Swisscom, FMG & Glasfaser - Heinz Herren, Leiter Kleine und Mittlere Unternehmen Stefan Kilchenmann, Leiter Public Affairs Swisscom 11. Mai 2009
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Swisscom, FMG & Glasfaser Heinz Herren, Leiter Kleine und Mittlere Unternehmen Stefan Kilchenmann, Leiter Public Affairs Swisscom 11. Mai 2009
Agenda 2 • Swisscom im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld • Der Markt spielt • Swisscom hat FMG schnell umgesetzt • „fibre suisse“: Garant für ein offenes Netz • Regulatorisches Fazit
Solide Leistung in einem schwierigen Umfeld 3 Rückblick Geschäftsjahr 2008 • Swisscom ist vor allem dank Fastweb gewachsen: In der Schweiz (ohne Fastweb) konnte Swisscom Umsatz und EBITDA halten • Umsatzrückgang von über CHF 400 Mio. auf Grund von Preissenkungen: Kompensation durch Wachstum bei mobilen Datendiensten, Breitband und Bluewin TV • Seit 2006 hat Swisscom 700 neue Stellen geschaffen Ausblick Geschäftsjahr 2009 • Grosse Unsicherheiten wegen der Auswirkungen der Finanzkrise: Swisscom erwartet ein rückläufiges Schweizer Geschäft wegen Wettbewerbsdruck und Entbündelung • Swisscom wird weiterhin CHF 1,35 Mia. (ohne Fastweb) investieren • Die Arbeitsplatzsituation für 2009 ist noch offen
Agenda 4 • Swisscom im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld • Der Markt spielt • Swisscom hat FMG schnell umgesetzt • „fibre suisse“: Garant für ein offenes Netz • Regulatorisches Fazit
Hervorragende Infrastruktur dank Netzwettbewerb 5 • Beste Telekominfrastruktur (Quelle: The Economist, 2007) • Rang 5 bei Investitionen im Telekommarkt pro Kopf (Quelle: OECD, 2007) • Rang 6 bei der Qualität der Breitbandanschlüsse (Quelle: Universität Oxford und Oviedo, September 2008) • Rang 8 in der ICT-Entwicklung (2002-2007) von 154 verglichenen Ländern (Quelle: ITU, März 2009) • Rang 5 in der Breitbandnutzung (Quelle: OECD, 2007)
Die Schweiz hat kein strukturelles Marktproblem 6 Beispiel Breitband 70 60 50 Marktanteil 40 Incumbent 30 New Entrants 20 10 0 CH D F I NL B DK EU Quelle: EU-Kommission
Die Schweiz hat nicht konsequent höhere Preise 7 • Festnetzanschluss: Nationale Verbindungen sind deutlich günstiger und internationale Verbindungen sogar massiv billiger als im europäischen Vergleich • Mobilfunk: Die Preise von Swisscom bewegen sich auf Endkundenebene im Vergleich mit den europäischen Ländern im oberen Drittel (ohne Kaufkraftbereinigung). Die Schweizer Kunden haben jedoch die Wahl von deutlich günstigeren Angeboten. Die Vorleistungspreise (Terminierung) von Swisscom sind günstiger als diejenigen von Orange und Sunrise. • Roaming: Swisscom hat im September (2007) ihre Preise gesenkt und ist mit Abstand die günstigste Schweizer Anbieterin. Swisscom liegt im Bereich der EU-Preisobergrenze. • Breitband: Laut einer Bakom-Studie vom 2006 ist das Preis-Leistungs- Verhältnis in der Schweiz etwas geringer als in den EU-Ländern Quelle: Antwort des Bundesrats auf Interpellation Simoneschi-Cortesi (CVP)
Agenda 8 • Swisscom im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld • Der Markt spielt • Swisscom hat FMG schnell umgesetzt • „fibre suisse“: Garant für ein offenes Netz • Regulatorisches Fazit
Hohes Tempo bei Entbündelung 9 23 Monate nach Einführung des revidierten FMG sind: • 60 % aller Anschlüsse entbündelbar • 649 Kollokationen an andere FDA übergeben • über 48‘000 Anschlüsse entbündelt Zudem: • benutzen 121‘091 Kunden „Rebilling“, d.h. diesen Kunden wird der Anschluss direkt durch einen andere Fernmeldedienstanbieter verrechnet • hat Swisscom insgesamt bereits gegen CHF 70 Mio. in die Umsetzung der Entbündelung investiert
Wichtige offene Fragen sind geklärt 10 • ComCom hat Preis für den entbündelten Teilnehmeranschluss bei 18.18 CHF festgesetzt (September 2008) • Bundesverwaltungsgericht hat bezüglich Bitstrom-Zugang (BSA) entschieden (Februar 2009): - Swisscom setzt Entscheid sofort um - Erster Roundtable mit anderen Fernmeldedienstanbietern am 7. April
Im Ausland dauerte die Umsetzung länger 11 Umsetzung der Entbündelung • Knapp zwei Jahre nach der Entbündelung sind in der Schweiz 60% der Anschlüsse entbündelbar • Im Ausland ging es viel länger: - In Frankreich nach zwei Jahren 30 % - In Deutschland nach drei Jahren 25 % - In Italien gab es nach 3 Jahren noch keine Angebote Rechtsklarheit bei den Preisen • In der Schweiz dauerte es mit der ex-post-Regelung 1½ Jahre, bis der Preis feststand • In Deutschland dauerte es trotz einer ex-ante-Regelung 3½ Jahre
Agenda 12 • Swisscom im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld • Der Markt spielt • Swisscom hat FMG schnell umgesetzt • „fibre suisse“: Garant für ein offenes Netz • Regulatorisches Fazit
Schweiz dank VDSL bereits in Spitzengruppe 13 100% 80% Südkorea FTTx (% der Haushalte) Japan FTTHome 60% FTTBuilding Schweiz FTTN VDSL Belgien Land mit CATV Netz 40% USA Taiwan Land ohne CATV Netz Deutschland Schweden 20% China Dänemark Türkei Italien Kanada Polen Niederlande Argentinien 0% Spanien Frankreich Mexiko Australien Brasilien UK Russland Indien 0% 20% 40% 60% 80% 100% Breitband-Abonnenten (% der Haushalte)
Mehrere Marktakteure investieren in Glasfasernetze 14 • Swisscom investiert knapp 3 Milliarden Franken in den nächsten sechs Jahren in der ganzen Schweiz • Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) investiert 200 Millionen Franken für 50‘000 Anschlüsse in Zürich • Sankt Galler Stadtwerke (sgsw) investieren 78 Millionen Franken für eine Abdeckung von über 90% aller Betriebe und Wohnungen bis spätestens 2018 in St. Gallen • Cablecom investiert in DOCSIS 3 und plant Angebote von bis zu 100 MBit/s (keine Angaben über Investitionsvolumen) • Elektrizitätswerke von Bern, Basel, Lausanne, Genf, Fribourg und weitere planen entsprechende Investitionen
„fibre suisse“ – Ein offenes Modell für Kooperation und Wettbewerb 15 Erst Kooperation beim Bau: • Verlegen Netzanbieter ein Glasfaserkabel mit mehreren Fasern • Kooperieren Netzanbieter mit eigener Kabelkanalisation beim Glasfaserausbau (Bau- oder Investitionspartnerschaft) Dann Wettbewerb: • Jeder Netzanbieter betreibt sein Netz mit der entsprechenden Technologie • Die Netzanbieter offerieren Diensteanbietern einzelne Glasfasern oder umfangreiche Übertragungsleistungen zur Miete • „fibre suisse“ lässt auch das „open access“-Modell zu. Umgekehrt schliesst das „open access“-Modell „fibre suisse“ aus. ¾ Baukooperation wie später Wettbewerb sind volkswirtschaftlich sinnvoll
„fibre suisse versus „open access“ – Offenheit versus Monopol 16 Technologieebene Angebotsebene «fibre suisse»-Modell Wettbewerb Wettbewerb (mit Kooperation) Open access-Modell (ohne Kooperation) Monopol Wettbewerb • «fibre suisse» öffnet die Netz- und Angebotsebene dem Wettbewerb und lässt auch „open access“ zu. – Das reine „open access“-Modell beschränkt den Wettbewerb auf die Angebotsebene • «fibre suisse» berücksichtigt die regulatorische Geschichte und bietet entbündelte Glasfasern und Glasfaser-Übertragungsleistung an – „Open access“ Modell bietet nur Übertragungsleistung (ähnlich Bitstream) und ist damit regulatorisch ein Rückschritt.
Volkswirt. Nutzen mit Mehrfasermodell grösser 17 Eine Studie von Prof. Katz, Columbia Institut für Teleinformation, und Polynomics Schweiz ergibt folgende Vorteile für ein Mehrfasermodell*: • Tiefere Endkundenpreise und trotzdem rentable Unternehmen: Der intensivere Wettbewerb im Multifasermodell führt zu tieferen Endkundenpreisen. Trotzdem ist dieses Modell für die verschiedenen Netz- und Diensteanbieter rentabel • Schnellere Verfügbarkeit von hochbitratigen Telekommunikations- diensten: Die Schweiz profitiert aufgrund des koordinierten Ausbaus von einer deutlich schnelleren Abdeckung des Landes mit Glasfasernetzen • Grössere Wahrscheinlichkeit von Reinvestitionen: Beim Multifasermodell ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass schneller in regionale Gebiete investiert wird. Realisiert ein städtisches Querverbundunternehmen Netzmonopolgewinne, werden diese (falls überhaupt) nur in derselben Stadt reinvestiert Quelle: Polynomics * Im Vergleich zu einer Netzgesellschaft oder einem „Open acces Modell“
Swisscom 2008 mit 1800 erschlossenen Gebäuden 18 FTTH Ausbau ab Herbst 2008 Basel ab 2009 St. Gallen Zürich Bern Fribourg Die Ziele: Lausanne • Ende 2009: 100‘000 Haushalte erschlossen Genf • Ende 2015: Über 1 Mio. Haushalte erschlossen (entspricht 1/3 der Bevölkerung)
Der Glasfaserausbau entwickelt sich dynamisch: wie vom FMG beabsichtigt 19 • Drei Akteure (Cablecom, Swisscom und Elektrizitätswerke) betrachten den Glasfasermarkt als attraktiv und wollen investieren • Lösungen für Kooperationen unter den Wirtschaftsakteuren zeichnen sich ab: Verhandlungen von Swisscom laufen zur Zeit mit Industrie- werke Basel, Elektrizitätswerk Bern, Stadtwerke St. Gallen und rund 30 anderen Kooperationspartnern • Swisscom hat Vereinbarungen mit 4-5 Partnern für einen Pilot zur Vermarktung von Glasfaserangeboten ab April • Swisscom lanciert noch im ersten Quartal Glasfaserkundenangebote • Bakom-Arbeitsgruppen arbeiten an der Etablierung von Standardisierungen ¾Glasfaser war aus dem revidierten FMG bewusst ausgenommen worden ¾Neue Netze sollen im Markt und Wettbewerb entstehen. ¾Regulierungsankündigungen würde diese Dynamik bremsen und Investitionen gefährden
Agenda 20 • Swisscom im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld • Der Markt spielt • Swisscom hat FMG schnell umgesetzt • „fibre suisse“: Garant für ein offenes Netz • Regulatorisches Fazit
Das Fernmeldegesetz mit Wirkung 21 • Der Markt spielt: Die Schweiz hat kein strukturelles Problem • Die Schweiz hat eine flächendeckende und ausgezeichnete Infrastruktur • Es wird überdurchschnittlich viel in die Telekominfrastruktur investiert • Die Preise sinken und sind international über das Ganze im Mittelfeld • Das revidierte Fernmeldegesetz wurde in Rekordzeit umgesetzt und bringt zusätzliche Dynamik und weitere Preissenkungen • Zudem entsteht eine grosse Dynamik im Schweizer Glasfaserausbau ¾ Das Postulat KVF-SR für eine Gesamtbetrachtung des Schweizer Telekommarkts ist ein sachlicher Ansatz ¾Teilrevisionsanträge kaum 2 Jahre nach Inkraftsetzung des Fernmeldegesetz öffnen die Türe für viele Partikularanliegen ohne sachliche Bestandesanalyse ¾Die Aussicht auf eine Revision des Fernmeldegesetzes führt zu Verunsicherung und bremst die aktuelle Dynamik wieder.
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