STILLE STARS Keramik in Film und Werbung - Porzellanikon
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PRESSEMELDUNG Pressemappe zur Sonderausstellung STILLE STARS Porzellanikon in Selb Museumsverwaltung PRESSEKONTAKT Sabine Reichel-Fröhlich Presse und Marketing Werner-Schürer-Platz 1 95100 Selb Fon +49 9287 91800-121 Fax +49 9287 91800-999 Keramik in Film und Werbung sabine.reichel-froehlich @porzellanikon.org www.porzellanikon.org www.facebook.com/porzellanikon Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan 27. Juli 2019 bis 26. Januar 2020
Inhalt Pressemeldung zur Ausstellungseröffnung „STILLE STARS: Keramik in Film und Werbung“ Statements Keramikrequisiten – Eine Zeitreise durch Europa Daten und Fakten zur Ausstellung Begleitprogramm Kurzportrait Porzellanikon James Bond 007 – Skyfall, 2012: „Jack the Bulldog“, Royal Doulton, London/England Weitere Informationen: www.porzellanikon.org
Pressemeldung zur Ausstellungseröffnung „STILLE STARS“ in Film und Werbung Ausstellung im Porzellanikon in Selb beleuchtet erstmals die stille, aber starke Rolle von Keramikartikeln in Filmen, Werbespots und Zeitschriften 27. Juli 2019 bis 26. Januar 2020 SELB. Welche Bedeutung kommt Keramik als Requisiten in Filmen, Werbespots und Fotographien zu? Und verraten Keramikrequisiten etwas über die Kultur und Länder, in der die jeweiligen Geschichten spielen? Diesen Fragen geht ab heute die Sonderausstellung „STILLE STARS: Keramik in Film und Werbung“ nach, die morgen eröffnet wird und dann bis zum 26. Januar 2020 im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in Selb zu sehen ist. Erstmals rücken damit die stummen Akteure ins Rampenlicht, wird ein neuer Blick auf die Kultur- und Mediengeschichte der Keramik geworfen. Gezeigt wird aber nicht nur Porzellan, sondern Filmszenen, Werbeclips und Werbefotos aus verschiedenen Ländern in Europa, darunter Deutschland, England, Spanien, Schweden, Finnland – von den 1930er Jahren bis zum aktuellen Kinofilm heute. Die Ausstellung zeigt, in welche vielfältigen medialen Zusammenhänge keramische Produkte eingebunden sind und welche visuellen, oftmals versteckten Botschaften und Codes durch sie vermittelt werden. Die Inszenierungen wie ein eigens angefertigter Kinosaal, ein großer Setzkasten sowie ein Zeitschriftentunnel laden dazu ein, in die bunte Welt der Kinofilme, Werbespots und Hochglanz-Magazine einzutauchen. Besucherinnen und Besucher können auf insgesamt 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche rund 100 Filmausschnitte sehen und zahlreiche „Stillen Stars“ daraus direkt in Augenschein nehmen. An der Museumskasse gibt es kostenlos Kopfhörer, mit denen man an den Medienstationen den passenden Ton hören kann. In einem Kinosaal können Interessierte Filmausschnitte aus einer umfangreichen Medienbibliothek auswählen und auf der großen Leinwand anschauen. Zu den prominenten deutschen Filmen zählen etwa der Loriot-Klassiker „Pappa ante Portas“ mit dem markanten Indisch Blau-Service, das die kleinbürgerliche Welt des Protagonisten Heinrich Lohse illustriert, aber auch die Kultserien „Pastewka“ und „Stromberg“. So begleitete die legendäre „Capitol“-Werbetasse mit der prägnanten Aufschrift „Sorgenfrei“ den Hauptdarsteller Bernd Stromberg von Folge zu Folge durch seinen nicht immer so unbeschwerten Büroalltag. Die „Home Sweet Home“-Teetasse der Londoner Porzellandesignerin Ali Miller wurde nach ihrem Auftritt in der neuen Sherlock Holmes Serie der BBC sogar zum Verkaufsschlager.
In Filmen wie „Notting Hill“ (1999) mit Hugh Grant und Julia Roberts oder „Die fetten Jahre sind vorbei“ (2004) mit Daniel Brühl sind ebenfalls Sequenzen zu sehen, in denen Keramik- und Porzellan- Objekte ganz bestimmte handlungsrelevante Aussagen oder Stimmungen transportieren. Anhand ausgewählter Szenen aus dem Kinofilm „Grüner wird’s nicht“ mit Elmar Wepper (2018) und einer eigens dafür konzipierten Ausstellungsstation erhalten die Besucherinnen und Besucher schließlich spannende Einblicke hinter die Kulissen: Die Filmrequisiteurin erklärt passend zu den jeweiligen Filmausschnitten, warum sie welche Keramik-Requisiten für bestimmte Szenen ausgewählt hat. In Werbefilm und -fotografie werden Keramik-Requisiten häufig genutzt, um ein Produkt in Szene zu setzen und ein passendes Lebensgefühl zu transportieren. So etwa im klassischen Persil-Werbespot von 1953 oder bei der erfolgreichen „Zipfelrausch“-Kampagne von Media Markt, bei der neben animierten Gartenzwergen wild tanzende Porzellanfiguren ihren großen Auftritt haben. Auch Kellogg’s setzt in seinem Werbeclip für Frühstücksflocken auf unterschiedliche Keramik-Müslischalen, um den unkomplizierten, gesunden Genuss des Produkts zu bewerben. Besonders häufig zieren Keramik- Objekte die Titelseiten von Lifestyle-Magazinen. Die Fülle und Vielfalt unterschiedlichster Titel mit Keramiken spiegelt ein 8 Meter langer „Zeitschriftentunnel“ aus über 140 Titelbildern wider, der die Besucherinnen und Besucher durch die faszinierende, schillernde Geschichte der Werbefotografie führt. Die Ausstellung wird unterstützt von Nane Cornelius, Expertin für Requisiten, insbesondere Keramikrequisiten. Für die Inszenierung zeichnen die Klasse 1. FS A des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums für Produktdesign- und Prüftechnik in Selb, „Die Werft“, München mit Carola Cless und Swen Sieber sowie die crushed eyes media GmbH & Co. KG verantwortlich. Die Basis für die Sonderausstellung wurde im Rahmen des Projektes „Ceramics and its Dimensions“ gelegt, das durch Mittel des EU-Programms „Kreatives Europa“ gefördert wurde. BEGLEITPROGRAMM In einem umfassenden Programm werden verschiedenste Aspekte der Ausstellung zum Mitmachen angeboten: Dabei wird Keramik in Real- und Trickfilmen wirkungsvoll in Szene gesetzt, passendes Geschirr für bekannte Helden und Bösewichte gestaltet und mit Spezialeffekten experimentiert. Sowohl künstlerisch-kreative als auch technische Fragen rund um das Thema Filmproduktion werden anschaulich und spannend behandelt. Eine individuelle Erkundungstour ist mit einer interaktiven Schnitzeljagd mittels einer speziellen App möglich. Unter freiem Himmel wird vom 30.7. bis 4.8.2019 auf dem Festplatz des Porzellanikons in Selb eine vielfältige Filmauswahl vorgeführt.
Statements Wilhelm Siemen, Direktor Porzellanikon „Die Ausstellung ist so illustrativ wie das Thema selbst reich an Motiven und Eindrücken ist. Akzente werden durch Großgrafik als gliederndes Element gesetzt, themenspezifisch im Kontext der ausgewählten Video- und Touchscreen-Stationen, erzählend, erläuternd, dokumentierend. Es ist die erste Ausstellung ihrer Art, eine Premiere, in der die Keramik zu Wort kommt – der sonst immer so leise, der so wortlose, der Stille Star.“ Thomas Engel, Regierungsvizepräsident von Oberfranken "Das Porzellanikon in Selb ist ein Highlight in der oberfränkischen Museumslandschaft. Aber auch tolle Museen brauchen immer wieder neue und kreative Ausstellungsideen. Die jetzt anstehende Ausstellung "Stille Stars: Keramik in Film und Werbung" weckt Interesse und Neugier schon im Hinblick auf die originelle Verbindung zweier Themen, an die man so auf den ersten Blick kaum denkt."
Keramikrequisiten – Eine Zeitreise durch Europa (Auswahl) „Die Mörder sind unter uns“, D, 1946 Regie: Wolfgang Staudte Susanne ist eine KZ-Überlebende und versucht, sich im zerstörten Deutschland ein neues Zuhause aufzubauen. Auf dem von ihr gedeckten Abendtisch finden sich Teller, eine Butterdose und eine Terrine, die allerdings nicht zusammenzupassen scheinen. Diese Keramikrequisiten zeugen davon, dass Susanne mit allen Mitteln versucht, wieder eine normale, gutbürgerliche Welt entstehen zu lassen, in der es sich zu leben lohnt. Die wenigen Brotkrumen auf dem Teller stehen im Gegensatz zu dem mit Keramikrequisiten reich gedeckten Tisch. „Wenn zwei sich begegnen“, Werbespot für Dr. Oetkers Backpulver Backin, D, 1956 Frau Renate serviert ihrem Ehemann die mit Backpulver Backin schnell und einfach gelungene Torte. Das edle Kaffeeservice betont die elegante und gutbürgerliche Atmosphäre. Das eigentlich alltägliche Produkt Backin erhalt dadurch eine besondere Wertigkeit. Die von Frau Renate gebackene Torte, die auf einem Porzellan- Tortenteller präsentiert wird, zeigt, welch außergewöhnliche Resultate mit dem beworbenen Backpulver erzielt werden können. Durch das elegante Kaffeegeschirr wirkt das fertige Produkt noch raffinierter und vermittelt den Eindruck von einem Ehepaar, das von dem Wirtschaftswunder der 1950er profitiert hat.
„Pappa ante Portas“, D, 1991 Regie: Loriot alias Bernhard-Viktor Christoph von Bülow Die Anfangsszene des Filmklassikers zeigt einen Frühstückstisch, der schon zu Beginn einen Eindruck davon gibt, in welchem sozialen Umfeld sich Familie Lohse bewegt. Das Porzellangeschirr besitzt ein Dekor, das dem „indischblau“ Design von Winterling sehr ähnlich ist. Das Dekor selbst stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und wird oft kopiert und ist daher ein sehr edles, aber auch gebräuchliches Geschirrdesign. In dieser Szene betont dieses Dekor eine konservative, wohlhabende und bürgerliche Umgebung, in der die Familie lebt und die in dieser leichten Komödie karikiert werden soll. Das sogenannte Spießbürgertum der deutschen Gesellschaft wird auf selbstironische Art und Weise vorgeführt. „Der Tatortreiniger − Nicht über mein Sofa“, D, 2011 Regie: Arne Feldhusen Der Tatortreiniger Heiko Schotte betritt die Villa von Frau Hellenkamp und bricht beim Zusammenstoß mit einer hochwertigen Vase die Henkel ab. Die wertvoll und historisch aussehende Vase betont gleich zu Beginn der Folge den Standesunterschied zwischen Schotty und Frau Hellenkamp. Auch andere Gegenstände wie ein reich verzierter und vergoldeter Kelch verdeutlichten, dass Heiko in eine Welt des alten Adels und der oberen Gesellschaftsschicht Deutschlands eintritt, die seiner sehr fremd ist. Mit Heiko und Frau Hellenkamp stoßen zwei sehr unterschiedliche Welten aufeinander, in der die eine die andere nicht mehr versteht. Deutlich wird dies in der Unterhaltung über das Auktionshaus, von dem die Vase erstanden worden ist: EBAY oder Sotheby’s.
„Mediamarkt – Zipfelrauschkampagne“, D, 2017 Der vollständig animierte Werbespot zeigt Gartenzwerge, welche die unterschiedlichsten Technik-Produkte aus dem Produktsortiment des Media Markt Konzerns verwenden. Auf einer rauschenden Party spielen sie zusammen mit zum Leben erweckten Porzellanballerinen mit VR-Brillen, Videokonsolen, Smartphones, Drohnen und vielem mehr. Den eigentlich als spießig-deutsch wirkenden Gartenzwergen wird in dieser Werbung Leben eingehaucht. Durch die neuen Möglichkeiten der Animationstechnik werden nun auch Keramik-Gartenzwerge zu lebendigen und beweglichen Akteuren. Die Entscheidung, Gartenzwerge mit moderner Technik zu kombinieren, lässt die Werbung besonders originell und überraschend wirken. Diese Art der augenzwinkernden und provozierenden Werbung ist typisch für das zeitgenössische Phänomen des viralen Marketings. „Stromberg – Jennifer“, D, 2007 Regie: Arne Feldhusen In der Serie Stromberg wird der Büroalltag in der Versicherungsfirma „Capitol“ auf dokumentarisch- satirische Weise gezeigt. In dieser Folge geht es um die neue Mitarbeiterin in der Abteilung „Schadensregulierung M-Z“ namens Jennifer. Bernd Stromberg hat ein Auge auf die neue Mitarbeiterin geworfen und bietet ihr seine Hilfe bei der Einarbeitung an. Bernd Stromberg hält wie so oft eine Werbetasse der „Capitol“-Versicherung in der Hand. In Büros wie diesen findet sich häufig ein Sammelsurium an unterschiedlichen einfachen Tassen. Die Tasse ist mehr ein alltäglicher Zweckgegenstand, der keine große Aufmerksamkeit bzgl. der Auswahl geschenkt wird. Gleichzeitig zeigt sich hier die Keramiktasse in ihrer Funktion als Werbemittel. Standbild: © Brainpool
„Pastewka – die Saunabürste“, D, 2007 Regie: Joseph Orr In dieser Folge besucht Bastian Pastewka seinen Vater anlässlich dessen Geburtstages zusammen mit der restlichen Familie. Es gibt ein sogenanntes Schäfergulasch. Bastian wundert sich über die Größe des Kupfertopfes und die Menge des Gulaschs, die traditionell anscheinend nur von einem einzigen Schäfer gegessen wird. Das feine Porzellan der Familie Pastewka steht im starken Kontrast zum großen Kupfertopf, in dem sich das Gulasch befindet. Die Terrine, die sich auf dem Tisch befindet, ist mehr ein dekoratives Objekt als dass sie benötigt wird. Die Requisiten Kupfertopf und Terrine spiegeln die satirische Überspitzung von Stereotypen wie „gutbürgerlich“ und „ländlich-traditionell“. Ausschnitt aus Pastewka – die Saunabürste © Brainpool „Sherlock - The Lying Detective”, GB, 2017 Die „Home Sweet Home“ Tasse und Untertasse spielt in der Folge „The Lying Detective“ eine besondere Rolle. Mrs. Hudson lässt die Tasse und Untertasse absichtlich fallen, um Sherlock abzulenken und ihn somit seiner Pistole zu entledigen. Das Dekor gibt einen Hinweis auf den Handlungsort des Films: Großbritannien. So verrät das Keramikrequisit nicht nur etwas über kulturelle Stereotypen („Briten trinken immer Tee“) und auch die lokale Verortung des Films, sondern ist gleichzeitig ein dramaturgisches Mittel. Die „Home Sweet Home“- Teetasse der Londoner Porzellandesignerin Ali Miller wurde nach ihrem Auftritt in der neuen Sherlock Holmes Serie der BBC zum Verkaufsschlager. Soho House images © Ali Miller
„Notting Hill“, GB, 1999 Regie: Roger Michell In dem Film trifft der Buchladenbesitzer William Thacker auf Anna Scott, den berühmtesten Filmstar der Welt. Damit ändert sich sein Leben komplett. Anlässlich des Geburtstags von Williams Schwester sitzen alle bei Freunden zum Abendessen. Der Tisch ist mit weißem Kaffeegeschirr gedeckt. Im Kontrast dazu stehen die farbigen, traditionell wirkenden Teller im Schrank. Insbesondere das weiße einheitliche Geschirr unterstreicht den feierlichen Anlass, zu dem sich die Freunde versammelt haben. „James Bond 007 – Skyfall“, GB, 2012 Ein gutes Beispiel für ein Objekt, das auch etwas über den sozialen Status oder den Charakter der Figur aussagt, ist die Bulldogge von „M“, der Leiterin des britischen Geheimdienstes MI6 und Vorgesetzten von James Bond aus dem Geheimagentenfilm „James Bond 007 – Skyfall“. Die Porzellan-Bulldogge, die sich auf ihrem Schreibtisch befindet, ist ihr stetiger Begleiter. Dekoriert ist das Porzellantier mit der Nationalflagge des Vereinigten Königreichs Großbritannien. Das Keramikrequisit betont, wie sehr sich „M“ ihrem Land verbunden fühlt. Die Bulldogge selbst ist schon seit dem 19. Jahrhundert ein Symbol für die stählerne Entschlossenheit der Briten, weshalb sie auch oft mit dem britischen Premierminister Winston Churchill in Verbindung gebracht wurde. Diese Entschlossenheit findet sich auch in „M“s Charakter wieder. Als „M“ stirbt, erbt James Bond die Porzellan-Bulldogge, sodass dieses Keramikrequisit zusätzlich zum Symbol der freundschaftlichen Verbundenheit wird. Figur „Jack the Bulldog“ Royal Doulton, London/England
Daten & Fakten Sonderausstellung „STILLE STARS – Keramik in Film und Werbung“ Dauer 27. Juli 2019 bis 26. Januar 2019 Veranstaltungsorte Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Selb Werner-Schürer-Platz 1 95100 Selb Fon: +49 9287 91800-0 info@porzellanikon.org Original- Kinofilm James Bond 007 – Skyfall, 2012: „Jack the Bulldog“, Royal Keramikrequisiten Doulton, London/England, (Auswahl) Fernsehserie Stromberg: Bürotasse der „Capitol“-Versicherung Fernsehserie Sherlock (GB): „Home Sweet Home“ Porzellangeschirr-Serie, Ali Miller London Kuratoren Désirée Neeb, Dr. Jana Göbel Unterstützer Nane Cornelius, Expertin für Requisiten, insbesondere Keramikrequisiten Klasse 1.FS A des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums für Produktdesign- und Prüftechnik in Selb, „Die Werft“, München, Carola Cless und Swen Sieber Crushed eyes media GmbH & Co. KG Ausstellungsfläche 600 qm Katalog STILLE STARS – Keramik in Film und Werbung Désirée Neeb, hrsg. von Wilhelm Siemen, Schriften und Kataloge des Porzellanikons, Bd. 127, Hohenberg a. d. Eger / Selb 2019. 88 Seiten. ISBN 783940027351 Führungen & Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Führungsangebot, Veranstaltungen Art After Work-Veranstaltung, Movie Nights, Sommerferienprogramme, Familienworkshops und vieles mehr. Webseite www.porzellanikon.org Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr Eintrittspreise Einzelkarte Selb 5,00 EUR Einzelkarte Hohenberg 3,00 EUR Kombiticket 6,50 EUR
Begleitprogramm UND ACTION! Sommerferien-Programm im Porzellanikon Ausstellung „STILLE STARS“ lädt in die schillernde Welt des Films und der Werbung ein. Vom Greenscreen bis zum Werbedreh – spannendes Sommerferien-Programm im Porzellanikon Im Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in Selb dreht sich in diesem Sommer alles um die schillernde Welt des Films und der Werbung. In der großen Sonderausstellung „STILLE STARS: Keramik in Film und Werbung“, die vom 27. Juli 2019 bis zum 26. Januar 2020 in Europas größtem Spezialmuseum für Porzellan gezeigt wird, tauchen die Besucherinnen und Besucher in die bunte Welt der Medien ein und können bei zahlreichen Mitmachaktionen sogar selbst zum Regisseur und Requisiteur werden. Was wäre Sherlock Holmes ohne seine Lupe, James Bond ohne seinen legendären Drink oder Stromberg ohne seine Capitol-Werbetasse? Requisiten sind Teil einer jeden Filmausstattung vom Kino- bis zum Werbefilm. Hierzu zählen natürlich auch keramische Gegenstände wie Teller, Tassen, Figuren, Waschbecken oder Fliesen. Und um genau die geht es in der großen Ausstellung „STILLE STARS“. Anders als die Schauspieler bleiben diese stummen Helden meist im Hintergrund, und doch haben sie eine enorme Wirkung: Sie versetzen die Darsteller in eine bestimmte Zeit oder an einen besonderen Ort. Erst durch sie wird eine Handlung glaubwürdig. In der Ausstellung werden Filmszenen, Werbeclips und Werbefotos aus vielen Ländern Europas von den 1930er Jahren bis heute gezeigt. Dazu kann man in einen Zeitschriftentunnel und an Medienstationen in die bunte Welt der Kinofilme, Werbespots und Hochglanz-Magazine eintauchen. Wer will, kann selbst zum Regisseur oder Requisiteur werden und mit dem „Greenscreen“ experimentieren. Mit einer passenden Entdecker-App, die sich auch zuhause oder im Museum aufs Handy runterladen lässt, sind Kids & Co perfekt ausgestattet für eine interaktive Schnitzeljagd durch die „STILLEN STARS“. Spannende Sommerferien-Aktionen für Kids & Co „Und Action!“ lautet das Motto in den Sommerferien. Wer einmal selbst zum Requisiteur werden möchte, für den ist das Programm „STILLE STARS: Heldentasse, Schurkenbecher“ genau das Richtige. Hier bestimmen die Kids, aus welcher Tasse Darth Vader seinen Kaffee trinkt oder von welchem Teller Batman seinen Kuchen isst. Bekannte Filmfiguren werden mit Keramik ausgestattet. Natürlich müssen die Requisiten zu den Charakteren passen. Wie man Gegenstände richtig in Szene setzt, erfahren die Kids bei „STILLE STARS im Werbedreh“. Natürlich steht auch die Produktion eines Clips auf dem Programm. Beim Familiennachmittag „Am Filmset mit den STILLEN STARS“ sind alle angehenden Regisseure, Kameraleute, Filmstars und Drehbuchschreiber gefragt. Gemeinsam wird ein Film gedreht, in dem Porzellan eine Rolle spielt. Beim Programm „Ein Poster für die STILLEN STARS“ ist neben Know-how auch Kreativität gefragt. Was wäre ein Film ohne ein gutes Poster, das die Zuschauer sofort anspricht? Es wird geklebt, fotografiert und gedruckt bis das perfekte Plakat für die keramischen Stars steht.
Termine Di., 30.7.: Sommerferienprogramm: „STILLE STARS: Heldentasse, Schurkenbecher“, 10 – 12:30 Uhr, ab 6 Jahren, Preis: 3 € Materialkosten, mit Anmeldung Di., 13.8.: Sommerferienprogramm: „STILLE STARS im Werbedreh“, 10 – 12:30 Uhr, ab 8 Jahren, Preis: 3 € Materialkosten, mit Anmeldung Sa., 18.8.: Familiennachmittag: „Am Filmset mit den STILLEN STARS“, 14:30 – 17:00 Uhr, ab 6 Jahren, Preis: 3 € Materialkosten, Eltern/Begleitperson zusätzlich 1 € Sonntagseintritt, ohne Anmeldung Di., 27.8.: Sommerferienprogramm: „Ein Poster für die STILLEN STARS“, 10 – 12:30 Uhr, ab 8 Jahren, Preis: 3 € Materialkosten, mit Anmeldung. Filmnächte – 30. Juli bis 4. August Täglich ab 21.30 Uhr wird ein spannendes Filmprogramm auf dem Festplatz des Porzellanikons gezeigt (freier Eintritt) mit Aftershow-Party und weiteren Attraktionen. Für Kids steht am 31.7., 18 Uhr, „Die kleine Hexe“ (Auditorium) auf dem Programm. Bereits ab 16 Uhr gibt es ein spannendes Mitmachprogramm. Weitere Informationen zur Ausstellung „STILLE STARS: Keramik in Film und Werbung“ (27.7.2019 – 26.01.2020) und zum Begleitprogramm unter: www.porzellanikon.org
Kurzportrait Porzellanikon DAS PORZELLANIKON – EIN MUSEUM DER VIELFALT Im Reigen der staatlichen Museen in Bayern ist das Porzellanikon eines der großen. Mit 2000 m2 am Standort Hohenberg an der Eger und 8000 m2 Ausstellungsfläche in Selb ist es einzigartig in Europa. Insgesamt über 200.000 Exponate bilden ab, was die Menschen in der deutschen Porzellanbranche, insbesondere in Oberfranken und der Oberpfalz, in den letzten 200 Jahren geschaffen haben und was die Region mit der größten Dichte an Produktionsstätten, vor allem das Fichtelgebirge, weltweit bekannt gemacht hat: das Porzellan. Es verbindet Gebäude, die den Atem der Geschichte spüren lassen und Ausstellungen, die auf rund 10.000 m2 modern und besucherorientiert Menschen faszinieren. Hohenberg – Faszination des Schönen Gelegen in Hohenberg an der Eger dokumentiert das Mutterhaus dieser 1982 ins Leben gerufenen Einrichtung, heute die Geschichte der Porzellanformen und -dekore und dies seit der Erfindung des Porzellans durch Johann Friedrich Böttger und Walther Ehrenfried von Tschirnhaus. Der Schwerpunkt der Sammlung und damit der dort präsentierten Exponate liegt auf dem Schaffen der Porzellanindustrie im deutschsprachigen Raum seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Zeit der Wende 1990. Sonderausstellungen, die manchmal sogar das ganze Museum in ein neues Gewand hüllen, behandeln immer wieder zentrale Aspekte der Porzellangeschichte aus unterschiedlichsten Perspektiven. Aber auch das faszinierende künstlerische und handwerkliche Können der Manufakturisten in ganz Europa war und ist hier präsent. Selb – Porzellan erleben Klassische Eleganz und wertiges Ambiente stilvollen Wohnens, wie es die neben der Fabrik gelegene ehemalige Fabrikanten Villa und der 1995 eröffnete Neubau in Hohenberg an der Eger verkörpern, findet eine kontrastreiche Entsprechung in der früheren Porzellanfabrik. Diese wurde 1867 durch Jacob Zeidler gegründet, 1917 erworben durch Phillipp Rosenthal. In drei unterschiedlichen Bereichen wird Porzellan als Erlebnis erfahrbar. Von der Herstellung des „Weißen Goldes“ über den fertig gebrannten zunächst noch weißen Scherben bis zur verzierten Ware. Lebendig wird dies in den historischen Fabrikationsräumen, wo durch ein Ensemble von Maschinen, durch Vorführungen und Videofilme auf spannende Weise Einblicke in dreihundert Jahre Produktionsgeschichte vermittelt werden. Ehemalige Porzelliner geben Wissensbegierigen gern Auskunft und zeigen, wie es ging. Technische Keramik - Versteckt aber unvergleichlich und unverzichtbar Ob mannshohe Mischbehälter für die chemische Industrie, Tauchformen für die altbekannten Latexhandschuhe, Elektroisolatoren und Kondensatoren oder modernste Produkte für den Bereich der Biomedizin, Computertechnik und den Automobilbau – auch technische Keramik, die von deutschen Herstellern produziert wurde und in vielerlei Weise den Menschen dient, ohne bemerkt zu werden, wird hier anschaulich dargestellt. Rosenthal – Ein Mythos 2016 wurde der Ausstellungsbereich am authentischen Ort, im Brennhaus der 1969 stillgelegten Rosenthal-Fabrik in Selb-Plößberg, auf moderne und außergewöhnliche Weise neu inszeniert. Der Weg führt die Besucherinnen und Besucher durch einen „Logo-Tunnel“ in einen 600 m2 großen, offenen Raum mit einem imposanten Brennofen. Medienstationen geben Einblicke in das Leben von Philipp sen. und Philip jun. Die Fülle ihrer Produktinnovationen vor dem Hintergrund der sich verändernden Tischkultur zwischen dem ausgehenden 19. und beginnenden 21. Jahrhundert werden auf ungewöhnlich gestalteten Tischen präsentiert. Ausgewählte
Kunstporzellane wollen hingegen in speziell dafür entworfenen Archivschränken entdeckt werden. Ein Highlight sind die 44 Fenster, durch deren farbenprächtige Dekore die Sonne in die Ausstellung scheint und das historische Gebäude in eine Art Industriekathedrale verwandelt. Weitere Infos: www.porzellanikon.org
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