Spielplaninformation 2017/18 - Bleiben wir im Gespräch! - Neue Oper Wien
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Derzeit verändert die permanente digitale Erreichbarkeit stetig unser Kommunikations- verhalten und beeinflusst somit Gesprächskultur, Art des Zuhörens und Verständigung. Der Vielfalt des Themenkomplexes Kommunikation widmet sich die Neue Oper Wien im Spielplan 2017/18. In drei Produktionen stehen vier herausragende Werke auf dem Programm. Den Beginn macht „Die Antilope“, eine Folge kurioser Situationen, die, in dieser durchaus komischen Oper des österreichischen Komponisten Johannes M. Staud, eine stringente Dynamik erfährt. Mit „A Quiet Place“ wird des 100. Geburtstages von Leonard Bernstein, von dem ich bereits etliche Werke präsentierte, gedacht. Schonungslos werden die Abgründe eines Familiendesasters offengelegt. Auf Initiative Kent Naganos instrumentierte und adaptierte Garth Edwin Sunderland das Werk dramaturgisch zu einer Kammerversion. Mögliche Konsequenzen für eine Opernproduktion, wenn nicht ausreichend kommuniziert wird, zeigt Peter Eötvös in seiner Kammeroper „Radames“. Mit Nonsens wird in Gerhard Schedls „Der Ficus spricht“, einer Farce ohne dramaturgische Syntax und Semantik, gespielt. Die beiden Stücke werden in dem Projekt „Ficus“ kombiniert. Bleiben wir im Gespräch! Ihr Walter Kobéra! 1
Die Antilope Österreichische Erstaufführung Eine Firmenparty – beim Smalltalk erwarten die Angestellten ihren Chef. Dieser erscheint und steigert die Inhaltslosigkeit der Gespräche in einer egozentrischen Rede bis zum eigenen Nasenbluten. Der übermütige Victor übernimmt und dekonstruiert die Ansprache vollends in scheinbare Phantasiewörter, die allerdings Antilopengattungen sind. Berauscht springt Victor aus dem Fenster und durchlebt eine Nacht grotesker Kommunikationslosigkeit, bis er sich plötzlich wieder auf der Party wiederfindet. Traum, Wirklichkeit oder der Effekt vollkommener Misskommunikation? Termine: 11., 14., 15. & 16. November 2017 Ort: Halle E im MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien Beginn: jeweils um 19:30 Uhr Einführungsgespräche vor den Vorstellungen mit Intendant Walter Kobéra um 18:45 Uhr Komposition: Johannes Maria Staud Libretto: Durs Grünbein Musikalische Leitung: Walter Kobéra Neuinszenierung: Dominique Mentha Bühne: Ingrid Erb & Werner Hutterli Kostüme: Ingrid Erb Lichtdesign: Norbert Chmel Klangregie: Christina Bauer Choreinstudierung: Michael Grohotolsky Victor: Wolfgang Resch Mit: Elisabeth Breuer, Maida Karisik, Bibiana Nwobilo, Gernot Heinrich, Ardalan Jabbari, Yevheniy Kapitula, Wiener Kammerchor amadeus ensemble-wien Koproduktion von Theater Luzern, Lucerne Festival und Oper Köln und Stiftung Haydn von Bozen und Trient - OPER.A 20.21, Kooperation mit Wien Modern Theater Bozen: 2. & 3. Dezember 2017 2
A Quiet Place Österreichische Erstaufführung der Kammerversion Freunde kann man sich aussuchen, die Familie nicht. Die Beerdigung der Mutter erwirkt ein Zusammentreffen aller Familienmitglieder. Schon bald läuft der vor Emotionen bro- delnde Topf über. Konflikte, in die sich die Familienmitglieder selbst hineinmanövrieren, erzwingen schließlich eine Reflexion. Selbstdestruktion führt zu gemeinsamer Kommu- nikation und zu einem neuen Arrangement als Familie. Termine: 22., 24., 27., 29., 30. März & 2. April 2018 Ort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien Beginn: jeweils um 19:30 Uhr Einführungsgespräche vor den Vorstellungen mit Intendant Walter Kobéra um 18:45 Uhr Komposition: Leonard Bernstein Libretto: Stephen Wadsworth Musikalische Leitung: Walter Kobéra Inszenierung: Philipp M. Krenn Bühne & Kostüme: Christian Tabakoff Lichtdesign: Norbert Chmel Sam: Steven Scheschareg Dede: Katrin Targo Junior: Daniel Foki Francois: Nathan Haller Weiters mit: Rebecca Blanz, Veronika Dünser, Pablo Cameselle, Georg Klimbacher, Johannes Schwendinger und Savva Tikhonov Wiener Kammerchor amadeus ensemble-wien Kammerversion und Librettoadaption von Garth Edwin Sunderland Koproduktion mit dem MÜPA - Palast der Künste Budapest – Spring Festival 2018 Palast der Künste Budapest: 9. & 10. April 2018 3
Ficus Zweiteilig-abstruser Opernabend Sollte hier nicht die Probe zu Aida stattfinden? Einsam hat sich der Sänger des Radames eingefunden. Was nun? Alles eine Frage der Perspektive und kreativer Lösungsfindungen. Die Produktion kann stattfinden, ein Ergebnis zwischenmenschlicher Kommunikation. Dass letztere produktiv sein kann, auch wenn sie individuell interpretiert wird, beweisen die beiden Musiktheaterwerke dieses Abends auf absurde und bizzare Weise. Radames von Peter Eötvös, Österreichische Erstaufführung Der Ficus spricht von Gerhard Schedl Termine: 14.-18. Juni 2018 Ort: Werk X, Oswaldg. 35, 1120 Wien Beginn: jeweils 19:30 Uhr Einführungsgespräche vor den Vorstellungen mit Intendant Walter Kobéra um 18:45 Uhr Musikalische Leitung: Walter Kobéra & Anna Sushon Inszenierung: Leonard Prinsloo Ausstattung: Su Pitzek Lichtdesign: Norbert Chmel Mit: Laura Schneiderhan, Dieter Kschwendt-Michel, Hagen Matzeit u.a. amadeus ensemble-wien 4
Tickets Abonnements / Kombination Ö1-Club-ABO der NOW (-30%) NOW-ABO (-26%) Kombination sinnlich* (1x Vollpreis & 1x Regie zu 16€) * Angebot für KundInnen, die ein Werk 2x oder 2 Produktionen besuchen möchten. Nur gültig für eine Person, nicht für Begleitpersonen. Kategorien regulär A 51€ / B 40€ / C 29 € Ermäßigungen auf Einzelkarten: Förderer Freundeskreis -30% Freunde Freundeskreis -20% Ö1-Club Mitglieder -20% (Kammeroper -10%) Der Standard AbonnentInnen -10% Schüler & Studierende bis 26 Jahre 10€ Ticketbestellung unter: www.neueoperwien.at ticket@neueoperwien.at 0699 107 45 907 Sonstige Informationen: Abonnements der Neuen Oper Wien können bis 15. September 2017 bestellt werden, der Kartenversand aller bezahlten Karten beginnt ab 18. September (je nach Einlangen der Überweisung). Schriftliche Bestellungen sind verbindlich. Bestellte Karten werden nicht zurück genommen. Ermäßigungen müssen sofort angegeben werden und können im Nachhinein nicht berücksichtigt werden - ein gültiger Ausweis oder die aktuelle Mitgliedsnummer müssen bekannt gegeben bzw. an der Abendkassa vorgewiesen werden (Abendkassa ab 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn). Sollten die von Ihnen gewünschten Karten nicht mehr verfügbar sein, werden Sie benachrichtigt. Hinweis zum Datenschutz: Wir erlauben uns ihre Daten elektronisch zu speichern, um Sie über kurzfristige terminliche Änderungen informieren zu können. Eine Weitergabe Ihrer Daten an Dritte ist ausgeschlossen. Im Übrigen gelten die AGBs der Neuen Oper Wien die online unter www.neueoperwien.at abrufbar sind. 5
Rückblick Konzeptförderungsperiode 2014-17 & Folgen Tätigkeitsbericht Mit der Produktion von „Die Antilope“ geht die 4-jährige Förderperiode von 2014-2017 der Stadt Wien zu Ende. Es ist daher auch Zeit, über diesen Zeitraum Bilanz zu ziehen. In dieser Periode gelang es der Neuen Oper Wien ihren künstlerischen Stellenwert im Inland und im Ausland nicht nur zu behaupten, sondern eindrucksvoll auszubauen. Einladungen zu Gastspielen und Koproduktionen zeugen davon: Bregenzer Festspiele, MÜPA-Palace of Arts Budapest, Teatro Colon in Buenos Aires, Teatro Real und Teatros del Canal in Madrid, Teatro Soziale Trient oder Theater Bozen. Besonders erfreulich war der Gewinn des ARTE Publikumspreises sowie des Preises für die beste Produktion beim „ARMEL-FESTIVAL & Wettbewerb“ in Budapest 2014 für die Erfolgsproduktion Punch and Judy von Sir Harrison Birtwistle in der Regie von Leonard Prinsloo. Statistische Daten Zwischen 2014 und 2017 ist es gelungen 9 Opernproduktionen mit 11 unterschiedlichen Werken zu produzieren. Darunter finden sich 4 Österreichische Erstaufführungen und 3 Uraufführungen. Unter den KomponistInnen waren 6 ÖsterreicherInnen. Der Mix von Raritäten und Wiederentdeckungen des 20. Jahrhunderts und Werken des 21. Jahrhunderts fand bei Presse und Publikum ein großes Echo. Die Besucherauslastung lag in der besagten Förderperiode bei knapp 90% (exakt: 89,35%), die Eigendeckung bei sensationellen beinah 30% (exakt: 29,2%). Finanzierung durch Fördergeber Die jahrelangen Förderpartner der NOW, Bund und Stadt Wien, sind die Grundvoraussetzung der Tätigkeiten der Neuen Oper Wien. Dennoch hat der Finanzierungsbedarf der Neuen Oper Wien eine besorgniserregende Grenze überschritten. Auch wenn die Fördersummen auf den ersten Blick recht ordentlich wirken mögen, so zeigen wirtschaftliche Entwicklungen etc. die Brisanz der Situation. 2009 stand die jährliche Fördersumme der NOW seitens der Stadt Wien bei 500.000€. Die Preissteigerungen und Inflation, etc., seither waren enorm! Ab 2018 wurde die Fördersumme nun auf 460.000€ festgelegt. 6
Das ergibt nicht nur in absoluten Zahlen einen massiven Verlust, sondern treibt die Leitung der NOW, Walter Kobéra, in finanziell unlösbare Probleme. Seitens des Bundes erhielt die NOW im Jahr 2006 130.000€. Die Zuwendung steht nun auf 110.000€ und führt zu den gleichen Problemen wie die Reduzierung seitens der Stadt Wien. Deutlich ausgesprochen heißt dies: Die Neue Oper Wien steht ab 2018 auf dem Subventionsstand des Jahres 2002 - ohne Berücksichtigung der Inflation! Die NOW zeigt sich dankbar für die lobenden Worte seitens der Kulturpolitik gegenüber den Leistungen der NOW und auch für die ausgesprochene Wertschätzung seitens der Fördergeber. Die budgetäre Faktenlage allerdings lässt sich dadurch nicht übergehen, es besteht massiver Handlungsbedarf! Ausufernde Kostensteigerungen - Auswirkungen Abgesehen von der Inflation ist Walter Kobéra mit externen Kosten für seine Neue Oper Wien belastet, die sich nicht beeinflussen lassen und die auch durch geschickte Umschichtungen nicht mehr aufzufangen sind, wie etwa: Personalkosten der Spielstätten, Mieten der Spielstätten, Anzeigenpreise, Portokosten....etc. Als Auswirkungen seien zwei Beispiele genannt: -) Die jährlich steigenden Kosten der Spielorte bedeuten kürzere Mietzeiträume und kürzere Proben etc. Die Kostensteigerungen gehen zu Lasten der künstlerischen Arbeit. Es wurde der Punkt erreicht, wo eine weitere Reduzierung nicht mehr tragbar ist (betrifft die Produktionen Antilope 2017 und Ficus 2018). -) Die jährlich steigenden Anzeigenpreise können nur durch Einschnitte in den Buchungszeiträumen ausgeglichen werden, d.h. die NOW erhält für dieselbe Summe weniger Leistung seitens der Buchung, aber auch in Bezug auf das Erreichen der Öffentlichkeit, da sich die Präsenz jährlich reduzieren muss (betrifft sämtliche Pro- duktionen, 2018 vor allem Ficus). Unter diesen finanziellen Rahmenbedingungen ist es für die NOW eine enorme Aufgabe und demnächst nicht mehr bewältigbare Herausforderung, das erlangte künstlerische Niveau zu halten, die Anzahl der Produktionen kann so nicht gehalten werden! Auch in- und ausländische Kooperationen fortzusetzen bedeutet, dass die NOW ihre Grundkosten decken können muss, ansonsten müssen diverse Einladungen zur Zusammenarbeit ausgeschlagen werden. 7
Werke 2014-2017 PARADISE RELOADED, Lilith, Palast der Künste Budapest 2014 Punsch & Judy, Harrison Birtwistle 2014 (Oper Bratislava, Armel-Festival, 2 Preise) Orest, Manfred Trojahn Österr. EA 2014 Schönberg in Erwartung, A. Schönberg und R. Dünser 2015 (Das Buch der hängenden Gärten, Entreacte Uraufführung, Erwartung) JUDITH | Schnitt_Blende, Judith Unterpertinger, Uraufführung 2015 Die Nase, D. Schostakowitsch 2015 (Palast der Künste, Theater Trient) Staatsoperette – Die Austrotragödie, Uraufführung 2016 (Bregenzer Festspiele) Pallas Athene weint, 2016 Le Malentendu, Uraufführung 2016, Österr. EA (Teatro Colon 2016, Teatro Real/Teatros del Canal 2017) Die Antilope, Österr. EA 2017 (Oper Köln/Theater Lucern, Theater Bozen) Impressum Neue Oper Wien: Intendant & Musikalischer Leiter: Walter Kobéra Medieninhaber u.f.d.I.v.: Neue Oper Wien Hermineng. 10/23, 1020 Wien T & F.: +43 1 218 25 67 Rückfragenhinweis E-Mail: presse@neueoperwien.at Tel. (Barbara Preis) 0699 114 104 94 www.neueoperwien.at 8
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