Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 - Vom (politischen) Landkreis zur (touristischen) Destination
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www.saarschleifenland.de Quelle: dwif (2020) Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Vom (politischen) Landkreis zur (touristischen) Destination Tourismus GmbH
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Inhalt Seite Gedanken zu möglichen nachhaltigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Tourismus im Saarschleifenland 3 1. Datenbasis und Herleitung 5 1.1. Übernachtungsentwicklung im Saarschleifenland 5 1.2. Darstellung des Erarbeitungsprozesses der Tourismusstrategie 7 1.3. SWOT-Analyse 8 1.4. Permanente Gästebefragung 9 1.5. Wanderbefragung 11 1.6. Destination Brand 13 1.7. Tourismusmarketing für die Großregion 15 1.8. Handlungsfelder der Tourismusstrategie des Saarlandes 2025 19 2. Ziele aus der Tourismusstrategie Saarland 2025 20 3. Übergeordnete Handlungsfelder 21 3.1 Tourismusbewusstsein 21 3.2 KMU-Netzwerk 22 3.3 Professionelles Ansiedlungsmanagement 23 3.4 Aufwertung der Ortsbilder 24 3.5 Marken- und Kommunikationsstrategie 25 4. Themenspezifische Handlungsfelder 26 4.1 Inwertsetzung kultureller Leuchtturmstandorte 26 4.2 Ausbau der naturtouristischen Infrastruktur 28 4.3 Qualitätssicherung und –ausbau im Aktivtourismus 29 4.4 Professionalisierung MICE 30 4.5 Ausschöpfen der Potentiale im Medizintourismus 31 5. Zusätzliche Handlungsfelder Saarschleifenland 32 5.1 Qualitätssicherung und –entwicklung im Wandertourismus 32 5.2 Produkt- und Qualitätsentwicklung im Radtourismus 33 5.3 Relaunch der „Gärten ohne Grenzen“ 34 5.4 Optimierung des Angebots für Camping und Reisemobile 36 5.5 Optimierung und Koordinierung des Veranstaltungsangebots 37 5.6 Digitalisierungsoffensive für den Tourismus im Saarschleifenland entlang der Costumer Journey 38 5.7 Weitere Etablierung von Qualitätsstandards entlang der Dienstleistungskette 39 5.8 Vernetzung themenspezifischer Angebote und Entwicklung 40 von Produkten zur Saisonverlängerung 6. Schlüsselprojekte 41 7. Umsetzungsmanagement, Controlling und Evaluation 47 8. Fazit und Ausblick 48 2
Anstelle eines Vorworts – Gedanken zu möglichen nachhaltigen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Tourismus im Saarschleifenland Die Covid-19-Pandemie hat den Tourismus weltweit erschüttert. Welche Veränderungen nachhaltig sein werden, lässt sich auch für das Saarschleifenland nur schwer vorhersagen. Die Auswirkungen der Krise im bisherigen Verlauf der Pandemie waren für die Tourismusbranche dramatisch. Die Schließung von Gastronomiebetrieben und touristischen Einrichtungen sowie das Verbot von touristischen Übernachtungen haben den Tourismus auch im Saarschleifenland von Mitte März bis Mitte Mai und dann erneut ab Oktober 2020 weitgehend lahmgelegt. Während die- ser Zeiträume des Lockdowns findet lediglich ein Binnentourismus der einheimischen Bevölkerung auf Rad- und Premiumwanderwegen statt. Dieser bleibt jedoch angesichts geschlossener Betriebe ohne Wertschöpfung. Die kurze Phase der teilweisen Normalisierung im Sommer – mit oft guten Auslastungen der Betriebe – konnte die Ausfälle der Schließungsperioden nicht kompensieren. So- mit endet das Jahr 2020 auch im Saarschleifenland mit einem dicken Minus bei den touristischen Kennziffern. Die langfristigen Auswirkungen der Krise sind unklar. So ist es z.B. möglich, aber keineswegs sicher, dass sich nachhaltigere Urlaubsformen mit umweltfreundlichen Reisen in nahegelegene Destina- tionen auch nach der Pandemie in nennenswertem Umfang etablieren. Ebenso offen ist die Dauer- haftigkeit der neuen Nachfrage nach Radtour- und Wanderangeboten. Ob die erhoffte Erkenntnis der Schönheit der Destination Deutschland mangels diesjähriger Zielalternative auch zu einer frei- willigen Entscheidung für Ostsee oder Saarland in den nächsten Jahren führen wird, muss abgewar- tet werden. Nicht zuletzt ist zu Beginn des zweiten Corona-Jahres auch noch offen, welche Betriebe mit welchem Fachpersonal nach der Schließung das Geschäft wiederaufnehmen. Trotz dieser Unsicherheiten kann eine Tourismusstrategie für die Jahre ab 2020 die aktuelle Ent- wicklung nicht ignorieren. Für das Saarschleifenland bedeutet das z. B. eine noch stärkere Betonung, der ohnehin schon wichtigen naturbezogenen Themen oder eine noch stärkere Fokussierung des Marketings auf digitale Kanäle. Noch wichtiger als zuvor ist aber vor allem ein flexibles Umset- zungsmanagement für die Ergebnisse der Strategie, um neue Entwicklungen schnell und effizient aufgreifen und integrieren zu können. Die Coronakrise beschleunigt viele bereits zuvor begonnene Entwicklungen und Trends. Nicht zu- letzt auch in der Arbeit der öffentlichen Tourismusförderung. 3
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Abbildung 1: Übernachtungsentwicklung Januar bis August 2020 in Deutschland Abbildung 2: Übernachtungen & Ankünfte Januar – Dezember 2020 im Saarschleifenland 4
1. Datenbasis und Herleitung Die Tourismusstrategie des Saarschleifenlandes basiert hinsichtlich Laufzeit und Inhalten auf der „Tourismusstrategie Saarland 2025“. Deren Ziele und Handlungsfelder (Kapitel 3 und 4) wurden hinsichtlich ihrer spezifischen Eignung für das Saarschleifenland überprüft, gewichtet und punk- tuell ergänzt (Kapitel 5). Zu den Handlungsfeldern wurden Maßnahmen erarbeitet und priorisiert. In Workshops mit der touristischen Fachebene und touristischen Leistungsträgern wurde eine Viel- zahl von konkreten Ideen erarbeitet, die danach zu Maßnahmen präzisiert und den einzelnen Hand- lungsfeldern zugeordnet wurden. Die Ergebnisse der Workshops wurden partiell ergänzt durch Be- wertungen der Saarschleifenland Tourismus GmbH (STG). Zusätzlich wurden für das Saarschleifenland relevante statistische Erhebungen und Erkenntnisse aus einzelnen Studien, in der Regel beauftragt und zur Verfügung gestellt von der Tourismus Zent- rale Saarland (TZS), punktuell eingearbeitet. 1.1 Übernachtungsentwicklung im Saarschleifenland Die Zahl der touristischen Übernachtungen im Saarschleifenland steigt seit Jahren kontinuierlich an. Von 2010 bis 2019 stieg die Zahl der Übernachtungen kumuliert um 12,4 Prozent. Im selben Zeitraum ging die Zahl der angebotenen Betten wegen Betriebsaufgaben leicht zurück (minus 2 Prozent), die Auslastung stieg entsprechend. Diese Entwicklung geht vor allem auf eine steigende Nachfrage im Wandertourismus zurück. Abbildung 3: Übernachtungsentwicklung 2010-2019 Übernachtungen 2010-2019 +12,4 % 640000 620000 600000 580000 560000 540000 520000 500000 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Übernachtungen 552545 578152 589898 548209 578938 596801 600707 589983 625401 620993 Quelle: Statistisches Amt Saarland 2010-2019 5
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Die ausgeprägte Saisonalität mit deutliche höheren Übernachtungszahlen im Sommerhalbjahr geht ebenfalls auf die hohe Nachfrage bei naturtouristischen Themen und Veranstaltungs-High- lights in den Sommermonaten zurück. Abbildung 4: Saisonalität 2019 Saisonalität 2019 72213 72989 65743 54448 56043 55471 52232 41577 41646 36208 37081 34258 JAN FEB MÄR APR MAI JUN JUL AUG SEP OKT NOV DEZ Quelle: Statistisches Amt Saarland 2019 6
1.2 Darstellung des Erarbeitungsprozesses der Tourismusstrategie 3 Workshops mit Touristikern und Leistungsträgern SWOT-Analyse, Themenfestlegung mit Gewichtung, Ausblick ins Jahr 2025, Arbeitsgruppen, 10 Schwerpunktthemen, Herausarbeitung von wechselseitigen Erwartungshaltungen: Was wünsche ich mir vom jeweils anderen? Herausarbeitung von konkreten Maßnahmen und Projekten zu den Schwerpunktthemen, Herausarbeitung von konkreten Marketing-Ideen Herleitung aus der Tourismusstrategie Saarland 2025, Prüfung der Relevanz von Zielen und Handlungsfeldern für das Saarschleifenland, zusätzliche Berücksichtigung der Ergebnisse ausgewählter Studien, Erarbeitung von zusätzlichen spezifischen Handlungsfeldern , Präzisierung der Ideen aus den Workshops zu überprüfbaren Maßnahmen und Zuordnung zu den einzelnen Handlungsfeldern, Ausarbeitung von 10 Schlüsselprojekten Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Quelle: Eigene Darstellung 7
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 1.3 SWOT-Analyse Abbildung 5: SWOT Analyse Saarschleifenland Stärken Schwächen ■ Zusammenarbeit im Kommunalausschuss ■ unzureichende Wahrnehmung in Politik ■ Zusammenarbeit beim Wegemanagement und Öffentlichkeit ■ hoher Umsetzungsgrad bei Standards ■ kaum Lobbyisten für touristische Anliegen (i-Marke, Klassifizierungen, Zertifizierun- ■ Mittelausstattung der öffentlichen Touris- gen) musförderung zu gering ■ gutes Investitionsklima ■ zu wenig Personal für neue Herausforde- ■ individualisierte Gästeansprache durch rungen viele KMUs ■ Kostendruck und „Rasenmäher“-Sparmaß- ■ positives Finanzsaldo (mehr Einnahmen als nahmen Ausgaben im öffentlichen Tourismus) ■ zu wenig Bewusstsein für wirtschaftliche Bedeutung ■ Beherbergung und Gastronomie: Öffnungszeiten, Personal, Investitionen, Betriebsübergabe ■ zu geringe Wertschöpfung ■ fehlendes Tourismusbewusstsein Chancen Risiken ■ Kommunikation Tourismus in Gremien, ■ Gefährdung der Arbeitsfähigkeit bei fort- Räten, Ausschüssen dauernder Mittelkürzung ■ bessere Arbeitsteilung und gemeinsame ■ hoher Zeitaufwand durch Gremienarbeit Finanzierung (viele Themenrunden) ■ verbesserte Presse- und Lobbyarbeit durch ■ Selbstrechtfertigung schluckt Arbeitszeit Journalisten ■ Projekte nach vorhandenen Fördertöpfen ■ verbesserte Kommunikation durch das Land statt nach Notwendigkeit (WiMin) ■ Gefahr nicht eingelöster Qualitätsverspre- ■ Kenntnis und Nutzung von Förderprogram- chen men (Scouting) ■ gastronomische Verödung peripherer ■ mehr Finanzmittel durch Tourismusabgabe Standorte durch fehlende Nachfolge ■ mehr Refinanzierung durch Verkauf (ge- ■ fehlende Nachfrage und Auslastung im meinsamer Einkauf) Winter ■ noch konsequentere Umsetzung von Qualität ■ Hotellerie und Gastronomie: Nachwuchs- förderung, Betriebscoaching Quelle: Eigene Darstellung aus den Workshop Ergebnissen 8
1.4 Permanente Gästebefragung (PEG) Für die PEG wurden in den Jahren 2016 und 2017 über 9.000 Übernachtungsgäste an 23 Standorten im ganzen Saarland befragt. Die für das Saarschleifenland relevanten Erkenntnisse sind vielfältig, wenn auch nicht überraschend. So sind die touristischen Hotspots wie die Saarschleife oder der Losheimer Stausee häufig auch Ausflugsziele für Übernachtungsgäste aus den übrigen Teilen des Saarlandes. Fast die Hälfte der Übernachtungsgäste verbringt nur ein (verlängertes) Wochenende im Saarland, lediglich 12 Prozent absolvieren hier ihren Haupturlaub. Pauschalreisen spielen mit nur 3 Prozent kaum eine Rolle, die Mehrzahl der Gäste wurde durch Freunde und Verwandte auf das Saarland aufmerksam. Rund die Hälfte der Gäste sind Wiederholer, die Zufriedenheit mit dem Auf- enthalt ist relativ hoch und mehr als zwei Drittel der Gäste sind zwischen 40 und 70 Jahre alt. Für die Tourismusstrategie des Saarschleifenlandes ist vor allem die hohe Bedeutung der Natur- und Aktivthemen von besonderer Relevanz. Unter den in der Befragung erarbeiteten Zielgruppen ist „Aktiv/Natur“ mit 28 Prozent die größte. Abbildung 6: Zielgruppen der PEG Quelle: Tourismuszentrale Saarland Gästebefragung 2016/2017 9
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Bestätigt wird die Bedeutung dieses Themas durch das Interesse der Gäste im Rahmen der Themen- angebote. Mit Wandern und Kulinarik sind hier zwei weitere für das Saarschleifenland besonders relevante Themen in der Beliebtheit der Urlauber ganz vorne platziert. Abbildung 7: Interesse an Themenangeboten Quelle: Tourismuszentrale Saarland Gästebefragung 2016/2017 Damit können gleich mehrere Handlungsfelder der vorliegenden Tourismusstrategie aus der PEG direkt hergeleitet werden: Naturtourismus, Aktivtourismus, Wandertourismus und Regionale Pro- dukte. 10
1.5 Wanderbefragung Wegen der in der PEG herausgearbeiteten Bedeutung von Wanderern und Aktivtouristen für das Saarland führte die TZS im Oktober 2018 eine Wanderbefragung in Losheim am See durch. 64 Wan- derurlauber gaben in Tiefeninterviews über Ihre Wahrnehmung des Wanderangebots am Standort Auskunft. Die überdurchschnittlich lange Aufenthaltsdauer von 4 Tagen (alle Gäste nur 2 Tage) oder der überdurchschnittlich hohe Anteil an Hotelübernachtungen von 60 Prozent (alle Gäste nur 40 Prozent) mit entsprechend hoher Wertschöpfung belegen die ökonomische Relevanz des Themas Wandern für das Saarschleifenland und seine prominente Berücksichtigung in der vorliegenden Tourismusstrategie. Besonders relevant ist die klare Fokussierung der Wanderer auf das Angebotssegment „Premium- Wanderwege“. Dies macht die weitere besondere Berücksichtigung dieses Themas in der täglichen Arbeit wie in der Tourismusstrategie sinnvoll. Abbildung 8: Welche Wege werden bewandert? Quelle: Tourismuszentrale Saarland Wanderbefragung Oktober 2018 11
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Abbildung 9: Bedeutung von Siegeln Quelle: Tourismuszentrale Saarland Wanderbefragung Oktober 2018 12
1.6 Destination Brand Die jährlich von der Tourismusberatung Inspektour zusammen mit der FH Westküste durchgeführte Studienreihe vergleicht deutschlandweit touristische Destination anhand wechselnder Fragestel- lungen. Dabei werden Destinationseigenschaften wie Markenstärke, Themenkompetenz, Profilie- rung oder Spontan-Assoziationen der Reisenden analysiert und die Regionen in Rankings in relative Reihenfolgen gebracht. Das Saarland landet hier zumeist auf mittleren Rängen, bei den Eigenschaf- ten „attraktiv“ (+8%) und „authentisch/echt“ (+7%) konnte von 2011 bis 2017 der Größte Zuwachs verzeichnet werden. Für die Tourismusstrategie des Saarschleifenlandes sind vor allem Eigenschaftsbeurteilung und Themeneignung des Saarlandes von Interesse. Die Eigenschaftsbeurteilung belegt mit Ihren relativ hohen Werten für „frankreichnah“ und „ge- nussvoll“ die Bedeutung der Schlüsselprojekte „grenzüberschreitende Kooperation“ und „Genuss- region Saarschleifenland“. Die Bewertung für „historisch interessant“ unterstützt die Relevanz des Themas historische Grenze im Schlüsselprojektes „Zusammenarbeit mit Frankreich und Luxemburg intensivieren“. Abbildung 10: Eigenschaftsbeurteilung des Saarlandes 44% 34% frankreichnah genussvoll 35% 28% 29% historisch interessant klimatisch angenehm nicht überlaufen / Geheimtipp © inspektour GmbH – DESTINATION BRAND 17 © inspektour GmbH – DESTINATION BRAND 17 13
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Abbildung 11: Themeneignung des Saarlandes 25% 36% 38% 44% 33% 37% Gesundheit Kulinarik Kultur Natur Wellness Landurlaub 38% 43% 35% 45% 33% 53% Familie Industrie Nachhaltiger Urlaub Rad fahren Städte Wandern Thema Thema Thema © inspektour GmbH – DESTINATION BRAND 16 © inspektour GmbH – DESTINATION BRAND 16 14
1.7 Tourismusmarketing für die Großregion Diese grenzüberschreitende Studie aus dem Jahr 2018 der Sinus Marktforschung zum digitalen Nut- zerverhalten von Reisenden in der Großregion ist für die vorliegende Tourismusstrategie vor allem wegen ihrer Zielgruppendefinition, der Ausdifferenzierung der wichtigsten Zielgruppen sowie der Herausarbeitung von deren Informationsverhalten relevant. Abbildung 12: Überblick der Zielgruppensegmente der GR, verortet in den Sinus Milieus Explorers (Entdecker) 17% Nature-loving Actives (Naturliebende Aktive) 16% Relaxation Seekers (Entspannungssucher) 16% Short-Breakers (Kurz-Reisende) 15% Perfection Seekers (Perfektionssucher) 21% Leisure-Oriented (Freizeitorientierte) 15% Basis: n = 4.054 Überdurchschnittlich Durchschnittlich Unterdurchschnittlich Quelle: SINUS INSTITUT, Interreg- Digitales Tourismusmarketing für die Großregion Als besonders relevant für die Region werden die drei Zielgruppen „Explorers“, „Nature-loving Acti- ves“ und „Short-Breakers“ angesehen. 15
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Abbildung 13: Zielgruppe Explorers Die Explorers suchen vor allem das außerge- Abbildung 14: Positionierung Explorers wöhnliche und zugleich authentische Reiser- lebnis, sie informieren und organisieren sich fast ausschließlich online. Zur Ansprache die- ser Zielgruppe sind vor allem die Maßnahmen in den Handlungsfeldern und Schlüsselprojek- ten zu den Themen „Naturtourismus“, „Aktiv- tourismus“, „Wandern“, „Digitale Tools“ und „Emotional-kreativer Zugang“ geeignet. Die zumindest temporären Einschränkungen bei der Bereisung exotischer Fernziele durch die Corona-Pandemie bieten für europäische Destination neue Möglichkeiten zur Gewin- nung dieser Zielgruppe. 16 Quelle: SINUS INSTITUT, Interreg- Digitales Tourismusmarketing für die Großregion
Abbildung 15: Zielgruppe Nature-loving Actives Für die Nature-loving Actives hat das Naturer- Abbildung 16: Positionierung Nature-loving Actives leben die größte Bedeutung, dass sie häufig noch analog planen und vorbereiten. Zur An- sprache dieser Zielgruppe sind vor allem die Maßnahmen in den Handlungsfeldern und Schlüsselprojekten zu den Themen „Natur- tourismus“, „Aktivtourismus“, „Wandern“ und „Camping“ geeignet. Quelle: SINUS INSTITUT, Interreg- Digitales Tourismusmarketing für die Großregion 17
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Abbildung 17: Zielgruppe Short-Breakers Für die Short-Breakers steht die Kurzreise Abbildung 18: Positionierung Short-Breakers im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten. Die durch- schnittliche Aufenthaltsdauer von 2 Tagen im Saarschleifenland zeigt die Bedeutung dieser Zielgruppe für unsere Region. Zur Ansprache sind vor allem die Maßnahmen in den Hand- lungsfeldern und Schlüsselprojekten zu den Themen „kulturelle Leuchtturmstandorte“, „Naturtourismus“, „Aktivtourismus“, „Wan- dern“, „Gärten“ und „Kulinarik“ geeignet. 18 Quelle: SINUS INSTITUT, Interreg- Digitales Tourismusmarketing für die Großregion
1.8 Handlungsfelder der Tourismusstrategie des Saarlandes 2025 Abbildung 19: Handlungsfelder für den Saarland Tourismus 2025 im Überblick Übergeordnete Handlungsfelder 1 Tourismusbewusstsein 2 KMU-Netzwerk 3 Professionelles Ansiedlungsmanagement 4 Aufwertung der Ortsbilder 5 Marken- und Kommunikationsstrategie Themenspezifische Handlungsfelder 6 Inwertsetzung kultureller Leuchtturmstandorte 7 Ausbau der naturtouristischen Infrastruktur 8 Qualitätssicherung und -ausbau im Aktivtourismus 9 Professionalisierung MICE 10 Ausschöpfen der Potenziale im Medizintourismus Quelle: dwif consulting Tourismuskonzeption Saarland 2025 19
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 2. Ziele aus der Tourismusstrategie Saarland 2025 Die Tourismusstrategie Saarland 2025 definiert vier zentrale Ziele. Diese werden nachstehend hin- sichtlich für das Saarschleifenland angepasst. Saarland Ziel 1: Saarland-Tourismus wächst nachhaltig (Übernachtungen +1,2 Prozent pro Jahr) Saarschleifenland Ziel 1: Das Übernachtungsvolumen im Saarschleifenland steigt jährlich um 1,2 Prozent. Die Übernachtungskapazität wird um den gleichen Wert erhöht. Ausgangswerte: Übernachtungen 2019: 620.993 – Übernachtungskapazitäten 2019: 4.704 Saarland Ziel 2: Tourismus stärkt Wirtschaftskraft im Saarland (Einkommenswirkung bis 2025 +11 Pro- zent) Saarschleifenland Ziel 2: Die Einkommenswirkung steigt bis 2025 um 11 Prozent (gemessen am Wert 2019). Die Wertschöpfung in den Betrieben je Gast wird erhöht. Ausgangswerte: Einkommenswirkung 2019: 175 Millionen Euro Saarland Ziel 3: Saarland-Tourismus ist umweltfreundlich (50 zertifizierte umweltfreundliche Betriebe bis 2025) Saarschleifenland Ziel 3: 2025 gibt es mindestens 10 zertifizierte umweltfreundliche Betriebe im Saarschleifenland Ausgangswerte: Umweltfreundliche Betriebe 2019: 1 Saarland Ziel 4: Tourismus heißt Lebensqualität (Zufriedenheit der Bürger mit dem Freizeitangebot auf der Basis von Zufriedenheitsmessungen) Saarschleifenland Ziel 4: Die Zufriedenheit der Bürger mit dem Freizeitangebot ist 2025 größer als 2016. Ausgangswerte: 89% Zufriedenheit in der Bevölkerung Abbildung 20: Zufriedenheit Freizeitangebot (Quelle Sparkassen Tourismusbarometer 2017) 20
3. Übergeordnete Handlungsfelder Die übergeordneten Handlungsfelder der Tourismusstrategie Saarland 2025 werden für das Saar- schleifenland bewertet und angepasst. 3.1 Tourismusbewusstsein Bewertung: Ein ausgeprägtes Tourismusbewusstsein ist für eine vollwertige Tourismusdestination von zentraler Bedeutung. Eine nachhaltige Finanzierung der öffentlichen Tourismusentwicklung ist nur auf der Grundlage eines gesellschaftlichen Konsenses über den Nutzen des Tourismus für Wohlstand und Lebensqualität möglich. Und professionelle Gastfreundschaft entlang der gesam- ten Dienstleistungskette funktioniert nur auf der Grundlage eines stabilen Tourismusbewusstseins. Die Coronakrise hat mit den vorübergehenden Schließungen der touristischen Einrichtungen sicher zu einer Sensibilisierung für die Bedeutung des Tourismus als harter und weicher Standortfaktor beigetragen. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 3.1.1 Regelmäßige regionale Pressearbeit STG Hoch Ab sofort & über touristische Aktivitäten, Einrich- fortlaufend tungen, Veranstaltungen (auch z. B. über die Tourismusstrategie) 3.1.2 Regelmäßige Kommunikation der STG & Kommunen Hoch Ab sofort & touristischen Themen in die Politik, Gre- fortlaufend mienarbeit 3.1.3 Aufbereitung & Inszenierung von STG & Saarbrücker Hoch Ab sofort Lieblingsplätzen im Saarschleifenland Zeitung durch Content-Produktion (Videos) 3.1.4 Verbesserung der Information der STG Hoch Ab sofort & Leistungsträger, z. B. durch Betriebs- fortlaufend coaching 3.1.5 Einrichtung einer festen Seite „Touris- Kommunen Hoch Bis Ende 2021 mus“ in allen Amtsblätter 3.1.6 Erstellung eines Fact-Sheet „Tourismus STG Hoch Bis Ende 2021 im Saarschleifenland“ für Politik, Leis- tungsträger, Journalisten und andere Multiplikatoren (analog der bereits im Hochwald-Projekt erarbeiteten Zusam- menstellung) 3.1.7 Erfassung von Übernachtungszahlen Kommunen Hoch Ab 2021 von Betrieben unter 10 Betten 3.1.8 Prüfung der Möglichkeiten der Einfüh- STG & Kommunen Mittel Ab 2022 rung einer Tourismusabgabe/-beitrag für Gäste und/oder Betriebe in ausge- wählten Kommunen 3.1.9 Aufbau eines Netzwerks von Urlaubs- STG & Kommunen Niedrig Ab 2022 botschaftern in der Region 21
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 3.2 KMU (kleine und mittlere Unternehmen) Netzwerk Bewertung: Die Zusammenarbeit der STG mit den touristischen Leistungsträgern hat sich zuletzt deutlich intensiviert. So werden z. B. seit einigen Jahren vor allem kleinere Übernachtungsbetriebe in regelmäßigen persönlichen Beratungen fit für den Markt gemacht. In den Wochen der behördlich verordneten Betriebsschließungen und Nutzungsbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie wurde diese Zusammenarbeit durch regelmäßige Informationen aller und individuelle Beratungen zahlreicher Betriebe durch die STG weiter vertieft. Für die Zukunft muss dieses bestehende Netz- werk weiter gefestigt und ausgeweitet werden. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 3.2.1 Fortführung der regelmäßigen Infor- STG Hoch Ab sofort & mation der Betriebe auch nach der fortlaufend Corona-Pandemie 3.2.2 Organisation eines regelmäßigen per- STG & Kommunen Hoch Ab 2021 & sönlichen und fachlichen Austauschs fortlaufend durch Versammlungen der Leistungs- träger im festen Rhythmus (z. B. zwei- mal pro Jahr) 3.2.3 Organisation einer Lenkungsgruppe STG Hoch Ab 2021 zur Umsetzung und Evaluation der Tourismusstrategie mit Einbeziehung der Leistungsträger 3.2.4 Durchführung von jährlichen Schulun- STG Mittel Ab 2022 gen der Betriebe zu relevanten Aspek- ten aus der Tourismusstrategie und aktuellen Themen 3.2.5 Verbesserung der Kooperation mit STG & Kommunen Mittel Ab 2022 branchenfremden Betrieben (z. B. Cross-Marketing mit V&B) 22
3.3 Professionelles Ansiedlungsmanagement Bewertung: Im Saarschleifenland fehlen Übernachtungskapazitäten in der Tourismussaison. Die potenzielle Gästenachfrage kann nicht befriedigt werden. Vor allem im Segment der Hotels und Gasthöfe gingen in der letzten Dekade in der Summe Kapazitäten verloren. Lediglich im Segment der Ferienwohnungen und Ferienhäuser fand und findet eine Ausweitung der Kapazitäten statt. Eine aktualisierte Ist-Analyse auf Grundlage einer Weiterentwicklung des bestehenden Hotel-Kon- zeptes und in der Folge eine gezielte, standortabhängige und konzertierte Ansprache von Investo- ren und Betreibern ist erforderlich. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 3.3.1 Prüfung der Schaffung einer Übernach- STG & Gemeinde Hoch Bis Ende 2021 tungsmöglichkeit in der Römischen Perl & Kulturstif- Villa Borg tung 3.3.2 Überarbeitung und Aktualisierung des STG & Kommunen Hoch Bis Mitte 2022 bestehenden Hotelentwicklungskon- zepts für das Saarschleifenland 3.3.3 Prüfung der Ansiedlung eines Familien- STG & Kommunen Hoch Bis Mitte 2022 hotels 3.3.4 Erstellung und Realisierung eines STG & Kommunen Hoch Bis Ende 2022 Umsetzungsplans des aktualisierten Konzeptes 3.3.5 Analyse der Möglichkeiten der Reakti- STG & Kommunen Mittel Ab Mitte 2022 vierung geschlossener Objekte 3.3.6 Regelmäßige Akquise von möglichen In- STG & Kommunen Mittel Ab 2023 vestoren und Betreibern durch gezielte Ansprache innerhalb und außerhalb der Region z.B. durch Vortragsreihen oder Veröffentlichungen 23
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 3.4 Aufwertung der Ortsbilder Bewertung: Bei der Kommunikation mit Gästen wird immer wieder die Qualität der Ortsbilder kri- tisch bewertet. Dies steht im Gegensatz zu den positiven Bewertungen der Landschaft und der touristischen Angebote. Auch von Seiten der Leistungsträger oder von engagierten Bürgern wird am Zustand der Ortsbilder immer wieder Kritik geäußert und eine Verbesserung der oft als unhalt- bar empfundenen Situation eingefordert. Diese für das gesamte Saarland gültige und aus dessen industriellen Historie erklärbare Situation findet sich zum Beispiel in abgeschwächter Form auch im Saarschleifenland wieder. Trotz einiger weitgehend intakter Ortsbilder wie in Wochern oder Sehndorf bleibt die Attraktivität der Orte auch hier weit hinter derjenigen der Landschaft zurück. Es ist nötig, sowohl schnelle Verbesserungen zu erreichen als auch einen nachhaltigen Prozess anzustoßen. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 3.4.1 Abschluss des Atmosphäre-Checks im STG & Kommunen Hoch Bis Ende 2020 gesamten Landkreis (vereinzelte Orts- begehungen, Abschlussworkshop) 3.4.2 Realisierung eines ersten Förderprojek- STG & Kommunen Hoch Bis Ende 2021 tes in jeder Kommune 3.4.3 Etablierung einer dauerhaften Projekt- STG & Kommunen Hoch Ab 2021 struktur mit jährlichem Workshop, Um- setzungsüberprüfung, Ideenfindung, Fördermittelakquise 3.4.4 Stärkere Verankerung des Themas in STG & Kommunen Mittel Ab 2021 der neuen LEADER-LES (lokale Entwick- lungsstrategie) 3.4.5 Maßnahmen zur Stärkung des Ehren- Landkreis & Kom- Niedrig Ab 2021 amtes munen 3.4.6 Prüfung der Organisation eines regel- Landkreis, STG & Niedrig Ab 2022 mäßigen Wettbewerbs, z. B. um die Kommunen attraktivsten Ortsbilder (vergleichbar „Villes Fleuries“ in Frankreich) ergän- zend zu „Unser Dorf hat Zukunft“, Nachhaltigkeits- und Innovationspreis 3.4.7 Prüfung der Umsetzung eines gemein- Kommunen Niedrig Ab 2022 samen aktiven Leerstands-Manage- ments 3.4.8 Anschaffung einheitlicher Gestaltungs- Kommunen Niedrig Ab 2022 elemente für für private Haushalte und Gewerbetreibende durch die Kommu- nen sowie regionaler Gestaltungsfibeln und Gestaltungsatzungen (z.B. einheit- liche Blumenkästen) 24
3.5 Marken- und Kommunikationsstrategie Bewertung: Eine zwischen TZS, STG und Kommunen eng abgestimmte Marken- und Kommuni- kationsstrategie ist notwendig, bisher aber nur in Ansätzen vorhanden. Die Dachmarke Saarland und die Regionalmarke Saarschleifenland müssen konsequent und hierarchisch abgestuft kommu- niziert werden. Eine Konzentration der Marketingaktivitäten auf Regionsebene und vor allem auf Landesebene ist erforderlich. Kommunales Marketing sollte sich auf begrenzte Bereiche wie Veran- staltungen oder Stadtmarketing beschränken. Die Maßnahmen sollten stets die Markenwerte des Saarlandes im Blick haben. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 3.5.1 Erarbeitung eines abgestimmten und STG , TZS & Kom- Hoch Ab 2021 arbeitsteiligen Marketingkonzeptes munen mit Finanzierungssicherstellung und Controlling 3.5.2 Relaunch der Marke „Saarschleifenland“ STG, Kommunen Hoch Ab 2021 und Erarbeitung eines Kommunikati- onsleitfadens zur Verbreitung der Mar- ke Saarschleifenland durch Kommunen, Organisationen und Betriebe 3.5.3 Erarbeitung eines Konzepts zur Einbin- STG, Kommunen & Hoch Ab 2021 dung weiterer regionaler Marken (z. Markenhalter B. „Ebbes von Hei!“, Naturpark Saar- Hunsrück, Premium-Wanderregion Saar-Hunsrück, Saar-Hunsrück-Steig, Traumschleifen Saar-Hunsrück) 3.5.4 Erarbeitung von Ideen zur stärkeren STG, Gemeinde Mittel Ab 2021 Nutzung der bekannten Marke „Mosel“ Perl & Moselland- Touristik 25
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 4. Themenspezifische Handlungsfelder Die themenspezifischen Handlungsfelder der Tourismusstrategie Saarland 2025 werden für das Saarschleifenland bewertet und angepasst. 4.1 Inwertsetzung kultureller Leuchtturmstandorte Bewertung: Das Saarschleifenland besitzt ein differenziertes Angebot an kulturtouristischen Ein- richtungen vom überregional wirkenden Leuchtturmstandort bis zum lokalen Special-Interest-Pro- dukt. Dieses Angebot muss priorisiert und mit jeweils angepassten individuellen Strategien entwi- ckelt werden. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 4.1.1 Touristische Aufwertung und Instand- STG & Stadt Wa- Hoch Ab 2021 setzung der gallo-römischen Monu- dern mentalgrabhügel in Oberlöstern 4.1.2 Ausdifferenzierung des kulturtouris- STG, Kommunen Hoch Ab 2021 tischen Angebots hinsichtlich seiner & ausgewählte touristischen Vermarktbarkeit Einrichtungen 4.1.3 Entwicklung und Umsetzung eines STG, Kommunen Hoch Ab 2022 Inszenierungs- und Vermarktungskon- & ausgewählte zeptes für die relevanten kulturtouris- Einrichtungen tischen Einrichtungen (z.B. Kupferberg- werk Düppenweiler, Römische Villen Borg & Nennig etc.) 4.1.4 Schaffung von touristisch relevanten STG & Kommunen Hoch Ab 2022 Veranstaltungen / Veranstaltungsreihen 4.1.5 Weiterentwicklung und Inszenierung STG, Kommunen Hoch Ab 2022 (multimedial und über Augmented und & ausgewählte Virtual-Reality) des Kultur-Geschichts- Einrichtungen (z.B. Tourismus sowie Etablierung von The- HBK Saarbrücken) menstrecken durch Verknüpfung der einzelnen Themenschwerpunkte mit Wander- und Radwegen 4.1.6 Fertigstellung und Umsetzung eines STG & Gemeinde Mittel Ab 2022 touristischen Konzepts für die Muse- Losheim am See umsbahn und den Museumsbahnhof Losheim (z.B. Übernachten im Schlaf- wagen) 4.1.7 Touristische Aufbereitung, Produktent- STG, Kommunen Mittel Ab 2022 wicklung und Vermarktung des Themas & Saarländischer Kelten in Kooperation mit Partnern au- Museumsverband ßerhalb des Landkreises (z.B. Gemeinde Nonnweiler) 26
Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 4.1.8 Prüfung der Einführung eines Kombi- STG & Einrichtun- Niedrig Ab 2021 tickets (für Tagesgäste) zusätzlich zur gen Saarland-Card (nur für Übernachtungs- gäste) mit Erwerb in allen Tourist-Infos, z.B. Kletter-Ticket: Waldseilgarten, DAV Kletterhalle, Kletterhafen-Merzig 4.1.9 Ausweitung der touristischen Inwert- STG, Kommunen & Niedrig Ab 2022 setzung und Vernetzung von Burgen Kulturstiftung und Schlössern (z.B. Burg Montclair, Schloss Saareck, Burgruine Dagstuhl) 4.2 Ausbau der naturtouristischen Infrastruktur Bewertung: Mit den Premium-Wanderwegen wurde im Saarschleifenland seit 2005 eine einzigarti- ge naturtouristische Infrastruktur geschaffen und immer wieder ergänzt und optimiert. Diese Initi- ative gilt es fortzuführen und auf andere naturtouristische Aktivitäten zu übertragen. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 4.2.1 Schaffung von Nature Campgrounds STG, SHS-Anrainer- Hoch Bis Ende 2021 am Saar-Hunsrück-Steig (SHS) sowie Kommunen Prüfung der Umsetzung weiterer natur- naher Übernachtungsmöglichkeiten 4.2.2 Intensivierung der Kooperation mit STG & Naturpark Hoch Ab sofort dem Naturpark Saar-Hunsrück bei der Schaffung von Infrastrukturen und Pro- dukten sowie in der Vermarktung (z.B. Geo-Tourismus) 4.2.3 Aufbau einer Zusammenarbeit mit dem STG, Nationalpark Hoch Ab sofort Nationalpark Hunsrück-Hochwald (z.B. & Hochwald-Kom- Ausweitung der Nationalpark-Partner- munen betriebe im Saarschleifenland, Mitwir- kung in der Nationalparkregion) 4.2.4 Prüfung weiterer Infrastrukturprojekte STG Hoch Ab sofort zur Förderung durch das WMAEV 4.2.5 Entwicklung eines Landschafts-Möblie- STG & Kommunen Hoch Ab 2021 rungskonzeptes (z.B. für Aussichtstür- me, Brücken) 4.2.6 Touristische Aufwertung des Wildparks STG & Gemeinde Hoch Ab 2021 mit Weiskircher Erlebniszentrum (WEZ) Weiskirchen 4.2.7 Stärkere Berücksichtigung von touris- STG Mittel Ab 2021 tisch relevanten Einzelstandorten (z.B. Wolfspark Merzig) bei der Vermarktung 4.2.8 Optimierung des Barfußpfads Wald- STG & Gemeinde Mittel Bis Mitte 2022 hölzbach Losheim am See 27
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 4.3 Qualitätssicherung und -ausbau im Aktivtourismus Bewertung: Wandern und Radfahren in all seinen Ausprägungen (Freizeit, E-Velo, Mountain Bike) sind die zentralen aktivtouristischen Segmente im Saarschleifenland und stellen eigene Hand- lungsfelder in Kapitel 5 dar. In den letzten Jahren haben sich weiterhin attraktive Kletterangebote in der Region etabliert. Hinzu kommen Reiten und wassertouristische Angebote. Diese bereits vorhan- denen Möglichkeiten müssen punktuell ergänzt und vernetzt vermarktet werden. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 4.3.1 Prüfung der Realisierung von zusätzli- STG & Kommunen Hoch Ab 2021 chen Aktiv-Infrastrukturen und -Ange- boten (z.B. ZIP-Line über der Saarschleife, Kanu auf der Saar) 4.3.2 Vernetzung und gemeinsame Vermark- STG, Kommunen & Mittel Ab 2021 tung des klettertouristischen Angebots Betreiber (z.B. Hochseilgärten in Merzig und Weis- kirchen, Kletterhalle in Wadern, Kletter- felsen in Losheim), besondere Ansprache der Zielgruppe „Familien mit Kindern“ 4.3.3 Schaffung, Bündelung und Vermarktung STG, Kommunen & Mittel Ab 2022 von Aktiv-Nischenangeboten (z.B. Bo- Akteure genschießen auf dem Bietzer Berg sowie im Bereich Trail-Running) 4.3.4 Touristische Inszenierung des Golfange- STG, Stadt Wadern Niedrig Ab 2021 bots (z.B. Kombinationsangebote Golf & Golfpark Weiher- und Wandern, Kooperation mit IKK) hof 4.3.5 Optimierung des Wanderreitangebots, STG, Kommunen & Niedrig 2023 bis 2025 z. B. durch Schaffung beschilderter Verein „Saarland im Reitwege Sattel“ 28
4.4 Professionalisierung MICE Bewertung: Im Bereich MICE (Meetings, Incentives, Conventions und Events) ist für das Saarschlei- fenland vor allem der Teilbereich „Events - Veranstaltungen“ von Interesse. Dieser wird in einem eigenen Handlungsfeld bearbeitet. Für die übrigen Teilbereiche besteht die Aufgabe vor allem in Aufbau und Vermarktung von kleinteiligen Special-Interest-Angeboten und in der Kombination mit naturbezogenen Aktivitäten. Für größere Tagungen ist lediglich Merzig mit Stadthalle und Zeltpa- last sowie die Eisenbahnhalle in Losheim und das Cloef-Atrium in Orscholz ein geeigneter Standort. Die Relevanz dieses Handlungsfeldes für das Saarschleifenland ist somit begrenzt. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 4.4.1 Profilierung von außergewöhnlichen STG & Kommunen Mittel Ab 2022 Orten für kleinere Tagungen und Veran- staltungen (z.B. Römische Villa Borg) 4.4.2 Erarbeitung von Rahmen- und Aus- STG, TZS & Kommu- Mittel Ab 2022 flugsprogrammen für Tagungen und nen Kongresse 4.4.3 Kombination von außergewöhnlichen STG & Betreiber Niedrig Ab 2022 Locations mit Outdoor-Aktivitäten (z.B. Cloef-Atrium und Baumwipfelpfad) oder Shopping-Angeboten (z.B. Outlets in Mettlach) 4.4.4 Prüfung der Möglichkeiten einer verbes- STG Niedrig Ab 2022 serten Vermarktung von Tagungen und Kongressen in Hotels 29
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 4.5 Ausschöpfen der Potenziale im Medizintourismus Bewertung: Dieses touristische Segment besitzt im Saarschleifenland sicher noch Entwicklungspo- tential, wird sich im Vergleich zu anderen Themen aber eher in der Nische entfalten. Hier gilt es vor allem, die landesweiten Initiativen wie das „Netzwerk Hören“ zu unterstützen und für die Region nutzbar zu machen. Vereinzelt ergeben sich jedoch auch spezifische Möglichkeiten für das Saar- schleifenland. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 4.5.1 Erstellung und Umsetzung eines Kon- STG, Gemeinde Hoch Ab sofort zeptes für den „Kur-, Heil- und Kneipp- Weiskirchen & wald Weiskirchen“ weitere Partner 4.5.2 Schaffung von medizintouristischen STG & relevanter Hoch Ab 2021 Arrangements, z. B. „Denkspur und ge- Partner sunde Ernährung“ 4.5.3 Entwicklung von touristischen Angebo- STG & IKK Hoch Ab 2021 ten für medizinische Prävention mit der Krankenkasse IKK 4.5.4 Verbesserung der Kooperation mit STG & relevanter Mittel Ab 2022 bestehenden touristisch relevanten Partner medizinischen Anbietern, z. B. Gesund- heitsnetzwerk Saarland 4.5.5 Angebot von Stadtführungen und STG & Kommunen Mittel Ab 2022 Lauschtouren für Gehörlose 4.5.6 Prüfung der Nutzbarkeit und der Wei- STG & Kurorte Mittel Ab 2022 terentwicklung von Gesundheitsprädi- katen 30
5 Zusätzliche Handlungsfelder Saarschleifenland Neben den Handlungsfeldern der Tourismusstrategie Saarland 2025 werden für das Saarschleifen- land weitere Handlungsfelder definiert. 5.1 Qualitätssicherung und -entwicklung im Wandertourismus Bewertung: Das Saarschleifenland ist die führende Wanderregion im Saarland. Die Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität des wandertouristischen Angebots ist daher für das Saarschleifen- land von überdurchschnittlicher Bedeutung und erfordert ein separates Handlungsfeld. Vor allem das hohe Wertschöpfungspotenzial (vgl. Tourismusstrategie Saarland 2025) macht eine intensive Arbeit an diesem Handlungsfeld nötig. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.1.1 Nachhaltige Sicherstellung der Wege- STG, GIB, Kommu- Hoch Bis Ende 2021 qualität durch Erhalt und Ausweitung nen & Wanderbüro einer Managementstruktur und Einfüh- Saar-Hunsrück rung eines digitalen Facility-Manage- ments unter Einbeziehung bestehender Anregungs- und Ereignismeldesysteme 5.1.2 Verbesserung des Versorgungsan- STG, Kommunen & Hoch Ab 2021 gebots an den Wanderwegen durch Wanderbüro Saar- mobile (z. B. Wanderpizza, Lieferdienste) Hunsrück und temporäre (z. B. Wanderhütte mit wechselnden Betreibern) Angebote 5.1.3 Punktuelle, zielgruppenspezifische und STG, Kommunen & Hoch Ab 2021 qualitativ hochwertige Ergänzung und Wanderbüro Saar- Weiterentwicklung des Wegeangebots Hunsrück (z. B. Traumschleifchen, Mehrtageswege) 5.1.4 Profilierung und Inszenierung der STG, Kommunen & Hoch Ab 2021 Wege, z. B. durch Story-Telling, um die Wanderbüro Saar- neue Zielgruppe der Explorer anzuspre- Hunsrück chen. Ausbau der naturnahen Angebote rund um den Saar-Hunsrück-Steig für diese Zielgruppe. 5.1.5 Intensivierung der Bespielung der STG, Kommunen & Hoch Ab 2022 Wanderwege, z. B. durch geführte Wanderbüro Saar- Wanderungen mit VR-Brille, durch Hunsrück Themenführungen, durch Trail Runs oder durch kulinarische Events, durch Erlebnisangebote wie Waldbaden, Promi-Wanderungen 5.1.6 Verbesserung des grenzüberschreiten- STG, Kommunen & Mittel Ab sofort den Premium-Wanderangebots, erste Wanderbüro Saar- Initiativen in Umsetzung Hunsrück 31
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.1.7 Verbesserung der wegebegleitenden In- STG, Kommunen & Mittel Ab 2022 frastruktur, z. B. Lauschpunkte, einheitli- Wanderbüro Saar- che Möblierung, Fotopunkte Hunsrück 5.1.8 Optimierung des Marketings, z. B. durch STG, TZS, Kommu- Mittel Ab 2022 Quiztouren, Gaming-Challenges, Websi- nen & Wanderbüro te-Rubrik „geführte Wanderungen“ Saar-Hunsrück 5.1.9 Verbesserung der Erreichbarkeit der STG & Kommunen Mittel Ab 2022 Wanderwege ohne eigenes Fahrzeug durch innovative Mobilitätskonzepte, z.B. digitale Mitnahmeplattform, Wan- dertaxi 5.1.10 Prüfung der Netzqualität entlang der STG, Landkreis, Niedrig Ab 2021 Premiumwanderwege zur Sicherstel- Kommunen & lung der Netzabdeckung Netzbetreiber 5.2 Produkt- und Qualitätsentwicklung im Radtourismus Bewertung: Neben Wandern (eigenes Handlungsfeld) ist Radfahren in all seinen Ausprägungen (Freizeit, E-Velo, Mountain Bike) das zentrale aktivtouristische Segment im Saarschleifenland. Auf- bauend auf den neuen ausgeschilderten E-Velo Strecken soll der Radtourismus in Zukunft weiter ausgebaut werden. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.2.1 Fertigstellung des E-Velo-Netzes mit STG, Kommunen & Hoch Beschilderung Ergänzung von radwegebegleitender Leistungsträger in Umsetzung, Infrastruktur und Services (z.B. Abstell- weitere Maß- möglichkeiten, Möblierung, Fahrrad- nahmen ab verleih, Ladestationen etc.) und aktive 2021 Begleitung der Betriebe 5.2.2 Erarbeitung von ausgewählten Moun- STG & Kommunen Hoch Planung in tainbike-Trails unter Berücksichtigung Umsetzung, des saarlandweiten Gesamtkonzeptes Realisierung in mit den entsprechenden Zielgrup- 2021 pen und in Zusammenarbeit mit den lokalen MTB-Gruppen (Schaffung eines hochwertigen kreisweiten Angebots mit dem MTB-Park in Perl als konzeptio- nelles Zentrum) 5.2.3 Qualitätsverbesserung und Lücken- STG & Kommunen Hoch 2021-2025 schluss bestehender Freizeit-Radwege: Bodenbeschaffenheit, Streckenführung, Möblierung, Beschilderung 32
Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.2.4 Verbesserung der Kommunikation und STG & Kommunen Hoch Ab 2021 Vermarktung des radtouristischen Angebots, z. B. Pauschalen, Social-Media Kampagnen 5.2.5 Schaffung eines zentralen Wegema- STG, LfS, GIB & Mittel Ab 2021 nagements wie im Bereich Wandern, Kommunen um dem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden 5.2.6 Punktuelle Ausweitung des Lauschtou- STG & Kommunen Mittel Ab 2022 ren-Konzepts auf das bestehende Rad- wegenetz (bisher nur am Saar-Radweg) 5.2.7 Erarbeitung von temporären sog. Rad- STG Mittel Ab 2022 Camp-Angeboten rund um bestehende Veranstaltungen wie den Saarschlei- fen Bike+Run sowie Etablierung einer weiteren landkreisweiten Rad-Veran- staltung 5.2.8 Prüfung und mögliche Umsetzung STG, Kommunen & Mittel Ab 2022 eines landkreisweiten abgestimmten Radverleiher Radverleihsystems 5.2.9 Aufbau und Schulung eines Pools an STG, TZS & Kom- Niedrig Ab 2022 „Rad-Guides und Etablierung von glei- munen chen Qualitätsstandards sowie einer gleichen Preisstruktur 5.3 Relaunch der „Gärten ohne Grenzen“ Bewertung: Das internationale Netzwerk „Gärten ohne Grenzen“ ist einerseits ein Paradebeispiel für die nachhaltige Wirkung und Schaffenskraft europäischer und nationaler Fördermittel. In meh- reren EU-Förderperioden wurden über zwei Dutzend Gärten im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Loth- ringen und in Luxemburg zumeist völlig neu geschaffen und somit das touristische Angebot der Grenzregion verbessert. Andererseits zeigt das Projekt aber auch exemplarisch, wie schwierig durch Fördermittel geschaffene Strukturen nach Beendigung dieser Förderung zu erhalten und zweckmä- ßig zu betreiben sind. In diesem Spannungsfeld benötigen die „Gärten ohne Grenzen“ eine grund- legende Neubewertung und Neuausrichtung. Dies betrifft von der gärtnerischen Entwicklung über die grenzüberschreitende Kooperation bis zum touristischen Marketing alle Teilbereiche des Pro- jekts. Hierzu sollen erneut europäische Fördermittel verwendet werden. 33
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.3.1 Einrichtung eines LEADER-geförderten STG, Kommunen, Hoch 2021 bis 2022 Anbahnungsprojekt zur ersten Analy- internationaler se der bestehenden Situation und zur Partner & Agentur Vorbereitung eines größeren INTERREG- Projektes 5.3.2 Einrichtung eines INTERREG-Projektes STG, Kommunen, Hoch 2022 bis 2025 auf Grundlage der Erkenntnisse des internationaler Anbahnungsprojektes mit Erarbeitung Partner & Agentur und Umsetzung einer Zukunftsstrate- gie für die „Gärten ohne Grenzen“ 5.3.3 Umfangreiche Aufwertung des Saar- Gemeinde Beckin- Hoch Ab 2021 gartens in Beckingen im Rahmen eines gen Förderprojektes 5.3.4 Durchführung einer Gästebefragung in STG & Gartenbe- Mittel Saison 2021 den Gärten treiber 5.3.5 Prüfung der zukünftigen Kooperation Lenkungsgruppe Mittel Ab 2021 mit Frankreich GoG (STG, GIB, CEB) 5.3.6 Kooperation mit Vereinen zur Pflege Gartenbetreiber Mittel Ab 2022 und Bespielung (z. B. Obst- und Garten- bauverein, Freundeskreis GoG) 5.3.7 Schaffung von mehr Erlebnismöglich- STG & Gartenbe- Mittel Ab 2022 keiten in den Gärten treiber 5.3.8 Verbesserung der Bespielung / Insze- STG & Gartenbe- Mittel Ab 2022 nierung der Gärten (z. B. durch zeitglei- treiber che Gartenevents an mehreren Stand- orten) 5.3.9 Stärkere Ausdifferenzierung der Gärten STG & Gartenbe- Niedrig Ab 2022 für die touristische Vermarktung: gärt- treiber nerische Bedeutung, Pflegequalität 5.3.10 Prüfung der Umsetzung von weniger CEBIS & Gartenbe- Niedrig Ab 2022 pflegeintensiven Perma-Kultur-Gärten treiber 5.3.11 Verbesserung der Vernetzung mit ande- Lenkungsgruppe Niedrig Ab 2022 ren Gärten (z. B. Privatgärten, regionale GoG (STG, GIB, CEB) touristisch relevante Gärten) 5.3.12 Verbesserung des Marketings, z. B. STG & TZS Niedrig Ab 2022 durch intensivere Kooperation mit der TZS im Gruppengeschäft (z.B. Entwick- lung weiterer buchbarer Angebote) 5.3.13 Verbesserung der Beschilderung von Gartenbetreiber Niedrig Ab 2022 Pflanzen und Gartenteilen 5.3.14 Schaffung einer einheitlichen Möblie- STG & Gartenbe- Niedrig Ab 2022 rung in den Gärten treiber 34
5.4 Optimierung des Angebots für Camping und Reisemobile Bewertung: Das Übernachten auf Camping- und Reisemobilstellplätzen erfreut sich immer größe- rer Beliebtheit. Mit leichten wetterbedingten Schwankungen wächst dieses Segment seit Jahren kontinuierlich und überdurchschnittlich. Durch die Suche nach kontaktarmen Reisemöglichkeiten während der Corona-Pandemie erhält diese Reiseart einen weiteren Nachfrageschub. Im Saarschlei- fenland ist vor allem eine Verbesserung und qualitative Aufwertung der bestehenden Angebote erforderlich. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.4.1 Aktualisierung der Bestandsanalyse der STG Hoch Ab 2021 Camping- und Reisemobilstellplätze im Saarschleifenland 5.4.2 Erstellung von individuellen Hand- STG Hoch Ab 2021 lungsempfehlungen für die einzelnen Standorte (z. B. Aufwertung der Infra- struktur nach Empfehlungen des DTV) 5.4.3 Optimierung des Campingplatzes in Gemeinde Losheim Hoch Ab 2021 Losheim am See am See 5.4.4 Ausarbeitung von neuen möglichen STG & Kommunen Hoch Ab 2022 Standorten (z. B. an der Saar) z.B. in Form eines Gutachtens und Akquise professioneller Betreiber 5.4.5 Klassifizierung der touristisch relevan- STG Mittel Ab 2021 ten Plätze 5.4.6 Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten STG, Ebbes von hei Mittel Ab 2021 für regionale Produkte auf den Cam- & Kommunen pingplätzen 5.4.7 Prüfung der Einführung eines einheit- STG & Kommunen Mittel Ab 2021 lichen Abrechnungs- und Erfassungs- systems (u. a. zur Verbesserung der Statistik) 35
Tourismusstrategie Saarschleifenland 2025 5.5 Optimierung und Koordinierung des Veranstaltungsangebots Bewertung: Das Veranstaltungsangebot im Saarschleifenland war vor der Corona-Pandemie äu- ßerst vielfältig. Viele dieser Veranstaltungen hatten eine touristische Relevanz, entweder als über- regional leuchtender Reiseanlass oder als nur regional wirkende Komplementärveranstaltung für vorhandene Urlaubsgäste. Wie sich die Veranstaltungsbranche nach der Rückkehr zu einer kontakt- basierten Normalität darstellen wird, ist im Detail schwer einzuschätzen. Doch ist von einer tenden- ziell ähnlichen Situation wie vor der Krise auszugehen, vielleicht reduziert in Menge und Frequenz. Eine solche wiederkehrende Veranstaltungsvielfalt bedarf für die Zukunft vor allem einer verstärk- ten touristischen Koordinierung und Strukturierung. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.5.1 Fertigstellung der gemeinsamen Nut- STG, Kommunen, Hoch Bis Ende 2021 zung der Toubiz-Veranstaltungsdaten- Veranstalter & bank durch Landkreis, Kommunen und Kulturzentrum Villa Veranstalter Fuchs 5.5.2 Koordinierung der Terminierung der STG, Kommunen, Hoch Bis Ende 2021 touristisch relevanten Veranstaltungen Veranstalter & (Schaffung eines abgestimmten Jahres- Kulturzentrum Villa kalenders) Fuchs 5.5.3 Bekanntmachung des Veranstaltungs- STG Hoch bis Mitte 2021 melders für Vereine 5.5.4 Schaffung eines überregional bekann- STG, Kommunen & Mittel Ab 2021 ten Festivals als Reiseanlass in Koope- Kulturzentrum Villa ration von Kultur und Tourismus sowie Fuchs im Bereich Outdoor unter Einbindung regionaler Künstler, regionaler Produ- zenten etc. 5.5.5 Intensivere Vermarktung der Veranstal- STG Mittel Ab 2022 tungen über Social-Media-Kampagnen und Printwerbung (z. B. Feste und Märkte) 5.5.6 Prüfung der Möglichkeit einer grenz- STG & i3-Kommu- Mittel Ab 2021 überschreitenden Terminkoordination nen & grenzüberschreitender Veranstaltun- gen (Frankreich, Luxembourg, Rhein- land-Pfalz) 36
5.6 Digitalisierungsoffensive für den Tourismus im Saarschleifenland entlang der Costumer Journey Bewertung: Die Digitalisierung hält schon seit einigen Jahren Einzug im Tourismus. Viele Prozesse lassen sich dadurch vereinfachen. Für die Zukunft ist es wichtig, bestehende digitale Instrumente noch umfangreicher zu nutzen und neue Tools zielgerichtet einzuführen. Nr. Maßnahmen Zuständigkeiten Priorität Zeithorizont 5.6.1 Vollständige Nutzung der bestehenden STG & Kommunen Hoch Ab sofort gemeinsamen digitalen Möglichkei- ten durch alle Akteure im Landkreis (Microsites, Veranstaltungsdatenbank Toubiz, Datenbank für Gastronomie und Direktvermarkter, Toubiz Touren für Wander- und Radwege sowie Toubiz POI für Sehenswürdigkeiten, Deskline für Übernachtungsbetriebe und Prospektbestellung) 5.6.2 Schaffung von digital buchbaren STG, TZS, Kommu- Hoch Ab 2021 Erlebnisbausteinen (z. B. Führungen, nen & Leistungs- Workshops, Verkostungen) träger 5.6.3 Aufbereitung und Sicherstellung der STG, TZS & Kommu- Hoch Ab sofort & Verfügbarkeit von digitalem Content nen fortlaufend in bestehenden Kommunikationsplatt- formen und Apps (z.B. Komoot und Outdooractive) 5.6.4 Umsetzung der direkten Buchbarkeit STG Hoch Ab sofort & in Übernachtungsbetrieben durch fortlaufend intensive Betriebscoachings 5.6.5 Erstellung und Umsetzung einer STG, TZS & Kommu- Hoch Ab 2021 zwischen den Ebenen der touristischen nen Akteure abgestimmten Social-Media- Strategie 5.6.6 Erstellung von neuem Bild- und Video- STG, TZS & Kommu- Hoch Ab 2021 material für Open Data nen 5.6.7 Schaffung eines Intranets für tou- STG Mittel Ab 2022 ristische Akteure und Betriebe im Saarschleifenland mit regelmäßiger Kommunikation 5.6.8 Bereitstellung von virtuellen Urlaub- Kommunen & Mittel Ab 2022 serlebnissen (z. B. virtuelle Stadtrund- Museumseinrich- gänge, Museumsrundgänge) tungen 5.6.9 Nutzung digitaler Tools zur spiele- STG & Kommunen Niedrig Ab 2022 rischen Vermittlung verschiedener touristischer Themen 37
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