Studier mal - Stadt Marburg
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Studier mal Das Magazin Dezember 2018/Januar 2019 Busfahren Erwin-Piscator-Haus Kunstmuseum Kameramann Samstags kostenfrei Festlich im Winter Neu eröffnet Preis für Pionier
Marburger Bilderbogen Gesundheit: OB Spies und Aktive der Lo- Wasserspaß: Rund 60 Rutschfans kämpften Gedenkstunde: Mit einer Kranzniederle- kalen Allianz für Demenz informierten auf bei den 4. Marburger Meisterschaften um gung wurde in Marburg an die NS-Pogrome dem Oberstadtmarkt. (Foto: Weiershäuser) die schnellste Zeit. (Foto: Grähling) vor 80 Jahren erinnert. (Foto: Grähling) Willkommen: Insgesamt 143 Marburgerinnen und Marburger aller Altersgruppen haben zwischen September 2017 und August 2018 die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Für sie gab es ein Begrüßungsfest im Rathaus samt Erinnerungsfoto mit OB Dr. Thomas Spies, Stadträtin Kirsten Dinnebier und Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk. (Foto: Krause) Toll: Das neue Spielgerät der Martin-Lu- Freundschaft: Der Chor Lael aus Sfax be- Ausgezeichnet: Fünf Menschen wurden für ther-Schule ist eingeweiht. Gebaut hat suchte Marburg und gab ein Konzert mit ihr Engagement in Sport, Bildung, Medizin es die zehnte Klasse. (Foto: Grähling) den Politönen im Rathaus. (Foto: Grähling) und Vereinswesen geehrt. (Foto: Krause)
Liebe Marburgerinnen, liebe Marburger, der Winter ist hier. Nachdem uns Marburg b(u)y stockenden Verkehr nach der Fertigstellung Night mit farbenfroher Beleuchtung unserer der Weidenhäuser Brücke und insgesamt eine wunderschönen Stadt am Vorabend des gute Stimmung auch im Straßenverkehr 1. Dezember wieder einmal begeistert hat, erreichen wir nur, wenn wir auf ein sind nun auch die Marburger Weihnachtsmärkte respektvolles Miteinander setzen. wieder geöffnet. Durch den gesamten Advent Hierbei freuen wir uns auf Ihre Hinweise, hindurch können wir endlich wieder bei was besser werden kann und muss! winterlicher Kälte warme Getränke und süße Speisen genießen. Wie so häufig im Leben Was Marburg im Dezember und Januar machen auch Weihnachtsmärkte dann am darüber hinaus besonders zu bieten hat, meisten Spaß, wenn wir sie miteinander, lesen Sie in dieser Doppelausgabe unseres zusammen mit anderen Menschen besuchen. Stadtmagazins Studier mal Marburg. Genießen Sie die Weihnachtszeit und Marburg Miteinander – unter diesem Motto kommen Sie gut in das neue Jahr. steht auch eine aktuelle Kampagne, die Ihnen mit roten Plakaten im Straßenraum sicherlich Ihr schon begegnet ist. Mir ist es persönlich ein großes Anliegen, dafür zu werben, dass wir auf wie neben der Straße respektvoll miteinan- der umgehen. Wenn wir es schaffen, die Dr. Thomas Spies besondere zwischenmenschliche Wärme unserer Oberbürgermeister Stadt, die viele von uns täglich im Engagement für soziales und kulturelles Zusammenleben zeigen, auch „#FairImVerkehr“ auszuleben, dann wären wir alle nicht nur sicherer, sondern auch deutlich entspannter unterwegs. Marburg im Dez. & Jan. Adventszeit in Marburg Vor allem aber, und davon bin ich fest Märkte, Musik und mehr 4 überzeugt, hilft ein Gegeneinander der „Samstags zahl’ ich nix“ 6 Verkehrsteilnehmenden, egal ob zu Fuß, Wehr-Gutachten folgt 7 auf dem Fahrrad, im Bus oder im Auto, niemandem weiter. Bessere Luft, weniger Volles Programm im EPH 8 Besser #FairImVerkehr 10 Der Neue im Sportamt 12 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen, die Termine Kamerapreis für Pionier 13 der Ausschüsse oder der fünf neuen Ortsbeiräte, finden Sie auf Museum lädt zum Dialog 14 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen Radio, das jeder versteht 16 Studier mal Marburg Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse, Kennen Sie Marburg? 17 erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils Versand und Auslage. vor Monatsbeginn, herausgegeben vom Jahresabonnement: 20,45 EUR (Bestellung beim Leichte Sprache: Eispalast 18 Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378) Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35035 Marburg Tel. 06421 201-1378, www.marburg.de, Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH, Stadt fördert mehr Bildung 20 Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg, studiermalmarburg@marburg-stadt.de Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44, twitter: @stadt_marburg E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de kurz & bündig 22 facebook: stadt.marburg Druck: msi – media service international gmbh Redaktion: Birgit Heimrich, Gesa Coordes, Heike Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC- Schlaflos im Theater 26 Döhn, Georg Kronenberg, Michael Arlt (Kultur) Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E - Mixed Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse und Öffentlich- Credit MaterialCertifikat“. Marburg im Dez. & Jan. 27 keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13 Redaktionsschluss für Nr. 2/2019: 10.01.2019 Techn. Layout: Lisa Berg Titelbild: Marburg im Winter Kultur & Co 32 Auflage: 15.400 Foto: Georg Kronenberg
Frohe Weihnachtszeit Großes Adventsprogramm in Marburg Der Adventsmarkt lädt vom 1. bis 23. Dezember auf den Marktplatz ein. (Foto: Kronenberg) L ichterglanz, Krippenausstellung, Rathaus-Adventskalender und ein großes Angebot an Ideen für Ge- ßen können. Handwerkskunst und regionale Produkte werden ebenfalls vor der erleuchteten Kulisse des hi- sich dort und an den umliegenden Gebäuden immer um 16 Uhr - nur am 24. Dezember um 11 Uhr - jeweils ein schenke: Die Vorweihnachtszeit in storischen Rathauses angeboten. anderes Fenster, begleitet von Trom- Marburg lädt zum Besuch des Weih- Geöffnet haben die Weihnachtsmärk- petenmusik. nachtsmarktes und des Advents- te vom 1. bis 23. Dezember von 11 bis marktes, zu festlichen Konzerten, 20 Uhr, sonntags von 12 bis 20 Uhr. ■ Krippen: Bei der traditionellen Ausstellungen, Theater, Lesungen, und doch immer wieder veränderten Kursen und vielem mehr ein. ■ Kalender: Das Rathaus wird au- Krippenausstellung können sich die ßerdem zum lebendigen Adventska- Besucherinnen und Besucher auf ei- ■ Märkte: Auf dem Weihnachts- lender: Von Samstag, 1. Dezember, ne Weltreise begeben. Die „Krippen markt rund um die Elisabethkirche bis Sonntag, 24. Dezember, öffnet aus aller Welt“ sind bis zum 18. De- finden Besucherinnen und Besucher vom 1. bis zum 23. Dezember schö- In der Vorweihnachtszeit gibt es in Marburg ne Dinge wie Korbwaren, Schmuck, ein großes Programm (Foto: Kronenberg) Winteraccessoires, Keramik, Ton- und Spielwaren. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Weihnachtli- ches Ambiente und Düfte von Anis bis Zimt betören die Sinne. Die ein- malige Atmosphäre rund um die Eli- sabethkirche lockt jedes Jahr meh- rere zehntausend Besucher zum Ein- kaufen und Verweilen. Der Adventsmarkt vor dem Rathaus lädt mit wärmenden Getränken und kleinen Köstlichkeiten zum Treffen mit Freundinnen und Freunden, Kol- leginnen und Kollegen oder Mitstu- dierenden ein, während die Kinder die Fahrt mit dem Riesenrad genie- 4
zember täglich von 13 bis 17 Uhr im 23 Uhr zur „Blue Church - Jazzchrist- Erdgeschoss des Rathauses zu sehen. vesper“ mit einem Jazzquartett ein. Eröffnet wird die Krippenausstellung am 1. Dezember um 14 Uhr von Ober- ■ Kinder: Für die Kinder gibt es in bürgermeister und Kulturdezernent der Marburger Weihnachtszeit gene- Dr. Thomas Spies. Musikalisch be- rell ein umfangreiches Angebot. So gleitet wird die Eröffnung vom Sing- werden etwa am 8. und 15. Dezem- kreis Oberrosphe. Die Krippen in gro- ber ab 15 Uhr im Haus der Romantik ßer und kleiner Form erzählen von ausgewählte Märchen der Brüder weihnachtlichen Bräuchen in ganz Grimm gelesen. „Ronja Räubertoch- unterschiedlicher Art und Weise. Vie- ter“, die beliebte Geschichte rund le Exponate werden von Bürgerinnen um die freche Räubertochter und ih- und Bürger aus Stadt und Landkreis ren Freund Birk steht beim Hessischen zur Verfügung gestellt. Landestheater auf dem Programm. Das TheaterGegenStand zeigt „Der ■ Eislaufen: Die Weihnachtszeit in Froschkönig“ und „Hans im Glück“. Marburg ist nicht nur besinnlich: Sportlich geht es beim 14. Eispalast ■ Kurse: In vielen Kursen wird in vom 7. Dezember bis zum 27. Januar Marburg eifrig für Weihnachten ge- zu. Der Eispalast hat dieses Jahr ei- backen und gebastelt. So kann man nen neuen Standort im Georg-Gaß- beispielsweise am 8. und 9. Dezem- mann-Stadion. Dort gibt es Eislau- ber ab 15 Uhr in der Evangelischen fen, Anfängercoaching, Eishockey- Familienbildungsstätte (Barfüßertor) training, Eiskunsttraining und Eis- Pralinen und Trüffel für die Festtage stock-Schießen. Außerdem werden herstellen. Im Workhop „Goldland“ Turniere, Animationsprogramme und der KunstWerkStatt im Kunstmu- ein Musiktheater mit Kindern und Ju- seum in der Biegenstraße werden gendlichen angeboten. Mehr Infos verschiedene Gegenstände wie z.B. dazu auf den Seiten 18 und 19. Bilderrahmen am 2. und 16. Dezem- ber (jeweils ab 14 Uhr) mit Blatt- Programm ■ Musik: Die Weihnachtszeit in gold verziert. So entstehen ganz in- Alle Veranstaltungen, Kurse und Marburg ist traditionell auch eine dividuelle Schätze. Konzerte im Advent finden Sie Zeit für viel Musik: Kinderlieder-Sän- in der Weihnachtsbroschüre, die ger Martin Pfeiffer präsentiert etwa ■ Und mehr: Weitere Angebote in zahlreichen Geschäften der am 2. Dezember um 15 Uhr in der sind eine Winterlesung der Schreib- Marburger Innenstadt sowie beim Waggonhalle „Alle meine Weihnachts- werkstatt Marburg am 7. Dezember Stadtmarketing Marburg (Am lieder“. Wie jedes Jahr stimmt auch ab 19.30 Uhr im Turmcafé im Spie- Plan 3) kostenlos erhältlich ist. die Musikschule auf Weihnachten gelslustturm oder die Lesung „Weih- Außerdem steht das Programm ein, am 2. Dezember um 17 Uhr in nachten ist schon ein gemeiner Trick im Internet zur Verfügung. der Lutherischen Pfarrkirche. Das - Eine etwas andere Sicht auf das ■ www.marburg.de/ Weihnachtsoratorium von Johann nahende Fest“ am 16. Dezember um Sebastian Bach wird von der Kanto- 11 Uhr, ebenfalls im Turmcafé. weihnachten rei der Elisabethkirche und dem Mar- burger Kinderchor „solamente natu- Rund um die gotische Elisabethkirche wird man ab 1. Dezember auf dem rali“ am 8. Dezember ab 20 Uhr in Weihnachtsmarkt bei der Geschenkesuche fündig. (Foto: Kronenberg) der Elisabethkirche aufgeführt. Wer selbst singen möchte, der kann dies beim 1. Marburger Weihnachtssin- gen mit Profi-Sängerinnen und -Sän- gern im Georg-Gaßmann-Stadion am 16. Dezember ab 18.30 Uhr tun. Der Erlös aus dem Kartenvorverkauf geht an das Carreras Leukämie Zentrum Marburg. Der Kinderliedermacher Fredrik Vahle und die Kinderlieder- macherin Beate Lambert sorgen mit ihrem Kinderkonzert am 22. Dezem- ber ab 15 Uhr im KFZ für ein stim- mungsvolles Weihnachtsfest für die ganze Familie. Am 24. Dezember lädt die Lutherische Pfarrkirche ab 5
I n Marburg entspannt bummeln oder den Weihnachtsmarkt besu- chen – da kommen die kostenfreien Nix zahlen Verkehrsangebote der Stadt im Ad- vent gerade recht. im Advent ■ Busfahren ohne Fahrschein: An al- ■ Angebote für Busfahren und Parken len vier Samstagen können alle Mar- burgerinnen und Marburger sowie Bus fahren. Die Stadt Marburg über- nachtseinkäufe in Marburg machen. die Gäste der Stadt ohne Fahrschein nimmt die Kosten für die Tickets der Vier Stunden kostenlos parken kön- Fahrgäste. Der gesamte Stadtbus- nen alle Autofahrerinnen und Auto- verkehr kann dann unbegrenzt ko- fahrer am alten Gaswerk am Afföller stenfrei und ohne Fahrkarte genutzt und an der alten Universitätsbiblio- werden. Das Angebot war schon thek in der Wilhelm-Röpke-Straße - 2015 sehr beliebt und wurde gut an- mit Parkscheibe hinter der Auto- genommen. Nun wiederholt es die scheibe. Auch am Georg-Gaßmann- Stadt Marburg – auch, um die Her- Stadion werden gesonderte Parkplätze ausforderung abzufedern, die die in der Nähe der Bushaltestelle aus- Sperrung der Weidenhäuser Brücke gewiesen, die mit Parkscheibe vier für die Bürgerinnen und Bürger, aber Stunden genutzt werden können. auch für den Einzelhandel im Weih- Das gilt nicht nur an Samstagen, nachtsgeschäft bedeutet. sondern jeden Tag im Advent. So ■ Parken ohne Gebühren: Das zwei- bietet die Stadt allen, die mit dem te Angebot ist vor allem für Men- Auto zum Bummeln und Einkaufen schen von außerhalb der Marburger nach Marburg kommen, attraktive in- Innenstadt attraktiv, die ihre Weih- nenstadtnahe Parkplätze an. 6
W ie standhaft ist das Wehr? Muss es erneuert werden? Oder gibt es weitere Möglichkeiten der Sanierung, um das Wehr stabil, denk- malgerecht und naturnah zu erhal- ten? Diese Fragen soll ein Kurzgut- achten klären. Es wird zurzeit vor- bereitet – in Absprache mit der Bürgerinitiative Grüner Wehr. Das Mittel der Wahl dafür ist eine Archivrecherche. Mit ihr gehen Ex- perten derzeit dem Wehr auf den his- torischen Grund. Sie soll Aufschluss darüber geben, wie das Wehr aufge- baut ist, wie alt welche Teile des Bauwerks sind und woraus sie be- Wie ist das Grüner Wehr aufgebaut? Die Frage soll mit Hilfe einer pro- stehen. Ob die Gründung aus einem fessionellen Archivrecherche beantwortet werden. (Foto: Grähling) fast 500 Jahre alten Holzpfahlge- rüst gemacht ist? Ob es einen Wehr- körper aus ebenso alten Sandstei- nen gibt? Oder ob das ursprüngliche Wehr später im 19. Jahrhundert mit Auf Spurensuche behauenen Decksteinen belegt wur- de? Das lässt sich herausfinden, in- dem man in Archiven forscht. in den Archiven Die andere, deutlich aufwändigere ■ Grüner Wehr: Erst Recherche, dann Gutachten Variante, um diese Informationen zu bekommen, wäre, das Bauwerk zu öffnen – mit einer archäologischen Stattdessen hat die Stadt Marburg abgestimmt. Sobald es Ergebnisse Untersuchung, für die etwa ein Drit- also die professionelle Archivrecher- der Archivrecherche gibt, setzen sich tel des Wehrs abgetragen und an- che in Auftrag gegeben, um mehr Stadt und Bürgerinitiative wegen schließend wieder aufgebaut werden über den Aufbau des Wehres zu er- des Gutachtens zusammen. Dieses müsste, und zwar alles außerhalb fahren. Das heißt, dass in verschie- Gutachten könnte dann im Sommer der Hochwassersaison. Einschließ- denen Archiven, unter anderem im 2019 fertig sein. lich Baustraße, Rodung, Ausgleichs- Staatsarchiv, nach Unterlagen, Plä- Aber: Am Wehr gearbeitet wird auch maßnahmen, Eingriffsminimierung nen und Informationen über das dann noch lange nicht. Eine gemein- und Baugrubenspundung würde das Bauwerk gesucht wird. Die Archiv- same Lösung für das Wehr, wenn sie rund 1,3 Millionen Euro kosten. Die recherche bereitet das Kurzgutach- denn gefunden ist, landet zunächst archäologische Fachbegleitung und ten im Anschluss vor. Neue Erkennt- erneut vor den städtischen Gremien Ingenieurleistungen kämen oben nisse aus den Archiven können die und Beiräten sowie den Aufsichts- drauf. All das ein unverhältnismäßi- Qualität des darauffolgenden Kurz- behörden. Die Vorbereitung bis zu ger Aufwand für den unerwarteten gutachtens erheblich verbessern. einer Sanierung oder Erneuerung Fall, dass eine grundhafte Sanierung Die Stadt Marburg hat das Vorgehen des Grüner Wehrs nimmt also noch vielleicht nicht notwendig sein sollte. mit der Bürgerinitiative Grüner Wehr Jahre in Anspruch. K amin-O fen-S cheune K-O-S K achel-O fen-S ysteme 35043 MR-Cappel • Moischter Str. 10 Dipl.-Ing. E. Heuser 35369 Gießen • Marburger Straße 240 Tel. 0 64 21 / 4 71 85 www.kos-kamine.de Tel. 06 41 / 7 19 70 7
endung präsentiert das Russische Klassische Staatsballett. Unter der Leitung von Konstantin Ivanov zeigt es in Marburg den Klassiker „Schwa- nensee“ mit der Musik von Peter Tschaikowsky. Schon seit 130 Jah- ren gehört das romantische Märchen vom Prinzen Siegfried und Prinzes- sin Odette zu den populärsten Bal- lettwerken weltweit. Die im Jahre 1875 entstandene Inszenierung wur- de gleichzeitig zur „Visitenkarte“ des russischen Balletts. Ralf Schmitz 8.12., 20 Uhr: Comedy-Star Ralf Das Russische Klassische Staatsballett präsen- Schmitz präsentiert sein neues Pro- tiert den „Schwanensee“. (Foto: Veranstalter) gramm - und weil unsere moderne B untes Programm in der dunklen Jahreszeit: Im Erwin-Piscator- Haus gibt es diesen Winter elegantes Festliches Ballett und schwungvolle Operette ebenso wie klassisches Kunstlied und mitreißendes Kabarett. Und na- türlich können große und kleine und Comedy Theaterfreunde die Weihnachtsins- ■ Programm im Erwin-Piscator-Haus zenierung des Hessischen Landes- theaters Marburg besuchen. Trung Sam. Veranstalter ist der Mar- Welt eine hektische Schnitzeljagd burger Konzertverein. nach Glück ist, heißt es „Schmitzel- Liederabend Markus Krebs jagd“. Der Vollblutentertainer setzt 5.12., 20 Uhr: Der in Freiburg im 6.12., 20 Uhr: Comedy mit Ruhrpott- sich mit dem „Abenteuer Leben" Breisgau geborene Christian Elsner Charme präsentiert Markus Krebs in auseinander und sucht nach Antwor- ist einer der vielseitigsten Tenöre sei- seinem dritten Live- Programm „Per- ten auf so spannende Fragen wie: ner Generation und als Konzert- und manent Panne“. Er packt seine skur- „Warum ist jung sein heute so ein Liedsänger ebenso erfolgreich wie rilen Geschichten unaufgeregt und Stress - und warum will dann trotz- auf der Opernbühne. Er gastiert re- bodenständig auf den Tisch – auf dem niemand alt werden?" gelmäßig in der Berliner Philharmo- wahren Begebenheiten basierend Ronja Räubertochter nie, der Mailänder Scala, der Carne- und mit einer einzigartigen Gagdich- 10., 11., 12. und 14.12. jeweils 9 gie Hall in New York oder der Sunto- te, die Markus Krebs auch den Sieg Uhr und 11 Uhr, 15.12. 15 Uhr/17 ry Hall Tokyo. In Marburg präsentiert beim Comedy-Grand-Prix vor zwei Uhr; 16.12. 15 Uhr; 17., 18., 19. Elsner den Liedzyklus schlechthin: Jahren bescherte. und 20.12. jeweils 9 Uhr und 11 Uhr, die „Winterreise“ von Franz Schu- Schwanensee 21.12. 17 Uhr; 22.12. 15 Uhr: bert. Am Flügel begleitet wird er von 7.12., 19 Uhr: Ballettkunst in Voll- Die Geschichte von „Ronja Räuber- 8
tochter“ nach dem Buch von Astrid Lindgren ist die Weihnachtsinsze- nierung des Hessischen Landesthea- ters Marburg. Dabei geht es um die Mattisräuber in der Mattisburg und die Borkasippe. Sie sind verfeindet. Dann aber freundet sich Räuber- tochter Ronja mit Birk Borkasohn an. Der schwedische Kinderbuch- klassiker kommt als poetisch-leben- diges Theatererlebnis mit A-Cappel- la-Live-Musik und Waldgeistereien Das Studenten-Sinfonieorchester feiert das neue Jahr auf die Bühne. mit einem großen Konzert. (Foto: Schwarzwäller) Der Zigeunerbaron kanntesten Ballette überhaupt: „Der 7.1., 19.30 Uhr: Die Johann-Strauß- Nussknacker“ basiert auf Alexandre Operette-Wien präsentiert einen Ope- Dumas’ Version der Geschichte retten-Klassiker im Wiener Stil. Ge- „Nussknacker und Mausekönig" von Dreimal Hoch, Piscator! sangssolisten, Orchester, Chor und E.T.A. Hoffmann. Peter Tschaikows- 17.12., 19.30 Uhr: Seine Inszenie- Ballett präsentieren „Der Zigeuner- kis musikalische Umsetzung wurde rungen waren wegweisend, seine baron“ von Johann Strauss in einer am 18. Dezember 1892 in Sankt Pe- Haltung klar und provokant: Erwin klassischen Inszenierung mit präch- tersburg uraufgeführt und ist bis Piscator war ein Visionär auf inter- tigen Kostümen und einem beson- heute beliebt. Das hochkarätige En- nationalem Theaterboden und ein deren Bühnenbild. semble verbindet strenge Eleganz Sohn der Stadt Marburg. Sein 125. Der Nussknacker mit einem Hauch Moderne. Geburtstag ist ein Grund, in „seinem 10.1., 19.30 Uhr: Das St. Petersburger Mehr Informationen gibt es unter Haus“ zu feiern. Das Hessische Lan- Festival Ballett zeigt eines der be- ■ www.erwin-piscator-haus.de destheater und das Erwin-Piscator- Haus laden gemeinsam zu einer sze- nischen Tafel mit Geburtstagsessen und inszenierten Desserts in die Ak- tionsräume im ersten Obergeschoss ein. Karten sind an der Theaterkasse im Erwin-Piscator-Haus erhältlich. Neujahrskonzert 1.1., 19.15 Uhr: Das neue Jahr be- ginnt mit einem musikalischen Hö- hepunkt: Das Studenten-Sinfonieor- chester Marburg unter der Leitung von Ulrich Manfred Metzger präsen- tiert sein traditionelles Neujahrs- konzert im großen Saal. Auf dem Programm stehen das Klavierkon- zert in F von George Gershwin, der „Florentiner Marsch“ von Julius Fu- cik, die Ouvertüre zum Melodrama „La gazza ladra“ von Gioachino Ros- sini sowie Polkas, Walzer und andere musikalische Leckerbissen. Simon & Garfunkel Tribute 6.1., 20 Uhr: Mit Liedern wie „The Sound of Silence" und „Cecilia" schufen Simon & Garfunkel poeti- sche Hymnen für eine ganze Gene- ration. Im Erwin-Piscator-Haus trifft das Graceland Duo mit einer Band und einem Streichquartett zusam- men und performt die berühmten Melodien auf ganz besondere Art. 9
F aires Miteinander und Rücksicht aufeinander: Dafür wirbt die neue Kampagne „Marburg miteinander – Fair im Verkehr fair im Verkehr“. Sie ist auf Initiative von Oberbürgermeister Dr. Thomas ■ Stadt wirbt für mehr Miteinander Spies gestartet. Spies die Idee. Die Kampagne wirbt einander – fair im Verkehr‘ die Men- „Wenn alle Verkehrsteilnehmerinnen dafür, das eigene Verhalten im Stra- schen dazu anregen, darüber nach- und -teilnehmer ein bisschen mehr ßenverkehr zu reflektieren und auf zudenken, welche Auswirkungen das Rücksicht aufeinander nehmen und Mitmenschen zu achten. eigene Verhalten im Straßenverkehr sich an die Verkehrsregeln halten, „Wir wollen nicht mit dem erhobe- haben kann“, erklärt Spies. Diese dann sind alle Menschen sicherer auf nen Zeigefinger ermahnen. Wir wol- möglichen Auswirkungen themati- Marburgs Straßen unterwegs“, erklärt len mit der Kampagne ,Marburg mit- siert die Kampagne deutlich. Der begrenzte Platz auf Marburgs Straßen wird von vielen unterschied- lichen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern genutzt. Dabei haben Fußgängerinnen und Fußgänger, Rad- verkehr und der motorisierte Stra- ßenverkehr verschiedene Bedürfnis- se und Ansprüche. Wichtig ist eines für alle: Sie sollen möglichst sicher unterwegs sein. Um die Sicherheit zu erhöhen, investiert die Stadt Mar- burg in großen und kleinen Berei- chen – vom Ausbau der Radverkehrs- wege bis hin zur Installation von Verkehrsspiegeln. Zur Sicherheit im Straßenverkehr gehört aber auch, dass alle, die unterwegs sind – egal ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Auto oder im Bus – sich an geltende Ver- 10
Alle können Ideen einbringen Die Stadt hat die Kampagne „Marburg miteinander“ ins Leben gerufen. Die Verkehrskampagne ist langfristig an- gelegt und lebt davon, dass die Menschen in Marburg sie mit Leben füllen. Daher soll es in den nächsten Monaten weitere Aktionen zum Thema „fair im Verkehr“ geben, die von vielen Schultern der Stadtgesellschaft getragen werden. Neben Verkehrsinitiativen, Verbänden und Institutionen sind auch alle interessierten Einzelpersonen eingeladen, sich mit Ideen und Themenvorschlägen einzubringen. Schicken Sie Ihre Ideen und Anregungen zum Miteinander in Marburg gerne per E-Mail an miteinander@marburg-stadt.de. kehrsregeln halten und fair und rück- sichtsvoll miteinander umgehen. Im ersten Schritt der langfristig an- gelegten Kampagne hat die Stadt Marburg eine großflächige Plakat- aktion im Innenstadtgebiet gestar- tet, um auf „Marburg miteinander – fair im Verkehr“ aufmerksam zu ma- chen. Es gibt drei verschiedene Mo- tive, die sich unterschiedlich stark an die verschiedenen Gruppen im Verkehr richten. Das erste Motiv ruft insbesondere Fußgängerinnen und Fußgänger da- zu auf, sich gerade in der dunklen Jahreszeit hell und auffällig zu klei- den. Natürlich gilt der Aufruf „auf- fällig = sicher“ dabei auch für Rad- fahrer/innen, die etwa mit einer Warnweste und Beleuchtung am Fahrrad zu ihrer eigenen Sicherheit beitragen können. Das zweite Plakat betont „Rot ist rot“. Das Motiv zeigt einen Radfah- rer, der eine rote Ampel ignoriert und deshalb einen Fußgänger anfährt und verletzt. Das Plakat zeigt: Wer an ei- ner roten Ampel nicht hält, gefähr- det sich und andere. Das gilt auch für Radfahrerinnen und Radfahrer. Das dritte Plakat soll die Regelung bekannter machen, dass Autofahre- rinnen und Autofahrer beim Über- holen von Radverkehr mindestens 1,5 Meter Abstand halten müssen. „Abstand rettet Leben“ heißt daher das dritte Motiv. Das bedeutet auch, dass Radfahrerinnen und Radfahrer an einigen Stellen in der Innenstadt nicht überholt werden können – zum Beispiel am Pilgrimstein. Denn die Menschen auf dem Rad müssen ihrerseits Abstand zu parkenden Au- tos einhalten. Die 1,5 Meter Min- destabstand beim Überholen gelten übrigens auch, wenn die Radelnden auf einem separaten Radweg oder -verkehrsstreifen unterwegs sind. ■ www.marburg.de/fairimverkehr 11
sagt er heute. Die Universitätsstadt sei viel toleranter und offener. In nur neun Monaten lernte er so gut Deutsch, dass er hätte studieren können. Er ging zu den Blue Dol- phins, fand schnell Anschluss und Freunde. Der Basketball-Club merkte rasch, dass er mit ihm einen frühe- ren Profispieler gefunden hatte. Sei- ne Mannschaft schaffte den Aufstieg in die Oberliga. Und inzwischen ist Mohammad Diar Bakerli auch selbst Coach beim BC Marburg. Er trainiert zwei Mädchenteams, wurde mit ih- nen Hessenmeister und süddeut- scher Meister, erwarb die B-Lizenz. Ein Trainer der Blue Dolphins gab Fühlt sich sehr wohl im Fachdienst Sport – ihm auch den entscheidenden Tipp Mohammad alias „Mo“ Diar Bakerli (Foto: Coordes) für seinen heutigen Job: Versuch es doch bei der Stadt, riet er. Das klappte: Seit gut drei Jahren arbei- tet Mohammad Diar Bakerli in der „Mo“ fängt in Marburger Stadtverwaltung. Er star- tete – wie derzeit zwei weitere sy- rische Auszubildende – zunächst Marburg neu an mit einer sogenannten Einstiegs- qualifikation. Jetzt hat er gerade ■ Vom Nationalspieler zum Fitnesskaufmann seine Ausbildung als Sport- und Fit- nesskaufmann im Fachdienst Sport abgeschlossen. A ls Mohammad Diar Bakerli 2012 aus Syrien floh, ließ er eine Kar- riere als Basketball-Nationalspieler Bakerli wollte eigentlich zu Freunden nach Schweden. Ohne Visum für das skandinavische Land landete in Die Kollegen nennen ihn einfach „Mo“. Der 29-Jährige mag vor allem den Umgang mit den Menschen. seiner Heimat hinter sich. 2008 war Deutschland. Hier kannte er nie- Aber auch die Theorie schaffte er er noch bei der Weltmeisterschaft für manden. Seine Familie – die Eltern problemlos. Neben dem Fachdienst die unter 18-Jährigen in Neusee- mit drei Geschwistern – waren be- Sport arbeitete er während der Aus- land angetreten. Doch dann kam der reits zuvor nach Algerien geflohen. bildung in der Touristen-Informa- Krieg bis in seine Heimatstadt Alep- Immerhin: In nur vier Monaten wur- tion, beim Personalservice, in der po. Er konnte nicht mehr zur Uni de Mohammad Diar Bakerli als Flücht- Pressestelle, der Buchhaltung und gehen, wo er BWL studierte. Und er ling anerkannt. Er zog von Magde- beim Dienstleistungsbetrieb Marburg. konnte auch nicht mehr trainieren. burg nach Marburg. „Zum Glück“, Als die vielen Flüchtlinge nach Mar- burg kamen, schrieb er arabische Broschüren für das Camp in Gissel- berg. Zuletzt half er im Fachdienst für Wahlen aus. „Es ist alles super organisiert hier. Das gibt Ruhe“, sagt Mohammad Diar Bakerli. Aktuell kümmert sich „Mo“ um die kniffligen Belegungspläne für die Hallen und Sportplätze Marburgs. Regelmäßig betreut er auch die Nachtsportangebote. „Er hat sich toll entwickelt, übernimmt Verant- wortung und führt Projekte selbst- ständig durch“, lobt sein Chef, Fachdienstleiter Björn Backes. Im Georg-Gaßmann-Stadion, wo der Fachdienst Sport sitzt, hat der Fit- nesskaufmann nun eine befristete Stelle. Bleiben würde er aber sehr gern auf Dauer. (gec) 12
Thomas Mauch hat mit Edgar Reitz, Alexander Kluge, Jan Němec, Werner Herzog und anderen Filmemachern den Neuen Deutschen Film mit geprägt. (Foto: Privat) Kinos, führte er mit Edgar Reitz zu- sammen die Kamera, bei Reitz‘ Re- Kunst statt giedebüt „Mahlzeiten“ (ebenfalls 1966) war er alleine für die visuelle Gestaltung verantwortlich. Mode und Masse Mauchs herausragende Kameraarbeit resultierte in zahlreichen Auszeich- nungen und langjährigen Koopera- ■ Kamerapreis 2019 geht an Thomas Mauch tionen. So profitierte auch Werner Herzog von Mauchs Auge. Mit Her- D er 1937 in Heidenheim an der Brenz geborene Thomas Mauch erhält den mit 5000 Euro dotierten Karriere 1957 als Volontär der Ge- sellschaft für Bildende Filme in Mün- chen. Hier stellte er entscheidende zog blieb er seit dessen Debüt „Le- benszeichen“ (1968) verbunden und zeichnet verantwortlich für Werke Marburger Kamerapreis 2019. Die Weichen für die Zukunft. So begann wie „Aguirre, der Zorn Gottes“ (1972) Entscheidung für den 81-jährigen die Zusammenarbeit mit Regisseur und „Fitzcarraldo“ (1982). Mit Wer- Thomas Mauch fiel einstimmig. Edgar Reitz, dem er 1963 an das mit ner Schroeter realisierte er seinen Alexander Kluge gegründete Insti- persönlichen Lieblingsfilm „Neapo- Jan Němec verfilmte er 1975 Kafkas Ihre Wahl begründet die Jury fol- tut für Filmgestaltung an der Hoch- litanische Geschwister“ (1978). Mit gendermaßen: „Thomas Mauch hat schule für Gestaltung in Ulm folgte. sich in seiner reichhaltigen bild- „Die Verwandlung“. Auch den femi- künstlerischen Tätigkeit niemals dem nistischen Aufbruch des deutschen Massengeschmack angebiedert und Pionier des Neuen Films unterstütze Mauch – etwa in ist auch keinen aktuellen Moden Deutschen Films Ula Stöckls „Neun Leben hat die blind gefolgt. Dabei hat er [...] ei- Katze“ (1968) oder „Unter dem Pfla- nen herausragenden Korpus an Fil- Dort entwickelten sich filmische ster ist der Strand“ (1975) von Hel- men visuell gestaltet und sich so Ideen und Techniken, die prägend für ma Sanders-Brahms. nachhaltig um die deutsche Film- Thomas Mauchs Gesamtwerk werden Die Stadt und die Philipps-Universi- kultur verdient gemacht.“ sollten und zugleich eine ganze Ge- tät vergeben den Marburger Kame- Seit mehr als 60 Jahren zählt Tho- neration der Filmgeschichte frucht- rapreis zum 19. Mal. Thomas Mauch mas Mauch zu den prägenden Ak- bar beeinflussten: den Neuen Deut- nimmt den Preis am 9. März in der teuren der deutschen Filmlandschaft. schen Film. Alten Aula der Universität entge- Bislang umfasst seine Filmografie Mauchs geradezu dokumentarischer gen. Vom 7.- bis 9. März finden die über 70 abendfüllende Filme sowie Stil kam von Anfang an zum Tragen: Bild-Kunst Kameragespräche rund zahlreiche Kurzfilme und Fernsehpro- In Kluges „Abschied von gestern“ um die Preisvergabe in den Film- jekte. Der Sohn film- und fotogra- (1966), heute gefeiert als die Ge- kunsttheatern im Capitol statt. fiebegeisterter Eltern begann seine burtsstunde des Neuen Deutschen ■ www.marburger-kamerapreis.de 13
Im Projektraum des Museums entstand die Raumin- stallation „3P Kunstraum“, die man im Rahmen einer Kunstpause näher kennenlernen kann. (Foto: Rohde) Kunst im Dialog ■ Kunstmuseum ist wieder geöffnet S ieben Jahre war das Kunstmuseum der Philipps-Universität geschlos- sen, nun ist es nach einer umfang- Auch dank des städtischen Beitrags zur Spendenkampagne „Kunst braucht Raum“ ist das Kunstmuseum mit reichen Sanierung der Innenräume Rampe und Fahrstuhl nun wirklich wieder geöffnet. Seit seiner Wieder- für alle zugänglich. Vermittlungs- eröffnung bietet das Kunstmuseum schwerpunkte im Bereich der Inklu- ein vielseitiges und dialogorientier- sion und der Museums- und Kunst- tes Programm an, dessen Barriere- pädagogik werden unter anderem freiheit ein besonderes Anliegen von mit finanzieller Unterstützung der Universität und Stadt war. Stadt Marburg weiter ausgebaut. Elegant – die Leuchten im sanierten Treppenhaus Am Tag der Wiedereröffnung war der Ansturm im Kunstmuseum. (Foto: Stein/Foto Marburg) auf das Kunstmuseum groß. (Foto: Farnung) 14
Über 3500 Besucher strömten am Eröffnungstag durch die denkmal- Neue Formate gerecht und elegant sanierten Räu- ■ Das Atelier me, um „ihr“ Museum und seine ak- Jeden Mittwoch- und Sonntagnachmittag im Wechsel gibt es kunstpä- tuelle Ausstellung zu sehen. dagogische Workshops mit Dozentinnen der Kunstwerkstatt Marburg für Dies war ein deutliches Zeichen für Kinder und Jugendliche ab sieben Jahren. Weitere Angebote sind: das große Interesse, das die Öffent- 2./16.12. von 14 bis 16 Uhr: „Goldland“, Malen und Gestalten mit Gold- lichkeit dem Kunstmuseum traditio- farben und mit Blattgold. nell entgegenbringt. Schon seit der 5.12. von 15 bis 17 Uhr: Druckwerkstatt Gründung des Museums 1927 ist es 19.12. von 15 bis 17 Uhr: Museumsdetektive eine wichtige Nahtstelle zwischen ■ Themenführung Stadt und Universität, zwischen ei- Unter einer speziellen Fragestellung nimmt sich die Themenführung nem allgemeinen und einem wissen- Zeit, mehrere Kunstwerke in einem bestimmten Zusammenhang vorzu- schaftlichen Interesse an der bilden- stellen, und zwar jeden ersten Sonntag im Monat von 15 bis 15.45 Uhr. den Kunst. Der Austausch mit der 2.12.: Die Willingshäuser Malerkolonie. Stadtöffentlichkeit wird nun umso ■ Die Kunstpause lebendiger, weil das Kunstmuseum Jeden Mittwoch von 14 bis 14.30 Uhr lädt die Kunstpause zum unge- auf der Marburger Kulturmeile eine zwungenen, spontanen und zugleich vertiefenden Zugang zu je einem Lücke zwischen Kunstverein, Kino und ausgewählten Kunstwerk ein. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Mu- dem Erwin-Piscator-Haus schließt. seums setzen Impulse und bieten Gesprächsmöglichkeiten in der ak- Spannend ist das neue dialogische tuellen Ausstellung. Konzept im Kunstmuseum, beispiels- 12.12.: Eine besondere Kunstpause zur temporären Rauminstallation weise bei der Hängung der Bilder. „3P Kunstraum“, einer Würdigung der „faceroom“-Spendenkampagne Werke verschiedener Epochen und durch die drei Künstlerinnen Annett Andersch, Susann Hoffmeister und Stilrichtungen sind so gruppiert, Kerstin Steiner. dass sie thematisch aufeinander ant- worten, zum Beispiel unter den As- pekten „Licht“ und „Farbe“ oder „Stadt“ und „Natur“. Starre Klassifi- zierungen werden aufgebrochen, die Ausstellung lädt das Publikum zu ei- genen Erkundungen ein. Auch die neuen Vermittlungsforma- te wie Kunstpausen, Bilder-Dialoge und Themenführungen folgen die- sem Prinzip. Zum neuen Selbstver- ständnis des Hauses gehört ebenso, dass zusätzlich zur baulichen auch die mediale Barrierefreiheit erwei- tert wird: Ein Audioguide, ein Mu- seumsheft in Leichter Sprache sowie ein Heft in Brailleschrift erleichtern die öffentliche Zugänglichkeit. Ein wichtiger Baustein des neuen Kunstmuseums ist sein eigens ein- gerichteter Projektbereich für kunst- pädagogische Veranstaltungen. Die Stadt hat durch eine Anschubfinan- zierung eine Zusammenarbeit mit Dozentinnen der Kunstwerkstatt Mar- burg ermöglicht. Im Atelier des Mu- seums finden regelmäßige Work- shops für Kinder und Jugendliche statt. In einem dreijährigen Projekt übernehmen Universität und Stadt mit weiteren Partnern gemeinsam die Finanzierung einer kunstpädagogi- schen Stelle, die das Museumsteam verstärken wird. Nähere Informatio- nen gibt es unter ■ www.uni-marburg.de/de/museum 15
In seinen Seminaren lernten die Studierenden daher nicht nur die Technik des Radiomachens. Mit Hil- fe des Zentrums für Leichte Sprache der Lebenshilfe und zwei Probehö- rern wurden sie auch in Leichter Sprache geschult. Dabei wird fast nur in geraden Hauptsätzen gesprochen. Das ist allerdings so schwer, dass die Radiomacher meist in der soge- nannten einfachen Sprache sprechen. Das ist etwa so, wie Kinder reden. Seit zwei Jahren läuft die Magazin- sendung mittlerweile, die jeden Mo- nat am ersten und dritten Dienstag von 18 bis 19 Uhr auf 90.1 Mega- hertz ausgestrahlt wird. Unter den 20 Aktiven sind auch acht Menschen mit Behinderungen. Eine „Betrof- Gehen gern auf Sendung: Radiomacher Julian Turner (rechts) und Dave B. (Fotos: Coordes) fenheitssendung“ ist es allerdings ausdrücklich nicht. Schließlich rich- I n Marburg geht die bundesweit einzige Radiosendung in Leichter Sprache über den Äther. Studierende Radio, das und Menschen mit Lernschwierig- keiten managen das Projekt bei Ra- dio Unerhört. jeder versteht Den Konflikt um Nordkorea so ein- ■ Sendungen in Leichter Sprache fach zu beschreiben, dass ihn wirk- lich jeder versteht, ist „unfassbar Die Idee für die Radiosendung tet sich die Sendung auch an Zuge- anspruchsvoll“, sagt Julian Turner. stammt aus dem Modellprojekt „In- wanderte und Flüchtlinge, die nicht Aber genau das macht der Lehramts- klusion bewegt“. Da hatten sich jun- gut Deutsch verstehen, sagt Rebekka student zusammen mit Dave B., den ge Leute mit Lernschwierigkeiten Gilbert von Radio Unerhört. er als Betreuer beim Verein zur För- Radio mit Musik und Wortbeiträgen Julian Turner und Dave B. sind für derung und Inklusion behinderter gewünscht, die auch für sie ver- die Rubrik „Politik auf den Punkt“ Menschen unterstützt. Die beiden ge- ständlich sind. Der Marburger Me- zuständig. Da erklären sie in einfa- hören zu den ehrenamtlichen Radio- dienwissenschaftler Vincent Fröh- chen Worten, was es etwa mit Zu- machern, die Beiträge für das „Ra- lich griff die „Super-Idee“ auf und schüssen im Sozialbereich, dem Haus- dio in Leichter Sprache“ produzieren. entwickelte ein Konzept: „Wir den- haltsplan der Stadt Marburg oder „Es ist doch blöd, wenn ein Teil der ken in der Wissenschaft immer sehr den Wahlprogrammen der Parteien Menschen nichts versteht“, erklärt abstrakt“, erklärt er: „Da mussten wir auf sich hat. „Es geht oft auch um Dave sein Engagement. umdenken.“ politische Entscheidungen, die Men- Medienwissenschaftler Vincent Fröhlich hat das Konzept für die Sendung entwickelt. Marburg in Leichter Sprache Wer wissen möchte, wie Leichte Sprache aussieht, der kann sich den Beitrag über den Marburger Eispalast in diesem Heft (S. 18/19) an- schauen. In vergangenen Ausgaben ging es zum Beispiel um Busange- bote, die Wahlen in Hessen und Marburgs Trinkwasser-Brunnen. Marburg gehörte im Jahr 2013 zu den ersten Städten in Deutschland, die Informationen in Leichter Sprache veröffentlichten. Auf der Internet- seite mit dem „Leichte-Sprache“-Logo werden die Stadt mit ihren Se- henswürdigkeiten, das Rathaus und das Stadtfest „3 Tage Marburg“ vor- gestellt. Es gibt einen Stadtrundgang in Leichter Sprache, der sich an Menschen richtet, die in der deutschen Sprache nicht heimisch sind, an Schulen mit Intensivklassen und an Menschen mit Lernschwierigkeiten. ■ www.leichtesprache.marburg.de 16
Kennen Sie Marburg? zeit auf. Auf dem Suchbild war die Unter- burg 1939 bis 1945. Geschichte, Entschä- seite des sehr stark vorkragenden kasset- digung, Begegnung“ zu gewinnen. Ihren tierten Traufgesimses mit floralen Jugend- Anruf, bis zum 18. Dezember, nimmt Ulri- stilmalereien zu sehen. Der Fassadenputz ke Block-Herrmann unter (06421) 201- war ursprünglich unter den Fenstern kas- 1346 im Fachdienst Presse- und Öffent- settiert und mit farbig abgesetzten Flach- lichkeitsarbeit gerne entgegen. Mit dem reliefs gestaltet. Zu den prominenten Mie- Stichwort „Marburg“ können Sie auch eine tern zählten im Laufe der Jahrzehnte un- E-Mail an oeffentlichkeitsarbeit@marburg- ter anderem auch der bekannte Architekt stadt.de senden. Rainer Kieselbach und Bauforscher Karl Rumpf und später sein Cousin Georg Rumpf, auf den die Brunnenfeste der Oberstadtgemeinde zu- rückgehen. Unter den richtigen Anrufen wurde Erwin Wißner, Rotenberg 20, 35037 Marburg, als Gewinner ausgelost. In der 100. Marburger Stadtschrift „Die An Schmuckelementen wie dem auf unse- Universitätsstraße in Marburg“ sind auch rem neuen Rätselfoto (rechts) haben die über das vorige Suchmotiv, Haus Nummer Architekten bei dem imposanten Gebäu- 44 (Foto oben), interessante Details de, das es diesmal zu finden gilt, ein wenig nachzulesen. Das Gebäude bildet zusam- gespart. Aber es ist ja auch ein Zweckbau, men mit der Bismarckstraße 2 ein Dop- für den sich die späteren Nutzer sehr en- pelhaus. Die 1910/1911 im Auftrag von gagiert „an höherer Stelle“ einsetzen mus- Zimmermeister Friedrich Block von den Ar- sten, bis Einsicht für dessen Notwendig- chitekten Eichelberg & Dauber gestaltete keit einkehrte. Und so steht das Gebäude Villa - ein zweigeschossiger Putzbau mit auch heute für gleiche Zwecke genutzt einem verschieferten Mansarddach - weist unerschütterlich – aber wo? Als Dank für im Inneren noch zahlreiche Elemente wie die richtige Antwort gibt es diesmal die Türen und Treppenläufe aus der Erbauer- Stadtschrift Nr. 80 „Zwangsarbeit in Mar- schen massiv betreffen, die aber nicht den Zugang dazu haben“, er- klärt Turner. Es gibt einen Pop-Dol- metscher, der englische Songs ins Der Klassiker zum Deutsche übersetzt. Lokale Sport- vereine werden präsentiert. Restau- rants werden auf ihre Eignung für Sonderpreis Menschen mit Behinderungen un- tersucht. In der Rubrik „Marburg lacht“ erzählen Menschen Witze. In Marburgs Stadtbuch der „Beatles-Box“ werden Beatles- lädt mit rund dreißig Songs vorgestellt. Neuerdings gibt Beiträgen zu einem es auch Hörspiele und Märchen, die reichbebilderten Gang Jetzt nur in wechselnden Rollen gelesen wer- in Geschichte, Gegen- den. In Leichte Sprache umgeschrie- ben hat sie ein junger Mann mit wart und Zukunft der lebens- und liebenswer- 6,99 statt 14,90 Sehbeeinträchtigung. ten Universitätsstadt. Turner hat viele Sendungen mit Schülerinnen und Schülern der Richtsberg-Gesamtschule gemacht. 308 Seiten, Sie haben zum Beispiel Beiträge zu über 300 Bilder & Vorurteilen, Hiphop, Fremdheit und Illustrationen, Computerspielen erstellt. Beim „Kinderkommando“ sind Grundschü- Stadtplan liegt bei ler aktiv, die lokale Bands porträtie- ren. Die Drittklässler erzählen ohne große Anstrengung so, dass sie gut 6,99 EUR zu verstehen sind. (gec) 17
Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter- schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten er- leichtern. Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger Behindertenbeirats aufgegriffen. Eispalast Der Eispalast ist am Georg-Gaßmann-Stadion. Es gibt Turniere und Aktions-Programme. Vom 7. Dezember 2018 bis zum 27. Januar 2019. Täglich von 10 Uhr bis 22 Uhr. Am Wochenende gibt es Anfänger-Kurse. Von 10 Uhr bis 12 Uhr. Mittwochs gibt es Eishockey-Übungen für Jugendliche ab 12 Jahren. Von 18 Uhr bis 19.30 Uhr. Ab 16 Jahren und für Erwachsene von 19.30 Uhr bis 22 Uhr. Eishockey ist für Kinder ab 8 Jahren am: • 27. Dezember 2018 • 4. Januar 2019 • 11. Januar 2019 Immer von 9 Uhr bis 10 Uhr. Bitte melden Sie Ihr Kind bis einen Tag vorher an. Am 14. Dezember 2018 ist Nacht-Sport. Von 22 Uhr bis Mitternacht gibt es Eishockey-Übungen. Für Jugendliche ab 18 Jahren. Für Kinder ab 6 Jahren gibt es eine Eis-Schule. Am 3. und 10. Januar 2019. Von 9 Uhr bis 10 Uhr. 18
Für Kinder ab 8 Jahren, die eislaufen können, gibt es Übungen am 2. und 9. Januar 2019. Von 9 Uhr bis 10 Uhr. Für die Eis-Schule muss man sich anmelden. Der Eispalast ist auch für: Kindergärten, Schul-Klassen und Jugend-Gruppen. Sie können sich Schlittschuhe ausleihen. Täglich bis 14 Uhr kostenlos. Menschen im Rollstuhl können mit einem Eis-Gleiter auf das Eis. Stöcke helfen über das Eis zu gleiten. Oder eine Begleit-Person. Anmeldungen bei Jugend-Förderung der Stadt Marburg: Frankfurter Straße 21 Nummer: 0 642 1 – 20 11 45 2 E-Mail: eispalast@marburg-stadt.de Preise: Kinder: 4 € Erwachsene: 5,50 € Schlittschuhe ausleihen: 3,50 € Familien-Tag, montags 12 Uhr bis 18 Uhr: 12 €. Ist für: Eltern und eigene Kinder bis 18 Jahre. Alle Infos unter: ■ www.marburg.de/eispalast (Fotos: Schwarzwäller, Jugendförderung, Pixabay) 19
Mehr als „nur“ Musik Stadt fördert zusätzliche Bildung Musik verbindet – im Fall der Lokalen Bildungsplanung die Musik- schule mit der Stadt Marburg zugunsten der Kinder. (Foto: Pixabay) T a-ta Ti-tit Ta-ta-taaa! Zwölf Kin- der lauschen gespannt. Dann zeigt eines auf ein Notenblatt. „Ja, Bildungsplanung zusammenarbeitet. 62.000 Euro gibt Marburg jährlich für die Projekte aus. Die Musikschule reich ein. Insgesamt kooperiert sie aktuell mit 17 Schulen in Stadt und Landkreis. Die Lehrer und Lehrerin- das ist der richtige Rhythmus!“, lobt ist von Anfang an bei dem kommu- nen der Musikschule erteilen pro Musiklehrerin Selma Bonney-Raven. nalen Bildungsprogramm dabei und Woche über 100 Stunden Koopera- Der Unterricht, den sie an der Erich- erhält 12.600 Euro jährlich, die sie tionsunterricht – zehn davon wer- Kästner-Schule gibt, findet im Rah- dann auf einzelne Projekte verteilen den mit den Mitteln der Lokalen Bil- men eines Projekts der Lokalen Bil- kann. „Wir wollen damit vor allem dungsplanung finanziert. Angebote dungsplanung der Universitätsstadt Kinder erreichen, die sonst nicht an laufen an der Erich-Kästner-Schule, Marburg statt. eine musikalische Grundausbildung der Gerhart-Hauptmann-Schule, der kommen“, sagt Eugen Anderer, der Geschwister-Scholl-Schule, der Grund- Die Marburger Musikschule, für die an der Musikschule für die Schul- schule Marbach, der Mosaikschule, Bonney-Raven arbeitet, ist einer kooperationen verantwortlich ist. der Richtsbergschule und der Mar- von sieben Kooperationspartnern, Die Musikschule setzt die Mittel vor tin-Luther-Schule. Es sind Chor- und mit denen die Stadt bei der Lokalen allem in Grund- und Förderschulbe- Musical-Projekte, Bandprojekte, En- sembleunterricht und musikalische Grundausbildung. Insgesamt wer- Selma Bonney-Raven animiert die Erstklässlerinnen und Erstklässler, genau hinzuhören. (Foto: Döhn) den etwa 200 Schülerinnen und Schüler erreicht. „Der Bedarf an sol- chen Angeboten ist unbedingt da“, sagt Anderer, „sie dienen der Förde- rung von Chancengleichheit und Bil- dungsgerechtigkeit.“ Die musikalische Grundausbildung genießen auch die Kinder, die Bon- ney-Raven unterrichtet. „An der Erich-Kästner-Schule arbeite ich mit allen Erstklässlern in Gruppen von jeweils etwa 12 Schülerinnen und Schülern“, sagt sie. Dabei versucht sie, die Kinder mit kleinen Projekten an die Musik heranzuführen. Im Mo- ment ist es gerade der Herbst, mit dem die Jungen und Mädchen sich beschäftigen. Nach dem Rhythmus- Erraten kreiseln alle als Herbstblät- ter durch den Raum, während ein 20
Lokale Bildungsplanung: Programm für Marburgs Kinder ■ Die Lokale Bildungsplanung ist ein kommunales Bildungsprogramm der Universitätsstadt Marburg. Es bietet den Schülerinnen und Schülern der öffentlichen Marburger Schulen eine vielfältige Förderung in musischen, künstlerischen, kreativen und gesundheitsfördernden Bereichen und eröffnet ihnen einen Zugang zum Bereich Naturerfahrung. Dies wird durch das breite Angebot der anerkannten Kooperationspartner erreicht, die in Form von AG’s, Projektwochen oder einzelnen Veranstaltungen in den Schulen aktiv sind. ■ Erstmals legte die Stadt das Programm im Jahr 2003 auf. Mittlerweile stellt sie 62.000 Euro pro Jahr im Haus- halt für die Umsetzung der Projekte bereit. Für viele Schulen sind die Angebote der Kooperationspartner zum festen Bestandteil ihrer Schul- und Ganztagsangebote geworden. 2017 wurden insgesamt 75 Projekte von sieben Kooperationspartnern an 19 Schulen gefördert: 24 eintägige Angebote, zwölf Projektwochen und 39 mehrmonatige Projekte über ein Halbjahr oder ein ganzes Schuljahr. ■ Das Stadtmagazin „Studier mal Marburg“ stellt die Kooperationspartner vor. Los geht es mit der Musikschule im aktuellen Heft. In den nächsten Ausgaben folgen die Kunstwerkstatt, der Weltladen, die Grüne Schule, der Verein bsj, das Hessische Landestheater Marburg und die Evangelische Familienbildungsstätte. ■ Ergänzend fördert die Stadt Marburg im Bereich des Sports unter dem Projekt „SportVerein und Schule“ eine Anzahl von Sportvereinen für Kooperationen mit städtischen Schulen. Kind mit dem Schlegel auf dem Xy- lophon die Geschwindigkeit vorgibt – und alle müssen aufpassen, wenn die Töne leise werden und wegtröp- feln, denn dann sinken die „Herbst- blätter“ zu Boden. „Ich, ich, ich“ gellt es, wenn es da- rum geht, wer den Schlegel über- nehmen darf, und wenn alle gleich- zeitig ihre Klangbausteine bearbei- ten, kann schon eine gewisse Kako- phonie entstehen. Doch der Lehre- rin gelingt es immer wieder, Ruhe in die Gruppe zu bringen. Beim dritten Üben eines Herbstlieds klappt der Wechsel von C zu D schon erstaun- lich harmonisch. „Es ist für die Kin- der ein ganz anderes Erlebnis, wenn sie nicht nur singen, sondern gleichzeitig Töne spielen“, erläutert Selma Bonney-Raven. In dem Jahr, das sie eine Gruppe betreue, seien ganz klare Entwicklungen zu beob- achten, „auch Kinder, die sich zu- nächst zurückhalten, tauen auf.“ Voll dabei sind alle auch bei einem Wahrnehmungsspiel: Als Leuchttür- me leiten sie mit Tönen ein Kind, das sich mit verbundenen Augen als „Schiff“ zwischen ihnen bewegt. „Dabei lernen die Kinder viel mehr als ,nur‘ Musik, sondern auch Zuhö- ren und Abwarten“, sagt die Musik- lehrerein. „Erstklässler sind noch ganz frei, wenn es darum geht, et- was auszuprobieren – unser Ange- bot ist eine Ergänzung zum Musik- unterricht der Schule, wir machen Sachen, die im normalen Klassen- verband nicht umzusetzen wären.“ 21
kurz & bündig und Schüler des Gymnasiums Phi- ben 150 Kartenspiele in einer zwei- lippinum. Die Stadt Marburg hat ten Auflage für den Einzelverkauf sich eine städtische Sonderedition produziert, ebenso wie eine App, gestalten lassen. Das Spiel besteht die durch den Kauf des Kartenspiels aus Karten, die Marburger Gebäude mitgenutzt werden kann. Das Spiel und Sehenswürdigkeiten zeigen. Pas- gibt es unter anderem im Touris- send dazu gibt es Informationen musbüro (Erwin-Piscator-Haus). und ein Rätsel. So kann man die Stadt spielerisch bei einer Art Bewerbung um Schnitzeljagd erkunden. Die städti- sche Edition des Spiels gibt es in ei- das Kompass-Siegel OB Spies, Stadträtin Dinnebier und Lehrer ner Auflage von 100 Stück, sie wird Sicherheit und Prävention selbst- Steffen Maier stellen mit den Schülerinnen und Schülern von CodeGames das Kartenspiel als Geschenk für Gäste der Stadt ständiger in die eigene Hand neh- „Marburg Code“ vor. (Foto: Grähling) verwendet. Die Schülerfirma Code- men und gemeinsam mit lokalen Ak- Games besteht aus acht Schülerin- teuren individuelle Lösungen für Si- nen und Schülern der 11. Klasse des cherheitsthemen vor Ort suchen – Schülerfirma Gymnasiums Philippinum. In dem das ist das Ziel des Programms entwickelt Spiel Schülerprojekt lernen sie, wie Buch- „Kompass“ des Hessischen Innen- Das neue Kartenspiel Marburg-Code führung funktioniert, wie eine Idee ministeriums. Das gleiche Ziel wird lädt dazu ein, Marburg zu erkunden. umgesetzt wird, wie Produktion und in Marburg bereits mit dem Projekt Entwickelt haben es Schülerinnen Vertrieb laufen. Die Jugendlichen ha- „Einsicht“ umgesetzt. Daher be- wirbt sich die Stadt Marburg um das „Kompass“-Siegel. Beim „Kompass“ geht es darum, dass Kommunen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Part- nern wie Stadtwerken, Feuerwehr, Polizei, Kirchen, Schulen und Verei- nen zusammenarbeiten, um wichti- ge lokale Sicherheitsthemen ge- meinsam anzugehen. Die Stadt Mar- burg erhofft sich vom „Kompass“- Siegel einen Mehrwert für die ohne- hin schon laufende Präventionsar- Auch wer mit der Linie 14 aus Michelbach in die Kern- beit im Projekt „Einsicht“. Für die stadt fährt, zahlt ab Januar weniger. (Foto: Möller) „Kompass“-Städte gibt es einen Be- rater, der den Sicherheitsfortschritt für die Kommune dokumentiert und Eine Stadt – ein Tarif mit dem Blick von außen neue Lö- Die Fahrpreise für den öffentlichen Personennahverkehr werden zum 1. sungsansätze einbringen kann. Bei Januar 2019 umgestellt: Ab dann gilt „eine Stadt – ein Tarif“. Das heißt: „Einsicht“ arbeiten seit 2013 Poli- Die Preisstufe 2 wird abgeschafft. Alle Marburgerinnen und Marburger zei, Stadtverwaltung und Philipps- zahlen künftig für Busfahrten im gesamten Stadtgebiet inklusive der Universität Marburg eng zusammen. Außenstadtteile nur noch die Stadtpreisstufe – egal, ob sie in der In- Neben der Präventionsarbeit geht nenstadt unterwegs sind, von den Außenstadtteilen in die Stadt fahren es auch darum, die Kriminalitäts- oder umgekehrt. Das gilt nicht nur für städtischen Linien, sondern auch furcht der Menschen ernst zu neh- für Fahrten mit den Überlandbussen. men und Probleme anzugehen. Um „Wir wollen keine Marburger erster und zweiter Klasse haben. Deshalb das zu erreichen, werden etwa ver- gilt ab 1. Januar 2019: eine Stadt, ein Tarif“, erklärt Oberbürgermeister schiedene Orte im Stadtgebiet bes- Dr. Thomas Spies, der die Nahverkehrsoffensive und damit die Abschaf- ser ausgeleuchtet, die Sauberkeit fung der Preisstufe 2 auf den Weg gebracht hat. In der Summe werden wird erhöht und die Jugendarbeit die Fahrpreise für die Außenstadtteile um rund 100.000 Euro gesenkt. intensiviert. Einzelfahrten für Fahrgäste ab 15 Jahren kosten ab sofort 2,20 Euro, für Kinder 1,35 Euro – für alle Fahrgäste in ganz Marburg. Erwachsene aus Neue Becher den Außenstadtteilen sparen damit 50 Cent pro Fahrt, Kinder 25 Cent. Die Tageskarte kostet 4,30 Euro – wer aus den Außenstadtteilen kommt für den Klimaschutz oder dorthin fährt, spart hier 95 Cent am Tag. Die Jahreskarte kostet bei Auch 2019 gibt es wieder den Kli- monatlicher Abbuchung 466,80 Euro. Durch den Wegfall der Preisstufe maschutzbecher-Gutschein im Neu- 2 sparen die Bewohnerinnen und Bewohner der Außenstadtteile ab Ja- bürger-Couponheft Marburg, dem nuar 2019 jährlich 248,40 Euro. sogenannten „NewcomersGuide“. Den Coupon können alle, die sich neu in 22
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