie das von Biodünger und Pflanzenschutz- Vieh verkaufen und dafür im Namen mitteln. Oder wie man einen Garten IHRE SPENDE WIRKT der Mutter zwei Hektar Ackerland er- bestellt, in dem viele verschiedene und Mit 80 Franken ermöglichen stehen. Davon kann die Familie leben. einheimische Gemüsesorten wachsen, Sie in Nicaragua beispiels- damit die Mangelernährung keine weise einer Bäuerin oder Massiv grössere Ernte Chance hat. Die Bauernfamilien kön- einem Bauern einen Kurs zu Wie war ein solches Wunder möglich? nen mit den neuen Methoden die Ernte den Themen Boden- und «Der Erfolg von Eliseo basiert auf har- von Kaffee, Kakao, Mais und Bohnen Wasserschutz, Land- und ter Arbeit, Hingabe und dem Willen, um die Hälfte steigern. Forstwirtschaft oder der Armut zu entfliehen», erklärt Wovon träumt Eliseo heute? «Ich Agroökologie. Dank Ihrer SWISSAID-Projektleiterin Marina Flo- möchte ein Haus bauen, heiraten und dringend benötigten res. Er selbst sagt: «Das Projekt ist eine Kinder haben. Aber ich werde immer, Unterstützung finden grosse Hilfe. Ohne die Schulungen im so gut ich kann, für Mama sorgen.» weitere junge Familien einen ökologischen Landbau hätte ich keine Weg aus der Misere. Chance gehabt. Heute mache ich mir PIA WILDBERGER SPIEGEL 6 DAS SWISSAID-MAGAZIN
FOKUS Das grösste lösbare Problem weltweit: Hunger! Jahrelang gelang es, den Hunger einzudämmen. Doch nun steigen die Zahlen wieder, allein letztes Jahr um 38 Millionen Menschen. Dabei wäre genug Nahrung vorhanden. ä h r uJnahgren r e r n er fünf seine Undets evierte äKhinrtd. Duas scchheräEnntwicnklung nt kt Je rn rli be . ntere örp e in Le ist u ge und k wird se ächtigen 10% akuter i d r geist iv ein un er b e eint Hunger m a s s wa c h s e n r Diese Hungernden leiden als E akut unter einer Hungers- not, häufig verursacht Illustration: Pia Bublies durch Krisen (z.B. Dürre), Katastrophen oder Kriege. 815 000 00 Menschen l 0 90% chronischer unter Hung eiden Hunger Darunter leiden die Das ist jed er meisten Hungernden. Sie er 9. Mensc haben ständig zu wenig h weltweit. zu essen und meist auch + 3 8 Mio. kein sauberes Wasser oder keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung. mehr Hunger nde als im Vorja hr g el an i nm a m Vit hen und e nsc in- er M m t rd en n Vita el un . Die - i l a li eg e a ng ger» Die l- 2 M en w toffm Hun eitig. mitte leid erals ktem eins t un nders nd t . 1800 Kalorien pro Tag Min rstec ng is t nich beso tig u ickeln hat die UN-Ernährungs- und Landwirt- v e r u i « äh ger do c h g ents h e i s w schaftsorganisation FAO als Hunger- Ern Hun tbar, n sic htig h. schwelle festgelegt. Das ist wenig, wenn ser sich önne ht ric t ho c man bedenkt, dass arme Menschen häufig bar der k ch nic iko is Kin p erli rb eris körperlich hart arbeiten müssen. Zum kör s Ste Vergleich: 1 Pizza hat rund 1000 Kalorien. Da Quellen: FAO, The State of Food Security and Nutrition in the World 2017; World Food Programme WFP; Welthungerhilfe SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 7
AGROÖKOLOGIE Rettung für Äcker und Quellen In Ecuador sind viele unter- oder mangelernährt. Die Gründe liegen ECUADOR im Klimawandel und in einer zu intensiven Nutzung des Bodens. SÜDAMERIKA Gegen die Erderwärmung sind die Bauern machtlos. Für die Felder swissaid.ch/de/ecuador und den Quellenschutz aber gibt es ein Rettungspaket. 10 500 meist indigenen Familien So können sie ihre Kinder ausgewo- in Achupallas leben in Armut, gener ernähren und die Abhängig- viele können ihre Grundbedürf- keit von einzelnen Getreide- oder nisse kaum decken. Mehr als die Gemüsesorten senken. Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren sind mangelernährt. • Die Familien lernen, wie sie nach- haltig mit den Wasserreserven um- Die Chemiekeule verspricht gehen und die Quellen schützen. Auf kurzfristig Erfolge Gemeindeebene werden Schutzplä- Wer seine Kinder unter solch nefür die Wasserquellgebiete er Foto: Sabina Schmid, SWISSAID prekären Umständen aufwach- arbeitet und umgesetzt. sen sieht, tut alles, um wenigs- tens einmal genug zu ernten. Auf • Durch den Anschluss der Häuser an ihren fussballfeldgrossen Parzel- die Wasserversorgung verringert len bringen die Bauern daher sich die Arbeitsbelastung der Frauen grosszügig Dünger aus. Wenn um 40 Prozent. zwischen den Monokulturen Un- kraut wächst oder sich Schädlin- SWISSAID ist seit geraumer Zeit in der Der Stolz jedes ge breitmachen, greifen sie zu Region tätig: 320 Kleinbauernfamilien Bauern: reiche Ernte. Chemie. Doch die vermeintli- konnten bereits auf ökologische Anbau chen Hilfsmittel bewirken auf methoden umstellen. Heute wird eine lange Sicht das Gegenteil: Sie Fläche von 168 Fussballfeldern biolo- Den Bauernfamilien in Achupallas schädigen den Boden und reduzieren gisch bewirtschaftet. Wir bleiben am steht das Wasser bis zum Hals. Doch die Artenvielfalt. Bereits sind die Äcker Ball, damit noch viele weitere Fussball- nicht im wörtlichen Sinn. Der Wasser- weniger fruchtbar, und die biologische felder hinzukommen. mangel ist eines ihrer grössten Proble- Vielfalt geht zurück. me. Ausgelöst wird er durch eine zu SWISSAID bietet 450 Bauern ZORA SCHAAD intensive Landwirtschaft. Die Klima- familien in sieben Gemeinden fach erwärmung verschärft den Wasser liche, organisatorische und finanzielle mangel zusätzlich. Nahezu überall sind Unterstützung. Die Wasserversorgung Trinkwasser und Wasser für die Felder ist dabei zentral. Wir finanzieren des- bedenklich knapp. halb einen grossen Teil des Materials, Weil es neben der kriselnden das für den Bau von Bewässerungs IHRE SPENDE Landwirtschaft kaum berufliche Mög- anlagen benötigt wird. So verbessern WIRKT lichkeiten gibt, wandern viele junge wir die Lebensbedingungen konkret: Männer in die Städte ab. Während sie Mit 56 Franken finanzieren versuchen, die Familienkasse aus der • Frauen und Männer lernen, wie sie Sie beispielsweise in Ecuador Ferne aufzubessern, bleiben die Frauen ihre Felder ökologisch – ohne Che- drei Familien je ein Samenkit mit Kindern und Feldarbeit in den mie – bewirtschaften und warum für den Anbau von Salat, Dörfern zurück. Monokulturen eine schlechte Wahl Rüebli, Kohl, Rettich und Doch egal, wie viel sie arbeiten: sind. Die Familien pflanzen fünf bis Zwiebeln. Es reicht nie. Ein grosser Teil der neun verschiedene Nutzpflanzen an. SPIEGEL 8 DAS SWISSAID-MAGAZIN
WASSER Sauberes Wasser dank Fabio Monte Schnäppchenwebsite Vor fast einem Jahr bewarb die Schnäppchenplattform QoQa SWISSAIDS Trinkwasserprojekt im Tschad und spielte dafür in eineinhalb Tagen 171 000 Franken ein. Was ist seither mit dem Geld geschehen? «EIN PROJEKT, DAS UNS AM HERZEN LIEGT» Neue Brunnen für 13 000 Männer, Frau- onen von damals grösstenteils Realität Fabio Monte ist als Chief Operating en und Kinder in 15 Dörfern, 5 neue geworden. Die drei lokalen Firmen, Officer von QoQa für die Wahl der Schultoiletten sowie die Reparatur von die mit dem Bau beauftragt wurden, karitativen Projekte der Firma verant- 15 weiteren Brunnen: Wer hätte gedacht, haben in 14 Dörfern Brunnen gebohrt, wortlich. dass all dies in nur 36 Stunden finanziert in 3 Schulen Latrinen errichtet und 15 werden könnte? alte Brunnen instand gestellt. Zwei Herr Monte, nach welchen Kriterien Es war nicht das erste Mal, dass weitere Schultoiletten und ein zusätz wählen Sie die Projekte aus? die Westschweizer Schnäppchenweb- licher Brunnen sind geplant. Wir unterstützen ausschliesslich site QoQa anstelle eines Produktes ein So müssen viele Mädchen und Projekte, die uns wirklich am Herzen karitatives Projekt anpries. Letzten Frauen nicht mehr stundenlang Eimer liegen und bei denen das Geld für Fotos: SWISSAID-Büro Tschad; zVg Dezember fiel die Wahl ihrer Macher zum nächsten Brunnen schleppen und einen ganz spezifischen Zweck ein- auf SWISSAID und das Wasserprojekt haben Zeit zum Spielen oder um lesen gesetzt wird. Auch sehr wichtig ist im Tschad. Ein Erfolg: Dank der gross- und schreiben zu lernen. Dank den uns, dass die Administrationskosten en Reichweite der Website wurden neuen Brunnen können die Bauernfa- gering sind. Tausende auf die prekäre Situation im milien ihre Felder bewässern, haben Sahel aufmerksam. Insgesamt 15 269 dadurch genügend zu essen und schaf- Wieso wählten Sie SWISSAID Personen spendeten einem Dorfbe- fen es oft sogar, einen Teil der Ernte zu und das Wasserprojekt? wohner oder einer Dorfbewohnerin verkaufen. Die Freudeüber das kühle Durch den persönlichen Kontakt eines Zugang zu sauberem Wasser. Nass ist riesig – merci, QoQa! Mitarbeiters stiessen wir auf SWISSAID. Die Organisation entsprach zu 100 Pro- Die Geschichte geht weiter GABRIELA GRABER zent den Kriterien, nach denen wir Und wo steht das Projekt heute? Knapp gesucht hatten: schweizweit bekannt, ein Jahr später sind die Pläne und Visi- vertrauenswürdig und geführt von ei- nem kleinen, hoch engagierten Team. Wir erfuhren vom Projekt im Tschad, das dringend Geld nötig hatte. Es pass- te perfekt: Wir feierten unseren 11. Ge- burtstag und für 11 Franken konnte man einer Person im Tschad Zugang zu sauberem Wasser verschaffen. Weshalb war das Projekt ein solcher Erfolg? Die gute Mischung: Zum einen vertraut uns unsere Community bei der Wahl und schätzt es, dass wir sie auch nach der Aktion auf dem Laufenden halten. Zum anderen half die Tatsache, dass SWISSAID ein bekanntes Hilfswerk ist. Weiter war das Projekt transparent und leicht zugänglich. Endlich spritzt und sprudelt das Wasser. www.qoqa.ch SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 9
MELDUNGEN IN KÜRZE Mitte September weilte Velez für ein Hea- ring vor dem Expertenausschuss des «In- AUFSTELLER ternationalen Pakts über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte der UNO» in Oberstes Gericht in Indien Genf. Er konnte vor dem Ausschuss erklä- verbietet Sofortscheidung: ren, welch gravierende Auswirkungen für Künftig können muslimische die Ernährungssicherheit die Haltung des Männer ihre Frauen nicht kolumbianischen Staats hat. mehr verstossen, indem sie Die Agrochemiemultis haben den dreimal hintereinander das Markt für lokales Maissaatgut ausgetrock- Wort «Talaq» äussern. Diese net, um den Bauern das Gentechsaatgut Praxis verstosse gegen das aufzudrängen. Klagen über eine Kontami- Gebot der Gleichheit, befand nierung der Arten und geringere Erträge das Gericht, das aus Vertre- begegnen Monsanto und Syngenta mit der tern aller grossen Religionen Fotos: Caroline Morel, SWISSAID; zVg; Reuters/Luc Gnago Behauptung, dies sei selbst verschuldet Indiens zusammengesetzt ist. «DAS IST EINE SCHANDE!» oder dem Klima zuzuschreiben. Immer mehr Kleinbauern müssen aufgeben. Und Agroökologie in der Schweiz «Kolumbien importiert und baut alle mög- das Importvolumen explodiert. «Wir füh- gestärkt: Am 24. September lichen gentechnisch veränderten Pflanzen ren heute 85 Prozent unseres Maises und stimmten fast 79 Prozent an. Ohne jede Kontrolle.» Das sagte Ger- Weizens ein. In den 90er-Jahren konnten der Stimmbevölkerung dem man Velez von der kolumbianischen Orga- wir uns noch selbst versorgen. Das ist eine Verfassungsartikel für Ernäh- nisation «Grupo Semillas», einer langjähri- Schande!», erklärte German Velez. rungssicherheit zu. Damit gen Partnerorganisation von SWISSAID. Er werden unter anderem faire muss es wissen, gilt er doch in Sachen CATHERINE MORAND Handelsbeziehungen und Saatgut als der Experte schlechthin. Entwicklungen in Richtung mehr Nachhaltigkeit der Schweizer Landwirtschaft gestärkt. SWISSAID engagier- te sich im Abstimmungskampf FILMPREMIERE: «DIE KONZERNVERANTWORTUNGS- für ein Ja. INITIATIVE WIRKT PRÄVENTIV» Wasser gespart: Kollegen Mit der Premiere im Zürcher Morel mit dem Regisseur und berichten, dass in Nicaragua Kino Kosmos im September Vertretern von Glencore an immer mehr Bauernfamilien startete der Film «Trading einer Podiumsdiskussion natürliche Filtersysteme Paradise» in den Deutsch- über die Verantwortung von (Sand, Kohle, Steine) nutzen, schweizer Kinos. Der neue Unternehmen bei globalen um das Abwasser von Küche Dok-Film des Genfers Daniel Geschäftstätigkeiten. Caro- und Dusche für die Bewässe- Schweizer beleuchtet das line Morel hob dabei vor rung der Gemüsegärten Rohstoffhandelland Schweiz allem die Wichtigkeit der von wiederzuverwenden – zum und durch Schweizer Firmen SWISSAID mitgetragenen Nutzen von Natur und im Ausland begangene Konzernverantwortungs- Mensch. Verstösse gegen Menschen- Initiative hervor: «Die Initiati- rechte und Umweltstandards. ve wirkt präventiv. Es geht Im Zentrum der Recherche darum, solche Fälle zu steht Glencore. verhindern, wie sie im Film Im Anschluss an den Film gezeigt werden.» «Trading debattierte SWISSAID- Paradise» ist ein eindrückli- Schweiz im internationalen Geschäftsleiterin Caroline cher Film über die Rolle der Rohstoffhandel. (FM) SPIEGEL 10 DAS SWISSAID-MAGAZIN
BLICKWECHSEL Fotos: Lorem Ipusmesterio, Vorname Nachname Bon appétit Eine knackige Heuschrecke oder eine knusprige Ameise gefällig? Alles eine Frage der Perspektive. In weiten Teilen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas stehen Insekten auf dem ganz normalen Menüplan. Als Protein-, Eisen-, Kalzium- und Zinklieferanten tragen sie zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Erst wenn die Heuschrecken überhand- nehmen und ganze Landstriche kahl fressen, sind sie eine Bedrohung. Frittiert gelten sie als Delikatesse. SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 11
PUBLISH WHAT YOU PAY Mutige Aktivisten für mehr Transparenz In vielen rohstoffreichen Ländern herrscht bittere Armut. Was tun? Mit Mut und unter schwierigen Bedingungen setzen sich Männer und Frauen dort für grössere Transparenz im Rohstoffgeschäft ein. Rund hundert Delegierte der Koalition hingehen. Wir kämpfen auch für die zu haben. Dass Forderungen nach «Publish What You Pay» (PWYP, zu Zukunft unserer Kinder», erklärten mehr Transparenz auch in den Ent- Deutsch: Veröffentliche, was du be- die Teilnehmer der Konferenz. wicklungsländern kein Tabu mehr zahlst) aus knapp 30 afrikanischen sind, ist ihnen zuzuschreiben. Ländern bekräftigten diesen Sommer SWISSAID darf stolz sein «Die PWYP-Koalition hat mit ih- im sambischen Livingstone ihr muti- Unter den Verantwortlichen der Orga- rer Kritik an den undurchsichtigen und ges Engagement für mehr Transpa- nisationen der Zivilgesellschaft in Ni- unfairen Erdöl- und Bergbauverträgen renz in den Verträgen zwischen ihren ger, Tschad, Tansania und Guinea-Bis- ganz klar zur Verbesserung der Trans- Regierungen und den Rohstoffunter- sau, die von SWISSAID unterstützt parenz in der Rohstoffbranche beige- nehmen. Mit den Rohstofferlösen werden und Mitglieder der PWYP-Ko- tragen, die für die afrikanischen Län- Foto: Catherine Morand, SWISSAID sollten die Staaten eigentlich Schulen alition sind, befinden sich auch meh- der strategisch äusserst wichtig ist», und Spitäler bauen können. Doch in rere Pioniere der Bewegung. Nun ha- bestätigte der senegalesische Profes- den meisten afrikanischen Förderlän- ben sie an diesem internationalen sor Ismaila Madio Fall, der verschiede- dern von Erdöl, Uran und Mineralien PWYP-Treffen das Zepter weiterge- ne Regierungen berät. Es bleibt aber ist Korruption an der Tagesordnung. reicht. SWISSAID darf stolz sein, zur noch viel zu tun. «Vom Rohstoffreichtum soll auch die Stärkung der Handlungsmöglichkei- Bevölkerung profitieren. Das ist unser ten von Organisationen wie ROTAB, Aktivisten werden bedroht Land, wir können nirgendwo sonst GRAMP-TC und anderen beigetragen Ali Idrissa, Verantwortlicher der von SWISSAID unterstützten Nichtregie- rungsorganisation ROTAB im Niger, hat dies am eigenen Leib erfahren. Weil seine Organisation die Offenlegung von Zahlungen im Rohstoffgeschäft fordert, wird er regelmässig verhaftet und landet im Gefängnis. «Ich verstehe unsere Regierung nicht. Wir sind doch ihre Verbündeten, denn wir kämpfen alle im Interesse des Nigers und der Nigrerinnen und Nigrer», sagt er. «Vor Kurzem mussten wir einem unserer Mitglieder dabei helfen, den Zaun um sein Haus zu verstärken, um seine Familie zu schützen. Sie war be- droht worden», erklärt Elisa Peter, die Geschäftsführerin von PWYP. Diese mutigen Männer und Frauen, die sich für ihr Land engagieren, zählen auch auf unsere Unterstützung. CATHERINE MORAND Diese Männer und Frauen riskieren zuhause Kopf und Kragen, damit die Öffentlichkeit mehr über die Rohstoffdeals ihrer Regierungen erfährt: Mitglieder von Publish What You Pay. www.publishwhatyoupay.org SPIEGEL 12 DAS SWISSAID-MAGAZIN
AKTIENRECHTSREFORM Die Korruption im Rohstoffhandel bekämpfen – jetzt! Ende 2017 oder Anfang 2018 entscheiden die eidgenössischen Räte über den Entwurf zur Revision des Aktienrechts. Dieser regelt auch die Transparenz der Finanzströme in der Rohstoffbranche. Worum geht es? In Sachen Transpa- renz und Regulierung im Rohstoffhan- del hinkt die Schweiz hinterher, obwohl viele Giganten der Branche – Glen- core, Gunvor, Vitol oder Mercuria – hierzulande ihren Hauptsitz haben. Ein Drittel des weltweit geförderten Rohöls und rund 60 Prozent aller Metalle und Mineralien werden über die Schweiz gehandelt. Kein Wunder also, dass der Druck auf unser Land steigt, sich der in- Foto: Michael Würtenberg ternationalen Entwicklung hin zu mehr Transparenz anzupassen. Diese Fragen behandelt das Aktienrecht, das derzeit revidiert wird. Dabei sollen für den Rohstoffsektor Transparenzregeln eingeführt werden, die sich stark an die Richtlinien der Europäischen Union anlehnen. Im We- sentlichen heisst es in der Botschaft des Bundesrats zur Aktienrechtsrevisi- on: Ein Grossteil der Rohstoffe wird in Entwicklungsländern gefördert, in de- nen oft nur ungenügende rechtsstaat- liche Strukturen existieren. Der Bun- Von hier kommt das Erdöl her, mit dem Firmen mit Sitz in der Schweiz handeln. Für die Bevölke- desrat will deshalb die Finanzströme rung fällt nichts vom Reichtum ab – auch weil niemand weiss, um welche Summen es geht. in diesem Sektor transparenter ma- chen. Wie das europäische Recht sieht die Vorlage vor, dass revisionspflich- förderung. Der Handel mit Rohstoffen den SWISSAID sich engagiert und lob- tige Unternehmen, die in der Roh- hingegen wäre von der Regelung aus- byiert. Wir fordern vom Parlament, stoffförderung tätig sind, Zahlungen genommen. Da fast 85 Prozent der dass die Schweiz ihre Verantwortung an staatliche Stellen ab 100 000 Fran- Firmen der Branche mit Sitz in der wahrnimmt. Die Chance auf ein besse- ken pro Geschäftsjahr veröffentlichen Schweiz reine Rohstoffhändler sind, res Leben von Millionen von Men- müssen. unterstünden nach einer Analyse von schen und der Ruf unseres Landes Public Eye nur gerade vier Unterneh- hängen davon ab. Nur vier Unternehmen müssten men dem neuen Gesetz. Würde dieses Zahlen offenlegen auch auf den Rohstoffhandel ausge- CATHERINE MORAND Das klingt zunächst gut. Doch nur auf dehnt, so gälte es für praktisch alle der den ersten Blick. Die vom Bundesrat rund 460 in der Schweiz angesiedelten vorgeschlagenen Transparenzvorschrif- Unternehmen. ten umfassen nämlich nur Zahlungen Dies ist einer der wichtigen Punk- im Zusammenhang mit der Rohstoff te der Revision des Aktienrechts, für SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 13
PANORAMA Der Abzeichenverkauf macht Helfen zum Kinderspiel Seit 70 Jahren helfen Schulkinder anderen Menschen, die ABZEICHEN- nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurden. VERKAUF Sie verkaufen die beliebten Abzeichen und spenden den Erlös zugunsten von Selbsthilfeprojekten. Danke! Entwicklungsländern stellen die be- Tradition, die hilft : Planen Sie den liebten Deko- und Gebrauchsgegen- Jubiläumsabzeich enverkauf jetzt für Ihre Klasse ein! stände her und erwirtschaften sich so ein sicheres Einkommen. Zum 70-Jahr-Jubiläum hat SWISS- AID die schönsten und beliebtesten Abzeichen der letzten Jahre in einer Best-of-Box zusammengestellt: Da fin- JEDE KLASSE ZÄHLT den sich beispielsweise farbenfrohe Kugelschreiber in Tierform, lustige Lehrpersonen können ab sofort die Gross und Klein bringen die Abzeichen in der Wackeltierchen, Döschen für erste schönen Schachteln sowie das Best-of-Box an die Kundschaft. Milchzähne und Dekorationsvögel- Unterrichtsmaterial zu den Abzeichen Foto: Michael Würtenberg chen für Blumentöpfe. und zur Entwicklungszusammen- Sinnvoll, lehrreich und spielend ein- Ab Dezember werden Schulkin- arbeit bestellen. Helfen steht im Vor- fach: Der Abzeichenverkauf ist ein der diese Abzeichen auf der Strasse dergrund. Doch auch die Klassen Projekt zur Selbsthilfe, das von Schul- und an der Haustüre verkaufen. Danke profitieren direkt vom Abzeichenver- klassen durchgeführt wird. Rund schon jetzt, dass Sie diese engagierten kauf: Zehn Prozent des Erlöses 20 000 Schülerinnen und Schüler ver- Kinder unterstützen und ihnen das bleiben in der Klassenkasse zurück, kaufen jedes Jahr unsere Abzeichen eine oder andere Abzeichen abkaufen. etwa für eine Glace auf der Schulrei- und unterstützen damit benachteiligte Der Erlös kommt Selbsthilfeprojekten se. Jede Klasse zählt! Menschen in Afrika, Asien und Latein- von SWISSAID zugute. amerika: Kunsthandwerker in den www.swissaid.ch/de/abzeichen Buchtipp FAIR REISEN – DAS GEWISSEN REIST MIT Welche Reiseveranstalter achten auf die Einhaltung von Menschenrechten? Welche Gütesiegel sind seriös? Wie kann ich das CO� meiner Reise kompensieren? Wie wird meine Kreuzfahrt umweltfreundlicher? Wo bekomme ich ökologisch und fair produzierte Trekkingkleidung? Wer gerne reist, hat sich diese und ähnliche Fragen auch schon gestellt. Antworten liefert Reisebuchautor und Tourismus- experte Frank Herrmann in seinem neuen Buch «Fairreisen». Infokästen, Checklisten und ein ausführlicher Serviceteil geben schnell und kompetent Rat. Darüber hinaus ist das Handbuch eine umfassende Informationsquelle für alle, die sich über die Auswirkungen des Tourismusbooms auf Klima, Umwelt und die Menschen vor Ort informieren möchten – damit Reisen für alle ein Gewinn sein kann. Das Schönste: Der Autor weiss Rat, ohne den Leserinnen und Lesern den Spass am Reisen verderben zu wollen. (PD) FAIRreisen, von Frank Herrmann, im Buchhandel erhältlich SPIEGEL 14 DAS SWISSAID-MAGAZIN
5 FRAGEN AN «Das Schönste ist, dass wir zwei uns haben» Foto: Michael Würtenberg Bett, Tisch und Bank? Alles war LUCA UND ANGELA PERRETTA-WITTENSÖLDNER, 32 UND 31 im Haushalt der Perrettas bereits vorhanden, als sie heirateten. Ihre Hochzeitsgäste baten sie daher um eine Spende für Menschen in Wassernot. 1 Weshalb haben Sie auf Hochzeitsgeschenke verzichtet? Uns geht es so gut! Vor der Heirat reisten wir 4 Wie reagierten die Gäste? Viele waren überrascht und fanden das eine megagute Idee. Geteiltes Glück ist doppel- durch Südamerika. Dort sahen wir, mit wie we- tes Glück, schrieben wir in der Hochzeitseinla- nig so viele Menschen auskommen müssen. dung. Die Brautführerin stellte im Saal einen Besonders die Wasserproblematik stach uns an schön dekorierten Sack auf, in den die Gäste vielen Orten in die Augen. Wir wollten darum ihre Gabe legen konnten. Wir wollten nicht wis- armen Menschen zu sauberem Trinkwasser sen, wer wie viel gibt. Auch der Pfarrer bat uns, verhelfen. anstelle eines Honorars die Spende aufzusto- cken, was wir gerne getan haben. 2 Wie sind Sie auf SWISSAID gekommen? Wir verschafften uns einen Überblick über ver- 5 Warum haben Sie geheiratet? Romantische Gründe. Wir wollen ganz of- schiedene Organisationen. Bei SWISSAID über- fiziell unseren Lebensweg gemeinsam gehen, zeugten uns der transparente Ansatz und die und wir lieben uns. Das Schöne am Heiraten Tatsache, dass die Hilfsbedürftigen selbst anpa- sind ja nicht die Geschenke. Schön ist es, Zeit cken und Verantwortung übernehmen. Und miteinander zu verbringen, schön sind die Er- dass das Know-how weitergegeben wird. innerungen. Und das Schönste ist, dass wir zwei uns haben. 3 Gab es sonst Berührungspunkte? Wir kannten SWISSAID von früher, wir hatten in der Schule Abzeichen verkauft. Ich PIA WILDBERGER glaube, es waren Holztierchen. Ich habe das gern gemacht. SPIEGEL DAS SWISSAID-MAGAZIN 15
id chr nnt e n MARKTPLATZ MARKTPLATZ sa dt. e kuu i RUBRIK LOREM LOREM is esauin SUier sow edre op e.sn nltde Kl E sfhin dgens un HE LE sh odp tfai d N K n ss C A .sw wSisi etenn ein keuu ro ES E Uern r G G I D h .c di Ffü Zu Weihnachten: Gutes kaufen, Gutes tun Die edlen Weihnachtskugeln aus Recyclingglas verzaubern jeden Tannenbaum und verleihen Fenstern einen festlichen Touch. Hergestellt wurden sie von Glasdesign in Bern, einem Unternehmen, das Menschen am Rande der Gesell- schaft eine Chance bietet. Sanft leuchtet das Sonnenglas aus Südafrika und zeigt abends seine wahren Schätze, etwa eine festliche Preis: Fr. 25.– Weihnachtsdeko oder ein Andenken an die letzten Ferien. Klein mit Punkten ø 7 cm Tagsüber tankt das Glas Sonnenenergie, und sollte die Sonne partout nicht scheinen wollen, lässt es sich per Preis: Fr. 29.– Kabel aufladen (Micro-USB-Anschluss). Gross mit Sternen ø 9 cm Preis: Fr. 42.– 5 Frauen in Afrika lernen das ABC Der Esel, ein Geschenk des Himmels Ein Geschenk mit doppelter Ein Esel ist für Bauern- Wirkung: Mit der Urkunde familien in unseren Projekt- ermöglichen Sie Frauen ländern ein Geschenk im Süden den Schulbesuch. des Himmels und unent- SWISSAID Das schöne Schreibheft behrlich für den Transport dazu stammt aus der Werk- von Waren und Menschen. Ipusmesterio statt der Marktlücke in Zur Urkunde erhalten LoremBeerhalter, Zürich, wo erwerbslose Sie 10 originelle Tierkerzen, Frauen Arbeit finden. die Kunsthandwerker in Indien giessen. So einfach Foto:Eliane Preis: Fr. 70.– lässt sich Hilfe verdoppeln. Preis: Fr. 89.– Fotos: BESTELLTALON Esel-Urkunde mit Tierkerzen Wasserurkunde Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie den vorgedruckten rosa gestellt.Für Urkunden fallen weder und Anzahl Urkunden Geschenkurkunden mit 10 Tierkerzen à Fr. 135.– à Fr. über 89.–, Einzahlungsschein für Ihre Spende benützen. So können Geschenkartikelund 100 Meter damit eine Wasserrohre, Bauernfamiliedamit die Ware dasauf Wasser den Markt dort fliesst, wir Spesen sparen. Ihre allfälligen Bemerkungen schicken Versandkosten.Geschenkartikel wo es benötigt bringen kann wird (versandkostenfrei). Sie uns bitte mit separatem Brief oder mit diesem Talon. Bemerkungen zu meiner Spende. Bitte setzen Sie meine Alphabetisierungsurkunde Seidenetuis aus Indien mit Schreibheft Spende wie folgt ein: Brillen- oder Anzahl Urkunden mitHandyetuis SchreibheftààFr. Fr.22.– 70.–, undVersandkosten. Projekt damit 5 Frauen lesen, schreiben Anzahl Set à 3 Etuis à Fr. 55.– und rechnen lernen Rechnunggestellt. Land Schimmernde Glaskugeln Thema Tierkugelschreiber Anzahl Kugeln grossaus à Fr.Indien 29.– separatininRechnung Portound 6er-Setklein Anzahl Kugeln kunterbunter à Fr. 25.– Schreiber à Fr. 36.– Vorname, Name ohnePorto Referenz-Nr. Referenznr. Geburtsdatum Schlüsselfindling Sonnenglas Ihnenseparat sichohne Porto noch Versandkosten an. Schlüsselfindling Anzahl Sonnenglas à Fr. damit à Fr. 42.–, 29.– dunkle Telefon verstehensich Winterabende im hellen Schein leuchten werdenIhnen Strasse Legatbroschüre Preiseverstehen Legatbroschüre Bitte schicken Sie mir gratis den überarbeiteten Urkundenwerden PLZ/Ort Leitfaden Bitte zum Sie schicken Thema Testament mir die und Legat. Legatbroschüre * AllePreise kostenlos zu. Urkunden Datum Unterschrift *Alle Talon bitte einsenden an info@swissaid.ch oder oderper per Post Post an SWISSAID, an SWISSAID, Lorystrasse Lorystrasse 6a, 3000 6a, 3000 BernBern 5. 5. VERÄNDERUNGEN, die bleiben.
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