Stärke zeigen gegen Schädlinge - DI Klemens Böck Pflanzenstärkungsmittel im extensiven Obstbau
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Was erwartet Sie heute Was ist alles Pflanzenschutz ? Vorbeugen durch Standort, Sorte & Hygiene Pflanzenstärkung Produkte Wirkung und Grenzen im Einsatz ausgewählte Beispiele aus der Praxis 24.01.2018/Folie 2
Direkte Pflanzenschutzmaßnahmen Diese Gruppe von Maßnahmen gilt direkt dem Krankheitserreger bzw. dem Schädling Mechanisch-physikalische Maßnahmen - Entfernen befallener Pflanzenteile (z. B. Obstbaumschnitt) - Verbrennen von Ernterückständen, Unkraut jäten) oder - von Schädlingen (Maikäfer einsammeln). Biotechnische Maßnahmen - Ablenkung und Fang von Schädlingen durch Farb-, Klebe- oder - Pheromonfallen, meist kombiniert
Direkte Pflanzenschutzmaßnahmen Diese Gruppe von Maßnahmen gilt direkt dem Krankheitserreger bzw. dem Schädling Biologische Maßnahmen - Einsatz von Nützlingen Chemische Maßnahmen - Einsatz chemischer Mittel zur Vermeidung und Bekämpfung von Krankheiten oder Schädlingsbefall.
Standorteinfluss Temperatur und Sonneneinstrahlung Kalt – Heiß Wasser Trocken - Nass Wind Abtrocknung - Pflanzenstress Boden Nährstoffe - Staunässe 24.01.2018 /Folie 6
Sortenwahl Robuste Sorten Resistenzen Wuchsform Buschig – Ausladend Blütezeit frühe –späte Blüte Erntezeit frühe- späte Ernte 24.01.2018 /Folie 7
Hygiene 1/2 Vorjahresbefall = Ausgangsdruck Falllaub, Fruchtmumien,… Hausmüll oder Komposthaufen Apfelwickler, Moniliafrüchte,Feuerbrand 24.01.2018 /Folie 8
Pflanzenstärkung – was gibt es am Markt ? Produkte am Markt stark zunehmend In DE (2011) >500 Produkte intensive Werbung Kosten? breites Kulturpflanzenspektrum Wirkung meist nicht ausreichend nachgewiesen Versuchsergebnisse/Praxiserfahrungen oft widersprüchlich 24.01.2018 /Folie 10
Wie wirken Pflanzenstärkungsmittel ? Aktivierung von Bodenleben und Förderung der Wurzelbildung Optimierung der Pflanzenernährung und Verbesserung von Stoffwechselvorgängen Resistenzinduktion / Zellwandstärkung Unterstützung nützlicher Antagonisten (Mikroorganismen) KEINE DIREKTE WIRKUNG auf Schadorganismen PflanzenSCHUTZmittel 24.01.2018 /Folie 11
Pflanzenstärkungsmittel Widerstandsfähigkeit gegenüber Schadorganismen wird erhöht keine direkte Bekämpfung per Definition KEINE Pflanzenschutzmittel – fallen unter Düngemittelrecht 2 Hauptgruppen: Stärkungsmittel auf organischer Basis Stärkungsmittel auf anorganischer Basis Andere Gruppen: Homöopathische Mittel & Präparate auf mikrobieller Basis 24.01.2018 /Folie 12
Pflanzenstärkungsmittel Stärkungsmittel auf organischer Basis Kompostextrakte, Huminsäuren, Algenextrakte, Pflanzenextrakte, pflanzliche Öle Algen, Brennnessel und Knoblauch sind in vielen Stärkungsmitteln als Wirkkomponente enthalten Stärkungsmittel auf anorganischer Basis wichtigsten Bestandteil Silizium in Form von Gesteinsmehl, Tone, Kieselerde usw. 24.01.2018 /Folie 13
Pflanzenstärkungsmittel In Österreich sind alle deutschen Pflanzenstärkungs- mittel zulässig Informationen unter: Liste der Pflanzenstärkungsmittel gemäß § 45 PflSchG InfoXgen Erhältlich: z.B. bei BioHelp (A) 24.01.2018 /Folie 14
„Düngerwirkung“ Aminosol (lebosol.de) Aminovital (biohelp) 9% org gebundener N in 9%N davon 7% org. Aminosäureform Obstbau 2x 0,3%ig im Nicht mit Öl/Kupfer mischbar !! Ballonstadium 0,3%ig Spritzen oder 1% tauchen
Einzel- Multimikrobenprodukte Trichoderma- Produkte Bacillus Produkte Mykorrhiza Produkte Effektive MO
Trichoderma Produkte: Natürliche Bodenpilze Vorkommen im Haarwurzelbereich unterstützt Nährstoffaufnahme steigert Pflanzenvitalität fördert Wurzelverzweigung Blattapplikation möglich Mischungen problematisch
Trichostar (biohelp) MO als Bodenimpfmittel zur Aufbereitung org. Substanz Vor Anwendung Anmischen und 5h „aktivieren“ 0,5% nach spät. 30-60 Tage WH Kühl und dunkel lagern Tankmischungen problematisch! Rhizovital 42 (biohelp) Bacillus amyloliquefaciens FZB 42 gesundes Pflanzen/Wurzelwachstum 0,02-0,04%ig 4-wöchig org-Düngung fördert Bacillusaktivität
Bacillus Produkte besiedeln ähnlich dem Mykorrhiza Pilz die Wurzeloberfläche. Resistenzinduktion Wachstumsförderung Keimungsförderung Bewurzelung und Anwachsen Mykorrhiza Produkte (+)Phosphataufnahme (Symbiose im Haarwurzelbereich) beimpfte Dünger Spezialsubstrate Trägermaterial (Tongranulat/Vermiculit) Symbivit (biohelp) Substrat als Anwachshilfe
EM Aktivierte effektive Mikroorganismen Stammlösung erstellen Verschiedene Arten - überwiegend kritische Temperatursteuerung da anaerober Bakterien lebender Organismus! Stoffwechselprodukte: Antibiotika, Lagerung kühl und dunkel Hormone, Enzyme, Antioxidantien Biohelp, Multicraft,… Bodenlebewesen/ Bodenfruchtbarkeit NACH der Keimung 0,1%ig spritzen Wissenschaft: REINIGUNG! schwierige Reproduzierbarkeit nährstoffreiche Stammlösung Unwissenschaftliche Versuche?
Weitere vergleichbare Produkte sind: Komposttee aus Regenwurmhumus Plantasalva (Milchsäurebakterien aus bio-Alpenkräuter)
Stärkungsmittel selbst herstellen 1. Grundrezept: Auf 10 l Wasser ca.1 kg frische Pflanzenteile oder 150 gr getrocknete Kräuter (je nach Pflanze bzw. Verwendung auch andere Mengenverhältnisse möglich!) 2. Pflanzenteile (frisch oder getrocknet) mit Wasser in Gefäß (aus Kunststoff, Holz oder Steingut – NICHT Metall) ansetzen 3. einmal täglich umrühren Gärung Gesteinsmehl gegen Gestank 4. 2 - 3 Wochen (Jauche dunkel/keine Schaumbildung mehr) flüssiger Dünger oder spritzen (verdünnen!) 24.01.2018 /Folie 22
Jauchen 24.01.2018 /Folie 23
Pflanzenstärkungsmittel selbst herstellen Pflanze Menge auf 10 l Wasser Ausbringung Wirkung gegen Mehltau u. Rost, Schorf, 5 x verdünnt Blattfleckenkrankheit bei Tomaten. Die Ackerschachtelhalm spritzen. Bei 1 kg Kraut (frisch) zellstärkende Wirkung ist besonders durch die (Equisetum arvense) Sonne enthaltene Kieselsäure gegeben und wirkt ausbringen!! vorbeugend wie heilend 10 x verdünnt 1 kg frische oder 100 g gegen Schild- u. Blattläuse, spritzen Farnkraut, Wurmfarn getrocknete Farnwedel (ab Juni schneiden) unverdünnt gegen Kalimangel und Pilzkrankheiten 1 kg frische Blätter vor der Brennnessel 20 x verdünnt Samenbildung od. 150 g gegen Läuse u. Spinnmilben, stärkend, (Urtica dioica) gießen o. spritzen getrocknete Blätter unverdünnt auf Rainfarn 300 g frisches Kraut (Juli – gegen Milben, Läuse u. Insekten, Rost, Mehltau, Pflanzen u. Boden (Chrysanthemum vulgare) Sept.); 30 g getrocknetes Kraut Apfelwickler spritzen 300 g blühende od. 30 g Wermut unverdünnt auf gegen Raupen, Blattläusen, Ameisen, getrocknete Triebspitzen und (Artemisia absinthum) Pflanze spritzen Brombeer- und Erdbeermilbe u.a. 24.01.2018 /Folie 24 Kraut
Pflanzenstärkungsmittel selbst herstellen Pflanze Menge auf 10 l Ausbringung Wirkung Wasser Beinwell 1 kg frisches Kraut oder 10 x verdünnt gute Düngewirkung (Kali), allgemein (Comphrey, 150 g getrocknete gießen stärkend, für Tomaten hervorragend Symphytum Blätter officinalis) Brennnessel 1 kg frische Blätter vor 10 x verdünnt Flüssigdünger, Wachstumsfördernd, (Urtica dioica) der Samenbildung oder gießen oder gegen Blattchlorosen 200 g getrocknete 20 x verdünnt auf Blätter Triebe spritzen Knoblauch 500 g frische Zehen 10 x verdünnt stärkend, gegen Pilzkrankheiten u. (Allium Sativum) gehackt oder mit über Pflanzen Milben, gut für Tomaten u. Erdbeeren Zwiebeln 1:1 mischen gießen Löwenzahn 1,5 – 2 kg frische unverdünnt wachstumsfördernd (Taraxacum Blätter gießen (am officinale) besten im Herbst) 24.01.2018 /Folie 25
HÄUFIGE KRANKHEITEN & SCHÄDLINGE IM EXTENSIVEN OBSTBAU
Apfelschorf – Venturia inaequalis 1/2 Allgemeines / Biologie: Schlauchpilz (Windverbreitung der Sporen) Merkmale: vorzeitiger Blattverlust der Bäume (Nekrosen) Risse der Nekrosen = Eintrittspforte für Fäulepilze wie z.B. Monilia Primärinfektion im Frühjahr Gegenmaßnahmen: Sporen keimen bei feuchter - Pflanzabstände Witterung (16 - 24°C) - Gute Durchlüftung (Schnitt, Höchste Infektionsgefahr: Erziehungsform) Rotknospenstadium (= ca. 2 - Schwefel- und Kupfer- Wochen vor der Blüte) Präparate F S 24.01.2018/Folie 27
Apfelschorf – Venturia inaequalis 2/2 Bio MIT HuK-Zulassung Wirkstoff Schwefel ( Netzschwefel Kwizda, Thiovit Jet,..) Wirkstoff Kupfer (Cuprofor Flow nur vor der Blüte Obstbaumkrebs) H W PS-Register: pmg.ages.at Wachstum bremsen Pflanzenstärkung (Mycosin) Schorfresistente Sorten Falllaub enfernen 24.01.2018/Folie 28
Mehlige Apfelblattlaus 1/2 Allgemeines / Biologie: starkes Vermehrungspotential; große Schäden; Hinterleib der Adulten mit mehlig- weißen Wachsstaub - ändern im Laufe der Entwicklung Farbe; erscheint früh im Jahr; Schadbild: Blätter zeigen gelbliche, später braun-schwarze Verfärbungen; Blätter rollen sich nach unten; zum Teil stark verkrüppelt frühe Spritzung - noch Förderung Schwebfliegen, vor dem Einrollen der Florfliegen und Marienkäfer; Blätter Wegerich (= Wirt) entfernen F S
Mehlige Apfelblattlaus Quelle: W. Jacobs, M. Renner und K. Honomichl
Mehlige Apfelblattlaus 2/2 Bio MIT HuK-Zulassung: Bio-Schädlingsfrei Neem, Micula, Neudosan Obst- u. Gemüse SchädlingsFrei; Naturen Austriebsspritzmittel; Stärkung: Rainfarn, Wermut, AMN BioVit (= Knoblauchkonzentrat) H W Zu Herbstbeginn wandern Kontrolle im Winter ob Läuse vom Wegerich auf Eier; stark wüchsige Apfelbäume; Bäume anfälliger; Schnitt- Eiablage in Rindenrisse und Düngemaßnahmen der Zweige und an ausgewogen durchführen Knospenbasis.
Apfel - Echter Mehltau 1/2 Allgemeines / Biologie: Schlauchpilz „Schönwetterpilz“ = kein Wasserfilm für Keimung erforderlich braucht lebenden Wirten, um existieren zu können = Haustorien saugen sich an Oberfläche fest und versorgen Pilz mit Nährstoffen; Schadbild: weiß, abwischbar Keine Kultivierung von • Befallene Triebteile empfindlichen Sorten konsequent ab an trockenen und Sekundärausbreitung eingeschlossenen (1-2 Wochen vor der Lagen empfohlen Blüte) entfernen • Schwefeleinsatz F S
Apfel - Echter Mehltau 2/2 Bio MIT HuK-Zulassung: Netzschwefel Kwizda, Netzschwefel Stulln Bio OHNE HuK-Zulassung: Wirkstoff Kaliumhydrogencarbonat: (Vitisan) H W Anfällige Befallene Triebteile zum Apfelsorten winterlichen Baumschnitt (besonders Mai-Juni): entfernen: offene Jonathan, Cox Knospenschuppen, Orange, Jonagold,… mehliger Überzug
Apfelwickler 1/2 Allgemeines / Biologie: Larven verursachen große Fruchtschäden (Apfel, Birne, manchmal Walnuss, Pfirsich); 2 Generationen möglich (warme Frühsommer); meisten Larven verpuppen sich hinter Borkenschuppen - restlichen im Boden in Stammnähe; Schadbild: Fruchtfall im Sommer, Äpfel wurmig, Bohrloch; Wellpappe-Fanggürtel: Förderung Singvögel Ende Juni 10 cm breite Ringe (v.a. Blaumeisen und Spechte); aus Wellkarton 30 bis 50 cm Pheromonfallen aufhängen; über den Boden fest um Baumstamm binden. Nützlinge einsetzen Wöchentlich kontrollieren + entsorgen - bis nach Ernte F S
Apfelwickler 2/2 Bio MIT HuK-Zulassung: Apfelwickler-Granulosevirus (CpGV) (z.B. Madex Top, Carpovirusine), Nematoden (Steinernema feltiae) (z.B. Nemapom); Trichogramma Schlupfwespen H W wurmige Früchte pflücken, im Februar Baumstämme in Kübel Wasser damit auf Befall durch Raupen abtöten; Apfelwickler kontrollieren Spätherbst Stämme abbürsten & Stammanstrich
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Blütenmonilia, Spitzendürre, Fruchtmonilia 1/2 - Blätter und Blüten welken schlagartig und verfärben sich braun - überwintert auf erkrankten Zweigen, Übertragung durch Wind oder Insekten befallene Triebe ausschneiden 2-3 Behandlungen während der Blüte mit Fungizid (z.B. Signum oder Teldor) • „Schlag getroffen“ Kupfer vor der Blüte hat • Harz-/ Gummifluss eine befallsmindernde • „zieht in den Baum“ Wirkung F S 24.01.2018/Folie 37
Blütenmonilia, Spitzendürre, Fruchtmonilia 2/2 Befallene Früchte, Fruchtmumien und andere Befallsstellen bei trockener Witterung vom Baum entfernen H W 24.01.2018/Folie 38
Kirschfruchtfliege Allgemeines / Biologie: Hauptschädling in Süßkirschen; Fliege: Flügel ähneln Tigermuster, schwarz-gelber Körper; Eier werden unter die Haut der Wirtspflanze gelegt; Juni/Juli: Made im Fruchtfleisch Schadbild: Larve schädigt Frucht; befallene Früchte erst spät zu erkennen Mai/Juni fliegen die Einnetzung mit feiner adulten Fliegen aus & Maschenweite (1,4 x 1,4 legen Eier in Früchte mm) z.B. Sacknetz (nur Gelbtafeln (bei nur bis 4 m Höhe und 1,8 m wenigen Bäumen Durchmesser) zahlreiche Tafeln Gleichzeitige aufhängen!) Vogelabwehr F frühe Sorten pflanzen S
KirschESSIGfliege 1/2 Allgemeines / Biologie: neuer Schädling aus Asien; sehr gefürchtet, da Eier in reifende, unbeschädigte weichschalige Obst- und Weinsorten abgelegt werden & hohe Vermehrungsrate (bis zu 15 Generationen!) – 2 Wochen Entwicklungsdauer Schadbild: kleine Stiche (kleine Beschädigungen) in der Fruchthaut, wurmige Früchte; Sekundärinfektionen durch Pilze und Bakterien
KirschESSIGfliege 2/2 Gegenmaßnahmen: Einnetzung
Kräuselkrankheit 1/2 • kurz nach Austrieb auffällig gewölbte hellgrüne oder rötlich gefärbte Blasen und Kräuselungen v.a. an Blattunterseite • weißer Pilzbelag an befallenen Trieben = beeinträchtigtes Wachstum, Triebe schwellen an, deformieren sich und platzen; stark befallene Triebe vertrocknen. Infektion: Nässe und Temperatur zwischen 6-22°C - während des Austriebs warm: Infektionsperiode 2-3 Wochen - während des Austriebs kalt: Infektionsperiode 5-6 Wochen F S P. Fischer-Colbrie
Kräuselkrankheit 2/2 Gegenmaßnahmen: • Auswahl resistenter Sorten; H W • Entfernung und Erreger überwintert Vernichtung befallener an Oberfläche von Pflanzteile Zweigen und • Stärkung durch teilweise auch unter Bewässerung und N- Knospenschuppen Düngung Im Winter/Frühjahr • Kupfer- PSM durch Regen auf Blätter geschwemmt
BEERENOBST Graufäule Botrytis cinerea Allgemein / Biologie: Parasitierender Schlauchpilz Überdauert als Myzel am Gewebe der befallenen Pflanzenteile Im Frühjahr bilden sich Konidiosporen, die sich weiter verbreiten: warme und regnerische Witterung (0-30°C), 85% Luftfeuchtigkeit Befallen werden besonders: Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere und Erdbeere, auch Wein
Graufäule Botrytis cinerea Gegenmaßnahmen: - Standortwahl - Pflanzabstand - Überdüngung vermeiden - Früchte: Fruchtbefeuchtung verhindern, befallene Früchte entfernen Produkte: KEINE biologischen Produkte mit HuK-Zulassung! Bio OHNE Zulassung für HuK: Wirkstoff: Kaliumhydrogencarbonat (Vitisan)
Spinnmilbe 1/2 Allgemeines / Biologie: Obstbaumspinnmilbe v.a. auf Apfel & Zwetschge; Beerenobst anfällig; Positiven Einfluss auf Vermehrung haben hohe Temperaturen bei trockener Witterung. Tiere mit freiem Auge kaum erkennbar; Schadbild: Gelbe Sprenkel auf Blattoberseite, reduziertes Triebwachstum Kontrolle auf Eier – bei Befall: Ölbehandlung bei Raubmilben sind warmer Witterung (gute wichtigsten natürlichen Benetzung wichtig) Gegenspieler; Vor Blüte + nach Blüte Sie können über bereits besiedelte Triebe einge- ÖL tötet auch Nützlinge! bracht werden F S
Spinnmilbe 2/2 Bio MIT HuK-Zulassung: Rapsöl (z.B. Naturen Austriebsspritzmittel, Micula, etc.); Paraffinöle (z.B. COMPO Austrieb-Spritzmittel); Netzschwefel (schädigt bestimmte Raubmilben-Arten); Stärkung: Sprühmolke und AMN BioVit (= Knoblauchkonzentrat); Rainfarn; Brennnessel H W
Weitere Anwendungsbereiche von Stärkungsmittel im Obstbau Rostpilze: Knoblauch Auszüge bzw. analog zur Mehltaubekämpfung Blattläuse: N-Düngung reduzieren!, besprühen mit Tee/Jauche Auszügen (Wermut, Rainfarn, Knoblauch) oder Kaliseife, Neem! Marssonina: Mycosin Tonerde 24.01.2018/Folie 48
Fazit Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln kann nur dann effektiv sein, wenn frühzeitig und prophylaktisch gearbeitet wird. Ein Einsatz erst dann, wenn Probleme bereits vorhanden sind, kann nur ineffizient bleiben. Die Wirkung von Pflanzenstärkungsmitteln in gärtnerischen Kulturen lässt sich mit der einer ausgewogenen Ernährung und gesunden Lebensweise beim Menschen vergleichen: Diese können so manche Erkältung ersparen. Gerade in Zeiten der zunehmend schwierigen Zulassungssituation von Pflanzenschutzmitteln kann der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln die Widerstandskraft von Kulturpflanzen gegen Schadorganismen unterstützen. 24.01.2018/Folie 49
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