Tätigkeitsbericht 2020 - Krebsberatung Münster - Tätigkeitsbericht 2020
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Krebsberatung Münster Tätigkeitsbericht 2020 für Betroffene, Angehörige und Freunde Sprechzeiten: im Gesundheitshaus Montag, Mittwoch und Freitag Gasselstiege 13 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr 48159 Münster Donnerstag Tel.: 0251 / 625 620 10 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr Fax: 0251 / 625 620 19 E-mail: info@krebsberatung-muenster.de Träger: gefördert durch: o GKV Spitzenverband und PKV Tumor-Netzwerk im Münsterland o Deutsche Krebshilfe TiM e.V. o Mitglieder des TiM e.V. o Deutsche Rentenversicherung Westfalen o Stadt Münster o Sparda-Bank Münster eG o Sparkasse Westmünsterland o Förderverein Krebsberatung Münsterland e.V. o weitere Organisationen und Einzelpersonen Internet: http://www.krebsberatung-muenster.de www.facebook.com/KrebsberatungsstelleMuenster www.instagram.com/krebsberatung_muenster www.youtube.com Krebsberatung Muenster Datenschutzbeauftragter: Sebastian Feldmann, Mail: s.feldmann@keyed.de
Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort ......................................................................................................................... 1 2 Kernaufgaben .............................................................................................................. 2 2.1 Ambulante psychosoziale Krebsberatung.......................................................... 2 2.2 Psychoonkologische Versorgung im Krankenhaus ............................................ 3 2.3 Öffentlichkeitsarbeit.............................................................................................. 4 2.4 Regionale Vernetzung .......................................................................................... 4 2.4.1 Leiterrunde mit Selbsthilfegruppen ............................................................... 5 2.4.1 Arbeitskreis Hospiz- und Palliativversorgung ................................................ 5 2.5 Überregionale Vernetzung ................................................................................... 5 2.5.1 BAK e.V. .......................................................................................................... 5 2.5.2 PSO AG ........................................................................................................... 7 2.5.3 MONUK-Studie ................................................................................................ 7 2.5.4 WAG_ES: Wege ebnen für Männer .............................................................. 7 2.5.5 Überarbeitung der S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenden Krebspatienten ............................................. 8 2.5.6 Qualitätsverbund NRW für ambulante Krebsberatung .............................. 8 2.5.7 Deutsche Vereinigung für soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG) .. 9 2.5.8 Fachverband Krebsberatungsstellen in NRW .............................................. 9 3 Institutionelle Rahmenbedingungen .......................................................................... 9 3.1 Träger ..................................................................................................................... 9 3.2 Mitglieder ......................................................................................................................10 3.3 Beirat .....................................................................................................................10 3.4 Team .....................................................................................................................11 3.5 Finanzierung .........................................................................................................13 3.6 Förderverein und Stiftung Krebsberatung Münsterland e.V. ............................14 3.7 Spenden ...............................................................................................................14 3.8 Leonard Lansink – ein engagierter Schirmherr ..................................................15 4 Aktuelles aus 2020 .......................................................................................................16 4.1 Wohnortnahe Beratungen im Münsterland .......................................................16 4.2 Inanspruchnahme der psychosozialen Einzelberatung ....................................16 4.3 Außensprechstunden und Beratung in Klinik .....................................................21 4.4 Zugangswege ......................................................................................................24 4.5 Einzel-, Paar- und Familiengespräche ................................................................24 4.6 Inhalte der psychosozialen Einzelberatung .......................................................25 4.7 Angehörige Kinder und Jugendliche .................................................................26 4.8 Veranstaltungen ..................................................................................................28 4.8.1 MAgKs Telefonaktionen ................................................................................28 4.8.2 Beitrag beim Deutschlandfunk ....................................................................28 4.8.3 Heilsames Singen ..........................................................................................29 Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite ii
4.9 Veranstaltungsprogramm ...................................................................................29 4.9.1 Vorträge.........................................................................................................29 4.9.2 Medizinische Beratungen .............................................................................30 4.9.3 Gesundheitskurse ..........................................................................................31 5 Benefizveranstaltungen ..............................................................................................32 5.1 Edelfundus – Märkte für einen guten Zweck .....................................................32 5.2 Wilsbergs Promi-Kellnern Nr. 18 konnte 2020 leider nicht stattfinden ...............32 5.3 Alle Jahre wieder: der Wilsberg-Adventskalender ............................................33 6 Qualitätssicherung ......................................................................................................34 7 Rück- und Ausblick......................................................................................................35 8 Anhang ........................................................................................................................37 8.1 Pressespiegel (eine Auswahl von Presseartikeln) ...............................................37 Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1: Leonard Lansink bei "Da kommst Du nie drauf" .......................................15 Abbildung 2: Standorte der Krebsberatungsstelle ..........................................................16 Abbildung 3: Anzahl der Ratsuchenden und Beratungen im Vergleich .......................17 Abbildung 4 a, b: Rückmeldungen von Ratsuchenden .................................................18 Abbildung 5: Anteil an Betroffenen und Angehörigen ...................................................18 Abbildung 6: Geschlecht der Ratsuchenden in der ambulanten Beratung ................19 Abbildung 7: Alter der Ratsuchenden .............................................................................19 Abbildung 8: Tumorlokalisation der aktuellen Erkrankung ..............................................20 Abbildung 9: Zeitpunkt der Kontaktaufnahme nach der Diagnose ..............................20 Abbildung 10: Art der Behandlung bei Ratsuchenden ..................................................21 Abbildung 11: Ort der Beratungsgespräche (ambulant) ...............................................22 Abbildung 12: Entfernung zwischen Wohnort und Beratungsort ...................................22 Abbildung 13: Regionale Herkunft der Ratsuchenden ...................................................23 Abbildung 14: Zugangswege ............................................................................................24 Abbildung 15: Anzahl der Ratsuchenden im Beratungsgespräch.................................24 Abbildung 16: Psychosoziale Themen ..............................................................................25 Abbildung 17: Sozialrechtliche Themen ...........................................................................26 Abbildung 18: Beratungen im Projekt für angehörige Kinder und Jugendliche Abbildung 19: Experten bei der Telefonaktion der MAgKs .............................................28 Abbildung 20: Das Hirtion kommt bem Heilsamen Singen regelmäßig zum Einsatz .....29 Abbildung 21: Spendenübergabe des Edelfundus-Teams an die Krebsberatungsstelle .............................................................................................................................................32 Abbildung 22: Fassanstich beim Promi-Kellnern in 2019 mit Jörg Pott, Leonard Lansink und Markus Lewe ...............................................................................................................33 Abbildung 23: Übergabe des Hauptgewinns bei Hürter Fahrrad XXL ...........................34 Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite iii
1 Vorwort Das Jahr 2020 war für die Krebsberatungsstelle Münster wie für viele Menschen ein besonderes Jahr mit vielen ungeplanten Entwicklungen. Die Covid-19-Pandemie hat weltweit viele Veränderungen mit sich gebracht und auch das Angebot der Krebsberatungsstelle deutlich beeinflusst. Viele Angebote wurden modifiziert, viele Beratungsgespräche wurden als Telefon- oder Videoberatung durchgeführt. Die Belastungen der Ratsuchenden haben sich durch eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten und Ansteckungsrisiken erhöht, so dass es besonders in diesem Jahr wichtig war, zuverlässig psychosoziale Unterstützung anzubieten. Einige Veranstaltungen konnten in modifizierter oder reduzierter Form angeboten werden, andere mussten abgesagt oder verschoben werden. Dazu gehört zum Beispiel auch die Benefizaktion „Wilsbergs Promi-Kellnern“. Dieses sonst jährlich stattfindende sehr beliebte Event konnte nicht stattfinden. Als Benefiz- veranstaltungen gab es Verkaufsveranstaltungen des Edelfundus, der seinen Verkauf von Marktveranstaltungen auf zeitweise tägliche Hallenverkäufe umgestellt hat. Damit konnte das Edelfundus-Team wieder einmal sehr tatkräftig die Arbeit der Krebsberatungsstelle unterstützen. Außerdem gab es die 5. Ausgabe des Wilsberg-Adventskalenders „Alle Jahre wieder“, die sehr positive Resonanz fand. Der Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante psychosoziale Krebsberatung BAK e.V. hat sich für gute regelhafte Finanzierungsmöglichkeiten psychosozialer Krebsberatung besonders engagiert. Erstmals konnten Krebsberatungsstellen beim GKV- Spitzenverband eine Teilförderung durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen beantragen. Damit ist auf dem Weg zu einer gesicherten Finanzierungssituation ambulanter Krebsberatung wieder ein großer Meilenstein erreicht. Das multiprofessionelle Team der Krebsberatungsstelle blickt wieder auf ein bewegtes und erfolgreiches Jahr zurück: Gudrun Bruns Joana Bergendahl Verena Bulig Andrea Eisenhardt-Behring Silke Hamann Claudia Holt-Greiwe Hildegard Lagemann Jenny Lay Julia Nieland Katrin Schnackenberg Birte Schüssler Marthe Sickinghe Anja Sperling Christina Strotmann Sabine Wald Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 1
2 Kernaufgaben Im Mittelpunkt des Angebotes steht die ambulante psychosoziale Krebsberatung als Kernleistung der Krebsberatungsstelle. Es können soziale und sozialrechtliche Schwerpunkte ebenso im Mittelpunkt der Beratungsgespräche stehen, wie psychische Belastungen und z.B. der Umgang mit körperlichen Beschwerden. Abhängig vom individuellen Bedarf der Ratsuchenden können Möglichkeiten der Reduzierung alltäglicher Überforderung, die Förderung sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe, der Umgang mit Ängsten, Veränderungen in der Partnerschaft und Familie, Selbstwertprobleme, depressive Stimmungen oder der Verlust von Lebenssinn bearbeitet werden. Viele Fragen und Probleme treten erst einige Zeit nach der Diagnose, manchmal auch erst nach Abschluss einer Primärtherapie auf. Auch nach Jahren leiden viele krebskranke Menschen noch unter wiederkehrender Progredienzangst und Folgen medizinischer Behandlung, wie Fatigue oder kognitiven Einschränkungen. Ambulante Krebsberatung umfasst die Unterstützung bei der Bewältigung von psychischen und sozialen Krisen, die Stärkung sozialer Ressourcen, Sicherung gesellschaftlicher Teilhabe und Erschließung von Versorgungsleistungen. Die Krebsberatungsstelle übernimmt dabei zusätzlich eine Lotsenfunktion, d.h. sie ist gut informiert über regionale Versorgungsangebote und kooperiert mit vielen Fachleuten, Institutionen und Selbsthilfegruppen. Mit der Vermittlung weiterer Unterstützungs- angebote trägt sie zur Optimierung von Schnittstellen zwischen sektoren- übergreifenden Angeboten bei. 2.1 Ambulante psychosoziale Krebsberatung Die ambulante psychosoziale Beratung in Krebsberatungsstellen ist im Kern eine alltags- und lebensweltorientierte Beratung. Sie bezieht sich im Wesentlichen auf die durch eine Krebserkrankung veränderte Lebenssituation der Ratsuchenden. Die individuellen psychischen und emotionalen Belastungsreaktionen werden zunächst verstanden als ein Ausdruck menschlicher Reaktionen, die auch bei anderen Menschen in ähnlichen Situationen entstehen können. In den Beratungsgesprächen werden die individuellen Belastungsreaktionen bewältigungs- und ressourcenorientiert bearbeitet. Probleme, Konflikte und Krisen, die durch eine Krebserkrankung ausgelöst werden können, werden in den Beratungen lösungs- und zielorientiert bearbeitet. In palliativen Situationen kann eine Begleitung auch das gemeinsame Aushalten und Akzeptieren von Krankheitsfolgen beinhalten, die eine aktive Teilnahme am beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Leben stark einschränken können. Durch diese Form der professionellen Hilfe zur Verarbeitung der Krebserkrankung mit ihren Folgen wird in vielen Fällen das Auftreten von psychischen Störungen und Erkrankungen verhindert. Zielgruppe des Beratungsangebotes sind krebskranke Menschen und deren Angehörige wie Partner, Kinder, Eltern, Geschwister und Freunde. Für Professionelle, die mit krebskranken Menschen arbeiten und Fragen haben, besteht ein modifiziertes Beratungsangebot mit Informationsvermittlung und supervisorischen Inhalten. Orientiert an den Bedürfnissen der ratsuchenden krebskranken oder angehörigen Menschen werden Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppengespräche angeboten. Offene Sprechzeiten an 4 Tagen wöchentlich und regelmäßige Beratungen in 13 Außenstellen ermöglichen wohnortnahe und kurzfristige Beratungsgespräche. Um Niedrigschwelligkeit zu gewährleisten, finden Beratungen persönlich, telefonisch, schriftlich und auch anonym statt und sind für die Ratsuchenden kostenlos. Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 2
Methodisch beziehen sich psychosoziale Interventionen auf kognitive, emotionale und handlungsorientierte Problemlösungs- und Bewältigungsmöglichkeiten der Ratsuchenden. Neben einfühlendem Verstehen und Ressourcenstärkung können theoretische Kenntnisse und Fachbegriffe aus der Psychoonkologie und Beratung allgemeinverständlich und hilfreich eingesetzt werden, um z.B. psychische Prozesse und Erfahrungen zu verdeutlichen und transparent zu machen (Psychoedukation). Angewendet werden geeignete und anerkannte Verfahren wie personenzentrierte Gesprächsführung oder Gestalt- und Systemberatung. Das Methodenspektrum trägt der Interaktion sozialer, körperlicher und seelischer Prozesse Rechnung. Im Erstgespräch wird der individuelle Beratungsbedarf der Ratsuchenden analysiert, eine psychosoziale Anamnese erhoben und ein Assessment des Versorgungsbedarfs erstellt. Die Diagnostik beinhaltet ein Belastungsscreening und eine Differenzierung des Beratungsbedarfs hinsichtlich Informationsvermittlung, psychosozialer Beratung und Psychotherapie. Die psychosoziale Krebsberatung bildet eine eigenständige Interventionsform zwischen Informationsvermittlung und psychotherapeutischer Behandlung. Am Ende eines Erstgespräches werden Vereinbarungen getroffen über Beratungsziele, zeitliche und örtliche Rahmenbedingungen und Settings (Einzel-, Paar- und Familiengespräche). 2.2 Psychoonkologische Versorgung im Krankenhaus Einige Krankenhäuser in Münster und im Münsterland haben die Krebsberatungsstelle im Rahmen von Kooperationsverträgen beauftragt, Krebspatienten während ihres stationären Aufenthaltes psychoonkologisch zu beraten. 2020 wurde weiterhin in insgesamt vier Kliniken mit unterschiedlichen Organzentren und einem onkologischen Zentrum diese Aufgabe übernommen. Sie unterscheidet sich sowohl strukturell als auch inhaltlich von der ambulanten Krebsberatung. Zentrale Aufgaben der psychoonkologischen Versorgung im Krankenhaus sind patientenorientierte und bedarfsgerechte Information, psychosoziale Beratung, psychoonkologische Diagnostik und Beratung zur Unterstützung der Krankheitsverarbeitung sowie zur Minderung psychischer, sozialer sowie funktionaler Folgeprobleme. Die psychoonkologische Versorgung in stationären Einrichtungen wird von psychoonkologischen Fachkräften angeboten und orientiert sich vor allem an den krankheits- und therapiebedingten Belastungen und den daraus resultierenden individuellen Bedürfnissen der Patienten und Angehörigen. Auch im stationären Setting richtet sich die konkrete psychoonkologische Versorgung nach dem individuellen Bedarf, der u.a. über ein standardisiertes Belastungsscreening oder andere geeignete Assessmentverfahren ermittelt wird. Weiterhin ist die Unterstützung bei der Kommunikation des Patienten mit Angehörigen und dem sozialen Umfeld eine zentrale Aufgabe. In Bezug auf die Angehörigen und das soziale Umfeld liegt der Fokus psychoonkologischer Versorgung auf deren Entlastung und auf der Aktivierung von familiären und allgemeinen sozialen Ressourcen. Den Fachkräften im Krankenhaus soll das psychoonkologische Angebot Entlastung bringen und die kommunikativen Kompetenzen im Kontakt mit den Patienten und auch untereinander fördern. Seit 2018 werden für medizinisches Fachpersonal Fallbesprechungen angeboten, die von den psychoonkologischen Fachkräften der Krebsberatungsstelle moderiert werden. Das Angebot hat positive Resonanz gefunden und wurde zeitweise - Corona bedingt - als telefonische Fachberatung modifiziert fortgesetzt. Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 3
2.3 Öffentlichkeitsarbeit Um immer wieder Menschen, die mit einer Krebserkrankung konfrontiert sind, zu ermutigen, die Angebote der Krebsberatungsstelle in Anspruch zu nehmen, ist regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit notwendig. Betroffene und Angehörige müssen möglichst zu dem Zeitpunkt auf das Angebot aufmerksam gemacht werden, wenn sie einen Bedarf an Unterstützung haben. Regelmäßig werden z.B. Kurzinformationen und Veranstaltungsprogramme, die von der Werbeagentur AL°L 2.0 professionell gestaltet werden, von der Krebsberatungs- stelle an Kooperationspartner verschickt. Darüber hinaus wird die Öffentlichkeit informiert durch: Hinweise auf das - zeitweise modifizierte - Beratungsangebot mit Öffnungszeiten in der Tagespresse, insbesondere in den Außenstellen Pressemitteilungen zu aktuellen Anlässen, Themen und Veranstaltungen Durchführung von Informationsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit (Plakate und Pressearbeit) in den Außenstellen und in der Hauptstelle Präsentation der Krebsberatungsstelle auf Veranstaltungen durch Vorträge und z.B. die Teilnahme an Telefonaktionen von Kliniken und anderen Organisationen Präsentation der Arbeit der Krebsberatungsstelle in Fachgremien und durch Vorträge, die zum Teil ebenfalls online angeboten wurden Pressekonferenzen und Pressetexte bei Sonderveranstaltungen und besonderen Anlässen Öffentlichkeitsarbeit in Verbindung mit Benefizaktionen Präsentation im Internet: www.krebsberatung-muenster.de Facebook: www.facebook.com/KrebsberatungsstelleMuenster Instagram: www.instagram.com/krebsberatung_muenster Neu eingerichtet wurde ein YouTube-Channel der Krebsberatungsstelle, auf dem z.B. Informationsfilme und Statements von Prominenten und Online- Formate zu Gruppenageboten der Krebsberatungsstelle gepostet wurden. 2020 mussten viele geplante Veranstaltungen mit Vorträgen und Informationsständen abgesagt oder terminlich verschoben werden. Andere Angebote konnten neu konzipiert und online angeboten werden. Aktuelle News zu Angeboten und Veranstaltungen werden regelmäßig auf der eigenen Website und auch bei Facebook und Instagram gepostet. Mitarbeiterinnen haben als Referentinnen im Einzugsgebiet bei Informationsabenden zu psychosozialen Themen informiert, und z.B. an einer Telefonaktion der Münsteraner Allianz gegen Krebs (MAgKs) mitgewirkt. Bei Treffen von Selbsthilfegruppen und in der Reha-Klinik Tecklenburger Land informierten Mitarbeiterinnen der Krebsberatung über Unterstützungsmöglichkeiten für krebskranke Menschen und Angehörige. Informationsveranstaltungen in der ländlichen Region haben besonders gute Resonanz gefunden. Eine Auswahl an Presseartikeln zu einzelnen Aktionen ist im Anhang zu finden. 2.4 Regionale Vernetzung Die Krebsberatungsstelle Münster ist mit vielen regionalen und überregionalen Einrichtungen, Organisationen, Praxen und Selbsthilfegruppen vernetzt. Zur Übernahme einer Lotsenfunktion in der psychosozialen Krebsnachsorge ist eine gute regionale Vernetzung Voraussetzung. So können Ratsuchenden gezielt weitere Unterstützungsangebote vermittelt werden. Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 4
Mit den Mitgliedern des Tumor-Netzwerks im Münsterland (TiM) e.V. bestehen insbesondere in Verbindung mit den Außenstellen gute Kooperationen. In Kooperationsgesprächen mit den Geschäftsführer*innen/Verwaltungsdirektor*innen sowie Fachärzt*innen, Pflegepersonal, Psycholog*innen und Sozialdiensten werden die Kooperationen regelmäßig reflektiert, ggf. Maßnahmen zu Verbesserungen eingeleitet und gemeinsame Veranstaltungen initiiert. Die gute Vernetzung der Krebsberatungsstelle wird auch an dem hohen Anteil von Ratsuchenden deutlich, die von Fachleuten oder Selbsthilfegruppen auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. In einigen Außenstellen sind auch Informationsabende für krebskranke Menschen und deren Angehörige durchgeführt worden. Am 5. März 2020 fand ein Vortrag zum Thema „Angehörige“ in Dülmen statt. 2.4.1 Leiterrunde mit Selbsthilfegruppen Die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen hat für die Krebsberatungsstelle seit ihrer Gründung einen sehr hohen Stellenwert. 2020 fand der Austausch überwiegend telefonisch oder per Mail statt, ein Präsenztreffen konnte im Sommer durchgeführt werden. Hier stand die Frage im Mittelpunkt, wie Gruppen auch in Zeiten von Kontaktbeschränkungen im Kontakt bleiben können. Es fand ein reger Austausch zu Messengern wie WhatsApp, Videomeetings über Zoom und überregionalen Online- Angeboten für Krebsbetroffene und Angehörige statt. Zusätzlich bietet die Krebsberatungsstelle den Gruppen an, mit Vorträgen zu informieren und bei Bedarf in schwierigen Gruppensituationen zu moderieren. Auf der Website der Krebsberatungsstelle können alle Selbsthilfegruppen Informationen zu ihren Angeboten veröffentlichen. 2.4.1 Arbeitskreis Hospiz- und Palliativversorgung Dieser Zusammenschluss wurde zur regionalen Vernetzung in der Versorgung mit ambulanten und stationären Hospiz- und Palliativdiensten gegründet. Mitarbeiterinnen der Krebsberatungsstelle nehmen z.B. an Hospiz- und Palliativtagen teil, die u.a. in diesem Kreis konzipiert und koordiniert werden. 2.5 Überregionale Vernetzung In verschiedenen Gremien und Verbänden wie der BAK e.V. (Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante psychosoziale Krebsberatung e.V.), PSO AG (Psychoonkologische Fachgesellschaft der Deutschen Krebsgesellschaft), dem Fachverband Krebsberatungsstellen in NRW, der Deutschen Vereinigung für soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG) und im Qualitätsverbund Krebsberatungsstellen in NRW arbeiten Mitarbeiterinnen der Krebsberatungsstelle Münster aktiv mit. 2.5.1 BAK e.V. Zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft für ambulante psychosoziale Krebsberatung (BAK) e.V. gab es im Jahr 2020 besonders zahlreiche politische und weitere Aktivitäten: Beim 34. Deutschen Krebskongress im Februar 2020 wurden Fallkonferenzen und Symposien konzipiert und durchgeführt, bei denen inhaltliche und strukturelle Aspekte ambulanter Krebsberatung beleuchtet wurden. Mit dem Inkrafttreten des § 65e SGB V konnte rückwirkend ab Januar 2020 in einem wichtigen Schritt eine 40-prozentige Teilfinanzierung ambulanter Krebsberatung Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 5
eingeführt werden. Die BAK e.V. wurde bei der Erarbeitung der Förderkriterien vom GKV-Spitzenverband gemeinsam mit Vertretern der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe und den Wohlfahrtsverbänden beratend hinzugezogen. Obwohl viele Leistungen der Krebsberatungsstellen rehabilitativen Charakter haben, konnte eine Mitfinanzierung durch die Deutschen Rentenversicherungen (angedacht waren ebenfalls 40%) leider nicht erreicht werden. Auch wenn die Teilfinanzierung einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer gesicherten Finanzierung von Versorgung mit ambulanter Krebsberatung darstellt, bleibt die Situation für viele Träger von Krebsberatungsstellen problematisch. Deshalb hat sich der Vorstand der BAK e.V. z. B. an die Ministerpräsidenten der Länder gewandt, die ihre Mitverantwortung für die Finanzierung von Krebsberatungsstellen im September 2020 bereits akzeptiert haben (vgl. Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom 30. Sept. 2020, www.gmkonline.de/Beschluesse.html?id=1045&jahr=2020&search=Krebsberatung). Außerdem hat die BAK mit einer bundesweiten Umfrage ein differenziertes Bild zur aktuellen Versorgungs- und Finanzierungssituation ermittelt. Die Umfrage bestätigte, dass mit einer Teilfinanzierung die Versorgungssituation unzureichend bleibt. Um eine Lösung zu finden, hat sich der Vorstand der BAK e.V. auch an das Kanzleramt gewandt mit der Bitte um Unterstützung. Im Dezember 2020 veröffentlichte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dass eine Lösung über die Verdoppelung des Finanzierungsbeitrages von GKV und PKV gefunden werden konnte. Eine Umsetzung ist noch im Jahr 2021 geplant. Die 12. Fachtagung der BAK konnte nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. In einem Online-Mitgliedermeeting, bei dem auch Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe und Thomas Keck, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Westfalen präsent waren, konnte dennoch ein wichtiger Austausch zu aktuellen politischen Entwicklungen stattfinden. Der Vorstand der BAK e.V. plant Fortbildungen für Beratungsfachkräfte, die zusätzlich zu einer psychoonkologischen Qualifikation eine Qualifizierung zur psychosozialen Beratung ermöglichen. Für Assistenzkräfte sind Fortbildungen zur Gesprächsführung geplant. Die Fortbildungsangebote können voraussichtlich in Kooperation mit Anbietern anderer Fortbildungsangebote in der Psychoonkologie umgesetzt werden. Der BAK-Vorstand hat sich zu einer Klausurtagung in Würzburg getroffen und tauscht sich regelmäßig zu aktuellen politischen Entwicklungen und Planungen aus. Monatlich finden Telefonkonferenzen statt und darüber hinaus gibt es einen intensiven Austausch per Mail. Die Website der BAK wurde neugestaltet und wurde sowohl inhaltlich als auch gestalterisch überarbeitet. Der Webmaster, Torsten Kohlhaas engagiert sich sehr, um selbst Beiträge zu leisten, ambulante psychosoziale Krebsberatungsstellen zu unterstützen. Als Vorsitzende der BAK e.V. hat Gudrun Bruns anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Krebsberatungsstelle Bielefeld Grußworte gehalten. Die Jubiläumsfeier fand am 17.02.2020 im Rahmen einer Fachtagung zum Thema Psychoneuroimmunologie im Ravensburger Park in Bielefeld statt. Die AG „Soziale Arbeit“ der BAK e.V. hat ein Papier erarbeitet, in dem die Leistungen und Bedeutung der Sozialen Arbeit in der Krebsberatung sowohl für andere Berufsgruppen als auch für potentielle Kostenträger transparent gemacht wird. Der Beitrag wurde bei beim „Forum“ der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit (DVSG) und beim „Forum“ der Deutschen Krebsgesellschaft eingereicht und Anfang 2021 veröffentlicht. Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 6
2.5.2 PSO AG Die PSO ist eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die PSO besteht aus mehr als 350 Einzelmitgliedern (DKG) verschiedener Fachrichtungen, die in der psychoonkologischen Forschung und Versorgung von Krebspatienten und Angehörigen tätig sind. Sie hat sich als Ziel die Förderung der psychoonkologischen Forschung und evidenzbasierten Versorgung in der Prävention, Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und Nachsorge von Krebserkrankungen gesetzt. Sie engagiert sich vielfältig in der Forschung und Wissensvermittlung (Edukation) und als Interessenvertretung im Rahmen von interdisziplinären Netzwerken, Gremienarbeit und gesundheitspolitischen Aktivitäten. Der wissenschaftliche Austausch erfolgt kontinuierlich durch verschiedene Aktivitäten und jährlich im Rahmen der Jahrestagung der PSO. Im Jahr 2015 wurde Gudrun Bruns in den Beirat der PSO AG berufen, im September 2020 ist sie als Mitglied in den Vorstand gewählt worden. In den Vorstandssitzungen wurden z.B. folgende Themen diskutiert: Implementierung psychoonkologischer Variablen in den GEKID-Datensatz, Bedarfsermittlung zur psychoonkologischen Versorgung in Organzentren, Zertifizierung psychoonkologischer Weiterbildungen, Bedeutung von „Onkolotsen“ und wesentliche Aspekte zur Konzipierung der Jahrestagung, die 2021 zum Thema „Psychoonkologie – Brücken bauen zwischen Forschung und Praxis“ stattfinden wird. 2.5.3 MONUK-Studie Als erstes wissenschaftliches Projekt wurde die MONUK-Studie von der PSO-AG initiiert. In dieser qualitativen Studie wurden die Motive zur Nutzung ambulanter Krebsberatung aus der Perspektive der Ratsuchenden und der Zuweiser evaluiert. Die wissenschaftliche Expertise bringen Prof. Dr. Susanne Singer und Oliver Bayer (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Prof. Thorsten Meyer und Margret Xyländer (Medizinische Hochschule Hannover) ein. Die Studie wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert. Insgesamt wurden 40 qualitative Interviews mit Ratsuchenden geführt und transkribiert, die hinsichtlich der unterschiedlichen Motive für die Nutzung ambulanter Krebsberatung ausgewertet wurden. In einem weiteren Schritt wurden durch die Studienzentrale Zuweiser in Telefoninterviews befragt. Es konnten sehr umfangreiche und differenzierte Ergebnisse erzielt werden, die auch beim Krebskongress 2020 vorgestellt wurden. 2.5.4 WAG_ES: Wege ebnen für Männer Als weiteres Forschungsprojekt wurde mit „Wag_es“ ein Studienkonzept entwickelt, mit dem Erkenntnisse gewonnen werden sollen, welche Zugangswege und Konzepte geeignet sind, Männer zu motivieren, ambulante Krebsberatung in Anspruch zu nehmen. Auch diese Studie wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert. Männer sind durch eine Krebserkrankung genauso häufig psychosozial belastet wie Frauen. Wenn man ihnen im Krankenhaus entsprechende Unterstützung anbietet, nehmen sie diese auch genauso häufig wahr wie Frauen. Im ambulanten Bereich sieht es aber anders aus – nur 30% aller Ratsuchenden in Krebsberatungsstellen sind Männer. Nachdem in einer ersten Studie untersucht wurde, was es Männern schwer macht, den Weg in die Beratung zu finden, soll nun in einer bundesweiten Studie unter Leitung der Universitätsmedizin Mainz, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Abt. Epidemiologie und Versorgungsforschung, geprüft werden, wie Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 7
wirksam verschiedene Maßnahmen sind, um Männern den Weg in Krebsberatungsstellen zu erleichtern. In dieser Studie „Wege ebnen für Männer– Geschlechtsspezifische Zuweisung und Konzepte für die ambulante Krebsberatung (WAG‐ES!)“ wurde von Mitarbeiter*innen aus 14 Krebsberatungsstellen ein breites Maßnahmenpaket erarbeitet, das Zugangswege neu strukturiert und spezielle (Info-)Materialien beinhaltet, die vor allem Männer ermutigen sollen, Krebsberatung in Anspruch zu nehmen. In den letzten Monaten haben Berater*innen aus Krebsberatungsstellen, Ratsuchende, Vertreter*innen von Selbsthilfegruppen und Ärzt*innen gemeinsam Informations- materialien entwickelt, z.B. einen kurzen Informationsfilm und „Rezeptblöcke“, mit denen Ärzt*innen Krebsberatungsstellen empfehlen können. Seit November 2020 wurden die Materialien und Maßnahmen in der Krebsberatungs- stelle Freiburg pilotiert – d.h. es wurde erprobt, wie gut sich diese in die Praxis umsetzen lassen. Anschließend sollen sie deutschlandweit in verschiedenen Regionen, wie z.B. dem Münsterland, umgesetzt werden. In der Studie wird über einen Zeitraum von 12 Monaten untersucht, ob der Anteil der ratsuchenden Männer in den Krebsberatungsstellen steigt, die das Maßnahmenpaket umsetzen. 2.5.5 Überarbeitung der S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenden Krebspatienten Die S3-Leitlinie „Psychosoziale S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenden Krebspatienten“, die im Januar 2014 veröffentlicht wurde, befindet sich aktuell in der Überarbeitung. Das Kapitel zur psychosozialen Beratung wurde unter der Moderation von Gudrun Bruns überarbeitet und in die Konsensuskonferenz eingebracht. In der Leitlinie werden grundlegende Empfehlungen zur psychoonkologischen Versorgung von krebskranken Menschen und deren Angehörigen empfohlen. Sie bietet damit allen Beteiligten eine wichtige Orientierung bei der Gestaltung der Versorgung. Das Leitlinienprogramm ist eine Initiative der Deutschen Krebsgesellschaft und stellt einen wichtigen Beitrag dar, eine gute Versorgungsqualität in der Onkologie zu gewährleisten. 2.5.6 Qualitätsverbund NRW für ambulante Krebsberatung Dieser landesweite Qualitätsverbund wurde von der Krebsgesellschaft NRW ins Leben gerufen. Es werden Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität der Krebsberatungsstellen in NRW diskutiert und Möglichkeiten der Implementierung in die Praxis erarbeitet. Im Jahr 2020 wurden zum Beispiel SOPs (Standard Operation Procedures) entwickelt und diskutiert, um z.B. den Ablauf bei neuen Anfragen von Ratsuchenden bis zum Abschluss der Beratung darzustellen. Es wurde mehrmals auch exemplarisch in allen beteiligten Krebsberatungsstellen die Anzahl von „Servicekontakten“ dokumentiert und Nutzerbefragungen ausgewertet. Darüber hinaus hat ein reger Austausch zu den Förderkriterien des GKV Spitzenverbandes stattgefunden. Seit 2019 sind 13 Krebsberatungsstellen im Verbund vertreten, 2021 werden sich weitere Einrichtungen dem Verbund anschließen. In einrichtungsübergreifenden Jahresberichten werden die Aktivitäten des Verbundes und die Leistungen der beteiligten KBS veröffentlicht. Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 8
In Kooperation mit der Krebsgesellschaft und der Leiterin der Krebsberatungsstelle Düsseldorf wurde ein Vortrag „Niemand ist alleine krank“ konzipiert, der über emotionale Reaktionen auf eine Krebserkrankung informiert und aufzeigt, dass auch Angehörige und Freunde von krebskranken Menschen sehr belastet reagieren können und welche Unterstützungsmöglichkeiten bestehen. Gudrun Bruns hat 2021 erstmalig ein Webinar zu diesem Thema angeboten. 2.5.7 Deutsche Vereinigung für soziale Arbeit im Gesundheitswesen (DVSG) Seit 2008 ist die Krebsberatungsstelle Münster Mitglied in der DVSG. Beratungsfachkräfte der Krebsberatungsstelle Münster nehmen an Fortbildungen zu Sozialleistungen teil, die von der DVSG regelmäßig angeboten werden. In der Fachzeitschrift „Forum“ der DVSG wurde ein Artikel zur Sozialen Arbeit in ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen veröffentlicht 2.5.8 Fachverband Krebsberatungsstellen in NRW Viele Krebsberatungsstellen in NRW müssen jährlich neu ihre Finanzierung sichern. Mit dem Ziel, mit vereinten Kräften gemeinsam an einer gesicherten Finanzierung zu arbeiten, hat sich 2016 der Fachverband gegründet, dem sich 20 KBS aus NRW angeschlossen haben. Auf Trägerebene werden strukturelle und finanzielle Fragen diskutiert. Es wurde von den einzelnen Krebsberatungsstellen eine Landesförderung beantragt, die für 2018, 2019 und 2020 auch bewilligt wurde. Auf der Fachebene findet ein fachlicher Austausch zu Beratungsinhalten und zur Qualitätssicherung statt. In Meetings der Mitarbeitenden wurde deutlich, dass einige Anforderungen für eine GKV/PKV-Förderung nur sehr schwer erfüllt werden können und es wurde für kleine Einrichtungen eine mögliche Verbundlösung diskutiert. Es wurden einige Aspekte intensiv diskutiert, die in den Einrichtungen zur Qualitätsentwicklung erforderlich sind, um die Kriterien für eine Regelfinanzierung möglichst zu erfüllen. Thomas Keck, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, engagiert sich sehr, eine ergänzende Förderung durch die DRV Westfalen und Rheinland zu etablieren. Konzeptionell wird dabei berücksichtigt, dass einzelne Krebsberatungsstellen in NRW bereits den Förderkriterien des GKV-Spitzenverbandes entsprechen, andere Einrichtungen eine qualifizierte Beratung anbieten, aber die Qualitätskriterien der GKV nicht erfüllen und einige Einrichtungen ehrenamtliche Angebote machen. Mit der landesweiten Förderung durch die DRV Westfalen und Rheinland soll erreicht werden, dass in NRW ein möglichst flächendeckendes Angebot ambulanter psychosozialer Krebsberatung etabliert wird. 3 Institutionelle Rahmenbedingungen 3.1 Träger Träger der Krebsberatungsstelle ist das Tumor-Netzwerk im Münsterland TiM e.V. Vorsitzender des Trägervereins ist Thomas Keck (Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Westfalen), stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Mark Lönnies (Christophorus-Kliniken Coesfeld/Dülmen) und Stefan Kentrup (Maria-Josef-Hospital Greven) ist Schatzmeister. Der Vorstand setzt sich für die Belange der Krebsberatungsstelle Münster ein. Thomas Keck engagiert sich besonders für eine regelhafte Förderung von Krebsberatungsstellen, die bundesweit bislang nicht erreicht werden konnte. Eine modellhafte Förderung von Krebsberatungsstellen in NRW könnte regionale Rentenversicherungen auch zu diesem Schritt motivieren. Damit kann u.U. auch ein Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 9
Weg für eine bundesweite Förderung von Krebsberatungsstellen durch die Rentenversicherungen geebnet werden. Um beim Bundesministerium für Arbeit Überzeugungsarbeit zu leisten, dass Leistungen von ambulanten psychosozialen Krebsberatungsstellen übernommen werden, hat ein persönliches Gespräch von Herrn Keck und Frau Bruns mit dem zuständigen Staatssekretär des BMAS in Berlin stattgefunden. Darüber hinaus besteht ein intensiver Austausch per Telefon und per Mail. 3.2 Mitglieder Mitglieder bei TiM e.V. sind seit 2015 insgesamt 19 Akutkrankenhäuser, eine Krankenhausträgergesellschaft, zwei Rehabilitationskliniken und die Deutsche Rentenversicherung Westfalen: Alexianer-Misericordia GmbH Münster Christophorus-Kliniken, Standort Coesfeld (St. Vincenz-Hospital) Christophorus-Kliniken, Standort Dülmen (Franz-Hospital) Clemenshospital Münster Deutsche Rentenversicherung Westfalen EVK Alexianer Johannisstift Münster Fachklinik Hornheide Münster Helios-Kliniken Lengerich Herz-Jesu-Krankenhaus Münster Josephs-Hospital Warendorf Klinik Tecklenburger Land Tecklenburg Maria-Josef-Hospital Greven Marienhospital Oelde Raphaelsklinik Münster St. Antonius-Hospital Gronau St. Elisabeth-Hospital Beckum St. Franziskus-Hospital Ahlen St. Franziskus-Hospital Münster St. Marien-Hospital Borken – Klinikum Westmünsterland St. Marienkrankenhaus Ahaus-Vreden – Klinikum Westmünsterland UKM Marienhospital Steinfurt Universitätsklinikum Münster ZaR (Zentrum für ambulante Rehabilitation) Münster Die Mitglieder fördern mit ihrem finanziellen Beitrag die Arbeit der Krebsberatungsstelle und tragen so zur Absicherung des psychosozialen Beratungsangebotes für krebskranke Menschen und deren Angehörige in der Region Münsterland bei. Zusätzlich bestehen mit einzelnen Kliniken Kooperationsvereinbarungen zur psychoonkologischen Versorgung im stationären Setting. 3.3 Beirat Zur fachlichen Unterstützung hat TiM e.V. folgende Personen in seinen Beirat berufen: Dr. Peter Becker (Rechtsanwalt) Dr. med. Michael Fluck (Internistische Onkologie der Fachklinik Hornheide, Münster) Bernd Flötenmeyer (Prostataselbsthilfegruppe Gronau) Dr. med. Holger Timmer (Onkologische Schwerpunktpraxis Münster) Vera Nenno (S.E.L.P.-Selbsthilfegruppe erwachsener Leukämie- und Lymphom- Patienten) Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 10
Cornelia Wilkens (Dezernat für Soziales, Integration, Kultur und Sport) Durch diesen kompetenten Beirat wird der Träger in seiner Aufgabe unterstützt, mit der Krebsberatungsstelle ein qualifiziertes und bedarfsgerechtes Angebot psychosozialer Versorgung in der Region zu gewährleisten. Viele Anregungen und Themen für Informationsveranstaltungen und zur Akquise finanzieller Mittel entstehen in diesem Gremium und werden zum Teil durch die tatkräftige Unterstützung der Beiratsmitglieder in die Praxis umgesetzt. Bei Schwierigkeiten und konzeptionellen Überlegungen stehen die Beiratsmitglieder mit Rat und Tat zur Seite. Vera Nenno wurde im Jahr 2020 als Beiratsmitglied von TiM e.V. verabschiedet. Als Nachfolgerein hat Katja Schöpe vom „Treffpunkt junge Erwachsene mit Krebs“ ihre Mitarbeit im Beirat zugesagt. 3.4 Team Das Team besteht aus einem multiprofessionellen Beraterteam und Assistenzkräften: Gudrun Bruns Diplom-Sozialpädagogin, Psychoonkologin (WPO), Psychodrama-Leiterin, Leiterin der Krebsberatungsstelle Katharina Barge Diplom-SP/SA, Psychoonkologin (WPO) (Vertretungsfachkraft) Joana Bergendahl Psychologin (M.Sc.), Psycholog. Psychotherapeutin i.A. Verena Bulig Diplom-Psychologin, Psycholog. Psychotherapeutin (VT), Psychoonkologin (WPO) Andrea Eisenhardt-Behring Diplom-Theologin, Seelsorgerin, Psychoonkologin (WPO) Silke Hamann Diplom-Sozialpädagogin, Psychoonkologin (WPO), System. Beraterin Claudia Holt-Greiwe Diplom-Sozialpädagogin, Psychoonkologin (WPO), Trauerbegleiterin, Systemische Therapeutin (DGSF) Hildegard Lagemann Assistenzkraft Jenny Lay Diplom-SA/SP, Psychoonkologin (WPO), Systemische Therapeutin (SG), Ethikberaterin im Gesundheitswesen (AEM), NPL Master (DVNLP), kunsttherap. Gesundheitspäd. Julia Nieland Psychologin (M.Sc.), Psycholog. Psychotherapeutin (VT), Psychoonkologin (WPO) Birte Schüssler Psychologin (M.Sc.), Psych. Psychotherapeutin, (bis 09/20) Marthe Sickinghe Psychologin (M.Sc.), psych. Psychotherapeutin, (ab 09/20) Anja Sperling Diplom-Sozialpädagogin, Psychoonkologin (WPO), Systemische Beraterin, Online-Beraterin Christina Strotmann Diplom-Psychologin, Psycholog. Psychotherapeutin (VT), Psychoonkologin (WPO) Katrin Schnackenberg Diplom-Sozialpädagogin, Psychoonkologin i.A. (WPO) Sabine Wald Assistenzkraft, GfK-Mediatorin Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sind im zeitlichen Rahmen von 17,5 h/Woche bis zur Vollzeitbeschäftigung in der Einrichtung tätig. Das Team wurde 2020 ehrenamtlich unterstützt durch engagierte Personen, die ihre Kompetenzen in sehr unterschiedlicher Weise einbringen: Rainer Bergmann (Ernährungsberater, Gesundheitsberater*) Christiane Biegler Marie-Theres Brands-Schwabe Daniel Brinkmann (Kassenprüfer TiM e.V.) Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 11
Dr. med. Christina Enßen (Ärztin für ganzheitliche Medizin und Naturheilverfahren*) Matthias Eubel (Heilpraktiker*) Michaela Fleischer (Schmink- und Pflegeseminare) Bernd Flötenmeyer Dr. med. Michael Fluck (Facharzt für Onkologie*) Gemeinschaftspraxis Dr. Ralf Bieker, Dr. Karsten Kratz- Albers, Dr. Christian Lerchenmüller, Dr. Rüdiger Liersch, Dr. Holger Timmer, Dr. Jürgen Wehmeyer, (Fachärzte für Onkologie*) Annette Göpfert Christina Grenzheuser (Fachärztin für Allgemeinmedizin*) Michaela große Kohorst Eduard Grote Marianne Haneklaus Stefanie Heindel (Pharmazeutische Beratungen zu Nebenwirkungen*) Martha Hermsen Dr. med. Jamil Katiran (Facharzt für Strahlentherapie*) Camilla Kaufhold (Diplom-Oecotrophologin*) Dr. med. Andrea Kerkhoff (Fachärztin für Onkologie*) Dr. med. Jan Kriz (Facharzt für Radiologie/Strahlentherapie*) Dr. med. Kai Kröger (Facharzt für Strahlentherapie*) Monika Obst Elke Ohlwein (Singleiterin) Dennis Papanouskas (Diätassistent, Berater zum Thema Mangelernährung*) Katja Post Sabrina Queißert (Diplom-Oecotrophologin*) Britta Schönhagen Bettina Schumacher Julia Trifyllis (Sexualtherapeutin*) Christa Welling Charlott Wilken Dagmar Wolf (Heilpraktikerin, Diplom-Oecotrophologin*) Sabine Zerhusen Spezielle Beratungen zu medizinischen Fragen, ergänzenden Behandlungsmethoden oder zur Ernährung werden von entsprechenden Experten (s.*) ehrenamtlich durchgeführt. Auf diese Weise steht dieses sehr qualifizierte und bei Ratsuchenden beliebte Angebot kostenlos und niedrigschwellig zur Verfügung. Dieses Angebot wird von Betroffenen und Angehörigen sehr gerne genutzt, um differenzierte Informationen zu medizinischen Fragen oder Ernährungsfragen zu bekommen. Die Rückmeldungen von Ratsuchenden zu den Beratungen sind ausgesprochen positiv. Seit 2019 wurden die Beratungen um eine pharmazeutische Beratung zum Nebenwirkungs- management und um eine Erstberatung zum Thema Mangelernährung erweitert. Auch diese Angebote haben gute Resonanz gefunden. Ehrenamtliche Helferinnen begleiten diese Sprechzeiten organisatorisch und leisten darüber hinaus sehr wichtige tatkräftige Unterstützung bei administrativen Aufgaben im Sekretariat, bei größeren Veranstaltungen und bei Versandaktionen von Informationsmaterialien. Außerdem werden Informationsstände bei Kongressen, Gesundheitstagen und Benefizveranstaltungen zum Teil von Ehrenamtlichen betreut. Einige Ehrenamtliche engagierten sich besonders für Tombola-Aktionen und beim Wilsbergs Adventskalender. Viele Monate sind einige Ehrenamtliche damit Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 12
beschäftigt, Sponsoren für Preise zu gewinnen und die Aktionen zu koordinieren. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum guten Erfolg dieser Aktionen. Das große Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter/-innen trägt sehr effektiv dazu bei, dass Rat suchende Menschen in der Krebsberatungsstelle ein breites Spektrum an Angeboten in Anspruch nehmen können. 3.5 Finanzierung Der Bedarf an ambulanter psychosozialer Krebsberatung steigt und ist unumstritten, dennoch bedarf es jährlich neu große Anstrengungen, die Finanzierung des Unterstützungsangebotes zu sichern. Viele Fördermittel werden nur zeitlich befristet zugesagt oder müssen jährlich neu beantragt werden. Bis Ende 2019 förderte die Deutsche Krebshilfe im Rahmen des Förderschwerpunktprogramms die Krebsberatung Münster zusammen mit bundesweit 18 weiteren Einrichtungen. Weitere Fördergelder werden z.B. durch Kooperationen mit Krankenhäusern eingenommen, in denen Mitarbeiterinnen der Krebsberatungsstelle im stationären Setting die psycho- onkologische Versorgung übernehmen. Weitere wichtige Einnahmen sind die Mitgliedsbeiträge von TiM e.V., Zuwendungen der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, der Stadt Münster und der Kreise Steinfurt und Warendorf. Seit 1997 engagiert sich die Sparda-Bank Münster als Hauptsponsor der Krebsberatungsstelle mit 20.000 € jährlich und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Basisfinanzierung. Bei Benefizveranstaltungen ist sie außerdem ein sehr unterstützender und engagierter Partner der Krebsberatungsstelle. Auch nach der Fusion zur Sparda- Bank West wird engagiert nach Möglichkeiten gesucht, die Förderung auch zukünftig fortführen zu können. Mit ihrem langjährigen Engagement ist das Finanzunternehmen zu einem wichtigen Partner der Beratungsstelle geworden, der sich außergewöhnlich stark für krebskranke Menschen und deren Angehörige einsetzt. Seit 21 Jahren gibt auch die Sparkasse Westmünsterland für das Angebot in ihrem Geschäftsgebiet eine Spende, die in 2015 auf 10.000 € jährlich verdoppelt und 2018 aufgrund der schwierigen Finanzsituation von TiM e.V. auf 15.000 € aufgestockt wurde. Damit leistet sie ebenfalls einen sehr wichtigen Beitrag, damit ihre Kunden in belasteten Lebenssituationen wichtige Unterstützung erhalten. Zusätzliche Spenden von Einzelpersonen und Unternehmen haben dazu beigetragen, dass auch im Jahr 2020 Betroffenen und Angehörigen ein breites Unterstützungsangebot gemacht werden konnte. Erstmals konnte eine Förderung durch die GKV/PKV beantragt werden, die auch bewilligt wurde. Finanziell konnte damit abgefedert werden, dass die Deutsche Krebshilfe ihre Förderung, die zuletzt als Überbrückungsfinanzierung geleistet wurde, 2020 reduziert hat und ab 2021 nicht fortsetzen wird. In Kooperation mit der Onkologischen Gemeinschaftspraxis in Rheine plant die Krebsberatungsstelle eine zusätzliche Außenstelle in Rheine. Roswitha Reckels, Leiterin des Amtes für Soziales, Gesundheit und Pflege Steinfurt weiß, wie wichtig - nicht nur in Zeiten der Pandemie - psychosoziale Unterstützung für krebskranke Menschen und deren Angehörige ist. Sie hat sich persönlich sehr dafür engagiert, dass der Kreis Steinfurt mit finanzieller Unterstützung ermöglicht, dass zukünftig auch in Rheine regelmäßig Beratungsgespräche angeboten werden. Durch den Beschluss des Kreisausschusses, die zusätzlichen Angebote in Rheine zu unterstützen, wird auch die Wertschätzung der Kreispolitik für diese Arbeit unterstrichen. Die finanzielle Unterstützung der Krebsberatungsstelle ist groß und der Vorstand von TiM e.V. und das Team der Einrichtung sind sehr dankbar für das große Engagement der Förderer und Sponsoren! Dennoch ist es eine große und sehr schwierige Aufgabe, Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 13
das bestehende vielfältige, wohnortnahe und bedarfsgerechte Angebot weiter zu finanzieren. Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Krebsberatungsstellen BAK e.V. wurden auf Bundesebene Aktivitäten mit dem Ziel einer langfristig gesicherten Finanzierung ambulanter Krebsberatung unternommen. 2021 soll sich die Teilförderung durch GKV/PKV erhöhen, das könnte weiter dazu beitragen, dass die Finanzsituation sich stabilisiert. Dazu gehörten neben vielen Gesprächen auch Anschreiben an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und an die Ministerpräsidenten der Länder. Als unterstützende Überbrückungsfinanzierung hat das Land NRW seit 2017 insgesamt 500.000 € jährlich für 23 Krebsberatungsstellen landesweit zur Verfügung gestellt, von der alle Einrichtungen unabhängig von ihrer Größe und Einzugsgebiet in gleicher Weise profitieren. Zusätzlich engagiert sich Thomas Keck besonders, eine landesweite Förderung von Krebsberatungsstellen in NRW zu etablieren. Ein Konzept wurde dafür entworfen und soll ab 2021 realisiert werden. Außerdem konnten mit dem Edelfundus und Wilsbergs-Adventskalender weitere Spenden eingenommen werden (s. Kap. 5). 3.6 Förderverein und Stiftung Krebsberatung Münsterland e.V. Im Förderverein Krebsberatung Münsterland e.V. haben sich Menschen zusammengeschlossen, die durch ihr persönliches Engagement dazu beitragen, die psychosoziale Krebsberatung in der Region finanziell zu fördern. Mit „Rat und Tat“ stehen insbesondere die Vorstandsmitglieder des Vereins der Krebsberatungsstelle zur Seite und leisten vielseitige und konkrete Unterstützung. Einige Mitglieder des Vorstandes sind auch Gründungsmitglieder des Vereins: Silvia Dupin: 1. Vorsitzende Prof. Dr. med. Hans Theodor Eich (UKM, Strahlentherapie): 2. Vorsitzender Ulrich Kurlemann (UKM, Sozialdienst): Schatzmeister Michael Feldkämper: Beisitzer Dr. Herbert Göpfert: Beisitzer Dr. Manfred Gotthard: Beisitzer Prof. Dr. Ekkehard Grundmann: Beisitzer Prof. Dr. Walter Heindel: Beisitzer Jürgen Himstedt: Beisitzer Dr. Sebastian Knoche: Beisitzer Mit Spenden von Einzelpersonen und Unternehmen konnte der Förderverein im letzten Jahr erneut einen Beitrag zur bedarfsgerechten psychoonkologischen Versorgung in der Region leisten. Da Benefizveranstaltungen nicht wie gewohnt möglich waren, waren die Spendeneinnahmen 2020 erheblich geringer als in den Vorjahren. Die Vorsitzende Silvia Dupin und der Schatzmeister Ulrich Kurlemann haben dem Vorstand von TiM e.V. und der Leiterin der Krebsberatungsstelle deutlich gemacht, dass sie in schwierigen Finanzsituationen den Trägerverein mit all ihren Möglichkeiten unterstützen werden. Damit haben sie dem Tumor-Netzwerk ganz besonders geholfen. Dem Förderverein gilt unser ganz besonderer Dank. 3.7 Spenden Die Krebsberatungsstelle hat auch im Jahr 2020 Unterstützung bekommen, die dazu beigetragen hat, das Angebot finanzieren zu können. Viele Spenden sind z.B. als „Spenden statt Kränze“ eingegangen oder zu runden Geburtstagen. Insgesamt konnten 2020 nicht so hohe Spenden eingenommen werden wie in den Vorjahren, Krebsberatungsstelle des Tumor-Netzwerk im Münsterland e.V. - Tätigkeitsbericht 2020 Seite 14
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