Österreichischer Pavillon - La Biennale di Venezia
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01 Kuratorisches Konzept PLATFORM AUSTRIA Digitale Plattformen werden immer wichtiger und dringen immer stärker in alle Bereiche unseres Lebens ein – auch in die immer drängendere Frage der zukünftigen Gestalt unserer Wohn- und Lebensräume. Welche Art von Zugehörigkeit ist hier im Entstehen? Welcher Art sind die Regelungen, Rechte und Pflichten dieser neuen Form von Gemeinschaft? Welche neuen Aspekte von Öffentlichkeit, Zivilgesellschaft und Politik leiten sich daraus ab? Platform Austria, das von Peter Mörtenböck "Digitale Plattformen wie Facebook, Uber, Zur Reflektion und Debatte über "Platform Urbanism" beschreibt die und Helge Mooshammer (Centre for AirBnB oder Amazon stellen nicht nur neue die angeführten gesellschaftlichen Ausbreitung bahnbrechender Technologien Global Architecture) kuratierte Projekt Unternehmensformen dar, sondern eine Veränderungen verwandelt die Ausstellung auf den Stadtraum. Getragen werden diese stellt genau diese Fragen – und noch viel komplett neu geschaffene Lebenskultur – "Platform Austria" die Haupträume des Veränderungen aber nicht von Technologie mehr. Sie thematisieren den Aufstieg von den Produkten, mit denen wir täglich österreichischen Pavillons in einen alleine, sondern im Zusammenspiel von digitaler Plattformen wie Facebook, hantieren und den Dienstleistungen, Konversationsraum über die Potenziale technologischer Innovation mit sozialen Google u.a., die durch gesammelte Daten die wir in Anspruch nehmen, bis hin zu der Zukunft und deren Architektur – und und kulturellen Wünschen. Auffällig ist in neue Geschäftsbereiche eindringen und ganzen Stadtvierteln, die von großen wird somit selbst zu einer über die gesamte dabei die Deckung von Werbeslogans beginnen ganze Stadtteile zu bauen. Dass Plattformunternehmen wie etwa Google Ausstellungsdauer laufenden Plattform. heutiger Plattformen mit den Forderungen Investoren öffentlichen Raum besetzen, in den nächsten Jahren errichtet werden. In wöchentlicher Abfolge werden gegenkultureller Bewegungen der 1960er und ist ein hochrelevantes, junges Thema, Angesichts dieser Veränderungen stellen ExpertInnen aus der ganzen Welt eingeladen, 1970er Jahre. Hier scheint es eine Verbindung das weltweit gilt; es macht deutlich, um sich wichtige gesellschaftliche Fragen zu im Rahmen einer jeweils sechstägigen zu geben, der wir mit unserem kuratorischen welche Herausforderungen es heute bei der den Potenzialen und Risiken der Architektur "residency" im Hauptpavillon West unter Programm für den österreichischen Pavillon Demokratisierung des Raumes geht. dieser allumfassenden Ökosysteme." dem Titel "We Like" live ihre Ansichten nachgehen möchten." zu Zukunftspotentialen in Architektur und Peter Mörtenböck Städtebau zu bloggen. Im Hauptpavillon Helge Mooshammer Ost läuft parallel dazu eine Instagram- ähnliche Projektion mit Bildbeiträgen aller eingeladenen Gesprächsgäste zum Diskussionsthema "We Like". Die Seitenpavillons werden für eine ergänzende Ausstellung zu weltweiten Beispielen des Plattform-Urbanismus genützt, die sich auf Forschungsergebnisse des Centre for Global Architecture stützen.
02 Portrait Kuratoren Die beiden Kuratoren sind Gründungsdirektoren des Centre for Global Architecture, einer interdisziplinären Plattform zum Studium der planetaren Veränderungen heutiger Architektur- und Stadtproduktion. www.global-architecture.org Peter Mörtenböck Helge Mooshammer Peter Mörtenböck ist Professor für Visuelle Helge Mooshammer arbeitet als Stadt- und Kultur an der Architekturfakultät der TU Kulturforscher an der TU Wien sowie als Wien und Research Fellow am Goldsmiths Research Fellow am Goldsmiths College, College in London. In seiner aktuellen Arbeit University of London. Er ist Initiator widmet er sich den Problematiken von urbaner zahlreicher internationaler Forschungs- und Spekulation, globalem Ressourcenverbrauch Ausstellungsprojekte zu Fragen von (post-) und neuen Daten-öffentlichkeiten. kapitalistischer Stadtökonomie und urbaner Informalität.
03 Portrait sudden workshop Bauen Ausgerüstet mit nur zwei Brettformaten und einer Kappsäge ziehen wir seit 2015 mit dem sudden workshop durch Wien. Unser Fokus ist der öffentliche Raum, den wir gemeinsam mit StadtbewohnerInnen aktivieren, gestalten und temporär bespielen. Hier richten wir unsere mobile Werkstatt ein, schlüpfen in unsere roten Arbeitsoveralls und starten einen kollaborativen Gestaltungsprozess. Träumen Während wir bauen, träumen wir von einer anderen Stadt: einer Stadt, die das aktive Machen, Eigeninitiative und das Zusammenarbeiten fördert und fordert. In der Menschen auf verschiedenen Ebenen in Verbindung treten und Offenheit, Vielfalt und Kooperation gemeinsame Ziele sind – und nicht Isolation, Privatisierung und Ökonomisierung. Architektur eröffnet hier die Möglichkeit, einen gemeinsamen Prozess zu starten, bei dem Stadt und öffentlicher Raum neu aufgeladen werden. Zusammenarbeiten Der sudden workshop ist auch ein Ort der Kollaboration: Er ermöglicht uns, gemeinsam mit StadtbewohnerInnen, DesignerInnen und KünstlerInnen Stadt zu gestalten. In unserer mobilen Werkstätte haben wir in den vergangenen Jahren in ganz unterschiedlichen Konstellationen zusammengearbeitet: je nach Projekt mit Interessierten aus der Nachbarschaft, mit FestivalbesucherInnen oder anderen Initiativen und Vereinen. sudden workshop Team Biennale: Andreas Lint, Christian Höhl, Mark Neuner, Nikolaus Kastinger, Arne Leibnitz, Bernhard Stubenböck, Irina Nalis, Maik Perfahl, Marlene Lötsch, Wolfgang List
04 Gestaltung MOSTLIKELY SUDDEN WORKSHOP Im Vorfeld der Biennale eröffnet das sudden workshop Team eine temporäre Werkstatt in Wien, um sich in interdisziplinären Teams mit dem Thema des Platform Urbansimus auseinanderzusetzten. Im Laufe des sudden workshop Wien wird das Gestaltungskonzept weiterentwickelt und das räumliche Raster - eine Referenz auf den Fun Palace von Joan Littlewood und Cedric Price - zu Plattformen und Bühnen verdichtet, die zu einer szenografischen Reise durch den Pavillon einladen.
05 Offener PROZESS phase 1 research detail organization phase 3 planning design specification getting 1:1 started workshops storytelling workshop phase 2 sudden workshop phase 4 vienna sudden workshop la biennale co-ordination designing 1:20 modell community di venezia collaboration prototyping phase 1 Mai - Juli phase 2 - September - März phase 3 - September - Mai phase 4 - April Die Rahmenbedingungen für den Der sudden Workshop Wien öffnet Die Ausstellungsgestaltung des Das im sudden workshop Wien offenen Prozess werden etabliert. Nicht seine Türen. Gegenseitiges Lernen, österreichischen Pavillons braucht eine geformte Team reist nach Venedig der starre Entwurf, sondern der Weg Kollaboration, Experimentieren und genaue Vorplanung und Abstimmung und setzt das gemeinsam entwickelte zur Heldenreise! Nachdenken stehen im Vordergrund. aller Beteiligten - wir kümmern uns Gestaltungskonzept vor Ort um. darum.
06 Mission Statement sudden workshop Der sudden workshop ist ein Werkzeug zur kollektiven Aneignung von Stadt. Die temporäre, mobile Werkstatt ist Ausgangspunkt eines offenen, kollaborativen Gestal- tungsprozesses, in dem GestalterInnen gemeinsam mit StadtbewohnerInnen öffentlichen Raum aktivieren. Der sudden workshop setzt hier auf den Spaß am Selbermachen und an der Zusammenarbeit. Ziel des Prozesses ist es, sich des eigenen Spielraums in der Stadt bewusst zu werden und öffentlichen Raum als gemeinsame Ressource erfahrbar zu machen.
7 Stationen Station #1 — April 2015 Station #5 — Mai–Juni 2016 Schwendermarkt, 1150 Wien Sandleitenhof, 1160 Wien Prototyp: Marktstand palme13 Prototyp: Die Küchenskulptur Wir erarbeiten für den 100 Quadrat- Während des Kunst- und Kulturfestivals meter großen Marktstand palme13 ein Soho in Ottakring richten wir Ausbau- und Einrichtungskonzept, im Foyer eines leer stehenden Kinos das die im Kollektiv organisierten eine temporäre Werkstatt ein und BetreiberInnen überwiegend in Selbst- bauen eine 100 Meter lange multifunk- bauweise umsetzen. tionale Skulptur. Station #2 — Juli 2015 Reindorfgasse, 1150 Wien Prototyp: Jane & Cem Für den Schwendermarkt bauen wir in unserem sudden workshop in einem benachbarten leer stehenden Erdge- schosslokal zwei mobile Marktstände: Station #6 — März–Juni 2017 Jane & Cem. Krieau, 1020 Wien Prototyp: Workshop in der CREAU Auf dem Areal der ehemaligen Trabrennbahn Krieau bauen wir mit dem sudden workshop und 25 Studierenden temporäre Infrastrukturen für das Zwischen- nutzungsprojekt CREAU. Station #3 — September 2015 Schwendergasse, 1150 Wien Prototyp: Minimum-Maximum- Werkstatt Auf dem Reindorfgassenfestival bauen wir gemeinsam mit AnrainerInnen und BesucherInnen Sitzmobiliar für das Festival. Station #4 — Oktober 2015–Mai 2016 Station #7 — Juni–September 2017 Dominikanerbastei, 1010 Wien Parkplatz am Naschmark, 1040 Wien Prototypen: Markterei in der Alten Post Prototyp: Park & Wiener Werkstadt Der sudden workshop zieht auf den Der sudden workshop macht für acht Wiener Naschmarkt: Für Park, einen Monate Station in der Alten Post: Demonstrator für Neue Arbeit, Hier betreiben wir eine offene Werk- bauen wir vor Ort nach sudden work- statt, in der wir auch die Einrich- shop-Prinzipien die Außenmöblie- tung für die Markterei bauen und für rung und geben öffentliche Workshops. das Into the City-Festival Work- shops veranstalten. In Kooperation mit 18 Wiener GestalterInnen entsteht die Wiener Werkstadt-Kollektion, eine Möbelkollektion aus Unikaten nach sudden workshop-Prinzipien.
Als Baumaterial verwendet der sudden workshop ausschließlich massive Holzbretter mit einer Breite von 10 und 20 Zentimetern.
Der sudden workshop wird als offener, kollaborativer Prozess initiiert.
Unsere temporäre Werkstatt ist mit einer Autoladung transportierbar. Vor Ort muss die Werkstatt gut sichtbar aufgebaut werden. 76 8 Prototypen Wiener Werkstadt 77
Die Anzahl der benötigten Werk- zeuge wird auf ein Minimum reduziert – die Holzbretter werden ausschließlich mit der Kappsäge zugeschnitten. 62 8 Prototypen Markterei 63
Alle TeilnehmerInnen realisieren eine gemeinsame Idee. 114 8 Prototypen Park 115
Der sudden workshop aktiviert öffentlichen Raum als wertvolle Ressource für die Stadt und ihre BewohnerInnen. 116 8 Prototypen Park 117
IMPRESSUM & KONTAKT mostlikely sudden workshop Biennale Architettura 2020 Obere Amtshausgasse 49/2 Projektleitung & Biennale Büro 1050 Wien Katharina Boesch c/o section.a Andreas Lint Praterstrasse 66 / 7a Christian Höhl 1020 Wien Mark Neuner Nikolaus Kastinger T+4317132432-45 katharina.boesch@sectiona.at T+431890 F+4319202266 www.sectiona.at ofice@mostlikely.at mostlikely.at Im Auftrag des Bundeskanzleramtes For further questions don‘t hesitate to contact us. Any and all concepts, drafts, and proposals of implementation are protected by copyright. Architecture + Layout © December 2019 by mostlikely All rights reserved.
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