SPRECHEN MACHT SCHLAUER - Wie Kinder fürs Leben lernen. Hilfswerk Servicehotline

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SPRECHEN MACHT SCHLAUER - Wie Kinder fürs Leben lernen. Hilfswerk Servicehotline
SPRECHEN
MACHT SCHLAUER.
Wie Kinder fürs Leben lernen.

Hilfswerk Servicehotline
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SPRECHEN MACHT SCHLAUER - Wie Kinder fürs Leben lernen. Hilfswerk Servicehotline
INHALT

                                                      3   Sprecht mit mir!
                                                      4   Warum sprechen schlauer macht
                                                      6   Auf dem Weg zur eigenen Sprache
                                                    13    Die Hilfswerk Sprachpyramide
                                                    14    Schön sprechen?
                                                    17    Mit Bewegung und Musik zur Sprache
                                                    18    Es war einmal …
                                                    20    Neue Perspektiven entdecken
                                                    21    Spracherwerb, Smartphone & Co
                                                    22    Mehr als eine Sprache?
                                                    25    Nützliche Links und Informationen
                                                    26    Ihr Hilfswerk: Adressen – Kontakte – Überblick

IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber: Hilfswerk Österreich, 1120 Wien, Grünbergstraße 15/2/5, Tel. 01/405 75 00, Fax -60, ­
office@hilfswerk.at, www.hilfswerk.at Konzeption, Redaktion, Umsetzung: Martina Genser-Medlitsch, Christa Fürchtegott, Eva
Schütz/Bildungsagentur Grafik: Martina Gangl-Wallisch, Astrid Höretzeder, Vera Kapfenberger, Egger & Lerch Corporate Publishing,
1030 Wien Fotos: Shutterstock (Seiten: 1/Yuliya Evstratenko, 2/Ewa Studio, 3/didesign021, 4/Demkat, 5/mimagephotography, 13/Sunny
studio, 14/15/Africa Studio, 17/New Africa, 18/19/Yuganov Konstantin, 20/shapovalphoto, 21/Oksana Kuzmina, 22/23 GingerKitten),
Seite 24/Hilfswerk Niederösterreich © Franz Gleiss ­Illustrationen: Shutterstock (Seiten: 6/nubenamo, 6/PowerART, 7/8/MicroOne,
8/9/19/Vectorbro, 9/10/11/Natasha_Chetkova) Druck: Wograndl, 7210 Mattersburg Stand: März 2020
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SPRECHT MIT MIR!
Kinder haben von Beginn an
Freude am „Kommunizieren“.
Sie lernen Sprache intuitiv, durch
Nachahmung und spielerisches Ex-
perimentieren. Als Eltern oder nahe
Bezugsperson sind Sie das wichtigste
Sprachvorbild Ihrer Sprösslinge und
beeinflussen mit Ihrem Tun und
Handeln, Ihren ­Dialogen sowie Ihrer
Aufmerksamkeit und Zuwendung
deren sprachliche Entwicklung.

Was brauchen Kinder also, um
sich zu entfalten, sich in ihrer
Umgebungssprache sicher zu
bewegen und Freude am Entdecken
anderer Sprachen zu haben? Und
wie können wir Erwachsene sie dabei begleiten und        individuell, in seinem eigenen Tempo. Wie Sie als
unterstützen? Aus unserem pädagogischen Alltag           Eltern oder nahe Bezugsperson Ihr Kind bei seiner
und unserer jahre­langen Erfahrung im Bereich            aufregenden „Sprachreise“ optimal unterstützen
„Kinder, Jugend und Familie“ wissen wir, dass der        können, möchten wir Ihnen mit dieser Broschüre
österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein            anhand von praktischen Tipps und ­Anregungen
(1889 – 1951) mit seinem Zitat „Die Grenzen meiner       aufzeigen.
Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ nicht
unrecht hatte. Sprache ist nicht nur die Basis für       Für Ihre Fragen haben wir jederzeit ein offenes Ohr.
die Entwicklung unserer sozialen und ­emotionalen        Wenn Sie Beratung oder Unterstützung benötigen,
Kompetenzen mit Einfluss auf unser ­Denken, Handeln,     wenden Sie sich gerne an das Hilfswerk. Wir sind für
Fühlen und Lernen. Sie ist vielmehr der Schlüssel zum    Sie da!
Verstehen der Welt. Wir kennen die Verunsicherung
vieler Eltern bezüglich der (sprachlichen) Entwicklung   IHR HILFSWERK TEAM
ihrer Kinder. In den meisten Fällen gibt es jedoch       Wir sind Ihr Partner, wenn
keinen Grund zur Sorge, jedes Kind entwickelt sich       es um Ihre Kinder geht.

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WARUM SPRECHEN SCHLAUER MACHT
„Reden lässt Beziehungen mit           sie im Gedächtnis abgespeichert        analysieren, Gesetzmäßigkeiten
anderen entstehen, setzt Abläufe       und bilden die Basis für die weitere   verstehen und auf andere Bereiche
in Gang, hilft die Welt zu verstehen   Sprachentwicklung.                     übertragen. Indem wir über Erlebtes
und wird ein Denkwerkzeug,                                                    nachdenken, vertiefen wir unser Wis-
dessen Bedeutung man nicht             Die ersten Sprachvorbilder             sen um die Welt und können diese
hoch genug einschätzen kann“,          Kinder entwickeln ihre Fähigkeiten     auch aktiv (mit)gestalten.
so beschreibt die britische            im täglichen Miteinander mit ihren
Forscherin Marian Whitehead die        Eltern und Bezugspersonen. Je ein-     Spracherwerb: Training
Bedeutung des Sprechens.               fühlsamer auf ihre nonverbalen und     für die grauen Zellen
Kinder erwerben dieses wertvolle,      verbalen Äußerungen eingegangen        Damit wir fühlen, denken und
schlau machende Denkwerkzeug           wird, je mehr sprachliche Anregun-     handeln können, müssen sich rund
scheinbar ganz nebenher.               gen und Zuwendung sie von Geburt       100 Milliarden Nervenzellen in
                                       an erhalten, umso besser, schneller    ­unserem Gehirn rund um die Uhr
Von Beginn an sorgen Wahrnehmung       und freudiger lassen sie sich auf       miteinander verständigen. Das tun
und Gedächtnis dafür, dass sprach-     das Abenteuer Sprache ein. Hand         sie über die Synapsen, wichtige
liche Informationen, die Kinder von    in Hand damit werden auch ihre          Schaltstellen am Ende der Nerven-
ihrer Umwelt erhalten, aufgenom-       motorische und sozial-emotionale        zellen, die Informationen weiter­
men und nach Regel­mäßigkeiten         Entwicklung sowie die Leistungs-        geben. Mit jedem neuen Wort, das
überprüft werden. Vorerst noch ohne    fähigkeit ihres Gehirns insgesamt       ein Kind kennenlernt, werden über
bewusstes Nachdenken werden            gefördert.                              die Synapsen neue Verbindungen
                                                                               zwischen den Nervenzellen gebildet
                                       Sprache als Schlüssel zum               oder bestehende gestärkt. Je mehr
                                       Verstehen der Welt                      Sinne am (Kennen-)Lernen und Ent­
                                       Mit den sprachlichen Fortschritten      decken beteiligt sind, umso besser.
                                       entwickeln sich auch die sogenann-      Denn die Eindrücke jedes Sinnes­
                                       ten kognitiven Fähigkeiten weiter,      organs werden in einem eigenen
                                       zu denen u. a. Aufmerksamkeit,          Gehirn­areal abgespeichert. Je mehr
                                       Erinnerung oder Vorstellungskraft       Wahr­nehmungen in verschiedenen
                                       zählen. Denn nur indem wir über         Gehirnarealen mit einem Begriff
                                       Erfahrungen, Wahrnehmungen,             verbunden sind, umso leichter fällt
                                       Handlungen sprechen, können wir         das Lernen. Dieser Vernetzungs­
                                       Zusammenhänge erkennen und              effekt macht das Gehirn nicht nur in

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Sachen Sprache, sondern insgesamt
deutlich leistungsfähiger.

Schlau in vielerlei Hinsicht
Die Sprache ist auch wichtige
Grundlage für die Entwicklung
sozialer Kompetenz. Denn mit
Sprache können wir unsere Ein-
drücke verarbeiten und Gefühle
ausdrücken. Und wir erfahren
durch sie, was andere denken und
fühlen. Die Reisen in fremde Ge-
fühls- und Erfahrungswelten, zum
Beispiel beim gemeinsamen Lesen
oder Geschichtenerzählen, ­fördern
nicht nur Sprachkompetenz,
­Fantasie, Abstraktionsvermögen
 und Konzentrationsfähigkeit. Ganz
 nebenher lernen Kinder, sich in die
 Gedanken und Gefühle anderer
 zu versetzen. Sie entwickeln Ein-
 fühlungsvermögen und emotionale
 Intelligenz.

Sprache als Brücke zu                  Gefühle artikulieren können, finden
gesellschaftlicher Teilhabe            sie schneller ihren Platz in der      Sprachkompetenz ist …

Kinder, die schon früh gelernt         ­Gemeinschaft. Und sie werden auch    … eine wesentliche Basis für er-
haben, dass sie durch Sprache in        mehr wahrgenommen als Kinder,          folgreiches Lernen, Bildung und
Dialog mit ihrer Umwelt treten          bei denen das nicht der Fall ist.      ein selbstbestimmtes Leben.
                                                                             … ein wichtiges Mittel für
und diese beeinflussen können,          In Kindergarten und Schule erhal-      Chancengerechtigkeit und
fügen sich leichter in Gruppen          ten sie dadurch häufig auch mehr       gesellschaftliche Teilhabe.
ein. Sobald sie ihre Gedanken und       Anregungen und Lernimpulse.

                                                                                                                 5
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AUF DEM WEG
ZUR EIGENEN SPRACHE

Alle Kinder sind sprachbegabt:
Schon bei ihrer Geburt verfügen
sie über alle Voraussetzungen, um
sich Sprache aus dem alltäglichen
­Zusammenhang heraus anzueignen.

Auf den nächsten Seiten finden Sie
einen Überblick über die wichtigsten
                                       IM BABYBAUCH
„Meilensteine“ der kindlichen
                                       GEHT’S LOS!
Sprachentwicklung. In welchem
Tempo es diese durchläuft, ist bei     Schon in den letzten Wochen vor der
jedem Kind unterschiedlich.            Geburt beginnt der Spracherwerb.
                                       Denn mit der Entwicklung des Gehörs
                                       prägt sich das Ungeborene Sprach-
Mit diesem Wissen und der daraus       melodie und Sprechrhythmus seiner
folgenden Gelassenheit, weder          Muttersprache ein. Auch die Stimme
sich noch das Kind unter Druck         seiner Mutter und einfache Tonfolgen
                                       erkennt es wieder.
zu setzen, kann die spannende
Entdeckungsreise auf dem Weg
zur eigenen Sprache lustvoll in
                                       TIPPS:
Angriff genommen und erfolgreich
                                          Auch ohne spezielle vorgeburtliche
­ge­meistert werden.
                                           „Übungseinheiten“ ist das Ungebo-
                                           rene mit jeder Menge Sinneswahr-
                                           nehmungen konfrontiert, die es alle
                                           verarbeiten muss. Wenn es sich
                                           bewegt, legen Mütter oder Väter
                                           meist ganz intuitiv die Hand auf den
                                           Bauch der Mutter. Sprechen Sie mit
                                           Ihrem Ungeborenen dabei in einem
                                           ruhigen und melodischen Tonfall.

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IN UNSERER WELT
ANGEKOMMEN                                  VOM SCHREIEN
                                            ZUM JAUCHZEN
Auch wenn sie die meiste Zeit schlafen,
nehmen Babys in ihren ersten Lebens­        Bald kann das Baby schon mit einem
wochen ihre Umgebung schon detail-          Lächeln auf seine Umgebung reagieren.
liert wahr. Gibt es z. B. etwas zu hören,   Nachdem es seine Sprechorgane
drehen sie ihren Kopf in Richtung           ausreichend in Schwung gebracht hat,
Geräuschquelle. Am liebsten hören sie       übt es sich in verschiedenen vorsprachli-
die Stimme ihrer Mutter, die sie schon      chen Äußerungen: Es gurrt, jauchzt und
aus dem Babybauch kennen. Selbst            brabbelt munter vor sich hin. Nach und
können sie sich vorläufig nur durch         nach beginnt es, die Laute und Rhyth-
Schreien äußern.                            men seiner Umgebung zu imitieren.

TIPPS                                       TIPPS
  Babys schreien, um sich mitzuteilen.         enden wir dem Baby unser Gesicht
                                               W
   Sie auf den Arm zu nehmen oder              zu und ermöglichen Blickkontakt,
   ihnen ein Lied vorzusingen, schafft         kann es genau beobachten, wie
   nicht nur Vertrauen, sondern sie            sich unser Mund beim Sprechen
   lernen dabei auch, dass sie mit ihren       verschiedener Laute verändert.
   Äußerungen etwas bewegen können.            Das Baby lernt, indem es abschaut
  Wenn Sie beim Sprechen in sanften,          und nachmacht.
   hohen Tönen die Selbstlaute betonen,       Babys wollen mit uns kommuni-
   erkennt das Baby die vertrauten             zieren. Indem wir ihnen Fragen
   Sprachmelodien aus dem Mutterleib           stellen und ihnen auch Zeit für eine
   besser wieder.                              „Antwort“ lassen, erleben sie schon
  Die Vorgänge beim Wickeln, Füttern          früh die Grundlagen des Dialogs.
   oder Anziehen mit einfachen Sätzen         Gesten, wie z. B. einen Gegenstand,
   zu beschreiben, verbindet persön­           über den wir sprechen, in die Hand
   liches Erleben mit Sprache.                 zu nehmen oder darauf zu zeigen,
  Das Baby reagiert auf ein plötzliches       unterstützen unsere Äußerungen.
   Ge­räusch? Indem wir auf seine
   Reaktion eingehen, erlebt es, dass es
   wahrgenommen wird. Zum Beispiel:
   „Hast du das Klingeln gehört?
   Das sind sicher Oma und Opa. Sie
   freuen sich schon, dich zu sehen.“

                                                                                        7
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„Ball“

BABYS ERSTE MONOLOGE
Im 2. Lebenshalbjahr starten Babys
mit ihren ersten „Lallmonologen“ in
den nächsten Level ihrer Sprachreise.
Sie ahmen Laute nach und reihen sie
in endlosen Silbenketten aneinander.
Nachdem sie einfache Gegenstände
mit den richtigen Namen verbinden und
darauf zeigen können, können sie jetzt                           DIE ERSTEN WÖRTER
auch einfache Gebärden lernen, z. B.
                                                                 Es ist so weit: Das erste Wort des
„Winke-Winke“ oder „Bitte-Bitte“.
                                                                 Kindes wird überschwänglich gefeiert!
                                                                 Meistens ist es das Zufallsprodukt
                                                                 einer Silbenkette, z. B. „Mama“. Die
                                                                 ersten Wörter beziehen sich auf
TIPPS                                                            konkrete Personen und Gegenstände
     Durch Nachahmen seiner Laute                               aus dem direkten Umfeld. Sie werden
      fühlt sich das Kind verstanden,                            stellvertretend für einen ganzen Satz
      eine einfache Frage motiviert zum                          eingesetzt. „Ball“ kann z. B. stehen für
      nächsten „Lallmonolog“.                                    „Wo ist der Ball?“ oder „Spielst du mit
     Das Baby zeigt auf einen Gegen-                            mir Ball?“. Daher spricht man auch von
                                                                 Ein-Wort-Sätzen.
      stand? Zeigen Sie doch auch darauf               „ma ma“
      und stellen Sie eine konkrete Frage,
      z. B.: „Willst du mit dem Ball spie-
      len?“. So wird die richtige Bezeich-
      nung in einen konkreten inhaltlichen                       TIPPS
      Zusammenhang gebracht.
                                                                   Das erste Wort „passiert“ dem Kind
     Einfache Lieder, Reime und Finger-
                                                                    noch – je mehr Freude Sie und nahe
      spiele machen ab jetzt besonders viel
                                                                    Bezugspersonen darüber zeigen,
      Freude.
                                                                    umso begeis­terter wird es das Wort
                                                                    wiederholen und weitere lernen.
                                                                   Durch die Einbindung der ersten
                                                                    Wörter in einfache Sätze und akti-
                                                                    vierende Fragen wird die kindliche
                                                                    Sprachwelt rasch umfangreicher.
                                                                    „Ball.“ „Genau, das ist der Ball. Willst
                                                                    du mit ihm spielen?“

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SPRECHEN MACHT SCHLAUER - Wie Kinder fürs Leben lernen. Hilfswerk Servicehotline
„spielen!“
                                                           SÄTZE UND
                                                           AUSSPRACHE WERDEN
                                                           GERADEGERÜCKT
                                                           Nach und nach verschwinden Gramma-
                                                           tik- und Satzbaufehler aus den einfa-
                                                           chen Sätzen, die das Kind mittlerweile
                                                           bildet. Es versteht auch schon längere
DIE ERSTEN SÄTZE                                           Sätze und Aufforderungen, kann
                                                           einfache Zusammenhänge erklären,
Nachdem die ersten Wörter gebührend                        Fragen stellen, sich selbst mit eigenem
gefeiert wurden, beginnt die Zeit des                      Namen und später mit „Ich“ benennen.
Wörtersammelns. Mit ca. 1,5 bis 2 Jahren
fragen Kinder selbst nach Begriffen und
erweitern ihren Wortschatz: rund 500        „Spiel mit!“
Wörter verstehen sie mittlerweile, 50 bis                  TIPPS
200 verwenden sie und bilden aus zwei
                                                               ie Aussprache einiger Wörter fällt
                                                              D
oder mehr Wörtern immer neue Sätze.
                                                              noch schwer? Wiederholen Sie
                                                              einfach die Wörter in richtiger Form
                                                              und sorgen Sie für viele Situationen,
                                                              in denen sie ganz selbstverständlich
TIPPS                                                         verwendet werden.
  Das Kind möchte seine Umgebung                            Rollenspiele machen nicht nur
   jetzt ganz genau erforschen. Gehen                         Spaß, sondern fördern Wortschatz,
   Sie in Ihren Dialogen verstärkt auf                        Grammatik, Sprachverständnis und
   Eigenschaften von Dingen ein, jedes                        Kreativität.
   Adjektiv hilft dem Kind und wird freu-
   dig in den Wortschatz übernommen.
  Wiederholen Sie die Sätze Ihres
   Kindes in richtiger Form und hängen
   Sie eine Frage an, die Ihr Kind zum
   Weiterreden und Weiterdenken
   motiviert.

                                                                                                      9
SPRECHEN MACHT SCHLAUER - Wie Kinder fürs Leben lernen. Hilfswerk Servicehotline
WARUM?!?                                      „Warum geht
3- bis 4-jährige Kinder kennen mitt-
                                                die Sonne auf?“
lerweile rund 1.000 Wörter, und damit
verstehen sie auch den Großteil von
dem, was wir sprechen. Ihre Sätze
werden immer länger, umfassen Haupt-
und Nebensätze und Vorwörter finden
ihren Einzug. Auch die Aussprache ist
nun für alle verständlich. Mit vielfältigen
Fragen wollen Kinder nun die Welt rund
um sich immer weiter entdecken.
                                                      DENKEN UND SPRECHEN
                                                      WERDEN ABSTRAKT
TIPPS                                                 Der aktive Wortschatz des Kindes
   Fragen des Kindes verdienen eine                  wächst auf bis zu 5.000 Wörter an.
      Antwort: keine wissenschaftlichen               Dazu gehören nicht nur Vor- und
      Erklärungen, sondern solche, die                Fürwörter, sondern auch abstrakte
      Sicherheit geben und bestätigen,                Begriffe wie Liebe oder Angst.
      dass das, was es rund um sich                   Das Kind kann nun auch über Dinge
      beobachtet, gut ist, so wie es ist.             sprechen, die es nicht sieht. Sogar
      „Warum geht die Sonne jeden Tag               Passivsätze und indirekte Fragen
      auf?“ „Weil wir Menschen und die                können schon formuliert werden.
      Pflanzen das Licht brauchen.“                   Die fehlerfreie Bil­dung von Fällen, Mehr-
   Ausreden-Lassen und offene                       zahl und Verbformen gelingt immer öfter,
    Fragen fördern die Fähigkeit zum                  und die verschie­denen Laute werden
    ­komplexen Satzbau, z. B.: „Was                   nach und nach richtig ausgesprochen.
     hat dir am Spielplatz am besten
     ­gefallen?“ statt „Hat dir das Sand-
      spielen Spaß gemacht?“.                         TIPPS
   Der kreative Umgang mit Sprache
      macht jetzt schon richtig Spaß.                    Auch wenn das Kind jetzt schon
      Lustige Reime fördern die Freude an                 viel spricht, sind neue sprachliche
      der Sprache; ein Bild zu beschrei-                  Anregungen weiterhin wichtig.
      ben fördert Ausdrucksfähigkeit und                 Gemeinsame (Vor-)Lesezeit ist
      Fantasie.                                           ­wichtig. Dabei können Gefühle
                                                           thematisiert, das Einfühlungs- und
                                                           Abstraktionsvermögen gefördert
                                                           sowie die Basis für die Schreib- und
                                                           Lesekompetenz gelegt werden.

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Sprache wird durch lustvolle
BEREIT FÜRS                                                                              ­Begegnung erworben, nicht
SCHREIBEN UND LESEN!                                                                      durch Zwang!
                                                                                         Die angeborene kindliche Neu-
Im Übergang vom Kindergarten zur
Volksschule unterscheidet das Kind                                                       gierde und der Wunsch, sich
zwischen Vergangenem, Gegen­                                                             anderen mitzuteilen, sind die
wärtigem und Zukünftigem und ordnet                                                      besten Voraus­setzungen für eine
einzelne Begriffe korrekt Oberbegriffen                                                  erfolgreiche Sprachentwicklung.
zu. Es kann seine Gefühle artikulieren
                                                                                         Je vielseitiger die Anregungen
und andere trösten. Es beherrscht
die Möglichkeitsform („Bei mir würde                                                     sind, die Sie Ihrem Kind liefern,
es nur Pudding geben!“) und bildet                                                       je mehr Sie den Dialog suchen, je
Relativsätze („Das ist das Buch, das                                                     öfter Sie Äußerungen Ihres Kindes
ich mir wünsche.“). Beim Hören kann
                                                                                         aufnehmen, darauf eingehen und
es die verschiedenen Laute und Silben
unterscheiden und selbst Reime bilden.
                                                                                         signalisieren, dass Kommunika-
                                                                                         tion keine Einbahnstraße ist, umso
                                                                                         besser wird sich seine Sprach­
TIPPS                                      VOM KONKRETEN                                 kompetenz entwickeln.
                                           ZUM ABSTRAKTEN
  „Silbenklatschen“ fördert das Ver­­
   ständnis für den Aufbau von Wörtern.    Nun kann das Kind Sprache schnell
   Lustige Wortkreationen machen           und automatisch verarbeiten. Es kann             HINWEIS
   besonders viel Spaß, z. B. der          sich mündlich und schriftlich verständ-
                                                                                            Sie haben das Gefühl, dass
   „Superleckerschmeckerschlecker“.        lich und sprachlich korrekt äußern.              Ihr Kind Probleme bei der
  Den eigenen Namen zu erforschen         Anders als bisher nimmt es auch nicht            Sprachentwicklung hat? Dass
   und ihn z. B. mit Buchstabenformen      mehr alles wörtlich, sondern ist auch            es zu wenige Wörter beherrscht,
   zu „legen“, bereitet spielerisch aufs   in der Lage, ironische Aussagen zu               Probleme mit der Aussprache
   Erlernen der Schriftsprache vor.        verstehen und zu durchschauen.                   hat und sich seiner Umge-
  Bildgeschichten in die richtige                                                          bung nicht adäquat mitteilen
   Reihenfolge zu bringen, fördert                                                          kann? Holen Sie sich Rat in
   das strukturierte Denken.                                                                einer Kinderarztpraxis oder
                                           TIPPS                                            Familienberatungsstelle.
                                             Witze und Rätsel sind nun beson-
                                              ders attraktiv und för­dern gleichzeitig
                                              das Abstrak­tionsvermögen.

                                                                                                                              11
Unser Gehirn empfiehlt:

Der Ökopharm® Wirkkomplex
für Gedächtnis und Konzentration.*
• Wirkkomplex mit Pantothensäure                                                              Ökopharm® Wirkkomplex
  für die geistige Leistungsfähigkeit.
                                                                                                    Inspiriert von der
                                                                                                    Biochemie des Gehirns
• Mit Inositol und dem Vitaminoid Cholin.
                                                                                                    Durchdachte
• Mit Phyto-Panmol® Vitamin C aus der                                                               Zusammensetzung
  Acerolakirsche.
                                                                                                    Mit Phyto-Panmol®
                                                                                                    Vitamin C
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www.ökopharm.at
* Zink unterstützt die kognitiven Fähigkeiten und Pantothensäure die geistige Leistungsfähigkeit.
Nahrungsergänzungsmittel. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung
und eine gesunde Lebensweise sind wichtig. SM_2020_001
DIE HILFSWERK SPRACHPYRAMIDE
Was benötigen Kinder, damit           und Liedern lernt sich’s leichter.        Die dritte Ebene
Sprache als Grundlage für Lernen      Das gemeinsame Lesen von                  Handpuppen, Kaufmannsladen,
und Bildung wirken kann?              (Bilder-)Büchern, bei dem das             Rollenspiele – sie fördern nicht nur
                                      Kind durch offene Fragen aktiv            die Sprachentwicklung, sondern
Das Hilfswerk hat eine Sprach-        einbezogen wird, regt Wortschatz          auch das Einfühlungsvermögen und
pyramide entwickelt, die Eltern und   und Fantasie an und legt die              die Kreativität.
Erziehende dabei unterstützt, die     Basis für die künftigen Lese- und
kindliche Sprachentwicklung aktiv     Schreibfähigkeiten.                       Die vierte Ebene
zu begleiten und zu fördern.                                                     Werden digitale Medien mit
                                                                                 elterlicher Begleitung entdeckt, so
Die Basis                                                                        fördert das die Medienkompetenz.
Eine anregende Atmosphäre, in der                                                   Aktivitäten, bei denen Kinder
sich Kinder sicher und geborgen                                                      ihre Umgebung mit allen
fühlen, ist Voraussetzung dafür,                                                        Sinnen erfassen und begreifen
dass sie die Welt entdecken und die                                                       können, sollten aber immer
Sprache ihrer sozialen Umgebung                                            Digitale         Vorrang haben.
                                                                           Medien
erlernen können. Indem Eltern ihr
alltägliches Handeln und Fühlen
                                                                       Handpuppen
mit einfachen Sätzen begleiten,
mit ihrem Kind von Geburt an                                         Gesellschaftsspiele
in Dialog treten, Aktivitäten mit
                                                                                    Brettspiele
Gleichaltrigen fördern und die Ent-                             Rollenspiele
wicklung ihres Kindes aufmerksam
begleiten, erwirbt das Kind Sprache                                                   (Bilder-)Bücher
ganz nebenbei. Damit werden auch                        Rhythmik
                                                                                     Musik
soziale Kompetenz und familiärer                                    Bewegung
Zusammenhalt gestärkt.

Die zweite Ebene                                     Soziale                                      Aufmerksamkeit
                                                                               Nähe
                                                     Kontakte
Bewegung, Musik und Rhythmik                                                             Dialoge
                                              Zeit              Geborgenheit
fördern die sprachliche Entwick-
lung: mit Fingerspielen, Reimen

                                                                                                                   13
SCHÖN SPRECHEN?
Eltern sind die wichtigsten Sprachvorbilder für ihre Kinder. Wie, was          zu Angesicht kann Ihr Kind genau
und wann sie sprechen – all das nehmen die Kleinen schon im Mutterleib         ­beobachten, wie sich Ihr Gesicht
auf, um es später nachzuahmen, selbst zu erproben und zu gestalten.             beim S­ prechen verändert, und lernt,
                                                                                darin zu „lesen“.
Ein paar einfache Tipps helfen          etc., mit Sprache begleiten, umso
dabei, von Geburt an mit gutem          mehr Lust bekommt Ihr Kind, es         Ausreden lassen
Beispiel voranzugehen.                  Ihnen gleichzutun. Gleichzeitig        Kinder brauchen ausreichend Raum
                                        lernt es wichtige sprachliche Grund­   und Zeit, sich auszudrücken. Das
Teilen Sie sich mit                     strukturen kennen und verbindet        Ringen um Wörter ist ein wichtiger
Begleiten Sie Ihre Handlungen           alltägliche Gegenstände und Hand-      Teil ihrer Sprachentwicklung. Un-
mit einfachen, kurzen Sätzen, z. B.:    lungen mit Begriffen.                  terbricht man sie dabei und nimmt
„Hier sind die roten Socken. Die                                               ihre Aussagen vorweg, so macht man
ziehe ich dir jetzt an. Dann bleiben    Lust auf Wortwechsel                   sie „sprechfaul“: Sie lernen, dass sie
deine Füße warm.“ Sprechen Sie          Für den Spracherwerb eines Kindes
darüber, was im Alltag passiert, was    ist es nicht nur wichtig, dass seine
Ihnen in Ihrer Umgebung auffällt.       Bezugspersonen viel sprechen, es
Verleihen Sie Ihren Beobachtungen,      braucht auch Anreize zum Dialog.
Gedanken und Gefühlen sprachli-         Nur im Wortwechsel entwickeln
chen Ausdruck. Mimik und Gestik         Kinder all ihre sprachlichen Fähig-
unterstützen Sie dabei. Je lebendiger   keiten. Das Zwiegespräch funktio-
Sie Ihr Handeln und Denken in           niert schon mit den ganz Kleinen:
alltäglichen Situationen, wie beim      Indem man Babys Fragen stellt und
Wickeln, Essen, Spielen, Einkaufen      ihnen Zeit zum „Antworten“ gibt,
                                        erlernen sie die Grundlagen des
                                        Miteinander-Sprechens.
     Die richtige Sprache?

     Eltern haben einen natürlichen     Blickkontakt auf Augenhöhe
     Instinkt dafür, ihre Sprache den   Achten Sie auf Blickkontakt, wenn
     Möglichkeiten und Bedürfnissen     Sie mit Ihrem Kind ­kommunizieren.
     ihres Kindes anzupassen. Tipps
     dazu finden Sie ab Seite 6 „Auf    So zeigen Sie, dass Sie an ihm
     dem Weg zur eigenen Sprache“.      interessiert sind, und hören wollen,
                                        was es zu sagen hat. Von Angesicht

14
sich nicht fertig äußern müssen, um   zum Weitersprechen. „Katze, miau.“   „Ja, die Katze sitzt auf dem Baum.
verstanden zu werden, und reagie-     „Stimmt – die Katze macht miau.      Was glaubst du, wie ist sie denn da
ren zukünftig entsprechend.           Und wie macht der Hund?“             hinaufgekommen?“

Auf Aussagen reagieren                Belehrungen vermeiden                Sprechen kann man nicht erzwin-
Kinder sprechen, um sich mitzutei-    Dass Kinder beim Sprechen Fehler     gen, Kinder müssen Spaß daran
len. Gehen Sie auf ihre Äußerungen    machen, ist ganz normal. Indem       haben. Basis dafür ist eine auf-
ein, so erleben sie das als Erfolg.   man Aussagen in korrekter Form       merksame, liebevolle Atmosphäre.
Wiederholen Sie in einem einfachen    wiederholt, lernt das Kind ganz      Je sicherer sich Kinder in ihrer
Satz, was das Kind gesagt hat, und    nebenher und ohne erhobenen Zei-     Umgebung fühlen, umso mutiger
hängen Sie noch eine Frage an – so    gefinger. Gleichzeitig kann man es   können sie sich auf die spannende
zeigen Sie, dass Sie es verstanden    zum Weiterspinnen seiner Gedanken    Entdeckungsreise zur eigenen

                                                                                                    ?
haben, und motivieren gleichzeitig    animieren. „Katze Baum sitzt.“       ­Sprache begeben.

                                                                              Nachdenkzone

                                                                                In welchen
                                                                                  alltäglichen ­Situationen
                                                                                  könnte ich mein
                                                                                  Handeln öfter
                                                                                  sprachlich begleiten?
                                                                                Wann kommentiere
                                                                                 ich Aktivitäten meines
                                                                                 Kindes sprachlich?
                                                                                Spreche ich deutlich und
                                                                                 im für mein Kind richtigen
                                                                                 Tempo?
                                                                                Sind meine Sätze klar
                                                                                 und verständlich?
                                                                                In welchen Situationen
                                                                                 ­reagiere ich nicht auf
                                                                                ­Äußerungen meines
                                                                                  Kindes und wie reagiert
                                                                                  es darauf?

                                                                                                                 15
STATEMENT

                 „Als Versicherungsunternehmen ist uns der Vorsorgegedanke
                 für Jung und Alt ein zentrales Anliegen.“

                                                      Je früher umso besser: Um ­Kindern           seit jeher ein wichtiger Bestandteil
                                                      und Jugendlichen einen optimalen             der Unter­nehmenskultur der Wiener
                                                      Start ins Leben zu sichern, beginnt          ­Städtischen. Denn die Kinder
                                                      finanzielle Vorsorge im Idealfall bereits     von ­heute sind die Erwachsenen
                                                      mit der Geburt. Wenn Eltern und               von morgen. Und die Förderung
                                                      Großeltern dem Kind einen finanziellen      ­kommunikativer Kompetenzen
                                                      Grundstein legen, ist ein wesentlicher        beginnt mit der Sprache als Grund­
                                                      Schritt in Richtung eines finanziell          lage jeder Bildung und jedem
                                                      sorgenfreien Lebens bereits getan.            sozialen Miteinander. D­ aher ist es
                                                                                                    uns in diesem Zusammen­hang auch
                                                      Financial Literacy ist aktuell in             eine große Freude, dem H  ­ ilfswerk
                                                      aller Munde und bringt das Thema              seit vielen Jahren als starker und
                                                      dieser Broschüre „Sprechen macht              verlässlicher Vorsorgepartner zur
                                                      schlauer“ auf den Punkt. Langsam              Seite zu stehen.
                                                      reift das allgemeine Bewusstsein,
                                                      dass der Finanzbildung lange Zeit zu
                                                      wenig Beachtung geschenkt wurde,
                                                      und man beginnt vielerorts, diesem
Foto©: Ian Ehm

                                                      Manko entgegenzuwirken. Neben
                                                      der Absicherung von Risiken und der
                                                      Vorsorge fürs Alter ist die Kinder- und
                 Doris Wendler, Vorstandsdirektorin   Jugend­förderung sowie soziales
                 Wiener Städtische Versicherung       und gesellschaftliches Engagement

                 16
MIT BEWEGUNG UND MUSIK ZUR SPRACHE
Kinder lernen Sprache, indem         Das ist der Daumen, der
sie sie erleben. Je mehr Sinne       schüttelt die Pflaumen …
dabei im Einsatz sind, umso          Die motorischen Fähigkeiten von
besser wird sie erlernt.             Kindern entwickeln sich schneller
                                     als die sprachlichen. Sie ­strecken
Abhängig vom jeweiligen Wahr-        sich, greifen zu, nehmen Gegen­
nehmungsorgan (Augen, Ohren,         stände in den Mund und erkunden
Tastsinn, Nase, Mund) wird jeder     so ihre Umgebung. Mit Handzei-
Sinnes­eindruck in einem anderen     chen und Fingerspielen wird schon
Teil des Gehirns abgespeichert.      früh eine Verbindung zwischen
Je mehr Sinne beteiligt sind, umso   Sprache, Bewegung und eigenem
mehr Verbindungen werden zwi-        Handeln hergestellt. Mit jeder
schen den Nervenzellen gebildet:     Bewegung, die Kinder selbst aus-
Das Gehirn wird vernetzter und       führen, ent­stehen Verbindungen

                                                                                              ?
leistungsfähiger.                    im Gehirn, die Begriffe verankern
                                     und mit Leben füllen. Und Spaß
                                     macht es obendrein.                   Nachdenkzone
    „Die Kraft von Musik
                                     Backe, backe Kuchen …                  Wie unterstütze ich
   und Rhythmus verleiht                                                    den ­Bewegungsdrang
                                     lerne, lerne Sprache                   meines Kindes?
      Liedern enormes                Kinder kommen mit einem angebo-        Welche Fingerspiele
      Potenzial für den              renen Gefühl für Melodien, Klänge      kenne ich und wie
                                                                            reagiert mein Kind darauf?
    Spracherwerb. Kinder             und Rhythmus auf die Welt. Dieses      Welche Wörter könnte
                                     Gespür hilft beim Sprach­erwerb.       ich durch Handzeichen
      merken sich neue               Denn beim Singen werden Unter-         verstärken?
     Wörter und Phrasen                                                     Welche einfachen Kinderlieder
                                     schiede in der ­Betonung und Rhyth-
                                                                            kenne ich?
   beim Singen besser und            mik viel stärker hervor­gehoben als    Welche alltäglichen Abläufe
                                     beim normalen Sprechen. So prägen      könnte ich mit diesen Liedern
     haben Spaß dabei.“                                                     lebendiger gestalten?
                                     sich Kinder die Wörter besser ein
                                                                            Welche einfachen Bewegun-
         Barbara Rössl-Krötzl,       und können dann auch rhythmi-          gen kann ich mit den Liedern
        Sprach­wissenschaftlerin
                                     sche Muster in der gesprochenen        verbinden?
                                     ­Sprache leichter erkennen.

                                                                                                            17
ES WAR EINMAL …
Schon ganz kleine Kinder lieben
es, gemeinsam Bilderbücher zu
„lesen“ und Geschichten erzählt
zu bekommen. Das Zuhören und
Eintauchen in neue Welten kurbelt
ihre gesamte Entwicklung an.

Denn beim Vorlesen werden nicht
nur Wortschatz und Verständnis
für Sprachstrukturen gefördert.
Die Kinder kommen dabei auch
mit Schriftsprache in Berührung.
Schriftsprache ist komplexer als
gesprochene Sprache, weil sie auch
funktionieren muss, wenn sich
Sender/in und Empfänger/in einer
Botschaft nicht gegenüberstehen.
Das spielerische Eintauchen in diese
anspruchsvolleren Sprachstrukturen
legt schon früh die Basis zur Lese-
und Schreibkompetenz.
                                       und Vorstellungen ausgestalten.      gemütlichen Zusammenkuscheln in
Wenn Kinder gespannt einer             Dabei werden nicht nur Fantasie,     angenehmer Atmosphäre können
Geschichte lauschen, trainieren        Abstraktionsvermögen und Kon-        Kinder die vielen Eindrücke des
sie damit aber nicht nur ihre          zentrationsfähigkeit gefordert und   Tages abklingen lassen und in den
Sprachfähigkeiten. Denn anders als     gefördert, die Kinder lernen auch,   gemeinsamen Fantasiereisen Ent-
Fernsehen oder Videos im Internet      sich in andere Gefühls- und Erfah-   spannung und Kraft finden.
geben Geschichten nicht unun-          rungswelten hineinzuversetzen. Ihr
terbrochen Bilder vor. Die Kinder      Einfühlungsvermögen wird gestärkt.   Leseerlebnis als tägliches Ritual
gehen gemeinsam mit den Haupt-                                              Gemeinsame Leseerlebnisse
figuren auf eine spannende Reise,      Nicht zuletzt schaffen regelmäßige   sollten ein Fixpunkt im Tagesplan
die sie selbst mit inneren Bildern     Lesephasen auch Ruhepole. Beim       sein. Schon 15 Minuten reichen

18
aufgesagt wird, ein Stofftier, das     Geräuschen, wilde Grimassen – all
                                         immer dabei ist. Gemeinsam kann        das macht das ­Lesen zum Erlebnis.
                                         auch ein „Nicht stören“-Schild
                                         ­gebastelt werden, das zu Beginn       Unterbrechen erwünscht
                                          jeder Lese­zeit an die Türschnalle    Kinder sollten jederzeit Fragen
                                          gehängt wird, denn Lesen braucht      stellen, die Geschichte verändern
                                          Ruhe und Entspanntheit.               oder auch kommentieren dürfen.
                                                                                Indem sie sich mit Fragen in
                                         Wiederholung macht Sinn                die Geschichte mit einbringen,
                                         Häufig wünschen sich Kinder            wird diese noch spannender und

                                                                                                       ?
                                         immer wieder ein und dieselbe          anschaulicher.
                                         ­Geschichte. Durch diese Wieder­
                                          holung erfahren sie Beständigkeit
                                          und Vorhersehbarkeit im oft              Nachdenkzone
                                          turbulenten Alltag. Und: Kinder
                                                                                     Welche Zeitfenster eignen ­
                                          entdecken auch beim x-ten Mal
                                                                                     sich für regelmäßiges
                                          immer wieder Neues in derselben            gemeinsames Lesen?
                                          Geschichte. Bei der Auswahl von            Wo haben wir
                                                                                     ausreichend Ruhe?
                                          neuem Lese­stoff sollten Themen
                                                                                     Wie kann ich für eine ent­-
                                          gewählt werden, die das Kind               spannte Stimmung sorgen?
                                          ­besonders interessieren.                  Was können wir tun, um die
aus – wichtig sind die Beständigkeit                                                 Lesezeit zu einem Ritual ­
                                                                                     zu machen?
und die Ausschließlichkeit, mit der      Geschichten zum Leben erwecken              Welche Inhalte findet mein
diese Zeit nur dem Kind gehört.          Je lebendiger vorgelesen wird, umso         Kind besonders spannend?
Handy, Tablet, Radio und Fernseher       spannender ist eine Geschichte.             Spreche ich deutlich und klar?
                                                                                     Mache ich genug Pausen,
haben währenddessen Sendepause.          Mit Mimik und Stimme können die             damit mein Kind verarbeiten
Suchen Sie gemeinsam nach                verschiedenen Emotionen und das             und Fragen stellen kann?
Gegen­ständen oder Gewohnheiten,         Erlebte transportiert werden. Dabei         Stelle ich zwischendurch
                                                                                     Blickkontakt her?
die das tägliche Leseritual begleiten:   ist jedes darstellerische Mittel er-        Schaffe ich es, auf Zwischen­
eine Lampe, die immer zur Lese-          laubt und keines peinlich: Flüstern,        fragen befriedigend ein­­-
zeit eingeschaltet wird, ein kurzer      Lachen, Seufzen, Krächzen, Ver-             zugehen?
Reim, der zu Beginn miteinander          stellen der Stimme, Imitieren von

                                                                                                                      19
NEUE PERSPEKTIVEN ENTDECKEN
Kinder erwerben Sprache im Aus-
tausch mit nahen Bezugs­personen.
So lernen sie Wörter, erfassen Satz-
strukturen und erleben Sprache in
all ihren Dimensionen.

Wenn man miteinander spricht,
tauscht man nicht nur Wörter
und Sätze aus. Man gibt anderen
auch Einblick ins eigene Denken
und Fühlen. Der Erwerb von Ein­
fühlungsvermögen und Sprache
erfolgt Hand in Hand.
                                         Gefühls- und Erfahrungswelten zu        Der kindlichen Fantasie reicht ein
Rollenspiele fördern das                 schlüpfen und diese zu verbalisieren.   Taschentuch mit zwei aufgemalten

                                                                                                        ?
Einfühlungsvermögen                      Zum Beispiel: „Was denkst du –          Augen.
Aktivitäten, bei denen Rollen ge-        wie fühlt sich das Entlein?“,
tauscht werden, fördern die Sprach-      „Weißt du, warum das Entlein so
entwicklung und soziale Kompetenz.       traurig ist?“, „Würde dich das auch        Nachdenkzone

Dazu gehören alle Spiele, bei denen      traurig machen?“.                            Wie drückt mein Kind seine
Kinder ihnen vertraute Situationen                                                    Gefühle und Gedanken aus?
imitieren, z. B. im Kaufmannsladen.      Handpuppen lassen                            Welche Situationen im Alltag
                                                                                      kann ich schaffen, um für die
Mit 4 bis 5 Jahren können Kinder         Gedanken sprechen                            Gedanken- und Gefühlswelt
aktiv die Perspektive wechseln, in die   Mit Handpuppen kann man Kinder               anderer zu sensibilisieren
Haut anderer schlüpfen und Dialoge       auf verschiedene Arten ansprechen.           (Bilderbücher, Familienfotos
                                                                                      gemeinsam anschauen und
erfinden oder nachspielen. Im Spiel      Im interaktiven Dialog erleben sie,          die Gefühle der Abgebildeten
wird die Realität den eigenen Wün-       dass Menschen unterschiedliche               zum Thema machen …)?
schen und Bedürfnissen angepasst.        Vorlieben, Wissensstände und An-             Welche Materialien haben
                                                                                      wir zu Hause, die bei Rollen-
                                         sichten haben und diese sprachlich           spielen unterstützen (z. B.
Auch beim Erzählen von Geschich-         unterschiedlich ausdrücken.                  Hüte, alte Kleidungsstücke,
ten kann man Kinder mit einfachen        Die Handpuppe muss kein teures               Faschingskostüme)?
Fragen dazu anregen, in andere           Modell aus dem Fachhandel sein.

20
SPRACHERWERB, SMARTPHONE & CO
Handy und Tablet sind nicht          Apps können nicht auf die Bedürf-        erwerben sie allerdings nur durch
nur fixer Bestandteil unseres        nisse eines Kindes eingehen. Selbst      begleiteten Gebrauch.
Alltags, sie sind auch wichtiges     pädagogisch wertvolle Angebote
Mittel zur gesellschaftlichen        gehen von einem durchschnittlichen       Durch gemeinsames Entdecken
Teilhabe. Aber was bedeutet          Entwicklungsstand aus, der dem           ­digitaler Medien behalten wir nicht
das für jene Mitglieder unserer      einzelnen Kind selten gerecht wird.       nur die Zeit im Griff, wir können
Gesellschaft, die noch mitten in                                               auch die Eindrücke des Kindes ge-
der Sprachentwicklung stecken?       Eltern als Vorbild & Guide                meinsam besprechen und kritisches
                                     Eltern sind nicht nur Sprachvorbil-       Hinterfragen anregen.
Kleinkinder erwerben ihre sprach-    der, Kinder ahmen auch ihr übriges
lichen Fähigkeiten im intensiven     Verhalten nach. Greifen Eltern           Altersgerechte Spielalternativen, die
Austausch mit ihren nahen Be-        ständig zum Handy, wird es auch ihr      mehrere Sinne ansprechen und die Ak-
zugspersonen. Je mehr Sinne dabei    Kind tun.                                tivität der Kinder fördern, machen das
gefordert sind, umso einfacher und                                            Handy rasch unattraktiv: ein paar Blät-
schneller lernen sie.                Ein Handyverbot für Eltern wäre          ter Papier und bunte Stifte, Stempel
                                     aber der falsche Schluss. Kinder soll-   und Ausstechformen in Buchstaben-
Bildschirmmedien, wie Smartphone,    ten einen entspannten, kompetenten       form oder das gemeinsame Entdecken
Tablet oder Fernsehen, sprechen      Umgang mit modernen Medien               von Piktogrammen im öffentlichen
nur zwei Sinne an: Hören und         erlernen. Die Fähigkeit der selbstbe-    Raum machen Spaß und fördern die

                                                                                                     ?
Sehen. Auch TV-Serien, Videos und    stimmten, kritischen Mediennutzung       kindliche Sprachentwicklung.

                                                                                 Nachdenkzone

                                                                                   Welche digitalen
                                                                                   Medien nutzen wir wie
                                                                                   oft und wofür?
                                                                                   Welches Medium interessiert
                                                                                   mein Kind besonders?
                                                                                   Gibt es Angebote, die
                                                                                   seinem Entwicklungsstand
                                                                                   entsprechen?
                                                                                   Welches nicht-digitale Spiel
                                                                                   kann mein Kind begeistern?

                                                                                                                  21
MEHR ALS EINE SPRACHE?
Viele Kinder in Österreich wachsen   Erstsprache aufgebaut. Daher ist        Meistens benutzen die Kinder eine
mehrsprachig auf: sie verwenden      eine normale, altersgemäße Ent-         Sprache häufiger. Welche Sprache
in ihrem Alltag mehr als eine        wicklung in der Erstsprache Voraus-     mehr verwendet wird, hängt von
Sprache. Lange Zeit wurde frühe      setzung fürs erfolgreiche Erlernen      der sozialen Umgebung und den
Mehrsprachigkeit mit großer          der Zweitsprache. Beide Sprachen        nahen Bezugspersonen ab. Auf
Skepsis betrachtet und vor allem     haben den gleichen Stellenwert, das     keinen Fall sollte ein Kind dazu
mit Verzögerungen und Störungen      heißt allerdings nicht, dass die Ent-   gezwungen werden, eine der Spra-
in der Sprachentwicklung in          wicklung im gleichen Tempo erfolgt.     chen häufiger zu benutzen. Viel-
Verbindung gebracht.                 Je mehr sprachliche Anregungen          mehr braucht es unterschiedliche
                                     geboten werden, umso schneller          Alltagssituationen, die Anreize für
Tatsächlich ist aber mittlerweile    wird gelernt.                           deren Einsatz liefern.
das Gegenteil bewiesen: Das
kindliche Gehirn kann mehrere
Sprachen gleichzeitig lernen, ohne
überfordert zu sein. Je früher ein
Kind ­einer neuen Sprache be-
gegnet, umso leichter fällt es ihm
sogar, diese zu erlernen. Wachsen
Kinder von Geburt an mit zwei
Sprachen auf, so ist eine dieser
Sprachen meistens auch ihre Um-
gebungssprache. In den ersten drei
Lebensjahren erlernen die Kinder
dabei die Grammatik der zweiten
Sprache noch genauso einfach und
intuitiv wie jene der Erstsprache.
Mit jedem zusätzlichen Jahr fällt
das schwerer.

Erst eins, dann zwei …
Beim Erwerb einer Zweitsprache
wird auf den Grundlagen der

22
Mehrsprachigkeit fördert              gleichzeitig trainiert und ausgebaut.   in der Sprachverwendung (so kann
viele Kompetenzen                     Weil diese Gehirnbereiche nicht nur     z. B. eine Sprache zu Hause gespro-
Frühe Mehrsprachigkeit fördert        die Sprache steuern, sondern z. B.      chen werden, die andere außerhalb
Kompetenzen, die über die reine       auch für die Konzentrationsfähigkeit,   der eigenen vier Wände) lernen sie
Sprachbeherrschung weit hinaus-       die Impulskontrolle, das Lösen von      noch schneller, die Sprachen ab-
gehen. Warum das so ist? Da die       Konflikten oder das Einfühlungs­        hängig von der Gesprächssituation
Kinder zwischen den Sprachen          vermögen zuständig sind, werden         oder ihrem Gesprächs­gegenüber
umschalten, werden unterschiedliche   auch diese Fähigkeiten besser           einzusetzen.
Bereiche im kindlichen Gehirn, die    ausgebildet. Wie gut die Sprachen
für die Steuerung wichtiger Systeme   beherrscht werden, zwischen denen       Die zu erlernende Sprache sollte
zuständig sind, schon sehr früh       man hin- und herschaltet, ist dafür     im gesamten Tagesablauf und zu
                                      nicht von Bedeutung.                    verschiedenen Anlässen „erlebt“
                                                                              ­werden: und das intensiv und
                                      Dank ihres Sprachverständnisses          beständig. Erfahren Kinder eine
                                      bringen mehrsprachig aufgewachsene       Sprache als nützliches Werkzeug,
                                      Menschen später oft auch mehr            benutzen sie diese von ganz alleine.
                                      Verständnis für andere Kulturen und
                                      globale Zusammenhänge auf.              Auch eine grundsätzlich positive
                                                                              Einstellung gegenüber verschiedenen
                                      Lernen durch Erleben                    Sprachen im persönlichen Umfeld
                                      Eltern sollten unbedingt in der         motiviert zum Spracherwerb.
                                      Sprache sprechen, die sie am besten     Wertschätzung gegenüber anderen
                                      beherrschen und in der sie sich und     Sprachen vermitteln wir z. B., indem
                                      ihre Gefühle am besten ausdrücken       wir Kinderlieder in verschiedenen
                                      können. Nur so kann ein Kind zu         Sprachen singen oder gemeinsam
                                      Hause in der täglichen Kommunika-       mehrsprachige Bilder­bücher lesen.
                                      tion die Grundlagen seiner Erstspra-
                                      che erlernen und seine sprachliche      Richtiges Wort – falsche Sprache?
                                      Identität entwickeln.                   Ein Vermischen der Sprachen ist
                                      Kinder begreifen schon sehr früh,       bei mehrsprachigen Kindern ganz
                                      dass sie verschiedene Sprachen ver-     ­normal. Begriffe, die in der einen
                                      wenden. Durch eine klare Trennung        Sprache fehlen, werden einfach

                                                                                                                    23
durch passende Wörter aus der          mögliche Entgegnung auf „My head        – schon in der Kindergruppe, im
anderen Sprache ersetzt. Man nennt     tut weh“ wäre zum Beispiel: „Dein       Kindergarten oder in der Schule
das auch Code-Switching oder           Kopf tut weh. Zeig mir, wo dir          – sowie das Erleben verschiedener
­Mixing. Je größer der Wortschatz      dein Kopf wehtut?“ Das gilt auch        Sprachen in verschiedenen Zusam-
 wird, umso seltener wird gemixt.      für Fehler in der Satzstellung, der     menhängen fördert die Sprach-
 Aussagen wie „My head tut weh“        Fallbildung oder etwa bei der Zu-       entwicklung jedes Kindes. Und es
 sind kein Zeichen dafür, dass ein     ordnung des richtigen Geschlechts.      schafft Verständnis im Umgang mit
 Kind den sprachlichen Durchblick                                              anderen Kulturen: in Zeiten der
 verloren hat. Sie zeigen, dass es     Sprachvielfalt in                       zunehmenden Globalisierung eine
 seine bisher erworbenen Sprach-       der Gruppe bringt’s                     wichtige Grundlage für beruflichen
 fertigkeiten sprachübergreifend       Um miteinander zu kommunizieren,        Erfolg.
 einsetzen kann, um die Kommuni-       brauchen wir eine gemeinsame Ver-
 kation aufrechtzuerhalten und sich    kehrssprache. Das heißt aber nicht,     Zudem sichert Mehrsprachigkeit
 mitzuteilen. Solche kreativen Satz-   dass andere Sprachen in der tägli-      die Chancengleichheit von Kindern
 bildungen korrigiert man am besten    chen Begegnung keinen Raum haben        mit nicht-deutscher Mutter­
 indirekt, indem man die Sätze mit     dürfen. Ganz im Gegenteil! Die          sprache. Dürfen sie ihre Erstsprache
 dem richtigen Wort wiederholt. Eine   Begegnung mit fremden Sprachen          benutzen, so können sie auf vor-
                                                                               handene sprachliche Fähigkeiten
                                                                               zurück­greifen und lernen schneller
                                                                               Deutsch. Und nachdem sie sich
                                                                               und ihre Sprache als dazugehörig
                                                                               ­erleben, macht Deutschsprechen
                                                                                auch viel mehr Spaß.

                                                              „Mit dem Wissen um andere Sprachen
                                                               erweitern, verfeinern und bereichern
                                                               Kinder ihre eigene Ausdrucksweise.“
                                                             Karin Weitzer, Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum

24
IHRE ORTHOPTISTIN
                                                                                IHR ORTHOPTIST
NÜTZLICHE LINKS
UND INFORMATIONEN

www.oesz.at                            www.kinder-4.ch
Österreichisches Sprachen-             25 Kurzfilme zur frühen Sprach-
Kompetenz-Zentrum: nationales          bildung inkl. Begleitmaterialien
Fachinstitut zur Weiterentwicklung
des Sprachenlernens und -lehrens       www.saferinternet.at
                                       Unterstützung von Kindern,
sprachportal.integrationsfonds.at      Jugendlichen, Eltern und
„Mein Sprachportal“ des öster-         Lehrenden beim sicheren und
reichischen Integrationsfonds: Lehr-   verantwortungsvollen Umgang
und Lernmaterialien zur frühen         mit digitalen Medien
sprachlichen Förderung                                                    IHR KIND HAT PROBLEME
                                                                          BEIM LESEN, SCHREIBEN UND
                                                                          RECHNEN!
www.roessl-linguistik.at
                                                                          Es muss nicht immer
Barbara Rössl-Krötzl: freie                                               Legasthenie sein.
Sprachwissenschaftlerin und            Hilfswerk                          Eine mögliche Ursache
                                                                          können Sehfehler sein.
Instrumentalpädagogin                  Kinderbetreuungskompass
                                                                          Orthoptist*innen sind
                                       Bestellen Sie den kostenlosen
                                                                          Spezialist*innen für Kinder
www.bakabu.at                          Ratgeber mit Informationen sowie   mit Sehproblemen.
Bakabu, der lustige Ohrwurm,           Anlaufstellen in Ihrer Region
trägt mit heiteren Liedern ganz        unter 0800 800 820
                                                                          Mehr Informationen unter
nebenbei zur frühen sprachlichen       (gebührenfrei) oder unter          www.orthoptik.at
Förderung bei                          office@hilfswerk.at

www.familienberatung.gv.at             Sprechen macht schlauer.
Informationen und Kontaktdaten         Die Inhalte dieser                                orthoptik austria
                                                                                         Verband der Orthoptistinnen und
der rund 400 Familienberatungs-        Broschüre finden Sie auch                         Orthoptisten Österreichs

stellen in Österreich                  auf www.hilfswerk.at

                                                                                                                           25
IHR HILFSWERK:
ADRESSEN – KONTAKTE – ÜBERBLICK

Das Hilfswerk bietet regional abgestimmt eine Fülle von Dienstleistungen rund um Kinderbetreuung,
Lernen, Jugend und Familie, aber auch rund um Senioren und ältere Angehörige, Gesundheit und
Sicherheit, Pflege und Betreuung, Soziales und Krisen an. Erkundigen Sie sich in Ihrem Bundesland!
Rufen Sie gebührenfrei aus ganz Österreich 0800 800 820 oder besuchen Sie uns unter www.hilfswerk.at

                                     IN SALZBURG                           IM BURGENLAND
                                     Hilfswerk Salzburg                    Burgenländisches Hilfswerk
                                     Wissenspark Urstein Süd 19/1/1,       Robert-Graf-Platz 1,
IN WIEN                              5412 Puch bei Hallein                 7000 Eisenstadt
Wiener Hilfswerk                     Tel. 0662/43 47 02-0, Fax -9022       Tel. 02682/651 50, Fax -10
Schottenfeldgasse 29, 1072 Wien      office@salzburger.hilfswerk.at        office@burgenland.hilfswerk.at
Tel. 01/512 36 61, Fax -33
info@wiener.hilfswerk.at             IN DER STEIERMARK                     BUNDESGESCHÄFTSSTELLE
                                     Hilfswerk Steiermark                  Hilfswerk Österreich
IN NIEDERÖSTERREICH                  Paula-Wallisch-Straße 9,              Grünbergstraße 15/2/5,
Hilfswerk Niederösterreich           8055 Graz                             1120 Wien
Ferstlergasse 4, 3100 St. Pölten     Tel. 0316/81 31 81-0, Fax -4098       Tel. 01/40 57 500, Fax -60
Tel. 05 9249, Fax -30300             office@hilfswerk-steiermark.at        office@hilfswerk.at
office@noe.hilfswerk.at
                                     IN KÄRNTEN
IN OBERÖSTERREICH                    Hilfswerk Kärnten
Oberösterreichisches Hilfswerk       8.-Mai-Straße 47,                                   HILFSWERK
Dametzstraße 6, 4010 Linz            9020 Klagenfurt am Wörthersee                       SERVICEHOTLINE
Tel. 0732/77 51 11, Fax -200         Tel. 050 544 00, Fax -5099                          0800 800 820
office@ooe.hilfswerk.at              office@hilfswerk.co.at

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