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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-201 Das Thema Studie: Bankenplatz Frankfurt verliert Hunderte Arbeitsplätze In der Bankenmetropole Frankfurt wird die Zahl der Beschäftigten bei Geldhäusern in den nächsten beiden Jahren deutlich zurückgehen. Sie soll bis Ende 2022 auf etwa 62.700 Mitarbeiter fallen, das wären rund 2.000 weniger als Anfang 2020, wie die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) heute mitteilte. "Für die deutsche Bankenbranche ist die Pandemie ein weiterer Belastungsfaktor, der sich bald niederschlagen dürfte", sagte Helaba- Chefvolkswirtin Gertrud Traud. Vom Brexit betroffene Banken würden ihre Stellen wegen der Corona-Pandemie langsamer als erwartet verlagern, so dass zwischen 2020 und 2022 nur 2.000 neue Jobs in Frankfurt entstünden. Zugleich sei die Gesamtsituation mit Dauer-Niedrigzinsen, der weiteren Digita‐ lisierung und den Corona-Auswirkungen so herausfordernd, dass der Arbeits‐ platzabbau nun auch auf Frankfurt übergreifen dürfte, hieß es. Nach einer heute veröffentlichten Analyse des World Economic Forum (WEF) hat die Corona-Pandemie die Veränderung von Jobs und Arbeitsmärkten weiter verstärkt. Die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Automatisierung und Digitalisierung beschleunige sich, die Schaffung neuer Arbeitsplätze habe sich verlangsamt, sagte WEF-Geschäftsführerin Saadia Zahidi heute bei der Vorlage des Berichts "Die Zukunft der Arbeit 2020". Demnach werden bis zum Jahr 2025 in mittleren und großen Unternehmen in 26 untersuchten Ländern rund 85 Millionen Arbeitsplätze verschwinden. Dateneingabe, Buchhaltung und Verwaltungsaufgaben würden zunehmend automatisiert und digitalisiert. In Deutschland will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier angesichts steigender Corona-Neuinfektionen morgen mit Wirtschaftsverbänden über die aktuelle Lage beraten. An einer Videokonferenz sollen unter anderen der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband sowie der Verband der Gründer und Selbstständigen teilnehmen – Branchen, die hart von coronabedingten Einschränkungen betroffen sind. Zudem teilte das Wirtschaftsministerium mit, dass die überarbeitete Überbrückungshilfe für Selbstständige und mittelstän‐ dische Unternehmen seit heute beantragt werden kann. Diese Unter‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief stützung, die bislang in deutlich geringerem Umfang als erwartet abgerufen wurde, soll nach aktuellen Plänen bis ins Jahr 2021 verlängert werden. [handelsblatt.com] [faz.net] [blick.ch] [finanzen.net] [finanztreff.de] Meldungen Zentralbank soll EU-Parlament Rechenschaft ablegen Nach einem Vorschlag der Sozialdemokraten soll sich das EU-Parlament stärker gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) positionieren. Ziel sei ein formales Rechenschaftsabkommen beider Institutionen, heißt es in einem heute bekannt gewordenen Arbeitspapier der sozialdemokratischen Fraktion. "Als Volksvertretung ist es die Aufgabe des Europaparlaments, die EZB für ihre Entscheidungen zur Rechenschaft zu ziehen", wird der sozialdemokratische Sprecher im Wirtschaftsausschuss, Jonás Fernández, zitiert. Über den Vorschlag soll die Parlamentsspitze morgen beraten. [finanzen.net] EZB tauscht sich mit gesellschaftlichen Gruppen aus Die EZB-Währungshüter haben heute einen Meinungsaustausch mit gesell‐ schaftlichen Gruppen begonnen. "Die EZB steht im Dienst der europäischen Bürger", sagte ihre Präsidentin Christine Lagarde bei einer Online-Veran‐ staltung. Interessierte Bürger können sich online im Portal "Die EZB hört zu" zu Wort melden. Die Notenbank will ihre Formulierung von Preisstabilität ebenso überprüfen wie das geldpolitische Instrumentarium und ihre Kommunikation. "Wir wollen nicht der Gefangene einer bestimmten Doktrin sein, wir wollen alle Stimmen hören", sagte Lagarde. "Es ist so wichtig, dass die Öffentlichkeit die Zentralbank versteht und dass die Zentralbank die Öffentlichkeit versteht", ergänzte EZB-Chefvolkswirt Philip Lane. [boersennews.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [de.reuters.com] [ecb.europa.eu] Bericht: N26 führt Guthabengebühr ein Bei der Berliner Neobank N26 müssen Neukunden von November an mit einer Gebühr von 0,5 Prozent auf Guthaben von mehr als 50.000 Euro rechnen. Wie ein Finanz-Newsletter heute berichtet, hat ein Unternehmenssprecher die Einführung bestätigt. Spezielle Premiumkonten sollen demnach von der neuen Gebühr ausgenommen bleiben. Damit gehe die Direktbank einen Schritt, der bislang vor allem aus der traditionellen Bankenlandschaft bekannt war, hieß es. [finanz-szene.de] Börsenbetreiber Nasdaq legt zu Der Börsenbetreiber Nasdaq hat seinen Umsatz im dritten Quartal um 13 Prozent auf 715 Millionen US-Dollar (608 Millionen Euro) gesteigert. Wie das Unternehmen heute in New York mitteilte, legte der Nettogewinn von 150 Millionen auf 264 Millionen US-Dollar (225 Millionen Euro) zu. [finanzen.ch] Fondshaus GAM verliert im Kerngeschäft erneut Vermögen Der Schweizer Vermögensverwalter GAM hat in seinem margenstarken Geschäftsfeld Investment Management erneut Vermögensabflüsse hinnehmen müssen. Nach dem Abgang von netto 2,4 Milliarden Schweizer Franken (2,24 Milliarden Euro) wurden Ende September 33,9 Milliarden Schweizer Franken (31,6 Milliarden Euro) verwaltet, wie das Fondshaus heute mitteilte. Analysten hatten bessere Werte erwartet. [fuw.ch] [handelszeitung.ch] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Yuan auf höchsten Wert seit zwei Jahren Die chinesische Währung Yuan hat heute den höchsten Wert seit zwei Jahren erreicht. Sie lag bei 6,6470 Yuan zum Dollar. Dies ist nach Medienangaben der höchste Wert seit Juli 2018. Analysten gaben an, die chinesische Währung profitiere von den guten Konjunkturdaten nach dem Corona-Einbruch vom Jahresbeginn. Die chinesische Währung wird von der Zentralbank des Landes reguliert. [unternehmen-heute.de] Unctad-Bericht: Welthandel büßt deutlich ein Der Welthandel wird infolge der Corona-Pandemie wertmäßig in diesem Jahr zwischen 7 und 9 Prozent zurückgehen, wie aus einem heute veröffentlichten Bericht der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (Unctad) hervorgeht. "Der Handel mit Heimbürogeräten und medizinischem Bedarf hat im dritten Quartal zugenommen, während er sich im Automobil- und Energiesektor weiter abschwächte." Aufgrund steigender Infektionszahlen bleibe die Unsicherheit groß. [de.reuters.com] Die Köpfe Bundesbank-Vorstand sieht Schub bei grünen Anleihen Sabine Mauderer, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, erwartet weiteres Wachstum im Markt mit grünen Anleihen. Zwar sei die Ausgabe neuer Titel im ersten Halbjahr hinter den Vorjahreswerten zurückgeblieben, berichtete sie heute bei einer virtuellen Konferenz. "Und dennoch: Wenn das dynamische Momentum des bisherigen zweiten Halbjahres anhält, dann übertreffen die Emissionen grüner Anleihen in diesem Jahr die Rekordmarke von etwa 220 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2019." Das wären nach heutigen Wechselkursen mehr als 187 Millionen Euro. [handelsblatt.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief EU-Ratspräsident macht Druck für Brexit-Lösung EU-Ratspräsident Charles Michel hat die britische Regierung aufgefordert, für einen Handelsvertrag nach der derzeitigen Brexit-Übergangsphase nicht länger zu pokern. "Es geht nicht darum, eine Verhandlungstaktik zu wählen", sagte Michel heute im Europäischen Parlament. "Es geht darum, ein Modell für die Zukunft Ihrer Gesellschaft zu wählen." Wie Michel zeigte sich auch EU- Verhandlungsführer Michel Barnier bereit, bis zum letzten Tag zu verhandeln, um einen harten Brexit zu verhindern. Einem Medienbericht unter Berufung auf EU-Ratskreise zufolge ist eine weitere Verhandlungsvariante ins Spiel gebracht worden. Es könnte notfalls – nach einer kurzen ungeregelten Phase Anfang Januar 2021 – ein Handelsvertrag in Kraft treten. [de.reuters.com] [morgenpost.de] kostenpflichtig Pelosi ringt um US-Konjunkturpaket Nancy Pelosi, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, arbeitet an einer Einigung über ein neues US-Konjunkturpaket bis Ende der Woche. Auf eine entsprechende Frage antwortete Pelosi gestern Medienangaben zufolge: "Das ist der Plan." Ihre Gespräche mit US-Finanzminister Steven Mnuchin würden heute fortgesetzt, twitterte Pelosis Sprecher. US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben nun sogar mehr als 2,2 Milliarden US-Dollar (1,87 Milliarden Euro) billigen, die von den oppositionellen Demokraten gefordert worden waren. "Ich will es sogar noch größer machen als die Demokraten", sagte Trump im Wahlkampf. [spiegel.de] [finanzen.net] Vicario führt Europa-Geschäft der Bank of America Der europäische Ableger der Bank of America erhält zum 1. November einen neuen Chef. Nach heutigen Medienangaben soll Fernando Vicario künftig von Dublin aus das Europageschäft führen. Der in Pforzheim geborene Vicario ist den Angaben zufolge seit 1995 für das Finanzinstitut tätig. [finanzbusiness.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Tweet des Tages Ist #Bitcoin Geld? Wird @Libra_den Zahlungsverkehr revolutionieren? Verschwindet das #Bargeld? In unserem Blog diskutieren wir, welche Chancen und Risiken es beim digitalen Geld gibt – und warum Schnelligkeit dabei nicht alles ist: http://go.bdb.de/ZFCQG #cryptocurrency [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bericht über möglichen Weggang von Commerzbank- Vorstand Boekhout Bei der Commerzbank kündigt sich einem Medienbericht zufolge womöglich ein weiterer Vorstandswechsel an. Wie das Manager Magazin heute unter Berufung auf Insider berichtete, befürchten diese, dass demnächst der Posten von Firmenkundenvorstand Roland Boekhout neu besetzt werden muss. Boekhout war im Sommer als möglicher Nachfolger von Commerzbank-Chef Martin Zielke genannt worden. [manager-magazin.de] Was morgen wichtig wird Die EZB mit Sitz in Frankfurt/Main richtet eine Online-Konferenz zu europa‐ weiten Bezahlsystemen und zum digitalen Euro aus, unter anderem mit Reden von EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta und der neuen EU-Kommissarin für Finanzmarktregulierung, Mairead McGuinness. – In Frankfurt/Main wird das KfW-Mittelstandspanel 2020 vorgestellt. – In Nürnberg gibt die GfK ihre monat‐ liche Studie zum Konsumklima heraus. – In Wiesbaden gibt das Statistische Bundesamt Daten zum Kaufverhalten in der Corona-Krise bis einschließlich 42. Kalenderwoche 2020 bekannt. – Die Europäische Bankenvereinigung mit Büros Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief in Brüssel und Frankfurt veranstaltet die Online-Konferenz "Cyber Security & Resilience". – Die Schweizer Großbank Credit Suisse stellt ihren "Global Wealth Report 2020" vor. – In Oslo veröffentlicht der Finanzdienstleister DNB ASA Ergebnisse für das dritte Quartal. – In Washington wird die Zahl der Neuan‐ träge auf Arbeitslosenhilfe bekanntgegeben. Der Nachschlag Aus Kündigung eines Mitarbeiters lernen Einer der besten Mitarbeiter im Unternehmen hat gekündigt. Aber warum? Um seine wahren Gründe herauszufinden, ist ein klärendes Gespräch hilfreich. Nach Medienangaben hat das National Business Research Institute im US- amerikanischen Texas die Kosten für die Kündigung eines versierten Mitar‐ beiters errechnet: Bis zu 150 Prozent von dessen Jahresgehalt werden von der Stellenanzeige bis zur Auswahl des oder der Neuen fällig. Abgesehen davon kann durch die Kündigung Unruhe in der Belegschaft aufkeimen und die Produktivität kurzzeitig leiden. Welche Vorteile ein "Entlassungsgespräch" bringt, lesen Sie hier: [capital.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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