Studier mal - Stadt Marburg

 
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Studier mal - Stadt Marburg
Studier mal

   Das Magazin Oktober 2019

Klimabeschluss        BildungsBauProgramm     Lahn-Renaturierung    Elisabethmarkt
Ziel: Weniger CO2     Viele Projekte laufen   Tag der offenen Tür   Shoppen & Erlebnis
Studier mal - Stadt Marburg
Marburger Bilderbogen

OB Spies begrüßte Jacobo Antonio Wiesner Bürgermeister Stötzel bedankte sich bei all  Stadträtin Dinnebier besuchte die Ferien-
Aragon, 10.000. Einwohner mit einem ande- denen, die am Aktionstag „Sauberhafte Lahn“ spiele der Jugendförderung, an denen 245
ren als dem deutschen Pass. (Foto: Grähling) 700 Kilo Müll sammelten. (Foto: Krause)  Kinder teilnahmen. (Foto: Steinforth)

Mit der Deutschland Tour ist Radfahren als Spitzensport in Marburg angekommen – und das ganz wörtlich. 132 Etappensieger der Tour de
France, Welt-, Europa- und Landesmeister sowie Radsport-Ikonen haben in der Biegenstraße die zweite Etappe der Tour gestartet. Die
Stadt hat das mit ihrem „Fest des Radfahrens“ gefeiert. Das Begleitprogramm hatte der Fachdienst Sport organisiert. (Foto: Kronenberg)

Studierende aus 13 Ländern begrüßte OB      Bürgermeister Stötzel eröffnete eine neue     Stadträtin Dinnebier begrüßte 25 Sprach-
Spies zur Internationalen Sommeruniversität Tisch-Bank-Kombination am Aussichtspunkt      stipendiat*innen aus der Tschechischen
an der Philipps-Universität. (Foto: Profus) „Dr. Georg Rumpf Anlage“. (Foto: Krause)      Republik im Rathaus. (Foto: Steinforth)
Studier mal - Stadt Marburg
Liebe Marburgerinnen,
liebe Marburger,

diese Stadt ist in Bewegung. Wir erleben große                                    Anfang, sondern sind mittendrin. Seien Sie
und spürbare Veränderungen in der Art und Weise,                                  herzlich eingeladen, sich auch bei den Veranstal-
wie wir uns fortbewegen. Die feierliche Eröffnung                                 tungen zum Klimanotstand aktiv beteiligen und
der Weidenhäuser Brücke vor wenigen Wochen                                        Ihre Meinung zu sagen.
hat uns eine Hauptverkehrsachse wiedergegeben.
Und weitere Verbesserungen im Verkehr stehen                                      Bis dahin wünsche ich Ihnen einen guten Start
auch für die nächsten Wochen an. Am 25.                                           in den beginnenden Herbst und freue mich wie
September haben wir im Erwin-Piscator-Haus                                        immer, von Ihnen zu hören.
noch einmal die Pläne für die Nordstadt
vorgestellt. Uns ist an dieser Stelle ein sehr guter                              Ihr
Ausgleich aller Interessen gelungen. Ich freue
mich schon jetzt darauf, rund um die Herbstferien
die Radwege in beide Richtungen in Elisabeth-
straße und westlicher Bahnhofstraße freizugeben.
Damit erreichen wir ein Ziel, das über viele Jahre
                                                                                  Dr. Thomas Spies
diskutiert und mit breiter Bürger*innen beteiligung
gemeinsam vereinbart wurde. Diese Verbesserungen
werden sicherlich ein weiterer Meilenstein
 auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt sein.
Auch grundsätzlich überlegen wir alle, welchen
Beitrag wir zum Klimaschutz leisten können.
Für mich ist klar: Die Klimakrise darf nicht zur
                                                                                                            Marburg im Oktober
neuen sozialen Frage werden. Wer auf das Auto
angewiesen ist, muss es nutzen können. Wir                                                                  Klimanotstand
wollen aber durch attraktive Alternativen                                                                   Das Ziel ist Klimaneutralität        4
erreichen, dass viele Menschen umsteigen wollen,                                                            Beschluss der Stadtverordneten       5
wo immer es geht. Wir stehen dabei nicht am
                                                                                                            CO2-Bilanz soll besser werden        6
                                                                                                            Klima: Vorträge und Mitmach-Aktionen 7
                                                                                                            Uni spart Energie                    8
                                                                                                            Kennen Sie Marburg?                  9
 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen, die Termine
                                                                                                            BiBaP-Programm auf Hochtouren       10
 der Ausschüsse oder der fünf neuen Ortsbeiräte, finden Sie auf
 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen
                                                                                                            Kooperative Sozialplanung entwickeln 12
                                                                                                            „Offene Baustelle“ an der Lahn      13
Studier mal Marburg
erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils
                                                      Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,
                                                      Versand und Auslage.
                                                                                                            Sprachförderkonzept in Kitas        14
vor Monatsbeginn, herausgegeben vom                   Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beim
Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der      Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378)                   Leichte Sprache:
Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35035 Marburg     Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH,
Tel. 06421 201-1378, www.marburg.de,                  Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg,                 Elisabethmarkt                      16
studiermalmarburg@marburg-stadt.de                    Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44,
twitter: @stadt_marburg                               E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de                    kurz & bündig                       18
facebook: stadt.marburg                               Druck: msi – media service international gmbh
Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn,               Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-      Marburg im Oktober                  24
Michael Arlt (Kultur)                                 Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed
Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich-   Credit MaterialCertifikat“.                           Kultur & Co                         28
keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13        Redaktionsschluss für Nr. 11/2019: 11. Oktober 2019
Techn. Layout: Nadine Schrey                          Titelbild: Herbst in Marburg
Auflage: 15.300                                        Foto: Georg Kronenberg
Studier mal - Stadt Marburg
wortung: „Wir wollen unseren Beitrag
                                                                                                 leisten, um das 1,5-Grad-Ziel zu hal-
                                                                                                 ten und eine sich selbstverstärkende,
                                                                                                 nicht umkehrbare Erwärmung aufzu-
                                                                                                 halten“, so Spies.
                                                                                                 Dafür muss Marburg zuvorderst sei-
                                                                                                 nen CO2-Ausstoß drastisch reduzie-
                                                                                                 ren. Die Handlungsfelder sind nicht
                                                                                                 neu, schließlich hat die Stadt schon
                                                                                                 2011 ein Klimaschutzkonzept verab-
                                                                                                 schiedet und setzt es Schritt für
                                                                                                 Schritt um. Es geht um Mobilität,
                                                                                                 Bauen und Wohnen, Gebäudesanie-
                                                                                                 rung, Gewinnung regenerativer Ener-
                                                                                                 gie, lokale Wirtschaftskreisläufe, Er-
                                                                                                 nährung, Bewusstseinswandel und
                                                                                                 Klimabildung. Neu ist auch nicht das
                                                                                                 Wissen darüber, dass mehr getan
                                                                                                 werden muss – die Welt kennt schon
       Der Beschluss zum Klimanotstand in Marburg ist breit getragen: Auch die örtliche          seit 40 Jahren den „Treibhauseffekt“.
       Klimagruppe sowie „Fridays for Future“ Marburg haben dazu beigetragen. (Foto: Grähling)   „Vielleicht sind wir aber jetzt genau
                                                                                                 an dem Punkt angelangt, an dem sich
                                                                                                 etwas dreht, an dem Entscheidungen,
    Zeit, dass                                                                                   von denen wir schon länger wissen,
                                                                                                 dass sie nötig sind, in der Wirklichkeit
                                                                                                 auch möglich sind“, sagt OB Spies.
    sich was dreht
    ■ Stadt Marburg ruft Klimanotstand aus

        ie Stadt Marburg hat den Klima-
    D   notstand ausgerufen. Damit er-
    kennt sie die menschengemachte
                                                   im Vorfeld ausführlich mitdiskutiert,
                                                   „Fridays for Future“ Marburg hat Vor-
                                                   schläge dazu eingebracht.
    „Klimakrise als existenzielle Bedro-
    hung für die Artenvielfalt und den             Nicht auf dem
    Menschen an“. Das steht im ersten                                                               Die Klimakrise ist mehr als Gletscherschmelze und
    Satz des Beschlusses, den das Stadt-           Rücken der Ärmsten                               steigende Meeresspiegel: In Deutschland hat sich
    parlament verabschiedet hat (siehe                                                              die Dürre 2019 weiter verschärft. (Foto: Pixabay)
    Seite 5). Das Ziel: Marburg soll bis           „Der Klimanotstand in Marburg be-
    2030 klimaneutral werden – und                 deutet, dass wir unser gesamtes städ-         „Dass wir vor dieser größten Heraus-
    sozial gerechter.                              tische Handeln und jede Entschei-             forderung angesichts der Ermange-
                                                   dung auf ihre Klimawirkung hin über-          lung eines Ersatzplaneten zusam-
    Sieben Punkte umfasst der Beschluss            prüfen. Wir werden zusammen mit               menstehen. Dass wir gemeinsam et-
    – von der Anerkennung der globalen             den Bürger*innen schauen, welche              was versuchen, von dem manche
    Krise bis zu finanziellen Mitteln und           Maßnahmen am effektivsten einen               meinen, es sei unmöglich.“
    Personal, das die Stadt für den Kli-           mutigen Beitrag zum Klimaschutz               ■ www.marburg.de/klimaschutz
    maschutz bereitstellen soll. Gefordert         und sozialen Ausgleich leisten kön-
    wird vom Magistrat ein verbindliches           nen“, erklärt Oberbürgermeister Dr.
    Handeln für Klimaschutz unter der              Thomas Spies. Das heißt auch: Die              Was ist
    Maßgabe des sozialen Ausgleichs,               Klimakrise darf nicht zur neuen sozi-
    dazu ein Aktionsplan für Marburg –             alen Frage werden. Was vereinbart
                                                                                                  klimaneutral?
    erstellt unter breiter Beteiligung von         und umgesetzt wird, darf nicht den             Klimaneutralität bedeutet, dass
    Bürger*innen, Vereinen, Initiativen            Menschen zu Last fallen, die ohnehin           die Menge an vorhandenen Treib-
    und Expert*innen.                              am wenigsten haben. Für sie wie für            hausgasen in der Atmosphäre
    So groß und umfassend die Aufgabe,             alle anderen muss das Leben besser             nicht mehr steigt. Werden zusätz-
    so breit getragen der Beschluss: Über          werden – so steht es im Beschluss.             liche Gase ausgestoßen, müssen
    den Wortlaut hat neben den Fraktio-            Die Stadt sieht sich neben dem Land,           sie an anderer Stelle wieder ein-
    nen der Stadtverordnetenversamm-               dem Bund, der EU und der Weltge-               gespart werden.
    lung auch die örtliche Klimagruppe             meinschaft auch selbst in der Verant-

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Studier mal - Stadt Marburg
Mit großer Mehrheit hat die Marburger Stadtverordnetenversammlung
                                                                   Ende Juni den Klimanotstand beschlossen. (Foto: Grähling)

    Der Beschluss vom 28. Juni 2019 im Wortlaut
    „Die Stadtverordnetenversammlung Marburg
    •   ruft den Klimanotstand aus und erkennt damit die Klimakrise als existentielle Bedrohung für die Artenvielfalt und den
        Menschen an. Die Klimakrise und ihre auch sozialen Implikationen sind die größte Herausforderung, die die Mensch-
        heit zu lösen hat. Zugleich ist mit ihr die Chance zur Erneuerung unserer Wirtschaft verbunden: Für zukunftsfähige Ar-
        beitsplätze und sozialen Ausgleich, indem wir unser Gemeinwesen aus der unsicheren Abhängigkeit fossil-atomarer
        Energieimporte führen und stattdessen auf heimische Wertschöpfung setzen. Die Behebung dieser Krise muss fortan
        höchste politische Priorität innehaben. Dabei müssen gleichzeitig die wirtschaftlichen und sozialen Chancen genutzt
        werden. Dies muss bei jeder politischen Entscheidung und jedem Handeln der Exekutive berücksichtigt werden. Ent-
        scheidungen dürfen nicht zu Ungunsten der Pariser Klima-Ziele getroffen werden.
    •   erkennt, dass die bisherigen Maßnahmen und Planungen auf allen Ebenen nicht ausreichen, um die Erderwärmung
d       auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Um dieses Ziel noch erreichen zu können, braucht es mutige Entscheidungen und
        Gesetzgebungen auf allen Ebenen.
    •   ersucht den Ältestenrat, sich auf ein Verfahren zu verständigen, wie die Einhaltung des Klimaziels Netto 0 bis 2030
        zu berücksichtigen ist und andere, damit verbundene elementare gesellschaftliche Aufgaben in angemessener Weise
        in allen parlamentarischen Vorgängen berücksichtigt werden können.
    •   beschließt einen mit unabhängigen, externen Fachleuten besetzten Klimabeirat zur Begleitung und Bewertung der
        Maßnahmen zur Erreichung des Klimaziels einzusetzen.
    •   fordert den Magistrat auf, der Stadtverordnetenversammlung und der Öffentlichkeit entsprechend Maßnahme M36
        „Klimaschutz-Controlling“ des Integrierten Klimaschutzkonzepts für die Universitätsstadt Marburg aus dem Jahr 2011
        nunmehr jährlich über Fortschritte und Schwierigkeiten bei der Reduktion der Emissionen Bericht zu erstatten und
        danach im Abstand von jeweils vier Jahren vorzulegende, ausführliche Klimaschutzberichte zu erstellen. Die Maßnah-
        me M36 muss ans Pariser Klimaziel und den aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst werden. Falls der Bericht auf-
        zeigt, dass die Stadt Marburg und die von ihr kontrollierten Gesellschaften/Beteiligungen ihren Zielen nicht nach-
        kommen, wird die Stadt verbindlich nachbessern und ihr Handeln entsprechend korrigieren.
    •   fordert Land Hessen, Bund und EU auf, mutige, wirksame und sozial-gerechte Maßnahmen zu ergreifen, um eine Be-
        grenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1,5° Celsius zu erreichen.
    •   beauftragt den Magistrat die bisherigen Beschlüsse und Pläne zum Klimaschutz aufzubereiten und in einem Bürger*in-
        nenbeteiligungsprozess gemeinsam mit Marburger Bürger*innen, Vereinen, Initiativen und sonstigen Expert*innen
        zu überprüfen. Am Ende des Jahres 2019 soll ein erster Aktionsplan stehen, der konkrete Schritte zur Reduzierung
        der CO2-Emissionen auf Nettonull bis 2030, des Energieverbrauchs, der Steigerung der Energieeffizienz und des Aus-
        baus der Erneuerbaren Energien im Stadtgebiet Marburg vorsieht. Schon im Haushaltsplan 2020 sind die nötigen fi-
        nanziellen und personellen Ressourcen dafür bereitzustellen.“

                                                                                                                                   5
Studier mal - Stadt Marburg
CO2-Emissionen in Marburg – Gesamter Ausstoß in Tonnen/Jahr

    CO2-Bilanz verbessern                                                              Stromverbrauchs und des Ausbaus er-
                                                                                       neuerbarer Energien.
                                                                                       Aus der CO2-Bilanz ergeben sich auch
    ■ Wärme, Strom, Verbrennungsmotor                                                  die großen Stellschrauben für eine
                                                                                       Reduzierung der Marburger Emissio-
                                                                                       nen: energetische Sanierung von Ge-
         ohlenstoffdioxid heißt der Stoff,
    K    aus dem die Klimakrise gemacht
    ist. Das Molekül CO2 gilt als wichtig-
                                             Wo Marburg auf dem Weg dahin steht,
                                             ist in der CO2-Bilanz zu sehen.
                                             Die Grafik, die der Fachdienst Klima-
                                                                                       bäuden, Austausch alter Öl- und Ga-
                                                                                       skessel, Energieeffizienz und Ener-
                                                                                       giesparen,          klimafreundlicher
    ster Treiber der gegenwärtigen Erder-    schutz, Stadtgrün und Friedhöfe er-       Verkehr, Ausbau erneuerbarer Ener-
    wärmung. Seinen Ausstoß in Marburg       stellt hat, zeigt, dass der meiste CO2-   gien und – nicht zu vergessen - Moti-
    bis 2030 zu reduzieren und klima-        Ausstoß durch den Bedarf an Wärme         vierung der Stadtgesellschaft für den
    neutral zu werden, ist das Ziel des      und Elektrizität entsteht: Strom, Erd-    Klimaschutz.
    Beschlusses zum Klimanotstand.           gas und Heizöl machen gut drei Vier-      Der letzte Punkt in der Aufzählung ist
                                             tel aller CO2-Emissionen in der Stadt     eigentlich der wichtigste. Das zeigt
    Rund 840.000 Tonnen umweltschäd-         aus. Der Verkehr von Fahrzeugen mit       allein das Beispiel Gebäudesanie-
    liches Kohlenstoffdioxid hat ganz        Verbrennungsmotoren – Benzin- und         rung: In ganz Marburg gibt es 24.521
    Marburg noch 1990 verursacht – grob      Dieselverbrauch – sind für ein Fünftel    Immobilien, rund 340 Gebäude hat
    geschätzt. Fundiert für die kommu-       verantwortlich. Unter „Sonstiges“         die Stadt selbst. Für die Energiebilanz
    nale Ebene berechnet wurde die Kli-      sind Biomasse, Umweltwärme, Son-          aller anderen sind ihre Besitzer*in-
    mabelastung damals noch nicht. Die       nenkollektoren, Biogas, Abfall, Flüs-     nen zuständig. Die Stadt hilft mit ko-
    (geschätzten) Emissionen sind bis        siggas, Biodiesel, Braunkohle, Stein-     stenloser Beratung, finanziellen An-
    2009 auf 770.000 Tonnen und dann         kohle und Biobenzin zusammenge-           reizen, städtischen Zuschüssen und
    weiter bis 2016 auf 715.000 Tonnen       fasst. Der CO2-Ausstoß ist seit 2010      Förderprogrammen.
    gesunken. Das sind rund 15 Prozent       leicht gesunken – wegen sinkenden         ■ www.marburg.de/klimaschutz
    weniger in Richtung des Ziels, das das
    „Integrierte Klimaschutzkonzept“
    von 2011 formuliert hat.                  Wie die CO2-Bilanz entsteht
    Damals wollte Marburg noch „50 Pro-       Die CO2-Bilanz wird mit der Bilanzierungssoftware ECORegion nach dem
    zent weniger CO2-Ausstoß im Bereich       sogenannten BISKO-Standard erstellt. BISKO (Bilanzierungs-Systematik
    Strom und Wärme bis 2030 – im Ver-        Kommunal) meint die „Empfehlung zur Methodik der kommunalen Treib-
    gleich zu 2009“ für das Stadtgebiet.      hausbilanzierung für den Energie- und Verkehrssektor in Deutschland“.
    Heute, im Jahr 2019, reicht das nicht     Den Standard hat das Institut für Energie und Umweltforschung für die
    mehr. Als neues Ziel hat die Stadtver-    Bundesregierung entwickelt. Er legt fest, wie Kommunen ihre Bilanz mit
    ordnetenversammlung die Klima-            allen Emissionen, die im gesamten Stadtgebiet entstehen, berechnen.
    neutralität ausgegeben.

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Studier mal - Stadt Marburg
it der Ausrufung des Klimanot-
M    standes ist ganz Marburg ge-
fragt – mehr denn je. Die große Zu-
kunftsaufgabe, die Erderwärmung
aufzuhalten, bringt Veränderungen
mit sich, die alle ansprechen – egal
ob jung oder alt. Die Stadt Marburg
lädt deshalb alle Bürger*innen ein,
sich zu informieren, mitzureden, ei-
gene Vorschläge einzubringen und
aktiv mitzumachen. Gelegenheit da-
zu gibt es nun bei zwei Veranstaltun-
gen.
Am 15. Oktober kommt Sven Plöger
nach Marburg. Plöger ist bekannt aus
der allabendlichen Wettermodera-
tion. Sein persönliches Anliegen:
„Die oft sehr emotionale Klima-
                                                                       Am 15. Oktober spricht Wettermoderator Sven Plöger im TTZ über
diskussion muss sachlicher werden“.                                    „Klimawandel – Gute Aussichten für morgen?“. (Foto: Sebastian Knoth)
Im Marburger Technologie- und Ta-
gungszentrum (TTZ) spricht der
Diplom-Meteorologe über „Klima-
wandel – Gute Aussichten für mor-
gen?“ Seit 1999 steht Sven Plöger
                                        Aufbruch statt
von Berufs wegen vor der Kamera. Er
war an Moderationen zu Dokumen-
tarfilmen rund um seine Faszina-
                                        Katastrophe
tionsthemen Wetter und Klima betei-     ■ Stadt lädt Bürger*innen zum Mitmachen ein
ligt. Mit seinen Büchern zum Thema
„Gute Aussichten für morgen. Wie wir
den Klimawandel für uns nutzen kön-     Aktionsplan                              plan 2030 zusammen mit den Mar-
nen“ (2009) und „Klimafakten“                                                    burger*innen entwickelt wird. Ab 17
(2013) möchte Plöger (s)einen Bei-      für 2030                                 Uhr gibt es im TTZ Einstiegsvorträge
trag zu einer sachlicher geführten      Gut drei Wochen später steht die Ent-    zu Klimawandel, Klimakrise und zum
Klimadiskussion leisten.                wicklung des Klima-Aktionsplans          Klimaschutz in der Stadt. Es sprechen
                                        2030 im Mittelpunkt der nächsten         Wissenschaftler*innen, engagierte
„Klimabildung“                          Großveranstaltung. Dass ein solcher      Aktivist*innen sowie Expert*innen
                                        Aktionsplan ausgearbeitet wird, hat      der Stadtverwaltung. Es gibt Fragen-
mit Begeisterung                        das Stadtparlament mit der Ausru-        und Antwortrunden, Fakten-Checks,
Interessierte Laien und Fachpubli-      fung des Klimanotstands beschlos-        Ideensammlungen, gute Beispiele
kum näher an diese Thematik heran-      sen. 2030 ist das Jahr, bis zu dem       sowie Arbeitsgruppen zum Mitma-
zuführen und so mit Begeisterung        Marburg klimaneutral sein will. Bei      chen, dazu Theater am Anfang und
„Klimabildung“ zu betreiben macht       der Veranstaltung am 8. November         Häppchen zwischendurch. Die Er-
ihm nach eigenen Angaben so viel        ist die aktive Beteiligung der Bür-      gebnisse der Veranstaltung fließen
Spaß, dass neben der täglichen Wet-     ger*innen gefragt. Wie bereits bei       in die Erstellung des Klima-Aktions-
terprognose ein zweiter beruflicher      den Klimaschutzkonzepten will die        plans 2030 ein.
Schwerpunkt als Redner entstand.        Stadt, dass auch der Klima-Aktions-      ■ www.marburg.de/klimaschutz
Die Stadt Marburg konnte Sven Plö-
ger für die erste große Veranstaltung
nach Ausrufung des Klimanotstands
                                         Information und Beteiligung
gewinnen. Sie dient der Information      ■ Dienstag, 15. Oktober, 20 Uhr, TTZ (Softwarecenter 3): Sven Plöger
und Motivation, die Veränderungs-        spricht über „Klimawandel – Gute Aussichten für morgen?“
prozesse aktiv mitzugestalten. Denn      ■ Freitag, 8. November, 17 Uhr, TTZ (Softwarecenter 3): Klima-Aktions-
um mit Sven Plöger zu sprechen: Sich     plan 2030, Veranstaltung zur Bürger*innenbeteiligung.
nur die Klimakatastrophe einzure-        Für die Planung der Verpflegung am Abend wird um Anmeldung gebeten
den, löst keine Aufbruchsstimmung        unter klimaschutz@marburg-stadt.de.
in ein neues Zeitalter aus.

                                                                                                                                  7
Studier mal - Stadt Marburg
Die neue Chemie verbraucht nur ein Viertel ihres Vorgängerbaus. (Foto: Coordes)

         Uni verbessert                                                                      Chemie-Neubau wurde 2016 die
                                                                                             größte Solaranlage auf einem Gebäu-
                                                                                             de des Landes Hessen installiert.

         ihre Klimabilanz                                                                    Das nächste Großprojekt ist bereits
                                                                                             in Arbeit: Das in den 70er Jahren er-
                                                                                             richtete Uni-Fernheizwerk wird zur-
         ■ CO2-Verbrauch schon fast halbiert                                                 zeit auf Biomasse umgestellt. Ab
                                                                                             2020/21 sollen dadurch zwei Drittel
                                                                                             der Wärme auf dem Campus Lahnber-
         ie Marburger Philipps-Universität
    D    hat ihren CO-2-Verbrauch in den
    vergangenen zehn Jahren fast halb-
                                               Jahr 15 Millionen Euro aufbringen.
                                               „Es war uns ein großes Anliegen, von
                                               diesen völlig irrsinnigen Werten her-
                                                                                             ge aus Holz gewonnen werden. Das
                                                                                             allein spart 9600 Tonnen CO2 pro
                                                                                             Jahr. Zugleich soll viel Energie durch
    iert. Es gibt aber noch viele Baustel-     unterzukommen“, sagt Uni-Präsiden-            die Erneuerung des Fernwärmenetzes
    len – und einen ungewöhnlichen             tin Prof. Katharina Krause. Tatsäch-          in der City gespart werden.
    Schatz.                                    lich sind die Kosten seitdem auf zwölf        Bei der Mobilität ist die Universität
                                               Millionen Euro gesunken, obwohl so-           ohnehin schon vergleichsweise vor-
    Die größte Energieschleuder ist nicht      wohl die Energiepreise als auch die           bildlich: Nur sieben bis neun Prozent
    mehr im Betrieb: 2014 wurde der            Zahl der Studierenden und Mitarbei-           der Studierenden fahren mit dem Au-
    Neubau für die Chemie auf den Lahn-        ter*innen stiegen. Zugleich sank der          to. Alle anderen sind mit Bus, Rad
    bergen eröffnet. Das allein brachte        CO2-Verbrauch von 37.500 Tonnen               und zu Fuß unterwegs. Es war auch
    eine Einsparung von 2780 Tonnen            (2009) auf 21.000 Tonnen (2017).              die Studierendenvertretung, die das
    Kohlendioxid pro Jahr – ein Viertel        Das größte Problem sind die 200 über
    des bisherigen Verbrauchs. In der al-      die Stadt verteilten Gebäude, von de-
    ten Chemie gab es quasi keine Däm-         nen viele denkmalgeschützt und im-
    mung. „Die Systembauten wurden er-         mer noch mehr als 60 Prozent sanie-
    richtet, als der Liter Heizöl zehn Pfen-   rungsbedürftig sind. Besonders pro-
    nig      kostete“,       erklärt     der   blematisch sind die naturwissen-
    Uni-Dezernent für Gebäudemanage-           schaftlichen Systembauten auf den
    ment und Technik, Dr. Eckhard Diehl.       Lahnbergen, aber auch die Philoso-
    Bereits vor zehn Jahren hatte sich die     phische Fakultät mit ihren großen
    Universität vorgenommen, ihren CO2-        Glasfenstern mit Alu-Rahmen.
    Verbrauch bis 2020 zu halbieren. Da-       Dabei wurde in den vergangenen Jah-
    mals verbrauchte die Hochschule je-        ren viel gebaut und saniert: Im Hörs-
    den Winter zwei große Tanklaster mit       aalgebäude wurde der CO2-Verbrauch
    Heizöl – an einem einzigen Tag. Und        des 60er-Jahre-Baus mit den großen
    die „extrem hohen Energiekosten“           Glasfassaden auf ein gutes Viertel ge-
    machten sie zugleich zu der Universi-      senkt. Der Neubau der Universitäts-
    tät in Hessen, die meisten unter der       bibliothek halbierte den Energiebe-
                                                                                                    Der Neubau der Universitätsbibliothek halbierte
    Finanznot zu leiden hatte. Allein für      darf des Gebäudes – trotz erweiterter                den Energiebedarf des Gebäudes. (Foto: Coordes)
    Strom und Heizung musste sie jedes         Öffnungszeiten. Auf dem Parkdeck am

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                                                                                                                      Marburg?
                                                                 des heutigen Lahn-Cen-      gibt es diesmal die Stadtschrift MSS Nr. 54:
                                                                 ters abgerissen. Heute      „... und es ging böse zu ... Abiturienten
                                                                 werden die Aufgaben der     1939, ein Rundbrief im II. Weltkrieg“ zu ge-
                                                                 Marburger Dienststelle      winnen. Ihren Anruf, diesmal bis zum 9.
                                                                 für den Vollzug des Mess-   Oktober, nimmt Ulrike Block-Herrmann un-
                                                                 und Eichgesetzes von der    ter (06421) 201-1346 im Fachdienst Pres-
                                                                 Außenstelle Gießen der      se- und Öffentlichkeitsarbeit gerne entge-
                                                                 Hessischen Eichdirektion    gen. Mit dem Stichwort „Marburg“ können
                                                                 Darmstadt wahrgenom-        Sie aber auch eine E-Mail an pressestelle
                                                                 men. Unter den richtigen    @marburg-stadt.de senden.
                                                                 Anrufen wurde Heidi Rö-                               Rainer Kieselbach
                                                                 ger, Dürerstraße
                                                                 25, 35039 Mar-
                                                                 burg, als Gewin-
                                                                 nerin ausgelost.
     1912/1913 wurde das gesuchte Haus Pil- Das komplette Motiv des Suchfotos
     grimstein 27 im Auftrag der Stadt Marburg passieren seit 1981 täglich Hunder-
     erbaut und beherbergte lange Jahre das te von Marburger*innen und Tou-
     Marburger Eichamt. Das Gebäude war Teil rist*innen, denn ihr Ziel führt an
     der Bebauungsfront vom Gebäude der ehe- diesem Entree vorbei. Manche ma-
     maligen Synagoge über (zuletzt) „Fahrrad chen dort auch erst einmal ein Päu-
     Peldszus“ und Eichamt. Es wurde wie die   schen. Ich meine, jetzt müssten die
     anderen genannten im Rahmen der Neube- Lösungsideen „nur so sprudeln“….
     bauung des Biegeneck-Areals zugunsten Als Dank für die richtige Antwort

          Leihradsystem einführte, das mit Hil-
          fe der Stadt inzwischen auch von Bür-
          ger*innen kostenfrei genutzt werden
          kann. Seit 2018 profitieren die Be-
          schäftigten der Universität – als Mit-
          arbeiter des Landes – vom Landes-
          ticket, mit dem sie umsonst Bus und
          Bahn fahren
          können. Seitdem haben sich die Park-
          plätze an der Universität deutlich ge-
          leert, die Parkdecks am Studenten-
          dorf ebenfalls. Zudem hat die Hoch-
          schule 17 eifrig genutzte E-Bikes und
          vier Elektroautos angeschafft.
          Im Wintersemester soll das Klima-                                        Farbe nach Wahl aus
          schutzkonzept der Philipps-Universi-                                     unserer Aktionskollektion
          tät vorgestellt werden. Das Ziel: die
          CO2-neutrale Universität – möglichst
          bis 2030. Das sei angesichts des Ge-                                      35,90 €/ Stück
          bäudebestands allerdings nicht                                            inkl. MwSt., ab 2 Stück.
          leicht, sagt Universitätspräsidentin                                      Gültig bis 20.12.2019
          Krause. Einen seltenen Schatz hat die
          Hochschule aber auch: Der 250 Hek-
          tar große Universitätswald bietet
          nicht nur Platz für spannende For-
          schungsprojekt zu Klima und Biodi-
          versität. Der seit der Gründung zum
          Uni-Eigentum gehörende Wald rund
          um das Kloster Caldern bessert auch
e
s)
          die Klimabilanz der Hochschule deut-
          lich auf.                              (gec)

                                                                                                                                  9
Studier mal - Stadt Marburg
Das neue Forum ist ein Kernelement der Umbauten an der Richtsbergschule. (Foto: Weiershäuser)

       BiBaP ist in                                                                         Schule wurden beispielsweise drei
                                                                                            Treppenhäuser saniert und für den
                                                                                            Brandschutz ertüchtigt. Die Gesamt-

       vollem Gange                                                                         kosten für alle Maßnahmen, die im
                                                                                            Rahmen von BiBaP an der Astrid-
                                                                                            Lindgren-Schule umgesetzt werden,
       ■ Sieben Millionen für Bildungsbauprogramm in 2019                                   liegen bei 575.000 Euro.

         ie Kinder der Tausendfüßler-
     D   Schule in Bauerbach haben den
     neuen Anbau an ihr Schulgebäude er-
                                              führung befasst ist. Die Schwerpunk-
                                              te im BiBaP liegen in der Erneuerung
                                              und Sanierung von Räumen, Überprü-
     öffnet – Lehrerzimmer, Versorgungs-      fung und Optimierung des Rauman-
     küche, Cafeteria und viel Platz zum      gebots und den darin herrschenden
     Spielen sind entstanden. Ermöglicht      Arbeitsbedingungen, Schaffung von             Nahezu fertiggestellt sind die Arbei-
     wurde das mit knapp 500.000 Euro         Inklusion und Barrierefreiheit sowie          ten an der Richtsberg-Gesamtschule.
     aus dem BildungsBauProgramm (Bi-         Verbesserung der Energieeffizienz              Dort wurden das Forum und einige
     BaP), das vorsieht, von 2017 bis 2021    und des Brandschutzes.                        Bereiche um das Forum herum grund-
     insgesamt 30 Millionen Euro zu ver-      Rund eine halbe Million Euro hat die          legend erneuert. Dazu kamen Verbes-
     bauen. Rund sieben Millionen werden      Stadt Marburg in diesem Jahr bei-             serungen am Brandschutz und der
     in 2019 im Rahmen des Programms          spielsweise in den Anbau und die
     investiert.                              Neuaufteilung einiger Räume der
                                              Tausendfüßler-Schule in Bauerbach
     Die Prioritätenliste der Sanierungs-     investiert. Im zweigeschossigen An-
     und Erneuerungsmaßnahmen von Bi-         bau befinden sich nun ein Raum für
     BaP wurde in einem breiten Beteili-      freies Spielen im Erdgeschoss und ein
     gungsprozess auf der Grundlage der       Lehrerzimmer mitsamt Lagerraum
     Schulwünsche in einer Projekt-           darüber. Der frühere Spielraum ist
     gruppe mit Eltern, Schulleitungen,       nun ein kleiner Speisesaal, im bishe-
     Schüler*innen, Behindertenbeirat,        rigen kleinen Rückzugsraum für die
     Magistrat und Verwaltung erstellt.       Lehrer*innen ist nun eine kleine Ver-
     Das Bildungsbauprogramm schafft ei-      sorgungsküche untergebracht.
     ne Verbindlichkeit sowohl für die Nut-   Die Liste der weiteren Projekte, die in
     zer*innen, als auch für die Bau- und     diesem Jahr fertiggestellt wurden                           An der Elisabethschule wurden im ersten
                                                                                                          Bauabschnitt Fenster ausgetauscht und
     Schulverwaltung, die mit der Bauher-     oder kurz vor der Vollendung stehen,                        die Fassade saniert. (Foto: Krause)
     renfunktion, der Planung und Durch-      ist lang: An der Astrid-Lindgren-

10
Umbau für ein neues Unterrichtskon-
     zept. In die Richtsberg-Gesamtschule
     werden im Zuge von BiBaP insgesamt
     1,8 Millionen Euro investiert.
     An der Elisabethschule wurden im er-
     sten Bauabschnitt Fenster ausge-
     tauscht und die Fassade saniert. Die
     Gesamtkosten für alle geplanten Ar-
     beiten werden am Ende bei etwa 1,2
     Millionen Euro liegen.
     Die Pausenhalle und der Verwal-
     tungsbereich wurden vor kurzem an
     der Geschwister-Scholl-Schule er-
     neuert, die Gesamtkosten liegen bei
     450.000 Euro.
     An der Waldschule Wehrda ist das Toi-
     lettenhaus frisch saniert, auch die
     Küche wurde für die Mittagsversor-
     gung erneuert und auch erweitert.
     Gesamtkosten für die Waldschule
     Wehrda: 610.000 Euro.                                                Ein zweigeschossiger Anbau fügt sich an das bestehende Schulgebäude in
                                                                          Bauerbach an. Es wurde im Rahmen von BiBaP errichtet. (Foto: Grähling)

r)   Größtes Projekt an                       des Pausengangs Astrid-Lindgren-         der Austausch von Fenstern und Son-
     der Reichwein-Schule                     Schule ebenso wie die Innenraums-        nenschutz sowie die Fassadensanie-
                                              anierung der Otto-Ubbelohde-Schu-        rung an der Sophie-von-Brabant-
     Das größte BiBaP-Vorhaben läuft ak-      le, die Sanierung und Erweiterung        Schule, ein Erweiterungsbau für die
     tuell noch an der Adolf-Reichwein-       der Erich-Kästner-Schule und der Er-     Elisabethschule sowie die Sanierung
     Schule. Die Fassadensanierung von        weiterungsbau für die Grundschule        der Schüler*innentoiletten an den
     Block E befindet sich im Endstadium.      Marbach. Für 2020 geplant sind auch      Kaufmännischen Schulen.
     Der Bau des Außenaufzugs am Haupt-
     gebäude, der für die Barrierefreiheit
     des Schulgebäudes sorgen soll, hat
     begonnen. Die Gesamtkosten für die
     Arbeiten am Block E liegen etwa bei
     4,7 Millionen Euro, der Aufzug schlägt
     mit 565.000 Euro zu Buche.
     Fertig saniert ist das Dach der Sport-
     halle am Gymnasium Philippinum.
     Auch die Brandschutzmaßnahmen
     im Innenraum und auf der Tribüne
     sind bereits abgeschlossen. Etwa eine
     Million Euro fließen im Rahmen von
     BiBaP in Arbeiten an dieser Schule.
     An der Martin-Luther-Schule wurde
     das Lehrerzimmer saniert und zusätz-
     liche Arbeitsplätze für Lehrer*innen
     geschaffen. Für diese Schule sind im
     BiBaP 1,5 Millionen Euro vorgesehen.
     Die marode Sporthalle der Schule am
     Schwanhof wurde abgerissen, bis En-
     de des Jahres soll der Neubau star-
     ten. Ende des kommenden Jahres soll
     die neue Sporthalle fertig sein. Die
     Gesamtkosten liegen bei 3.4 Millio-
     nen Euro.
     Außerdem laufen aktuell die Pla-
     nungsarbeiten für weitere Vorhaben,
n    deren Bau- und Sanierung entweder
     noch in diesem Jahr oder 2020 be-
     ginnen: Dazu gehören die Sanierung

                                                                                                                                        11
In einem Workshop diskutierten die Teilnehmer*innen Leitlinien kommunaler Sozialpolitik. (Foto: Steinforth)

      Sozialpolitik                                                                           Ansätze von kooperativer Planung. In
                                                                                              einem Workshop wurden bereits erste
                                                                                              Leitlinien kommunaler Sozialpolitik

      gemeinsam gestalten                                                                     gemeinsam von Politik, Trägern der
                                                                                              Freien Wohlfahrtspflege, Verwaltung
                                                                                              und Bürger*innen erarbeitet. Dabei
      ■ Zusammenarbeit der Akteure weiter intensivieren                                       waren sich die Beteiligten über die
                                                                                              Notwendigkeit von niedrigschwelli-
                                                                                              gen Angeboten und Beratungsstruk-
          it dem Prozess der Kooperativen
     M    Sozialplanung entwickelt die
     Universitätsstadt Marburg die sozia-
                                              der sozialen Infrastruktur in Marburg.
                                              Zur Stärkung der Zusammenarbeit der
                                              Kommune und der Freien Wohlfahrts-
                                                                                              turen, Barrierefreiheit und die Ermög-
                                                                                              lichung von Teilhabe für alle einig. Es
                                                                                              wurden auch konkrete Leitsätze ver-
     len Dienstleistungen und die Infra-      pflege gibt es seit 2018 eine Steue-             fasst, so zum Beispiel beim Schwer-
     struktur gemeinsam und an den Be-        rungsgruppe, deren Grundlagenpa-                punkt Wohnungslose: „Jeder Mensch
     darfen der Menschen orientiert wei-      pier im April 2019 von der Stadtve-             soll in Marburg eine Wohnform fin-
     ter. Damit wird allen Marburger          rordnetenversammlung beschlossen                den, die ihm entspricht" oder „Nicht
     Bürger*innen die gleichberechtigte       wurde. Es umfasst neben den Grund-              nur Tätigkeiten im Sinne der Erwerbs-
     Teilhabe am gesellschaftlichen Leben     sätzen und Rahmenbedingungen de-                arbeit sollen als Arbeit gewürdigt wer-
     ermöglicht und die Lebenslagen be-       tailliert die Aufgaben „Kooperativer            den“ beim Thema Arbeitslosigkeit.
     nachteiligter Bevölkerungsgruppen        Sozialplanung“, wie beispielsweise              Ziel aller Arbeitsschritte ist der Be-
     werden verbessert.                       die Ermittlung von Bedarfen und die             schluss eines „Leitbildes kommunaler
                                              Analyse von soziodemographischen                Sozialpolitik“ durch das Stadtparla-
     Den Rahmen bilden sozialpolitische       Daten. Kooperative Sozialplanung er-            ment 2020.
     Vorgaben und Ziele der Kommune auf       fordert eine Beschreibung der sozial-           Ansprechpartner*innen sind Werner
     der Grundlage von Leitlinien kommu-      politischen Ziele und eine systemati-           Meyer (Jugendhilfeplanung), 06421-
     naler Sozialpolitik. Marburg zeichnet    sche Erfassung der sozialen Infra-              2011540 und Monique Meier (Sozial-
     sich durch eine differenzierte, über     struktur. Parallel zum Leitbildprozess          planung), 06421-2011933. Weitere
     viele Jahre gewachsene Infrastruktur     erfolgt derzeit eine Bestandsaufnah-            Informationen unter
     aus. Diese ist das Ergebnis einer ho-    me aller sozialen Angebote in Mar-              ■ www.marburg.de/
     hen Innovationsfähigkeit von Verwal-     burg und der bereits bestehenden                kooperativesozialplanung
     tung, Freien Trägern, eines besonde-
     ren Stadtklimas sowie eines kommu-
     nalpolitischen Grundkonsenses, der
     die Förderung des guten Miteinan-
     ders als eine der zentralen Aufgaben
     der Kommune anerkennt.
     Die Universitätsstadt Marburg möchte
     ihre Zusammenarbeit mit der Freien
     Wohlfahrtspflege weiter intensivieren
     und die Planungspartnerschaften
                                                                       Die Steuerungsgruppe „Kooperative Sozialplanung“ stärkt die
     stärken. Ziel ist eine Weiterentwik-
                                                                       Zusammenarbeit von Kommune und Freier Wohlfahrtspflege. (Foto: Steinforth)
     klung der bedarfsgerechten Planung

12
Freiheit
    für die Lahn
    ■ Tag der offenen Baustelle am 18. Oktober

        ie Bauarbeiten an der „Gisselber-
    D   ger Spannweite“ sind in vollem
    Gange: Auf 1,5 Kilometern Länge
    wird das Ufer der Lahn partiell aufge-
    brochen, um Verzweigungen, Tümpel
    und Kiesbänke wiederherzustellen.
    Einen unmittelbaren Eindruck der
    Bautätigkeiten kann man am „Tag der
    offenen Baustelle“ am 18. Oktober
    zwischen 14 und 17 Uhr gewinnen.
                                                               Gewinner: Der Eisvogel wird von der Umgestaltung der Lahn profitieren. (Foto: Pixabay)

    Für Interessierte lohnt sich aber je-
    derzeit ein Spaziergang auf dem          Bereiche, ermöglichen Watvögeln             Bei Hochwasser können sich nach
    Damm, der die Lahn zwischen Gissel-      die Nahrungsaufnahme und bieten             Abschluss der Arbeiten die Wasser-
    berg und dem Kieswerk begleitet. Im      Raum für flusstypische Pflanzen- und          massen besser in der Aue verteilen.
    Zuge der Baumaßnahmen soll dort          Insektenarten.                              Eingebaute Totholzstämme und
    auch noch eine Beobachtungsplatt-        Vögel wie der Flussregenpfeifer kön-        Kiesinseln sowie der Wechsel zwi-
    form mit Informationen zum Gebiet        nen hier Brutplätze anlegen und Eis-        schen Flach- und Tiefwasserberei-
    angelegt werden. Auch vom Radweg         vögel profitieren von den Steilwän-          chen sorgen außerdem für eine ab-
    zwischen der Steinmühle und Ron-         den für ihre Brutröhren und Uferge-         wechslungsreiche Strömungslen-
    hausen hat man gute Ausblicke auf        hölzen als Sitzwarte. Auch Am-              kung mit unterschiedlichen Fließ-
    die Baustelle auf der Fläche, die re-    phibien wie beispielsweise die              geschwindigkeiten.
    naturiert wird.                          Kreuzkröte sollen hier wieder einen         Wer zum Tag der offenen Baustelle
    In diesem Flussabschnitt ist die Lahn    Lebensraum vorfinden: Sie benöti-            möchte, der folgt ab dem Kreisel in
    stark eingetieft – sie liegt fast zwei   gen kleine, unbewachsene Tümpel,            Gisselberg der Straße „Große Wiese“
    Meter tiefer als das umgebende Grün-     die im Sommer austrocknen können.           in Richtung Solarpark. Nach der der
    land - und die Ufer sind mit Steinen     Höher gelegene, kiesige Bereiche,           Unterquerung der B3A geht es nach
    befestigt, so dass die Lahn hier mehr    die sogenannten Brennen, dienen             rechts und etwa 100 Meter den Fahr-
    einem Kanal ähnelt als einem natür-      ebenfalls als Lebensraum für zahlrei-       radweg entlang. Führungen starten
    lichen Fluss der Mittelgebirge. Eine     che Tier- und Pflanzenarten.                 um 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr.
    sinnvolle Maßnahme zur Renaturie-
    rung des Gewässers ist nur mit gro-
    ßen Erdbewegungen und daher mit           Marburger Mineralien- und Fossilien-Börse
    hohen Kosten verbunden. Im Zusam-
    menwirken mit dem Regierungsprä-
                                                         20. Oktober 2019
    sidium Gießen, bei dem die Marbur-
    ger Idee starke Fürsprecher fand,                                        Schmuck
    wurden Möglichkeiten zur Finanzie-                                       Mineralien
    rung ausgelotet: Inzwischen wird das
    Projekt mit Landesmitteln aus der Fi-                                     Fossilien
    schereiabgabe sowie dem Integrier-                                        Zubehör
    ten Klimaschutzplan und mit EU-För-                                      Edelsteine
    dermitteln finanziert.
    Vor Ort sind bereits die ersten Neben-
    gerinne fertiggestellt worden. Sie        Bürgerhaus MR-Cappel · Goethestraße · 9–17 Uhr
)
    bieten Fischen strömungsberuhigte

                                                                                                                                           13
wicklung in den ersten fünf Lebens-
                                                                                                   jahren zu unterstützen und aktiven
                                                                                                   Austausch im Alltag einzurichten ist
                                                                                                   sehr bedeutsam“, pflichtet Carla
                                                                                                   Sack, Sprachheilpädagogin und Fach-
                                                                                                   beraterin aus dem Fachdienst Kinder-
                                                                                                   betreuung, bei.
                                                                                                   Kernstück des Konzepts ist die all-
                                                                                                   tagsintegrierte Sprachbildung. Dies
                                                                                                   bedeutet, dass der gesamte Kita-All-
                                                                                                   tag - ob beim Tischdecken für das
                                                                                                   Frühstück, in der Bauecke, beim
                                                                                                   Wickeln oder in der Turnhalle - von
                                                                                                   allen Fachkräften sprachanregend
                                                                                                   gestaltet wird.

                                                                                                   Kinder brauchen aufmerksame Ge-
                                                                                                   sprächspartner, die gerne zuhören
                                                                                                   und sich bei möglichst vielen Gele-
                                                                                                   genheiten mit ihnen über ihre Erleb-
                                                                                                   nisse, Entdeckungen und Tätigkeiten
                                                                                                   interessiert austauschen. „Nicht je-
             Worte richtig bilden, Dinge benennen können, sich differenziert ausdrücken, all das
                                                                                                   des Kind redet und erzählt gleich
             sind Dinge, die für die Entwicklung von Kindern immens wichtig sind. (Foto: Profus)
                                                                                                   drauf los, manche Kinder müssen
                                                                                                   stärker eingebunden und aktiv ange-

          Sprache ist der                                                                          sprochen werden“, so Holler-Zittlau.
                                                                                                   Damit dies gelingt, haben die teil-
                                                                                                   nehmenden Kitas jeweils eine Fach-

          Schlüssel zur Welt                                                                       kraft bestimmt, die für das Thema
                                                                                                   sprachliche Bildung im Haus verant-
                                                                                                   wortlich ist. Diese Fachkräfte nehmen
          ■ Sprachförderkonzept an 34 Marburger Kitas                                              in den Kitas eine besondere Rolle ein,
                                                                                                   weil sie nicht nur die Kinder sprach-
                                                                                                   lich unterstützen, sondern auch im
        prache öffnet Kindern das Tor zur
     S  Welt. Dinge benennen können, sa-
     gen können, was man möchte und
                                                    „Nichts ist ansteckender, als Erfolge
                                                   in der sprachlichen Entwicklung eines
                                                   Kindes mitzuerleben und die Fach-
                                                                                                   pädagogischen Team Ideengeber*in-
                                                                                                   nen für eine sprachanregende All-
                                                                                                   tagsgestaltung sind.
     was nicht – das sind wichtige Grund-          kräfte bei ihren Fortschritten mit den          Mit Carla Sack steht den Marburger
     lagen für das Lernen und Miteinan-            Kindern zu begleiten“, sagt Inge Hol-           Fachkräften für Sprachförderung eine
     der. Seit 2016 gibt es das Marburger          ler-Zittlau, Sonderschullehrerin für            Fachberatung aus dem Fachdienst
     Sprachförderkonzept, das vom Fach-            Sprachheilpädagogik und langjährige             Kinderbetreuung für die Umsetzung
     dienst Kinderbetreuung der Stadt              wissenschaftliche Betreuerin des                des Marburger Konzeptes zur Seite.
     Marburg unter Beteiligung aller Trä-          Marburger Sprachförderkonzeptes.                In sechs regelmäßig stattfindenden
     ger von Kindertageseinrichtungen              „Kinder in ihrer sprachlichen Ent-              Arbeitskreisen haben die Fachkräfte
     entwickelt wurde.

     Von den 53 Einrichtungen im Stadt-              Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ richtet am 8. November in Koopera-
     gebiet nehmen 75 Prozent der Kin-               tion mit der Käthe-Kollwitz-Schule einen Fachtag mit Workshops aus. Von
     dertagesstätten, also 34 Kitas teil: 17         14 bis 16.30 Uhr gibt es einen öffentlichen Fachvortrag „Wie kommt das
     Kitas in städtischer und 17 Kitas in            Kind zu(m) Wort – und die Kita zu einer wertschätzenden sprachpädagogi-
     freier oder kirchlicher Trägerschaft.           schen Anregung?“ mit Dr. habil. Gabriele Haug-Schnabel. Anmeldung unter
     Es ist das erste und einzige Projekt            heike.traute@marburg.de und julia.burk@marburg.de.
     dieser Art in Hessen.

14
die Möglichkeit, individuelle Themen
zu besprechen und in Austausch zu
treten. Die Themen reichen vom Stot-
tern über wertschätzendes Sprechen
bis hin zu individuellen Fallbespre-
chungen. Gleichzeitig können die Ki-
tas die spezifische Fachberatung mit
Carla Sack in Anspruch nehmen und
so eigene (Sprach-)Schwerpunkte für
die Kita entwickeln. Auch für Bera-
tungsgespräche, wo die Grenze zwi-
schen Sprachförderung und Sprach-
therapie liegen, steht sie den Kita-
Fachkräften tatkräftig zur Seite.
Parallel dazu finanziert die Stadt Mar-
burg den Fachkräften die Teilnahme
an einer zertifizierten Schulungsrei-
he, die von Inge Holler-Zittlau durch-
geführt wird. Als Diplom-Pädagogin
am Gießener Institut für Heil- und
Sonderpädagogik begleitet sie be-
reits seit mehreren Jahren Schulun-
gen für die Stadt Marburg. Sie be-
tont, dass die Qualität der Schu-
lungsreihe auf der Verteilung der
acht Module über zwei Jahre hinweg
liegt. Themen der Module sind bei-
spielsweise: Verlauf der normalen
Sprachentwicklung, Erkennen von
Sprachstörungen oder der Umgang          Vorlesen ist eine gute Möglichkeit, den richtigen Sprachgebrauch einzuüben. (Foto: Profus)
mit Mehrsprachigkeit.

Finanziert wird das Marburger
Sprachförderkonzept aus Mitteln des
Hessischen Kinderförderungsgeset-
zes, insbesondere der Qualitätspau-
schale (Bildungs- und Erziehungs-
plan in Hessen) und der Schwer-
punkt-Kita-Förderung.
Einige Marburger Kindergärten sind
gleichzeitig aktiv im Bundespro-
gramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache
der Schlüssel zur Welt ist“. Es fokus-
siert noch zusätzlich den Inklusions-
Gedanken und auch die Zusammen-
arbeit mit den Familien, um die
sprachliche Bildung als Fundament in
der täglichen Arbeit der Einrichtun-
gen zu verankern. Das Programm
richtet sich an Kitas mit einem über-
durchschnittlich hohen Anteil an Kin-
dern mit besonderem sprachlichen
Förderbedarf.

                                                                                                                          15
Zwei Tage Elisabethmarkt

                  Am 12. und 13. Oktober 2019 gibt es den
                  Elisabeth-Markt in Marburg.
                  Dabei sind:
                     • Der Regional-Markt
                     • Dem Sozial-Markt
                     • Die Innen-Stadt-Kirmes
                     • Der Kuriositäten-Markt

                  Das Stadt-Marketing Marburg macht das Wochenende.
                  Das Wochenende hat das Motto:
                  Sozial. Regional. Phänomenal.

               Kirmes mit Riesenrad
               Die Innen-Stadt-Kirmes ist vom 11. bis zum 14. Oktober.
               Dort gibt es zum Beispiel ein Riesen-Rad.
               Die Innen-Stadt-Kirmes ist am 11. Oktober von 13 Uhr bis
               23 Uhr offen.
               Samstag und Sonntag ist sie von 11 Uhr bis 23 Uhr offen.
               Montag ist sie von 13 Uhr bis 23 Uhr offen.

                    Der Regional-Markt ist am 12. und 13. Oktober.
                    Er ist am Steinweg und in der Barfüßerstraße.
                    Es gibt 50 Verkaufs-Stände.
                    Alle kommen aus der Region.
                    Zum Elisabeth-Markt gehört am Samstag von 10 Uhr
                    bis 17 Uhr der Marburger Ober-Stadt-Markt.
                    Dort sind Händler und Händlerinnen aus Marburg
                    und der Umgebung.

16
Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache
  dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter-
  schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut-
  schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern.
  Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger
  Behindertenbeirats aufgegriffen.

                                            Programm mit Theater und Musik
                                            Es gibt viele Aktionen, zum Beispiel:
                                               • Schwarz-Licht-Theater
                                               • Giganten-Orchester
                                               • Theater-Vorführungen
                                               • Wahrsager

                                            Sonntags beim Sozial-Markt an der Elisabeth-Kirche
                                            gibt es Infos von der Diakonie, sozialen Vereinen und
                                            Vereinen aus Marburg und der Umgebung.
                                            Es gibt viele Aktionen, vor allem für Kinder.
                                            Und es gibt Live-Musik.

                                   Mitfahren im Elisabeth-Express
                                   Mit dem Elisabeth-Express kommt man am Sonntag überall hin.
                                   Der Elisabeth-Express kostet nichts.

                                             Außerdem gibt es beim Elisabethmarkt:
                                               • Einen Bücher-Flohmarkt
                                               • Einen Platten-Flohmarkt
                                               • Einen Sonntag, an dem man einkaufen gehen kann
                                               • Ein Enten-Rennen
                                               • Eine Fahrrad-Börse

                                             Infos auch auf den Internet-Seiten
                                             ■ www.marburg.de
                                             ■ www.leichtesprache.marburg.de

(Fotos: Stadtmarketing Marburg, Georg Kronenberg, Anja Heuckenroth, Gert Rudolph)

                                                                                                    17
kurz & bündig

       Zweiter Aktionsplan                            umsetzen, um die Gleichberechti-               offenen Denkmals geehrt worden. Er
       zur Gleichstellung                             gung in unterschiedlichen Bereichen            erhielt die Auszeichnung im Ökume-
                                                      des Alltagslebens weiter zu verbes-            nischen Zentrum Thomaskirche, des-
       Politik, medizinische Versorgung, Be-          sern. Ein Schwerpunkt liegt im zwei-           sen Bau er als Architekt entworfen
       rufsleben und Wohnungssuche, Prä-              ten Aktionsplan auch weiterhin auf             und begleitet hat. Solms war Archi-
       vention von Gewalt gegen Frauen und            dem Engagement gegen Gewalt an                 tekt des Vereinsgebäudes des Bewoh-
       Selbstbehauptung für Männer mit                Frauen und Mädchen. Damit setzt die            nernetzwerkes für Soziale Fragen
       Behinderung: Gleichstellung ist ein            Stadt Marburg die seit 1. Februar              (BSF) sowie des ökumenischen Ge-
       gesamtgesellschaftliches Thema, das            2018 in Deutschland als Bundesge-              meindezentrums Thomaskirche.
       viele Bereiche des täglichen Lebens            setz geltende Istanbul-Konvention              In enger Zusammenarbeit mit den
       betrifft. Die Stadt Marburg hat im             des Europarates um. Diese verpflich-            künftigen Nutzer*innen hat er damit
       zweiten Marburger Aktionsplan zur              tet Staaten dazu, alle Frauen umfas-           das erste ökumenische Gemeinde-
       EU-Charta für Gleichstellung zehn              send vor geschlechterspezifischer               zentrum       der     Bundesrepublik
       Themenfelder herausgearbeitet, in              und häuslicher Gewalt zu schützen.             Deutschland entworfen und den Bau
       denen in den nächsten zwei Jahren                                                             bis zur Einweihung im Jahr 1975 be-
       die Gleichberechtigung von Mann                Auszeichnung für                               gleitet. Beim Bau des Vereinsgebäu-
       und Frau auf kommunaler Ebene ver-                                                            des des BSF am unteren Richtsberg
       stärkt erreicht werden soll. Insge-            Johann Georg Solms                             war es das Ziel, einen Ort zu schaffen,
       samt 32 Maßnahmen will die Stadt               Mit dem Historischen Stadtsiegel der           der von möglichst vielen, auch un-
       gemeinsam mit verschiedenen Akteu-             Universitätsstadt Marburg ist Johann           terschiedlichen        Organisationen
       ren in den nächsten beiden Jahren              Georg Solms im Rahmen des Tags des             gleichzeitig genutzt werden kann,
                                                                                                     ohne dass diese sich gegenseitig stö-
                                                                                                     ren. So entstand schließlich ein Haus
                                                                                                     mit vier Eingängen und einem gro-
                                                                                                     ßen Mehrzweckraum zur gemeinsa-
                                                                                                     men Nutzung. Dieses Konzept war
                                                                                                     wegweisend für das BSF, das Solms
                                                                                                     1973 mitgegründet hat. Noch heute
                                                                                                     gehört Solms dem Verein an und un-
                                                                                                     terstützt ihn sowohl ideell als auch
                                                                                                     materiell.

                                                                                                     Junge Talente
                                                                                                     trainieren in Marburg
                                                                                                     Die U15-Mannschaft des MSV Duis-
                                                                                                     burg hat für ein dreitägiges Trai-
                                                                                                     ningslager Halt in Marburg gemacht
                                                                                                     und ist von Stadträtin und Sportde-
            Auch Jongleur Coolumbus tritt auf beim Tag der kulturellen Vielfalt. (Foto: Coolumbus)   zernentin Kirsten Dinnebier begrüßt
                                                                                                     worden. Die 20 jungen Talente und
        Programm zum Tag der kulturellen Vielfalt                                                    ihr Cheftrainer genossen die Marbur-
                                                                                                     ger Sportanlagen und Freizeitmög-
        Der Tag der kulturellen Vielfalt am Tag der Deutschen Einheit ist seit vielen                lichkeiten. Höhepunkt der Reise war
        Jahren ein fester Termin für die Marburger Stadtgesellschaft. Dieses Jahr                    der 3:2-Sieg der Duisburger in einem
        sind wieder Vertreter der Universitätsstadt Marburg und auch Mitglieder                      Freundschaftsspiel gegen Eintracht
        des Ausländerbeirates in der Partnerstadt Eisenach, um den Tag der Deut-                     Frankfurt.
        schen Einheit zu feiern. Deshalb wird das Fest in Marburg nicht weniger                      Stadträtin Kirsten Dinnebier ist er-
        vielfältig. Das Fest wird am Donnerstag, 3. Oktober, um 13 Uhr von einer                     freut über die hohe Zahl an Vereinen,
        interkulturellen Trommelgruppe auf dem Vorplatz des Erwin-Piscator-Hau-                      die Marburg als Ort für ihre Trainings-
        ses eröffnet. Es gibt nicht nur die beliebten Essensstände, bei denen man                    lager wählen. „Das spricht für die
        sich durch ein kulinarisches Angebot aus aller Welt essen kann, und Info-                    Qualität unserer Anlagen und für die
        stände, sondern auch ein buntes musikalisches Programm im Tiefhof des                        Freizeitmöglichkeiten“, sagt sie. Die
        KFZ. Neben einer Capoera-Gruppe, die ihre brasilianischen Kampftanz-                         20 Jugendlichen und ihre Betreuer
        künste zum Besten gibt, treten weitere Künstler*innen aus Syrien, Peru,                      waren im Freizeitgelände Stadtwald
        Tunesien, Deutschland und dem Iran auf. Für die Kleinen gibt es viele Mit-                   untergebracht und nutzten für die
        machangebote über Jonglage hin zu Straßenkreidenzauber. Als besonde-                         trainingsintensiven Tage das Sta-
        rer Höhepunkt findet die Veranstaltung „Märchen aus Guatemala in Spa-                         dion. Als Ausgleich zum Training be-
        nisch und Deutsch zu diesem Termin erneut im KFZ statt.                                      suchte das Team unter anderem auch
                                                                                                     das „Aquamar“.

  18
kurz & bündig

                                          Titel „Geschlecht, gute Pflege, Viel-
                                          falt“ bei dem es um Herausforderun-
                                          gen geschlechtersensibler Pflege und
                                          das Wahlrecht auf eine Pflegeperson
                                          des gleichen Geschlechts geht. Gute
                                          Pflege muss Voraussetzungen schaf-
                                          fen, um Menschen in der Durchset-
                                          zung selbstbestimmter Wünsche zu
                                          unterstützen. Dabei sind geschlech-
                                          terbezogene Aspekte zu berücksich-
                                          tigen. Der Fachtag bietet Information
                                          und Raum für Austausch und stellt
                                          gute Praxisbeispiele vor. Veranstaltet
                                          wird er in Kooperation mit dem Fach-
                                          bereich Arbeit, Wohnen und Soziales
Bürgermeister Wieland Stötzel eröffnete   sowie den Fachdiensten Gesunde
 die neue Boule-Bahn mit einem Spiel.     Stadt und Soziale Leistungen und
(Foto: Krause)
                                          Mitgliedern der Gleichstellungskom-
                                          mission der Stadt Marburg, der AWO-
Platz für alle                            Altenpflegeschule Marburg, dem
                                          Hessischen Koordinationsbüro für
Generationen                              Frauen mit Behinderungen, der Le-
Bürgermeister Wieland Stötzel hat         benshilfe Hessen und dem Verein zur
den neuen Mehrgenerationenplatz,          Förderung der Inklusion Behinderter
bei dessen Entstehung die Gisselber-      fib. Anmelden kann man sich beim
ger*innen tatkräftig mit angepackt        Gleichberechtigungsreferat, Rat-
haben, offiziell eröffnet. Mit dem Bau     haus, Markt 1, 06421/201-1377, E-
der Begegnungsstätte in unmittelba-       Mail: gleichberechtigungsreferat@
rer Nachbarschaft von Bürgerhaus,         marburg-stadt.de. Anmeldung und
Kindergarten, Spielplatz und Bolz-        Infos auch unter
platz ging ein Wunsch vieler Gissel-      ■ www.marburg.de/
berger*innen in Erfüllung. Auf dem        fachtag-gute-pflege
Platz finden sich nun kleine Fitness-
geräte, eine Tischtennisplatte, Pick-     Geld für moderne
nicktische, ein Pavillon und ein Bou-
le-Spielfeld. In Eigenleistung haben      Stadtbücherei
Bürger*innen den Pavillon aufgebaut       Ein neues EDV-Bibliothekssystem mit
sowie die Holzeinfassung des Boule-       neuem Online-Katalog sowie neue
Platzes hergestellt. Das Boule-Spiel-     Medien für insgesamt 92.500 Euro für
feld soll auch als Treffpunkt für mög-    die Marburger Stadtbücherei: Damit
liche Turniere mit Spieler*innen aus      soll sie unter anderem den Ansprü-
anderen Stadtteilen dienen. Eine          chen einer modernen Bibliothek mit
Gruppe hat die Patenschaft für diesen     modernen Dienstleistungen gerecht
Platz übernommen. Für den Bau des         werden. Die Stadt Marburg über-
neuen       Mehrgenerationenplatzes       nimmt mit 55.000 Euro knapp 60 Pro-
wurden 26.000 Euro aus dem Pro-           zent der Kosten, das Land Hessen
gramm des Integrierten Kommunalen
Entwicklungskonzepts (IKEK) und et-       Für die Umstellung der EDV-Technik hat
                                          die Stadt Marburg einen Förderbescheid                               Jetzt nur
wa 11.000 Euro aus dem städtischen         des Landes Hessen bekommen.
Haushalt gezahlt.                         (Foto: Stadt Marburg)
                                                                                                             6,99
Tagung zu Pflege                                                                                               statt 14,90

und Geschlecht
Der Fachdienst Altenplanung und
                                                                                   Erhältlich in
Gleichberechtigungsreferat der Stadt                                               den Marburger
Marburg und die Altenhilfe St. Jakob                                               Buchhandlungen
veranstalten am Donnerstag, 17.Okt-                                                oder direkt beim:
ober, von 10 Uhr bis 15 Uhr im Erwin-                                              Marbuch Verlag, Ernst-Giller-Str. 20a,
                                                                                   35037 Marburg•Online: www.marbuch-verlag.de
Piscator-Haus einen Fachtag mit dem

                                                                                                                                 19
kurz & bündig

       steuert 37.500 Euro bei. Es gibt einen   Fitness zu tun. Um die Freude an der
       neuen Katalog zur Medienrecherche,       Bewegung in grüner Umgebung wei-
       die Einbindung von sozialen Netzwer-     terhin zu fördern, hat die Stadt Mar-
       ken, neue Online-Funktionalitäten,       burg in die Überarbeitung der Fit-
       eine Online-Anmeldung, und ein E-        nessgeräte und den Austausch der
       Payment-Verfahren. Der Zuschuss des      Beschilderung für den Streckenver-
       Landes Hessen wird für ein neues         lauf rund 28.000 Euro investiert. Ins-
       EDV-Bibliothekssystem mit neuem          gesamt besteht der Parcours aus 16
       Online-Katalog sowie für die gezielte    Stationen. Die vier Stationen Barren,
       Neuanschaffung von Sachbüchern           Bauchmuskeltrainer, Aufstiegsspros-
       verwendet. Die Umstellung der EDV        sen und Slalomstangen wurden nun
       ist ein komplexes Projekt. Die Stadt-    erneuert, ebenso wie die gesamte Be-         Bürgermeister und Umweltdezernent Wie-
       bücherei plant die Softwareumstel-       schilderung. Neben den Fitnesspfa-           land Stötzel (Mitte) stellt gemeinsam mit
                                                                                             Vertreter*innen von Lebenshilfe, beteilig-
       lung und den Onlinebetrieb derzeit       den hat die Stadt Boulemöglichkei-
                                                                                             tem Grafikbüro, Stadtverwaltung und Han-
       für Anfang März 2020.                    ten und das Thema Slacklining durch          senhausgemeinde den frisch herausgeputz-
                                                eine Infobroschüre in verschiedenen          ten Trimm-dich-Pfad Hansenhaus vor.(Foto:
       Trimm-Dich-Pfad                          Sprachen begleitend in den Fokus ge-         Grähling)
                                                rückt. Andrea Fritzsch vom Fach-
       ist erneuert                             dienst Migration und Flüchtlingshilfe
       Ob zur Stärkung des Herz-Kreislauf-      organisierte die Umsetzung des
                                                                                             Fachtagung
       Systems oder zum Training der Mu-        Flyers „Fit im Grünen“, der über diese       zur Teilhabe
       skulatur – der Trimm-Dich-Pfad am        Sportmöglichkeiten informiert. Der           Die Evangelische Hochschule Darm-
       Hansenhaus bietet Freizeitsport-         Flyer steht auf der städtischen Ho-          stadt hat von Juli 2017 bis Septem-
       ler*innen zahlreiche Möglichkeiten,      mepage zum Download bereit.                  ber 2019 in Kooperation mit der Uni-
       etwas für die eigene Gesundheit und      ■ www.marburg.de                             versitätsstadt Marburg die Studie
                                                                                             „Lebenssituation und Teilhabe von
                                                                                             Frauen und Mädchen mit Beeinträch-
                                                                                             tigungen“ durchgeführt. Dies war ei-
                                                                                             ne Maßnahme des Ersten Marburger
                                                                                             Aktionsplans EU-Charta. Aus der Per-
                                                                                             spektive von Frauen und Mädchen mit
                                                                                             Lernschwierigkeiten sowie von ge-
                                                                                             hörlosen Frauen und Mädchen wur-
                                                                                             den Teilhabechancen und -hindernis-
                                                                                             se im Alltag und sozialräumlichen Le-
                                                                                             bensumfeld untersucht. Die Ergeb-
                                                                                             nisse der Studie werden auf einer
                                                                                             Fachtagung am Freitag, 18. Oktober,
                                                                                             von 10.30 Uhr bis 17 Uhr vorgestellt,
                                                                                             die am Campus Hephata, Studien-
                                         Auch im Rahmen des Ketzerbachfests gab es einen
                                         „3000 Schritte“-Spaziergang. (Foto: Weiershäuser)   standort Schwalstadt-Treysa der
                                                                                             Evangelischen Hochschule Darm-
                                                                                             stadt, Elisabeth-Seitz-Straße 9,
        3000 Schritte mit Selbsthilfegruppe Epilepsie                                        Schwalmstadt-Treysa stattfindet. Die
                                                                                             Veranstaltung wird in Gebärdenspra-
        Im Rahmen der Gesunde Stadt-Aktionen bietet OB Dr. Thomas Spies regel-               che übersetzt. Die Teilnahme ist ko-
        mäßig die Aktion „3000 Schritte mit dem Oberbürgermeister“ an, als Kopp-             stenfrei. Anmelden kann man sich bis
        lung von mehr Bewegung und mehr Kontakt. Die gemeinsamen Spazier-                    zum 4. Oktober unter diana.
        gänge sind aktive Gesundheitsvorsorge, die man ganz nebenbei auch noch               wiegand@eh-darmstadt.de. Weitere
        zum Plaudern nutzen kann. Am 1. Oktober wird die Selbsthilfegruppe Epi-              Informationen unter
        lepsie um 17 Uhr mit dem OB am                                                       ■ www.www.eh-darmstadt.de/
        Bahnhofsvorplatz zu einem der                                                        hochschule/aktuell/tagungen/
        „3000 Schritte“-Spaziergänge star-
        ten. Es geht mit dem Fahrstuhl auf den Ortenbergsteig, von da aus weiter
        in die Schützenstraße 39 zum Gruppenraum der Selbsthilfegruppe, dann                 Marburg ohne
        durch die Schützenstraße weiter, nach rechts in die Rudolf-Bultmann-                 Partnergewalt
        Strkße, durch den Ludwig-Schüler-Park auf die Brücke über die B3, auf der            Im August haben das Gleichberechti-
        anderen Seite die Uferstraße entlang bis zur Martin-Luther-Schule und von            gungsreferat, die Jugendkonflikthil-
        da aus zum Abschluss vor dem Erwin-Piscator-Haus.                                    fe Marburg und der Verein „Frauen
                                                                                             helfen Frauen“ eine Förderzusage der

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