Textilien im Supermarkt - Einkaufsratgeber
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3 Einleitung 4 Brennpunkte in der Textilproduktion 6 Umweltschutz & Soziales im Check 8 Die Ergebnisse in Kurzform 10 Kein Champion in der Riege – deutsche und österreichische Unternehmen im Vergleich 14 Die Ergebnisse im Einzelnen 22 Glossar Greenpeace e. V., Hongkongstr. 10, 20457 Hamburg, Tel. 040/306 18-0, Fax -100 Politische Vertretung Berlin Marienstr. 19–20, 10117 Berlin, Tel. 030/30 88 99-0, Fax -30; mail@greenpeace.de; www.greenpeace.de V.i.S.d.P. Dr. Kirsten Brodde Redaktion Nicoline Haas Bildredaktion Max Seiler Fotos Fred Dott, © Green- peace Produktion Birgit Matyssek Gestaltung Johannes Groht Kommunikationsdesign Litho ORC, Hamburg Druck Hartung Druck + Medien, Asbrookdamm 38, 22115 Hamburg Auflage 12.000 Stand 10/2014 Zur Deckung unserer Herstellungskosten bitten wir um eine Spende: GLS Bank, BLZ 430 609 67, Konto 33 401, BIC GENODEM1GLS, IBAN DE49 4306 0967 0000 0334 01 Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Blau gedruckte Einleitung Begriffe werden im Glossar auf S. 22 erläutert. Lange Zeit scherten sich viele gar nicht auf dem Zettel hatten. Textilhändler kaum um die Das „Nebenbei-Geschäft“ der Produktionsbedingungen ihrer Vollsortimenter boomt: So ran- Ware. Doch in den vergangenen gieren Aldi und Lidl, ebenso der Jahren kamen etliche Skandale Kaffeeröster Tchibo, heute un- um Textilfabriken ans Licht, die ter den Top 10 der Modehändler zeigten: Menschenrechte und in Deutschland. Umweltschutz werden vieler- Greenpeace hat jetzt acht Markt- orts mit Füßen getreten. Auch riesen unter die Lupe genom- Initiativen wie die Detox-Kam- men. Um herauszufinden, wie pagne von Greenpeace rüttel- sauber und fair sie ihre Textili- ten die Branche wach. Endlich en produzieren lassen, wertete stellen sich immer mehr Mode- Greenpeace öffentlich verfüg- firmen, etwa H&M und Adidas, bare Daten aus und adressierte ihrer sozialen und ökologischen einen detaillierten Fragebogen Verantwortung. Doch wie steht an die Händler. Alle Ergebnisse es um Mode aus dem Super- sind in diesem Ratgeber zusam- markt? mengefasst. Er zeigt die wun- Sogenannte Vollsortiment- den Punkte der Branche und anbieter wie Aldi, Lidl, Rewe soll Ihnen für künftige Einkäufe und Interspar verkaufen neben eine Orientierung geben. Nut- Lebensmitteln auch diverse zen Sie als aufgeklärter und kri- Aktionsware, vor allem massen- tischer Verbraucher Ihre Macht, haft billige Kleidung und Wohn- um etwas zu verändern! Stellen textilien. Vielleicht haben Sie auch Sie unbequeme Fragen, ja auch schon mal spontan zum und fordern Sie von Ihren Ein- abgepackten Kinderpyjama ge- kaufsmärkten nachhaltiges griffen oder im Vorbeigehen Handeln vom Rohstoffeinsatz ein 3er-Bündel Socken einge- bis zum fertigen Produkt und packt, obwohl Sie diese Sachen noch darüber hinaus! 3
Brennpunkte in der Textilproduktion Die Modebranche schillert wie ihre Prozesse zu entgiften.* eh und je, Trends kommen und Neben reinen Textilfirmen un- gehen rasant, und den Kleider- terschrieben auch Vollsortiment- firmen gelingt es, ihre Fans und anbieter wie die Kaufhauskette „fashion victims“ immer wie- Marks & Spencer aus Groß- der zu verführen. Doch für die britannien und der Schweizer Produktion der flippigen Kla- Supermarktriese Coop eine motten zahlt immer jemand Detox-Vereinbarung. den Preis. Und dies gilt nicht In Deutschland und Österreich nur für Textilien im Billigseg- stehen solche Schritte der ment. Die meisten großen Mo- Allesanbieter noch aus. Sie sind defirmen lassen in Fabriken im besonders gefordert, weil sie Globalen Süden produzieren, enorm große Textilmengen auf etwa in China, Bangladesch den Markt werfen – allein Lidl und Mexiko. Dort werden rück- verkauft nach Greenpeace- sichtslos gefährliche Chemi- Berechnungen rund 30 Millio- kalien eingesetzt: Mitarbeiter nen Kleidungsstücke pro Jahr. erkranken und die Fabrikab- Zudem animieren die Unter- wässer vergiften die Umwelt, nehmen durch niedrige Preise, vor allem die knappe Ressource das Gekaufte als Wegwerfware Frischwasser. zu sehen. Greenpeace fordert im Rahmen Auch in sozialer Hinsicht ist der der Detox-Kampagne ein Verbot Skandal der Normalfall: So wer- aller gefährlichen Chemikalien den Angestellte hinsichtlich der in der Textilproduktion. Aktuell Arbeitszeiten und Löhne ausge- haben sich 20 Firmen gegen- beutet oder auch in unsicheren über Greenpeace verpflichtet, Gebäuden beschäftigt. Beispiel * Eine Übersicht der internationalen Detox-Kampagne und ihrer Erfolge ist hier zu finden: www.greenpeace.org/detox 4
Bangladesch: Der Einsturz des auf die Branche, endlich ihren „Rana Plaza“-Hochhauses, bei sozialen und ökologischen dem auch hunderte Textilar- Pflichten nachzukommen. Soll- beiterinnen und -arbeiter ums ten substanzielle Fortschritte Leben kamen, schockierte im ausbleiben, will der Minister April 2013 die Welt. Der darauf Ernst machen und die Herstel- gegründete Bangladesh Accord ler per Gesetz zu sauberer Pro- soll für mehr Arbeitsschutz in duktion zwingen. den tausenden Textilfabriken Ein bisher kaum beackertes Feld des Landes sorgen. ist der Umgang mit Stoffresten Anlässlich des Jahrestags des und getragener Kleidung. Auch Unglücks initiierte Bundesent- hierfür müssen Textilhändler wicklungsminister Gerd Müller Verantwortung übernehmen, (CSU) das Textilbündnis. Es zumal knapper werdende Res- erhöhte den öffentlichen Druck sourcen bei zugleich wachsen- 5
dem Modekonsum langfristig fähig sein und nicht am Ende nicht tragfähig sind. Kleidung ihres „Lebens“ zu giftigem Son- sollte grundsätzlich recycling- dermüll werden. Umweltschutz & Soziales im Check In Deutschland nahm Green- In Österreich knöpfte sich peace Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Greenpeace die Handelsketten die Rewe Group (mit Penny, Hofer, Penny und Interspar vor. Rewe und Rewe Center) sowie Zunächst wertete Greenpeace Tchibo unter die Lupe. Alle un- im Frühjahr 2014 öffentliche tersuchten Handelsketten liegen Daten wie Nachhaltigkeits- unter den Top 50 der deutschen berichte und Firmenwebseiten Textileinzelhändler. Lidl (8), aus, im Juni/Juli schickte Green- Tchibo (9) und die Aldi-Gruppe peace jedem Händler zusätzlich (10) rangieren mit Jahresumsät- einen Fragebogen zu. zen um eine Milliarde Euro so- 70 Fragen behandeln Aspekte gar unter den Top 10.* entlang der Produktionskette: Tchibo sticht im Feld der Be- Zu den Rohstoffen erfragte fragten heraus, da es sich um Greenpeace zum Beispiel, ob keine Supermarkt- bzw. Dis- und wie viel Ware aus nach- counterkette, sondern um einen haltig produzierter Baumwolle Kaffeehändler mit Nonfood- angeboten wird. Auch interes- Angebot (vor allem Textilien) sierte, wie es um andere um- handelt. Tchibo betreibt eigene weltfreundliche Fasern sowie Filialen und „Shop-in-Shop“- um den Tierschutz bestellt ist. Depots in Supermärkten, Bäcke- Zum Thema Nassverarbeitung reien und Drogerien. (Färben und Drucken) erkundig- * Laut Ranking der Fachzeitschrift Textilwirtschaft: „Die größten Textileinzelhändler in Deutschland 2012“ (veröffentlicht 2013) 6
te sich Greenpeace unter ande- verbietet oder ob er den Bangla- rem, ob der Händler seine fünf desh Accord unterzeichnete. wichtigsten Auftragnehmer in Zuletzt erkundigte sich Green- dieser Produktionsstufe und peace zum „Leben nach dem deren Abwasserdaten kennt. Tragen“ der Kleidung: Gibt Zudem fragte Greenpeace nach es Garantien auf Haltbarkeit? einem Chemikalienmanage- Wird ausgediente Kleidung zu- ment und wollte wissen, ob und rückgenommen, existieren zum wie viel Kleidung nach Textil- Beispiel Upcycling-Kollektio- standards (Bluesign, Cradle to nen? Auch die Verwertung oder Cradle, GOTS) produziert wird. Entsorgung von Textilresten Ebenfalls erfragt wurden die So- und unverkaufter Ware wurde zialstandards in der Fertigung: erfragt. Hier interessierte etwa, ob der Den Greenpeace-Fragebogen Händler das gesundheitsschäd- finden Sie hier: gpurl.de/ liche Sandstrahlen von Jeans discounterfragebogen 7
Die Ergebnisse in Kurzform Fast alle der untersuchten zu einzelnen Abkommen wie Vollsortimentanbieter in dem Bangladesh Accord oder Deutschland und Österreich sagten ihre Teilnahme am deut- kommen in puncto Nachhaltig- schen Textilbündnis zu. Ansons- keit nur im Schneckentempo ten entsteht der Eindruck, dass voran. Und es fehlen zumeist die paar GOTS- oder Fairtrade- ganzheitliche Strategien. Als zertifizierten Waren im Sorti- jüngst der öffentliche Druck ment, die BSCI-Mitgliedschaft stieg, etwa nach dem „Rana zur Sicherung von Sozialstan- Plaza“-Unglück, verpflichteten dards oder auch Pilotprojekte sich die Händler notgedrungen in wenigen ausgewählten Ver- 8
arbeitungsbetrieben vor allem Vereinbarung unterzeichnet. dem guten Ruf dienen sollen. Keiner der Befragten gibt seine Engagement aus Überzeugung Lieferantenliste preis, angeblich sieht anders aus. aus Wettbewerbsgründen. Auch Der Einsatz nachhaltig produ- sonst besteht in Sachen Trans- zierter Rohstoffe, vor allem parenz bei vielen erheblicher Baumwolle, ist inzwischen für Verbesserungsbedarf. viele Allesanbieter mehr oder Dass Händler auch jenseits der weniger ein Thema. Auch So- Ladentheke Verantwortung zialstandards stehen – bis auf für ihre Produkte übernehmen eine Ausnahme – bei allen Be- müssen, ist bei den Befragten fragten auf der Tagesordnung. beider Länder noch kaum ange- Allerdings sind die Standards kommen. Es gilt: „Aus den Au- schwach. gen – aus dem Sinn.“ Müssten Hinsichtlich des Chemikalien- die Händler ihre Sachen zurück- managements klaffen durchweg nehmen, würden sie von An- die größten Lücken. Aktuell hat fang an sauberer produzieren. noch kein Händler eine Detox- 9
Kein Champion in der Riege Die deutschen Unternehmen im Vergleich Slogan „Das gibt es Penny: „Mein nächster nur bei Tchibo.“ Discounter.“ Rewe und Rewe Center: „Besser leben.“ Umsatz mit Textilien 2013: ca. 1 Mrd. Euro 2012: ca. 238 Mio. Euro (Rang im Textileinzel- (Rang im Textileinzel- handel: 9) handel: 38) Filialen in Deutschland ca. 700 ca. 5.700 Mitarbeiter ca. 8.500 mehr als 125.700 Eigenmarken TCM (Tchibo Certified u. a. Lalelu, Tom Tino, Merchandise) Port Louis, Double Speed, Facotti, Pure- work, For Sport Transparenz Fragebogen ausgefüllt; Fragebogen ausgefüllt; Nachhaltigkeitsbericht Nachhaltigkeitsbericht 2012/2013 liegt vor; 2012 liegt vor; z. T. Infos Webseite informiert aus- auf Webseite verfügbar führlich; Chemikalien- einsatz unklar Engagement für nach- Weitreichende Gesamt- Guter Wille, Gesamtstra- haltige Textilproduktion strategie, soziale & öko- tegie in Arbeit, Bemühun- logische Verbesserungen gen im Textilbereich hin- umgesetzt, noch keine ken Lebensmittelbereich giftfreien Textilien, keine hinterher, noch keine Detox-Vereinbarung giftfreien Textilien, keine Detox-Vereinbarung 10
„Lidl lohnt sich.“ „Qualität ganz oben. Preis ganz unten.“ 2012: ca. 1033 Mio. Euro 2013: mit Aldi Süd ca. 2013: mit Aldi Nord ca. (Rang im Textileinzel- 983 Mio. Euro (Rang im 983 Mio. Euro (Rang im handel: 8) Textileinzelhandel: 10) Textileinzelhandel: 10) ca. 3.300 ca. 2.400 ca. 1.800 mehr als 65.000 ca. 28.000 ca. 35.000 Lupilu, Esmara, Joli- Pocopiano, Papagino, Alive, Impidimpi, Skin nesse, Livergy, Crivit Cecilia Classics, Novi- to Skin, Crane Kids, Sports, Nobel League, tesse, Safor Knit, Shamp Blue Motion, Royal Class Pepperts Comfort Fragebogen ausgefüllt; Antwortbrief statt aus- Antwortbrief statt aus- kein Nachhaltigkeitsbe- gefülltem Fragebogen; gefülltem Fragebogen; richt; z. T. Infos auf Web- kein Nachhaltigkeits- kein Nachhaltigkeits- seite verfügbar bericht; spärliche Infos bericht; spärliche Infos auf Webseite verfügbar auf Webseite verfügbar Wenig Engagement, Verweigerungshaltung, Verweigerungshaltung, reagiert auf Brennpunkte tut nur das Notwendigs- tut nur das Notwendigs- und Skandale; Gesamt- te, noch keine giftfreien te, noch keine giftfreien strategie fehlt; noch kei- Textilien, keine Detox- Textilien, keine Detox- ne giftfreien Textilien, kei- Vereinbarung Vereinbarung ne Detox-Vereinbarung 11
Kein Champion in der Riege Die österreichischen Unternehmen im Vergleich Slogan „Kampf dem Preis!“ „Da bin ich mir sicher.“ Umsatz mit Textilien 2013: nur mit Eigen- Keine Angabe (Rang im marken ca. 1,7 Mio. Euro Textileinzelhandel: keine (Rang im Textileinzel- Daten verfügbar) handel: keine Daten verfügbar) Filialen in Österreich 288 ca. 450 Mitarbeiter ca. 2.500 ca. 8.000 Eigenmarken Lalelu, Tom Tino, Port Alive, Impidimpi, Skin Louis, Double Speed, to Skin, Crane Kids, Facotti, Purework, For Blue Motion, Royal Class Sport Comfort Transparenz Fragebogen ausgefüllt; Fragebogen teilweise Nachhaltigkeitsbericht ausgefüllt plus Zusatz- 2012 (Rewe Group) liegt schreiben; kein Nachhal- vor; z. T. Infos auf Web- tigkeitsbericht; z. T. Infos seite verfügbar auf Webseite verfügbar Engagement für nach- Guter Wille, Gesamtstra- Einige Initiativen im so- haltige Textilproduktion tegie in Arbeit, Bemühun- zialen und ökologischen gen im Textilbereich hin- Bereich, noch keine ken Lebensmittelbereich giftfreien Textilien, keine hinterher, noch keine Detox-Vereinbarung giftfreien Textilien, keine Detox-Vereinbarung 12
„Alles da da da.“ Keine Angabe (Rang im Textileinzelhandel: keine Daten verfügbar) 58 (65 mit Maximärkten) ca. 8.900 Pascarel, Rubin Fragebogen ausgefüllt; Nachhaltigkeitsbericht ja, aber ohne Textilsegment; auf Webseite nur Infos zu Spendenprojekten Keinerlei Initiativen, noch keine giftfreien Textilien, keine Detox- Vereinbarung 13
Deutschland Tchibo setzt sich deutlich vom Feld der Befragten ab. Der Händler verfolgt das Tchibo Thema Nachhaltigkeit mit einem nach- vollziehbaren strategischen Ansatz und schafft Verbesserungen in der gesamten Lieferkette. Nur ausgerechnet in puncto Chemikalieneinsatz in der Produktion hält sich Tchibo bedeckt und steckt noch in den Kinderschuhen. Rohstoffe Tchibo will das ge- reien, gefährlichen Chemika- samte Baumwollsortiment auf lien und Abwasserdaten fehlt nachhaltigen Anbau umstel- jedoch der Durchblick. Tchibo len. 2013 lag der Anteil an Bio- lässt Textilien nach dem ei- Baumwolle bzw. Ware nach den genen TCM-Standard produ- Standards von Cotton made in zieren. Zum Standard macht Africa und der Better Cotton Tchibo aber keine öffentlichen Initiative bei 40 Prozent, 2014 Angaben – dieser Mangel an sollen es 70 Prozent sein. Modal, Transparenz wertet das Gesamt- Tencel und Lyocell machen bei ergebnis ab. den Regeneratfasern 45 Pro- zent aus. Tierschutz wird groß Sozialstandards in der Fertigung geschrieben: Unter anderem Tchibo ist Mitglied der Ethical trat Tchibo der Allianz Fur Free Trading Initiative. Über 90 Pro- Retailer bei und verzichtet auf zent der Tchibo-Textilien stam- Angora-Produkte. men aus Betrieben, die regel- mäßig kontrolliert werden und Prozess-Chemie Das Unter- teils über ein SA 8000-Zertifikat nehmen ist dabei, seine Liefe- verfügen. Die Kette arbeitet mit rantenzahl zu reduzieren, um rund 200 Textil- und 20 Schuh- mehr Einfluss auf die Liefer- lieferanten zusammen, mit 80 kette zu bekommen. Bei Färbe- Prozent von ihnen langjährig. 14
Eigene Schulungsprogramme Post-Nutzungsphase Tchibo stärken die Arbeitnehmer- entwickelte eine Machbarkeits- rechte. Das Sandstrahlen von studie für Upcycling-Kollektio- Jeans verbietet Tchibo. Als ers- nen. Ob diese im Sortiment lan- te deutsche Firma unterschrieb den, steht noch aus. Auf Reiß- Tchibo – mit anderen Akteuren verschlüsse gibt Tchibo drei Jah- – noch vor dem „Rana Plaza“- re Garantie, nicht jedoch auf das Unglück eine Vereinbarung ganze Kleidungsstück wie bei zur Verbesserung der Gebäude- anderer Hartware. Ein Rücknah- sicherheit in Bangladesch. mesystem fehlt bisher. Später trat Tchibo auch dem Bangladesh Accord bei. Deutschland Die Rewe Group ist dem Thema Nachhaltigkeit generell zuge- Rewe Group wandt. Im Lebensmittelbereich ist das Engagement schon gut, der Textilbereich muss nun auf- holen. Eine Gesamtstrategie wird derzeit entwickelt. Das Niveau bisheriger Einzelmaßnahmen ist mittelmäßig. Rohstoffe Bei Penny und Rewe tem Umfang angeboten. Die gibt es GOTS-zertifizierte Bio- Konzernleitlinien verbieten Baumwollprodukte und Textili- Pelze, Angora, Mulesing und en mit dem Label Cotton made Lebendrupf. in Africa. Der Sortimentsanteil liegt bei zwei bis drei Prozent. Prozess-Chemie Die Rewe Textilien mit Modal, Tencel und Group will das Thema intensiv Lyocell werden in unbekann- bearbeiten und interessiert sich 15
dafür, eine Detox-Vereinbarung ken für Penny & Co. produzie- zu unterzeichnen. Derzeit sind ren, werden regelmäßig kontrol- der Gruppe weder die wichtigs- liert. Zur Lieferantenzahl macht ten Nassverarbeitungsbetriebe die Gruppe keine Angaben. noch deren Abwasserdaten Erst seit 2012 hat sie eine eige- bekannt. Alle Textilien entspre- ne Einkaufsorganisation, daher chen dem weichen Standard bestehen noch keine langjähri- Oeko-Tex 100. gen Geschäftsbeziehungen. Das Sandstrahlen von Jeans ist tabu. Sozialstandards in der Fertigung Der Konzern unterzeichnete Die Rewe Group ist Mitglied der den Bangladesh Accord. Business Social Compliance Initiative (BSCI). 97 Prozent der Post-Nutzungsphase Keine Fabriken, die Textil-Eigenmar- Maßnahmen. Deutschland Ein Gesamtkonzept zur nachhaltigen Produktion ist nicht erkennbar. Mitglied- Lidl schaften in Initiativen mit geringem An- spruch sowie wenige Einzelmaßnahmen dienen womöglich der Minimierung etwa- iger Reputationsschäden – wobei Lidl ge- nerell nur wenig zum Thema Nachhaltig- keit veröffentlicht. Rohstoffe Der Discounthändler nur Mulesing-freie Wolle; verkauft Ware mit Fairtrade- Pelze, Angora und Daunenpro- Baumwolle und dem Label der dukte werden nicht verkauft. Better Cotton Initiative. Sorti- mentsanteil: unter zwei Pro- Prozess-Chemie Lidl kennt die zent. Die Regeneratfaser Modal wichtigsten Nassverarbeitungs- erreicht fünf Prozent. Lidl führt betriebe nicht. Pluspunkt: Seit 16
2008 sind alle wasserabweisen- 75 Prozent von ihnen pflegt er den Textilien PFC-frei. 99 Pro- langjährige Beziehungen. Das zent der Textilien tragen das Sandstrahlen von Jeans ist tabu. schwache Siegel Oeko-Tex 100. Dem Bangladesh Accord wurde beigetreten. Sozialstandards in der Fertigung Lidl ist BSCI-Mitglied. Alle Post-Nutzungsphase Es gibt Fabriken, die Lidls Textileigen- eine Geld-zurück-Garantie bin- marken produzieren, werden nen zwei Monaten ab Kauf, regelmäßig kontrolliert. Die auch für getragene Kleidung. Lieferantenzahl beziffert der Sonst keine Konzepte. Händler auf 300 bis 500. Mit Deutschland Aldi Nord ist das Schlusslicht in Sachen Transparenz. Auf der Website steht nichts Aldi zum Thema nachhaltige Textilien, und der Nord Fragebogen wurde nicht ausgefüllt. Statt- dessen äußerte sich Aldi Nord in einem Schreiben zu wenigen Aspekten der Um- frage. Wie das Schwesterunternehmen meint Aldi Nord offenbar, die Teilnahme am Dialog zum Textilbündnis genügten. Rohstoffe Aldi Nord bietet nicht, wie diese Verbote über- GOTS-zertifizierte Waren an, prüft werden. der Sortimentsanteil bleibt im Dunkeln. Der Händler nennt Prozess-Chemie Der Discount- Verbote für Mulesing, Pelze, händler macht keine Angaben Angora und Daunen aus zu seinen Hauptbetrieben der Lebendrupf – erklärt jedoch Nassverarbeitung. Neben der 17
GOTS-zertifizierten Aktions- sortiment aus Fabriken, die re- ware entsprechen die Textilien gelmäßig kontrolliert werden. den Ansprüchen des Oeko-Tex Zur Lieferantenzahl äußert sich 100. Aldi Nord nicht, auch nicht zum Thema Sandstrahlen von Jeans. Sozialstandards in der Fertigung Immerhin: Aldi Nord trat dem Aldi Nord gehört der Initiative Bangladesh Accord bei. BSCI an und verpflichtet auch alle Lieferanten dazu – dem- Post-Nutzungsphase Keine nach stammt das ganze Textil- Maßnahmen. Deutschland Das Engagement ist schwach, nur leicht besser im Vergleich zu Aldi Nord. Die Kette Aldi veröffentlicht wenig zum Thema Nachhaltig- Süd keit, immerhin eine neunseitige „Aldi Corpo- rate Responsibility Policy“ auf der Website. Der Fragebogen blieb unberührt, dafür wur- de zu einzelnen Punkten in einem Schreiben Stellung bezogen. Aldi Süd zeigt sich pikiert über die Fragen und verweist auf das Textil- bündnis, das derzeit Minimalstandards für die Branche diskutieren würde. Rohstoffe Aldi Süd verkauft sind vertraglich ausgeschlossen, Fairtrade- und GOTS-zertifizier- Belege hierfür fehlen jedoch. te Textilien mit fünf Prozent Sortimentsanteil. Modal, Tencel Prozess-Chemie Zu Kenntnis- und Lyocell werden „in gerin- sen über die Betriebe der Nass- gem Umfang“ angeboten. Mule- verarbeitung schweigt Aldi Süd. sing, Merinowolle aus Australi- Jenseits der GOTS-Waren ent- en und Angorawolle aus China sprechen alle Textilien dem 18
anspruchsarmen Standard 15 Importeuren, die Frage nach Oeko-Tex 100. Lieferstätten wird damit nicht beantwortet. Das Sandstrahlen Sozialstandards in der Fertigung ist verboten. Auch Aldi Süd trat Die Discountkette ist BSCI-Mit- dem Bangladesh Accord bei. glied. Sie bezieht das gesamte Textilsortiment aus regelmäßig Post-Nutzungsphase Keine kontrollierten Fabriken. Aldi Maßnahmen. Süd nennt lapidar Verträge mit Österreich Als Mitglied der Rewe Group ist Penny Österreich dem Thema Nachhaltigkeit zu- Penny gewandt. Als Lebensmittelanbieter zeigt sich die Unternehmensgruppe engagiert, im Textilsegment hinkt sie hinterher. Eine Ge- samtstrategie für Textilien wird derzeit erst entwickelt, das Niveau bisheriger Einzel- maßnahmen ist niedrig. Penny Österreich gibt an, das Textilsortiment zu 100 Prozent vom deutschen Schwesterunternehmen zu beziehen. Dessen Aussagen gelten also auch für das österreichische Sortiment. Alle weiteren Aussagen zu Rohstoffen, Prozess-Chemie, Sozialstandards und Post- Nutzungsphase siehe Rewe Group/Penny Deutschland auf Seite 15. 19
Österreich Der Händler weist in einigen Bereichen Aktivitäten vor, in anderen verweigert er Hofer die Aussage. Per Brief erklärt Hofer, die Detox-Kampagne von Greenpeace zu ver- folgen. In Reaktion auf den Fragebogen habe man entschieden, künftig „wo mög- lich“ auf PFC zu verzichten. Das genügt allerdings nicht. Rohstoffe Hofer vertreibt Hautkontakt (96 Prozent) sind Waren aus Bio-Baumwolle und Oeko-Tex 100-zertifiziert. mit Fairtrade-Label mit einem Sortimentsanteil von zwei Pro- Sozialstandards in der Fertigung zent. Die Fasern Lyocell, Tencel Der Händler ist BSCI-Mitglied und Modal erreichen über zehn und bezieht alle Textilien aus Prozent. Vereinzelt sind Pro- regelmäßig kontrollierten Fabri- dukte aus Bio-Bambus im Pro- ken. Er nennt die Zahl von gramm. Mulesing und Lebend- 18 Hauptlieferanten (= Impor- rupf schließt Hofer aus. Pelze teuren) – es gäbe keine direkten werden keine, dafür Angora- Beziehungen zu Produktions- Produkte verkauft. stätten. Das Sandstrahlen ist tabu. Hofer unterschrieb als Teil Prozess-Chemie Hofer der Aldi Süd-Gruppe den Bang- schweigt zu Nassverarbeitungs- ladesh Accord. betrieben und deren Abwas- serdaten. Im beigelegten Brief Post-Nutzungsphase Hofer erklärt der Händler, diverse Lie- bietet eine „Geld-zurück-Garan- feranten zu auditieren, meint tie“ (zeitlich unbegrenzt, ohne damit allerdings nur die Im- Begründung). Sonst keine Kon- porteure, nicht die wirklichen zepte. Produzenten. Alle Textilien mit 20
Österreich Die Handelskette schneidet insge- samt am schlechtesten ab. Ein Mi- Interspar nimalanteil der Interspar-Textilien besteht aus Bio-Baumwolle oder ökologisch optimierten Fasern. Eine Tierschutzstrategie, soziales Enga- gement, Chemikalienmanagement? Fehlanzeige! Rohstoffe Magere 0,5 Prozent den. 70 Prozent der Interspar- der Kleidung werden in Bio- Textilien tragen das anspruchs- Baumwollqualität (GOTS) ange- arme Siegel Oeko-Tex 100. boten, 0,2 Prozent sind aus Fair- trade-zertifizierter Baumwolle, Sozialstandards in der Fertigung ein Prozent aus Lyocell, Tencel Interspar gehört keiner Initia- und Modal. Eine Tierschutz- tive an und bezieht keine Waren strategie fehlt. Immerhin wird von SA 8000-zertifizierten Lie- Lebendrupf abgelehnt; Pelze feranten. Es soll circa 70 Textil- und Angora werden nicht ver- und Schuhlieferanten geben, kauft. die Namen bleiben geheim. In- terspar gibt an, mit 80 Prozent Prozess-Chemie Die Liefer- von ihnen seit über drei Jahren kette ist nebulös: Interspar zusammenzuarbeiten. Den kennt seine fünf Hauptliefe- Bangladesh Accord unter- ranten im Nassprozessbereich zeichnete Interspar nicht. nicht. Folglich sind auch deren Abwasserdaten unbekannt und Post-Nutzungsphase Keine können nicht offengelegt wer- Aktivitäten. 21
Glossar Angora: Textilfasern/Wolle aus Angora- Cradle to Cradle (von der Wiege zur Kaninchenhaar. 90 Prozent stammen aus Wiege): Designkonzept. Cradle to Cradle China. PETA Asien berichtete 2013 über zeichnet Produkte aus, die aus kreislauf- tierquälende Pelzgewinnung in China. fähigen, umweltsicheren, gesundheitlich Darauf erklärten viele Firmen den Ver- unbedenklichen Materialien bestehen zicht auf Angora. sollen. Bangladesh Accord: 2013 gegründetes Ethical Trading Initiative: Initiative von Abkommen in Reaktion auf das „Rana Unternehmen, NGO und Gewerkschaf- Plaza“-Unglück. Ziele sind besserer Ge- ten, die Monitoring- und Verifizierungs- sundheits-, Gebäude- und Brandschutz modelle vergleicht und unabhängige Ve- in Textilbetrieben des Lands. rifizierungsstellen empfiehlt. Kein Siegel für Kleidung. Better Cotton Initiative (BCI): 2005 gegründete Multi-Stakeholder-Initiative Fairtrade-zertifizierte Baumwolle ga- zur ökologischen und sozialen Verbesse- rantiert den Verzicht auf Gentechnik und rung der globalen Baumwollproduktion. einige Pestizide, einen Mindestpreis so- Der BCI-Standard verbietet wenige wie eine Fairtrade-Prämie für die Bauern. Pestizide und erlaubt Gen-Baumwolle. Kein Label für Produkte. Fair Wear Foundation: Multi-Stake- holder-Initiative für bessere Arbeits- Bluesign: Standard der Schweizer blue- bedingungen in der Bekleidungsindus- sign technologies AG. Die Firma erarbei- trie. Höchste Sozialstandards in der tet Empfehlungen anhand der Bewertung Konfektionierung. eingesetzter Chemikalien und Prozesse, die sich an den besten verfügbaren Tech- Fur Free Retailer: Initiative von Tier- niken orientieren. Ein Textillabel existiert. schutzorganisationen. Zeichnet Einzel- händler aus, die sich zu einem Ausstieg Business Social Compliance Initiative aus dem Pelzverkauf verpflichtet haben. (BSCI): 2003 gegründete Unternehmens- initiative, um die ILO-Kernarbeitsnormen Global Organic Textile Standard in der globalen Wertschöpfungskette (GOTS): Umfasst Natur- und einige Re- sicherzustellen. Sie wird kritisiert, da sie generatfasern, definiert ökologische und Gewerkschaften und Zivilgesellschaft un- soziale Anforderungen entlang der Wert- genügend einbindet. Der BSCI-Standard schöpfungskette. Sehr gutes, wenn auch gilt als schwach. Kein Label für Produkte. kein perfektes Chemikalienmanagement. Es gibt ein Label für Textilien. Cotton made in Africa (CmiA): Initiative der Aid by Trade Foundation für ökolo- Lebendrupf: Gänserupf bei lebendigem gische und soziale Verbesserungen im Leib zum Gewinn von Daunen. In der EU Baumwollanbau in Subsahara-Afrika. ist die schmerzhafte Prozedur verboten. Verbot von Gen-Baumwolle und einigen Pestiziden. 22
Lyocell: Viskoseähnliche, industriell Regeneratfasern: Künstlich hergestell- hergestellte Regeneratfaser aus Cellu- te Fasern aus dem Naturstoff Cellulose. lose. Die Produktion verbraucht weniger Das Rohmaterial wird aus Holz durch Chemie und Wasser als die Viskose- Entfernen der Bindestoffe (Lignin) ge- produktion. wonnen. Mulesing: Verfahren in Australien und SA 8000: Zertifizierungssystem für Zu- Neuseeland, bei dem Merinoschafen – lieferbetriebe, initiiert von der Initiative ohne Betäubung – Haut um den Schwanz Social Accountability International (SAI). und After herum entfernt wird. Soll den Pflicht sind die Einhaltung der ILO-Kern- Befall mit Fliegenmaden verhindern. arbeitsnormen und existenzsichernde Löhne. Ein Zertifikat gilt drei Jahre. Modal®: Markenname einer Regenerat- faser der Firma Lenzing. Cellulose aus Sandstrahlen: Technik, um Jeans ei- Buchenholz der Region wird im Nass- nen „used look“ zu verleihen. Der feine spinnverfahren zu einer viskoseähnlichen Quarzstaub kann Atemnot oder Siliko- Faser verarbeitet – nach Hersteller- nose, eine oft tödliche Lungenkrankheit, angaben: effizient und CO2-neutral. verursachen. Oeko-Tex 100: Standard der Interna- Tencel®: Markenname von Lyocell-Fa- tionalen Gemeinschaft für Forschung sern der Firma Lenzing. Es wird Holz aus und Prüfung auf dem Gebiet der Textil- nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet. ökologie. Dient nur dem Verbraucher- schutz: Warenmuster werden auf Schad- Textilbündnis: Initiative, angestoßen stoffrückstände getestet, die Herstel- vom Bundesentwicklungsminister Gerd lungsbedingungen bleiben im Dunkeln. Müller (CSU). Soll die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards sicherstel- Per- und Polyfluorierte Chemikalien len. Das Niveau ist noch unklar. Geplant (PFC): Machen Textilien und Leder was- ist offenbar nur eine freiwillige Verpflich- ser- und schmutzabweisend. Können tung der Textilfirmen, keine gesetzliche beim Menschen die Leberfunktion schä- Regelung. digen und das Hormonsystem stören. Upcycling: Wiederverwenden von Mate- Rana Plaza: Am 24. April 2013 stürzte in rialien für gleich- oder höherwertige neue Sabhar, Bangladesch, das neunstöckige Produkte. In der Mode können Reste aus „Rana Plaza“-Gebäude ein, in dem sich der Stoffproduktion, Altkleider oder Ma- viele Textilfabriken befanden. Rund 1.130 terialien aus anderen Nutzungsbereichen Menschen starben. Am Vortag waren (etwa LKW-Plane für Taschen) eingesetzt Risse im Bau entdeckt worden, doch die werden. Fabrikbetreiber zwangen ihre Angestell- ten zur Weiterarbeit. Mehr Infos zu Textil-Siegeln finden Sie unter: gpurl.de/textil-label 23
Greenpeace fordert: Die weltweite Textilindustrie muss die Verschmutzung von Flüssen und anderen Gewässern sofort stoppen. In der Textilproduktion dürfen keine gefährlichen Chemikalien eingesetzt werden. Die Textilunternehmen müssen Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte übernehmen und diese so konzipieren, dass sie recycelt werden können. Mehr zum Thema finden Sie im Internet unter www.greenpeace.de/detox Greenpeace ist international, überparteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Mit gewalt- freien Aktionen kämpft Greenpeace für den Schutz der Lebensgrundlagen. Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland spenden an Greenpeace und gewährleisten E 0107 1 damit unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt.
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