Festschrift - 20 Jahre Tumorzentrum Anhalt am Städtischen Klinikum Dessau e. V.
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05 Forschen, helfen, informieren. 3 Vorwort 07 20 Jahre im Dienste der Krebspatienen PD Dr. Dr. med. habil Reinhard Schück, Vorsitzender des Tumorzentrums 11 Tumorzentrum Anhalt ist mit führend auf dem Gebiet der Krebsdiagnostik Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt 12 Exzellente Versorgungs- und Forschungsqualität Norbert Bischoff, Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt 13 Krebsregisterdaten – eine Grundlage zur Qualitätssicherung Dr. med. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft 14 Der Patient steht im Mittelpunkt Dr. med. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt 16 Die Meckels und ihre Sammlungen Prof. Dr. sc. med. Rüdiger Schultka, Leiter der Meckelschen Sammlungen Institut für Anatomie und Zellbiologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 19 Profitiert haben die Patienten aus der gesamten Region Dr. med. André Dyrna, Verwaltungsdirektor Städtisches Klinikum Dessau 21 Das Zentrum spielt inzwischen in der Bundesliga und zwar in der ersten! Klemens Koschig, Oberbürgermeister Dessau-Roßlau 23 Das Tumorzentrum – eine herausragende Einrichtung der Stadt Dr. Stefan Exner, Stadtratsvorsitzender Dessau-Roßlau 25 Krebs ist sicher die Krankheit, die uns die meiste Angst macht. Sabrina Nußbeck, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Finanzen der Stadt Dessau-Roßlau 29 20 Jahre im Dienste der Krebspatienten Dank an die Sponsoren
Forschen, helfen, informieren. Der 28. September 2013 war ein besonderer 5 Tag für den Medizinstandort Dessau-Roßlau und Sachsen-Anhalt insgesamt. Vor genau zwei Jahrzehnten schlug die Gründungsstunde des Tumorzentrums Anhalt am Städtischen Klini- kum Dessau e. V. mit dem Ziel, Transparenz und Vernetzung im Gesundheitswesen zum Wohle betroffener Patienten zu schaffen. Das Konzept ging auf. „Sie forschen, sie helfen, sie informie- ren und sie heilen“, würdigte Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, das Tumorzentrum als eine „segensreiche Ein- richtung“. Das runde Jubiläum prägte den dies- jährigen Aktionstag sowie die Festveranstaltung, Das Team des Tumorzentrums: vorn v.l.n.r.: Prof. Dr. med. habil. Hans-Dieter Göhring, PD Dr. Dr. med. habil. Reinhard Schück, hinten v.l.n.r.: Dipl.-Med. Christine Schirmer, die Repräsentanten aus Politik, Gesellschaft und Marianne Wienhold, Simone Schüßler, Elisa Fielitz, Carola Wawra, Michael Lenze Medizin sowie Wegbegleiter und vor allem Pati- enten und deren Angehörige zusammenführten. Die Forschung spielt im Kampf gegen Krebs eine Hauptrolle. Angesichts der Tatsache, dass jede Tumorerkrankung auch in Sachsen-Anhalt die Lebenserwartung heute im Durchschnitt hö- von der Praxis oder dem Krankenhaus gemeldet her ist, steigt die Wahrscheinlichkeit an Krebs und dokumentiert werden muss. Die Dokumen- zu erkranken kontinuierlich. Mehr als die Hälfte tation erlaubt Schlussfolgerungen für weitere der Betroffenen kann inzwischen auf dauerhaf- Behandlungen oder neue Therapieansätze. Dazu te Heilung hoffen. Trotzdem trifft die Diagnose engagiert sich das Tumorzentrum Anhalt auch Krebs allein in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr in der Arbeitsgemeinschaft deutsche Tumorzen- rund 15.500 Menschen* (*Studie Statistisches tren. Das Einzugsgebiet für die Dokumentation Landesamt und Gemeinsames Krebsregister der der Krebserkrankungen umfasst den ehemaligen Länder, 2013). Das seit Anfang April 2013 in Regierungsbezirk Dessau, mit rund 600.000 Ein- Kraft getretene Bundesgesetz schreibt vor, dass wohnern.
6 Prof. Dr. med. habil. Udo Rebmann, Ärztlicher Direktor/Chefarzt PD Dr. med. habil. Christof Renner, Chefarzt der Kliniken PD Dr. Dr. med. habil. Reinhard Schück, Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie für Neurochirurgie des Städtischen Klinikums Dessau der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Thoraxchirurgie des Diakonissenkrankenhauses Dessau des Städtischen Klinikums Dessau Städtisches Klinikum Dessau Diakonissen- Niedergelassene krankenhaus und Klinik-Ärzte Dessau Gesund- Anhalt heitszentrum Hospiz Bitterfeld/Wolfen Geschäfts- gGmbH stelle Eisenmoorbad Tumorzentrum Kreiskrankenhaus Bad Schmiedeberg Anhalt Köthen GmbH Deutsches Stammzellregister Krankenhaus Dessau gGmbH Zerbst GmbH MediClin Herzzentrum AMEOS Klinikum Coswig Bernburg Paul-Gerhardt-Stift Wittenberg Mitgliedseinrichtungen des Tumorzentrums Anhalt am Städtischen Klinikum Dessau e.V.
20 Jahre im Dienste der Krebspatienen Vor 20 Jahren wurde das Tumorzentrum Anhalt 7 am Städtischen Klinikum Dessau gegründet. Nachdem es in Magdeburg und Halle damals be- reits Tumorzentren gab, sollte das Dessauer Kli- nikum in dieser Hinsicht ebenfalls aktiv werden. Auf 20 Jahre Erfolgsbilanz kann man nur zurück- Aus zunächst kleinen Anfängen heraus, wo blicken, wenn man auch die Fakten und Zahlen man sich mit Kollegen aus anderen Fachdiszipli- nennt. nen traf, um gemeinsam über Tumorpatienten zu Zum Tumorzentrum Anhalt gehören mittler- sprechen, entwickelte sich dann unter der Leitung weile elf Kliniken und Institute sowie die nieder- von Herrn Professor Hans-Dieter Göring, der das gelassenen und Klinikärzte, die Tumorpatienten Tumorzentrum 15 von 20 Jahren leitete, eine In- behandeln und in dem ehemaligen Regierungs- stitution, die landesweit und bundesweit Beach- bezirk Dessau, also in etwa dem alten Anhalt, tung fand. Bemerkenswert ist besonders, dass für insgesamt 500 000 bis 600 000 Einwohner er auch noch fünf Jahre nach seiner Pensionie- zuständig sind. rung als Chefarzt der Klinik für Dermatologie am Seit dem Jahr 2000 finden wöchentliche Sit- Städtischen Klinikum Dessau das Tumorzentrum zungen des Tumorbords statt. Hier wurden mitt- in den schweren Zeiten seiner Krankheit als Vor- lerweile für mehr als 3.000 Patienten in 5.000 sitzender leitete. Was das bedeutet, kann beson- ärztlichen Konsilen die optimale Behandlungs- ders der ermessen, der bei voller Gesundheit die möglichkeit beraten und die weiteren Therapien Aufgabe übernommen hat, ein funktionierendes, besprochen. Ebenfalls seit dem Jahr 2000 blicken etabliertes, in voller Blüte stehendes Zentrum zu wir auf 13 Aktionstage mit mehr als 3.100 Teil- übernehmen, das nicht erst noch aus den Anfän- nehmern zurück. gen heraus entwickelt und weitergebracht wer- Besonders erwähnenswert ist, dass zum den muss. Voller Stolz kann ich darauf hinweisen, 10-jährigen Jubiläum der Nobelpreisträger Prof. dass Herrn Professor Dr. Göring anlässlich der im Dr. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen über seine Tumorzentrum Anhalt und in der Tumorforschung Forschung über Papilomaviren und Gebärmutter- geleisteten Arbeit das Bundesverdienstkreuz am halskrebs berichtete. Band vom damaligen Ministerpräsidenten des Seit 1996 wurden mehr als 150 Fortbildungs- Landes Sachsen-Anhalt, Herrn Prof. Dr. Wolfgang veranstaltungen mit mehr als 8.000 Teilnehmern Böhmer, verliehen wurde. durchgeführt. Insgesamt wurden zehn Symposi- en mit internationaler Beteiligung veranstaltet und mit der heutigen können wir auf vier Fest- veranstaltungen blicken. Von unserem Mitglied
8 Herrn OA Florschütz wurden zwölf Zytologiekur- Anschaffung von Gammasonden für die Aufspü- se in der Hämatoonkologie geleitet. rung von Wächterlymphknoten, von Therapie Insgesamt verfügt das Tumorzentrum über sesseln für die Patienten und Mikroskopen zur 37.000 Datensätze, hinter denen die Einzel- dermatologischen Diagnostik und Sequenzern für schicksale betroffener Menschen stehen und de- die molekularpathologische Diagnostik um nur ren Behandlung mit den einzelnen Ergebnissen einige von insgesamt 22 Projekten zu nennen, als Grundlage für die Forschung dienen, mit der finanziell fördern. zukünftige Patienten – jeder zweite von uns wird Das Tumorzentrum Anhalt ist Mitglied der Ar- eine Krebserkrankung erleiden – adäquat und beitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren, der optimal behandelt werden können. Bundesliga für Tumorzentren in Deutschland und Durch Spenden von dankbaren Patienten und Mitglied des Kooperationsverbundes Qualitätssi- aus der Industrie war es möglich, auch Forschungs- cherung durch klinische Krebsregister. projekte zu unterstützen. Ebenso konnten wir die Es besteht eine Kooperation mit dem Interdis- ziplinären Zentrum für Medizin-Ethik-Recht der Martin-Luther-Universität in Halle am Lehrstuhl Am Tumorzentrum Anhalt registrierte Neuerkrankungen von Prof. Dr. Lilie. Im Rahmen dieser Kooperation im Zeitraum von 1993 bis 2012 wurde auch die Unterzeichnung der Charta für 16.000 Schwerstkranke vorbereitet und im Januar dieses 14.000 Jahres mit dem Ministerpräsidenten Dr. Haseloff, 12.000 10.000 Herrn Oberbürgermeister Koschig und Frau Dr. 8.000 Heinemann-Meerz durchgeführt. 6.000 Hinzu kommen noch die Veröffentlichungen in 4.000 verschiedenen Fachzeitschriften, die die Aufga- 2.000 ben, die Methoden und die Ergebnisse unseres 0 Tumorzentrums darstellen. 1993 –1997 1998 – 2002 2003 – 2007 2008 – 2012 PD Dr. Dr. med. habil Reinhard Schück Vorsitzender des Tumorzentrums
10 Foto: Dr. Wulfhard Steffen Hofmann PD Dr. Dr. med. habil. Reinhard Schück mit seinem Team bei der Laser-Resektion von Lungenmetastasen.
Tumorzentrum Anhalt ist mit führend auf dem Gebiet der Krebsdiagnostik Wohl kaum eine andere Krankheit prägt unser 11 Zeitalter mehr als Krebs. Seit 1990 ist die Zahl der jährlichen Krebserkrankungen in Deutsch- land um fast 30 Prozent gestiegen. Zurzeit leben in der Bundesrepublik etwa 1,4 Millionen Men- heitsverlauf zu verlangsamen. Sie können wert- schen mit der Diagnose Krebs, und jährlich volle Jahre bei guter Lebensqualität verbringen. sterben mehr als 200.000 Patienten an dieser Die Fortschritte in der Krebsmedizin sind erfreu- Krankheit. In Sachsen-Anhalt ist Krebs trotz aller lich. Die Biologie der verschiedenen Krebsarten Fortschritte die zweithäufigste Todesursache. beginnen wir, anders als noch vor wenigen Jahr- Umso wichtiger ist die Früherkennung. Denn zehnten, besser zu verstehen. Es gibt also auch grundsätzlich gilt für die meisten Krebsarten: Grund zur Zuversicht. Je früher der Tumor erkannt wird, desto größer Das Tumorzentrum Anhalt hat durch die Ver- sind die Heilungschancen. Leider nutzen noch mittlung des neuesten Wissensstandes auf dem immer viel zu wenige Menschen die Angebote Gebiet der Krebsdiagnostik und Therapie, durch zur Krebsfrüherkennung. Im August dieses Jahres eine optimale Patientenbetreuung und nicht hat die Bundesregierung das Krebsfrüherken- zuletzt durch die Dokumentation jeder Krebs nungs- und -registergesetz beschlossen. Durch erkrankung in Anhalt viel zu diesen Erfolgen bei- dieses Gesetz soll ein effektives, aufeinander ab- tragen können. Mithilfe der Tumordokumentati- gestimmtes und zielorientiertes Handeln bei der on, der primären Aufgabe des Zentrums, lassen Bekämpfung von Krebs erreicht werden. sich wichtige Schlussfolgerungen für weitere Be- Das Tumorzentrum Anhalt ist bei der prakti- handlungen oder neue Therapieansätze ableiten. schen Umsetzung dieses Gesetzes ein ganz wich- Mein Dank und großer Respekt gilt allen Mit- tiger Partner. Rund 580.000 Menschen leben arbeiterinnen und Mitarbeitern des Tumorzent- im Einzugsgebiet des Tumorzentrums. Das heißt: rums Anhalt, namentlich Herrn Privatdozenten allein in dieser Region erkranken jährlich ca. Dr. Dr. Reinhard Schück, der seit 2010 als Vor- 3.000 Menschen an Krebs. Sie sind auf eine sitzender das Tumorzentrum ehrenamtlich leitet. optimale medizinische und soziale Versorgung angewiesen. Dafür steht das Tumorzentrum Anhalt seit 20 Jahren. Heute kann nahezu die Hälfte aller Krebskran- ken geheilt werden. Bei einem großen Teil der Dr. Reiner Haseloff anderen Patienten ist es möglich, den Krank- Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt
Exzellente Versorgungs- und Forschungsqualität 12 Die Diagnose Krebs ist nach wie vor eine Erschüt- terung und tiefe Verletzung für die Betroffenen – aber auch für ihr Umfeld, die Familie, Freun- de und Partner. Krebs stellt eine unerwartet mit Wucht treffende Verletzung der persönlichen In- den regionalen Krankenhäusern und den nieder- tegrität – Körper und Seele – dar, kann aus der gelassenen Ärzten. Dabei geht es neben Behand- Bahn werfen, verändert des Jetzt-Erleben und die lungsstandards insbesondere um Effekte der Zukunftsperspektiven, da mit dieser Diagnose interdisziplinären Zusammenarbeit von Kranken- die Angst vor Tod und Leiden verbunden ist. hausärzten und niedergelassenen Kollegen sowie 425.000 Menschen werden jedes Jahr neu in um Versorgungsstrukturen. Dabei übernimmt das Deutschland mit der Diagnose Krebs konfron- Tumorzentrum Anhalt die Schrittmacher- und Ko- tiert. Das sind 425.000 Menschen, die eine best- ordinationsfunktion. Seine Aufgabe besteht dar- mögliche Qualität der Versorgung benötigen. in, die Qualität der onkologischen Forschung und Aufgrund der demografischen Entwicklung Patientenbehandlung in der gesamten Region wird die Krankheit Krebs immer mehr zu einer voranzutreiben, und zwar mit einer Perspektive, großen gesellschaftlichen und gesundheitspo- die über die einzelne Klinik hinausgeht. Damit ist litischen Herausforderung. Es bedarf einer gro- das Tumorzentrum ein Garant für die exzellente ßen Kraftanstrengung, von einer Krebserkran- Versorgungs- und Forschungsqualität in der ge- kung betroffene Patienten in eine umfassende samten Dessauer Region. medizinische Betreuung in der Vorbeugung, Unsere Aufgabe ist es aktuell, Strukturen Früherkennung, Behandlung, sowie Nachsorge zu schaffen, die flächendeckend eine optima- einzubinden, die dringend ein funktionierendes le Versorgung und Dokumentation (klinische Zusammenspiel zahlreicher Partner des Gesund- Krebsregister) von Krebspatienten sicherstellen. heitssystems unabdingbar macht. Diesen Kraft- Dies kann uns nur gelingen, wenn die im Land akt vollbringt das Tumorzentrum Anhalt nun existierenden Krebsregister gemeinsam mit den schon erfolgreich seit 20 Jahren. politisch Verantwortlichen handeln. Wie überall im Land, beruht auch in der Des- sauer Region die Diagnostik, Therapie und Nach- Norbert Bischoff sorge von Tumorpatienten auf den drei Säulen Minister für Arbeit und Soziales medizinischer Versorgung; den Tumorzentren, des Landes Sachsen-Anhalt
Krebsregisterdaten – eine Grundlage zur Qualitätssicherung Die Diagnose Krebs ist für jeden Menschen Das Tumorzentrum Anhalt ist darüber hinaus 13 mit großen Ängsten verbunden. Mit modernen Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Therapieansätzen lassen sich zwar Tumoren Tumorzentren und des Kooperationsverbundes mittlerweile viel gezielter als noch vor wenigen Qualitätssicherung durch Klinische Krebsregister. Jahren bekämpfen. Dennoch werden in diesem Beide Organisationen haben, gemeinsam mit der Jahr allein im Bundesland Sachsen-Anhalt rund Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen 15.500 Krebsneuerkrankungen erwartet. Umso Krebshilfe, in den vergangenen Jahren wesent- wichtiger ist die Arbeit von Einrichtungen wie liche Anstöße für die flächendeckende Einrich- dem Tumorzentrum Anhalt. Seit 1993 bündelt tung klinischer Krebsregister gesetzt. Unser Ein- das Zentrum die Kompetenzen der an der Krebs- satz hat sich gelohnt: Im Frühjahr 2013 wurde behandlung beteiligter Fachdisziplinen in der Re- das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz gion um Dessau. Mit dem Führen eines der drei verabschiedet. Dass wir überhaupt soweit ge- klinischen Krebsregister in Sachsen-Anhalt erfüllt kommen sind, ist schon ein großer Erfolg. Denn das Tumorzentrum außerdem eine wichtige Auf- erst die Krebsregisterdaten ermöglichen die Do- gabe in der Qualitätssicherung. kumentation des gesamten Krankheitsverlaufs eine Optimierung der Therapiequalität und eine Verbesserung der Krebsbehandlung insgesamt. Der Input von Experten, die wie in Dessau in der Krebsversorgung tätig sind und ihre Erfahrungen weitergeben, ist dafür unerlässlich. Die Deutsche Krebsgesellschaft gratuliert zum 20-jährigen Bestehen. Wir freuen uns, wenn Sie sich auch weiterhin mit soviel Engagement für eine hohe Qualität in der Krebsversorgung ein- setzen. Dr. med. Johannes Bruns Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft
Der Patient steht im Mittelpunkt 14 Es ist schön, als Präsidentin der Ärztekammer Ein derartiger Anlass bietet eine wunderbare Sachsen-Anhalt anlässlich des Aktionstages Möglichkeit, einen Moment inne zu halten, auf „20 Jahre Tumorzentrum Anhalt – 800 Jahre das Geleistete zurückzublicken, es zu reflektie- Dessau“ ein Grußwort an Sie richten zu dürfen. ren, um daraus Kraft für die nächsten Schritte zu Im Namen des Vorstandes und der Geschäfts- schöpfen und Ideen für die kommenden Jahre zu führung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt darf entwickeln. Denn nur der, der mit dem Vergange- ich Ihnen die besten Grüße und Glückwünsche nen im Reinen ist, kann positiv in die Zukunft bli- zu Ihrem Jubiläum übermitteln. cken. Und dies können Sie ganz sicher tun. Also: 20 Jahre Tumorzentrum Anhalt – darauf kön- machen Sie weiter so! nen Sie sehr stolz sein. Sie können auf erfolg- Für alle Mitarbeiter des Tumorzentrums Anhalt reiche zwei Jahrzehnte zurückblicken, in denen ist es wichtig, die Diagnose, Behandlung, Nach- Sie das Tumorzentrum aufgebaut und es zu dem sorge und Rehabilitation unter Berücksichtigung geführt haben, was es heute ist. Ein Ort, an dem aller fachlichen Gesichtspunkte sowie der aktu- die Krebspatienten eine ihrer Erkrankung gerech- ellen medizinischen Erkenntnisse sicherzustellen. te Behandlung erhalten und in allen Phasen ihrer Dabei steht der Patient im Mittelpunkt. Krankheit nach dem neuesten Stand des medi- Denn laut der Studie des GKR1 von 2013, in zinischen Wissens betreut werden. Genau dies der in einem Berichtszeitraum von 2008 bis 2009 zeigt die hohe Bedeutung Ihres Tumorzentrums. die neuen Krebserkrankungen in Sachsen-Anhalt Ich möchte hier ein Zitat von Johann Wolfgang festgehalten wurden, erkranken durchschnittlich von Goethe unbedingt erwähnen. 14.955 Menschen jährlich an Krebs2. Wenn wir Er sagte: „Das Tun interessiert, das Getane von diesen Daten und diesem Erkrankungstrend nicht. Das Neue ist immer aufregend. – Aber in ausgehen, können wir 2013 mit rund 15.500 Augenblicken wie diesen ist es wichtig, einen neuen Krebserkrankungen rechnen.3 Schritt zurückzutreten, das Getane zu betrachten Weitere Berechnungen gehen davon aus, dass und zu prüfen. Wenn wir damit zufrieden sind, wir im Jahr 2020 etwa 16.200 Neuerkrankungen dann können wir sagen: Weiter so!” erwarten können, wenn wir die demografischen Entwicklungen und ein Fortsetzen des aktuellen Trends beachten.4 1) Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen 2) vgl. Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen (Hrsg.) 2013: Krebs in Sachsen-Anhalt – Inzidenz und Mortalität 2008–2009, Berlin, S. 5. 3) vgl. ebd. 4) vgl. ebd.
Die Inanspruchnahme der Bevölkerung von sol- 15 chen Angeboten ist noch nicht ausreichend. Noch mehr Information, Aufklärung und den Menschen die Angst nehmen, sind dabei zentrale Diese Zahlen unterstreichen nur noch mehr, wie Aufgaben. wichtig Tumorzentren auch in Sachsen-Anhalt sind. Das Tumorzentrum Anhalt, welches seit Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich 1993 hier am Städtischen Klinikum Dessau sei- bedanke mich bei Ihnen für die geleistete Arbeit nen Sitz hat, stellt neben den Tumorzentren in und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei al- Halle und Magdeburg das dritte regionale Tu- len anstehenden Aufgaben. Zufriedene Patienten morzentrum in Sachsen-Anhalt dar. Wir können werden es Ihnen danken. stolz darauf sein, diese drei Tumorzentren in un- serem Bundesland zu haben, die jede Krebser- Dr. med. Simone Heinemann-Meerz krankung dokumentieren. Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt Für jeden Einzelnen ist die Krebsdiagnose Niedergelassene Kardiologin in Halle (Saale) schockierend. Man wird mit einem Mal aus sei- nem alltäglichen Leben herausgerissen und muss sich wieder neu orientieren. Angst zu haben und nicht zu wissen, was auf einen zukommt, sind dabei natürliche Gefühle. In dieser Zeit ist das Tumorzentrum ein wichtiger Begleiter des Pati- enten bei seiner Operation, Behandlung, Nach- sorge und Rehabilitation. Zum Glück können ca. die Hälfte der an Krebs erkrankten Menschen heutzutage durch neue Erkenntnisse in Forschung und Behandlung von ihrem Leiden befreit werden. Doch hinsichtlich der Krebsvorsorge bleibt noch viel zu tun.
Die Meckels und ihre Sammlungen 16 Im Institut für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg be- finden sich die Meckelschen Sammlungen, die größten anatomischen Sammlungen Deutsch- lands. In den Sammlungsräumen sind etwa Georg Ludwig Meckel, Kgl. Preußischer Geh. Re- 8.000 Präparate zur menschlichen und tierischen gierungsrat in Berlin, wurden am 17. März 1773 Anatomie untergebracht, darunter viele Präpara- in den Reichritterstand erhoben. te der ursprünglichen Meckelschen Sammlung. Philipp Friedrich Theodor Meckel (1755 –1803), Diese entstand in Berlin in der Mitte des 18. Jahr- Sohn des älteren Meckel, setzte die Tradition des hunderts und wurde von Johann Friedrich Me- Vaters fort. Er studierte Medizin in Göttingen ckel dem Älteren (1724 –1774) begründet, dem – wie sein Vater −, dann in Straßburg. Mit 22 Stammvater der berühmten Ärztefamilie Meckel Jahren promovierte er mit seiner Dissertation Edle von Hemsbach. Meckel d. Ä. war Professor De labyrinthi auris contentis über das Innenohr. für Anatomie, Botanik und Hebammenkunst. Er Nach kurzer Tätigkeit als Prosektor in Straßburg hatte in Göttingen studiert und promoviert. Seine ging er auf Studienreisen. Er weilte u. a. in Paris Dissertation De quinto pare nervorum cerebri be- und London, um vor allem weitere Erfahrungen fasste sich mit dem fünften Hirnnerv, dem Nervus in der Geburtshilfe zu sammeln. In London traf trigeminus. Bekannt geworden ist er auch durch er auf die Anatomen William und John Hunter. die Beschreibung des Cavum trigeminale, einer Meckel wurde der Antrag unterbreitet, in der Duratasche, in der das Ganglion trigeminale (s. englischen Metropole als Geburtshelfer tätig zu semilunare) untergebracht ist. Seine Arbeiten werden. Er wäre sicherlich geblieben, wenn es über die parasympathischen Kopfganglien Gan- nicht der Generalchirurg Schmucker, ein Freund glion pterygopalatinum et submandibulare (Epo- des Vaters, erfahren und dem preußischen König, nyme: Ganglion Meckelii majus et minus) fanden Friedrich dem Großen, davon berichtet hätte. So- rasch Anerkennung. Meckel d. Ä. befasste sich gleich entschied der „alte Fritz“, Philipp Meckel auch intensiv mit der Anatomie des Lymphge- die Professur in Halle anzutragen mit dem Zu- fäßsystems. Wie groß die private Sammlung des satz: „Einen so geschickten jungen Mann, der ei- älteren Meckel war, wissen wir nicht genau. Eini- nen solchen Vater zum Lehrer gehabt, dürfe man ge wertvolle Stücke sind erhalten geblieben, wie dem Auslande nicht überlassen.“ Philipp Meckel z. B. das Trockenpräparat eines kompletten Situs wurde 1777 – mit 22 Jahren! – zum Professor inversus, der seitenverkehrten Lage der Brust- für Medizin und Anatomie ernannt. 1779 kam er und Bauchorgane. Meckel d.Ä. und sein Bruder nach Halle und wirkte als Professor für Anatomie,
die private Sammlung anatomischer Präparate 17 auszubauen. Um 1800 umfasste das Arsenal etwa 3.500 Exponate. Diese waren im halle- schen Riesenhaus, dem Wohnhaus der Meckels, am Großen Berlin untergebracht. Am 17. März 1803 starb Philipp Meckel an einer „Leberver- härtung“. Vor seinem Tod hatte er seinen letzten Willen festgelegt. Er machte es seiner Familie zur unverbrüchlichen Pflicht, ihn sezieren zu lassen, sein „Knochengerippe“ künstlich zusammenzu- setzen und in einem Schrank aufzubewahren. Diese Pflicht wurde erfüllt. Philipp Meckel wurde zum Bestandteil seiner eigenen Sammlung. Am Skelett fand man anatomische Besonderheiten: ein 13. Rippenpaar sowie einen Übergangswir- bel zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule. Die Überreste – die Weichteile des Körpers − sind auf dem halleschen Stadtgottesacker in der Gruft 76 beigesetzt worden. Unter Philipp Meckel ent- standen hervorragende Präparate, darunter etli- Chirurgie und Geburtshilfe. Die Berufung Me- che Stücke zu Fehlbildungen. ckels war für Halle ein großer Gewinn, zumal er Die Sammlung übernahm Johann Friedrich die vom Vater geerbte Sammlung mit nach Halle Meckel der Jüngere (1781–1833), Philipp Me- brachte. Der stark vernachlässigte Anatomie- ckels Sohn aus erster Ehe. Er vergrößerte die Unterricht wurde spürbar besser. Meckel setzte Kollektion um drei Fünftel des Gesamtbestandes. sich für die Entstehung einer chirurgischen Klinik Um 1830 waren es 12.000, nach den Angaben ein und war ein gesuchter Arzt und Geburtshel- von Johann Friedrich Meckel d. J. sogar 16.000 fer. Im Jahr 1798 weilte er in St. Petersburg zur Präparate. Die Sammlung gliederte sich in drei Entbindung der Zarin Maria Feodorowna. Phil- große Bereiche: den menschlich-, pathologisch- ipp Meckel ist reichlich honoriert und beschenkt und vergleichend-anatomischen Sammlungsbe- worden. In Halle praktizierte er auch die Pocken- reich. Zum pathologisch-anatomischen Bereich impfung. Eine wichtige Aufgabe bestand darin, gehörten viele Präparate zu Fehlbildungen, die
18 Meckel d. J. intensiv untersuchte, zum verglei- den die anthropologisch-ethnologische Samm- chend-anatomischen Bereich Hunderte von lung sowie die Wilhelm-Roux-Sammlung für Ent- tierischen Skeletten und Feuchtpräparaten. Her- wicklungsmechanik. Sie wurden Bestandteile der vorragende Injektions- und Korrosionspräparate Meckelschen Sammlungen. zeugen von hoher Kunst, anatomische Präpara- Im Jahr 2007 wurde der Förderverein Meckel- te herzustellen. Meckel d.J. ist das berühmteste sche Sammlungen der Martin-Luther-Universität Mitglied der Ärztefamilie Meckel. Termini wie Halle-Wittenberg e. V. gegründet. Die Vereinsar- Meckelsches Divertikel, Meckelscher Knorpel, beit konzentriert sich auf Erhaltung und Pflege das genetisch bedingte Meckel-Syndrom sowie der wertvollen Lehr- und Forschungspräparate. das Meckel-Serres-Gesetz sind in Fachkreisen be- Weiterhin steht die Öffentlichkeitsarbeit im Zent- kannt. Originalpräparate zum Meckel-Syndrom rum der Vereinsarbeit. Im Wettbewerb „Deutsch- und Meckel-Divertikel sind noch erhalten. Meckel land – Land der Ideen“ gehörten die Meckel- d. J. kann als Begründer der Syndromologie und schen Sammlungen 2006 zu den ausgewählten Entwicklungspathologie bezeichnet werden. Orten. 2012 wurde der attraktive Bildband „Das Im Jahr 1836 – drei Jahre nach dem Tod von vorzüglichste Cabinett“ im Stekovics-Verlag her- Meckel d. J. – ging die private Sammlung der ausgegeben. Meckels für 25.000 Taler in den Besitz der hal- leschen Universität über. Durch Umlagerung des Sammlungsarsenals in die hallesche Residenz Prof. Dr. sc. med. Rüdiger Schultka und die dortige Unterbringung unter schlechtes- Leiter der Meckelschen Sammlungen ten Bedingungen sind viele wertvolle Präparate Institut für Anatomie und Zellbiologie beschädigt worden und verloren gegangen. Über Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1.500 Präparate wurden 1876 der Pathologie zur 06097 Halle (Saale) Verfügung gestellt. Neue anatomische Präparate Vorsitzender des Fördervereins mussten hergestellt werden. Außerdem entstan- „Meckelsche Sammlungen e.V.“
Profitiert haben die Patienten aus der gesamten Region Ich gratuliere dem Tumorzentrum Anhalt im 19 Namen der Leitung des Städtischen Klinikums Dessau und natürlich persönlich zum 20-jähri- gen Bestehen. Das Jubiläum repräsentiert zwei Jahrzehnte, in denen hier hervorragende Arbeit geleistet wurde, sowohl im Sinne der Vernetzung können. Die meisten von Ihnen wissen, dass wir im Gesundheitswesen, im Sinne der Transparenz jüngst ein Gerät zur Bestrahlungstherapie, einen durch die Registerarbeit als auch und vor allem Linearbeschleuniger der neuesten Generation in zum Wohle der betroffenen Patienten. Betrieb nehmen konnten. Ich möchte als Vertreter des Städtischen Kli- Mit dem bereits genannten, onkologischen nikums die Bedeutung und jene Perspektiven in Zentrum haben wir räumlich zusammengefasst, den Blickpunkt rücken, die das Tumorzentrum was schon lange im Klinikum existierte: Anhalt für unser 700-Betten-Haus in kommuna- • alle Krebs behandelnden Fachgebiete, ein- ler Trägerschaft mit einem überregionalen Ver- schließlich spezieller Bereiche, wie Strahlen- sorgungsauftrag impliziert. therapie, (Molekular-)Pathologie und Nuklear- Die letzten 20 Jahre veränderten auch das medizin, Städtische Klinikum Dessau nachhaltig. Von 1994 • das Zentrum für Klinische Studien, bis 2011 vollzog sich etappenweise eine bauliche • die Psychoonkologie. Erweiterung. Modernste Funktionstrakte, Opera- tionssäle und Stationen mit Normalpflege- und In diesem Bereich werden stationäre und am- Intensivpflegebetten entstanden. Die Fertigstel- bulante Behandlung verknüpft. In den Räumen lung des fünften Bauabschnitts vor zwei Jahren des Onkologischen Zentrums tagen auch die setzte dann speziell mit dem Onkologischen Zen- Tumorkonsile, jene interdisziplinären Bespre- trum den Schlussakzent dieses Neubauprojektes. chungen, die Grundlage der individuellen, auf Heute haben wir räumlich, gerätetechnisch und den einzelnen Patienten zugeschnittenen Tumor mit der Qualifikation unserer Mitarbeiter beste behandlung sind. Nach wie vor finden hier Voraussetzungen für die stationäre Behandlung nicht nur Ärzte des Klinikums zusammen, son- von über 30.000 Patienten pro Jahr. dern auch Mitglieder des gesamten Netzwerkes Auch und gerade bei der Versorgung von Tumorzentrum Anhalt, Vertreter der beteiligten Krebspatienten ist es wichtig, dass wir mit 17 Kliniken, Vertreter aus dem niedergelassenen Fachbereichen und einer Vielzahl von Spezia- Bereich sowie Vertreter der Patienten (Selbsthil- lisierungen der interdisziplinären Versorgung fegruppen), um die beste Behandlung für den und modernsten Ansprüchen gerecht werden einzelnen Patienten zu diskutieren.
20 All das haben wir dem Tumorzentrum Anhalt zu Ich danke an dieser Stelle allen, die zum Erfolg verdanken, der Initiative, dem Engagement seiner des Tumorzentrums Anhalt beigetragen haben: Mitglieder. All das ist unter der Leitung, unter den Gründungsmitgliedern, dem ehemaligen dem Dach des Tumorzentrums entstanden. Pro- Vorsitzenden und jetzigen Ehrenvorsitzenden, fitiert haben die Patienten nicht nur aus Dessau, der ehemaligen Koordinatorin „der ersten Stun- sondern der gesamten Region. de“, dem heutigen Vorsitzenden und der Koordi- Das Tumorzentrum übernimmt im Verbund mit natorin, den Unterstützern und Förderern, allen Partnerorganisationen und niedergelassenen on- beteiligten Ärzten und Wissenschaftlern und kologischen Praxen wertvolle Fortbildungs- und ganz besonders den Patientinnen und Patienten. Informationsaufgaben. Symposien und Aktions- Der 28. September 2013 ist ein besonderer tage gehören dazu, aber auch die Auseinander- Tag für den Medizinstandort Dessau-Roßlau und setzung mit medizinisch-rechtlichen und ethi- Sachsen-Anhalt insgesamt. Ich wünsche allen, schen Grundsätzen. die hier im Tumorzentrum Anhalt arbeiten, ein Krebs, Prävention, Früherkennung und Hei- erfolgreiches Wirken zum Wohle von uns allen – lung, der Umgang mit Schmerz und letztlich heute und in Zukunft. auch der Tod – sind immer noch Themen, die in unserer Gesellschaft ausgeklammert werden. Hier gilt es, ein Stück Normalität zu erzeugen und Integration zu schaffen. Mit der im Januar 2013 unterzeichneten Charta für schwerstkranke und sterbende Menschen brachte das Tumorzentrum Dr. med. André Dyrna Anhalt auch Bewegung in diesen langwierigen Verwaltungsdirektor Prozess. Städtisches Klinikum Dessau Diese vielfältigen Aktivitäten und das persönli- che Engagement der Mitglieder und Mitarbeiter des Tumorzentrums Anhalt verdienen Respekt und Anerkennung. Immer ging und geht es dabei weniger um Effizienz, sondern um Exzellenz.
Das Zentrum spielt inzwischen in der Bundesliga und zwar in der ersten! „Unsere Aufgabe ist es, das im Frühjahr 2011 21 verabschiedete Leitbild „Dessau-Roßlau, die Bauhausstadt, in der die Moderne Tradition hat“ Stück für Stück mit Leben zu erfüllen, die Ideen des Bauhauses für uns zu erschließen, den Wind Was mich als Oberbürgermeister dabei beson- des 21. Jahrhunderts zu nutzen und aus der Be- ders stolz macht, ist die Anbindung an unser gegnung mit unserer 800-jährigen Geschichte Städtisches Klinikum, während die anderen Kraft und Mut für die Lösung der Aufgaben der beiden Tumorzentren in Halle und Magdeburg Gegenwart sowie die Vorbereitung auf zukünf- universitär angebunden sind. Da, wo unsere tige Herausforderungen zu schöpfen.“ Was ich Stadt selbst entscheiden und gestalten kann, da an der Schwelle des Jubiläumsjahres „800 Jahre kommt sie ihrer oberzentralen Funktion vollum- Dessau“ in meiner Neujahrsansprache umriss, fänglich nach und ist auch überaus erfolgreich. das findet jetzt auf verschiedenste Weise Würdi- Elf Mitgliedskrankenhäuser und zahlreiche gung. Es ist erstaunlich, da oft zu wenig kom- niedergelassene Ärzte sind unter dem Dach des muniziert, wie sehr die 800-jährige Stadt an Elbe Zentrums vereint, unter dem auch wöchentlich und Mulde, auf der Höhe der Zeit ist. Das trifft Tumorkonsile stattfinden. Seit ihrer Einführung in ganz besonderem Maße auf unsere Pharma im Jahre 2000 wurden etwa zweitausend Pati- industrie und das Gesundheitswesen zu. Dies enten vorgestellt. Die inzwischen etwa 38.000 kann in unserer Stadt immerhin auch schon auf Krebsdokumentationen betreffen 38.000 anhal- eine 785-jährige Geschichte verweisen. tische Einzelschicksale. Sie sind uns aber auch Zu den herausragenden Einrichtungen zählt 38.000 Lehrer auf dem Weg zum medizinischen dabei das Tumorzentrum Anhalt. Es kann in die- Fortschritt beim Kampf gegen den Krebs. Dazu sem Dessauer Jubiläumsjahr auf ein eigenes klei- tragen auch die interdisziplinären onkologischen nes, aber feines Jubiläum blicken, denn es wurde Fortbildungsveranstaltungen und Symposien des am 27. September 1993, also vor zwanzig Jahren Tumorzentrums bei. gegründet. Und mit seiner Tumordokumentation Vieles hat sich in den vergangenen zwanzig und seinen zahlreichen Aktivitäten „spielt“ das Jahren getan, bei der Diagnostik wie bei der Zentrum inzwischen in der Bundesliga und zwar Therapie. Auch hierbei kann das Klinikum mit der in der ersten! modernsten Technik aufwarten. Gewinne werden in neueste Medizinmethoden gerade auch für den Kampf gegen den Krebs investiert, denn un- sere „Aktionäre“ sind unsere kranken Mitbürger.
22 So dürfen wir dankbar feststellen, dass mittler- uns im Januar zur Unterzeichnung der Charta weile etwa die Hälfte der an Krebs erkrankten für schwerstkranke und sterbende Menschen im Patienten geheilt werden kann. Bauhaus zusammenführten. Das ist sehr ermuti- Eine effektive Prävention kann da noch zu gend, lässt aber dem Tumorzentrum Anhalt noch weiteren Heilerfolgen verhelfen, weshalb das genug Arbeit und Anstrengungen übrig – für Zentrum auch alljährlich seinen Aktionstag, den mehr als die kommenden zwanzig Jahre, für die vierzehnten inzwischen durchführt, um zuneh- ich viel Erfolg und stets jene schöpferische Unru- mend unsere Bürgerinnen und Bürger für Vor he wünsche, die der Fortschritt braucht. sorgeuntersuchungen zu gewinnen. So danke ich allen Mitarbeitern und Mitgliedern Mit allen guten Wünschen vom Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzenden herzlich Ihr Prof. Dr. med. habil. Hans-Dieter Göring ange- fangen bis zum heutigen Vorsitzenden PD Dr. Dr. med. habil. Reinhard Schück und Geschäfts- Klemens Koschig stellenleiterin Dipl.-Med. Christine Schirmer, die Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau
Das Tumorzentrum – eine herausragende Einrichtung der Stadt Dessau-Roßlau Es ist mir eine besondere Ehre und Freude, dass 23 ich als Stadtratsvorsitzender heute die herzlichs- ten Glückwünsche unserer Stadt zum 20-jähri- gen Jubiläum des Tumorzentrums Anhalt über- bringen darf. Auf den Tag genau vor 20 Jahren, am 27. Sep- tember 1993, hat Herr Prof. Dr. Göring das Tu- telt. Seit 1996 wurden auf 150 Veranstaltungen morzentrum Anhalt ins Leben gerufen und zur rund 8.000 Mediziner fortgebildet. Blüte gebracht. Die dritte herauszustellende Säule des Tumor- Seit seiner Gründung hat das Tumorzentrum zentrums Anhalt ist das im Jahr 2000 initiierte Anhalt eine rasante Entwicklung genommen und Tumorkonsil. Ärzte verschiedener Fachrichtungen zählt heute zu den herausragenden Einrichtun- haben sich seitdem in über 2000 konkreten Ein- gen nicht nur in unserer Stadt. zelfällen über die Behandlung ihrer Patienten, über den Einsatz und die Kombination unter- Vier tragende Aufgabensäulen haben sich entwi- schiedlicher Therapien, wie Chirurgie, Chemo- ckelt: Die erste wichtige Aufgabe, mit der 1993 und Strahlentherapie abgestimmt. auch das Tumorzentrum Anhalt gestartet ist, war Die vierte Säule betrifft die Forschungs- und und ist die Registrierung und Dokumentation Behandlungsförderung. Hier geht es ganz kon- von Krebserkrankungen. kret darum, von Patienten und von der Industrie Wurden von 1993 bis 1997 ca. 3.000 Neu- Spenden einzusammeln, um teure Geräte zur erkrankungen registriert, waren es von 2008 Diagnosik anschaffen bzw. mitfinanzieren zu bis 2012 mit knapp 14.000 Neuerkrankungen können. bereits mehr als 4,5 Mal so viele Registrierun- gen. Das Einzugsgebiet umfasst neben unserer Meine Damen und Herren, Stadt auch die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und unser Tumorzentrum Anhalt spielt in der Bundes- Wittenberg und damit 500.000 Einwohner. Ins- liga mit, und zwar in der ersten! gesamt sind bisher ca. 38.000 Krebsdokumen- Und es verfolgt ein großes Ziel: zusammen tationen erfolgt. mit unserem Städtischen Klinikum die an Krebs Eine zweite wesentliche Aufgabe kam 1996 erkrankten Bürger unserer Stadt und unserer Re- hinzu. Seitdem wird Medizinern in monatlichen gion optimal zu behandeln. Kolloquien der neueste Wissenstand auf dem 3.000 Neumeldungen pro Jahr sind 3.000 Gebiet der Krebsdiagnostik und -therapie vermit- neue Einzelschicksale jährlich. Es sind auch 3.000
24 neue Herausforderungen für die Mediziner, die Herrn Privatdozenten Dr. Dr. Schück danke ich da- betroffenen Patienten und ihre Familien. für, dass er seit 2010 das Tumorzentrum – wie ich In unserer Stadt werden Krebspatienten wohn- in persönlichen Gesprächen immer wieder erfah- ortnah auf dem Niveau internationaler Standards ren durfte – mit Engagement und Herzblut leitet. behandelt. Das Tumorzentrum Anhalt ist aber auch ein Vieles hat sich seit der Gründung des Tumorzen- integrativer Bestandteil unserer Stadt. Mit dem trums in der Krebserkennung, Behandlung und Benefiz-Konzert der Prinzen in unserem Anhal- Heilung für Betroffene positiv entwickelt. Es lie- tischen Theater im Jahr 2003 – meines Wissens gen aber auch noch große Aufgaben und Her- übrigens der einzige Auftritt dieser Band in ei- ausforderungen vor uns. nem Theater – konnten vor 10 Jahren nicht nur Ich wünsche dem Tumorzentrum Anhalt und umfangreiche Spenden für unser Tumorzentrum allen, die sich im und für das Tumorzentrum en- gesammelt werden. Es war auch ein kulturelles gagieren, alles Gute, viel Erfolg und stets jene Highlight in unserer Stadt. Das Tumorzentrum ist schöpferische Unruhe, die der Fortschritt braucht. dadurch in das Blickfeld der breiten Öffentlich- Für den anschließenden Aktionstag wünsche keit gerückt. ich den Experten und niedergelassenen Ärzten „Theater gegen Krebs“ – „Musik als Therapie“ für ihre Vorträge den verdienten Erfolg. Den Pati- sind wichtige Schlagworte, die verdeutlichen, entinnen und Patienten, ihren Angehörigen und dass Theater weit über seine Aufführungen hin- den interessierten Bürgern weiterführende Infor- aus in das konkrete Leben unserer Bürgerinnen mationen und viele praktische Anregungen. und Bürger hineinstrahlen kann. Es unterstreicht einmal mehr die Bedeutung unseres Theaters. Insgesamt allen: Glück auf! Ich danke Ihnen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bedanke mich ganz herzlich bei den Mitglie- dern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Tumorzentrums mit Frau Schirmer an der Spitze Dr. Stefan Exner für die bisher geleistete Arbeit. Stadtratsvorsitzender Dessau-Roßlau
„Die Gesundheit ist zwar nicht alles, 25 aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Arthur Schopenhauer (1788 – 1860), deutscher Philosoph Geht es Ihnen gut? Das ist die Frage, die uns al- besonderer Dank für ihre engagierte langjährige len wahrscheinlich am häufigsten gestellt wird. Arbeit, stellvertretend nennen möchte ich das Weil den Menschen nichts wichtiger ist als die Gründungsmitglied Herrn Professor Dr. Göring Gesundheit, also frei zu sein von Krankheit. und den heutigen Vorsitzenden Herrn Dr. Schück. Krebs ist sicher die Krankheit, die uns die meis- Das Tumorzentrum dient heute als Leiteinrich- te Angst macht. Aber diese Diagnose Krebs wird tung für andere regionale onkologische Zusam- in den nächsten Jahren immer häufiger gestellt menschlüsse. werden. Die Vielschichtigkeit der damit verbun- An dieser Stelle möchte ich aber auch den denen Probleme wird an den aktuellen Diskus- Spendern (Erkrankte, Firmen und Institutionen) sionen über eine verbesserte Früherkennung für das Tumorzentrum danken. Die gespendeten einerseits oder über die Finanzierbarkeit moder- Mittel werden ausschließlich für die Verbesse- ner Therapien in einem solidarisch organisierten rung der Behandlungen der Patienten verwen- Gesundheitswesen andererseits deutlich. Der det, wie z. B. für den Kauf einer Gammasonde Grund für die Zunahme der Krankheitsfälle liegt (für Diagnostik der Lymphknoten). vor allem in der demografischen Entwicklung mit Eine der wichtigsten Aufgaben des Tumorzen- immer mehr älteren Menschen. Noch deutlicher trums ist die klinische Krebsregistrierung. Klini- angestiegen sind aber auch die verbesserten sche Krebsregister begleiten die Behandlung Überlebensaussichten für viele Krebserkrankun- und langfristige Betreuung der Patienten. Das gen. Dazu trägt auch die im Tumorzentrum ge- Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüher- leistete Arbeit bei. kennung und zum Ausbau der flächendeckenden 1993 in einer Zeit, in der viele Strukturen neu klinischen Krebsregister, verabschiedet im letzten geschaffen werden mussten, in der Gesetze im Jahr, ist dabei sehr hilfreich gewesen. Elf Mit- Akkord beschlossen wurden, in diese Zeit fällt gliedskrankenhäuser und zahlreiche niedergelas- auch die Gründung des Tumorzentrums Anhalt, sene Ärzte sind unter dem Dach des Zentrums als eine heute herausragende Einrichtung. Den vereint, unter dem auch wöchentlich Tumorkon- Mitarbeitern des Tumorzentrums gebührt ein sile stattfinden.
26 Ausdrücklich erwähnen, möchte ich an dieser Stelle aber auch die unersetzbare Unterstützung des Städtischen Klinikums Dessau. Ohne deren materielle und personelle Sicherstellung, wäre das Tumorzentrum Anhalt nicht denkbar. Vieles hat sich in den vergangenen Jahren getan, sei es bei der Diagnostik oder bei der Therapie. Auch hierbei kann das Klinikum mit der modernsten Technik aufwarten. Ich wünsche dem Tumorzentrum Anhalt weiter- hin viel Erfolg und stets jene schöpferische Unru- he, die der Fortschritt braucht. Sabrina Nußbeck Bürgermeisterin und Beigeordnete für Finanzen der Stadt Dessau-Roßlau
27 Die Hochpräzisionsstrahlentherapie verkürzt erheblich die Behandlungszeiten.
28 Prof. Dr. med. habil. H. Zühlke Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus und Pflege GmbH Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie/Phlebologie wurde am 28. September 2013 für sein Engagement beim Aufbau und dem Fortbestand des Tumorzentrums Anhalt zum Ehrenmitglied ernannt
20 Jahre im Dienste der Krebspatienten – Auf Spenden angewiesen Mit der offiziellen Gründung am 27. September einer Gammasonde zur besseren Diagnostik der 29 1993 schlug die Geburtsstunde des Tumorzen- Wächter-Lymphknoten im Klinikum oder eines trums Anhalt. Initiator war das Gesundheits- Therapiesessels im Wittenberger Paul Gerhard ministerium Sachsen-Anhalt. Nachdem es in Stift wären anders unmöglich gewesen. Die nö- Magdeburg und Halle damals bereits an die Uni- tigen Gelder kommen aus Spenden von Erkrank- versitätskliniken angeschlossene Tumorzentren ten, Firmen und Institutionen. Zuwendungen von gab, sollte das Dessauer Klinikum in dieser Hin- Land und Bund gibt es noch nicht. sicht ebenfalls aktiv werden. Professor Dr. Hans- „Spendengelder erhalten wir nicht nur von Dieter Göring als Leiter und Marianne Wienhold ehemaligen Patienten auch von jenen, die in ir- als Koordinatorin gehörten mit zu den ersten gendeiner Form mit dem Thema Krebs konfron- Wegbereitern. Heute arbeiten im Tumorzentrum tiert waren“, sagt die Koordinatorin Christine fünf Mitarbeiter als Angestellte des Klinikums. Schirmer. Einige Spender kamen zum Aktionstag. Das Zentrum agiert als eingetragener Verein un- Dieser stand im Zeichen der Vorträge von Medi- ter der Regie von Privatdozent Dr. Dr. Reinhard zinexperten und hatte mit Dirk Michaelis einen Schück, der hier den Vorsitz ehrenamtlich über- besonderen Gast. Der Sänger und Musiker, der nahm. seit 2009 Botschafter der Deutschen José Car- Das Tumorzentrum Anhalt bietet Ärzten ver- reras Leukämie-Stiftung ist, unterstützte den schiedenster Disziplinen eine Plattform zum Aktionstag aus Überzeugung: „Innerhalb kurzer Austausch des aktuellen Fachwissens, um den Zeit verlor ich einen Freund und meinen Vater an Patienten die individuell bestmögliche Therapie diese heimtückische Krankheit. Trotz dieser Er- angedeihen zu lassen. Zur Ausübung und Wahr- fahrungen finde ich es wichtig, Hoffnung zu ma- nehmung seiner Aufgaben ist und bleibt das Tu- chen. Viele Menschen schaffen es und überleben morzentrum auf Spenden angewiesen. Deshalb den Krebs.“ nutzte der ehrenamtliche Vorsitzende, Privat- Besonderer Dank gilt den Solisten der Musik- dozent Dr. Dr. med. habil. Reinhard Schück, das schule „Kurt Weill“ Dessau, Marcus Hermann, 20-jährige Jubiläum des Tumorzentrums auch Trompete und Leopold Liesche, Klavier, die mit ih- als Podium, um allen Unterstützern zu danken rem musikalischen Können der Festveranstaltung und macht aber auch deutlich: „Das Zentrum zum 20. Jahrestag des Bestehens des Tumorzent- ist auf Spenden angewiesen.“ Die Anschaffung rums Anhalt eine feierliche Note verliehen.
30 Dirk Michaelis, Sänger, Komponist und Botschafter Dipl.-Med. Christine Schirmer, Koordinatorin des Tumorzentrums Anhalt; Solisten der Musikschule „Kurt Weil“ Dessau, der José Carreras Leukämie Stiftung Dr. med. Simone Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Marcus Hermann, Trompete, Leopold Liesche, Klavier Sachsen-Anhalt; Dirk Michaelis und PD Dr. Dr. med. habil. Reinhard Schück, Vorsitzender des Tumorzentrums Anhalt.
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32 Tumorzentrum Anhalt am Städtischen Klinikum Dessau e. V. Auenweg 38 06847 Dessau-Roßlau Tel.: 0340 501 4323 E-Mail: tza@klinikum-dessau.de
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